Hans Fallada in Tannenfeld und Posterstein
Von Marlene Hofmann
()
Über dieses E-Book
Leben und Werk Hans Falladas sind weitgehend erforscht und in diversen Biografien beleuchtet und veröffentlicht. Seine Zeit in Tannenfeld und Posterstein hingegen findet meist nur am Rande Erwähnung.
Als regionalgeschichtliches Museum des Altenburger Landes möchte das Museum Burg Posterstein diese Lücke schließen.
Marlene Hofmann
Marlene Hofmann ist Mitarbeiterin im Museum Burg Posterstein. Das Buch "Hans Fallada in Tannenfeld und Posterstein" entstand begleitend zur gleichnamigen Sonderschau. Die inhaltliche Recherche und Redaktion übernahmen neben Marlene Hofmann: Sabine Hofmann, Franziska Huberty und Nicole Thonfeld-Hanf.
Ähnlich wie Hans Fallada in Tannenfeld und Posterstein
Ähnliche E-Books
Dietrich Theden: Beiläufiges zum Vater der deutschen Kriminalerzählung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHilde Spiel und der literarische Salon Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAphorismen über Schönheit, Kunst und Kultur Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Erlkönig und 17 andere Balladen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStadtgeschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKein schöner Land Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHunzinger - Luxemburg: literarisch politisch künstlerisch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHilde Domins Gedichte und ihre Geschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie verlorenen Seelen von Malcesine: Adolf Pichler (1819–1900) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTEXT+KRITIK 200 - Hans Fallada Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Meister der leisen Töne: Biographie des Dichters Franz Hessel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer junge Hitler: Korrekturen einer Biographie 1889 - 1914 Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Österreich intim: Erinenrungen 1892 bis 1942 Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Wir denken an...: Literarische Essays Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Kunst ist das Einzige, was bleibt: Biografischer Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFontane in Kreuzberg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSCHOSCH 1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPaul Dahlke: Die Biografie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCarl Wentzel-Teutschenthal 1876-1944: Ein Agrarunternehmer im Widerstand Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTilman Riemenschneider: Meister, Ratsherr, Revolutionär Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Mann, der Hitler töten wollte: Jens Peter Jessen – Ein vergessener Verschwörer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMax Reinhardt in Leopoldskron: Auszüge aus „…vergessen Sie nicht die chinesischen Nachtigallen“ Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCafe Odeon Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFritz Durst (1904-1985): Ofenbauer - Hafner - Künstler Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErnst Hanz (1894 - 1983): Die Pflicht zur Menschlichkeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUms Morgenroth gefahren: Parodien, Politisches und Satire zu Bürgers Lenore Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnerhörte Erinnerungen eines Sonstigen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFrontkämpfer Organisation "Stahlhelm" - Band 1: Ein (doppeltes) Kriegstagebuch - 1917/18 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen»Es ist im Grunde eine schöne Zeit«: Vater-Tagebuch 1906-1913. Mit ausgewählten Dokumenten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Biografien – Literatur für Sie
Weltliteratur im SPIEGEL - Band 2: Schriftstellerporträts der Sechzigerjahre: Ein SPIEGEL E-Book Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Manns: Der >Zauberer< und seine Familie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAstrid Lindgren: Eine, die Individualität großschrieb Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMartin Walser - Der weise Mann vom Bodensee Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWeltliteratur im SPIEGEL - Band 1: Schriftstellerporträts der Nachkriegsjahre: Ein SPIEGEL E-Book Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Goethes Briefwechsel mit einem Kinde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMartin Walser - Chronist der deutschen