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Hafiz: Ein kleiner Junge, die letzte Hoffnung einer Stadt.
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eBook215 Seiten2 Stunden

Hafiz: Ein kleiner Junge, die letzte Hoffnung einer Stadt.

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Über dieses E-Book

Aqba, früher eine blühende und reiche Stadt in der Wüste. Nun nicht mehr als ein kranker, hoffnungsloser Ort voller Trauer und Schmerz. Krankheiten und Flüche senken sich über die einst sagenumwogene Stadt. Die letzte Hoffnung ist ein kleiner Junge "Nor". Sein Wissen und seine Wunder lassen die Menschen wieder hoffen.

Wird es Nor schaffen, die Menschen und Aqba zu retten?

Eine spannende Geschichte über einen kleinen Jungen, dessen Worte ihn zur letzten Hoffnung seiner Stadt machen.
SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum7. Feb. 2017
ISBN9783730967867
Hafiz: Ein kleiner Junge, die letzte Hoffnung einer Stadt.

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    Buchvorschau

    Hafiz - Erti Esem

    Aqba

    Die Geschichte von der sagenumwobenen Stadt Aqba kennt jeder in der Wüste. Sie ist so alt, dass sie schon seit Menschengedenken von Generation zu Generation erzählt wird. Keiner weiß mehr, ob es diese Stadt jemals wirklich gab oder sie nur eine Erfindung wandernder Märchenerzähler ist. Dennoch wird sie immer wieder in den Träumen und Fantasien aus dem Nichts neu zum Leben erweckt und verschwindet wieder im Nichts.

    Eine Perle war sie einst in der Wüste. Als ein Stamm von Nomaden bei ihrem Zug durch die Wüste vom Weg abkamen und nach einem geeigneten Platz zum Übernachten suchten, ließen sie sich am Fuße eines Felsens nieder. Einer Sage nach erschien in jener Nacht einem kleinen Hirtenjungen eine Schlange und führte ihn über einen engen Pass in ein Tal, versteckt in den Felsen, eingebettet in der Tiefe eines Beckens. Er eilte zu den anderen seines Stammes und erzählte ihnen von seiner Entdeckung. Diese folgten dem kleinen Jungen in das Tal und wurden von dem Anblick, der sie hier erwartete, überwältigt.

    Das Tal war riesig, Dattelpalmen und exotisches Gewächs ragte hier und da in die Höhe. Aus den Felsen floss Wasser in das Tal und versammelte sich zu einem Fluss, welches das gesamte Tal durchzog und anschließend wieder in den Felsen verschwand. Die Luft war feucht und warm. Sie war wie eine andere Welt, die sich mitten in der Wüste aus dem Sand und kargen Felsstein erhob. Die Nomaden nannten das Tal Farida. Nie zuvor sahen sie eine vergleichbar schöne Gegend. Sie beschlossen, sich im Tal niederzulassen und nicht mehr weiter zu ziehen.

    So kam es, dass die Nomaden sesshaft wurden und ihr Geheimnis versuchten, so gut wie möglich zu hüten. Es vergingen Jahre und sie erwirtschafteten mit den Früchten und dem Gold, welches sie in den Felsenhöhlen fanden und abbauten, ein Vermögen. Das einst kleine Dorf der Nomaden wurde immer größer. Wanderer fanden zum Tal und bewunderten sie. Sie ließen sich nieder und zogen nicht mehr weiter. Unter den neuen Siedlern waren auch viele Gebildete aus nah und fern. So kamen Dichter, Denker aber auch Bauherren, die sich auf der Suche nach neuem Wissen auf den Weg in die Ferne machten, doch hier im Tal verblieben und ihre neue Heimat fanden. Von ihnen profitierten die Talbewohner. Sie gründeten Schulen und ließen ihre Kinder in den verschiedenen Wissenschaften unterrichten. Jahre vergingen und das einst kleine Dorf wuchs zu einer prächtigen Stadt, die sie Aqba nannten. Die Nachkommen der Nomaden waren nun gebildete Bürger in einer der prächtigsten und schönsten Städte der Wüste. Ihre Stadt wurde ein Schmelzpunkt für Wissen und Kunst.

