Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Gage (Pittsburgh Titans Team Teil 3)
Gage (Pittsburgh Titans Team Teil 3)
Gage (Pittsburgh Titans Team Teil 3)
eBook306 Seiten4 Stunden

Gage (Pittsburgh Titans Team Teil 3)

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Der erfahrene Spieler Gage Heyward zog sich nach einer erfolgreichen Karriere aus der Liga zurück. Jetzt brauchen die Titans ihn, aber hat er das Zeug dazu, aufs Eis zurückzukehren und dieses traumatisierte Team zu vereinen?

Nachdem ich alle Ziele erreichte, die ich mir gesetzt hatte, beendete ich meine Eishockeykarriere. Es war eine schwere Entscheidung, aber damals die richtige. Als die Titans nach dem verheerenden Flugzeugabsturz meine Hilfe brauchen, empfinde ich eine Leidenschaft und einen Wettkampfgeist, den ich seit Jahren nicht mehr gespürt habe. Ohne weiteres Nachdenken mache ich mich auf den Weg nach Pittsburgh.

Auch Jenna Holland ist eine neue Mitarbeiterin der Titans. Ihre Vergangenheit hat Narben hinterlassen – sowohl körperlich als auch emotional – und sie vertraut anderen nur langsam. Aber je mehr ich über Jenna erfahre, desto mehr will ich wissen. Denn die Blondine mit den honiggoldenen Augen und einer Mauer um ihr Herz fasziniert mich.

Mein Spiel auf dem Eis ist so gut wie nie zuvor, aber momentan konzentriere ich mich auf mein Spiel außerhalb des Eises. Denn während Jenna vielleicht noch nicht bereit ist, ein Risiko einzugehen, weiß ich, dass das Potenzial für etwas Großes zwischen uns vorhanden ist. Etwas Lebensveränderndes.

Jetzt muss ich sie nur noch davon überzeugen, es gemeinsam zu wagen.

Teil 3 der Reihe rund um das Eishockey-Team der Pittsburgh Titans von New York Times-Bestsellerautorin Sawyer Bennett.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum12. Mai 2023
ISBN9783864956195
Gage (Pittsburgh Titans Team Teil 3)
Autor

Sawyer Bennett

New York Times, USA Today, and Wall Street Journal Bestselling author Sawyer Bennett uses real life experience to create relatable stories that appeal to a wide array of readers. From contemporary romance, fantasy romance, and both women’s and general fiction, Sawyer writes something for just about everyone. A former trial lawyer from North Carolina, when she is not bringing fiction to life, Sawyer is a chauffeur, stylist, chef, maid, and personal assistant to her very adorable daughter, as well as full-time servant to her wonderfully naughty dogs. If you’d like to receive a notification when Sawyer releases a new book, sign up for her newsletter (sawyerbennett.com/signup).

Ähnlich wie Gage (Pittsburgh Titans Team Teil 3)

Titel in dieser Serie (7)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Gage (Pittsburgh Titans Team Teil 3)

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Gage (Pittsburgh Titans Team Teil 3) - Sawyer Bennett

    cover.jpg

    Sawyer Bennett

    Pittsburgh Titans Teil 3: Gage

    Aus dem Amerikanischen ins Deutsche übertragen von Oliver Hoffmann

    © 2022 by Sawyer Bennett unter dem Originaltitel „Gage: A Pittsburgh Titans Novel"

    © 2023 der deutschsprachigen Ausgabe und Übersetzung by Plaisir d’Amour Verlag, D-64678 Lindenfels

    www.plaisirdamour.de

    info@plaisirdamourbooks.com

    © Covergestaltung: Sabrina Dahlenburg

    (www.art-for-your-book.de)

    ISBN Print: 978-3-86495-618-8

    ISBN eBook: 978-3-86495-619-5

    Alle Rechte vorbehalten. Dies ist ein Werk der Fiktion. Namen, Darsteller, Orte und Handlung entspringen entweder der Fantasie der Autorin oder werden fiktiv eingesetzt. Jegliche Ähnlichkeit mit tatsächlichen Vorkommnissen, Schauplätzen oder Personen, lebend oder verstorben, ist rein zufällig. 

    Dieses Buch darf ohne die ausdrückliche schriftliche Genehmigung der Autorin weder in seiner Gesamtheit noch in Auszügen auf keinerlei Art mithilfe elektronischer oder mechanischer Mittel vervielfältigt oder weitergegeben werden. Ausgenommen hiervon sind kurze Zitate in Buchrezensionen.

