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Monstermauern, Mumien und Mysterien Band 7
Monstermauern, Mumien und Mysterien Band 7
Monstermauern, Mumien und Mysterien Band 7
eBook346 Seiten3 Stunden

Monstermauern, Mumien und Mysterien Band 7

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Über dieses E-Book

Walter-Jörg Langbein, Jahrgang 1954, bereist seit Jahrzehnten die Welt, um Material für seine erfolgreichen Sachbücher zu sammeln. In "Monstermauern, Mumien und Mysterien 7" bietet er Einblick in das weite Spektrum seiner Forschungsarbeit. In 36 Kapiteln entführt der anerkannte Experte in Sachen Grenzwissenschaften seine Leserinnen und Leser auf eine spannende, abwechslungsreiche Reise durch Raum und Zeit. Auch in Band 7 seiner Buchreihe ist Autor Walter-Jörg Langbein wieder mit seinen Leserinnen und Lesern unterwegs zu faszinierenden Stätten. Wir besuchen zum Beispiel eine geheimnisvolle Keltenburg (Deutschland), den mysteriösen Tempelturm von Tanjore (Indien), die Höhle der Kannibalen (Osterinsel, Chile), das Horrorkabinett von Konarak (Indien), die "unmögliche" runde Pyramide von Cuilcuilco (Mexico), die gespenstischen Ruinen von Tughlaqabad (Indien), die "Schlangenmutter" Wadjet (Ägypten) und das "Drachenmonster Rahab" (Israel, Land der Bibel).Wir entdecken gemeinsam jahrtausendealte Darstellungen von Sauriern in aller Welt, vom Münster zu Hameln (Deutschland) bis zum berühmten Goldmuseum von Lima (Peru), die es gar nicht geben dürfte. Oder haben einst Menschen lebende Saurier gesehen? Gibt es an Orten des Schreckens echte "Spukerscheinungen"?Der Schlüssel zu den großen Geheimnissen unseres Planeten ist die fantastische Vernunft!
SpracheDeutsch
HerausgeberNIBE Media
Erscheinungsdatum25. Aug. 2020
ISBN9783969445266
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    Buchvorschau

    Monstermauern, Mumien und Mysterien Band 7 - Walter-Jörg Langbein

    Walter-Jörg Langbein

    Monstermauern, Mumien und Mysterien 7

    Reisen zu geheimnisvollen Stätten unseres Planeten

    Impressum

    © NIBE Media © Walter-Jörg Langbein

    Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das des öffentlichen Vortrags sowie der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlags und des Autors reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    Für den Inhalt des Buches ist allein der Autor verantwortlich und er muss nicht der Meinung des Verlags entsprechen.

    Created by NIBE Media

    Bilder, soweit nicht gekennzeichnet, Archiv Langbein

    NIBE Media

    Broicher Straße 130

    52146 Würselen

    Telefon: +49 (0) 2405 4064447

    E-Mail: info@nibe-media.de

    www.nibe-media.de

    Der_Autor

    Walter-Jörg Langbein in Orissa, Indien.

    Foto: Ingeborg Diekmann

    Inhaltsverzeichnis:

