Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Die blauen Steine: Bemerkungen und Untersuchungen zum Phänomen der blauen Eisenschlacken
Die blauen Steine: Bemerkungen und Untersuchungen zum Phänomen der blauen Eisenschlacken
Die blauen Steine: Bemerkungen und Untersuchungen zum Phänomen der blauen Eisenschlacken
eBook104 Seiten45 Minuten

Die blauen Steine: Bemerkungen und Untersuchungen zum Phänomen der blauen Eisenschlacken

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Wer sich bei Wanderungen aufmerksam durch das Gelände bewegt, trifft dann und wann auf "blaue Steine". Auffällig werden diese zuerst meist auf dem kiesigen Grund kleinerer Flüsse besonders in den Mittelgebirgen, dann aber auch auf dem Boden geschotterter Wege oder in überwachsenen Schutthalden hier und da in den Wäldern.
Ursprung dieses eigentümlichen blauen Gesteins sind einstige Eisenhütten, bei denen in kleineren Hochöfen Eisen im Holzkohlenfeuer erschmolzen wurde, wo es als Schlacke anfiel. Von dort gelangten die Schlacken in den jeweils benachbarten Fluß oder See und wurden dort im Laufe der Jahrzehnte von Strömung oder Brandung gerundet ("abgerollt"). Dort können sie heute als "Sieberachat", "Bodeachat", "Marienstein", "Bergslagsten", "Leland Blue" etc. wieder gefunden und bestaunt werden.
Im vorliegenden Büchlein wird versucht, hinter das Geheimnis der besonderen blauen Farbe dieser speziellen Schlacken zu kommen. Dabei stellte sich heraus, daß die Befassung mit dieser Färbung bereits eine lange Geschichte hat - ohne zu einer endgültigen Klärung zu führen.
Lediglich in den als "Blue Slag" einst hergestellten und den blauen Schlacken nachempfundenen Glaswaren kennt man deren färbendes Prinzip: Kobaltblau.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum5. Sept. 2023
ISBN9783756872763
Die blauen Steine: Bemerkungen und Untersuchungen zum Phänomen der blauen Eisenschlacken
Autor

Hans-Jürgen Tietze

Hans-Jürgen Tietze (Pseudonym: Jören Geilenberg), Jahrgang 1940, Chemiestudium in Leipzig, danach wissenschaftlicher Mitarbeiter diverser "wissenschaftlicher Institute" in der ehemaligen DDR; heute Rentner.

Ähnlich wie Die blauen Steine

Ähnliche E-Books

Natur für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Verwandte Kategorien

Rezensionen für Die blauen Steine

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Die blauen Steine - Hans-Jürgen Tietze

    Verlorenes liegt da in bunten Stücken

    und gleißend auf den Trümmern ohne Sinn. -

    Wie die Verheißung aus der Zeiten Anbeginn

    will es der Seher Blicke frisch entzücken. …

    J.G.

    Inhaltsverzeichnis:

    Erste Begegnungen mit „den blauen Steinen"

    Die Faszination der „blauen Steine"

    Das historische Phänomen „Blue Slag"

    Allgemeines über „die blauen Steine", Fundstellen

    Zur Natur der blauen Schlackenfarbe - erster Teil

    Historische Betrachtungen und alte Eisenindustrie

    Schlacke und Glas

    Zur Natur der blauen Schlackenfarbe - zweiter Teil

    Blaue Färbungen in Ziegelsteinen

    Zur Natur der blauen Schlackenfarbe - dritter Teil

    Die besondere rote Schlackenfarbe

    Die Formen der blauen Schlackenstücke

    Vorschläge zum Auffinden für die Ursachen der blauen Schlackenfarbe

    Kleines Glossar

    Stichwortverzeichnis

    Bunte Schlacke mit blauen Schlieren

    Erste Begegnungen mit „den blauen Steinen"