    Kapitel 1

    Kapitel 2

    Kapitel 3

    Kapitel 4

    Kapitel 5

    Kapitel 6

    Kapitel 7

    Kapitel 8

    Kapitel 9

    Kapitel 10

    Kapitel 11

    Kapitel 12

    Kapitel 13

    Kapitel 14

    Kapitel 15

    Kapitel 16

    Kapitel 17

    Kapitel 18

    Kapitel 19

    Kapitel 20

    Kapitel 21

    Kapitel 22

    Kapitel 23

    Kapitel 24

    Autorin

    Liebe Leser:innen,

    Hier ist er: Band 3 der Pittsburgh-Titans-Serie. Viele von Ihnen haben geduldig auf Gage gewartet, und ich muss sagen, dass er sich – meiner bescheidenen Meinung nach – als der absolut beste Protagonist herausgestellt hat, den ich je geschrieben habe. Ich meine damit märchenprinzenmäßig, zum Niederknien heiß.

    Wie bei den vorherigen Büchern gibt es manchmal Überschneidungen in der Zeitlinie. Sie werden einige Dinge aus Stone wiedererkennen, die ich hier aber aus einer anderen Perspektive erzähle.

    Außerdem gibt es in diesem Buch eine Szene, die ich während der Fahrt im Auto diktiert habe und die mich so bewegt hat, dass mir die Tränen kamen und ich anhalten musste. Ich wette, Sie können die Szene identifizieren, wenn Sie an die entsprechende Stelle kommen.

    Wie immer habe ich mir kreative Freiheiten bei der Darstellung der schönen Stadt Pittsburgh genommen, etwa die Arena in das Viertel North Side verlegt. Viel Spaß bei der Suche nach den kleinen Easter Eggs, die ich überall versteckt habe.

    Ich hoffe, Sie mögen Gage so sehr, wie ich es geliebt habe, seine Geschichte zu schreiben.

    Küsschen,

    Sawyer

    Kapitel 1

    Gage

    Langsam kenne ich mich in Pittsburgh aus, insbesondere in der North Side, wo die Arena ist. Die Stadt besteht aus mehreren benachbarten Vierteln, in denen viele der Titans-Spieler wohnen. Ich habe unserem Torwarttrainer, Baden, versprochen, ihm heute Nachmittag beim Einzug seiner Freundin Jenna in eine neue Wohnung zu helfen, und mein Navigationssystem sagt mir, dass diese nur rund anderthalb Kilometer von der Arena entfernt liegt. Nach einem Training mit Stone habe ich mir noch ein paar Mitschnitte von Spielen angesehen, bevor ich mich auf den Weg gemacht habe.

    Da ich gerade aus dem Ruhestand zurückgekommen und mit 35 Jahren der älteste Titan im Team bin, muss ich immer alles geben, um meine Position in der ersten Reihe zu behalten. Das bedeutet nicht nur hervorragende Leistungen auf dem Eis und eine optimale körperliche Verfassung, sondern auch eine genaue Analyse meiner Gegner. Ich war seit fast einem Jahr nicht mehr in der Liga, nachdem ich bei den Seattle Storms aufgehört habe, wo ich die letzten sieben Jahre meiner Karriere verbracht habe.

    Ich dachte, ich hätte mit dem Eishockey abgeschlossen, aber anscheinend war der Sport noch nicht fertig mit mir.

    Als Callum Derringer anrief und mir anbot, bei den Titans einzusteigen, nachdem ein verheerender Flugzeugabsturz den Kader ausgelöscht hatte, überlegte ich, ob ich noch das Zeug dazu habe, Profisportler zu sein.

    Ich wusste, körperlich würde es kein Problem sein. Ich bin immer noch gut in Form – manche würden sagen, in der Form meines Lebens –, aber es blieb abzuwarten, ob ich den Mut dazu haben würde. Letztes Jahr habe ich beschlossen, meine aktive Karriere zu beenden, weil ich ehrlich gesagt nicht mehr den Nervenkitzel aus dem Wettkampf ziehen konnte, der mich einst antrieb. Ich hatte nicht das Gefühl, dass mir etwas fehlen würde, wenn ich aufhöre.

