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Schloss Burgdorf
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eBook140 Seiten51 Minuten

Schloss Burgdorf

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Über dieses E-Book

Auf dem ins Tal vorspringenden Schlossfelsen errichtete Herzog Berchtold V. von Zähringen um 1200 eine pfalzartige Burganlage und gründete gleichzeitig die Stadt. Er schuf so ein Herrschaftszentrum für ein geplantes Reichsherzogtum Burgund. Die damals entstandene Gestalt mit Bergfried, Palas, Halle und Ringmauer prägt das Schloss bis auf den heutigen Tag.

Die ab 1218 nachfolgenden Grafen von Kyburg ergänzten die Herrschaftssymbolik mit frühgotischen Elementen, vor allem durch die Ringmauer mit Bossenquadern und Flankentürmen. 1384 wurde aus der Adelsburg ein bernischer Verwaltungssitz. Einige Umbauten wie die Neukonstruktion des Palasdachstuhls betonten die Herrschaftskontinuität, andere wie die Unterteilung der Säle in kleinere Räume die Funktionalität einer Landvogtei. Dank der fortgesetzten Nutzung und dem geleisteten Bauunterhalt hat Bern das Schloss während mehr als 600 Jahren vor dem Ruin bewahrt. Diese Aufgabe übernahm 2017 die Stiftung Schloss Burgdorf. Sie nutzt das Bauwerk als einzigartige Kombination von Museum, Jugendherberge und Restaurant.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum23. Nov. 2023
ISBN9783037978535
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    Buchvorschau

    Schloss Burgdorf - Armand Baeriswyl

    Jürg Schweizer · Armand Baeriswyl · Daniel Furter

    Schloss Burgdorf

    Kanton Bern

    Geschichte und Baugeschichte

    Name, Sage

    Die Vorgeschichte

    Zähringische Epoche

    Geschichte

    Baugeschichte

    Kyburgische Epoche

    Geschichte

    Baugeschichte

    Berner Epoche, 14.–18. Jahrhundert

    Geschichte

    Baugeschichte

    19. und 20. Jahrhundert

    Geschichte

    Baugeschichte

    21. Jahrhundert

    Geschichte

    Baugeschichte

    Rundgang und Beschreibung

    Das Schloss von aussen

    Der Aufstieg von der Stadt her

    Die Nordseite

    Die Vorburg

    Im Schlosshof

    Rundgang Inneres

    Der heutige Haupteingang durch die Arkaden des Kornhauses

    Türme und Margarethenkapelle, Assisensaal (heute Teil der Jugendherberge)

    Das Museum mit seinen historischen Räumen

    Wehrgang zum Torturm, Geschützplattform, «Neues Logement»

    Die Stockwerke des Bergfrieds, Ausblicksplattform, Goldkammer

    Schultheissenwohnung, Verbindungsbau, Palas 1. Stock

    Halle, ab 1546 Südflügel der Schultheissenwohnung

    Der Schiltensaal

    Der Rittersaal

    Die Johanneskapelle

    Filmkammer

    Palas 3. Stock

    Palas Dachstock

    Würdigung

    Anhang

    Die Randbuchstaben im Text verweisen auf den Plan auf S. 68 sowie auf den Grundriss.

    ABB. 1 Gesamtansicht von Schloss Burgdorf mit dem Schlossfelsen im Süden und dem Alten Markt im Norden. Übersichtsfotografie mit Blick nach Norden.

    Geschichte und Baugeschichte

    Name, Sage

    Die Bezeichnung «Burgdorf» – als «Dorf bei der Burg» zu verstehen – bezieht sich auf eine Siedlung und nicht auf die Burg. Sie erscheint erstmals 1175 und benennt eine wahrscheinlich im Areal des heutigen «Alten Markts» (ABB. 1) zu suchende Vorburgsiedlung. Die Stadt wurde nämlich erst um 1200 gegründet; damals ging der Name Burgdorf auf diese über. Der französische Name der Stadt, Berthoud, ist ein Hinweis auf den Stadtgründer Herzog Berchtold V. von Zähringen. Die Burg selbst wird erstmals 1210 erwähnt.

