Zwischen Freiheit und Verantwortung: Fürst Karl Friedrich von Hohenzollern - Die Autobiografie
Von Katrin Frische
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Über dieses E-Book
Katrin Frische
Katrin Frische ist Autorin, Biografin und Storytellerin. Ihre Leidenschaft besteht darin, Geschichten von inspirierenden Menschen zu erzählen. Ihr Fokus liegt dabei auf Prägungen, Werten und Visionen sowie darauf, Sinnzusammenhänge sichtbar zu machen. Katrin Frische hat drei Kinder und lebt in München, an der Ostsee und in der Toskana. Sie ist Gründerin der Agentur für Storytelling in München. Mehr Informationen zur Autorin: www.frische-biografien.de
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Buchvorschau
Zwischen Freiheit und Verantwortung - Katrin Frische
Fürst Karl Friedrich von Hohenzollern
mit Katrin Frische
Zwischen Freiheit und Verantwortung
Die Autobiografie
Impressum
Besuchen Sie uns im Internet:
www.gmeiner-verlag.de
© 2023 – Gmeiner-Verlag GmbH
Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch
Telefon 07575/2095-0
info@gmeiner-verlag.de
Alle Rechte vorbehalten
1. Auflage 2023
Lektorat/Redaktion: Anja Sandmann
Korrektorat: Isabell Michelberger
Layout, Satz, Umschlaggestaltung: Florian Gmeiner
E-Book:Mirjam Hecht
Umschlagabbildungen:
Vorne: Volker Dautzenberg Photography
Klappe oben: Erwin Schultheiss, Sigmaringen
Klappe unten: Christoph A. Hellhake
Abbildungen:
© Antje Debus: S. 138
© Alexandra Prinzessin von Hohenzollern: S. 139
© Klaus Schultes: S. 177, 189, 202, 204, 206, 212, 224
© Sascha Baumann: S. 184
© Klaus Schultes: S. 179, 191, 204, 206, 208, 214, 226
Alle sonstigen verwendeten Fotos stammen aus dem privaten Bestand des Fürsten Karl Friedrich von Hohenzollern.
Alle Seitenangaben in diesem Buch beziehen sich auf die Seitenzahlen der gedruckten Ausgabe.
Druck: Florjančič tisk d.o.o., Maribor
Printed in Slovenia
ISBN 978-3-8392-7786-7
Zitat
Freiheit ist nicht, zu tun,
was man tun will,
sondern zu tun,
was man tun muss.
Yehudi Menuhin
Inhalt
Impressum
Zitat
Inhalt
Vorwort
Warum meine Biografie?
Der rote Faden meines Lebens
Vorgeschichte/n
1952–1958 Kindheit • Sigmaringen
Erste Erinnerungen
Alltag im Schloss
Mutter und Vater
Meine Großeltern
Schlossbewohner
Umzugspläne
1958–1962 Grundschulzeit • Sigmaringen und Josefslust
Einschulung
Die Familie wird komplett
Besuche, Feste und Feiertage
Klosters
1962–1970 Gymnasialzeit • Josefslust und Sankt Blasien
Interessen und Hobbys
Ferienzeiten
Jesuitenkolleg Sankt Blasien (1966 / 67)
Gymnasium Sigmaringen II.
Ein Jahrzehnt des Aufbruchs
1970–1973 Hochschulreife • Sankt Gallen
Freizeit und soziales Leben
Eine wegweisende Entscheidung
Abitur
Zwischen Abitur und Bundeswehr
EXKURS: Die Zollern-Krise
1973–1975 Bundeswehr • Sigmaringen
Die Unteroffiziersausbildung
Reserveoffizierszeit
Reflexionen über die Wehrpflicht
1975–1980 Studium • Fribourg / Schweiz
Universitätsleben
Flirts und Liebeleien
Musik
Reisen
Die erste Liebe
Examen
Politisches Erwachen im Deutschen Herbst
Berufsorientierung
1980–1982 Traineezeit ∙ Stuttgart
Musik
1982–1984 Berufseinstieg • New York
Ankommen in Big Apple
Banking auf Amerikanisch
Alltag in New York
Musik
Begegnung mit meiner zukünftigen Frau
Abschied
1984–1989 Generalvollmacht und Familiengründung
Aller Anfang ist schwer – dieser im Besonderen
EXKURS: Betrugsfall in Kanada
Umstrukturierung bei Zollern
Hochzeit im Schloss Sigmaringen
Die Geburt unserer ersten beiden Kinder Alexander und Philippa