    Die Aussicht, in einem aus dem Nichts aufgebauten Team zu spielen, hat mich gereizt, nicht nur wegen der Herausforderung, sondern auch wegen der Chance, Teil der Geschichte dieser Liga zu sein. Mitzuhelfen, das zu formen, was sich hoffentlich als eine neue Dynastie erweisen würde. Diese Idee appellierte vor allem an mein Gewissen. Die Möglichkeit, junge Spieler zu betreuen, die aus den Minor Leagues kamen und denen es an Orientierung fehlte. Einer Stadt zu helfen, die noch immer unter dem Verlust ihres geliebten Eishockeyteams leidet.

    Einfach gesagt ... ich wollte mit meinem Leben etwas Sinnvolles anfangen, und das schien mir der richtige Weg zu sein. Nichts hielt mich davon ab, das Angebot anzunehmen. Das gebotene Geld – obwohl es eine beträchtliche Summe war – war nicht wichtig. Mit meinem bisherigen Gehalt und den Werbeverträgen würde ich mir für den Rest meines Lebens keine Sorgen mehr um meine Finanzen machen müssen, zumal ich klug investiert habe.

    Letztlich ist mir die Zusage leichtgefallen, und ich bereue es nicht.

    Ich biege von der Allegheny Avenue nach rechts in die North Avenue ab und entdecke einen großen Umzugswagen vor den Loftwohnungen, bei denen ich Baden und Sophie treffen soll.

    Als ich näherkomme, sehe ich Sophie am hinteren Teil des Lastwagens stehen, das Rolltor ist offen und der Lkw ist mit Möbeln und Kisten gefüllt. Dieser Abschnitt der North Avenue ist eine Einbahnstraße mit parallelen Parkplätzen auf beiden Seiten, die alle besetzt sind. Ich halte an und lasse mein Fenster herunter. Sophie grinst, als sie mich sieht.

    „Stehst du Wache?", frage ich sie und nicke in Richtung des Trucks.

    „Um uns vor einem Strafzettel zu schützen, antwortet sie grinsend, während sie auf mein Auto zukommt und sich zu mir beugt. „Auf der anderen Seite ist ein Hydrant, deshalb muss ich jederzeit wegfahren können, falls ein Bulle kommt. Baden hat gerade den Bettrahmen hochgetragen – in der Seitengasse ist ein Parkplatz.

    „Verstanden", antworte ich und hebe den Daumen.

    Nachdem ich geparkt und mein Auto abgeschlossen habe, gehe ich um den Block, und Sophie zeigt mir den Weg zur Tür. „Erstes Obergeschoss. Die zweite Wohnung."

    Ich trabe die Treppe hinauf und verziehe angesichts des engen, U-förmigen Treppenhauses das Gesicht. Es wird schwierig, die Couch hochzutragen, die ich im Umzugswagen gesehen habe. Ich finde die Wohnungstür mit der Nummer zwei, sie ist angelehnt und ich schiebe sie auf. Vor mir liegt ein Wohnzimmerchen mit schönem Licht und einem Balkon, hinter dem ich gerade noch die Spitzen der Gebäude in der Innenstadt ausmachen kann. Der Fußboden ist neu – hellgrau –, und die Küche ist ganz in Weiß gehalten, wodurch der kleine Raum hell und offen wirkt. Es gibt keinen nennenswerten Flur, nur einen weiteren Raum mit einer geschlossenen Tür, und von dort höre ich das Surren einer Bohrmaschine.

    In der Küche steht eine Frau mit langem blonden Haar, das ihr bis zur Mitte des Rückens fällt, auf einem Trittschemel. Etwas unsicher balancierend stapelt sie Teller aus einem offenen Karton auf der Arbeitsfläche in einen Schrank. Sie trägt schwarze Trainingsleggins, ein langärmeliges Shirt und Laufschuhe.

    Ich stehe immer noch auf der Schwelle und klopfe mit den Fingerknöcheln an die Tür, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen. „Hallo."

    Sie wirft mir über die linke Schulter einen Blick zu, und ich grinse. „Ich hoffe, du bist Jenna, sonst wäre das jetzt sehr peinlich, weil ich dann die falsche Wohnung betreten habe."

    Die Frau lächelt zurück, einen kleinen Stapel Salatteller in der Hand. „Ich bin Jenna. Du musst Gage sein. Komm doch rein."

