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Zum sechzehnten Mal zwei superspannende Strandkrimis Juni 2023
Zum sechzehnten Mal zwei superspannende Strandkrimis Juni 2023
Zum sechzehnten Mal zwei superspannende Strandkrimis Juni 2023
eBook353 Seiten4 Stunden

Zum sechzehnten Mal zwei superspannende Strandkrimis Juni 2023

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Über dieses E-Book

Dieser Band enthält folgende Krimis:
(349)


Commissaire Marquanteur und die dunklen Brüder (Alfred Bekker)

Eine Kugel für Lorant (Alfred Bekker)





Lorant, ehemaliger Polizist und nun Privatermittler, wird von Bernhardine Sluiter engagiert. Die resolute Geschäftsfrau bezweifelt, dass der Tod ihres Mannes ein Segelunfall war. Schon bald stößt Lorant auf einige interessante Details, die von der lokalen Polizei übersehen oder als unwichtig erachtet wurden - und von Kommissar Steen hat er auch keinerlei Unterstützung in diesem Fall zu erwarten.
Was Lorant am meisten irritiert, ist eine Boßelkugel. Was hat diese an Bord eines Segelbootes zu suchen? Als weitere Leichen gefunden werden, bei denen ebenfalls eine solche Kugel liegt, ist für ihn klar, dass jemand eine Rechnung begleichen will. Doch was verbindet all die Toten, und wer steckt dahinter?
SpracheDeutsch
HerausgeberCassiopeiaPress
Erscheinungsdatum15. Juni 2023
ISBN9783753209593
Zum sechzehnten Mal zwei superspannende Strandkrimis Juni 2023
Autor

Alfred Bekker

Alfred Bekker wurde am 27.9.1964 in Borghorst (heute Steinfurt) geboren und wuchs in den münsterländischen Gemeinden Ladbergen und Lengerich auf. 1984 machte er Abitur, leistete danach Zivildienst auf der Pflegestation eines Altenheims und studierte an der Universität Osnabrück für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Insgesamt 13 Jahre war er danach im Schuldienst tätig, bevor er sich ausschließlich der Schriftstellerei widmete. Schon als Student veröffentlichte Bekker zahlreiche Romane und Kurzgeschichten. Er war Mitautor zugkräftiger Romanserien wie Kommissar X, Jerry Cotton, Rhen Dhark, Bad Earth und Sternenfaust und schrieb eine Reihe von Kriminalromanen. Angeregt durch seine Tätigkeit als Lehrer wandte er sich schließlich auch dem Kinder- und Jugendbuch zu, wo er Buchserien wie 'Tatort Mittelalter', 'Da Vincis Fälle', 'Elbenkinder' und 'Die wilden Orks' entwickelte. Seine Fantasy-Romane um 'Das Reich der Elben', die 'DrachenErde-Saga' und die 'Gorian'-Trilogie machten ihn einem großen Publikum bekannt. Darüber hinaus schreibt er weiterhin Krimis und gemeinsam mit seiner Frau unter dem Pseudonym Conny Walden historische Romane. Einige Gruselromane für Teenager verfasste er unter dem Namen John Devlin. Für Krimis verwendete er auch das Pseudonym Neal Chadwick. Seine Romane erschienen u.a. bei Blanvalet, BVK, Goldmann, Lyx, Schneiderbuch, Arena, dtv, Ueberreuter und Bastei Lübbe und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.

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    Buchvorschau

    Zum sechzehnten Mal zwei superspannende Strandkrimis Juni 2023 - Alfred Bekker

    Alfred Bekker, Rainer Keip

    Ermordet zwischen Ostfriesland und Stralsund: 2 Küstenkrimis

    UUID: ee8d011e-f7ee-4407-94c8-358bc2da1b74

    Dieses eBook wurde mit StreetLib Write (https://writeapp.io) erstellt.

