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Zuviel heisse Liebe tut nicht gut ... also im übertragenen Sinn ... zu übertriebene Liebeshandlungen können mitunter tödlich sein.: Ein Mords-Krimi aus Worms am Rhein ... in dem ein realer (nennen wir es) Todesfall, den Kern dieser neuen Geschichte darstellt.
Zuviel heisse Liebe tut nicht gut ... also im übertragenen Sinn ... zu übertriebene Liebeshandlungen können mitunter tödlich sein.: Ein Mords-Krimi aus Worms am Rhein ... in dem ein realer (nennen wir es) Todesfall, den Kern dieser neuen Geschichte darstellt.
Zuviel heisse Liebe tut nicht gut ... also im übertragenen Sinn ... zu übertriebene Liebeshandlungen können mitunter tödlich sein.: Ein Mords-Krimi aus Worms am Rhein ... in dem ein realer (nennen wir es) Todesfall, den Kern dieser neuen Geschichte darstellt.
eBook228 Seiten2 Stunden

Zuviel heisse Liebe tut nicht gut ... also im übertragenen Sinn ... zu übertriebene Liebeshandlungen können mitunter tödlich sein.: Ein Mords-Krimi aus Worms am Rhein ... in dem ein realer (nennen wir es) Todesfall, den Kern dieser neuen Geschichte darstellt.

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Über dieses E-Book

Da kümmert sich der Wormser "Sozialadel" der regelmäßig auf dem Parkplafz vorm Dehner tagt, bei ein paar Bierchen um all das, was in Worms so abgeht und hat für alles ein "gutes Wort". Dabei geschehen so nebenbei in der Domstadt zwei Verbrechen, die Norbert, genannt Nobbe, den Hauptkommissar der Stadt, ganz schön "auf Trapp" halten.
Quasi währenddessen meistert Wolfgang mit seiner Familie und seinen Arbeitskollegen auf seine schnorrisch, ironische Art so manche aus dem Leben gegriffene Situation und wird dabei zufällig Zeuge der polizeilichen Ermittlungsarbeit.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum15. Juni 2023
ISBN9783347937925
Zuviel heisse Liebe tut nicht gut ... also im übertragenen Sinn ... zu übertriebene Liebeshandlungen können mitunter tödlich sein.: Ein Mords-Krimi aus Worms am Rhein ... in dem ein realer (nennen wir es) Todesfall, den Kern dieser neuen Geschichte darstellt.
Autor

Wolfgang B. Haeggersen

Wolfgang B Haeggersen wurde im Juni 1969 in Worms als Einzelkind geboren. Er absolvierte sein Abitur 1989 am Elonorengymnasium in Worms. Sein beruflicher Werdegang begann mit der Ausbildung zum Sparkassenkaufmann und entwickelte sich über die Weiterbildung zum gen. Bankbetriebswirt und dipl. Vertriebscoach. Heute arbeitet er als Führungskraft im genossenschaftlichen Banksektor. Er ist Vater von zwei Kindern, glücklich verheiratet, Hüter eines Katers und lebt mit seiner Familie in einer kleinen Ortschaft in Rheinhessen. Die Liebe zum Schreiben hat er neu entdeckt und versucht nun seine Leser an seiner Gedankenwelt, seinem Witz und seiner Spontanität teilhaben zu lassen. Seine beiden bisherigen Werke beinhalten viele autobiographische Elemente und es liegt an der Phantasie des Lesers die Grenzen zwischen Realität und Fiktion selbst zu ziehen. Angetrieben durch die vielen positiven Resonanzen auf sein Erstlingswerk "Schnitzel schmeckt doch auch gut", hatte sich Haeggersenbereits kurz darauf an sein zweites Buch heran getraut. Dabei entstand das neue Werk "Für Frutti di mare könnt' ich sterben", als eigenständige Geschichte und knüpft dabei geschickt an das Vorgängerbuch an. Auch hier, in dem 2020 erschienenen zweiten Werk, werden die Leser mit Spannung, Witz und einer Portion Tiefgang erneut in die Welt von Wolfgang B. Haeggersen entführt. Eine verständliche Sprache und ein leicht zu lesender Schreibstil, lassen die Bücher zu dem werden, worauf es Haeggersen letztlich ankommt ... zu guter Unterhaltung, die dem Leser mehr als einmal ein Schmunzeln ins Gesicht zaubert. Für das dritte Werk, sozusagen dem Abschluss der Trilogie, gingen tatsächlich drei Jahre ins Land. Aber jetzt steht es endlich in den Startlöchern und wird im Sommer 2023 auf dem Markt erscheinen. "Zuviel heisse Liebe tut nicht gut" hat sich im Vergleich zu seinen Vorgängern weiterentwickelt. Es ist vielschichtiger, schneller erzählt und handelt von Mord oder Todschlag mitten in der Nibelungenstadt Worms ... der Geburtsstadt Haeggersens. Trotz dem ernster anmutenden Thema - immerhin handelt es sich in einem Fall, um ein tatsächlich in der dargestellten Art aus dem Leben geschiedenes Opfer - dominiert auch dieses Mal Witz und Ironie und wird bei den Lesern für gute Unterhaltung sorgen.