    „Schuldig im Sinne der Anklage", entgegne ich, während ich eintrete und die Tür wieder in die gleiche Position bringe, in der ich sie vorgefunden habe.

    Jenna wendet sich wieder dem Schrank zu, als ich mich zum Händeschütteln in die Küche begebe. Sie stellt die Teller hinein und steigt vom Trittschemel.

    Als ich sie ansehe, die Sonne im Rücken, bemerke ich verblüfft ihre Augen. Ein so helles Braun, dass es fast wie Honiggold wirkt. In Sekundenschnelle fällt mir auch auf, dass sie in der rechten Gesichtshälfte in der Nähe ihres Kiefers eine Narbe hat. Sie ist nicht groß, aber sie ist rosa, hebt sich von der restlichen Haut ab und ist kaum zu übersehen. Sie verschwindet vorne in dem, wie ich jetzt sehe, Rollkragenshirt, das eng an ihrem Körper anliegt.

    Mein Blick wandert zurück zu ihren Augen, um noch mehr von dieser erstaunlichen Farbe aufzunehmen, aber sie sieht mich nicht mehr direkt an, sondern wendet den Blick ab. Ich bemerke auch, dass sie sich mit einer Hand über den Bauch fährt und mit der anderen am Kragen des Rollkragens herumfummelt und versucht, ihn höher über ihre Narbe zu ziehen.

    Mist.

    Habe ich sie verlegen gemacht, als ich die vernarbte Haut bemerkt habe? Das war keine Absicht, aber ich bin sicher, dass es sie trotzdem stört. Obwohl ihr Shirt ihren wunderschönen, kurvigen Körper umschmeichelt, vermute ich, dass sie es trägt, um ihre Narben zu verdecken.

    Die Haltung ihrer Arme und Hände ist abwehrend, und die Tatsache, dass sie mich nicht anschaut, deutet darauf hin, dass ich sie in die Defensive gedrängt habe.

    Ich schrecke jedoch nicht vor dieser unangenehmen Situation zurück, sondern eröffne ein Gespräch, damit sie mich ansehen muss. „Wie war die Reise von Arizona hierher? Du bist mit deiner Schwester gekommen, oder?"

    Sie sieht mir wieder in die Augen und setzt ein mattes Lächeln auf. Dann nickt sie in Richtung der Tür, die ich vom Wohnbereich aus gesehen habe, und sagt: „Ja. Emory ist mit Baden im Schlafzimmer und versucht, das Bett zusammenzubauen, falls du reingehen willst."

    Ich entscheide mich, zu bleiben und mich zu unterhalten. „Wie war denn nun die Reise?, frage ich, um sie daran zu erinnern, dass sie meine erste Frage nicht beantwortet hat. „Das ist eine ganz schön lange Strecke.

    „Wir haben sie auf drei Tage aufgeteilt", entgegnet sie leise, lässt die Hände sinken und verrückt den Trittschemel. Sie steigt wieder darauf, greift in den Karton und holt einen weiteren Stapel Teller heraus, ohne weiter darauf einzugehen.

    Das wirkt reserviert, und ich möchte nicht, dass sie sich unwohl fühlt. „Ich werde mal sehen, was Baden von mir will. Wir werden die Sachen im Handumdrehen hier oben haben."

    „Danke, flüstert sie und stellt mit dem Rücken zu mir weitere Teller in den Schrank. „Ich weiß das sehr zu schätzen.

    Mein Tonfall ist locker. „Gar kein Problem."

    Das ist es tatsächlich nicht. Ich helfe gerne, denn sie ist Badens Freundin, und eine Freundin Badens ist auch eine von mir.

    Im Schlafzimmer finde ich besagten Freund, der gerade mit einem Akkuschrauber ein Kopfteil am Metallrahmen anbringt. Er hebt den Kopf und grinst mich an. „Du hast es geschafft."

    „Ich habe es geschafft, bestätige ich und wende mich an die Frau, die Jennas Schwester sein muss. Zum Gruß strecke ich der Schönheit mit dem pechschwarzen Haar und den blauen Augen die Hand entgegen – sie ist das genaue Gegenteil ihrer Schwester, vom Haar über die Haut bis zu den Augen. „Du musst Emory sein. Freut mich.

    Emory steht von ihrem Platz neben Baden auf, und wir schütteln einander die Hand. „Ich freue mich auch, dich kennenzulernen. Danke für deine Hilfe."

