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Tigertod
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eBook202 Seiten2 Stunden

Tigertod

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Über dieses E-Book

Der Direktor eines Tierparks wird von einem Tiger angefallen und zerfetzt. Was hat die Mordkommission von Karmensbrück damit zu tun? Wie war das damals in den 80-ern?
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum29. Jan. 2023
ISBN9783347839496
Tigertod
Autor

Bernd-Peter Liegener

B-P Liegener Arzt und Anglist, Philogoge und Philanthrop, vor allem aber glücklichster Ehemann der ihm bekannten Welt. Geboren, aufgewachsen und meistens wohnhaft in der Stadt des Bären. Ja, in Berlin. Sprache und Sprachen sind für ihn eine ewig sprudelnde Quelle staunender Entdeckungen. In seinen Büchern versucht er, ein kleines Stück seiner Begeisterung weiterzugeben.

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    Buchvorschau

    Tigertod - Bernd-Peter Liegener

    Casus personae

    Die Ermittler

    Martina Benson, Kriminalkommissarin Mordkommission Karl König, Kriminalhauptkommissar Mordkommission Fabio Alberti, Polizeimeister Streifendienst, abgeordnet zur Mordkommission

    Markus Greben, Oberkommissar Spurensicherung Dr. Kurt van Berg, Gerichtsmedizin

    Die Mitarbeiter des Tierparks Schöndorf

    Prof. Dr. Harald Palter, Zoodirektor

    Dr. Johannes Otter, stellvertretender Zoodirektor

    Dr. Christian Fangel, leitender Tierarzt

    Dr. Gisela Korner, Tierärztin

    Franz Meurer, Obertierpfleger

    Carla Woitke, Tierpflegerin

    Friedrich Glatz, Tierpfleger

    Judith Sawer, Praktikantin

    Kathrin Kabel, Personalleiterin

    Cornelia Ball, Sachbearbeiterin

    Eugen Schmetter, Reporter des Karmtaler Kuriers

    Prolog

    Es war ihr kalt geworden, auf der Bank im tief verschneiten Park. Martina selbst war Teil der weißen Kulisse dieses wunderschönen und doch so traurigen Wintertages geworden, denn auch sie hatte der Schnee mittlerweile mit winterlicher Tarnfarbe überzogen.

    Kommissar König war heute beerdigt worden. Hauptkommissar im Ruhestand natürlich, und das seit mehr als zwei Jahrzehnten. Er selbst hätte dazu vermutlich gesagt, er habe schon zweimal dezennial vor sich hin pensioniert. Seine Liebe zu solchen teils absurden Wortungetümen hatte auch sie angesteckt, obwohl sie nie Latein gelernt hatte und nicht immer wusste, was er eigentlich meinte, und ob ein Altphilologe sich die Haare gerauft hätte, wenn er ihm zugehört hätte.

    Langsam streckte sie ihre durchgefrorenen Knie durch und mühsam löste sie sich aus dem Gemälde »Zugeschneite Frau im Park«, das nun niemals jemand zu Gesicht bekommen würde. Vergänglichkeit. Sie klopfte den Schnee von den Schultern und wuschelte ihn aus ihrem kurzen Haar. Sie musste ausgesehen haben wie ein zu klein geratener Yeti und jetzt wurde sie wieder zur Polizeipräsidentin der kleinen Universitätsstadt Karmensbrück.

    `Zumindest von außen betrachtet´, dachte sie. Eigentlich war sie immer noch das kleine Mädchen, das sich königlich darüber freute, dass es endlich wieder einmal richtig schneite. Und königlich war auch ihre aufkommende Erinnerung an diesen Tag vor einer halben Ewigkeit, als sie und der König in ihrem Büro saßen. Sie ahnten nicht, dass ein neuer Fall darauf wartete, von ihnen gelöst zu werden. Und wenn sie sich gerade jetzt daran erinnerte, dann mochte das auch daran liegen, dass das Wetter sich damals gerade anschickte, so weiß zu werden wie heute. Es handelte sich gewissermaßen um ihren ersten Schneefall.