    Die immer größer werdende Zahl der Einwohner machte den Bewohnern der Stadt jedoch große Sorgen. Immer mehr von dem kostbaren und fruchtbaren Boden musste geopfert werden um mehr Platz zum Bauen abzugewinnen. So versammelten sich die Ältesten der Stadt, deren Herkunft auf die ersten Siedler zurückzuführen war und berieten sich.

    Sie beschlossen, dass sie in Aqba keine neuen Siedler mehr zulassen würden. Der Bau neuer Häuser sollte zunächst auch nicht mehr stattfinden und man bat die Bewohner, enger in den Häusern zu leben, bis eine neue Lösung gefunden würde.

    Einer der berühmtesten Bauherren der Stadt, der große Teile der weiten Welt bereist und gesehen hatte, berichtete vor dem Ältestenrat von Häusern, die nicht in die Breite sondern in die Höhe ragten. Die Menschen jener Gebiete bauten sich diese Häuser, um auf dem wenigen Platz auf den Felsen so viel Wohnraum wie möglich zu schaffen.

    So wurde die Stadt nicht mehr in die Breite sondern in die Höhe ausgebaut. Es vergingen Generationen und die Häuser wurden immer höher. Nur die Häuser der alt eingesessenen Familien hatten das Privileg, weiterhin ihre ursprünglichen Formen zu behalten.

    Von der Ferne sah Aqba beim Betreten des Tales wie eine Stadt bestehend aus hoch in den Himmel ragenden Türmen aus. Zwischen ihnen bahnten sich enge und dunkle Gassen. In der Mitte der Stadt befand sich ein großer freier Platz. Er diente als Marktplatz und zum Feiern wichtiger Feste der Stadt wie die Gründungsfeier, die jährlich stattfand. Viele Gäste aus fernen Gegenden kamen um die prächtige Stadt zu bewundern. Am Eingang der Stadt befand sich ein großer Brunnen. Er war mit einer Steinmauer umgeben und wurde von allen Bewohnern als Wasserquelle benutzt. In riesigen Fässern bewahrten die Bewohner in ihren Wohnungen ihre Wasservorräte auf, um sich die langen Wege jedes Mal zu ersparen. Auch wenn Aqba nicht mehr größer wurde, wuchs dennoch ihr Ruhm und Reichtum über die Jahre hinweg unaufhaltsam. Die riesigen Häuser wurden mit aufwendigen Fassaden bearbeitet und die Böden der Stadt mit Steinen bepflastert, die man von den umliegenden Felsen abtrug.

    Aqba war in der Wüste die einzige Stadt ihrer Art. Sie hatte viele Namen. Man nannte sie die steinerne Stadt oder die Perle der Wüste. Doch alle wussten welche Stadt gemeint war, wenn man von Aqba sprach. Der einzige Weg, welcher in die Stadt führte, war leicht zu kontrollieren. So war es unmöglich, die Stadt einzunehmen. Auch konnte keiner in die Stadt gelangen, ohne die Posten zu passieren. Die Stadt war sicher und uneinnehmbar. Dennoch verfügte sie über eine große Armee, um für den Ernstfall vorbereitet zu sein.

    Abdallah, Habiba und das Neugeborene

    In dieser Stadt wohnte auch Abdallah. Er war ein einfacher Mann und lebte mit seiner Tochter ein bescheidenes Leben. Seine Familie zählte nicht zu den einheimischen Nomaden. Seine Vorfahren kamen vor langer Zeit in die Stadt, da sie vor dem wütenden Krieg in ihrer Heimat flohen. In ihrer Heimatstadt waren sie für die Bewässerungsanlagen der Felder zuständig und somit auch in dieser Stadt sehr willkommen. Sie wurden geduldet als Arbeiter auf dem Feld. Als Dank errichteten sie eine Bewässerungsanlage nach dem Vorbild ihrer Stadt und leiteten das Wasser aus den Felsen in ein System von Kanälen, welches eine große Fläche versorgte und somit eine ständige und regelmäßige Wasserzufuhr gewährleistete. Um ihre Stellung zu sichern, behielten sie ihr Geheimnis nur für sich. Abdallah lernte alles über das Bewässerungssystem von seinem Vater. In seiner Heimat nannte man diese Formen von Bewässerungssystemen Qanat.

