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Allmende 111 – Zeitschrift für Literatur: Im deutschen Exil
Allmende 111 – Zeitschrift für Literatur: Im deutschen Exil
Allmende 111 – Zeitschrift für Literatur: Im deutschen Exil
eBook215 Seiten1 Stunde

Allmende 111 – Zeitschrift für Literatur: Im deutschen Exil

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Über dieses E-Book

Auch für Künstler*innen und Schriftsteller*innen sind aufgrund der Repressionen und Kriege die deutschsprachigen Länder seit Jahrzehnten zum Exilort geworden. Waren es zunächst vereinzelte Künstler*innen, so ist die Zahl die Exilsuchenden in den letzten zehn Jahren erheblich angestiegen. Wir fragen nach den Erwartungen, der Lebensrealität und dem Selbstverständnis in einer global veränderten Welt. Wir fragen auch danach, welche Rolle der Kunst zukommen kann angesichts des Elends der Kriege in der Ukraine und Syrien. Was bedeutet es, der Repression entkommen zu sein, im Iran, Irak, der Türkei, in Belarus und weiteren Staaten und Regimen? Wie wurden die intellektuellen Debatten und die Themen der Literatur verändert?
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum30. Sept. 2023
ISBN9783963118494
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    Buchvorschau

    Allmende 111 – Zeitschrift für Literatur - Hansgeorg Schmidt-Bergmann

    Schriftstellerinnen und Schriftsteller leisten Widerstand, setzen sich für Gerechtigkeit und freie Gesellschaften ein. Dafür werden viele verfolgt, bedroht, angegriffen, eingekerkert, verbannt und nicht selten getötet. Solange eine oder einer von ihnen irgendwo nicht frei ist, ist niemand frei.

    Najem Wali

    Ein Land des Exils ist die Bundesrepublik seit Beginn ihres Entstehens. Das Recht auf Asyl steht festgeschrieben im Grundgesetz. Mit den weltweiten Krisen und der Unterdrückung in vielen Ländern steigerte sich jedoch die Zahl der Exilantinnen und Exilanten. Iran, Irak, Türkei und Syrien können dafür seit den sechziger Jahren stellvertretend stehen. Damit entstand auch eine deutschsprachige Exilliteratur, Rafik Schami steht dafür als ein Beispiel, auch dafür, dass die Literatur von Exilanten ein Teil der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur werden konnte. Die Zahl der Flüchtlinge hat sich seit 2015 potenziert, das gilt mit Blick auf den arabischen und afrikanischen Raum und mit Blick auf die osteuropäischen Länder wie Belarus und natürlich die Ukraine. „Zwischen mir und Damaskus und Aleppo liegen Tausende von Kilometern, schreibt Widad Nabi, „ein Mittelmeer aus Tränen, die es zu überfluten drohen. Wir haben es überquert, um zu überleben. Es ist diese Leiderfahrung, die wir aus den Texten des erzwungenen Exils zumindest erahnen können, auch welcher Anstrengung es bedarf, sich neu einzurichten, eine Gesellschaft erst einmal zu begreifen lernen, allein, mit Partner oder Partnerin, mit Kindern und mit dem traurigen Bewusstsein des Verlustes des Zurückgelassenen. Nabi betont, dass mit jedem Tag ein „zurück unwahrscheinlicher wird. Die Distanz zwischen denen, die im Exil leben, und denjenigen, die dortgeblieben sind, wird kaum zu überwinden sein, auch nicht, wenn es zukünftig scheinbar politisch möglich erscheint – die Diktatoren und ihre Schergen haben ihr „Volk fest in ihrem Würgegriff, die Gefängnisse sind überbelegt. Man kann gar nicht genug daran erinnern, dass Schriftstellerinnen und Schriftsteller seit Jahren weggesperrt sind, oder wie die ukrainische Schriftstellerin Victoria Amelina durch einen russischen Raketenangriff in diesem Juli getötet worden ist. Sie wollte nicht den Weg ins Exil gehen, sondern berichtete von den „Schlachtfeldern" in der Ukraine – der Krieg als Thema der europäischen Literatur im 21. Jahrhundert! Gerade deswegen sind die Texte der neuen Exilanten so wichtig, sie dokumentieren die Kraft der Literatur, so ohnmächtig wir auch angesichts der globalen Krisen sind. Daher sind auch literarische Plattformen wie Weiter Schreiben notwendig. Sie vernetzen mit großem Erfolg die Exilautorinnen und -autoren mit den deutschsprachigen Schriftstellerinnen und Schriftstellern. Annika Reich, eine der Initiatorinnen: „Dabei präsentieren wir die Autor*innen als Teil der deutschen Literaturszene und nicht als etwas ihr Äußeres". Wenn das gelingt, dann gibt es doch noch Hoffnung, der Barbarei zu widerstehen.

