Festival de Poesia Alpina: Alpine Poesie der Gegenwart
Von Dumenic Andry, Flurina Badel, Carin Caduff und
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Über dieses E-Book
Der vorliegende Lyrikband zum Festival "Alpine Poesie der Gegenwart" spiegelt die Vielfalt und Lebendigkeit literarischer Produktion in diesen Gebieten wider. Die Übersetzung der bisher unveröffentlichten Gedichte in die italienische und deutsche Sprache ermöglicht einen faszinierenden Einblick in die Sprach- und Gedankenwelt von 15 Autorinnen und Autoren der Gegenwart.
» Lyrikband zum Festival "Alpine Poesie der Gegenwart"
» 15 Autorinnen und Autoren der Gegenwart
» Begleittexte auf Deutsch, Italienisch und Ladinisch
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Festival de Poesia Alpina - Dumenic Andry
Parores de salüt
Tla sozieté d’aldedaincö, sce i sun sinziers, vëgn la poesia gonot aratada sciöch’ n luxus, n’ativité por na picia élite de leterac che é scialdi dalunc dala pratica economica y dales chestiuns politiches che guerna nosta esistënza y nosta realté: i argomënc dla poesia é massa emozionai, nia logics, nia concrec.
Impó mëss la storia reconësce che la poesia á rapresenté n elemënt fondamëntal, da chël che les gran ziviltés dl passé á ciafé forma, deache avisa la poesia ti á dé n inom a dötes les cosses y ti á pormetü ales porsones da se conësce se instësses.
Cis incö, che i viun te n monn globalisé y sot na blota dominaziun tecnologica, él n gran prigo che pësa sura nosta comunité: chël che ara perdes süa identité y süa anima.
Emoziuns, sentimënc y pinsiers é pö tres ciamó componëntes essenziales dla porsona, mo sce la poesia ne nes insëgna nia da ti dé espresciun, spo desmentiunse i inoms de nostes pasciuns, i suraodun i corusc de nosta interiorité y la saú de nosta umanité.
Porchël ti sunsi dër reconoscënt a vignun de os, poetësses y poec, por le contribut de valur che ti portëis a nostes comunités y a nosc cör: la poesia fej la vita plü bela y plü rica.
Daniel Alfreider
Vizepresidënt dla Provinzia da Balsan y Assessur provinzial por la Formaziun y Cultura ladina
Al è cun plasê che la ARLeF – Agjenzie regjonâl pe lenghe furlane e salude cheste publicazion che e compagne il „Festival de poesie alpine contemporanie", incuintri tra identitâts fiis di un toc di tiere alpine particolâr, cun lidrîs antighis in comun; a son leams che o volìn tignî cont, e che insiemi o rinovìn ancje cun progjets di cheste fate.
La ARLeF e condivît ad in plen cui Organizadôrs dal event, e cun chei altris Ents coinvolts, il snait pai progjets coletîfs che a valorizin e a promovin lis identitâts minoritariis tant che ricjece e risorse pe societât.
Chest festival si propon come un dialic costrutîf tra lis trê lenghis minoritariis protagonistis. Midiant de poesie in primis, e de musiche a pandin la anime linguistiche de lôr comunitât, e la voie di cressi e di dâsi.
Lis oparis presentadis – o ringraciin di cûr ducj i Autôrs – a son une olme piçule des nestris feveladis: la stampe che lis fisse adun e sarà ancje un ricuart materiâl di dôs bielis zornadis di scambi culturâl vivudis te amicizie.
Eros Cisilino
President de ARLeF
Las cuminanzas linguisticas rumantschas grischunas, ladinas dolomitanas e furlanas vegnan savens designadas sco „minoritads. Sche nus contemplain mintga gruppa per sasezza, po quai esser chapibel. Ma tuttas ensemen essan nus ina famiglia imposanta. Sco en mintga famiglia han ils singuls commembers lur atgnadads, e tuttina essan nus in’unitad. Per far diever d’ina locuziun internaziunala: Nus essan „same same but different
. Grazia a nossas cuminaivladads chapin nus bain in l’auter – en il vair senn dal pled. E pervia da nossas differenzas respectain ed inspirain nus in l’auter.
Cun quest cudesch festivain e rinforzain nus nossa cultura cuminaivla, malgrà las vals, las muntognas ed ils cunfins naziunals che ans separan. La collecziun da texts mussa da maniera poetica, danunder che nus vegnin e tge che ans distingua. Ella cumprova che nossa cultura viva, e quai cun tut sias caracteristicas. Perquai sun jau superbi e ventiraivel dad esser ina part da questa famiglia e da la dastgar represchentar e promover en num dal chantun Grischun.