    Vorwort: Rapa Nui ist überall

    1. Hermann der Cherusker im Berg gefangen

    2. Der Opferschacht von Schanze 2

    3. Die Krypta, die Poseidon-Brunnen und der heilige Pfau der Hera

    4. Eine Doppelmadonna mit Schlange

    5. Maria tritt der Schlange auf den Kopf

    6. Maria, die Schlange und die Evangelisten

    7. Was kam vor dem »Am Anfang ...«?

    8. Wer waren die »prati baziati« und »udumi«?

    9. Sphingen am Dom

    10. Tresore für die Ewigkeit

    11. Eine Mysteriöse Statuette, eine Mondmadonna und zwei Saurier im Kampf

    12. Saurier und mehr in der Kirche

    13. Spuk in Monstermauern

    14. Das Horrorkabinett von Konarak

    15. Monsterwesen in Konarak

    16. Monstern auf der Spur

    17. Der Tempelturm von Tanjore

    18. Das Geheimnis der steinernen Kugel

    19. Kosmischer Plan und Weltuntergang

    20. Das Geheimnis der Kuppelbauten

    21. Von Büchern aus Stein

    22. Der Vampir von Puri

    23. Der Herrscher und der Friseur

    24. Die Osterinsel-Connection

    25. Von Indien zur Osterinsel

    26. Blutspuren

    27. Kannibalismus

    28. Das Geheimnis der Totenschädel

    29. Angst

    30. Massenmord auf der Osterinsel

    31. Spuk auf der Osterinsel

    32. Begegnung auf dem Friedhof

    33. Von Tunneln, Höhlen und Jungfrauen

    34. Von dicken Jungfrauen und eingesperrten Jünglingen

    35. Ein fliegender Gott, Wolkenmenschen und rätselhafte Figuren

    36. Abschied von Rapa Nui

    Vorwort: Rapa Nui ist überall

    »Im Herzen eines jeden Menschen wohnt die Sehnsucht nach dem Wunderbaren!«

    Albert Schweitzer (*1875, †1965)

    Ein Symbol für das Wunderbare und Geheimnisvolle ist die Osterinsel. Aber glauben Sie mir, liebe Leserinnen und Leser: Rapa Nui, so nennen viele Osterisulaner ihr Eiland, ist überall!

    Geheimnisvolles, Rätselhaftes und Mysteriöses gibt es überall auf der Welt: In den »Tresoren für die Ewigkeit«, in der »Hermannsburg«, in Tunneln und Höhlen, im Tempelturm von Tanjore, in so mancher Krypta einheimischer Sakralbauten, an Säulenkapitellen und in alten Sagen und Märchen.

    Unser »blauer Planet« ist wie ein gigantisches Museum des Rätselhaften, der fantastischen Geheimnisse und der unbeantworteten Fragen. Auch der 7. Band meiner Buchreihe »Monstermauern, Mumien und Mysterien« ist ein ganz besonderer »Reiseführer« zu scheinbar »unmöglichen« Realitäten, die aber existieren.

    »Wir sollten nur danach trachten, die Menschen zum Nachdenken anzuregen, nicht sie zu überzeugen.«, stelle Georges Braque (*1882, †1963), Maler, Grafiker und Bildhauer, Mitbegründer des Kubismus, fest. Das ist auch meine Absicht: Ich möchte niemanden von einer »Weltsicht« überzeugen. Es ist gefährlich, sich auf eine »Weltsicht« festzulegen. Jede »Weltsicht« schränkt das Gesichtsfeld ein. Man sieht nur, was zur »Weltsicht« passt.

    Alexander von Humboldt (*1769; †1859) schrieb: »Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben!«

    Besuchen wir gemeinsam Geheimnisse und Mysterien unseres Planeten!

    1. Hermann der Cherusker im Berg gefangen

    Unternehmen wir gemeinsam in Gedanken eine Zeitreise, und zwar in das Jahr 100 vor unserer Zeitrechnung.

    Zusammen mit einem bärtigen Kelten erklimmen wir den mehrere Meter hohen Wall der »Keltenschanze«, die man später »Herlingsburg« nennen würde. Es ist ein klarer Frühlingstag, die Sicht ist ausgesprochen gut. Am Horizont sieht man den »Götterberg«, der gut zwei Jahrtausende später den verballhornten Namen »Köterberg« tragen wird. Voller Ehrfurcht, ja durchaus nicht ohne Angst, deutet unser Kelte in Richtung Köterberg, der damals »Götterberg« hieß.

    Auch wir blicken zum fernen Berg. »In ferner Zukunft wird man auf diesem Berg ein großes Haus errichten!«, erklären wir dem kriegerischen Kelten. Der nickt zustimmend. »Den Göttern ist nichts unmöglich!« Wir sprechen weiter: »In diesem Haus werden viele, viele Menschen wohnen! Jeder wird ein eigenes Zimmer haben, mit einem Bett, würdig eines Königs. Alle Zimmer sind durch dünne Wände verschlossen, durch die man hindurch blicken kann, die aber den kalten Wind fernhalten!«

    Der Kelte wird jetzt etwas nachdenklich. »Auch das mag den Göttern möglich sein!« Wir sprechen weiter, berichten von einer Zaubermaschine, die in bitterster Kälte Wärme schafft, von einem magischen Apparat, der in glühender Sommerhitze für angenehme Kühle sorgt, von einer auf Wunsch sofort sprudelnden Quelle, die sauberstes Wasser liefert, von einem seltsamen Thron, auf dem man nicht ruht, sondern seine Toilette erledigt und der die Hinterlassenschaften mit sprudelndem, glasklaren Wasser verschwinden lässt.