Seele: Ein SPIEGEL E-Book Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWelterzähler - Literaturnobelpreisträger im Porträt: Ein SPIEGEL E-Book Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFriedrich Nietzsche - Der Wille zur Macht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJohann Wolfgang von Goethe – Basiswissen #01: Leben (1749–1832), Werke, Bedeutung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Welt von Gestern: Erinnerungen eines Europäers - Das goldene Zeitalter der Sicherheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBerliner Kindheit um Neunzehnhundert: Die 41 Miniaturen zeichnen sich als Schlüsseltexte der Moderne aus Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMark Twain: Leben auf dem Mississippi Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5City Boy: Mein Leben in New York Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMarcel Reich-Ranicki: und die Frankfurter Allgemeine Zeitung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKafkas letzter Prozess Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIngeborg Bachmann. Ein Portrait Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDirektor Beerta: Das Büro 1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNachtflug Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der unbekannte Thomas Bernhard Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDinge zurechtrücken: Gespräche aus vierzig Jahren Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenThomas Bernhard: Eine Biografie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMarie Antionette Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZu Besuch bei Zsuzsa Bánk und Peter Härtling Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBerühmte Frauen der Weltgeschichte: Zehn beeindruckende Biografien. nexx classics – WELTLITERATUR NEU INSPIRIERT Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Leben des Paul Zech: Eine Biographie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLou Andreas-Salomé: Eine Bildbiographie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLion Feuchtwanger: Münchner - Emigrant - Weltbürger Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Hans Fallada in Tannenfeld und Posterstein
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Hans Fallada in Tannenfeld und Posterstein - Marlene Hofmann
Über das Museum Burg Posterstein
Das Museum Burg Posterstein, das regionalgeschichtliche Museum des Altenburger Landes, befindet sich in der über 800 Jahre alten Burg Posterstein im Dreiländereck Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt.
Die Ausstellungen erzählen von regionaler Geschichte und europäischer Salongeschichte mit einem Schwerpunkt auf den Salon der Herzogin Anna Dorothea von Kurland in Löbichau und Tannenfeld. Die Familien-Ausstellung Die Kinderburg
begleitet junge Besucher durch die Burg – vom Verlies bis auf den Turm.
Das Museum veröffentlicht regelmäßig Publikationen zur Regionalgeschichte sowie zur Salongeschichte.
Alle Infos: www.burg-posterstein.de
Manch ding
ist von weitem schwarz,
aber in der nähe weiß.
– aus: „Bauern, Bonzen und Bomben"⁰
------------------
INHALT
Einleitung
Hans Fallada in Tannenfeld
Exkurs: Die Geschichte Tannenfelds
Hans Fallada in Posterstein
Exkurs: Die Geschichte des Ritterguts Posterstein
Die Ausstellung
Literatur
Quellen
⁰ Zitiert nach: Fallada, Hans: Sehnsucht ist besser als Erfüllung. Lebensweisheiten und Aphorismen, Berlin 2016, S. 9.
Bild links: Hans Fallada, HFA.
Wer lebt, wird erleben.
– aus: „Wer einmal aus dem Blechnapf frisst"
¹
------------------
EINLEITUNG
Rudolf Ditzen kam als drittes Kind des Landrichters Wilhelm Ditzen (1852–1937) und seiner Frau Elisabeth (1868–1951) am 21. Juli 1893 in Greifswald zur Welt. Sein Lebenslauf ist geprägt von Umbrüchen, vielen Tiefen und einigen Höhen. Häufige Ortswechsel, Depressionen und immer neue Klinikaufenthalte zeichnen den Weg. Zeitgleich erlangte er unter dem Pseudonym Hans Fallada mit seinen Werken Weltruhm.
In seiner Kindheit zog Rudolf Ditzen von Greifswald nach Berlin, dann von Berlin nach Leipzig und später von Leipzig nach Rudolstadt. Nach einem schweren Fahrradunfall musste er erstmals mit Morphium behandelt werden. Auf einen missglückten Doppelselbstmord, bei dem Rudolf Ditzens Schulfreund Hanns Dietrich von Necker (1894–1911²) starb, folgte ein Haftbefehl. Nach Untersuchung in der psychiatrischen Klinik in Jena ließ man die Mordanklage wegen Unzurechnungsfähigkeit fallen.