    Wir halten uns nicht weiter mit Smalltalk auf. Baden und ich machen uns daran, den Lkw auszuladen, und arbeiten uns, stark wie wir sind, Schritt für Schritt voran. Es sind nicht viele Möbel. Nur eine Schlafzimmergarnitur, bestehend aus einem Bett, einer Kommode und zwei Nachttischen, sowie eine Couch, die in der Tat schwer die Treppe hochzukriegen ist. Der Rest sind Kisten mit Kleidung und Küchenutensilien – vieles davon neu in Arizona gekauft und in den Lkw geladen, damit sie nicht hier einkaufen muss. Baden erklärt, dass die Schlafzimmergarnitur und die Couch aus Emorys Haus stammen, und dass Jenna online zusätzliche Wohnzimmermöbel gekauft hat, die in ein paar Wochen kommen sollen.

    Bis dahin sind die einzigen anderen Einrichtungsgegenstände ein klappbarer Kartentisch mit zwei Metallstühlen. Ein spartanisches Leben, aber ich bin sicher, sie wird bald ein schönes Zuhause haben.

    Baden und ich holen die letzten Kisten aus dem Lkw, während die Holland-Schwestern sich daran machen, den Berg von Kartons auszupacken, den wir bereits ausgeladen haben.

    Ehe wir uns den letzten Stapel schnappen, lege ich ihm eine Hand auf die Schulter. „Ich muss dich etwas fragen."

    Baden wendet sich zu mir. „Was denn?"

    „Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich Jenna irgendwie verletzt habe, als ich hier ankam, sage ich und ärgere mich darüber, dass ich schon fast zwei Stunden hier bin und sie mich weder ansieht noch sich mit mir beschäftigt. Dann erkläre ich, was bei meiner Ankunft passiert ist. „Ich schwöre, Mann … ich habe keine Reaktion auf die Narben gezeigt, nur kurz hingeschaut und dann gleich wieder weg, aber danach hat sie sich völlig in sich zurückgezogen.

    „Ja ... mir ist aufgefallen, dass sie sich in deiner Nähe seltsam verhält."

    „Sie will mir nicht mal in die Augen sehen, brumme ich frustriert. „Du weißt, dass ich nie absichtlich etwas tun würde, um sie zu verletzen …

    Baden unterbricht mich mit einem sanften Schlag auf die Schulter. „Vergiss es, Kumpel. Jenna ist eine wunderbare Frau, und ich bete sie an, aber ich weiß auch, was für ein Mann du bist. Du würdest nie etwas tun, damit sich jemand schlecht fühlt."

    „Ich muss das in Ordnung bringen", antworte ich, entschlossen, die Dinge richtig zu stellen.

    „Du hast nichts falsch gemacht, sagt Baden, und ich weiß seine Anstrengungen zu schätzen, mich aufzumuntern. „Sie hat in ihrem Leben eine Menge üble Dinge erlebt, und das hat sie sensibel gemacht.

    Man hat auch mich schon häufiger als sensiblen Kerl bezeichnet, was mich nicht stört, und der leichte Stich, den mir seine Worte versetzen, beweist, dass es stimmt. „Ich habe das Gefühl, du sprichst von mehr als nur ihren Narben."

    „Sie war in einem schlimmen Feuer. Jenna hat viel mehr Narben als die paar, die man sieht – emotionale und körperliche. Es fällt ihr schwer, sich zu öffnen, weil viele Leute sie während ihrer Genesung im Stich gelassen haben. Die ganze Sache ist viel komplexer, als sie auf den ersten Blick scheint."

    Ich hebe die Hand, um ihn zu unterbrechen. Er soll nicht ihre Geheimnisse ausplaudern. Ich brauche auch nicht mehr zu hören, um zu wissen, dass ich ihr ohne Zweifel sagen muss, dass ich ihr nichts Böses wollte, als ich ihre Narben sah.

    „Sorg dafür, dass ich ein paar Minuten mit ihr allein sein kann", bitte ich, während ich ihm helfe, die letzten beiden Kisten vom Lkw zu holen.

    Er nickt und nimmt den Stapel. „Bleib kurz hier. Ich schicke sie mal runter."