    Inhaltsverzeichnis

    Zum sechzehnten Mal zwei superspannende Strandkrimis Juni 2023

    Copyright

    ​Commissaire Marquanteur und die dunklen Brüder von Marseille: Frankreich Krimi

    EINE KUGEL FÜR LORANT

    Zum sechzehnten Mal zwei superspannende Strandkrimis Juni 2023

    Alfred Bekker

    Dieser Band enthält folgende Krimis:

    Commissaire Marquanteur und die dunklen Brüder (Alfred Bekker)

    Eine Kugel für Lorant (Alfred Bekker)

    Lorant, ehemaliger Polizist und nun Privatermittler, wird von Bernhardine Sluiter engagiert. Die resolute Geschäftsfrau bezweifelt, dass der Tod ihres Mannes ein Segelunfall war. Schon bald stößt Lorant auf einige interessante Details, die von der lokalen Polizei übersehen oder als unwichtig erachtet wurden - und von Kommissar Steen hat er auch keinerlei Unterstützung in diesem Fall zu erwarten.

    Was Lorant am meisten irritiert, ist eine Boßelkugel. Was hat diese an Bord eines Segelbootes zu suchen? Als weitere Leichen gefunden werden, bei denen ebenfalls eine solche Kugel liegt, ist für ihn klar, dass jemand eine Rechnung begleichen will. Doch was verbindet all die Toten, und wer steckt dahinter?

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author /

    COVER A.PANADERO

    © dieser Ausgabe 2023 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    Folge auf Twitter:

    https://twitter.com/BekkerAlfred

    Erfahre Neuigkeiten hier:

    https://alfred-bekker-autor.business.site/

    Zum Blog des Verlags!

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    https://cassiopeia.press

    Alles rund um Belletristik!

    ​Commissaire Marquanteur und die dunklen Brüder von Marseille: Frankreich Krimi

    von Alfred Bekker

    Ein satanisches Ritual, welches das Leben der Tochter eines Russenmafia-Paten kostet, wird zum Auslöser einer brutalen Rache. Fernand Malvassov will diejenigen, die für den Tod der jungen Frau verantwortlich sind, und er kennt dabei keine Grenzen. Trotzdem können ihn Commissaire Marquanteur und sein Kollege Leroc zunächst nicht verhaften, denn Malvassov macht sich selbst nicht die Hände schmutzig…

    Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton Reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jenny Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Jack Raymond, Brian Carisi, Conny Walden und Janet Farell.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author

    COVER A.PANADERO

    © dieser Ausgabe 2023 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

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    postmaster@alfredbekker.de

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    Alles rund um Belletristik!

    1

    »In Frankreich ist man katholisch, aber nicht unbedingt fromm und gläubig«, sagte mein Onkel immer. Onkel Henri. Der war genau vier mal in seinem Leben in der Kirche. Zu seiner Taufe, zu seiner Konfirmation, zu seiner Hochzeit und zu seiner Beerdigung. Das erste Mal kann man ja eigentlich nicht richtig mitzählen, denn da konnte Onkel Henri noch nicht selber bestimmen, ob er zur Kirche gehen wollte. Und des letzte Mal?

    Naja …

    Ich habe ihn mal als Junge gefragt: »Warum bist du dann nicht aus der Kirche ausgetreten?«

    »Nee, das ist ja dann auch nichts«, hatte er gemeint.

    So ganz konsequent war seine Haltung also eigentlich nicht.

    Mein Name ist übrigens Pierre Marquanteur. Ich bin Commissaire. Zusammen mit meinem Kollegen Commissaire François Leroc arbeite ich in der FoPoCri, einer speziellen Ermittlungsgruppe der Sûreté, die hier in Marseille angesiedelt ist und sich vor allem mit den größeren Fällen beschäftigt.

    Dem organisierten Verbrechen zum Beispiel.

    Und bei so manchem, was man hier erlebt, wird man dann auch wieder ganz von selbst sehr gläubig.

    Es stimmt auch nicht, dass immer mehr Leute gar nicht zur Kirche gehen.

    Manche gehen da zum Beispiel aus einem Grund hin, den man als nicht wirklich sachgerecht bezeichnen könnte.

    So in diesem Fall.

    Schließlich heißt es doch nicht umsonst Gottesdienst – und nicht etwa Satansdienst.

    Aber der Reihe nach.

