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Hinter dir (Ein spannender Hailey Rock FBI-Thriller – Buch 1)
Hinter dir (Ein spannender Hailey Rock FBI-Thriller – Buch 1)
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eBook302 Seiten3 Stunden

Hinter dir (Ein spannender Hailey Rock FBI-Thriller – Buch 1)

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Über dieses E-Book

Obwohl FBI Special Agent Hailey Rock in der BAU-Einheit hoch angesehen ist, steht sie noch immer im Schatten ihrer älteren Schwester, Polizeisheriff in ihrer kleinen Heimatstadt und der Liebling ihrer Eltern. Hailey hat seit Ewigkeiten nicht mehr an ihre entfremdete Familie gedacht, aber als in ihrer Heimatstadt tote Frauen auftauchen, entsendet das FBI Hailey, um den Fall zu lösen, an dem ihre Schwester gescheitert ist. Dies zwingt sie, sich neuen Herausforderungen zu stellen und sich mit der Entführung ihrer Schwester auseinanderzusetzen.

„Ein brillantes Buch. Ich konnte es nicht aus der Hand legen und hätte nie erraten, wer der Mörder ist.“
-Lesekritik zu NUR MORD

HINTER DIR ist das erste Buch in der lang erwarteten, neuen Reihe von Nr. 1 Bestseller-Autorin Rylie Dark, deren Bestseller WIE SIE FLÜCHTET über 700 Fünf-Sterne-Bewertungen und Rezensionen erhalten hat.

Tote Frauen tauchen auf den Feldern lokaler Bauernhöfe auf, posiert wie Vogelscheuchen. Ein Serienmörder lauert in den Schatten der kleinen Stadt, und ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

Hailey muss ihre zerrüttete Beziehung zu ihrer Schwester verbessern, um den Fall zu lösen – aber ihre Schwester macht es ihr nicht leicht. Können sie ihre Differenzen beiseitelegen und zusammenarbeiten?

Oder wird ihnen ihre konfliktgeladene Vergangenheit einen Strich durch die Rechnung machen?

Ein Thriller mit Katz-und-Maus-Spielen, unerwarteten Wendungen und nervenaufreibender Spannung, den Sie bis spät in die Nacht nicht mehr werden aus der Hand legen können. Die HAILEY ROCK-Mystery-Serie bietet eine neue, frische Interpretation des Genres und stellt zwei brillante Protagonisten vor, die Sie ganz einfach lieben werden.

Bücher Nr. 2 bis 5 der Reihe – NEBEN DIR, NACH DIR, VOR DIR und ÜBER DIR – sind jetzt ebenfalls erhältlich.

„Ich habe diesen Thriller geliebt und in einer Session gelesen. Es gibt viele Wendungen und ich hätte den Täter nicht erraten … Ich habe den zweiten Band bereits vorbestellt.“
-Lesekritik zu NUR MORD

„Dieses Buch fängt mit einem Knall an … Eine hervorragende Lektüre und ich freue mich schon auf das nächste Buch.“
-Lesekritik zu WIE SIE FLÜCHTET

„Fantastisches Buch. Es war schwer, es aus der Hand zu legen. Ich kann es kaum erwarten, zu sehen, wie es weitergeht.“
-Lesekritik zu WIE SIE FLÜCHTET

„Die Drehungen und Wendungen hielten mich auf Trab. Ich kann es kaum erwarten, das nächste Buch zu lesen!“
-Lesekritik zu WIE SIE FLÜCHTET

„Ein Muss für alle, die actionreiche Geschichten mit guten Plots mögen!“
-Lesekritik zu WIE SIE FLÜCHTET

„Ich mag diese Autorin sehr und diese Serie beginnt mit einem Paukenschlag. Sie fesselt dich bis zum Ende des Buches und macht Lust auf mehr.
-Lesekritik zu WIE SIE FLÜCHTET