Jon Domenic Parolini
Schef dal departament d’educaziun, cultura e protecziun da l’ambient dal Grischun
A
Dumenic Andry (* 1960, GRI)
Dumenic Andry, geboren am 7. Mai 1960, ist in Ramosch im Unterengadin aufgewachsen, er studierte Romanistik an der Universität Zürich. Andry lebt mit seiner Familie in Zuoz und arbeitet als freier Übersetzer und Lektor. 2014 – 2020 war er Co-Redaktor des Jahrbuches Annalas da la Societad Retorumantscha. Regelmäßig publiziert er Beiträge für die literarische Sendung Impuls von Radiotelevisiun Svizra Rumantscha RTR und für die Tageszeitung La Quotidiana. Andry hat Gedichte und Kurzprosa in der Unterengadiner Schriftsprache Vallader veröffentlicht: Roba da tschel muond (2002), Uondas (2008), Sablun (2017). Diese Gedichtsammlung erschien auch in deutscher, italienischer, französischer und rumänischer Sprache. Ausgewählte Gedichte und Kurzprosa wurden in Zeitschriften und Anthologien veröffentlicht, beispielsweise in Raccolta della poesia svizzera (2013), Moderne Poesie in der Schweiz (2013), Aruè – Poesia valladra. Poésie romanche de Basse-Engadine et du Val Müstair (2015 und 2022).
Wie in früheren Texten sucht Andry in seinen Ses skizzas per Persenon nach reduzierten und doch treffenden Ausdrucksmöglichkeiten für Momentaufnahmen und Gedankenspiele. Seine Gedichte verfasst er in freien Versen, die vom Rhythmus, von Alliterationen und Konsonanzen getragen sind. Ein spielerisches Beispiel von Laut- und Wortwiederholungen finden wir in glüna da di. Andry ist ein Meister anregender Sprachspiele und intertextueller Reinterpretationen, die er mit ironischem Augenzwinkern präsentiert. Die Selbstironie zeigt sich in der einführenden Schreibszene l’hom cun chavels albs, in der die Erwartungen an das bestellte Gedicht von der Allgegenwart unkontrollierter Träume durchkreuzt werden. Auch die wie Fotoaufnahmen präsentierten Reisebilder von a l’ur dal port und Nida enthalten unerwartete Widersprüche, die zur Innenwelt des schreibenden Ich zurückführen. Die Vielfalt und Vieldeutigkeit von Andrys Zeilen verweisen Leserin und Leser auf ihre eigene Fantasie- und Traumwelt.
***
Dumenic Andry, nato il 7 maggio 1960, è cresciuto a Ramosch, nella Bassa Engadina. Vive con la sua famiglia a Zuoz e lavora come traduttore e lettore indipendente. Ha studiato lettere romanze all’Università di Zurigo. Dal 2014 al 2020 è stato co-redattore del periodico annuale Annalas da la Societad Retorumantscha. Scrive regolarmente contributi per la trasmissione letteraria Impuls della Radiotelevisiun Svizra Rumantscha RTR e per il giornale La Quotidiana. Andry ha pubblicato poesie, racconti e prose brevi nell’idioma vallader della Bassa Engadina: Roba da tschel muond (2002), Uondas (2008), Sablun (2017). Quest’ultima raccolta poetica è stata riproposta con traduzioni in tedesco, italiano, francese e rumeno. Poesie scelte e brani di prosa sono apparsi in diverse riviste e antologie, tra le altre in Raccolta della poesia svizzera (2013), Moderne Poesie in der Schweiz (2013), Aruè – Poesia valladra. Poésie romanche de Basse-Engadine et du Val Müstair (2015 e 2022).
Come per i suoi testi brevi, nelle Ses skizzas per Persenon Andry va alla ricerca di un’espressione concentrata capace di dare voce a situazioni particolari e ai giochi di pensiero. Le poesie in versi liberi sono contrassegnate da forme ritmiche, da consonanze e allitterazioni. Un esempio ludico di ripetizioni di suoni e di parole si trova in glüna da di. Con un tocco d’ironia Andry presenta dei giochi linguistici stimolanti, ricchi di reinterpretazioni intertestuali. L’autoironia si ritrova esemplificata nella messa in scena introduttiva della stesura di l’hom cun chavels albs, dove le attese per la poesia commissionata si incrociano con la presenza di sogni incontrollabili. Anche le immagini di viaggio in a l’ur dal port e in Nida – con i loro contrasti inattesi – conducono all’io poetico. La varietà e la polivalenza dei significati dei versi di Andry stimolano l’immaginazione di lettrici e lettori.