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    Buchvorschau

    Zuviel heisse Liebe tut nicht gut ... also im übertragenen Sinn ... zu übertriebene Liebeshandlungen können mitunter tödlich sein. - Wolfgang B. Haeggersen

    Prolog

    „Was meinste Mick, echt genial, oder!? Das Fleisch ist genau nach meinem Geschmack! „Mhmm, joa … für mich persönlich dürfte es sogar noch ein wenig mehr abgehangen sein … du weißt ja … „Ja, Mick, ich weiß … für dich nur das beste „Dry Aged Fleisch immer mit ordentlich Patina! „Ja, so find ich's lecker, darf auch gerne schon faulig schmecken…", Mick schaute seinen Kumpel an und wenn er so etwas wie ein Augenlid besessen hätte, hätte er ihm wahrscheinlich sogar zugezwinkert.

    „Wie kamen wir denn eigentlich zu dem Leckerbissen hier, sonst steht doch eigentlich eher nur „Wild auf der Tageskarte? „Keine Ahnung, Mick, ich glaube, das ist ganz frisch angeliefert worden, ich glaube sogar heute Nacht! „Was … wie heute Nacht? Mick rieb nachdenklich beide Arme aneinander und fuhr sich danach zwei Mal flink übers Gesicht. „Haste das beobachtet? „Nee, Mick, hab nachts ja Besseres zu tun, als die Nachbarschaft zu beobachten. Ich hab hier um die Ecke genächtigt und bin durch ein Motorengeräusch wach geworden.

    „Mhmm, sehr ungewöhnlich hier in der Gegend … Motorengeräusch mitten in der Nacht! Da hatte ich es deutlich ruhiger. Ich hab drüben auf dem Pferdehof geschlafen. War wie immer saubequem und nach einem lustigen Ausritt über die Koppel war, die Verpflegung mal wieder lecker und reichlich. Ich finde wirklich, dass es nirgends so leckere frische Pferdescheiße wie bei „Pferdesportbetriebe Leinemer gibt.

    „Mick, du bist und bleibst einfach ein alter Genießer …. sozusagen der Gourmet-Mick!"

    „Ach Quatsch … ich verbinde das wohltuende Element halt gerne mit dem Nützlichen. Und so ein frisch hinterlassener Pferdedung schmeckt nicht nur phantastisch, sondern ist gleichzeitig die beste Brutstätte für die Nachkommen. „Oh Mick, Nachkommen, ist es bei dir schon wieder so weit? „Na hör mal, sicher … gestern hab‘ ich wieder eine klar gemacht! Die hat ganz aufgeregt vor mir hin und her gedanct … da hab’ ich sie direkt … na sagen wir … mit meinem Erbgut versorgt! „Direkt auf dem Pferdehaufen? Du bist echt ein Draufgänger, Mick!

