Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Die Entwicklung des Fachwerkbaus von den Anfängen bis heute
Die Entwicklung des Fachwerkbaus von den Anfängen bis heute
Die Entwicklung des Fachwerkbaus von den Anfängen bis heute
eBook90 Seiten39 Minuten

Die Entwicklung des Fachwerkbaus von den Anfängen bis heute

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Fachwerkbau, eine v.a. in Mitteleuropa verbreitete Bauweise, hat über die Jahrhunderte eine starke Veränderung Modernisierung der Konstruktions-weise, der Art der Baustoffe und des Einsatzes der Stilelemente erfahren, als auch einen starken Rückgang zu Gunsten anderer Baustoffe wie Ziegel und Beton. Fachwerkbau stand aber nie für sich allein, sondern war an die Mittelwald-bewirtschaftung zur autochthonen Bereitstellung der notwendigen Holzbaustoffe gebunden. Durch Verfall, Kriege, Feuersbrünste und den durch Wertewandel bedingten Stadtumbau besonders in neuerer Zeit ist viel Fachwerksubstanz verloren gegangen. Was sich bis heute erhalten hat, dient vielfach als Identitätsträger für Städte, Gemeinden und Regionen und wird für die Einheimischen sowie für den Tourismus wieder hergestellt und gepflegt. Schließlich wurde der Wohnwert von Fachwerkbauten wieder neu bewertet bzw. der Wert der Baustoffe des Fachwerkbaus sowie die Eignung eines denkmalgerecht renovierten Fachwerkhauses als Statussymbol, so dass in neuerer Zeit eine Renaissance des Fachwerkbaus in geringerem Maße als zu seiner Blüte eingeleitet wurde.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum12. Apr. 2023
ISBN9783757896683
Die Entwicklung des Fachwerkbaus von den Anfängen bis heute
Autor

Michael Fiegle

Michael Fiegle, geboren 1963 im schwäbischen Hechingen, Diplom-Geograph, freier Schriftsteller, seit 1991 in Thüringen, lebt und wohnt im Eichsfeld.

Mehr von Michael Fiegle lesen

Ähnlich wie Die Entwicklung des Fachwerkbaus von den Anfängen bis heute

Ähnliche E-Books

Sozialwissenschaften für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Die Entwicklung des Fachwerkbaus von den Anfängen bis heute

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Die Entwicklung des Fachwerkbaus von den Anfängen bis heute - Michael Fiegle

    Inhaltsverzeichnis

    Einleitung

    Die Anfänge des Fachwerkbaus liegen im Neolithikum

    Zur Ständergeschossbauweise in den Städten des Mittelalters

    Der in Süddeutschland verbreitete alemannische Fachwerkbau ist arm an Zierelementen

    Fachwerkbau und Mittelwälder standen einst in Verbindung zueinander

    Der stabile fränkische Fachwerkbau macht Verzierungen möglich

    Die Ausschmückungen des Fachwerks wurden in Norddeutschland perfektioniert

    Das wohlhabende norddeutsche Bauerntum manifestierte sich in Fachwerk-Hallenhäusern

    Abwertung, Verfall und Vernichtung von Fachwerkbauten bis Ende des 19. Jahrhunderts

