Warum die Armen und Schwachen arm und schwach bleiben?: Über soziale Ungleichheitszonen in Deutschland
Von Hanna Lierse
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Über dieses E-Book
Hanna Lierse
Hanna Lierse, geb. 1980, forscht und lehrt zu politiksoziologischen Fragen der Ungleichheit und Umverteilung. Derzeit koordiniert sie das Ressort »Soziale Nachhaltigkeit« in einer niedersächsischen Kommune. Zuletzt erschien eine Arbeit zur Vermögensverteilung im European Journal of Public Policy.
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Buchvorschau
Warum die Armen und Schwachen arm und schwach bleiben? - Hanna Lierse
Hanna Lierse
Warum die Armen und Schwachen arm und schwach bleiben?
Über soziale Ungleichheitszonen in Deutschland
Einführung
Vermögen ist in Deutschland sehr ungleich verteilt. Gemäß einer OECD-Studie ¹ besitzen die reichsten zehn Prozent der deutschen Haushalte rund 60 Prozent aller Nettovermögen. Dies umfasst unter anderem Unternehmen, Immobilien, Wertpapiere sowie Autos und Schmuck. Davon abgezogen werden Schulden wie Hypotheken oder Kredite. Im Gegensatz zu ihnen gelten rund 40 Prozent der deutschen Bevölkerung als vermögensarm.² Mit anderen Worten: Vermögensungleichheit in Deutschland bildet sich einerseits in einer kleinen Elite Superreicher ab und andererseits bei den vielen, die als vermögensarm gelten.
Diese Schieflage macht Vermögen zu einem spannenden Untersuchungsfeld. Soziale Konflikte sind häufig auf ungleich verteilte Ressourcen zurückzuführen. Bestimmte Gruppen haben einen besseren Zugang zu wichtigen Ressourcen wie Vermögen oder auch Bildung, während andere benachteiligt oder ausgeschlossen werden. Die Folge: Eine ungleiche Ressourcenverteilung kann zu Spannungen, Unzufriedenheit und sozialen Konflikten führen, bei denen verschiedene Gruppen um den Zugang zu Ressourcen kämpfen. Auch in unserer Gesellschaft sind soziale Konflikte ein weitverbreitetes Phänomen, die häufig über demokratische Mechanismen wie Wahlen, Kommunikation und Verhandlungen zwischen den betroffenen