1992–1999 Höhen und Tiefen in Beruf und Familie • Krauchenwies
Ein neues Zuhause in Krauchenwies
Urlaubs- und Reiseerinnerungen mit der Familie
Engagement bei den Fürstlich Hohenzollernschen Hüttenwerken (FHH)
Prinz von Hohenzollern GmbH
Jazz – meine Lebenskonstante
Reisen ohne die Familie
Ein Jahr voller Trauer und Freude
Politisches Engagement und Lobbyarbeit
EXKURS: Der Große Arber (1.455,5 m) im Bayerischen Wald – modernes Skigebiet, Forstbetrieb und Naturschutzgebiet
Bauprojekte
2000–2010 Zeitenwende • Sigmaringen
Ehekrise, Trennung und Scheidung
Abgabe und Wiedererlangung der Generalvollmacht
Die große Forstreform 2004
Neue strategische Ausrichtung und zusätzliche Geschäftsfelder
Reise nach Brasilien
Besuch aus Rumänien
300-Jahr-Feier Zollern
Die »Hamburger Nächte«
Der Freitod Adolf Merckles
Bekanntschaft mit Katharina
Eine besondere Ehre – die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes
Der Heiratsantrag
Schlechter Gesundheitszustand meines Vaters
Hochzeitsfest
Hochzeitsreise I. – ein kurzes Vergnügen
Hochzeitsreise II. – ein schicksalhaftes Ende
Tod und Beerdigung meines Vaters
2010–2022 Chef des Hauses Hohenzollern • Josefslust
Die örtliche Zusammenlegung unserer Verwaltung
Von der Geschäftsfrau zur Fürstin
Ein neue Heimat für Katharina und mich
950-jähriges Bestehen des Fürstenhauses Hohenzollern
Die Narren sind los
Jubiläum in Huis Bergh
EXKURS: Flugzeuge und Flugscheine
Der 60. Geburtstag – Meine persönliche Jahrhundertparty
Abschied von Freunden
EXKURS: Musik in meinem Leben
Blühende Welten
Ferien in den Hamptons
Tod von Onkel Hansi
Katharinas 60. Geburtstag
EXKURS: Begegnungen mit großen Persönlichkeiten
Sorgen um die Nachfolge des Hauses Hohenzollern
Der versteckte Herzinfarkt – Ein Vorbote der eigenen Endlichkeit
Die Pandemie greift um sich
Die Hochzeit meiner Tochter Flaminia
Mein 70. Geburtstag
Auf den Spuren meiner Vorfahrin Amalie Zephyrine
Hohenzollern, quo vadis?
Nachwort
Anhang
Der Fürst im Spiegel dreier Zeitgenossen
River of Freedom
Fürst Friedrich Wilhelm feiert seinen 75. Geburtstag
Second Hand Blues
Karl Anton und sein Sigmaringen
Hai-Jo
Rede der Landrätin Stefanie Bürkle anlässlich des 70. Geburtstags des Fürsten
Das Narrenschiff
Herr, ich danke Dir
Legende der Familienmitglieder (auch angeheiratete)
Dank
Vorwort
Warum meine Biografie?
Die erste Anregung dazu, meine Lebensgeschichte zu verfassen, hatte mir mein Vater gegeben. Er war ein großer Erzähler vor dem Herren. Anlässlich seines 75. Geburtstags hielt ich eine Ansprache, in der ich mich an eine kurze Zusammenfassung seines Lebens wagte. Dabei wurde mir klar, wie viel Interessantes es hier zu erzählen gibt. Kleine Anekdoten und große Geschichten, die den Wesenskern meines Vaters erlebbar machen und die letztlich zum kulturellen Erbe unserer Familie gehören. Ich drängte meinen Vater daraufhin, all diese Geschichten noch zu erzählen und sie so für die Nachwelt zu erhalten. Aber trotz intensiver Bemühungen gelang es meinen Brüdern und mir nicht, ihn mit jemandem zusammenzubringen, dem er das alles erzählen konnte, um es anschließend zu Papier zu bringen. Erst gegen Ende seines Lebens, als sich schon die ersten Anzeichen von Gedächtnisverlust zeigten, konnten wir ihn überzeugen, sich mit einer Historikerin zusammenzusetzen und das von seinem Leben wiederzugeben, was ihm noch in Erinnerung geblieben war. Bedauerlicherweise war das nicht mehr viel, und so ließen sich nur noch Fragmente zu Tage fördern, mit denen nicht allzu viel anzufangen war.