    „Na hör mal, wenn sich die Gelegenheit bietet, darf man nicht lange fackeln … schließlich hat die Lady sich gefreut, dass sie anschließend die befruchteten Eierpäckchen direkt auf der warmen Pferdekacke ablegen konnte! Wow … hast du sie denn gekannt? Quatsch, nein, natürlich nicht, die war ganz neu hier… daher bot sie die besten Voraussetzungen für die breite Streuung meines Genmaterials … zackzack!"

    Mick hob stolz seinen blaugrün schimmernden Hinterleib in die Höhe und fuhr sich mit den Beinen links und rechts über seine beiden Flügel.

    „Ach nee, Mick, ich bin nicht so ein Draufgänger, ich mag’s lieber gemütlich …" und mit diesen Worten würgte Micks Kumpel erneut Verdauungssaft hoch und kotze ihn genüsslich über das weiße Stück Fleisch, auf dem sie gerade saßen.

    Vielleicht war es Intuition, vielleicht auch mehr ein Reflex, der Mick dazu veranlasste, sich gerade noch rechtzeitig abzudrücken und in einer ellipsenförmigen Linie in die Luft zu schnellen und so dem heranfliegenden Vogelangriff zu entgehen. Der schwarze Vogel erwischte Micks Kumpel aus einem für ihn wirklich sehr ungünstigen Winkel. Schmeißfliegen wie sie waren zwar mit Hochleistungsfacettenaugen ausgestattet, die ihnen fast einen 360 Grad Rundumblick ermöglichten … aber eben nur fast.

    „Schnapp" machte es, und das Leben der gerade noch genüsslich Nahrungsbrei aufsaugenden Fliege war fortan Geschichte.

    „Das war's dann wohl, du armer „Ich-mag‘s-lieber-gemütlich-Trottel!" dachte sich Mick mit Blick auf das, unter ihm liegende Gelände. Er drehte im Flug ab, Richtung Pferdehof, und warf einen letzten Blick auf das kleine Waldstück und das dort auf dem Waldboden unter einem Blätterhaufen herausschauende nackte weißhäutige Bein, auf dem sie eben noch so gemütlich gesessen und gefrühstückt hatten.

    Sozialadel

    Prooscht!" Die Bierflaschen klirrten vielfach aneinander, und die Gemeinschaft postete sich als Zeichen der Zusammengehörigkeit mehr oder weniger lautstark gegenseitig zu.

    Danach kennzeichnete ein Augenblick der relativen Stille den Moment, in dem die Versammlung der Männer und der Frau die nächste Runde Bier in sich hineinlaufen ließ.

    „Boah, super … des Eichbaum schmeckt einfach am besten! grinste Harry in die Runde und erntete breite Zustimmung. „Jawohl, Harry, es geht doch nix üwwer e Ur-Eich! antwortete ihm Herbert „Wie sahn'se immer?" Herbert hob die rechte Hand und streckte als Kommandozeichen den Zeigefinger aus…und alle wussten, was Herbert hören wollte…daher riefen sie zusammen im Chor:

    „Eins steht fest …. ein Eichbaum!"

    Johlend und sich selbst feiernd setzten sie erneut die Flaschen an, und auf einen Spruch wie ein Schlachtruf von irgendjemanden aus der Runde „Hau weg, die Scheiße!", zogen alle miteinander ihre Flaschen ohne abzusetzen leer.

    „Rrrööööaaaahhh …und vor allem Rülpsen kann man darauf anständig!, meinte Sven, der erst seit Kurzem ihrer Gruppe angehörte. „Muss ich für's Rülpsen eigentlich auch ne Mundschutzmaske aufziehen, oder überlebt der Virus den Bierdunst nicht? Die Meisten aus der Gruppe lachten laut. Harry nicht, er mochte diesen Sven nicht unbedingt, zumindest war er mit ihm bisher noch nicht wirklich warm geworden. Seit zwei bis drei Wochen kam dieser Mensch regelmäßig an ihren Treffpunkt auf dem Parkplatz des Dehner Gartencenters, direkt neben der Jet-Tankstelle.

    Vor diesen zwei bis drei Wochen war dieser vorlaute Kerl zusammen mit seiner Freundin zu ihnen ins Viertel gezogen.