    1. Kapitel

    Die Praktikantin

    Leise rieselte der Schnee. Er rieselte vor den vermutlich ungefähr hundertmal weiß gestrichenen Fenstern des Büros der Karmensbrücker Mordkommission, die dadurch immer noch nicht dichter geworden waren. Es war der erste Schnee dieses Winters, der da rieselte und das bisschen Zugluft konnte die vorweihnachtliche Stimmung, die in der bekerzten, tannengründekorierten Amtsstube herrschte, nicht wirklich beeinträchtigen. Sogar ein stattlicher Adventskranz hatte sich das erste Mal in der Geschichte dieses Raumes einen Platz auf dem Schreibtisch des Königs erkämpft.

    Genau genommen war es nicht der Kranz selbst, sondern Martina, die diese Schlacht für ihn geschlagen hatte, eigentlich eher ein kleines Scharmützel, denn der Hauptkommissar mit dem hochadligen Namen hatte ihr in Ermangelung seines üblichen Hauptarguments fast bereitwillig diese Gunst gewährt. Seit sich der Bürokram auf sechs Schultern verteilte, waren nämlich Schritt für Schritt – oder eher Akte für Akte – die Papierberge von der Tischplatte verschwunden und der Platzmangel hatte sich auf beinahe weihnachtswunderbare Weise in eine Freifläche für Adventsdekoration verwandelt. Ja, obwohl sie sich mit Alberti nun zu dritt dieses Zimmer teilten, hatten sie paradoxerweise mehr Platz, als vorher zu zweit.

    Sie hatte gedacht, dass es ihr als einzig weiblichem Mitglied des Teams oblag, für eine jahreszeitlich angepasste Wohlfühlatmosphäre zu sorgen, obwohl sie sich über die Angemessenheit dieser Rollenverteilung nicht wirklich sicher war. Nun aber war es Alberti, ihr junger Mitarbeiter, der kommentarlos Teller mit Dominosteinen, Honigprinten und Mandelspekulatius auf ihre Tische stellte.

    »Weihnachtsstimmung?« fragte Karl König mit hochgezogenen Augenbrauen. Statt einer Antwort vervollständigte der ausgeliehene Streifenpolizist das Arrangement durch drei hohe achteckige Luminarc-Gläser und eine Flasche Cola, die er aus seinem schwarzen Lederrucksack hervorzauberte. Beim Eingießen zwinkerte er Martina schelmisch zu. Es war ein echt italienisches Zwinkern, das die Saite der menschlichen Beziehung zwischen ihm und seiner Chefin anzuschlagen vermochte, ohne dabei die Grenze zwischen frech und dreist zu überschreiten. Sie beide wussten natürlich, dass man dem Hauptkommissar mit Kaffee gar nicht zu kommen brauchte, dass ein Glas Cola für ihn hingegen gleichbedeutend mit einem Schuss guter Laune war. »Oder ein Bestechungsversuch?«, setzte ihr gemeinsamer Chef daher seinen fragenden Kommentar zu Albertis Aktivität fort.

    »Nun, so würde ich es natürlich lieber nicht nennen«, antwortete ihr Fuchs, wie sie beide ihn liebevoll nannten. »Aber sehen Sie: Es ist kurz vor Feierabend, die Akten sind erledigt, eigentlich haben wir nichts mehr zu tun, oder?«

    »Und da dachten Sie sich, Sie könnten früher gehen, wenn Sie Ihre Vorgesetzten mit weihnachtlichen Leckereien füttern, ja?«

    »Nein, eigentlich eher andersherum.«

    »Andersherum ? «

    »Ja, andersherum. Vielleicht könnten Sie ja etwas länger bleiben und sich mit einer Mordermittlung beschäftigen.«