    An jenem Tag hörte er mit seiner Arbeit früher auf und machte sich auf den Weg nach Hause. Den ganzen Tag dachte er an seine Tochter. Sie hieß Habiba. Sie war Witwe und lebte wieder bei ihrem Vater. Ihr Mann starb an einer schweren Erkrankung für die es keine Heilung gab. Denn wenn es eine gegeben hätte, so wäre sie sicher nur in Aqba zu finden gewesen.

    Als Abdallah nach Hause lief, sah er schon von der Ferne, dass daheim alle Lichter brannten. Wehmütig stieg er die Treppen zu sich hinauf bis er an der Ebene seiner Wohnung ankam. Zaghaft klopfte er an der Holztür und wartete. Stimmengewirr drang nach außen. Man hörte eilige Schritte hin und her laufen. Der alte Mann wollte erneut klopfen, doch er hielt davon ab und setzte sich auf die Treppe. Er machte sich große Sorgen um seine Tochter. Ihre Mutter starb damals bei ihrer Geburt. Ihr letzter Wunsch war ein schönes Leben für ihre Tochter. Abdallah liebte seine Frau sehr und heiratete nach ihrem Tode nicht mehr. Sämtliche Vorschläge seiner Freunde lehnte er diesbezüglich ab und widmete sein Leben seiner einzigen Tochter. Sie ähnelte seiner Frau sehr und das nicht nur durch ihr Aussehen. Habiba hatte langes und dickes schwarzes Haar. Ihre Haut war weiß wie der Mond und ihre Augen glichen Mandeln. Als sie ein junges Mädchen war, hielten viele um ihre Hand an. Unter ihnen waren auch Söhne von angesehenen Familien der Stadt, doch Habiba hatte nur ein Herz für Malik. Er war der Sohn eines Feldarbeiters, der mit Abdallah zusammen die Felder bestellte und sich um die Dattelpalmen kümmerte. Schon als kleine Kinder waren beide unzertrennlich gewesen.

    Abdallah konnte sich dem Willen seiner Tochter nicht widersetzen, obwohl er ihr zu einer anderen Entscheidung riet. So heiratete seine Tochter ihren geliebten Malik. Kurz nach ihrer Ehe erkrankte Malik und hatte leichtes Fieber. Sie gingen zum Arzt und dieser gab ihm einige Arzneien, doch sein Zustand verschlechterte sich zunehmend und er starb. Habiba war damals im vierten Monat schwanger. Sie zog zurück zu ihrem Vater und seither leben beide wieder in ihrer kleinen Wohnung zusammen.

    Als Abdullah im Dunklen auf der Treppe saß und seine Augen schloss, riss ihn das Schreien eines Neugeborenen aus der Ruhe. Er stand auf, lief sofort zur Tür und lehnte sein Ohr an sie um zu lauschen. Er hörte Frauen, wie sie über den Neugeborenen sprachen. Ungeduldig klopfte Abdallah kräftig an der Türe bis eine der Frauen öffnete.

    Abdallah eilte sofort zu seiner Tochter. Sie lag im Bett, Schweißperlen tropften ihr die Stirn herunter und sie sah sehr erschöpft aus. Er fragte nicht wie es ihr ging, setzte sich einfach an ihre Bettkante und hielt ihre Hand. Kurze Zeit später kam eine der Frauen mit dem in ein weißes Leinentuch eingehüllten Neugeborenen auf dem Arm in das Zimmer. Sie sagte, dass es eines der schönsten Neugeborenen sei, die sie bis jetzt je gesehen hatte, und übergab es seiner Mutter.