Ich schwor mir damals, es einmal anders zu machen und mit den Aufzeichnungen meiner Erinnerungen zu beginnen, bevor es zu spät sein würde. Damals war ich Mitte fünfzig und der Gedanke an eine Biografie lag in weiter Ferne. In den darauffolgenden Jahren blitzte der Gedanke an die Memoiren immer mal wieder auf, aber das Alltagsgeschäft nahm mich zu sehr in Beschlag. Eines Tages unterhielt ich mich mit einer alten Freundin über vergangene Zeiten und gab dabei einige Geschichten über meinen Vater zum Besten. Daraufhin redete sie auf mich ein: »Diese Geschichten musst du unbedingt einmal aufschreiben, denn nach Dir weiß sie keiner mehr!« Das war ein weiterer Mahnruf, und die Ermutigung zu einer Biografie war damit in die nächste Phase getreten. Im gleichen Jahr wurde ich vom Jazzverein Bad Saulgau, in dem ich seit vielen Jahren aktiv bin, gefragt, ob ich einen Beitrag für das Jubiläumsbuch zum 50-jährigen Jubiläum des Vereins schreiben könnte. Ich entschied mich, einen Beitrag über mein Leben als Musiker zu schreiben. Leben mit Jazz nannte ich den Artikel. Dabei stellte ich fest, dass ich mich an viele Details erstaunlich gut erinnern konnte.
Als ich anlässlich einer Konferenz der Stiftung Familienunternehmen und Politik mit Stefan Heidbreder ins Gespräch kam, empfahl er mir neben zwei weiteren Namen die Münchner Biografin Katrin Frische. Nach einem ersten Kennenlernen hatte ich das gute Gefühl, dass sie die richtige Ko-Autorin für mein Projekt sein könnte. Über mehr als zwei Jahre hinweg trafen wir uns regelmäßig zu Gesprächen. Dabei tauchten verlorene Erinnerungen wieder auf, festigten sich Bilder und wurden Sinnzusammenhänge für mich sichtbar. Bisweilen musste ich erfahren, dass Erinnerungen auch trügen können. Für sicher gehaltene Gegebenheiten entpuppten sich nach Recherche als verzerrt – eine interessante Erfahrung!
Insgesamt war die Reflexion über das Erlebte für mich ein wertvoller Prozess. Ich hoffe, dass auch meine Freunde und Familie sowie folgende Generationen das Buch gern in die Hand nehmen werden. An der Stelle sei mir der Hinweis erlaubt, dass die im Buch enthaltenen Schilderungen meine Wahrheit auf das Erlebte widerspiegeln. Andere mögen eine andere Sicht auf die Dinge haben, aber dies ist meine Wirklichkeit, die ich mit bestem Wissen und Gewissen vertrete.
Der rote Faden meines Lebens
Die Beschäftigung mit dem eigenen Leben hilft, dem roten Faden und damit dem Sinn des eigenen Lebens ein Stück auf die Spur zu kommen. Die beiden größten Triebfedern meines Handelns und Seins tauchen schon im Titel auf: Freiheit und Verantwortung. Obwohl es viele Abhandlungen über den Zusammenhang zwischen Freiheit und Verantwortung gibt, habe ich den Titel gewählt, da ich mich in meinem Leben immer in diesem Spannungsfeld bewegt habe. Als ältestes Kind war ich schon früh in einer gewissen verantwortlichen Position. Echte Verantwortung bekam ich dann als junger Offiziersanwärter bei der Bundeswehr übertragen. Auch wenn es damals für mich überraschend kam, fühlte ich mich in der Rolle als Vorgesetzter schnell wohl. Nicht aus Lust an der Macht. Vielmehr weil es sich für mich gut anfühlte, Verantwortung für Menschen und Dinge zu übernehmen und das mir geschenkte Vertrauen nicht zu enttäuschen. Das tut es bis auf den heutigen Tag. Natürlich ist ein Amt wie das Meinige auch eine Bürde. Tagtäglich werden einem Entscheidungen abverlangt, man muss den Erwartungen vieler Menschen standhalten, repräsentative Pflichten übernehmen und finanzielle sowie soziale Verantwortung tragen. »Eigentum verpflichtet« lautet eine Spruchweisheit. Gemäß unserem Grundgesetz wird das Recht auf Eigentum mit der sogenannten Sozialpflichtigkeit des Eigentums in dem Sinne eingeschränkt, als dass der Gebrauch des Eigentums dem Gemeinwohl zugutekommen soll. Schon als Kind bekam ich mit, wie sich unsere Familie sozial engagierte. Wir wurden beispielsweise zur Weihnachtsbescherung der Kinder des Hauses Nazareth in Sigmaringen mitgenommen, wo seit Generationen der Fürst und seine Familie Geschenke an Waisenkinder und Kinder aus sozial schwachen Familien verteilen, eine Tradition, die es heute noch gibt. Auch waren wir von klein auf beim Martinssingen dabei. Am 11. November, dem Tag des heiligen Martin, der bekanntlich seinen Mantel mit einem Bettler geteilt hatte, versammelten sich die Grundschulkinder zum Martinsumzug und zogen mit Laternen zunächst durch die Stadt und anschließend singend zum Sigmaringer Schloss, wo mein Großvater und später auch mein Vater Lebkuchen an die Kinder verteilten. Beim Einzug ins Schloss sangen sie stets dieses Lied:
»Hier wohnt ein reicher Mann, der uns vieles geben kann.
