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Landshut - das letzte Wasserschloss im Kanton Bern
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eBook132 Seiten40 Minuten

Landshut - das letzte Wasserschloss im Kanton Bern

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Über dieses E-Book

Landshut, das letzte erhaltene Wasserschloss des Kantons, gehört zu einer Gruppe von wasserumgebenen Wehrbauten, die in der Schweiz an einer Hand abzuzählen sind. Gleichzeitig ist der mittelalterliche, 1624–30 erneuerte Landvogteisitz ein Paradebeispiel für einen zeittypischen Mischstil, der sich reizvoll zwischen Spätgotik und Renaissance bewegt. Von Bedeutung ist auch die qualitätvolle Ausstattung aus dieser Epoche, insbesondere das künstlerisch herausragende Täferwerk und das Prunkbüffet der «Landshutstube». Von besonderer Wichtigkeit für die schweizerische Gartengeschichte ist der englische Park des frühen 19. Jhs., der das Schloss umgibt: Zusammen mit der Ermitage von Arlesheim und dem Ballypark von Schönenwerd zählt er zu den seltenen Gartenanlagen unseres Landes, in denen Wasser eine dominierende Rolle spielt. Park und Schloss bilden eine Einheit von hohem Reiz.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum12. Okt. 2020
ISBN9783037976883
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    Buchvorschau

    Landshut - das letzte Wasserschloss im Kanton Bern - Jan Straub

    Jan Straub · Peter Bannwart

    Landshut – das letzte Wasserschloss

    im Kanton Bern

    Einleitung

    Baugeschichte

    Das mittelalterliche Wasserschloss

    Eine Wasserburg mit Eigenheiten

    Die Besitzer im Mittelalter

    Das Schloss als Landvogteisitz

    Die Erneuerung des Haupthauses

    Landshut als romantischer Landsitz

    Der Schwanengesang – die letzten Privatbesitzer

    Schloss Landshut als Museum

    Ein Besuch im Schloss

    Das Äussere

    Im Schlosshof

    Die Innenräume

    Ein Spaziergang durch den Park

    Würdigung

    Anhang

    Pläne

    Einleitung

    «Über Landshut liegt ein Hauch von Wehmut…»

    Mit diesen poetischen Worten umschrieb Rudolf von Fischer, ehemaliger bernischer Staatsarchivar, die unverwechselbare Atmosphäre von Schloss und Park Landshut. Ungewöhnlich ist bereits die Lage, denn die einstige Burg erhebt sich auf einem niedrigen Felsplateau, das in der Nähe von Utzenstorf unvermittelt aus der weitläufigen Ebene der Emme zwischen Burgdorf und Solothurn auftaucht. Dazu kommt eine weitere Besonderheit: Die Mauern des ehemaligen Landvogteisitzes spiegeln sich in einem idyllischen Teich – Landshut ist das letzte erhaltene Wasserschloss des Kantons und damit auch gesamtschweizerisch gesehen eine Rarität. Eingebettet in einem Park, der zu den bedeutendsten Landschaftsgärten des Landes zählt, ist das pittoreske Ensemble mit seinen Türmen und der nostalgischen Zugbrücke für viele der Inbegriff eines romantischen Schlosses.

    Elegisch und romantisch – das Wasserschloss im herbstlichen Dunst.

    Baugeschichte

    Das mittelalterliche Wasserschloss

    Eine Wasserburg mit Eigenheiten

    Der isoliert aus der Emme-Ebene ragende Sandsteinrücken, der das Schloss trägt, versprach wohl schon in frühen Zeiten Schutz vor den immer wiederkehrenden Überschwemmungen. So könnte man vermuten, dass auf dem kleinen Felsplateau bereits um die Jahrtausendwende eine Befestigung entstand; denkbar wäre ein Zusammenhang mit der 1009 erwähnten Grafschaft Uranestorfus (Utzenstorf), die zum kurzlebigen Königreich Hochburgund gehörte. Stimmt diese Hypothese, dürften Ähnlichkeiten mit dem zeitgleichen Königshof in Bümpliz bestanden haben: ein simpler Palisadenring auf einem aufgeschütteten Erdwall, umgrenzt von einem Graben.

    Viele solcher Holz-Erde-Festungen «versteinerten» in der Hochblüte des mittelalterlichen Burgenbaus im 12./13. Jh. In dieser ersten gesicherten Phase präsentierte sich Landshut als hoher Mauerring, bekrönt von einem hölzernen Wehrgang. Hinter dem anfänglich turmlosen Mauermantel befand sich neben Nutzbauten auch das Hauptgebäude in der Südostecke des Berings. Dieser Wohnbau war offenbar so ansehnlich, dass er später stets als «Schloss» bezeichnet wurde.

    Die Umwehrung nutzte die Sandsteinformation, die im Osten einige Meter hoch zu Tage tritt und gegen Westen schräg absinkt (s. S. 21). Diese topographischen Bedingungen führten zu einem unregelmässig polygonalen Grundriss von rund 45 Metern Durchmesser mit einer auffallenden, spitz zulaufenden Ecke im Südosten – eine einfache Anlage mittlerer Grösse, umgeben von einem breiten, kreisförmigen Wassergraben, über den ein Holzsteg zum hochgelegenen Tor in der Ostmauer führte. Für das Trinkwasser sorgte ein 8 Meter tiefer Sodbrunnen.

    Rekonstruktion des Königshofs in Bümpliz um die Jahrtausendwende: Eine einfache Holz-Erde-Festung.

    Rekonstruktion des Grundrisses von Landshut im 12./13. Jh.; der Rundturm wohl nachträglich. In der Südostecke das «Schloss», Vorgänger des heutigen Haupthauses von 1624-30.

    Eigenartig und atypisch ist das vermutliche Fehlen eines massiven Hauptturmes, eines Elements, das in dieser Zeit sowohl wehrtechnisch als auch statusmässig wichtig und gängig war. Im Hof kann ein solcher Turm jedenfalls nicht gestanden haben; diesen Standort hat die archäologische Sondierung von 2020 ausgeschlossen. Vergleichsbauten, die nie einen Hauptturm besassen, sind hierzulande eher rar; ein Beispiel wäre St.Andreas in Cham ZG.

    Trotz seiner erhöhten Lage auf einer Felsterrasse ist Landshut zu den Niederungsburgen zu zählen, denn die Molassekuppe, nur wenige Meter hoch, garantierte keine zuverlässige Sicherheit – deshalb der Graben als primäres Annäherungshindernis. In der Schwemmebene der Emme mit ihrem hohen

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