www.viceversaletteratura.ch
l’hom cun chavels albs
in seis let
büschma
e bisbiglia
poesia
mâ dudida
ün pêr pleds
almain
lessa metter
a palperi
ma la tinta
s’inquaglia
e’l palperi es grass
infangà
in seis chant
da cign
nu’m vezza’l
disparà
e pers
immez
tavellöz
gnanca pled
da la poesia
inudida
da l’hom cun chavels albs
nu riva
da rantar
na la minima silba
e sdruagl
sur ün fögl alb
l’uomo dai capelli bianchi
nel suo letto
biascica
e bisbiglia
poesia
mai udita
alcune parole
almeno
vorrei metter
su carta
ma l’inchiostro
coagula
e la carta è oleata
catturato
dal suo canto
del cigno
non mi vede
disperato
e perso
in mezzo
al vaniloquio
neanche una parola
della poesia
inudita
dell’uomo dai capelli bianchi
non riesco
a legare
la minima sillaba
e mi sveglio
su un foglio bianco
der mann mit weissem haar
fispert
und wispert
im bett
nie gehörte
verse
ein paar worte
wenigstens
will ich
notieren
doch die tinte
gerinnt
und das papier ist fett
gefangen
im gesang
des schwans
sieht er mich nicht
verzweifelt
verloren
verstrickt
im geschwätz
kein wort
der unerhörten
verse
des mannes mit weissem haar
kann ich
binden
nicht die geringste silbe
und ich erwache
über einem weissen blatt
vegn cul man
aint in quella sfessa
illa paraid
da la stüva
bandunada
tir oura
be finin
üna tulipana
ed amo üna
ed üna terza
da quell’era
dadaint la tabladüra
da meis sömmi
metto la mano
in quella fessura
nella parete
del soggiorno
abbandonato
ne tolgo
con finezza
un tulipano
e ancora uno
e un terzo
da quell’aiuola
dietro l’intavolatura
del mio sogno
ich stecke die hand
in den spalt
in der wand
der verwaisten
stube
ziehe
ganz sacht
eine tulpe heraus
eine zweite
und dritte
aus dem beet
im getäfer
meines traums
a l’ur dal port
l’ossadüra
d’üna barcha
chi spletscha
blau
sur l’aua
stangla via
sömmi
da cign
Isle of Man 2017
in riva al porto
l’ossatura
d’una barca
che pela
blu
oltre l’acqua
stanca
sogno
di cigno
Isle of Man 2017
am rand des hafens
das gerippe
einer barke
blättert
blau
über das matte
wasser
der traum
eines schwans
Isle of Man, 2017
üna culana
illa vaidrina
d’üna butia da clinöz
in üna giassa
da mia memoria
üna culana
filigrana
d’argient
e dad ombra
l’oraisa
tilla metta sü
davant il spejel
e’s volva vers mai
cun quella grazia
tmücha
dals ons
ed ögls chi san
e surrian
schi
jent
sco regal
una collana
nella vetrina
d’una gioielleria
in una viuzza
della mia memoria
una collana
in filigrana
d’argento
e d’ambra
l’orafa
se la mette
davanti allo specchio
e si volta verso di me
con quella grazia
timida
degli anni
e occhi che sanno
e sorridono
sì
grazie
per un regalo
eine kette
im schaufenster
des schmuckgeschäfts
in einer gasse
meines gedächtnisses
eine filigrane
kette
aus silber
und bernstein
die goldschmiedin
setzt sie auf
vor dem spiegel
dreht sich zu mir
mit der scheuen
grazie
der jahre
mit wissendem
lächelndem blick
ja
gerne
als geschenk
Nida
i naiva
gross bilocs
sül sablun
da la düna
pelegrina
süls tieus
maritims
e süllas craistas
albas da
meis naufragis
Nida
nevicano
grossi fiocchi
sulla sabbia
della duna
pellegrina
sui pini
marittimi
e sulle creste
bianche dei
miei naufragi
Nida
es schneit
grosse flocken
auf den sand
der wanderdüne
auf die meereskiefern
und auf die weissen
scheitel
meiner
schiffbrüche
glüna da di
bardügl
da nüvel
e nüglia
invlidà
aint illa blauera
dal di –
di
glüna chara
i gnarà bain
darcheu saira
luna diurna
garbuglio
di nuvole
e nulla
dimenticato
nell’azzurrato
del dì –
di’
cara luna
tornerà comunque
di nuovo sera
tagesmond
knäuel
nebel
und nichts
vergessen
in der bläue
des tags
sag’s
lieber mond
es wird doch wohl
wieder abend
B
Flurina Badel (* 1983, GRI)
Flurina Badel ist 1983 in Lavin im Unterengadin geboren und lebt mit ihrer Familie als bildende Künstlerin und Autorin in Guarda. Nach einer Erstausbildung zur Journalistin absolvierte sie 2015 den Master of Fine Arts am Institut Kunst der HGK FHNW in Basel und war 2017 – 2018 Gaststudentin am Institut für Sprachkunst der Universität für angewandte Kunst Wien. Seit 2016 ist Flurina Badel die zuständige Redaktorin der rätoromanischen Literatursendung Impuls bei Radiotelevisiun Svizra Rumantscha RTR