Viel soll er geben,
lange soll er leben,
selig soll er sterben,
das Himmelreich erwerben!«
Neben der sozialen hatte auch die ehrenamtliche Tätigkeit Tradition in unserer Familie. Bereits zu Zeiten meines Großvaters waren viele Mitglieder meiner Familie bei den Maltesern aktiv. Er selbst sowie einige seiner Söhne und heute auch meine Brüder waren und sind sowohl Mitglieder des Malteser-Ritterordens als auch beim Malteser-Hilfsdienst tätig. Ich selbst hatte die Berufung zur ehrenamtlichen Tätigkeit mehr im wirtschaftlichen und unternehmerischen Bereich gefunden. Noch heute bin ich in mehreren Verbänden und Organisationen aktiv. Auch im Bereich der Musik nehme ich noch heute verschiedene ehrenamtliche Aufgaben wahr.
Als mich mein Vater kurz vor dem Abitur gefragt hatte, ob ich seine Nachfolge antreten möchte, hielt ich zunächst mit einer Antwort zurück. Aber bald wurde mir klar, dass es mir Freude bereiten würde, die Verantwortung zu übernehmen. Es reizte mich die Vorstellung, Dinge auszuprobieren und voranzubringen und dadurch Sorge für Menschen und Dinge zu tragen. Und dieser Reiz ist bis heute nicht geschwunden. Es sind die Gestaltungsspielräume, die ich mit der Freiheit verbinde. Die Spielräume sind die wahren Triebfedern meines Wirkens. Die Möglichkeiten, sinnvolle Entwicklungen voranzutreiben und weniger sinnvolle zu beenden, Entscheidungsmöglichkeiten zu haben, kurz: Die Geschicke ein Stück zu lenken, nähren mein Gefühl von Freiheit und sie haben bis auf den heutigen Tag eine belebende Wirkung auf mich. Damit habe ich auch Phasen, in denen die Verantwortung besonders schwer wog, gut meistern können.
Auch jenseits der beruflichen Ebene ist Freiheit mir ein wichtiges Gut. Gesamtgesellschaftlich, aber auch privatissimo. Freiheit und Verantwortung sind essenzielle Aspekte des menschlichen Lebens. Diejenigen, die in einer freiheitlichen Gesellschaft leben, tragen Eigenverantwortung und Mitverantwortung, also Verantwortung für sich und für andere. Nur in totalitären Gesellschaften übergibt der Einzelne die Verantwortung an den Staat und gibt im gleichen Zug seine Freiheit auf. Anderen Verantwortung zu übertragen, ist ein erfolgreiches Führungsmodell, das in der Regel besser funktioniert als einsame Entscheidungen eines Einzelnen.
Auch im Privaten habe ich mir meine Freiräume ein Leben lang gesucht. Gefunden habe ich sie besonders in der Mobilität, angefangen beim Fahrradfahren bis zum Fliegen mit der eigenen Maschine. Das konstanteste Freiheitsgefühl habe ich aber immer in der Musik gefunden. Seit ich Schüler bin, stehe ich auf der Bühne. Die Auftritte geben mir, mehr als anderswo in der Öffentlichkeit, die Möglichkeit, mein wahres Ich zu zeigen, mich frei und lebendig zu fühlen.
»Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude. Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht. Ich handelte, und siehe, die Pflicht war Freude.«
Rabindranath Tagore
Diesen Spruch zitierte ich einmal in einer Ansprache anlässlich eines runden Geburtstags meines Vaters und sah, wie dabei ein kleines Lächeln über sein sonst ernstes Gesicht huschte. Auch für mich ist der Sinnspruch zu einer klaren Handlungsmaxime geworden. Ich bin der tiefen Überzeugung, dass wir unser Leben durch unsere Einstellung und Handlungen beeinflussen können und dass wir das Beste aus unserer Situation machen können, indem wir uns auf das Positive konzentrieren und uns bemühen, unsere Pflichten als Teil unserer Lebensfreude zu sehen.
In den vielen Interviews, die ich im Laufe der Zeit gab, wurde ich des Öfteren gefragt, was mich in meinem Leben maßgeblich angetrieben habe. Neben dem ausgeführten Spannungsfeld von Freiheit und Verantwortung habe ich hier immer Interesse und Neugier angegeben. Schon als Kind wollte ich wissen, wie Dinge funktionieren, warum sie so sind, wie sie sind, und was dahinter steckt. Ich las Bücher über Erfinder und ihre Erfindungen, über Entdecker und ihre Entdeckungen und über Konstrukteure und ihre Konstruktionen. Ich beschäftigte mich mit Modellbau und Elektrotechnik, immer mit dem Ziel, herauszufinden, wie und warum etwas funktioniert.