    Als Abdallah hörte, dass es ein Junge war, freute er sich noch mehr und versuchte ungeduldig das Kind durch die Leinen zu sehen. Habiba öffnete das Leinentuch und betrachtete ihr Neugeborenes. Er sah so friedlich aus. Er schlief und bewegte im Schlaf die Lippen. Seine Haare waren schwarz und seine Haut ganz weiß. Sie blickte zu ihrem Vater und übergab ihm das Kind. Abdallahs Hände zitterten als er den Neugeborenen in die Arme nahm. Sein Herz raste und er atmete unregelmäßig. Er erinnerte sich an den Tag, als er seine Tochter das erste Mal in den Armen hatte. Er war so gerührt von diesem Augenblick, dass ihm die Tränen ungewollt über die Wangen liefen. Als Habiba ihn fragte, wie er ihren Sohn nennen wollte, hielt er ihn in die Luft und sagte zu ihr:

    Mein Enkel ist weiß wie das Leinentuch. Er soll Nor heißen!

    Habiba lächelte und schloss vor Erschöpfung die Augen. Abdallah legte den kleinen in die Wiege neben ihrem Bett und verließ das Zimmer.

    Vor der Tür gab er der Hebamme Geld und bat sie am nächsten Tag nach seiner Tochter zu schauen. Da keine anderen Frauen sich in der Familie befanden, musste die Hebamme die Aufgabe übernehmen und Habiba zeigen, wie man ein Kind versorgt. Als Abdallah sich am nächsten Morgen auf den Weg in die Arbeit machte und außer Haus war, klopfte es an der Tür. Habiba öffnete sie und sah den Arzt der Stadt davor stehen. Er fragte sie wie die Geburt verlaufen war und ob es ihr gut ginge. Habiba war der Besuch des Arztes nicht angenehm und sie antwortete in kurzen Sätzen und bedankte sich bei ihm für seinen Besuch. Als sie die Tür schließen wollte, stellte er seinen Fuß davor und bat sie, ihn zu ihrem Gemahlen zu nehmen. Er versprach ihr, dass er sich um sie und ihren Sohn kümmern würde und es ihnen an Nichts fehlen würde bei ihm. Habiba bekam Angst und drohte dem Arzt, dass sie schreien würde, wenn dieser sie nicht in Ruhe ließe. Der Mann lächelte sie nur an und sagte, dass ihr keiner glauben würde. Einer Tochter eines einfachen Bauern. Aus einer Familie, die nicht zu den einheimischen Familien zählt. In dem Moment war die Stimme der Hebamme zu hören. Sie sprach mit einer der Frauen aus dem Haus, denen sie im Treppenhaus begegnet war. Der Arzt zog seinen Fuß zurück, warnte sie flüchtig und lief die Treppe hinunter. Habiba schloss die Tür und lehnte sich dagegen. Sie war erleichtert, als der Arzt endlich weg war. Ihr Herz raste und ihr Mund fühlte sich ganz trocken an.

    Als die Hebamme sie fragte, ob sie Besuch vom Arzt hatte, verneinte die junge Frau und meinte, dass er bestimmt für den kranken Sohn des Nachbarn gekommen sei. Sie erzählte keinem ein Wort über jenen Vorfall und hoffte, dass es sobald wie möglich in Vergessenheit geriet.

