Die blauen Steine: Bemerkungen und Untersuchungen zum Phänomen der blauen Eisenschlacken
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Ursprung dieses eigentümlichen blauen Gesteins sind einstige Eisenhütten, bei denen in kleineren Hochöfen Eisen im Holzkohlenfeuer erschmolzen wurde, wo es als Schlacke anfiel. Von dort gelangten die Schlacken in den jeweils benachbarten Fluß oder See und wurden dort im Laufe der Jahrzehnte von Strömung oder Brandung gerundet ("abgerollt"). Dort können sie heute als "Sieberachat", "Bodeachat", "Marienstein", "Bergslagsten", "Leland Blue" etc. wieder gefunden und bestaunt werden.
Im vorliegenden Büchlein wird versucht, hinter das Geheimnis der besonderen blauen Farbe dieser speziellen Schlacken zu kommen. Dabei stellte sich heraus, daß die Befassung mit dieser Färbung bereits eine lange Geschichte hat - ohne zu einer endgültigen Klärung zu führen.
Lediglich in den als "Blue Slag" einst hergestellten und den blauen Schlacken nachempfundenen Glaswaren kennt man deren färbendes Prinzip: Kobaltblau.
Hans-Jürgen Tietze
Hans-Jürgen Tietze (Pseudonym: Jören Geilenberg), geb. 1940 in Duisburg, lebt seit 1960 in der Stadt Leipzig (davor seit 1945 in der Lutherstadt Wittenberg). Er ist gelernter Chemiefacharbeiter und verbrachte nach einem Studium sein Berufsleben an diversen Instituten mit merkwürdigen Beschäftigungen. Diese gaben Anlaß, nach anderen Betätigungen zu suchen, zu denen dann auch Reisen ins sozialistische Ausland gehörten, welche in der DDR zunächst nicht ganz so leicht zu organisieren waren, wie das heutzutage möglich ist.
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Buchvorschau
Die blauen Steine - Hans-Jürgen Tietze
Verlorenes liegt da in bunten Stücken
und gleißend auf den Trümmern ohne Sinn. -
Wie die Verheißung aus der Zeiten Anbeginn
will es der Seher Blicke frisch entzücken. …
J.G.
Inhaltsverzeichnis:
Erste Begegnungen mit „den blauen Steinen"
Die Faszination der „blauen Steine"
Das historische Phänomen „Blue Slag"
Allgemeines über „die blauen Steine", Fundstellen
Zur Natur der blauen Schlackenfarbe - erster Teil
Historische Betrachtungen und alte Eisenindustrie
Schlacke und Glas
Zur Natur der blauen Schlackenfarbe - zweiter Teil
Blaue Färbungen in Ziegelsteinen
Zur Natur der blauen Schlackenfarbe - dritter Teil
Die besondere rote Schlackenfarbe
Die Formen der blauen Schlackenstücke
Vorschläge zum Auffinden für die Ursachen der blauen Schlackenfarbe
Kleines Glossar
Stichwortverzeichnis
Bunte Schlacke mit blauen Schlieren
Erste Begegnungen mit „den blauen Steinen"
Es war bei einem erweiterten Schulausflug mit Lehrer Richter im Sommer des Jahres 1953 in Altenbrak im Harz. Wir befanden uns auf einer Wanderung. Der Tag war heiß. Während einer Rast stapften wir Schulkinder im kühlen Wasser der Bode umher, schauten uns um und betrachteten den Grund des Flüßchens - vielleicht um Fische oder Molche zu finden. Dabei stießen wir auf Kieselsteine, die eine auffällig blaue Farbe hatten, ja, die hier und da in einem richtigen „Himmelblau leuchteten. Das faszinierte uns, und wir begannen zu sammeln. Viele solche Steine fanden sich jedoch nicht, aber immerhin, ein paar waren es doch. Und sie blieben eine Besonderheit, denn anderswo hatten wir so etwas noch nie gefunden. Weiße, graue, gelbliche, braune, graue, schwarze „Kiesel
waren uns bekannt. Blaue Steine (eine in der riesigen Gesteinswelt nicht sehr häufige Färbung) jedoch fielen sogleich auf und wurden gesammelt. Da störte es auch nicht, daß ein Wanderer vorbei kam und vor diesen Steinen warnte: Sie brächten Unglück, verkündete er bedrohlich.
Wir sammelten weiter. Aus dem Wasser an die Luft gebracht, verloren die blauen Steine allerdings etwas von ihrem leuchtenden Glanz und waren dann weniger faszinierend - blieben aber immer noch interessant. Die Frage aber, was das nun ist, dieses „Blau", die konnte uns keiner beantworten - ein Rätsel.
Da wir zu dieser Zeit schon einiges über Goldsucher gelesen hatten, und wie die dann, wenn sie im Fluß ihre Körnchen gefunden hatten, auch deren Quelle zu finden trachteten - die dicke, „reiche Ader nämlich, wo gewissermaßen das pure Gold in mächtigen Massen „anstehen
mußte, so vermuteten wir, daß es auch für die blauen Steine weiter oben im großen Harzgebirge „eine blaue Ader" geben müßte, aus welcher ab und zu Stücke abbrachen und in den Fluß kullerten, wo sie dann rund geschliffen wurden und mit dem Wasser davon wanderten. Diese Sache wollten wir im Gedächtnis behalten, um bei späteren Gelegenheiten nach dieser blauen Ader zu suchen. Daß das nicht so ganz leicht war, das läßt sich gut vorstellen. Doch bei jedem Besuch im Harz wurde geschaut, ob sich wieder derartige Steine finden würden. Sie fanden sich tatsächlich - hier und da und immer wieder.
Und eines späteren Jahres wurde dann tatsächlich auch „die Ader entdeckt. Doch diese erwies sich nicht als diese erwartete blaue Gesteinsschicht, sondern vielmehr als eine gewissermaßen „kulturelle Ablagerung
künstlicher Art. Darauf verwiesen auch weitere Funde, bei denen sich in solchen blauen Brocken deutliche Einschlüsse von Holzkohle und Eisenkügelchen beobachten ließen - neben allerlei anderen Einschließungen. (Abb.4, 5)
Als ein anderer Stein im Harz mit schöner Farbe erwies sich der leuchtend rote „Blutstein (bzw. „Blutjaspis
). Für diesen gibt es tatsächlich „Adern" - nämlich in den Eisenerz-Pingen bei Elbingerode, wo einst zur Eisengewinnung der Hämatit gefördert wurde. Im Flußschotter scheint er eher selten zu finden sein.
Die „blauen Steine hingegen sind weit verbreitet - nicht nur in den Flüssen und Bächen im Harzgebirge. „Blaue Steine
wurden hier und da auch in Wegeschottern entdeckt. Oder sie lagen als vergessene, überwucherte Haufen neben so manchem Waldweg. Wo der Regen etwas von der sie bedeckenden Erde abgewaschen hatte, wurden sie sogleich durch das bekannte blaue Leuchten