Immer wieder fragte ich mich, wie jemand es schafft, etwas zu erfinden, eine bahnbrechende Entdeckung zu machen oder eine Symphonie zu komponieren. Interesse und Neugier haben mich auch später im Leben weiter angetrieben. Bis heute reizt es mich, in unbekannte Gefilde einzutauchen, neue Erfahrungen zu sammeln und meinen Horizont stets ein wenig zu erweitern.
Vorgeschichte/n
In eine so alte und geschichtsträchtige Familie wie das Haus Hohenzollern hineingeboren zu sein, kann man Glück nennen, vielleicht auch Schicksal oder Bestimmung. Ich habe dieses Glück, als ältester Sohn meines Vaters in einer langen Reihe nach meinen Vorfahren zu stehen, denen es gelang, mit Glück, aber auch politischem und wirtschaftlichem Geschick den Besitz der schwäbischen Hohenzollern über Generationen zu erhalten und teilweise zu vermehren.
Bereits im 13. Jahrhundert teilten sich die Hohenzollern in die fränkische Linie, aus der später die brandenburg-preußische Linie hervorging, sowie in die schwäbische Linie auf. Im Jahr 1576 entstanden die beiden Grafschaften Hohenzollern-Hechingen und Hohenzollern-Sigmaringen, aus denen sich 1623 die beiden Fürstentümer gleichen Namens bildeten. In der Gegenwart existiert nur noch die Linie Hohenzollern-Sigmaringen, weshalb die Mitglieder der Familie den Namen ohne den Zusatz »Sigmaringen« führen.
Glück sowie politisches und wirtschaftliches Geschick hatte das schwäbische Haus Hohenzollern in den vergangenen Jahrhunderten in mehrfacher Hinsicht:
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts konnte Fürstin Amalie Zephyrine von Hohenzollern-Sigmaringen* eine Mediatisierung durch Napoleon verhindern, da sie in Paris lebte und mit dessen Gemahlin Kaiserin Josephine befreundet war. Auf diese Weise gelang es den beiden hohenzollerischen Fürstenhäusern Sigmaringen und Hechingen, ihre Souveränität zu erhalten. So behielten die beiden Fürsten von Hohenzollern als Einzige ihrer schwäbischen Standesgenossen die Staatshoheit über ihre Gebiete.
Als Folge der Märzrevolution 1848 dankten die Fürsten von Sigmaringen und Hechingen 1849 zugunsten des Königs von Preußen ab, ihre Fürstentümer gingen als »Hohenzollernsche Lande« im preußischen Staat auf. Mein Vorfahre, der Sigmaringer Fürst Karl Anton*, wurde nach dem Tod des letzten Fürsten von Hohenzollern-Hechingen im Jahre 1869 Fürst des gesamten fürstlichen Hauses Hohenzollern und war zwischen 1858 und 1862 preußischer Ministerpräsident.
Die Sigmaringer Linie spielte auch nach der Übernahme Preußens eine bedeutende Rolle. Fürst Karl Antons ältestem Sohn Leopold wurde 1870 die Übernahme des spanischen Throns angeboten, was den Deutsch-Französischen Krieg auslöste. Sein Bruder Karl wurde als Carol I.* König von Rumänien, seine Schwester Stephanie wurde Königin von Portugal. Nach dem Tod König Carols 1914 wurde sein Neffe Ferdinand I.*, der Bruder meines Urgroßvaters Wilhelm*, sein Nachfolger auf dem rumänischen Thron. König Carol hatte im Jahr 1900 das Schloss Umkirch mit Stammgut von seiner Mutter Josephine geerbt. Nachdem er 1914 kinderlos gestorben war, ging es an meinen Großvater Fürst Friedrich Viktor, der es als Sommerresidenz nutzte. Neben meinem Vater Friedrich Wilhelm wurde auch sein jüngster Bruder Ferfried* in Umkirch geboren. Mein Vater verbrachte fast seine gesamte Schulzeit sowie sein Studium in Umkirch und Freiburg.
Im Gegensatz zu nahezu allen seinen Vorfahren diente mein Vater nicht in der Wehrmacht und wurde deshalb glücklicherweise auf Grund des sogenannten Prinzenerlasses auch nicht im Zweiten Weltkrieg eingezogen. Adolf Hitler untersagte 1940 allen der Wehrmacht angehörenden Angehörigen der bis 1918 regierenden Königs- und Fürstenhäuser die Teilnahme an Kampfhandlungen im Zweiten Weltkrieg. 1943 wurden sämtliche Angehörige ehemals regierender Fürstenhäuser von Hitler aus der Wehrmacht ausgeschlossen. Stattdessen wurde mein Vater zum Reichsarbeitsdienst abkommandiert.