    2

    Es war Mitternacht. Durch die Fenster der L'Eglise de Saint-Luc drang hin und wieder das flackernde Licht der Neonreklamen in der Umgebung. Ansonsten erhellten etwa dreißig Kerzen den Bereich um den Altar. Eine Gruppe von etwa zwanzig dunklen, in Mönchskutten gehüllten Gestalten bildete einen Halbkreis. Die Kapuzen waren tief ins Gesicht gezogen. In einer Art Singsang murmelten sie lateinische Sätze vor sich. Einer der Kuttenträger trat vor den Altar. Er streckte die Arme aus. Seine Kapuze rutschte dabei etwas nach hinten, so dass für kurze Zeit ein Teil des von Narben und Geschwüren entstellten Gesichtes erkennbar wurde.

    »Hier spricht Bruder Maleficius im Namen der Schar deiner ergebenen Diener, o Herr des Bösen!«

    »Amen!«, antwortete der Chor der Kuttenträger.

    »Dieser Ort sei von nun an dir geweiht, Satan!«, fuhr der Mann fort, der sich selbst Bruder Maleficius genannt hatte. Er ergriff das über den Altar ausgebreitete Tuch und riss mit einem Ruck daran, so dass Bibel und Holzkreuz zu Boden fielen.

    Der Singsang der Kuttenträger schwoll an. Steigerte sich immer mehr, bis Bruder Maleficius mit dem Zeigefinger der linken Hand ein Pentagramm in die Luft malte. Von einer Sekunde zur anderen war es still. Bruder Maleficius stellte sich vor den Altar, kniete nieder.

    »Heute möchten wir eine neue Schwester in die Schar deiner Anhänger aufnehmen, o Herr des Bösen und der Verdammnis!«, rief der Narbige. Seine Worte hallten zwischen den hohen Kirchenmauern wider.

    »Dein Wille geschehe, Satan«, so antwortete der Chor der Kuttenträger. »Wie in der Hölle, so auf Erden.«

    Bruder Maleficius erhob sich wieder, drehte sich herum.

    »Tritt vor, Schwester der Schande!«, rief er.

    Eine relativ zierliche Gestalt unter den Kuttenträgern machte einen Schritt nach vorn.

    »Zeige dich!«, forderte Bruder Maleficius. Die Kapuze glitt zurück. Ein brauner Haarschopf wurde sichtbar. Das Kerzenlicht beleuchtete das fein geschnittene Gesicht einer jungen Frau. Sie ließ die Kutte über die Schultern gleiten. Darunter trug sie nichts. Ihr wohlgeformter Körper war mit magischen Zeichen bemalt. Einer der anderen Kuttenträger reichte der jungen Frau einen messingfarbenen Kelch.

    »Trink!«, forderte Bruder Maleficius. »Trink, auf dass du in das Reich Satans einkehrst und als seine Dienerin zurückkehrst!«

    Die junge Frau trank den Inhalt des Kelches aus. Plötzlich fiel ihr der Kelch aus der Hand. Ihr Körper verlor den Halt. Sie sank in sich zusammen. Bruder Maleficius fing sie auf. Er griff ihr unter die Arme. Einer der anderen Kuttenträger kam herbei, fasste sie unter den Knien.

    Sie wurde auf den Altar gehoben und dort abgelegt.

    Ihre helle Haut schimmerte im flackernden Licht der Kerzen. Die im Halbkreis stehenden Satansjünger begannen wieder mit ihrem Singsang. Sie beteten magische Formeln vor sich hin.

    »Dominus Satanicum!«, rief Bruder Maleficius laut. Er stellte sich vor den Altar, breitete die Arme aus und wiederholte diesen Ruf insgesamt sechsmal.

    Dann holte Maleficius eine kleine silberfarbene Dose unter seiner Kutte hervor. Er öffnete sie. Ein leuchtendes, fluoreszierendes Pulver war darin enthalten.

    »Hinabgestiegen bist du in das Reich des Todes. Nimm jetzt das Salz des Lebens und kehre zurück aus der Unterwelt als SEINE Dienerin auf ewig!«

    Maleficius nahm eine Prise des fluoreszierenden Pulvers, öffnete mit der anderen Hand ihre Lippen und flößte es ihr ein. Die Dose ließ er in den weiten Ärmeln seiner Kutte verschwinden.