    Es war nicht leicht, den König zu verblüffen, aber jetzt schien dies tatsächlich geschehen zu sein, denn es brauchte fast eine halbe Minute, bis er sich ihr zuwandte und fragte: »Weißt du, wovon er redet? Gibt es irgendeinen ungeklärten Mordfall? Haben wir irgendwo eine Leiche übersehen? Sind das etwa Arbeitsentzugserscheinungen bei unserem Youngster?«

    Sie brachte auch nur ein fragendes Schulterzucken zustande und beschloss, lieber dem jungen Italiener neugierig ins Auge zu schauen, als weiter das verdutzte Gesicht ihres Chefs zu betrachten. Alberti hob beschwichtigend die Hände: »Tatsächlich gibt es eine Leiche. Sie haben bestimmt in der Zeitung davon gelesen. Der Zoodirektor.«

    »Der Zoodirektor, der von einem Tiger zerfleischt wurde?« Karls Stimme klang ungläubig. Dann glitt ein kurzes, fast unsichtbares Lächeln über sein Gesicht und sie fürchtete schon, dieses würde sich in einer spöttischen Bemerkung seinen Weg nach draußen bahnen. Er legte aber nur den Kopf etwas auf die Seite und erkundigte sich mit sachlich forschender Stimme: »Ich nehme nicht an, dass Sie von uns erwarten, das Tier zu verhaften.«

    »Nein, Herr Kommissar, das erwarte ich nicht, eher schon wieder das Gegenteil. Der Tiger ist möglicherweise unschuldig. Aber lassen Sie mich das erklären. Ich habe eine Freundin, die im Tierpark arbeitet. Als Praktikantin. Eigentlich studiert sie Tiermedizin, aber zurzeit hat sie ihr Studium unterbrochen, um etwas in die Praxis hineinzuschnuppern. Sie hat nämlich exotischere Ambitionen, als sich um Kühe oder Kleintiere zu kümmern.«

    »Lassen Sie mich raten! Sie darf sich in ihrer Stelle um die Raubkatzen kümmern. Die Tiger, oder?«

    »Genau! Und unter anderem natürlich auch um Snow. Das ist der weiße Tiger, dem man – in unserem Vokabular gesprochen – den Mord zur Last legt. Und den man – das ist der große Unterschied zu unserer Klientel – nun möglicherweise einschläfern wird. Todesstrafe also. Sie kennt ihn aber gut und ist der Meinung, dass er unschuldig ist.«

    »Aber in Anbetracht der Tatsache, dass der Mord vor großem Publikum und sogar der Presse erfolgte, dürfte es eher schwierig sein, diese Unschuldsvermutung aufrechtzuerhalten, oder?«

    »Genau! An dem Mord bestehen keine Zweifel. Aber an der Rolle, die Snow dabei gespielt hat, schon. Alle sehen in ihm den Täter, wobei es sich dann übrigens vermutlich höchstens um Totschlag handeln dürfte. Meine Freundin ist da anderer Meinung. Sie sagt, er ist nicht der Täter, sondern das Werkzeug. Er war manipuliert. Er war gewissermaßen das Messer, das der Mörder dem Zoodirektor in den Hals gestochen hat, die Pistole mit der er ihn vor aller Augen ungesehen zerfetzt, das Gift mit dem er ihn aus dem prallen Leben gerissen hat.«

    »Wie poetisch! Und weiß ihre Freundin auch, wie er manipuliert worden ist?«

    »Ja, also nein. Sie weiß es natürlich nicht, aber sie vermutet, dass ihm Drogen ins Futter gegeben wurden. Dafür gibt es Hinweise.«