Wie mein Großvater, so stand auch mein Vater dem Hitler-Regime kritisch gegenüber. Diese kritische Haltung wäre meinem Vater beinah zu einem üblen Verhängnis geworden: In einem Briefwechsel zwischen meinem Vater und einem seiner Vettern hatte sich mein Vater kritisch gegenüber den Nazis geäußert. Dieser Brief war von den Nazis aufgespürt worden, woraufhin mein Vater auf die Polizeistation geladen worden war und die Familie das Schlimmste befürchtete. Aber das Glück war auf der Seite unserer Familie: Noch bevor es zu dem Termin kam, brannte das Polizeipräsidium ab und damit war alles vermeintliche Beweismaterial vernichtet worden. Der größte persönliche Groll jedoch rührt aus der Zeit der Verdrängung aus dem Schloss durch die Vichy-Regierung. Obwohl mein Vater sich willens gezeigt hatte, die französischen Kollaborateure als Gäste zu empfangen, wurde die Familie aus dem Schloss verbannt. Dieses Ereignis hatte tiefe Spuren der Demütigung bei meinem Vater hinterlassen.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges begann mein Vater, der Volkswirtschaft studiert und anschließend einige Zeit in Genf bei einer Bank gearbeitet hatte, 1949 seine Tätigkeit in der Verwaltung unseres Hauses, die damals noch Fürstlich Hohenzollernsche Hofkammer hieß. Auch die fünfziger Jahre waren nicht einfach für unsere Familie. Obwohl glücklicherweise noch große Teile des Vermögens vorhanden waren, belasteten die Folgen des Zweiten Weltkrieges wie beispielsweise die sogenannten »Franzosenhiebe« unser Haus. Die Reparationsforderungen in den von Frankreich besetzten Gebieten wurden in den strukturschwachen ländlichen Gebieten durch Holz beglichen. Dennoch wurde in dieser Zeit unter meinem Vater und meinem Großvater vieles bewegt. Von der Arbersesselbahn bis zur Entwicklung der Fürstlich Hohenzollernschen Hüttenwerke in der Zeit des Wirtschaftswunders, all das hat mein Vater maßgeblich mit beeinflusst. Zu Lebzeiten meines Großvaters als Erbprinz und später als Fürst hatte er immer den Vermögenserhalt als oberstes Ziel im Blick. Sein unbedingter Wille zu Pflichterfüllung und Verantwortung blieb ihm zeitlebens erhalten.
Weil es im folgenden autobiografischen Abriss im Wesentlichen um mich und meine Zeitgenossen gehen soll, möchte ich an dieser Stelle noch einige Anekdoten über meine Vorfahren, die in meiner Familie kursierten, niederschreiben, auf dass sie nicht der Vergessenheit anheimfallen.
Erbschaftsstreit zwischen meinem Großvater und seinem Zwillingsbruder Mein Großvater hatte einen Zwillingsbruder, Franz Joseph*, der wie alle Nachgeborenen beim Tod meines Urgroßvaters eine große Erbschaft angetreten ist und apanagiert wurde. Franz Joseph, genannt Onkel Joschi, hatte es geschafft, bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs sein ganzes ererbtes Vermögen zu verschleudern, indem er eine Reihe unglücklicher Fehlinvestitionen betrieben hatte. Mein Großvater liebte seinen Bruder, aber um das familiäre Erbe zu schützen, konnte er das nicht zulassen. Da keiner der beiden Brüder gegeneinander klagen wollte, schickten sie ihre Kinder vor. So leitete der älteste Sohn von Onkel Joschi einen Prozess gegen meinen Großvater ein. Woraufhin mein Großvater meinen Vater vorschickte. So setzten sich mein Vater und mein Vetter vor Gericht auseinander, was für alle Beteiligten sehr unangenehm war. Der Prozess endete in den fünfziger Jahren in drei Instanzen mit einer Ablehnung. Mein Vater erzählte mir das erst viel später, weil er vermeiden wollte, dass wir Kinder ein schiefes Bild unserer Verwandten bekamen.
Besuch meiner Großmutter beim Aufmarsch Adolf Hitlers In unserer Familie kursierte die Geschichte, dass sich meine Großmutter eines Tages kurz nach der Machtübernahme auf den Weg zu einer Großkundgebung Adolf Hitlers in Freiburg machte. Auf die Frage meines Großvaters, warum sie sich das antue, hätte sie geantwortet: »Ich muss wissen, mit wem wir es eines Tages zu tun bekommen werden!« Als sie dann zurückkam, befragte mein Großvater sie nach ihrem Eindruck. Daraufhin brach es aus meiner Großmutter heraus: »Er ist ein durch und durch kleingeistiger Mann!« Damit war für uns alles bezüglich des Verhältnisses meiner Großeltern gegenüber Hitler gesagt.