    Erste Fachwerk-Renaissance im Historismus

    Fachwerk-Zweckbauten

    Neubewertung des Fachwerks im ausgehenden 20. Jahrhundert und zweite Renaissance

    Erhalt von Fachwerkbauten aus Gründen des Denkmalschutzes

    Die Suche nach dem ältesten Fachwerkhaus Deutschlands

    Fachwerk als Motor für den Tourismus

    Wiederaufbau von Fachwerkhäusern in Freilichtmuseen

    Schutz eines Fachwerkhauses als Nebenprodukt: Das Dürer-Haus in Nürnberg

    Fachwerk nur noch Fassade

    Fachwerk-Neubauten

    Historisches Fachwerk geht auch heute durch Brände verloren

    …oder durch Sanierungsstau und Leerstand

    Fachwerk in anderen Ländern und Regionen

    Fachwerk in der Kunst

    …in der Literatur…

    Literatur

    Einleitung

    Fachwerkbauten prägen in Mitteleuropa auch heute noch viele Innenstädte und Dörfer. Allein in Deutschland gibt es heute noch etwa 2,5 Millionen Fachwerkbauten unterschiedlichen Alters und Erhaltungszustands. Neubauten werden heute allerdings nicht mehr in der alt hergebrachten Fachwerkbauweise errichtet. Aus welcher Zeit stammen also die historischen Fachwerkbauten, die bis in unsere Tage erhalten geblieben sind?

    Andererseits lassen sich unterschiedliche Ausführungen von Fachwerkbauten feststellen. Dieser Sachverhalt läßt die Frage aufkommen, welche Entwicklung die Handwerkskunst des Fachwerkbaus mit der Zeit genommen hat.

    Im Gegensatz zum Holzmassivbau holzreicher Gegenden, z. B. Skandinavien oder die deutschen Mittel- und Hochgebirge, zum Steinmassivbau, der zu allen Zeiten meist bei Pracht- und Schutzbauten zur Anwendung kam und im Gegensatz zum Lehmziegelmassivbau der flachen, lehmreichen Niederungen, ist die Fachwerkbauweise in ihren Ursprüngen eine die verschiedenen Baustoffe Holz und Lehm vereinende Skelettbauweise.

    Beim Fachwerkbau werden gezimmerte Holzbalken zur tragenden Konstruktion zusammengesetzt. Die vertikalen Balken werden Ständer genannt und die horizontalen Pfetten. Die so entstehenden Fächer werden mit einem Astgeflecht ausgefüllt und zum Schutz gegen Sonneneinstrahlung und Regen mit Lehm oder Kalkmörtel verputzt. In den lehmreichen Niederungslandschaften wiederum wurden die Gefache mit Ziegeln ausgefüllt. Der Vorteil der lehmverputzten Flechtwerke gegenüber Verfüllungen mit kompakten Lehmziegeln liegt jedoch in der guten Isolationswirkung gegen Wärme und Kälte. Sie waren natürlich auch in jedem Fall der Platz für den Einbau von Türen und Fenstern. Im Mittelalter bereits, nach Herausbildung städtischer Berufsgruppen, den Zünften, wurde die Holzkonstruktion in der Regel in der Zimmermannswerkstatt vorgefertigt und auf dem Reißboden ein erstes Mal aufgebaut. Die Einzelteile wurden dann nummeriert und zur Endmontage vor Ort verbracht. Das Holzbauhandwerk wurde im Mittelalter von den Zimmerleuten ausgeführt. Die einzelnen Bauphasen waren jahreszeitlich festgelegt. Lehmbauarbeiten benötigten die sommerliche trocken-warme Witterung. Zuvor musste also im Frühjahr die Holzkonstruktion fertiggestellt werden. Der Einschlag des Holzes erfolgte überwiegend im Winter; dann ruhten alle Bauarbeiten und die Zimmerleute leisteten Saisonarbeit im Wald. Vor Ort erfolgte nicht nur das Einschlagen und Entasten, sondern meist auch bereits das Ablängen und Kantig-Schlagen, da die Holzbearbeitung auf der Grundlage des jeweiligen Konstruktionsplanes von denselben Leuten erfolgte, die später das Holzskelett zusammensetzten. Der Holzeinschlag musste auch daher im Winter erfolgen, da die Zimmerleute im Sommer nebenher auch noch ihre Landwirtschaft betreiben mussten und für Waldarbeiten keine Zeit blieb. Auf den Dörfern war die Arbeitsteilung meist weniger ausgeprägt. Dort wurden die Bauarbeiten von den Bauherren selbst durchgeführt, nämlich von den Bauern bzw. der Dorfgemeinschaft. Hauptarbeitsmittel des Zimmermannes waren übrigens verschiedene Äxte; Sägen kamen für die Holzbearbeitung erst ab dem 16. Jahrhundert auf.

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1