„Ich kann diese Autorin gar nicht genug loben! Einfach nur sagenhaft! Diese Autorin wird es weit bringen!“
-Lesekritik zu WIE SIE FLÜCHTET

„Dieses Buch hat mir wirklich gut gefallen … Die Charaktere waren lebendig und die Wendungen großartig. Es fesselt dich bis zum Ende und lässt dich nach mehr verlangen.“
-Lesekritik zu KEIN AUSWEG

„Diese Autorin kann ich sehr empfehlen. Ihre Bücher lassen dich um mehr betteln.“
-Lesekritik zu KEIN AUSWEG
SpracheDeutsch
HerausgeberRylie Dark
Erscheinungsdatum7. Sept. 2023
ISBN9781094365183
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    Buchvorschau

    Hinter dir (Ein spannender Hailey Rock FBI-Thriller – Buch 1) - Rylie Dark

    cover.jpg

    H I N T E R   D I R

    (Ein spannender Hailey Rock FBI-Thriller – Buch 1)

    R y l i e   D a r k

    AUS DEM AMERIKANISCHEN VON TIM MANZELLA

    Rylie Dark

    Bestseller-Autorin Rylie Dark ist Autorin der SADIE PRICE FBI-THRILLER-Serie, bestehend aus sechs Büchern (weitere folgen); der CARLY SEE FBI-THRILLER Serie, bestehend aus sechs Büchern (weitere folgen); der MIA NORTH FBI THRILLER-Serie, bestehend aus sechs Büchern (weitere folgen); der MORGAN STARK FBI-THRILLER-Serie, bestehend aus fünf Büchern (weitere folgen); der HAILEY ROCK FBI THRILLER-Serie, bestehend aus fünf Büchern (weitere folgen); der TARA STRONG MYSTERY-Serie, bestehend aus fünf Büchern (weitere folgen); und der ALEX QUINN THRILLER-Serie, bestehend aus fünf Büchern (weitere folgen).

    Als begeisterte Leserin und langjährige Liebhaberin des Krimi- und Thriller-Genres freut sich Rylie über Ihre Nachricht. Besuchen Sie www.ryliedark.com, um mehr zu erfahren und Kontakt mit ihr aufzunehmen.

    Copyright © 2023 by Rylie Dark. Alle Rechte vorbehalten. Vorbehaltlich der Bestimmungen des U.S. Copyright Act von 1976 darf kein Teil dieser Publikation ohne vorherige Genehmigung des Autors in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln reproduziert, verteilt oder übertragen oder in einer Datenbank oder einem Abfragesystem gespeichert werden. Dieses eBook ist nur für Ihren persönlichen Gebrauch lizenziert. Dieses eBook darf nicht weiterverkauft oder an andere Personen weitergegeben werden. Wenn Sie dieses Buch mit einer anderen Person teilen möchten, kaufen Sie bitte für jeden Empfänger ein zusätzliches Exemplar. Wenn Sie dieses Buch lesen und Sie es nicht gekauft haben, oder es nicht nur für Ihren Gebrauch gekauft wurde, dann senden Sie es bitte zurück und kaufen Sie Ihre eigene Kopie. Vielen Dank, dass Sie die harte Arbeit dieses Autors respektieren. Dies ist eine erfundene Geschichte. Namen, Charaktere, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Vorfälle sind entweder das Ergebnis der Phantasie des Autors oder werden fiktiv verwendet. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, ob lebendig oder tot, ist völlig zufällig. Jacket image Copyright SvedOliver, verwendet unter der Lizenz von Shutterstock.com.

