Mann sehnt sich nach Mann: Schwarze und weiße amerikanische queer Autoren
Von Dieter Allers
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Über dieses E-Book
Dabei macht er sich die These der amerikanischen Muse vieler Autoren in Paris, Gertrude Stein zu eigen, wonach es eine „gay sensibility” gibt, die queere Autoren allgemein empathischer macht für Menschen, die im Tiefsten unglücklich sind. Carson McCullers sprach von „loneliness and unrequited love“, von Einsamkeit und unerwiderter Liebe.
Die Menschen in den Gedichten, Theaterstücken und Romanen sind zwar manchmal schrullig, aber ihr oft tragisches Schicksal wird von den hier porträtierten Autoren mit besonderem Verständnis geschildert.
Dieter Allers
Aufgewachsen in Berlin ging der Autor in den 1960 Jahren zum Architekturstudium mit seinem Partner Heinz nach München. Gemeinsam bauten sie neue Wohnhäuser und restaurierten denkmalgeschützte alte Häuser in München, Augsburg, Potsdam und Berlin. In Italien, auf der Insel Elba fanden sie bald „ihren Süden“. Dort bauen, schreiben und leben beide bis heute einen großen Teil des Jahres. Dieter Allers veröffentlichte „Gelber Stern- Rosa Winkel - Schwarze Haut" (2008), Erfahrungen und Texte über die Verfolgung der Juden, Homosexuellen und Schwarzen besonders in der Nazizeit. "Elbaner Porträts", ein "Italienischen Notizbuch „Menschen, Orte und Elbaner Trüffel (2009) und sein "Berlin-(Film)Memoir" (2011), zuletzt "Menschen im Haus" (2014) Biografien einiger Bewohner der Franz-Joseph-Straße 19 in München, darunter die jüdischen Eheleute Schuster, für die 2016 zwei Stolpersteine im Hauseingang verlegt wurden.
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Buchvorschau
Mann sehnt sich nach Mann - Dieter Allers
Dieter Allers
Mann sehnt sich nach Mann
Schwarze und weiße amerikanische Queer Autoren
Image - img_02000001.jpgVon Dieter Allers bisher erschienen:
MÄNNER - FREUNDE – LIEBESPAARE Biographische Skizzen
ISBN print 978-3-86361-608-3 Auch als Ebook
Dieter Allers
Aufgewachsen in Berlin ging der Autor in den 1960 Jahren zum Architekturstudium mit seinem Partner Heinz nach München. Gemeinsam bauten sie neue Wohnhäuser und restaurierten denkmalgeschützte alte Häuser in München, Augsburg, Potsdam und Berlin. In Italien, auf der Insel Elba fanden sie bald „ihren Süden". Dort bauen, schreiben und leben beide bis heute einen großen Teil des Jahres.
Dieter Allers veröffentlichte Gelber Stern- Rosa Winkel - Schwarze Haut
(2008), Erfahrungen und Texte über die Verfolgung der Juden, Homosexuellen und Schwarzen besonders in der Nazizeit.
Elbaner Porträts
, ein Italienischen Notizbuch „Menschen, Orte und Elbaner Trüffel (2009) und sein
Berlin-(Film)Memoir (2011), zuletzt
Menschen im Haus" (2014) Biografien einiger Bewohner der Franz-Joseph-Straße 19 in München, darunter die jüdischen Eheleute Schuster, für die 2016 zwei Stolpersteine im Hauseingang verlegt wurden.
Himmelstürmer Verlag, Ortstr. 6, 31619 Binnen
Himmelstürmer is part of Production House GmbH
www.himmelstuermer.de
E-mail: info@himmelstuermer.de
Originalausgabe, Frühjahr 2021
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages
Rechtschreibung nach Duden, 24. Auflage.
Coverfoto: Nach einer Zeichnung von Thomas Weczerek
Umschlaggestaltung: Olaf Welling, Grafik-Designer AGD, Hamburg.
www.olafwelling.de
E-Book-Konvertierung: Satzweiss.com Print Web Software GmbH
ISBN print 978-3-86361-882-7
ISBN epub 978-3-86361-883-4
ISBN pdf: 978-3-86361-884-1
Why else do we live to be loved and remembered by those we love.
Tom Spanbauer
Für Heinz
Inhaltsübersicht
Erste Begegnung mit Swing, Jazz und amerikanischen Autoren
Von Walt Whitman zu Edward Albee
Harlem Renaissance - schwarz- weiß – queer
Langston Hughes und Carl van Vechten
James Baldwin
Melancholischer Süden
Truman Capote
Tennessee Williams
Carson McCullers
Männer aus dem Midwest
William Inge
Tom Spanbauer
Men’s stuff - Männersachen
Richard Amory
Gordon Merrick
Samuel S. Steward
Rückschau – Ausblick
Ocean Vuong, Edouard Louis
Ausgewählte Bücher und Autoren
Biografien, Autobiografien, Interviews
Verzeichnis der Abbildungen
Dank
Erste Begegnung mit Swing, Jazz und amerikanischen Autoren
Glenn Millers Big Band Swing In the mood, der flottere Chatanooga Choochoo und Louis Armstrongs When the Saints go marching in …" tönten aus meinem ersten eigenen Kofferradio–auch oft während der Schularbeiten. Der AFN (American Forces Network) in Berlin brachte uns Schülern mit dem amerikanischen Sound Englisch näher, als das Schulbuch Peter Pim and Billy Ball oder später Oscar Wildes The Art of being Earnest. Swing, Jazz und dann Bill Haleys Rock around the clock, war die populäre Musik meiner Jugend.