    Mit der rechten Hand fasste er der jungen Frau auf den Bauch. Am Mittelfinger befand sich ein breiter Ring. Ein roter Stein war auf der Handinnenseite. Daneben trat eine kaum sichtbare Injektionsnadel hervor.

    Maleficius drückte zu.

    Der Einstich war kaum zu sehen, als er die Nadelring zurückzog.

    »Erwache, Tochter des Bösen!«, rief er.

    Es herrschte absolute Stille.

    Man hätte in diesem Augenblick eine Stecknadel fallen hören können.

    Maleficius wiederholte seinen Ruf: »Erwache, Tochter des Bösen!«

    Aber die junge Frau rührte sich nicht. Ihre Augen blieben starr wie die einer Toten.

    Einer der anderen Satansjünger schnellte herbei. Er fasste die junge Frau bei den Schultern. »Donata!«, rief er. Dann tastete nach ihrem Puls.

    Er nahm seine Kapuze vom Kopf. Das Gesicht eines jungen Mannes mit dunklen Locken und einem dünnen Oberlippenbart kam zum Vorschein. Angst leuchtete in seinen Augen.

    »Scheiße, Mann, die ist tot!«, rief er. Sein Gesicht wurde leichenblass. Er wandte sich an Maleficius. »Weißt du eigentlich, wen du da umgebracht hast, du Spinner?«

    »Immer schön ruhig bleiben, Baptiste!«, erwiderte der Narbige. xx

    3

    Ein übler Geruch schlug mir entgegen, als ich aus dem Sportwagen stieg. Hunderte von kreischenden Möwen kreisten über der Mülldeponie. Etwa ein Dutzend Einsatzfahrzeuge von Schutzpolizei und FoPoCri parkten zwischen den sich auftürmenden Müllbergen. Dazu noch die Wagen des Gerichtsmediziners sowie einiger Spezialisten der Ermittlungsgruppe Erkennungsdienst.

    Die Commissaires Stéphane Caron und Fred Lacroix sprachen gerade mit dem zuständigen Chef der Mordkommission. Unser Kollege Ndonga stand ein paar Meter weiter und blickte auf ein in blaue Plastikfolie eingewickeltes Paket, das etwa die Größe eines menschlichen Körpers hatte.

    »Ich hoffe, wir haben hier nicht allzu lange zu tun«, raunte mir mein Freund und Kollege François Leroc zu. Er rümpfte die Nase. »Es könnte wenigstens eine frische Brise frischer Luft herwehen!«

    »Du wirst es schon überleben«, erwiderte ich.

    »Von einer Gasmaske hat mir vor diesem Einsatz niemand etwas gesagt.«

    »Gehört die nicht zur Standard-Ausrüstung – so wie die Kevlar-Weste?«

    »Haha, selten so gelacht!«

    »Eigentlich sollten wir die immer im Kofferraum haben.«

    Wir erreichten Stéphane.

    Der Kollege grüßte uns knapp und deutete anschließend auf den Mann neben sich. »Das ist Commissaire Rittons von der Mordkommission. Er hat uns gerufen.«

    Ich nickte Rittons freundlich zu.

    »Es hieß, eine Leiche sei hier auf der Deponie gefunden worden.«

    Commissaire Rittons nickte.

    »Wenn es sich allerdings nur um irgendeine Tote handeln würde, hätten wir euch nicht verständigt«, erklärte er.

    »Um wen handelt es sich?«, fragte ich.

    »Um Donata Malvassov, die Tochter des Mannes, der allgemein als der Russe bekannt ist. Der Name sagt Ihnen sicher etwas. Er gilt als graue Eminenz im Kokain-Geschäft. Vor drei Tagen ging eine Vermisstenanzeige ein. Und jetzt finden wir Donata hier nackt und in Plastik verpackt auf der Müllhalde.«

    »Wann wurde sie gefunden?«, erkundigte sich Stéphane.

    »Vor anderthalb Stunden. Einer der Mitarbeiter hat das Paket bemerkt. Die Plastikhülle war beschädigt. Eine Hand ragte heraus.«

    »Verstehe«, brummte Stéphane. Der Commissaire fuhr sich mit einer schnellen Bewegung über das Gesicht. Die Hitze und der Geruch setzten uns allen zu.