    BÜCHER VON RYLIE DARK

    EIN SPANNENDER HAILEY ROCK FBI-THRILLER

    HINTER DIR (Buch #1)

    EIN SPANNENDER TARA STRONG FBI-THRILLER

    CHANCENLOS (Buch #1)

    EIN SPANNENDER MORGAN-STARK-FBI-THRILLER

    ZU SPÄT (Buch #1)

    ZU NAH (Buch #2)

    ZU WEIT GEGANGEN (Buch #3)

    EIN CARLY SEE FBI SPANNUNGSTHRILLER

    KEIN ENTKOMMEN (Buch #1)

    KEIN WEG ZURÜCK (Buch #2)

    EIN MIA-NORTH-FBI-THRILLER

    WIE SIE FLÜCHTET (Buch #1)

    WIE SIE SICH VERSTECKT (Buch #2)

    WIE SIE SCHREIT (Buch #3)

    EIN SADIE PRICE FBI-SPANNUNGSTHRILLER

    NUR MORD (Buch #1)

    NUR WUT (Buch #2)

    NUR SEINS (Buch #3)

    NUR EINMAL (Buch #4)

    INHALT

    PROLOG

    KAPITEL EINS

    KAPITEL ZWEI

    KAPITEL DREI

    KAPITEL VIER

    KAPITEL FÜNF

    KAPITEL SECHS

    KAPITEL SIEBEN

    KAPITEL ACHT

    KAPITEL NEUN

    KAPITEL ZEHN

    KAPITEL ELF

    KAPITEL ZWÖLF

    KAPITEL DREIZEHN

    KAPITEL VIERZEHN

    KAPITEL FÜNFZEHN

    KAPITEL SECHZEHN

    KAPITEL SIEBZEHN

    KAPITEL ACHTZEHN

    KAPITEL NEUNZEHN

    KAPITEL ZWANZIG

    KAPITEL EINUNDZWANZIG

    KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG

    KAPITEL DREIUNDZWANZIG

    KAPITEL VIERUNDZWANZIG

    KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG

    KAPITEL SECHSUNDZWANZIG

    KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG

    PROLOG

    Auf einer Farm ganz in der Nähe von Pleasant, Missouri

    6:30 Uhr.

    Buzz Tatum atmete die frische Frühlingsluft der Ozarks ein, während er über den nördlichsten Abschnitt seines Grundstücks marschierte und dort nach einem Schaf suchte, das sich von der Herde entfernt hatte. Mit kräftiger Hand fuhr er sich durch sein schütteres graues Haar, er kam ein wenig ins Schnaufen. Mit den Jahren war er zwar langsamer geworden, gänzlich abschreiben konnte man ihn jedoch noch nicht.

    Nervös schaute er sich nach rechts und links um und wünschte sich, dass ihm das Gewicht des Gewehrs, das er auf der Schulter trug, mehr Beruhigung verschafft hätte, als es tatsächlich der Fall war. Er hielt sich nicht gern allein hier draußen auf – nicht nach dem, was sich hier zugetragen hatten.

    Seine Farm lag in einem schmalen Tal zwischen zwei steilen, felsigen Hügeln, die mit Bäumen und Gestrüpp bewachsen waren. Er hatte die Baumgrenze im Blick und wünschte sich, durch das dichte Unterholz hindurchsehen zu können.

    Wie in Tälern dieser Region übrig, war der Boden auf seiner Farm an vielen Stellen durch die Erosion von den Hügeln sehr steinig, deshalb nutzte er den Großteil des nördlichen Abschnitts seines Grundstücks als Weideland. Nur an der tiefsten Stelle des Teils, zu beiden Seiten des Baches Tatum Creek, war der Boden von einer Qualität, die es zuließ, Mais anzubauen.

    Buzz warf einen fachkundigen Blick auf die beiden Ackerstreifen etwa hundert Meter links von ihm, die beide Ufer des Baches flankierten. Der Zuckermais war gerade im Begriff, aufzugehen und sah, dank des nährstoffreichen Bodens Missouris, der zudem gut gewässert wurde, gesund aus.