    Ich lehne mich an die Seite des Lkws, die Hände in die Taschen gesteckt, und innerhalb von dreißig Sekunden kommt Jenna mit den Lastwagenschlüsseln in der Hand aus der Tür. Sie sieht mich an, als mich vom Laster löse, hält mir aber die Schlüssel hin, als wolle sie sie am liebsten wegwerfen und in die andere Richtung laufen. „Baden sagte, du bräuchtest die Schlüssel, damit du den Lkw vom Hydranten wegfahren kannst."

    Ich nehme sie ihr ab, werde ihr allerdings nicht sagen, dass dies ein abgekartetes Spiel war, damit ich etwas Zeit mit ihr allein habe.

    Jenna macht sich auf den Weg zurück ins Haus, aber ich rufe ihr nach: „Warte."

    Sie bleibt stehen, dreht sich aber nur halb nach links um, um mich wieder anzusehen. Es ist eine Gewohnheit – das merke ich –, die eindeutig darauf abzielt, nur den unversehrten Teil ihres Gesichts in mein Blickfeld zu drehen.

    Ich kenne diese Frau überhaupt nicht, und ich weiß nicht, ob ich sie nach heute je wiedersehen werde. Aber ich weiß auch, dass ich jetzt keinen Rückzieher machen werde, und das werde ich auch ihr nicht gestatten.

    Also trete ich auf den Gehsteig und gehe um sie herum, so dass sie gezwungen ist, sich mir zuzuwenden. Zu meiner Freude sehe ich, dass sie ohne zu zögern den Kopf in den Nacken legt, um mir in die Augen zu sehen, und in diesem Moment scheint ihr Mut durchzuschimmern.

    „Tut mir leid, wenn du dich unwohl gefühlt hast, als ich vorhin reingekommen bin", sage ich.

    Sie errötet leicht, hält aber meinem Blick stand. „Ich weiß nicht, was du meinst."

    „Doch, das weißt du, widerspreche ich freundlich. „Du verhältst dich abweisend, seit wir uns kennengelernt haben, und ich kann den Moment genau bestimmen. Das war, als ich die Narben an deinem Kiefer gesehen habe. Ich unterstreiche meine Worte mit einem Blick, und sie greift zu ihrem Rollkragen, um ihn hochzuziehen.

    Ohne nachzudenken, ergreife ich ihre Hand und hindere sie daran.

    Ich ziehe ihre Hand nach unten und sage: „Versteck dich nicht."

    Sie blinzelt mich erstaunt an, aber ich spüre, wie sie sich entspannt. Ich lasse ihre Hand los.

    „Es tut mir leid. Gewohnheit, denke ich", brummt sie.

    „Das verstehe ich, antworte ich lächelnd. „Aber ganz ehrlich, das ist nicht das, was mir zuerst aufgefallen ist. Deine Augen und die Art, wie das Licht sich in ihnen brach, haben mich mehr überrascht als deine Narben. Also ja … mein Blick ist vielleicht auf deinen Kiefer gefallen, als ich dich das erste Mal gesehen habe, aber wenn du dich zurückerinnerst … er ist direkt wieder zu deinen Augen gewandert. Sie sind bezaubernd.

    Jenna legt den Kopf schief, die Augenbrauen in offensichtlicher Skepsis leicht hochgezogen.

    „Wenn du dich wegen der Narben unwohl gefühlt hast, dann war das nicht beabsichtigt. Ich würde dir gerne sagen, dass sie kaum auffallen, aber das wäre gelogen. Jenna zuckt zusammen, aber ich bin noch nicht ganz fertig. „Tatsächlich sind sie zwar auffällig, aber sie sind nicht das, was meine Aufmerksamkeit zuerst erregt oder gefesselt hat. Deine Augen stellen die Narben komplett in den Schatten.

    Wie eine Eule blinzelt sie mich mit großen Augen an, als hätte man ihr noch nie ein Kompliment gemacht. Ich könnte noch weitermachen, denn sie ist eine umwerfende Frau. Ihr Gesicht ist wunderschön, mit hohen Wangenknochen, vollen Lippen und goldenem Haar, das unendlich lang in seidigen Wellen über ihren Rücken fließt. Ihre Haut ist gebräunt, als wäre Sonnenschein schon immer ihr ständiger Begleiter gewesen.

    Aber vor allem von ihren Augen kann ich den Blick nicht wenden.

    Schließlich wird ihre Miene weicher, und sie schüttelt den Kopf. „Tut mir leid. Ich hätte das nicht an mich heranlassen dürfen."

    „Du musst dich für nichts entschuldigen", versichere ich ihr.