    »Und diese Hinweise will sie uns nun darlegen, weil kein anderer sich dafür interessiert, oder? Sie wartet draußen darauf, dass Sie sie hereinbitten, und Sie denken, dass wir Sie das tun lassen, weil Sie uns mit Dominosteinen und Cola bestechen. Nun ja, ich war schon immer ein Freund von so geschmackvollem Schmiergeld. Aber ich weiß nicht, was unsere ehrenhafte und unbestechliche Kollegin Benson davon hält. Zumal sie die Cola ja ohnehin nur trinkt, um mir einen Gefallen zu tun. Was meinst du, Martina?«

    Die Kommissarin musste nicht lange nachdenken: »Nun, ich kann nicht wirklich eine Pflichtverletzung darin erkennen, dass wir uns um einen Mordfall kümmern, auch wenn er uns nicht übertragen wurde und es sich möglicherweise gar nicht um einen solchen handelt. Straferleichternd für unseren Bestecher ist es natürlich seine Pflicht, wo irgend möglich einen Justizirrtum zu vermeiden und einen Unschuldigen vor der Todesspritze zu bewahren. Sollten sich die Ermittlungen jedoch in den Feierabend hineinziehen, muss ich darauf bestehen, dass mir statt Cola zu den Spekulatius ein Kaffee gereicht wird.« War es grad ein paar Grad wärmer geworden im Büro der Mordkommission? Das könnte natürlich an den Kerzen liegen, vielleicht hatte es aber auch mit dem Ausdruck auf Albertis Gesicht zu tun, bevor er nach einem kurzen Nicken den Raum verlassen hatte, um seine Freundin hereinzuholen. Weihnachtsstimmung!

    »Das ist Judith, äh, Frau Judith Sawer«, stellte ihr junger Mitarbeiter seine ebenso junge Freundin vor. Schwarze Wuschelhaare umzausten wild ein zartes, scheues Gesicht. Die schlanke Gestalt steckte in einem abgetragenen Bundeswehrparka mit aufgenähtem Atomkraft-nein-dan-ke-Emblem. Darunter trug sie einen grobgestrickten schwarzen Wollpulli über mit dunkelblauen Flicken reparierten ausgewaschenen Bluejeans. Die Roots unter den fransigen Hosenbeinen wussten nicht so recht, wo sie ihren Platz auf dem ungewohnten polizeilichen Linoleumfußboden einnehmen sollten und auch die Hände konnten sich nicht entscheiden, ob sie sich hinter ihrem Rücken verschränken oder lieber schützend vor dem Bauch falten sollten. Schließlich wanderten sie in die Taschen ihrer weiten Kutte.

    »Guten Tag, Frau Sawer!« Der König hatte sich zuerst aus seinem Thron erhoben und trat ihr mit offenem Gesicht und begrüßend ausgestreckter Hand entgegen. Martina beließ es bei einem freundlichen Lächeln und einem kurzen Nicken. Es schien ihr, dass das Mädchen ein wenig Zeit brauchte, um sich an die ungewohnte Umgebung und Situation zu gewöhnen, und das war leichter, wenn sie sich nur auf eine Person fokussieren musste. Diese Person hatte sie nun nach einem kurzen Händedruck auf einen der beiden Besucherstühle platziert und saß ihr jetzt mit auf dem Schreibtisch gefalteten Händen neugierig gegenüber.

    »Also ich arbeite als Praktikantin im Tierpark Schöndorf«, begann sie ihre Erzählung. »Das hat Ihnen Fabio ja schon erzählt. Ich darf bei den Raubieren mithelfen und das ist ziemlich selten, hat man mir gesagt. Dass eine Praktikantin an die Raubtiere ran darf. Normalerweise misten die nur die Wasserbüffelgehege aus oder füttern die Vögel in der Fasanerie. Außer der High Society der Papageien natürlich, da machen das die ausgebildeten Tierpfleger oder die eingebildeten Tierärzte. Die Aras sollen nämlich reden und Kunststückchen vorführen, und dafür werden sie dressiert. Da ist das Futter natürlich Teil des Trainingsprogrammes. Ähnliches gilt für einige Robben und eben die Raubtiere. Also die sollen natürlich nicht reden, aber dressiert sollen sie werden. Für die Vorführungen, so wie die, die jetzt Doktor Palter das Leben gekostet hat.«

    »Ah, der Herr Zoodirektor war also promoviert. War er einer dieser eingebildeten Tierärzte, von denen Sie geredet haben?« Der Kommissar konnte es nicht lassen, den langsam in Schwung geratenden Redefluss der Praktikantin zu unterbrechen.