    Tatum Creek. Der Bach war so benannt worden, als sich sein Ur-Ur-Großvater in den 1850ern auf diesem Stück Land niedergelassen hatte. Hezekiah Tatum war ein gottesfürchtiger Mann gewesen, Buzz war noch immer im Besitz der Familienbibel, in der Hezekiahs Name stand und die der Pionier bei seiner Wanderung von Pennsylvania gen Westen hierher mitgebracht hatte. Hezekiah und zwei seiner Söhne hatten im Bürgerkrieg für die Südstaaten gekämpft. Hezekiahs Brüder sowie sein dritter Sohn hatten hingegen aufseiten der nördlichen Unionsstaaten gekämpft.

    Das mussten schlimme Zeiten gewesen sein. Brüder, die gegeneinander in die Schlacht gezogen waren. Mit dem heutigen Taney County nicht zu vergleichen. Da kamen alle recht gut miteinander aus. Natürlich kam es in Jenny’s Roadhouse, der örtlichen Raststätte, bisweilen zu Streitereien, bei denen manchmal auch die Fetzen flogen, doch dabei ging es in der Regel um nichts Ernstes. In der nächstgelegenen Ortschaft, Pleasant, gab es einige Jugendliche, die Drogen nahmen und Teufelsmusik hörten, gelegentlich kam es dort auch zu Überfällen, größere Probleme gab es jedoch nicht. Nachbarn verstanden sich dieser Tage meist gut.

    Das galt allerdings nicht für Buzz und seinen Nachbarn Colby Sanders. Sanders hatte die benachbarte Farm vor 35 Jahren gekauft, er war aus der Prärie im Nordwesten Missouris hier heruntergezogen. Allerdings hatte sich Sanders nie darauf eingestellt, dass er es hier mit einem anderen Untergrund zu tun hatte und war – wie die meisten Zugezogenen – der Meinung, besser als die Einheimischen zu wissen, wie man mit dem Land hier umzugehen hatte. Deshalb machte er sowohl bei der Bepflanzung als auch bei der Pflege des Bodens Fehler, außerdem behandelte er seine Nachbarn schlecht.

    Der Neuling hatte ja sogar versucht, Tatum Creek umzulenken!

    Buzz war es mithilfe des Sheriffs gelungen, diesen Unsinn zu unterbinden, doch seitdem hegte Colby Sanders einen Groll gegen ihn und ließ Buzz dies auch regelmäßig wissen.

    Natürlich vermeidet er es immer, dabei allzu direkt zu werden, dachte Buzz, während er in seinen Stiefeln über das offene Weideland stapfte und nach dem verlorenen Schaf Ausschau hielt. Dieser Groll hatte sich immer nur in Kleinigkeiten geäußert – in Dingen, die Sanders im Zweifel abstreiten konnte. Ein um eins, zwei Meter verschobener Grenzstein. Ein paar fehlende Früchte in Buzz’ Apfelgarten. Die Entscheidung, den Zaun zwischen den Grundstücken nicht instand zu halten und dann so zu tun, als wäre es ihm nicht aufgefallen, dass seine Tiere auf Buzz’ Grundstück weideten, nachdem der Zaun zusammengebrochen war.

    Buzz hoffte jedenfalls inständig, dass dieses blöde Schaf sich nicht auf Sanders’ Farm verirrt hatte, denn sonst würde er diesen Zwischenfall noch bis ans Ende seiner Tage zu hören bekommen.

    Da der Untergrund nun ein wenig rauer wurde, kam Buzz leicht ins Schwitzen. Er hatte inzwischen den Fuß eines der Hügel auf seinem Grundstück erreicht, wo der Untergrund abschüssig und unregelmäßig wurde. Mit seinen Stiefeln trat er vereinzelt auf einen losen Stein. Auf diesem Boden konnte man natürlich nichts anpflanzen, Sanders hatte es aber dennoch versucht. Er hatte wohl geglaubt, jedes Fleckchen von Gottes Erde müsse genauso fruchtbar sein, wie das platte Stück Land, von dem er hergezogen war.