    „Ins Väddel … wie man hier bei ihnen zu sagen pflegt!", dachte Harry mit einem Grinsen für sich.

    Viele in der Stadt sprachen auch abfällig von „den Trumpen, wenn sie vom Wormser Nordend sprachen und rümpfen dabei die Nasen. Dabei wusste Harry nicht, was es bei ihm in der Erlenstrasse geben sollte, worüber man sich hochnäsig echauffieren können sollte. Er selbst fühlte sich hier wohl, hatte viele Freundschaften in der Nachbarschaft geschlossen und war seit einigen Monaten sogar mit Mandy, einem Mädel aus der „kleinen Weide liiert, welches er seit Kindheitstagen kannte. Bei ihnen im Väddel zählte Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft und er empfand sein Zuhause keinesfalls als Ghetto, wie es manchmal gerne dargestellt wurde.

    Harry selbst war 38 Jahre alt, gelernter Elektriker, und hatte momentan zu seinem Bedauern mehr Freizeit, als ihm lieb war. Weil, wie so viele Betriebe, litt sein Arbeitgeber Corona bedingt derzeit auch unter der stark eingebrochenen Auftragslage und hatte für große Teile der Belegschaft … so auch für ihn … Kurzarbeit anmelden müssen. Susanne, seine Chefin, legte seitens der Firma zwar noch etwas auf das ihm von gesetzlicher Seite zustehende Kurzarbeitergeld drauf, trotzdem mussten sie derzeit doch arg auf’s Geld achten … eigentlich zu arg!

    Harry hatte schon versucht, seinen Bruder Paul zu kontaktieren, um bei ihm um etwas finanzielle Unterstützung zu bitten. Paul hatte als Maschinenbau-Ingenieur einen gut bezahlten Job in der BASF und hatte ihm in der Vergangenheit hin und wieder schon mal ausgeholfen. Aber er hatte ihn nicht ans Handy bekommen, und die Festnetz-Nummer wollte er nicht wählen, weil er nicht Gefahr laufen wollte, seine Schwägerin an die Strippe zu bekommen. Es wäre ihm einfach zu peinlich, wenn er Ruth gegenüber formulieren müsste, dass er mal wieder „blank" war.

    „So, auf ihr Luschen … wir sind ja nicht zum Spaß hier … eine Runde Herrengedeck zum richtig warm werden … bitteschön! Judith war die einzige Frau in der von ihnen selbst so genannten „Stammtischrunde, aber sie stand den männlichen Teilnehmern in puncto Trinkfestigkeit in nichts nach. Aus einer Plastiktüte holte sie eine Bierdose nach der anderen heraus, stellte diese wie Zinnsoldaten auf den Rand des Waschbeton-Blumenkübels, um den sie sich alle scharten und begann, auf jede einzelne Dose ein Fläschchen „Zinn 40" zu drapieren.

    „Aber hallo, Judith, dich kann man echt gebrauchen … das ist ja reichlich Stoff für alle! wurde sie von Heinz gelobt. „ Na, dann mal Prost … hau weg, die Scheiße! Ohne großartiges „Tamtam" hatte Heinz zusammen mit dem Schnaps eine Dose Bier gegriffen, diese aufgerissen, angesetzt und etwa zur Hälfte weggezogen. Auf ein aus seiner Sicht unnötiges, rituelles, gemeinsames Anstoßen hatte er großzügig verzichtet. Jetzt öffnete er geschickt mit einer Hand die kleine Zinn40-Flasche und ließ deren Inhalt in die noch halbvolle Bierdose laufen.

    „So, die Herrschaften … ich wäre soweit … dann mal Prost …!" auffordernd hielt Heinz die Büchse in die Höhe und forderte somit alle anderen auf, es ihm gleich zu tun …

    Er war der einzige in ihrer Runde, der nicht unmittelbar in der Gegend der Nordendsiedlung wohnte. Harry hatte ihn vor ein paar Wochen einmal nach seiner Adresse gefragt und war über dessen Antwort doch einigermaßen überrascht gewesen. Heinz kam nämlich gar nicht, wie von Harry eigentlich vermutet aus dem benachbarten Neuhausen, sondern hatte doch tatsächlich sogar ein eigenes Haus oben in Herrnsheim, in der Nähe des Krankenhauses.