    Auch das alles mag »unser« Kelte den Göttern noch zutrauen. Wie aber mag er reagieren, wenn wir von einem Kasten sprechen, der uns lebende Bilder zeigt, aus aller Welt, von Menschen in fernsten Erdteilen, deren Stimmen wir aber deutlich vernehmen. Und was wird er sagen, wenn wir von einem riesigen Turm auf dem »Götterberg« fabulieren, der Bilder aus aller Welt einfängt und im Zauberkasten nebst Tonzauber erscheinen lässt? Ob er das seinen Göttern zutraut? Kehren wir in die Gegenwart zurück. Wir stehen im Sommer 2019 auf dem Rest eines Walls der »Keltenschanze«. Am Horizont sehen wir ganz deutlich das Hotel auf dem Berg, in dessen Zimmern jene märchenhaften Dinge zur Verfügung stehen, die dem Kelten vor 2.100 Jahren wie göttliches Zauberwerk erschienen wären. Daneben ragt der Fernsehturm empor nicht gerade ein Schmuckstück in der Natur.

    Der_Turm_auf_dem_Goetterberg_heute_Koeterberg

    Der Turm auf dem »Götterberg« (heute »Köterberg«)

    Für uns heute sind Fernsehapparat, Klimaanlage, Heizung, Fensterscheibe, Waschbecken und WC alles andere als Wunderwerke, sondern Alltag. Vor 2.100 Jahren mag ein Kelte derlei »Zauberei« selbst den Göttern vom Berg nicht zugetraut haben. Andererseits waren für »unseren« Kelten Sagengestalten und Märchenwelten feste Bestandteile der Wirklichkeit. Die Wirklichkeit der einen mag anderen als fantastische Fantasie erscheinen! Und umgekehrt! Beim Studium unserer Vergangenheit habe ich gelernt, Fantastisch-Märchenhafte nicht voreilig als Hirngespinste abzutun. Wir verhalten uns womöglich dem überlieferten Wissen unserer Vorfahren nicht anders gegenüber als ein Kelte, dem 100 v. Chr. moderne Jahren heutiger Alltagstechnologie begegnen würde.

    Bei meiner Wanderung um die Herlingsburg genoss ich den Blick ins Tal. Auf dem künstlich angelegten Schiedersee zog ein Schaufelraddampfer gemächlich seine Runden zog. In der Ferne ging ein Specht hämmernd seinem anstrengenden Tagwerk nach. Die Atmosphäre? Zauberhaft.

    Die märchenhafte Stille – erholsam in unserer hektischen Zeit.

    Nicolaus Schaten, ein Theologe und Historiker, vermeldet im 17. Jahrhundert, Karl der Große Höchstselbst habe die Herlingsburg besichtigt. Man habe ihm versichert, Hermann der Cherusker habe einst die Burg genutzt. Einer alten Sage zufolge, die vor Ort bei der Herlingsburg auf eine Schautafel nachgelesen werden kann, zogen sich Hermann alias Arminius und seine Kampfgefährten nach dem glorreichen Sieg über die Römer auf die Herlingsburg zurück.

    Wirklich Ruhe fand Hermann dort allerdings nicht! Schuld daran sollen die Zwerge gewesen sein, die damals im Berg hausten. Sie hüteten, wie ihre Artgenossen im Nibelungenlied, einen herrlichen Schatz.

    Ich zitiere die Schautafel von der Herlingsburg: »Eines Nachts bei Vollmond öffnete sich der Berg einen schmalen Spalt, gerade so weit, dass ein Mensch hindurch schlüpfen konnte. Im Mondlicht schimmerten Perlen, goldene Äpfel und viele andere Schätze. Hermann starrte gebannt auf die funkelnde Öffnung. Wie von fremder Hand gesteuert schlüpfte er durch den Spalt in den Berg hinein. So einen Schatz hatte er noch nie zu Gesicht bekommen: In den unterirdischen Gärten blühten Lilien aus Silber und Rosen aus Gold. Glitzernde Diamanten und rotglühende Rubine lagen fein säuberlich aufgeschichtet an den Wänden der Höhlen.