An dieser Stelle setzt der inhaltliche Schwerpunkt dieses Buches an, denn sein nächster Weg führte den jungen Rudolf Ditzen 1912 zur Behandlung in die Heil- und Pflegeanstalt für Gemüts- und Nervenkranke in Tannenfeld. Von 1913 bis 1915 absolvierte er auf dem Rittergut Posterstein eine landwirtschaftliche Ausbildung. Leben und Werk des Hans Fallada sind weitgehend erforscht und in diversen Biografien oft beleuchtet und veröffentlicht. Seine Zeit in Tannenfeld und Posterstein hingegen findet meist nur am Rande Erwähnung. – Verständlich, umfasst sie doch nur einen Bruchteil seines Lebens und hat kaum Bezug zu seinen weltbekannten Schriften. Und doch muss diese Zeit für den damals jungen Mann sehr bewegend und prägend gewesen sein. Als regionalgeschichtliches Museum des Altenburger Landes möchten wir diese Lücke schließen.
Anlässlich seines 130. Geburtstags im Jahr 2023 zeigte das Museum Burg Posterstein die Ausstellung „Hans Fallada – Familienbilder. Wie aber bestehe ich vor Dir, sehr liebe Verwandtschaft –?!" der Hans-Fallada-Gesellschaft. Diese schöpfte aus den umfangreichen Beständen des Hans-Fallada-Archivs und rückte Erinnerungen, Briefe und Fotos der Familie Ditzen in den Mittelpunkt. In Posterstein zu sehen war eine Kabinett-Ausstellung, die bewusst einen Schwerpunkt auf Rudolf Ditzens Jahre in Tannenfeld und Posterstein legte. Zur Ausstellung ließ das Museum Burg Posterstein einen kurzen Film über Falladas Zeit in Tannenfeld und Posterstein produzieren. Für die Ausstellung und das Buch recherchierten wir in verschiedenen Archiven. An dieser Stelle möchten wir dem Hans-Fallada-Museum Carwitz, dem Hans-Fallada-Archiv des Literaturzentrums Neubrandenburg e.V., dem Universitätsarchiv Jena, der Thüringischen Universitäts- und Landesbibliothek Jena und dem Landesarchiv Thüringen – Staatsarchiv Altenburg für die Unterstützung herzlich danken. An Monika Diedrich aus dem Museumsverein Burg Posterstein e.V. geht ein herzliches Dankeschön für die Übersetzungshilfe aus dem Französischen. Die Ausstellung wurde gefördert durch die Thüringer Staatskanzlei. Das letzte Kapitel dieses Buches dokumentiert die Sonderschau.
Nach seiner Zeit in Posterstein fand Rudolf Ditzen eine Anstellung auf Gut Heydebreck in Hinterpommern, anschließend in der Landwirtschaftskammer Stettin und später bei der Kartoffelanbaugesellschaft Berlin. Nach einer gescheiterten Beziehung, einer beginnenden Morphiumsucht, dem Tod des Bruders im Ersten Weltkrieg und einem weiteren Suizidversuch kam Rudolf Ditzen 1919 auf Entziehungskur noch einmal nach Tannenfeld.
Blick in die Sonderschau „Hans Fallada – Familienbilder" im Museum Burg Posterstein.
Während er erste Romane unter dem Pseudonym Hans Fallada veröffentlichte, arbeitete Rudolf Ditzen weiter in der Landwirtschaft. Seine Familie unterstützte ihn in vielerlei Hinsicht. In Folge seiner Morphiumsucht mangelte es ihm ständig an Geld, wegen Unterschlagung musste er mehrfach ins Gefängnis.
Unterstützung erhielt der Autor auch vom Verleger Rowohlt, in dessen Verlag er zeitweise arbeitete und in dem viele seiner Romane erschienen. „Kleiner Mann – was nun?" wurde 1932 zum Welterfolg. Rudolf Ditzen heiratete, wurde mehrfach Vater und die Familie bezog das Haus in Carwitz im heutigen Mecklenburg-Vorpommern, in dem sich nun das Hans-Fallada-Museum befindet. In den 1930er Jahren wechselten sich kulturpolitische Angriffe mit öffentlicher Anerkennung seines schriftstellerischen Werks ab.
Rudolf Ditzen schrieb bis zur Erschöpfung. Depressionen und Sucht bedingten immer neue Klinikaufenthalte. Auf Scheidung und Neuheirat folgten weitere Umzüge und Krankenhausaufenthalte.