    »Wie konnten Sie Donata Malvassov so schnell identifizieren?«, fragte ich.

    »Die Tote hat eine Tätowierung zwischen den Schulterblättern, die ziemlich ungewöhnlich ist«, antwortete Rittons. »Ein umgedrehtes Kreuz. In der aktuellen Vermisstenliste für Marseille gibt es niemanden sonst, der dieses Merkmal aufweist.«

    »Verstehe.«

    »Außerdem ist Donata Malvassov vorbestraft. Kirchenschändung, Schändung von Grabstätten und dergleichen mehr. Ein Verfahren ist übrigens noch nicht abgeschlossen. Zusammen mit ein paar Mittätern soll sie nachts in eine Kirche eingedrungen sein und dort die Wände mit Schweineblut bemalt haben.«

    Rittons führte uns zu der Stelle, wo die Tote aufgefunden worden war. Der Gerichtsmediziner beugte sich über das Plastikpaket, das von einem Mitarbeiter des Erkennungsdiensts teilweise aufgeschnitten worden war. Die Tote war vollkommen nackt. Eigenartige Zeichen waren auf ihren Körper gemalt worden. Kreise, Pentagramme, Sechsecke. Vermutlich hatten sie irgendeine okkulte Bedeutung.

    »Was ist die Todesursache?«, wandte sich Stéphane Caron an den Gerichtsmediziner, einen etwa vierzigjährigen Mann mit hoher Stirn. Ich kannte ihn flüchtig. Sein Name war Sombieres. Er machte ein ziemlich ratloses Gesicht, zuckte die Achseln.

    »Akuter Herzstillstand«, sagte er. »Viel genauer kann ich dazu noch nicht Stellung nehmen.«

    »Mir hat Dr. Sombieres auch noch nicht mehr verraten«, erklärte Rittons. »Aber bei einer Toten, die so verpackt auf einer Müllkippe abgelegt wird, kann man wohl kaum eine natürliche Todesursache annehmen.«

    Dr. Sombieres bückte sich und klappte die Plastikplane ein ganzes Stück zur Seite, so dass der Rumpf der Toten vollständig sichtbar wurde. Der Arzt deutete auf einen winzigen roten Punkt in der Nähe des Bauchnabels. »Das könnte die Folge einer Injektion sein.«

    »Sie meinen, Donata Malvassov wurde vergiftet?«, fragte Stéphane.

    »Alles noch Spekulation. Ich habe den Verdacht, dass Mademoiselle Malvassov ein muskellähmendes Mittel verabreicht bekam. Genaues kann ich Ihnen natürlich erst nach einer eingehenden Obduktion sagen.« Sombieres deutete zu den Achselhöhlen. »Sie sehen hier die Hämatome. Unter den Knien sind ähnliche Stellen zu finden. Die Tote wurde von zwei Personen getragen, als sie noch lebte. Aber sie war vermutlich vollkommen gelähmt und konnte keinerlei Muskelspannung aufbauen. Sonst wären diese Hämatome nicht in der vorliegenden Form entstanden.«

    Dr. Sombieres deckte die Plastikplane wieder über die Tote.

    Mehr konnten wir vom Gerichtsmediziner im Moment nicht erfahren.

    »Diese Zeichen – das sieht mir nach irgendwelchen satanistischen Ritualen aus«, meinte François. »Passt zu der Tätowierung auf dem Rücken und ihren Vorstrafen.«

    Rittons nickte.

    »Das umgedrehte Kreuz ist ein Satanisten-Zeichen.«

    »Weiß Monsieur Malvassov schon vom Tod seiner Tochter?«, erkundigte sich Stéphane.

    Commissaire Rittons schüttelte den Kopf.

    »Nein, wir dachten, dass ihr diesen unangenehmen Job übernehmen würdet.«

    Stéphane nickte.

    »Verstehe.« Er wandte sich an mich. »Malvassov und ich sind vor Jahren mal böse zusammengerasselt. Er wird sich an mich erinnern …«

    »… und jetzt hast du wenig Lust, ihm gegenüberzutreten«, schloss ich.

    Stéphane nickte erneut.