    Heinz hatte ihm damals wohl an seinem verdutzten Blick angesehen, wie blitzartig ein riesengroßes Fragezeichen hinter seiner Stirn entstanden war und hatte ihm ganz gelassen geantwortet: „Bei passender Gelegenheit erzähle ich dir mal ein bisserl mehr von dem, was ihr alles nicht von mir wisst … dann wird dir klarer, was hinter dem ungepflegten Zottelbock mit den verlumpten Klamotten so steckt!"

    Bisher war die Gelegenheit wohl nicht mehr passend gewesen, denn seither hatten sie weder über Heinz selbst noch über dessen Herkunft gesprochen. Und jetzt stand er da und prostete ihnen allen mit seinem Bier-Schnaps-Gemisch zu.

    Harry war jetzt wirklich kein Schnapstrinker und eigentlich waren ihm die beiden Eichbaum-Biere für nachmittags um 16:00 Uhr gerade genug. Er überlegte daher gerade fieberhaft nach einer gescheiten Ausrede, sich aus der Runde ausklinken zu können, ohne dabei als Weichei dazustehen, als mehrfaches Autosirenengeheule zu vernehmen war.

    „Was ist dann do widder los, machen die Bulle en Betriebsausflug, oder warum iss do grad so e Jacht? Herbert reckte den Kopf wie ein Erdmännchen in die Höhe und machte den Hals lang. „Nee, Herbert, das sind gar keine Polizeisirenen ………… das sind Krankenwagen!, korrigierte ihn Judith. „Die habe ich auch noch nie auseinanderhalten können., warf Sven ein. „Ja, abber egal was, die kummen immer mehr uff uns zu! Heinz, hoschte widder was ausgefresse….? „Das sind Krankenwagen, Herbert, und keine Polizei … merk' dir's doch mal! Judith schlug sich die Hand vor die Stirn. „Aach, ajo … jetzt seh' ich's aach … zwee Krankewesche … awwer guckt e mol, wo die hiemache' … die fahr'n jo zu uns ins Väddel noi! Was määnt'ern … ob do irgendwo bei uns in de Gegend oigebroche worr'n iss?

    Heinz schlug Herbert kumpelhaft auf den Rücken, schüttelte den Kopf und meinte in freundlichem Ton: „Herbert, ganz ehrlich … du bist echt so dumm, wie ein Stück Brot!"

    Wie gelähmt

    Unfähig sich zu bewegen, lag Wolfgang weit zurückgelehnt in seinem Bürostuhl und spürte, wie sich kleine Schweißperlchen auf seiner Stirn bildeten. Ungefähr so musste es sich anfühlen, wenn eine Querschnittslähmung einen Körper in fester Umklammerung hielt und den betroffenen Menschen an den Rollstuhl fesselte. Zumindest so ähnlich. Er stöhnte leise und griff nach einem zufällig in Reichweite liegendem Prospekt, um sich etwas Luft zu fächern. Und als wenn die Bewegungsunfähigkeit alleine nicht schon genug gewesen wäre, quälte Wolfgang in diesem Moment zusätzlich noch eine gewisse Kurzatmigkeit.

    „Alles klar, Chef … siehst gar nicht so fit aus!, meinte Marc, sein junger Mitarbeiter und mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht fragte er weiter, „Soll ich dir vielleicht mal einen kalten Lappen bringen?

    Wolfgang schaute ihn leidend an und schüttelte kaum merklich den Kopf: „ Nee, Marc, lass‘ gut sein, das geht schon gleich wieder weg. Ich brauche einfach nur ne kleine Pause …"

    „Verstehe, Chef, ne Pause von der Pause … ich mach‘ dann einfach mal deine Bürotür zu, dann kannst du dich etwas erholen. Wie machen wir es mit Telefonanrufen … du bist wie immer gerade außer Haus?"