    Es huschte ein Lächeln über Buzz Tatums Gesicht, denn seine friedliche Umgebung sorgte nun dafür, dass er seinen Nachbarn kurz vergaß. Genau wie auch … diese andere Sache.

    Erst vorgestern war hier in der Gegend eine Frau tot aufgefunden worden. Man hatte sie ermordet und dann auf dem Feld einer Farm ganz in der Nähe deponiert. Obwohl die Polizei ihnen kaum Details verraten hatte, stand eines dennoch fest: Man hatte den Täter bisher nicht geschnappt.

    Da ein derartiger Zwischenfall nicht in den behutsamen Alltag hier in Taney County passte, machte er Buzz ein wenig nervös. Aber er würde deshalb noch lange nicht hier wegziehen. Nein, er war dort, wo er hingehörte. Seine Farm hier in den Ozarks hätte er auch nicht aufgegeben, wenn man ihm dafür ein viel größeres und fruchtbareres Stück Land weiter im Norden angeboten hätte. Buzz liebte diese hügelige Landschaft mit ihren kleinen Tälern, außerdem begeisterte ihn die Geschichtsträchtigkeit dieses Ortes. Wie schon sein Ur-Ur-Großvater Hezekiah wusste er zu schätzen, was sich ihm hier bot und würde sich deshalb nie von der Stelle rühren.

    Er erreichte jetzt den Scheitelpunkt einer leichten Erhebung – einer von vielen, die wie felsige Finger aus dem Abhang des Hügels ragten – und blieb kurz stehen.

    Etwa hundert Meter voraus, in einer kleinen Senke mit gutem Ackerboden, lag sein drittes Maisfeld, kaum drei Hektar groß, aber dennoch die Mühe wert.

    Im Zentrum dieses Feldes stand eine Vogelscheuche, allerdings hatte ihr jemand andere Klamotten angezogen.

    War für diesen Blödsinn etwa Sanders verantwortlich? Der Zaun, der die Grundstücke der beiden Männer voneinander trennte, befand sich nur etwa fünfzig Meter von der Vogelscheuche entfernt. Dennoch war ein solcher Streich selbst für Sanders ungewöhnlich dreist.

    Buzz Tatum stemmte die Hände in die Hüften und starrte die Vogelscheuche in der Ferne mit zusammengekniffenen Augen an. Der Idiot hatte sich nicht nur an etwas zu schaffen gemacht, das ihm überhaupt nicht gehörte, sondern dabei auch noch die merkwürdigste Vogelscheuche geschaffen, die Buzz je gesehen hatte. Er hatte ihr ein weißes, knöchellanges Kleid angezogen, wie es manche Damen in der evangelikalen Kirche trugen. Die typische weiße Haube sowie die dazu passenden weißen Handschuhe und Socken trug die Scheuche ebenfalls.

    Noch seltsamer war allerdings, dass die Kleidung einen ziemlich neuen Eindruck machte. Wer zog denn einer Vogelscheuche neue Klamotten an, noch dazu dünne Frauenkleidung, die schon nach wenigen Wochen hier draußen in Wind und Wetter zerfallen würde? Einer Vogelscheuche zog man doch normalerweise eine alte, abgenutzte Jeans und ein billiges Holzfällerhemd an.

    Buzz sah, dass dieses alte Outfit aus Jeans und Hemd, in Fetzen zerfleddert und um die Vogelscheuche herum auf dem Feld verstreut worden war.

    Buzz kratzte sich irritiert am Hinterkopf und begann damit, auf die Scheuche zuzugehen, dabei murmelte er Schimpfwörter vor sich hin, die er in Gegenwart seiner Frau nie in den Mund genommen hätte.

    Er hatte es keine zehn Schritte weiter geschafft, als er erneut auf der Stelle stehen blieb.