    »Nein, er war Biologe, glaube ich. Und er hatte sogar einen Professorentitel, war aber eben nicht eingebildet. Also mir gegenüber war er jedenfalls sehr umgänglich. Im Vorstellungsgespräch hat er mir von seinen Erfahrungen in Kenia erzählt und er war ganz begeistert davon, dass ich auch mal dorthin möchte. Also nach Afrika irgendwo. Deshalb hat er mich auch bei den Raubtieren eingeteilt, obwohl das nicht üblich ist. Er hat sich auch immer mal wieder erkundigt, wie es mir da so geht, und irgendwann wollte er mich mal zu sich einladen, um mir Fotos von Afrika zu zeigen und mir Tipps zu geben, wie ich da Kontakte knüpfen könnte. Er war wirklich ein netter Mann!«

    Martina warf Karl einen Blick zu, der so unauffällig wie möglich die Frage nach möglicherweise mitschwingenden sexuellen Interessen des »netten Mannes« transportieren sollte. Karl fing ihn auf und wechselte ihn in ein stilles: »Und wenn schon, es ist ja nicht zu Übergriffen gekommen. Vergiss es und behalte es im Gedächtnis!« Dann schmiss er ihn ihr zurück. Die Praktikantin durfte ungestört weitererzählen.

    Nach einer winzigen Pause, in der sie sich den Hauch einer Träne aus dem Augenwinkel gewischt hatte, tat sie das auch: »Und er kannte sich aus mit Raubkatzen. Ich glaube er konnte die Situation gut einschätzen und wenn er es für gefährlich gehalten hätte, mit Snow in einem Gehege zu stehen und den Zoobesuchern etwas über weiße Tiger zu erzählen, hätte er es natürlich nicht getan. Snow ist normalerweise auch überhaupt nicht aggressiv. Ich habe ihn sogar einmal gestreichelt, als er beim Fressen war. Und genau das ist es, was ich meine: Vielleicht war er jemandem zu friedlich für die erste Vorführung mit einem aufsehenerregenden, wilden und gefährlichen Tier. Immerhin war halb Karmensbrück als Zuschauer dabei, um den sensationellen Neuerwerb des Tierparks zu bewundern. Na eine Sensation hat es jetzt ja auch gegeben. Aber nicht so eine, wie sich das dieser Jemand vorgestellt hat. Dachte ich erst. Aber dann dachte ich: Vielleicht hat er sich genau das vorgestellt und es ging in Wirklichkeit genau darum: Doktor Palter umzubringen.«

    Sie schaute den Kriminalisten abwechselnd mit großen Augen ins Gesicht. Wollte sie ihre Worte nur ein wenig wirken lassen, oder war das eine Aufforderung zu einer Rückfrage? Martina wollte sich beinahe reflexartig erkundigen, wer denn dieser Jemand gewesen sein könnte, der ein Interesse daran haben könnte, ihren Chef zu töten. Dann fiel ihr auf, dass Albertis Freundin noch gar nicht erzählt hatte, wie sie auf die Vermutung gekommen war, der Tiger sei durch Drogen zum Werkzeug dieses extravaganten Mordes geworden, und sie hielt sich zurück. Karl teilte ihr aufforderndes Schweigen.

    »Am Morgen«, setzte sie tatsächlich ihre Erzählung fort, »ziemlich kurz vor der Präsentation unserer prächtigen Neuerwerbung, hat mich Franz beauftragt,

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