    »Es geht darum, so viel wie möglich an Informationen aus dem Kerl herauszubekommen. Wenn ich dabei bin, trägt das wahrscheinlich nicht gerade zu einer guten Gesprächsatmosphäre bei.«

    »Wir machen das schon«, mischte sich François ein. »Das war’s doch, was du hören wolltest, oder?«

    »Ihr habt was bei mir gut«, sagte Stéphane.

    »Wir kommen darauf zurück«, erwiderte ich.

    »Ich hoffe nur, dass das Ganze nicht der Auftakt zu einem Krieg zwischen den Drogenkartellen ist!«, meldete sich Fred Lacroix zu Wort. »Schließlich wissen wir nicht, ob der Zusammenhang zum Satanismus nicht vielleicht nur vorgetäuscht ist.«

    »Dazu hat mir Norbért noch etwas Interessantes gesagt, kurz bevor ich das Hauptgebäude verließ, um herzukommen«, ergänzte Stéphane an mich und François gerichtet. Norbért Navalle war ein Kollege aus dem Innendienst, dessen Spezialgebiet die Betriebswirtschaft und das Aufspüren von Geldströmen war. »Nach Norbérts Angaben hat es auf Malvassovs bekannten Konten sehr bemerkenswerte Bewegungen gegeben. Auffällig sind unter anderem mehrere Barabhebungen von jeweils über einer halben Million Euro.«

    »Dann wurde Malvassov vielleicht erpresst«, entfuhr es mir.

    »Das war auch mein erster Gedanke, Pierre.«

    4

    Anderthalb Stunden später waren François und ich auf dem Weg nach Pointe-Rouge. Fernand Malvassov bewohnte dort eine Villa direkt am Meer. Früher hatte er in Altona residiert. Offenbar war ihm dieses Pflaster seit einigen Jahren zu heiß geworden.

    Sordide Fernand war er früher wegen seiner rücksichtslosen Vorgehensweise genannt worden. Mehrere Vorstrafen wegen Körperverletzung und Drogendelikten standen auf seinem Konto. Aber Sordide Fernand war mit den Jahren geschickter geworden. Er hatte begriffen, dass man besser davonkam, wenn man andere die Drecksarbeit verrichten ließ und dafür sorgte, immer eine weiße Weste zu behalten. So war aus Sordide Fernand schließlich jener Mann geworden, den die Leute in Pointe-Rouge fast ehrfurchtsvoll der Russe nannten – wohl wegen seiner russisch-französischen Herkunft. Eine graue Eminenz, die aus dem Hintergrund heraus einen Großteil des Drogenhandels kontrollierte. Darüber hinaus hielt er auch seine Hand über zahllose Nachtclubs und Wettbüros, mit deren Hilfe das schmutzige Geld weiß gewaschen wurde.

    Inzwischen hatte Malvassov einen Großteil seines Geldes in legale Geschäfte investiert, so dass absehbar war, wann er sich vollkommen vom illegalen Sektor verabschieden würde. Für uns bedeutete dies, dass es immer schwieriger wurde, ihm überhaupt noch irgendwelche Straftatbestände nachzuweisen.

    Dutzende von Auftragsmorden gingen wahrscheinlich auf das Konto von dem Russen.

    Bis jetzt war es uns nicht gelungen, ihn auch nur für einen davon zur Verantwortung zu ziehen.

    Er regierte seine Organisation bis heute mit eiserner Hand. Verrat bedeutete den sicheren und oft auch qualvollen Tod. Malvassov duldete weder Widerspruch noch Kooperation mit der Justiz in seinen Reihen. Wer immer sich nicht daran hielt, musste bitter dafür bezahlen.

    Seit Jahren waren wir von der FoPoCri Marseille diesem Kerl auf den Fersen. Dasselbe galt für die Kollegen der Drogenpolizei und der Steuerfahndung. Aber bislang war bei all diesen Ermittlungen nicht genug herausgekommen, als dass ein Staatsanwalt darauf eine Anklage gründen konnte.

    Möglicherweise war der Russe jetzt selbst Opfer eines Verbrechens geworden. Mit seiner Unterstützung konnten wir deshalb trotzdem wohl kaum rechnen. Leute wie Malvassov pflegten derartige Probleme auf ihre eigene Art zu lösen. Meistens sehr blutig. Genau das mussten wir verhindern.