    Statue_mit_Schwert

    Hermann der Cherusker soll in der Hermannsburg gefangen sein Berauscht wandelte Hermann durch die Gänge und vergaß, dass der Eingang sich wieder schließen könnte. Und so geschah es. Im Morgengrauen ließ ein Zauber der Zwerge die Öffnung verschwinden. Für eine unendlich lange Zeit.

    Aber wer zur rechten Stunde genau an dieser Stelle steht, dem wird sich der Berg auftun. Er darf hinuntersteigen und sich von den Schätzen so viel nehmen, wie er mag. Und wer weiß: Vielleicht begegnet er dabei dem alten Hermann, der auf seine Rückkehr wartet.«

    Wie sich doch die Bilder gleichen. Hermann, der Cherusker, kletterte in den Berg der Herlingsburg und wurde darin eingeschlossen, von gewaltigen Schätzen förmlich hypnotisiert. Im Inneren des Köterberg sollen, so haben es die Gebrüder Grimm überliefert, riesige Schätze lagern. Eine »Jungfrau in königlicher Tracht« soll einst einen braven Schäfer ins Innere des Köterbergs geführt haben. Am Ende eines Ganges zeigte sie ihm eine schwere Eisentür. Mit Hilfe einer magischen Springwurz konnte der Schäfer die massive Tür öffnen. Tief im Bergschoß saßen zwei weitere Jungfrauen an Spinnrädern. Damit war eine »Jungfrauentriade« komplett, die uns an die uralten Göttinnen-Triaden erinnert. Der Schäfer durfte so viel Gold und Geschmeide aus dem Berg schleppen wie er konnte. Er möge aber das Kostbarste nicht vergessen. Das genau aber tat der Schäfer. Er stopfte sich die Taschen voll mit Gold und Silber, ließ aber die Springwurz bei den drei Jungfrauen auf dem Tisch liegen. Somit konnte er, nachdem er mit Kostbarkeiten den Berg verlassen hatte, nicht wieder zurückkehren!

    Die Herlingsburg – offensichtlich eine uralte Wehranlage der Kelten – und der Staffelberg im schönen Oberfranken haben erstaunliche Gemeinsamkeiten zu bieten. Ob der Köterberg vor gut zwei Jahrtausenden auch Kelten angezogen hat? Im Berg der Herlingsburg, im Köterberg und im Staffelberg soll es unsagbar große Schätze geben. Ähnliche Überlieferung besagen, dass sich Felsspalten am Staffelberg wie am Berg der Herlingsburg auftaten und die gewaltigen Schätze zugänglich waren.

    Legendenumwoben_der_Staffelberg_Historische_Aufnahme_um_1900

    Legendenumwoben, der Staffelberg; Historische Aufnahme um 1900

    Fakt ist, Ausgrabungen haben das bewiesen: der Staffelberg in Oberfranken ist von Höhlen durchzogen, eine davon ist vom Plateau des Bergs bequem erreichbar. Am Rande des Plateaus muss man einige Meter gen Tal klettern und schon steht man vor dem Eingang der wenig anziehend wirkenden Höhle. Sie ist nur sehr kurz und wird anscheinend gern für »Picknicks« missbraucht und mit entsprechendem Abfall verunreinigt. Ich selbst war wiederholt in dieser Höhle.

    Meist herrschten recht unangenehmer Geruch (um das Wort Gestank zu vermeiden) und eine schwer zu beschreibende, auf mich bedrückend wirkende Atmosphäre.

    In dieser Höhle kamen in meiner Jugend zwei Kinder ums Leben, sie wurden vom Blitz erschlagen. Die Kinder waren vor einem Unwetter in die Höhle geflohen, um Schutz vor dem Gewitter zu finden. Ein Loch in der Decke der Höhle kann von oben eingesehen werden. Um zu verhindern, dass jemand in dieses Loch fällt, hatte man es mit einem Eisengitter umgeben. Der Blitz schlug in dieses Eisengitter und tötete die beiden Kinder, die unmittelbar darunter standen.