    Der Chronist Conrad Justinger erwähnt eine Gründungslegende der Burg, nach der zwei Herzöge von Lenzburg, Sintram und Bertram, einen Drachen in einer Höhle auf dem Schlossfelsen erschlugen und anschliessend dort eine erste Feste errichteten.

    ABB. 2 Erste präzise Stadtansicht Burgdorfs, von Norden, Stumpf-Chronik 1547. Nordfront des Schlosses, rechts Vorgänger des heutigen Torturms von 1559–1561. Links der Eingangs bogen des neu-kyburgischen Torturms.

    Burgdorf: Burg oder Schloss?

    Burgen entstanden im Mittelalter als verteidigungsfähige Wohn- und Herrschaftssitze des Adels. Die trutzige Bauweise mit Türmen und Mauern diente auch als Symbol. Damit markierte der Bauherr seine Herrschaftsrechte und signalisierte seine Entschlossenheit, diese falls nötig mit Waffengewalt durchzusetzen.

    Die Verbreitung von Feuerwaffen und der Übergang der Landesherrschaft an die eidgenössischen Orte führten zu einem grossen Burgensterben. Andere Anlagen wurden umgestaltet: An die Stelle der wehrhaft-repräsentativen Burgen traten im Laufe des 15. und 16. Jh. die wohnlich-repräsentativen Schlösser (ABB. 2). Sie waren immer noch Wohn- und Herrschaftssitze, aber nicht mehr wehrhaft, sondern prächtig und luxuriös ausgestattet.

    Im Staat Bern hatte der Begriff «Schloss» noch eine weitere Bedeutung, nämlich als obrigkeitlicher Verwaltungssitz. Dort residierte der Landvogt, dorthin brachte man die Abgaben, dort wurde Recht gesprochen und dort wurden Missetäter eingekerkert. Bernische Landvogteischlösser konnten auch ehemalige Klöster sein, so etwa in Fraubrunnen oder Interlaken.

    Burgdorf war also erst Burg und ist heute Schloss: um 1200 als mittelalterliche Burg errichtet, wurde es später ein Schloss, und zwar aus zwei Gründen: ab 1384 war es Sitz der bernischen Obrigkeit, und ab dem 17. Jh. wurde es Schritt für Schritt immer weniger wehrhaft, dafür wohnlicher.

    ABB. 3 Die riesige prähistorische Grube mit einem Grundriss von rund 8 m und einer mutmasslichen Tiefe von über 5 m. Ihre Funktion ist völlig unbekannt.

    Die Vorgeschichte

    Burgdorf liegt am Übergang vom voralpinen Emmental ins Mittelland, das seit dem Ende der letzten Eiszeit konstant besiedelt war. In diesem Bereich dürfte schon seit Jahrtausenden ein Weg verlaufen sein, der dank der Talenge zwischen dem Oberstadthügel und den Flüen eine kurze Querung der sumpfigen Schwemmebene der Emme erlaubte. Dieser Weg war auf beiden Talseiten von prähistorischen Siedlungen bewacht. So liegt über dem Emmeufer, über der hohen Sandsteinwand der Gisnauflüe, ein im Neolithikum und später genutztes Erdwerk mit Doppelwallanlage. Auch auf dem Schlossfelsen gab es mehrphasige prähistorische Siedlungen, die bis in die Cortaillod-Kultur (4300 bis 3500 v. Chr.) zurückreichen (ABB. 3). In der Spätbronzezeit bestand dort eine Höhensiedlung, von der Gruben und Keramikfunde zeugen (ABB. 4).

    Nur spärliche Funde deuten auf eine Siedlungstätigkeit in römischer oder frühmittelalterlicher Zeit hin, auf dem Schlossberg fehlen sie vollständig. Allerdings hat die Errichtung der Burg mit ihren vielen Um- und Neubauten durch die Jahrhunderte ältere Strukturen fast vollständig beseitigt.

    ABB. 4 Aus dem Brandschutt einer spätbronzezeitlichen Kellergrube stammt dieses Mondhorn

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