    Hansgeorg Schmidt-Bergmann

    Matthias Walz

    allmende Nr. 111

    Juli 2023 • 43. Jahr

    Redaktion

    Hansgeorg Schmidt-Bergmann

    Matthias Walz

    Herausgegeben von Hansgeorg Schmidt-Bergmann im Auftrag der Literarischen Gesellschaft, Karlsruhe

    Literarische Gesellschaft

    PrinzMaxPalais • Karlstr. 10

    76133 Karlsruhe

    Telefon: +49 (0) 721 133-4087

    info@literaturmuseum.de

    www.literaturmuseum.de

    Verlag

    mdv Mitteldeutscher Verlag GmbH

    Am Steintor 23

    06112 Halle (Saale)

    Telefon: +49 (0) 345 233 22-0

    Telefax: +49 (0) 345 233 22-66

    info@mitteldeutscherverlag.de

    www.mitteldeutscherverlag.de

    Gesamtherstellung

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    Bezug & Abo

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    Eine Kündigung ist innerhalb eines Vierteljahres nach Lieferung des letzten Heftes möglich.

    Preise

    Einzelbezug 12,00 €/12,40 € (A)/16,80 sFr

    Abobezug 10,00 €/10,80 € (A)/14,70 sFr

    epub 9,49 € / 9,80 € (A) / 13,30 sFr

    allmende erscheint 2 × jährlich

    Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.

    Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes bedarf der Zustimmung dess Verlages.

    Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte übernehmen wir keine Gewähr.

    ISSN 0720-3098

    Einzelbezug: ISBN 978-3-96311-847-0

    Abobezug: ISBN 978-3-96311-848-7

    epub: ISBN 978-3-96311-849-4

    Quadriga auf dem Brandenburger Tor: © picture alliance / ZB | Arno Burgi

    Franziska Schnürer: © privat

    Hansgeorg Schmidt-Bergmann: © FotoFabry

    Matthias Walz: © MLO

    Franziska Schnürer: AUFLÖSUNG, 2014, Zusammengesetzter Holzschnitt, 100 × 150 cm

    Rafik Schami: © privat

    Rafik Schami: © privat

    Rafik Schami: © privat

    Rafik Schami: © MLO

    Rafik Schami: © Root Leeb

    Rafik Schami: © Arne Wesenberg

    Franziska Schnürer: NEUE ALTE MUSTER, 2017, Holzschnittcollage, 100 × 70 cm

    Yirgalem Fisseha Mebrahtu: © privat

    Franziska Schnürer: PLUSSIEBEN (GEISTER VII), 2018, Schablithographie Kleingraphik, 30 × 45 cm

    Natalka Sniadanko: © Katheryna Slipchenko

    Franziska Schnürer: RESTENERGIEN II, 2018, Schablithographie, 30 × 40 cm

    Volha Hapeyeva: GESTERN WAR ALLES ANDERS, 2023, Monotypie. Acryl auf Papier, 29,7 × 21 cm