    Ein Truthahngeier hatte sich vom Hügel in die Tiefe gestürzt und war auf der Schulter der Vogelscheuche gelandet. Der Vogel begann unterhalb der Haube an der Scheuche zu picken, an einer Stelle, die Buzz nicht genau erkennen konnte.

    Buzz runzelte die Stirn und ging ein wenig schneller auf die Szene zu.

    „Nein, sagte er leise zu sich selbst. „Ausgeschlossen. Das sind doch nur Gerüchte. Klatsch und Tratsch.

    Dann gesellte sich ein weiterer Geier zu Ersterem, der auf der anderen Schulter der Scheuche landete. Auch er begann sofort, unterhalb der weißen Haube zu picken.

    Nachdem er es noch etwa zwanzig Meter weiter geschafft hatte, stieg Buzz plötzlich ein markanter Geruch in die Nase.

    Der Gestank von verfaulendem Fleisch.

    Ein Gestank, den er als Landwirt nur allzu gut kannte. Es kam häufiger vor, dass sich ein verletztes Tier auf seine Farm verirrte, verstarb und er es erst fand, nachdem bereits einige Zeit verstrichen war. Und doch war der Gestank diesmal nicht ganz derselbe: Er war deutlich beißender, noch unangenehmer als sonst.

    „Wenn der Kerl zum Spaß ein totes Schwein bei mir aufgehängt, dann schwöre ich, dass ich …"

    In genau diesem Moment stieß einer der Truthahngeier die weiße Haube von der Vogelscheuche herunter, woraufhin ein voller Schopf blonder Haare herabfiel und ein Gesicht umrahmte.

    Ein menschliches Gesicht.

    Buzz Tatum eilte mit zitternden Knien und klopfendem Herzen auf das schreckliche Bild zu.

    Das kann doch gar nicht sein! Der hat doch da bestimmt nur eine Schaufensterpuppe hingehängt, um mir einen Schrecken einzujagen.

    Doch der Gestank sowie der Anblick der Geier, die sich an der Haut der Leiche zu schaffen machten, sprachen eine andere Sprache.

    Nein. Nicht schon wieder!

    „Macht euch vom Acker!, brüllte er. „Verschwindet!

    Die Geier schauten kurz zu ihm auf, doch dann widmeten sie sich wieder der Leiche. Vermutlich pickten sie an den Wangen, weil es sich dabei um die weichste Stelle des Fleisches handelte.

    Augen hatte die Leiche bereits keine mehr.

    „Verschwindet!"

    Buzz schnappte sich einen Stein und schleuderte ihn in Richtung der schrecklichen Szene. Er verfehlte die Leiche absichtlich knapp, um sie nicht noch weiter zu schänden. Der Stein zischte an den Vögeln vorbei und beide Geier breiteten daraufhin ihre Flügel aus und flatterten gemächlich davon. Allerdings nicht ohne sich mit ihren Schnäbeln noch einen letzten Fetzen Menschenfleisch zu schnappen.

    Buzz legte die letzten paar Meter bis in die Mitte des Maisfeldes zurück und starrte dann die Leiche an. Vor Entsetzen hätte er beinahe das Bewusstsein verloren. Er zwang sich dazu, sich das Gesicht der Frau anzusehen, um zu überprüfen, ob er die Tote kannte.

    Das war nicht der Fall.

    Da Buzz Tatum jeden, der in einem Umkreis von zehn Meilen sowie in der nächstgelegenen Ortschaft lebte, zumindest vom Sehen kannte, konnte er sagen, dass die Tote nicht aus der unmittelbaren Umgebung stammte.

    Irgendein Geisteskranker hatte diese arme junge Frau ermordet und ihre Leiche dann hergebracht, um sie auf dem Feld als Vogelscheuche aufzustellen.

    Buzz schaute sich behutsam um, er musterte die nicht weit entfernte Baumgrenze. Das Unterholz in den Ozarks ist so dicht, dass man kaum drei Meter weit hineinsehen kann.

    Hören konnte man jedoch deutlich weiter.