    »Ich frage mich, wer hinter einer Entführung von Malvassovs Tochter stecken könnte«, sagte François, als wir gerade die Marseiller Bezirke durchfuhren und uns weiterhin südlich hielten. »Auf jeden Fall scheiden irgendwelche Amateure wohl aus. Wer die Tochter von Sordide Fernand entführen will, der ist entweder lebensmüde oder sehr, sehr mächtig.«

    »Du glaubst also, die Konkurrenz des Russen steckt dahinter. Irgendetwas ging schief, Donata kam ums Leben und wurde dann auf die Müllkippe gelegt, wo sie mit etwas Glück vielleicht nie gefunden worden wäre.«

    »Ergibt doch Sinn, oder?«

    »Nach dem alten Mafia-Kodex waren die Familien der Gangster tabu, François.«

    »Du weißt, dass diese humanen Zeiten längst vorbei sind, Pierre.«

    »Ja, ich weiß.«

    »Heute wird auf nichts mehr Rücksicht genommen, wenn der Profit in Gefahr ist.«

    »Die Entführer haben offenbar gewusst, dass Donata etwas mit Satanismus zu tun hat«, vermutete ich. »Sonst hätten sie nicht versucht, das Ganze als einen Ritualmord zu tarnen.«

    »Kann ja sein, dass die Entführer Helfer im näheren Umfeld der Malvassovs hatten.«

    »Immer vorausgesetzt, es gab überhaupt eine Entführung, und der Tod der jungen Frau ist nicht doch das Ergebnis irgendwelcher Rituale.«

    »Der Gerichtsmediziner sprach davon, dass wahrscheinlich ein muskellähmendes Mittel verabreicht wurde. Das passt eher zu einer Entführung als zu einem Grufti-Ritual, wenn du mich fragst.«

    »Hängt vom Ritual ab, würde ich sagen.«

    »Du kennst dich da aus?«

    »Nicht genug, um wirklich mitreden zu können, fürchte ich. Warten wir erst mal ab, welche Substanzen der Gerichtsmediziner im Körper von Donata Malvassov letztlich feststellt.«

    »Bis der Gerichtsmediziner soweit ist, hat der saubere Monsieur Malvassov längst eine Armee von Killern in Gang gesetzt«, gab François zu bedenken.

    Wir brauchten etwas über eine Stunde, ehe wir Malvassovs Residenz erreichten. Das Gelände um die Villa war weiträumig abgesperrt. Es gab hohe, elektrisch geladene Zäune. Bewaffnete Männer in Kampfanzügen patrouillierten daran entlang. Manche von ihnen führten mannscharfe Dobermänner bei Fuß.

    Wir mussten mit dem Sportwagen, den die Fahrbereitschaft des FoPoCri uns zur Verfügung stellte, an einer Art Checkpoint anhalten. Die Security-Leute, die hier Wache schoben, trugen Schutzwesten. Sie sahen sich unsere Ausweise eingehend an und nahmen über Funk Kontakt mit ihrem Boss auf. Schließlich wurden wir durchgewunken.

    »Da kommt man sich ja vor wie an einer Landesgrenze«, knurrte François.

    »Ja, aber wenn der Russe meint, dass dieses Anwesen exterritoriales Gelände sind, hat er sich geschnitten!«

    Von diesem Checkpoint aus führte ein breiter Weg über eine Anhöhe. Dahinter lag die Villa. Ein großes dreistöckiges Anwesen. Ungefähr ein halben Kilometer feinsten Sandstrandes am Ufer des Golf von Marseille gehörte zu Malvassovs Domizil. Außerdem hatte sich der Russe einen eigenen kleinen Yachthafen angelegt. Es musste ein Vermögen gekostet haben, das Hafenbecken ausbaggern zu lassen. Eine größere, hochseetaugliche Yacht und mehrere kleinere Boote lagen an Stegen vertäut.

    »Dieser Mann hat wirklich alles, was man sich nur wünschen kann«, stellte François fest.