    Riesenglück hatte im Juli 2014 eine 40-jährige Autofahrerin aus Lichtenfels. Auf der Suche nach ihrem 16-jäjhrigen Sohn fuhr sie im PKW auf das Hochplateau des Staffelbergs. Sie verlor ihrer Aussage nach im Starkregen die Orientierung, übersah die Kante des Abgrunds und stürzte zwölf Meter in die Tiefe. Nach freiem Fall blieb sie, im Auto angeschnallt, an einer Baumkrone zunächst hängen. Nach der »Mainpost« bog sich der Baum »wie eine Wippe bis zum Boden des Steinhangs«. Relativ sanft gelangte der PKW ins Unterholz, rollte noch etwa fünfzig bis sechzig Meter weiter und blieb stehen. Die Fahrerin löste den Sicherheitsgurt, zog die Handbremse an und ging, fast unverletzt, zu Fuß nach Hause, als sei nichts geschehen. (1)

    Im Inneren des Staffelbergs soll es eine Höhle geben, die Schätze unglaublicher Kostbarkeit birgt. Alle hundert Jahre öffnet sich die Höhle der Sage nach, und zwar für eine Stunde. Wer zur rechten Zeit am rechten Ort ist, kann dann – so an einem Sonntag geboren – in die Höhle vordringen und edelste Preziosen herausschleppen. Er muss sich aber beeilen, denn nach einer Stunde schließt sich der Zugang wieder und Eingeschlossene müssen einhundert Jahre warten, bis sie wieder das Licht des Tages sehen können.

    Mir scheint, es gibt die Urfassung einer Sage, die immer wieder in leicht voneinander abweichenden Varianten überliefert wird: In einem »Heiligen Berg« befindet sich eine Höhle. Ein kostbarer Schatz ist darin versteckt. Der Zugang ist meist verborgen, kann aber mit Hilfe der »Springwurz« geöffnet werden. In Verbindung mit der Schatzhöhle treten drei »Heilige Frauen« oder »drei Jungfrauen« auf. Schatzsuchern gelingt es in der Regel nicht, die Kostbarkeiten zu bergen, weil sie die wahre Bedeutung der Springwurz verkennen.

    Die Springwurz gilt seit Ewigkeiten als magische Pflanze.

    Sie wurde schon von Eingeweihten im »Alten Indien« beschrieben, aber auch von Plinius im römischen Schrifttum und in hebräischen Werken über magische Wirkung von Pflanzen. König Salomo soll die Magie der Springwurz genutzt haben. Kein Mensch, so heißt es in uralten Texten, weiß, wo die Springwurz wächst. Mit einer List, so behaupten Esoteriker aus uralten Zeiten, kann man in den Besitz der Springwurz gelangen. Man vernagelt eine Spechthöhle, versperrt so dem Specht den Zugang in seine Behausung.

    Der Specht schafft dann die Springwurz herbei, um mit Hilfe des Zauberkrauts seine Höhle wieder zu öffnen. Jagt man dann dem Specht im rechten Moment einen ordentlichen Schreck ein, lässt er die Springwurz fallen. So gelangt man angeblich in den Besitz des magischen Zauberkrauts.

    Auf meinen Reisen habe ich immer wieder von der Springwurz gehört. Uneinigkeit herrschte dabei, ob es sich dabei um eine reale, existierende Pflanze handelt und wenn ja, um welche. Ist es »Salomons Siegel« aus der Familie der Spargelgewächse? Handelt es sich um eine Pfingstrosenart oder um Johanniskraut? Lassen wir uns nicht durch voneinander abweichende Varianten der Schatzhöhlengeschichte in die Irre führen. Die drei Jungfrauen, drei Mädchen, drei heiligen Frauen weisen auf matriarchalisches Glaubensgut hin. Die Höhlen waren die ältesten Orte der Verehrung der Göttin, die seit Urzeiten als göttliche Triade aufgetreten ist. In der Höhle der Göttin befindet sich nun ein unendlich wertvoller Schatz.