    Volha Hapeyeva: BLÜTENSTAND, 2023, Aquarell, 29,7 × 21 cm

    Volha Hapeyeva: MORGEN, 2023, mixed Media, 29,7 × 21 cm

    Volha Hapeyeva: VOGEL, 2022, Kohle, 15 × 23 cm

    Volha Hapeyeva: IM ABSTAND, 2022, Aquarell, 14,8 × 21 cm

    Volha Hapeyeva: © Claudia Stranghöner

    Franziska Schnürer: INSOMNIA 1, 2018, Bleistift, 50 × 70 cm

    Café: © Heike Steinweg

    Arbeitsplatz Widad Nabi: © Heike Steinweg

    Widad Nabi: © Heike Steinweg

    Widad Nabi: © Heike Steinweg

    Franziska Schnürer: SPIEGEL 2, 2020, Schablithographie (3er Auflage), 13 × 19 cm (Druck)

    Annika Reich: © Heike Steinweg

    Franziska Schnürer: SPIEGEL 3, 2020, Schablithographie, 13 × 19 cm (Druck)

    Dima Albitar Kalaji: © Juliette Moarbes

    Franziska Schnürer: SPIEGEL 4, 2020, Bleistiftzeichnung, 20 × 25 cm

    Abdalrahman Alqalaq: © privat

    Franziska Schnürer: RÜCKZUG, 2022, Bleistiftzeichnung, 20 × 25 cm

    Mariam Meetra: © privat

    Franziska Schnürer: WIRRUNGEN1, 2023, Linolschnitt 3er Auflage, 30 × 42 cm (Druck)

    Khrystyna Kozlovska: © privat

    Halyna Petrosanyak: © Juri Rylchuk

    Franziska Schnürer: XPARIETINA, 2022, Bleistiftzeichnung, 70 × 100 cm

    Aubrey Beardsley: A Platonic Lament, 1894

    Sam Zamrik: © Paula Winkler

    Franziska Schnürer: PATIENCE, 2015, zusammengesetzter Holzschnitt, 240 × 260 cm

    Najem Wali: © Emanuela Danielewicz

    Jagoda Marinic: © christian-dammert.de

    Anna Baar: © Johannes Puch

    Gerhard Henschel: © Jochen Quast

    Maria Stepanova: © Ekko von Schwichow/Suhrkamp Verlag

    Esther Kinsky: © Heike Steinweg/Suhrkamp Verlag

    Jan Faktor: © Joachim Gern

    Lutz Seiler: © Heike Steinweg/Suhrkamp Verlag

    Fridolin Schley: © Juliane Brückner

    Judith Zander: © Sven Gatter

    Slata Roschal: © Ammy Berent

    Juri Andruchowytsch: © Stefan Klüter/Suhrkamp Verlag

    Abbas Khider: © Peter-Andreas Hassiepen

    Michael Krüger: © Foto Meinen /Suhrkamp Verlag

    Victoria Amelina: © Osabadash, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons

    Dank für die großzügige Unterstützung an

    Prof. Dr. Matthias Siegmann, Rechtsanwalt am Bundesgerichtshof

    IM DEUTSCHEN EXIL

    FRANZISKA SCHNÜRER: AUFLÖSUNG, 2014, Zusammengesetzter Holzschnitt, 100 x 150 cm

    RAFIK SCHAMI

    Meine sechste Erzählschule

    Literatur produzieren in einer fremden Sprache

    Darüber habe ich viel geschrieben.¹ Im Grunde wollte ich nicht auf Deutsch schreiben, denn ich hatte ja eine (als berechtigte Hoffnung perfekt getarnte) Illusion nach Deutschland mitgebracht:

    Die Emigrantenliteratur hat in den arabischen Ländern, vor allem aber in Syrien, dem Libanon und Ägypten, einen hohen Stellenwert. Wegen des Hungers nach Brot, Freiheit und Gerechtigkeit unter den Osmanen emigrierten tausende Araber nach Nord- und Südamerika. Dort entstanden starke arabische

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