    Und Buzz hörte nun, wie sich dort drinnen etwas bewegte. Auf das Knacken eines Zweiges und das Rascheln von Blättern folgte Stille.

    Eine Stille, die furchteinflößender war, als jedes Geräusch es hätte sein können.

    Buzz machte kehrt und rannte davon; er hatte solche Angst, dass er sich auf seiner Flucht nicht einmal das Gewehr von der Schulter zog.

    KAPITEL EINS

    FBI Hauptquartier

    Quantico, Virginia

    8:45 Uhr am folgenden Morgen.

    Special Agent Hailey Rock aus der Verhaltensanalyseeinheit des FBI betrat das Büro, das sie sich mit ihrem Partner Graham Vance teilte, und stellte fest, dass dieser sie dort bereits erwartete.

    Mit achtunddreißig war Graham drei Jahre älter als Hailey, doch da er täglich im Fitnessstudio im Keller des Gebäudes trainierte, war er noch immer bestens in Form. Mit seinen eins dreiundachtzig, seinem schlanken Körper und seinen attraktiven Gesichtszügen zog er viele Blicke auf sich. Aber da er erst vor kurzem eine Scheidung durchgemacht hatte und sich seitdem mit seiner Ex das Sorgerecht für zwei kleine Kinder teilte, hatte er kaum Gelegenheit für Dates.

    Hailey hatte man auch schon gesagt, dass sie gut aussah, dennoch ließ sie sich nicht auf Dates ein, weil … nun ja, aus Gründen.

    Nachdem sie den Raum betreten hatte, erhob sich Graham sofort. „Hey Hailey. Da haben wir gerade erst einen Fall geknackt und du kommst am nächsten Tag trotzdem schon so früh ins Büro?"

    Hailey streckte die Hand aus und klatschte sich mit ihm ab. „Nicht so früh wie du."

    Graham machte ein bedrücktes Gesicht. „Das stimmt natürlich. Jennifer hat diese Woche die Kinder."

    Jennifer war die besagte Ex-Frau. Als Hailey sie vor etwa drei Jahren kennengelernt hatte, hatten die beiden wie ein glückliches Paar auf sie gewirkt, das in seine beiden kleinen Kinder vernarrt war. Aber aus Gründen, die Hailey nicht nachvollziehen konnte, hatte sich Jennifer von ihm abgewandt. Jetzt stürzte sich ihr Partner immer dann, wenn er die Kinder nicht hatte, von morgens früh bis abends spät in die Arbeit. Seine Stimmung und sein gesamtes Auftreten unterschieden sich von einer Woche zur anderen wie Tag und Nacht.

    „Der Boss will, dass wir sofort zu ihm kommen", ließ Graham sie wissen.

    „Echt? Normalerweise schlürft er um diese Zeit doch noch in aller Ruhe seinen morgendlichen Kaffee."

    „Diese Ruhe müssen wir wohl stören. Komm, gehen wir."

    Assistant Director Zach Miloslaw konnte man getrost als Morgenmuffel bezeichnen. Es war Hailey schleierhaft, warum er eine Stelle in der Verwaltung des FBI angenommen hatte, bei der er jeden Morgen um acht im Büro sein musste. Vermutlich hatte seine große Leidenschaft für seinen Job damit etwas zu tun, doch es war dennoch davon auszugehen, dass er glücklicher geworden wäre, wenn er stattdessen in einem ganz gewöhnlichen Polizeirevier Nachtschicht hätte schieben können. Manchmal fantasierte er sogar darüber, genau dies zu tun. Unverhohlen.

    Sie gingen den Flur entlang zum Eckbüro, das zwei Glaswände hatte, sodass man hineinsehen konnte, sofern denn die Jalousien oben waren. Normalerweise waren die noch bis mindestens zehn Uhr unten. Jetzt hatte man sie allerdings bereits hochgezogen, außerdem stand die Tür zum Büro auf. Sie konnten sehen, dass der korpulente polnisch-amerikanische Mann mittleren Alters hinter seinem Schreibtisch saß und eine große Kaffeetasse in beiden Händen hielt, von dessen Dampf sein Gesicht verschleiert wurde.