Für den Live Jazz spät abends im legendären Lokal Eierschale
war ich noch zu jung, aber ich konnte manche Jazzstars bei ihren Konzerten im Sportpalast live erleben: Louis Armstrong’s All Stars mit der voluminösen Sängerin Velma Middleton, die vogelleicht mit ihrer großen Stimme über die Bühne tanzte, Lionel Hampton, der unglaublich schnell mit den Klöppeln über sein Vibraphon fegte und später Jazz at the Philharmonic
, mit dem Quartett des Pianisten Oscar Petersson und der schon berühmten Ella Fitzgerald. Die Musiker waren alle schwarze Amerikaner und spielten ihren Jazz – Mahelia Jackson sang Gospel Songs, Negro
Spirituals und alle jazzten
, improvisierten zusammen und spielten virtuose Soli. Erst später erfuhr ich, dass Jazz als Negermusik
unter Hitler verboten war und es Schilder gab Swing Tanzen verboten
.
Von Karl May hatte ich gehört, aber kein Buch gelesen; wohl aber F.J. Coopers Lederstrumpf
und Mark Twains Tom Sawyer und Huckleberry Finn
, Bücher die mir die Großeltern geschenkt hatten. Irritiert von der Jungsfreundschaft zu dem schrägen
Huck, der sein Leben neben der Norm lebt. Kino-Western zeigten den Kampf der weißen Siedler gegen die Indianer. Die Geschichte der Verdrängung der Ureinwohner erfuhr ich erst nach und nach im Kurs American History
später als Austauschschüler in der High School in Oregon. Dort gab es ein Navajo Reservat. Die wenigen Indianer, die dort ärmlich und von der Zivilisation abgeschottet lebten, hatten Büffelherden, führten Besucher durchs Reservat und schnitzten Souvenirs.
Nicht mitgerissen von mancher Schullektüre – Novellen von Gottfried Keller und Conrad Ferdinand Meyer, hatte mir Hans-Jürgen von amerikanischer Literatur unserer Zeit erzählt. Er lieh mir John Steinbecks Straße der Ölsardinen
, der deutsche Titel poetischer als der originale Cannery Row. Die Menschen in dem maroden Ort an der Küste Kaliforniens in der stillgelegten Ölsardinenfabrik – cannery - waren so gar keine amerikanische Westernhelden, sondern arme Hunde, von Steinbeck mit viel Empathie geschildert. Mit seinem Buch Grapes of Wrath (Früchte des Zorns) zerstörte er die Illusion vom Goldenen Westen und solidarisierte sich in den Jahren der Depression mit den Loosern des industriellen Fortschritts. Später mit East of Eden, einer Südstaatengeschichte zweier Kain und Abel Brüder und dem Bühnenstück Of mice and men (Von Mäusen und Menschen), der traurigen Geschichte eines Blinden, der das erwürgt, was er liebt, rundete sich das Bild Steinbecks als Menschenfreund ab. Von Mäusen und Menschen, das Schicksal des blinden Lenny, hatte mich so bewegt, dass ich drei Jahre später den Text verkürzt in der Dramaklasse der High School vortrug.
Schau heimwärts Engel
von Thomas Woolfe war komplexer in seinen Charakteren aus den Südstaaten. Ich fühlte mich trotzdem durch die Atmosphäre an Tom Sayer und Huckleberry Finn
erinnert. Hans-Jürgen kannte, durch seinen älteren Bruder angeregt, auch schon Ernest Hemingway’s pazifistisches A Farewell to Arms und hatte von Henry Millers vermeintlich skandalträchtigen Wendekreis Büchern wohl mehr gehört, als selbst gelesen.
Auf deutschen Theatern, auch in Berlin, wurde in den 1950 Jahren Thorton Wilders Unsere kleine Stadt
gespielt, der ich weniger abgewinnen konnte als Eugene O’Neills Long days journey into night, eine scheinbar banale Geschichte zerstörter Illusionen einer absteigenden middle-class family
, im Theater am Kurfürstendamm mit einer wundervollen Schauspielerin als weibliche Protagonistin, Grete Mosheim. Das Stück auch eine Geschichte zerstörter Lebensträume.
Von Walt Whitman zu Edward Albee
In der High-School im Leistungskurs American Literature
, begenete ich Walt Whitman’s Gedichten in der Anthologie Grass Halms. Stolz und liebevoll mitfühlend schildert er die Tapferkeit und das Leid der Kameraden auf den Schlachtfeldern des amerikanischen Bürgerkriegs. Whitman war Sanitäter und fühlte viele Verwundete in seinen Armen sterben.
Sah ich damals schon die homoerotische Grundierung von Whitmans Dichtung? Später fand ich die Verse weniger patriotisch eher zärtlich von der comrade love, der mann-männlichen Liebe singend.
Here to put the lips upon mine I permit you
With the comrades long dwelling kiss or
The new husband’s kiss
For I am the new husband and I