    Es war bei einem erweiterten Schulausflug mit Lehrer Richter im Sommer des Jahres 1953 in Altenbrak im Harz. Wir befanden uns auf einer Wanderung. Der Tag war heiß. Während einer Rast stapften wir Schulkinder im kühlen Wasser der Bode umher, schauten uns um und betrachteten den Grund des Flüßchens - vielleicht um Fische oder Molche zu finden. Dabei stießen wir auf Kieselsteine, die eine auffällig blaue Farbe hatten, ja, die hier und da in einem richtigen „Himmelblau leuchteten. Das faszinierte uns, und wir begannen zu sammeln. Viele solche Steine fanden sich jedoch nicht, aber immerhin, ein paar waren es doch. Und sie blieben eine Besonderheit, denn anderswo hatten wir so etwas noch nie gefunden. Weiße, graue, gelbliche, braune, graue, schwarze „Kiesel waren uns bekannt. Blaue Steine (eine in der riesigen Gesteinswelt nicht sehr häufige Färbung) jedoch fielen sogleich auf und wurden gesammelt. Da störte es auch nicht, daß ein Wanderer vorbei kam und vor diesen Steinen warnte: Sie brächten Unglück, verkündete er bedrohlich.

    Wir sammelten weiter. Aus dem Wasser an die Luft gebracht, verloren die blauen Steine allerdings etwas von ihrem leuchtenden Glanz und waren dann weniger faszinierend - blieben aber immer noch interessant. Die Frage aber, was das nun ist, dieses „Blau", die konnte uns keiner beantworten - ein Rätsel.

    Da wir zu dieser Zeit schon einiges über Goldsucher gelesen hatten, und wie die dann, wenn sie im Fluß ihre Körnchen gefunden hatten, auch deren Quelle zu finden trachteten - die dicke, „reiche Ader nämlich, wo gewissermaßen das pure Gold in mächtigen Massen „anstehen mußte, so vermuteten wir, daß es auch für die blauen Steine weiter oben im großen Harzgebirge „eine blaue Ader" geben müßte, aus welcher ab und zu Stücke abbrachen und in den Fluß kullerten, wo sie dann rund geschliffen wurden und mit dem Wasser davon wanderten. Diese Sache wollten wir im Gedächtnis behalten, um bei späteren Gelegenheiten nach dieser blauen Ader zu suchen. Daß das nicht so ganz leicht war, das läßt sich gut vorstellen. Doch bei jedem Besuch im Harz wurde geschaut, ob sich wieder derartige Steine finden würden. Sie fanden sich tatsächlich - hier und da und immer wieder.

    Und eines späteren Jahres wurde dann tatsächlich auch „die Ader entdeckt. Doch diese erwies sich nicht als diese erwartete blaue Gesteinsschicht, sondern vielmehr als eine gewissermaßen „kulturelle Ablagerung künstlicher Art. Darauf verwiesen auch weitere Funde, bei denen sich in solchen blauen Brocken deutliche Einschlüsse von Holzkohle und Eisenkügelchen beobachten ließen - neben allerlei anderen Einschließungen. (Abb.4, 5)

    Als ein anderer Stein im Harz mit schöner Farbe erwies sich der leuchtend rote „Blutstein (bzw. „Blutjaspis). Für diesen gibt es tatsächlich „Adern" - nämlich in den Eisenerz-Pingen bei Elbingerode, wo einst zur Eisengewinnung der Hämatit gefördert wurde. Im Flußschotter scheint er eher selten zu finden sein.

    Die „blauen Steine hingegen sind weit verbreitet - nicht nur in den Flüssen und Bächen im Harzgebirge. „Blaue Steine wurden hier und da auch in Wegeschottern entdeckt. Oder sie lagen als vergessene, überwucherte Haufen neben so manchem Waldweg. Wo der Regen etwas von der sie bedeckenden Erde abgewaschen hatte, wurden sie sogleich durch das bekannte blaue Leuchten

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1