    Graham lächelte ihr zwinkernd zu, woraufhin Hailey gegen den Türrahmen klopfte.

    „Mhmf", sagte Miloslaw, ohne dabei von seiner Kaffeetasse aufzusehen.

    „Sie hatten uns hergebeten, Sir?", erwiderte Hailey, die versuchte, ihre gute Laune zu verbergen.

    Der Assistant Director nahm einen großen Schluck von seinem Kaffee, was ihm offensichtlich die Kraft gab, mit einem Kopfnicken auf die zwei Stühle zu deuten, die vor seinem Schreibtisch standen.

    Hailey und Graham nahmen dort Platz. Ihr Boss gönnte sich einen weiteren Schluck aus seiner dampfenden Tasse, die offenbar noch sehr hohe Temperatur des Getränks schien ihm nichts anhaben zu können. Hailey und Graham warteten geduldig ab.

    Nach einem dritten Schluck war der Bann durchbrochen. Er stellte seine Tasse ab und deutete auf eine bereits ziemlich abgenutzte Kaffeemaschine auf einem Beistelltisch.

    „Danke, wir kommen ohne aus", sagte Hailey daraufhin.

    Ihr Vorgesetzter gab ein Grunzen von sich, das suggerierte, dass es sich dabei um die lächerlichste Aussage hörte, die er je gehört hatte. Gleichzeitig beugte er sich vor und stützte sich mit seinen Händen auf seiner Schreibtischplatte ab.

    „Gute Arbeit in dem Fall mit dem U-Bahn-Schubser."

    „Vielen Dank, Sir", entgegneten Hailey und Graham unisono.

    Ein geisteskranker Einzeltäter hatte in ihrem letzten Fall in Washington, New York und Chicago Menschen auf die U-Bahn-Gleise gestoßen. Er war wahllos zwischen diesen Städten hin und her gereist, hatte jede seiner Taten in einer anderen U-Bahn-Station verübt und dort schlicht die nächstbeste Person vor den ersten einfahrenden Zug geschubst. Bevor es ihnen gelungen war, ihn zu fassen, hatte er auf diese Weise fünf Menschen getötet und vier weitere schwer verletzt.

    Da er seine Taten jeweils spät abends verübt hatte, wenn nur noch wenige weitere Personen sich auf den Bahnsteigen aufhielten, und außerdem einen Kapuzenpulli getragen hatte, hatte es kaum Zeugen gegeben, die ihn hätten beschreiben können. Nur durch Haileys und Grahams gute Ermittlungsarbeit war es letztlich dennoch gelungen, ihn zu schnappen.

    „Obwohl Sie beide es sich eigentlich redlich verdient haben, ein paar Wochen mit unkompliziertem Papierkram verbringen zu dürfen, muss ich Ihnen leider sofort einen neuen Fall zuweisen."

    „Das ist gar kein Problem, Sir", sagte Graham. Hailey hatte Mitleid mit ihm. Es war kein Geheimnis, dass er diese Woche ohnehin nichts anderes vorhatte.

    Assistant Director Miloslaw nahm eine Aktenmappe von seinem Schreibtisch und reichte sie Hailey.

    „Ich habe Sie aufgrund des Ortes ausgewählt, an dem dieser Fall sich ereignet hat. Direkt außerhalb von Pleasant, Missouri."

    Hailey verkrampfte sich sofort. Sie verspürte plötzlich einen stechenden Schmerz in ihrem Nacken. Sie rieb sich die schmerzende Stelle und wünschte sich, dass der Schmerz wieder verschwinden würde, obwohl sie wusste, dass es dazu nicht kommen würde.

    Dann nahm sie

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