    Ich glaube, beim Schatz in der Höhle der Göttin handelt es sich nicht um profanes Geschmeide, sondern um das geheime Wissen der Göttin vom ewigen Leben, von Tod und Wiedergeburt, von Tod und Auferstehung. Es ist das älteste Geheimnis der Menschheit.

    Fußnoten:

    (1) Siehe hierzu »Die Querkele vom Staffelberg«, »Süddeutsche Zeitung« vom 12.07.2014

    (2) Brettenthaler, Josef und Laireiter, Matthias: »Das Salzburger Sagenbuch«, Salzburg 1969

    2. Der Opferschacht von Schanze 2

    Viele Wege führen von München aus in das idyllische Straßlach-Holzhausen. Man kann ein kleines Stück auf der A95 Richtung Garmisch fahren, dann auf der Landstraße via Schäftlarn nach Holzhausen. Oder man wählt die A8 Richtung Salzburg, dann auf die Landstraße: Hofoldinger Forst – Sauerlach – Endlhausen – Eulenschwang – Holzhausen.

    Ober man fährt gleich Oberhaching – Deisenhofen – Oberbiberg – Ebertshausen – Holzhausen.

    Welchen Weg man auch wählt, das kleine Dörfchen Holzhausen, 30 Kilometer südlich von München gelegen, ist immer eine Reise wert. Hat doch Holzhausen eine echte Sensation zu bieten: Die Reste von jahrtausendealten Kultanlagen. Jahrtausende alt sind die beiden sogenannten »Keltenschanzen«. Beide mögen einst so ausgesehen haben wie die Herlingsburg am Schieder-See. Vom Ferienhof »Zum Dammerbauer« erreicht man die einstmals heilige Stätte »Schanze 2« am Südostrand des Dörfchens in wenigen Minuten.

    Wirklich viel erkennt man allerdings nicht. Im Buch mit den offiziellen Grabungsberichten heißt es allerdings (1):

    »Die Schanze ist nur teilweise erhalten, aber einwandfrei erkennbar.« Erkennbar sind allerdings nur Teile der Schanze, andere Teile kann man nur erahnen und andere wiederum fielen der Flurbereinigung zum Opfer. »Schanze 1«, keine 90 Meter östlich von »Schanze 2« hat unter dem Zahn der Zeit deutlich mehr gelitten als »Schanze 2«. Ich muss zugeben: Ich habe sie bei meinem Besuch nicht gefunden.

    »Schanze 2« maß in etwa 90 Meter im Quadrat. »Schanze 1« war etwas größer und fünfeckig.

    Noch_gut_zu_erkennen_ist_der_Wal_der_Keltenschanze

    Noch gut zu erkennen ist der Wal der Keltenschanze;

    Foto: Heidi Stahl

    Vor mehr als einem halben Jahrhundert, im Jahre 1957, erhielt der Wissenschaftler Klaus Schwarz den Hinweis, dass ein »Erdwall« bei Holzhausen »teilweise abgetragen« werde. Der Gelehrte Klaus Schwaz reagierte prompt und erschien mit einem Team von Archäologen vor Ort. Nach ersten Untersuchungen war klar: Der Wall war kein Überbleibsel eines alten Viehpferchs oder römischen Gutshofs. Man stand vor einem alten keltischen Heiligtum, vergleichbar mit einem »gallorömischen Umgangstempel«.

    Sorgsamste Ausgrabungen wurden über einen Zeitraum von fünf Jahren durchgeführt. Wichtige Erkenntnisse konnten gewonnen werden. Man konnte jetzt zwischen verschiedenen Bauphasen unterscheiden: Am Anfang gab es ein sakrales Areal, das von einem mächtigen Holzzaun umgeben war. In der Westecke der so geschützten Fläche stand ein hölzerner Tempel, der wie christliche Dome so etwas wie einen überdachten Umgang besaß. Bei Domen und Kathedralen spricht man von Kreuzgängen, in denen fromme Mönche gedankenverloren zum Beispiel über Jenseits und Höllenfeuer nachdachten.

    In Bauphase 2 wollte man wohl den Schutz der »Keltenschanze« noch verstärken. Ein Graben wurde ausgehoben, ein Wall wurde aufgeschüttet und dazu

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