    Wolfgang hob zur Bestätigung den Daumen der rechten Hand und nickte Marc zu, bevor der sich umdrehte und die Tür seines Büros ins Schloss zog.

    Kurz musste er an ihren „alten Bekannten", den Kroaten Marian denken, der im vergangenen Jahr unter Zuführung einer ordentlichen Dosis Kugelfischgift aufgrund immer stärker werdender Lähmungserscheinungen bis hin zum Lungenversagen sein Leben am Strand von Viareggio gelassen hatte.

    „Ach, du Trottel! schimpfte sich Wolfgang daraufhin gedanklich dann aber selbst, „Du weißt, dass du keine aufkommenden Lähmungserscheinungen hast! Du befindest dich eben einfach nur im „Fresskoma! Und warum? Weil du mit Holger nach so langer Zeit in der Mittagspause mal wieder ins Schnitzelparadies gehen musstest, jetzt wo es seit Anfang der Woche wieder möglich war. Und dann durfte es ja gleich das Bolognese Schnitzel sein, mit Pommes-Frites und Salat. Natürlich nicht vom günstigeren Mittagstisch-Angebot, sondern das richtig große Teil, mit etwa einem halben Pfund Hackfleischsoße drauf."

    Und selbstverständlich hatten sie beide nicht abgelehnt, als die Hausherrin ihnen zur Feier dieser ersten Woche nach dem Corona-Lockdown ein Stück Erdbeerkuchen mit einer Tasse Kaffee zu einem Freundschaftspreis angeboten hatte.

    Naja und so saß er jetzt da, vollkommen überfressen, kaum in der Lage sich zu rühren, und spürte, wie sein Blut sich mehr und mehr Richtung Körpermitte orientierte, um den Verdauungsvorgang in Schwung zu bringen. Infolgedessen fuhren die restlichen Körperfunktionen eher auf Notbetrieb herunter und er hatte größte Mühe, sich gedanklich auf die neunseitige Arbeitsanweisung zu konzentrieren, die noch seit vor der Pause auf seinen Bildschirm stand und scheinbar alle Neuerungen im Kundengespräch und dessen Dokumentation zusammenfasste.

    „Jetzt reiß dich zusammen!" murmelte Wolfgang zu sich selbst und begann die Anweisung nochmals von vorne zu lesen, um möglichst doch einmal alle Zusammenhänge zu verstehen. Nach dem ersten beiden einleitenden Textabschnitten – er konnte sich erinnern, diese bereits am Vormittag schon einmal überflogen zu haben – verwies das Dokument auf ein auf einem gesonderten Laufwerk hinterlegten Erklär-Video.

    Schon direkt nachdem Wolfgang die Verlinkung tatsächlich angeklickt hatte, um das Video zu starten, bereute er seinen Eifer. Wie so oft war die vorhandene Datenleitung zu schwach, um das hinterlegte Filmchen aufzurufen, und sein Bildschirm zeigte wieder einmal nur den sich im Kreis drehenden Pfeil, der den gestarteten Ladevorgang anzeigte.

    „Ach Scheiße! dachte er sich, der „Crazy Kringel verhieß selten etwas Gutes. Er bedeutete immer Wartezeit … manchmal vielleicht nur wenige Sekunden, manchmal eine willkommene Unterbrechung für eine Tasse Kaffee oder einen Gang zur Toilette, manchmal aber auch eine elendige unkalkulierbare Warterei, die gerade im Zustand aufsteigender Müdigkeit verhängnisvoll sein konnte.

    Wolfgang beobachte den Crazy Kringel … eine Minute, zwei Minuten, drei Minu….

    Das Klappern seines Mülleimers und das Rascheln der großen Plastiktüte riss ihn aus seinen Gedanken und er schaute direkt in das bärtige Gesicht des türkischen Putzmannes, der gerade seiner Arbeit nachging.

    „Cheffe, warst du müde … war Arbeit arg schwer?" fragte dieser ihn mit einem breiten Grinsen. „Kann ich jetzt? Der Mann deutete auf den bereitstehenden Staubsauger und blickte ihn erwartungsvoll an.

    Wolfgang fuhr sich

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