    »Nur seine Tochter. Die kann ihm trotz all seines Reichtums niemand mehr zurückbringen«, erwiderte ich.

    »Alles kann man sich eben nicht kaufen!«

    »Du sagst es.«

    Ich parkte den Sportwagen vor dem großen Hauptportal der Villa. Es war durch massive Säulen gekennzeichnet, die wohl an Bauwerke der Antike erinnern sollten.

    Wir stiegen aus. Bis zum Portal waren es etwa zehn Meter. Vier Security-Leute in schwarzen Anzügen erwarteten uns. Zwei der Männer trugen MPs über der Schulter. Bei den anderen drückten sich die Pistolen durch die Jacketts. François und ich zeigten erneut unsere Ausweise.

    »Wir werden Sie nach Waffen durchsuchen«, erklärte der Anführer der vier. Ein breitschultriger Kerl mit kurz geschorenen, dunklen Haaren, durch die die Kopfhaut hindurchschimmerte.

    »Kommt nicht in Frage!«, erwiderte ich. »Wir gehen durch diese Tür da vorne, und jemand von Ihnen bringt uns zu Monsieur Malvassov, ohne auch nur den Versuch zu machen, uns vorher abzutasten!«

    Der Dunkelhaarige verzog das Gesicht zu einer Grimasse.

    »Du kommst dir wohl sehr wichtig vor, Bulle«, knurrte er.

    »Stell dir vor, ich bin wichtig!«

    »So?«

    »Frag mal deinen Chef! Bei dem sind wir nämlich angemeldet.«

    François mischte sich jetzt ein.

    »Wir lochen dich höchstens ein, wenn du uns daran hinderst, unsere Pflicht zu tun. Was dein Chef mit dir macht, wenn er erfährt, dass du uns unnötigerweise aufgehalten hast, möchte ich gar nicht wissen.«

    Einer der anderen Bodyguards sagte ein paar Sätze auf Russisch. Ich verstand kein Wort.

    Der Dunkelhaarige antwortete mit einem knappen »Da!« und atmete tief durch. »Folgen Sie uns!«

    5

    Fernand Malvassov empfing uns in einem weitläufigen Salon. Durch die hohe Fensterfront hatte man einen fantastischen Blick auf den Atlantik.

    Malvassov war ein hochgewachsener, grauhaariger Mann mit braungebranntem Gesicht und aufmerksamen braunen Augen. Er trug einen grauen Anzug. Sein Alter schätzte ich auf Mitte Fünfzig bis Anfang Sechzig.

    Neben ihm stand ein etwa dreißigjähriger junger Mann. Er wirkte wie eine jüngere Ausgabe Malvassovs.

    Ich zeigte meinen Ausweis und stellte uns vor.

    »Pierre Marquanteur, FoPoCri. Dies ist mein Kollege François Leroc. Monsieur Malvassov?«

    »Dobrogo vremeni sutok gospoda«, knurrte der Russe. Er deutete auf den Mann neben sich. »Das ist mein Sohn Jerome.«

    Ich nickte Jerome Malvassov kurz zu.

    Zwar war ich ihm noch nie persönlich begegnet, hatte aber schon einiges über den jungen Malvassov gehört. Sordide Fernand wollte ihn zu seinem Nachfolger aufbauen. Einem Nachfolger mit blütenreiner Weste. So hatte der Alte ihn bislang aus allem rausgehalten, was irgendwie nach Illegalität roch. Jerome Malvassov war für uns ein unbeschriebenes Blatt. Abgesehen davon, dass er auf der Universität Betriebswirtschaft studiert hatte, wussten wir nichts über ihn. Vor allem war er bislang nicht ein einziges Mal mit der Justiz in Berührung gekommen.

    Fernand Malvassov musterte zuerst mich, dann François mit einem abschätzigen Blick. Ein geschäftsmäßiges Lächeln bildete sich um seine dünnen Lippen.

    »Die Kriminalpolizei hat schon versucht, mir was am Zeug zu flicken, als Sie beide vermutlich noch auf die Grundschule gingen.« Er lachte heiser. »Sie werden da wohl kaum mehr Glück haben. Ich bin gespannt, was Sie von mir wollen.« Er warf einen demonstrativen Blick auf

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