    „Doch, sagt sie mit einem tiefen Seufzer. „Ich arbeite hart daran, offener zu sein und den Menschen eine Chance zu geben, mir gegenüber ehrlich zu sein. Ich hätte dir einen Vertrauensvorschuss geben sollen. Du bist schließlich ziemlich eindeutig ein netter Kerl.

    „Ich bin ein total netter Kerl, bestätige ich und breite die Arme aus. „Jetzt kannst du sagen, dass du deinen ersten Freund in Pittsburgh gefunden hast.

    Jenna reicht mir schmunzelnd die Hand. „War schön, dich kennenzulernen, Gage."

    Ich nehme wieder ihre weiche, zarte Hand. „Hat mich auch gefreut, Jenna, und wenn du mich jemals dabei erwischst, wie ich dich anstarre, kannst du dir sicher sein, dass es ausschließlich an deinen Augen liegt."

    Das sollte nicht wie ein Flirt rüberkommen, aber verdammt, in meinen Ohren klingt es so. Offensichtlich auch in Jennas – sie errötet, schafft es aber, einen Scherz zu machen. „Vielleicht trage ich zukünftig in deiner Nähe eine verspiegelte Pilotenbrille. Ich will ja nicht, dass du gegen Wände rennst oder so."

    Ich lege den Kopf in den Nacken und lache. Dann drücke ich ihre Hand, bevor ich sie loslasse, und lasse die Schlüssel klimpern. „Ich fahre den Wagen weg und helfe dann auspacken."

    „Das musst du nicht, sagt sie, als ich mich an ihr vorbeidränge, um den Lkw zu umrunden. „Du hast doch sicher etwas Besseres vor.

    „Es gibt nichts Besseres zu tun, als einer hübschen Freundin zu helfen", versichere ich ihr, und es gefällt mir, dass ich sie damit wieder zum Erröten bringe.

    Kapitel 2

    Jenna

    „Hörst du mir überhaupt zu?", fragt Emory.

    „Klar", erwidere ich, obwohl ich keine Ahnung habe, was sie gerade gesagt hat. Zumindest nicht, bevor sie mich darauf hingewiesen hat, dass ich mit meinen Gedanken ganz woanders bin.

    Wieder mal bei Gage.

    Er ist vor ein paar Stunden zusammen mit Baden und Sophie gegangen, nachdem er mir geholfen hat, das meiste auszupacken. Jetzt müssen Emory und ich nur noch mein Schlafzimmer einrichten, was bedeutet, ich muss meine Kleidung auspacken und das Bett machen. Zum Abendessen haben wir uns Sandwiches liefern lassen, die wir essen werden, sobald wir hier fertig sind. Dann werden wir auch den Wein aufmachen, den Baden und Sophie als Einzugsgeschenk mitgebracht haben.

    Emory fliegt morgen früh zurück nach Phoenix. Sie ist Vizepräsidentin des Bereichs digitales Marketing und Analytik beim Profi-Eishockeyteam Arizona Vengeance. Jetzt, wo ich auch für ein professionelles Eishockeyteam arbeite, geben unsere Eltern bei jedem, der es hören will, damit an, und wir finden das zum Totlachen.

    „Ich sagte gerade, wiederholt Emory übertrieben deutlich, „dass das Einzige, was mir ein gutes Gefühl gibt, wenn ich dich morgen verlasse, ist, dass du anscheinend direkt ein paar Freunde gefunden hast, die sich um dich kümmern werden.

    „Aha", murmle ich, während ich einen Karton mit Dessous öffne. Alles hübsche Seiden- und Spitzenwäsche, die ich früher gerne getragen habe, aber jetzt ganz hinten in eine Schublade räume. Heute trage ich bequeme Baumwollslips und -BHs. Dessous sind dazu da, den Körper zu zeigen, und das tue ich nicht mehr.

    Tatsächlich sollte ich sie ausrangieren. Ich werde sie nie wieder anhaben.

    Stattdessen gewinnt die Nostalgie die Oberhand, und ich beschließe, das Zeug zu behalten, weil es mich an etwas erinnert, das ich einmal hatte und von dem ich dachte, es sei echt, das sich aber als die größte Lüge meines Lebens herausstellte.

    „Was ist los?", fragt Emory besorgt und berührt meine Schulter, um mich zu zwingen, sie anzuschauen.

    Ich schüttle ihre

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1