    Zaynabs Schicksal

    Die Jahre vergingen und Habiba arbeitete mit ihrem Vater auf den Feldern. Sie führten ein glückliches Leben in Aqba. Ihr Sohn war bereits sechs Jahre alt. Hier und da hörten sie von neuen Gesetzen. Wer nicht als einheimischer Bewohner galt, durfte keinen Stand mehr aufbauen. Schulen durften nur die Kinder der Einheimischen besuchen. Diese nannten sich die Söhne und Töchter der Stadt und hatten einen hohen Status in der Gesellschaft. Sie hatten auch ausschließlich das Recht, das Schicksal der Stadt und die Regeln der Gesellschaft zu bestimmen. Alle anderen mussten sich ihrem Willen beugen. Ungehorsames und aufständisches Verhalten wurde nicht geduldet. Es drohte entweder die Todesstrafe oder die Verbannung. Wurde jemand aus der Stadt verbannt, durfte er nur Wasser auf seine Reise mitnehmen. Alles andere blieb der Stadt und somit dem Ältestenrat zurück. Es kam oft vor, dass Bürger aus der Stadt verbannt wurden und außer dem Ältestenrat keiner den Grund dafür wusste. Dieser bestand nicht nur aus den Ältesten der Stadt wie es der Name einen annehmen ließ, sondern auch aus einigen jungen Bürgern. Was sie miteinander verband war, dass sie alle Söhne der Stadt waren. Jeder von ihnen besaß besondere Fähigkeiten oder machte durch eine besondere Tat auf sich aufmerksam. Wurde ein Sohn der Stadt schon während seiner Schulzeit durch überragende Leistungen auffällig oder trug zum Wohle der Gemeinschaft bei, behielt man ihn im Auge und lud ihn zum Beitritt in den Ältestenrat ein. Die neuen Mitglieder wurden mit einer aufwendigen und großen Feier aufgenommen. Sie mussten verschiedene Rituale durchlaufen und am Ende ein Lamm opfern. Das Aufnahmeritual wurde beendet durch das Überreichen eines goldenen Ringes mit dem Symbol einer Schlange. Sie war das Wahrzeichen der Stadt. Der Begriff Ältestenrat bezieht sich in Aqba nicht auf das Alter des Körpers sondern dem des Geistes, so steht es über dem Tor zum Ältestenhaus geschrieben. Unter ihren Mitgliedern befanden sich berühmte Dichter der Stadt bekannt in der ganzen Wüste, Bauherren, aber auch einfache Berufslose, die sich durch ihre sozialen Arbeiten auszeichneten. Die Aufgabe des Ältestenrates war es, das Gleichgewicht der Stadt zu wahren und eine absolute Herrschaft zu meiden. Unter den Söhnen der Stadt durfte es nach den Gesetzen von Aqba keine Unterschiede geben und alle sollten an wichtigen Entscheidungen teilnehmen können. So kam es auch, dass Entscheidungen des Rates von den anderen Söhnen der Stadt, welche nicht im Rat waren, abgelehnt wurden und man somit Gesetze nicht erlassen konnte.

    Die anderen Bürger mussten sich mit dem Entschluss zufrieden geben. Jedem war es freigestellt die Stadt zu verlassen - unter der Bedingung, alle Besitztümer zurück zu lassen. Diese haben sie sich nach Auffassung des Gesetzes in der Stadt angeeignet und waren somit auch Eigentum der Stadt.

    Die Bürger der Stadt waren alle zufrieden, denn die Stadt hatte alles im Überfluss und jeder hatte genug zu Trinken und zu Essen. Außerhalb der Stadt wurde jeder mit Achtung behandelt, wenn man nur den Namen der Stadt Aqba hörte und keiner konnte richtig unterscheiden, wer zu welcher Schicht gehörte. So bezeichneten sich alle als stolze Bürger der Stadt.

    Habiba hatte eine gute Freundin, sie hieß Zaynab. Beide waren sehr gut befreundet und kannten sich seit ihrer Kindheit. Zaynab war verlobt mit dem Sohn eines Verkäufers und die Hochzeitsvorbereitungen hatten bereits begonnen. Sie war ein temperamentvolles Mädchen mit einer lauten Stimme. Sie sagte stets was sie dachte und war mit den meisten Mädchen ihrer Gegend zerstritten. Beide arbeiteten auf den Feldern. Habiba fand sehr oft Trost bei Zaynab, da sie immer alles mit einer Gelassenheit betrachtete und über jede Situation lachen konnte und somit auch Habiba zum Lachen brachte. Durch ihre lockere Art relativierte sie die Alltagsprobleme. Am

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