Der Streit um die Namensgebung Baden-Württembergs Meinem Großvater wird eine äußerst konservative Geisteshaltung nachgesagt. Dies versinnbildlicht eine Anekdote, die sich im Jahr meiner Geburt zutrug und die später in der Familie die Runde machte: Als Baden-Württemberg im Jahr 1952 gegründet werden sollte, debattierte man, welchen Namen man dem aus den drei Bereichen Hohenzollern, Baden und Württemberg bestehenden neuen Bundesland geben sollte. Im Spiel waren unter anderem die Namen »Hohenzollern« und »BaWüHo«, aber schließlich entschied man auf politischer Ebene, den Namen »Hohenzollern« unter den Tisch fallen zu lassen. Als mein Großvater davon hörte, beschloss er, persönlich zum Regierungspräsidium nach Tübingen zu fahren. Er beschwor Carlo Schmid, der zu dieser Zeit SPD-Landesvorsitzender in Baden-Württemberg war, die Hohenzollern nicht einfach unter den Tisch zu kehren. Mit dem Kompromiss, der Region den Namen »Südwürttemberg-Hohenzollern« zu geben, konnte sich mein Großvater zeit seines Lebens nicht zufriedengeben. Er, der im Ersten Weltkrieg an verschiedenen Fronten gekämpft hatte und zeitlebens ein eifriger Anhänger des Militärs geblieben war, empfand die Haltung meines Vaters in mancher Hinsicht als zu lax und legte ihm diese bisweilen als Schwäche aus. Aber neben all seiner Strenge war mein Großvater auch gütig, hilfsbereit und lustig. So viel Respekt ich vor ihm hatte, so sehr fühlte ich mich zu ihm hingezogen. Ich mochte es, wenn er mir seine Sicht auf die Dinge erklärte, nicht selten mit einem Scherz auf den Lippen.
Nächtliches Schlachten im Zweiten Weltkrieg Während des Krieges war es nicht erlaubt, private Schlachtungen durchzuführen und das Fleisch zu eigenen Zwecken zu nutzen. Um die Versorgung der Bevölkerung aufrecht zu halten, wurden offizielle Schlachttermine vorgegeben und das Fleisch war abzugeben. Das hatte zur Folge, dass »Schwarzschlachtungen« en masse durchgeführt wurden. Mein Vater erzählte, wie man den Säuen des Nachts das Maul zugehalten hat, um die Tiere am Schreien zu hindern.
Die französischen Besetzer im Schloss Sigmaringen Mein Großvater war den Franzosen sehr zugeneigt. Von Ressentiments war wenig zu spüren, was wohl vor allem auf das gute Verhältnis zu Frankreich in den Jahrhunderten zuvor zurückzuführen war. Auch parlierte er ganz nonchalant Französisch. Eines Tages lud er einen französischen General ins Schloss Umkirch ein. In diesen harten Zeiten verschwammen die Grenzen zwischen legal und illegal bisweilen. So war es laut Erzählung meines Vaters gang und gäbe, den Franzosen Benzinkanister aus den parkenden Jeeps zu stibitzen. Als der General nun mit seinem Auto ins Schloss kam und mit meinem Großvater im Gespräch vertieft war, nutzte mein Vater die gute Gelegenheit und zapfte das Benzin aus dem Franzosenauto ab, um es dann in seinen eigenen Wagen zu füllen. Als jener den Heimweg antrat, kam er mit seinem Auto gerade noch bis zum Ortsrand, bevor ihm das Benzin ausging. Daraufhin kam der Fahrer des Generals zu meinem Vater gelaufen und schilderte seine Misere. Mein Vater verkaufte ihm sodann das gerade geklaute Benzin und erhielt dafür nicht nur Geld, sondern noch ein herzliches Dankeschön des verzweifelten Generals.
1952–1958 Kindheit • Sigmaringen
Was wir spielen, ist das Leben.
Louis Armstrong
Am 20. April 1952 kam ich im Schloss Sigmaringen zur Welt. Meine Eltern, Erbprinz Friedrich Wilhelm von Hohenzollern* und Prinzessin Margarita zu Leiningen*, hatten sich knappe zwei Jahre zuvor bei einer Reise in die Ewige Stadt Rom getroffen, ineinander verliebt und im Januar 1951 geheiratet. Dass ihr erstgeborenes Kind ein Junge war, wird die ganze Familie erfreut haben, denn damit schien die Kontinuität der schwäbischen Hohenzollern-Dynastie gesichert.
Die Geburt wurde von einer erfahrenen Hebamme aus München begleitet. Ihre Unterstützung hat meiner Mutter sicher gut getan, denn sie war eine kränkliche, zaghafte Frau. Der Krieg hatte ihr und ihrer Familie sehr zugesetzt. Seit ich denken kann, litt sie unter den verschiedensten körperlichen und seelischen Krankheiten.
Für meinen Vater war meine Geburt zweifelsohne eine besondere Freude. Er war damals 28 Jahre alt und zwei Jahre zuvor als ältester Spross von insgesamt sieben Geschwistern von seinem Vater zum Generalbevollmächtigten über die Hofkammer, die Verwaltung der gesamten Besitzungen der Sigmaringer Hohenzollern, bestellt worden. Dass ihm nun ein Erbprinz geschenkt wurde, wird er als großes Geschenk betrachtet haben.
Erste Erinnerungen
An meine ersten Lebensjahre habe ich naturgemäß keine konkreten Erinnerungen, aber verschiedene Bilder entstehen in meinem Kopf, wenn ich an meine frühe Kindheit denke: Da ist das Schloss mit seinen knarzenden Türen und langen, dunklen Gängen, in denen es sich herrlich spielen ließ. Da sind die Spaziergänge durch den Schlosspark mit seinen streng riechenden Schierlingspflanzen und der viel besuchten Sandkiste. Und da ist vor allem die Musik, mit der ich mich seit meiner frühsten Kindheit sehr verbunden fühle. Aus dieser Zeit trage ich vor allem die Lieder in mir, die meine Eltern auf dem Plattenspieler hörten: amerikanische Schlager, Swing und Jazz, aber auch die Orgelmusik meiner Großmutter und die Marschmusik meines Großvaters sowie die Melodien, die meine Mutter und unser Kindermädchen mit uns sangen.
Mein Großvater Fürst Friedrich Viktor, mein Vater Erbprinz Friedrich Wilhelm und ich, Weihnachten 1952
Meine ersten konkreten Erinnerungen setzen mit etwa drei Jahren ein. Und sie sind eigentlich alle mit unserem Kindermädchen Hiltrud Dopfer verbunden. Hiltrud, die von uns Dedda genannt wurde, war die Tochter eines Arztes aus Sigmaringen. Sie kam zu uns, als ich ein Jahr alt war, und sollte bleiben, bis mein jüngster Bruder Ferdinand* das Haus verließ. Dedda war uns eine zentrale Bezugsperson, gerade weil unsere Mutter durch ihre Krankheit immer wieder nicht oder nur eingeschränkt für uns verfügbar war. Aber darauf werde ich später noch zu sprechen kommen. An die Geburt meines Bruders Albrecht* habe ich keine Erinnerungen. Seit ich denken kann, gehört er zu uns, und bis heute ist er mir mein wichtigster Weggefährte geblieben.
Ich bin der Prinz! Eines der ersten Ereignisse, an das ich mich erinnere, ist eine Szene, die sich im Park des Sigmaringer Schlosses abspielte. Es war auf einem der Spaziergänge, die Dedda mit mir machte. »Frische Luft hält gesund!«, pflegte Dedda bei unseren täglichen Gängen zu sagen und zog mich bei Wind und Wetter nach draußen, ob es mir gefiel oder eben nicht. Ich muss vier Jahre gewesen sein, als wir an einem Herbsttag durch den Prinzenpark spazierten, vorbei an den blätterlassenden Linden und den gelb-braunen Buchenhecken. Als wir den Hügel hinaufliefen und auf den Weg Richtung Sandkiste einbogen, kam eine Frau auf uns zu. Nach einer kurzen, freundlichen Begrüßung musterte sie mich und fragte schließlich: »Du bist also der kleine Prinz?« Statt einer Antwort verbarg ich mein Gesicht hinter Deddas Mantelarm. Als die Frau weitergezogen war, sah ich Dedda fragend an: »Bin ich ein Prinz?« Dedda erwiderte lächelnd: »Ja, das bist Du!« Ein nicht gekanntes Gefühl übermannte mich. Eine Mischung aus Erstaunen, Selbstgewissheit und Stolz. Ich war der Prinz …!
Meine Mutter, Erbprinzessin Margarita | Portrait, 1953
Allein im Krankenhaus Eine weitere frühe Erinnerung ist eine Mandeloperation im Jahr 1956. Seit meiner Geburt litt ich unter einer bakteriellen Infektion, die eine chronische Entzündung meines Halses verursachte. Während die Medizin heute sicherlich gute Möglichkeiten hätte, eine solche Erkrankung in den Griff zu bekommen, waren die Ärzte damals rat- und machtlos. Medikamente gegen die chronische Entzündung gab es nicht oder waren wirkungslos, aber als ich vier war, wurde meinen Eltern eine Operation vorgeschlagen. So wurde ich eines Tages von meinem Vater und der Kinderschwester in dem dunkelblauen Mercedes 220 meines Vaters