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Monstermauern, Mumien und Mysterien Band 8
Monstermauern, Mumien und Mysterien Band 8
Monstermauern, Mumien und Mysterien Band 8
eBook353 Seiten3 Stunden

Monstermauern, Mumien und Mysterien Band 8

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Über dieses E-Book

In "Monstermauern, Mumien und Mysterien 8" bietet er Einblick in das weite Spektrum seiner Forschungsarbeit. In 37 Kapiteln entführt der anerkannte Experte in Sachen Grenzwissenschaften seine Leserinnen und Leser auf eine spannende, abwechslungsreiche Reise durch Raum und Zeit. Auch in Band 8 seiner Buchreihe ist Autor Walter-Jörg Langbein wieder mit seinen Leserinnen und Lesern unterwegs zu faszinierenden Stätten. Wir besuchen die mysteriöse Kultstätte bei den "Externsteinen". Wir suchen nach Spuren der Stadt, die vom Himmel fiel. Wir befragen alte Überlieferungen über die endgültige Apokalypse, die tagtäglich über die Menschheit hereinbrechen kann. Wir folgen Winnetou zu brodelnden Geysiren. Wir steigen in die Unterwelt und erkunden einen verborgenen "Heidenzauber".Wir sammeln fantastische Fakten über Engel, Götter, ihre Flugmaschinen und Waffen. Uralte Epen berichten von der Stadt, die seit Jahrtausenden vor der Küste Indiens auf dem Meeresgrund liegt. Es gibt sie wirklich! Wer war Gesar, der Göttliche mit Menschenhaut? Wer brach vom "Nabel der Welt" ins All auf? Warum wird der Genozid der Südsee bis heute verschwiegen? Woher hatte Buddha seine Laser-Waffe? Und wer schuf die "Erdställe"? Bauten die Kelten im Norden Perus eine gigantische Monstermauer um eine Stadt in den Wolken?
SpracheDeutsch
HerausgeberNIBE Media
Erscheinungsdatum3. Sept. 2020
ISBN9783969445983
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    Buchvorschau

    Monstermauern, Mumien und Mysterien Band 8 - Walter-Jörg Langbein

    Walter-Jörg Langbein

    Monstermauern, Mumien und Mysterien 8

    Reisen zu geheimnisvollen Stätten unseres Planeten

    Impressum

    © NIBE Media © Walter-Jörg Langbein

    Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das des öffentlichen Vortrags sowie der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlags und des Autors reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    Für den Inhalt des Buches ist allein der Autor verantwortlich und er muss nicht der Meinung des Verlags entsprechen.

    Created by NIBE Media

    Bilder, soweit nicht gekennzeichnet, Archiv Langbein Printed in Germany

    NIBE Media

    Broicher Straße 130

    52146 Würselen

    Telefon: +49 (0) 2405 4064447

    E-Mail: info@nibe-media.de

    www.nibe-media.de

    Walter_Joerg_Langbein_Vijayanagara_Suedindien

    Walter-Jörg Langbein; Vijayanagara, Südindien;

    Foto: Ingeborg Diekmann

    Inhaltsverzeichnis:

    Vorwort: »Vieles auf Erden ist uns verborgen.«

    1. Der Engel der Apokalypse und der Bienenkorb aus Stein

    2. Der »Hebel Gottes«

    3. Der Gott der Zerstörung

    4. Stadt der tausend Tempel

    5. Von der Kreuzigung zum Teufelsarsch

    6. Die Externsteine und das Blutloch

    7. Rätselraten um eine Schlacht

    8. Das Medaillon und eine Göttin?

    9. Nikolaus und die goldenen Äpfel

    10. Das Grauen der Osterinsel

    11. Der Genozid

    12. Das Ghetto

    13. Woher, wohin?

    14. Dicke Steine

    15. Landung auf Dekehtik

    16. Die Hölle unter unseren Füßen

    17. Winnetou, tödliches Gas und Old Faithful

    18. Die Stadt, die vom Himmel fiel

    19. Laser-Schwerter und die Wächter am Paradies

    20. Heidenzauber unter der Kirche

    21. Der Engel auf dem Feuerstrahl

    22. Götter, Engel, Flugmaschinen und Waffen

    23. Tod im Feuerball

    24. Die Stadt auf dem Meeresgrund

    25. John Frum und ein Gott im Dekolleté

    26. Buddha und die Laser-Waffe

    27. Die geheimnisvolle Welt der Erdställe

    28. Vom Nabel der Welt ins All

    29. Raumfahrt und Gesar, der Göttliche mit Menschenhaut

    30. Kuelap – Kultur aus dem Nichts

    31. Kamen die Kelten bis nach Peru?

    32. Der Schrei der Mumie

    33. Der Schrei der »Banshee«

    34. Halloween und der Mord an JFK

    35. Spurensuche

    36. Das verschwundene Schloss

    37. Dreizehn Schanzen

    Vorwort: »Vieles auf Erden ist uns verborgen.«

    Liebe Leserin, lieber Leser!

    Lassen Sie sich zu geheimnisvollen Orten unseres Planeten entführen. Wir finden Sie direkt vor unserer Haustür.

    Und wir finden Sie in weiter Ferne. Nichts ist wirklich verborgen, sobald wir bereit sind, auch das Fantastische für möglich zu halten. Jacques Bergier (1) und Louis Pauwels (2) proklamierten bereits 1962 ein neues Zeitalter. Sie forderten den (3) »Aufbruch ins dritte Jahrtausend.« und sie glaubten an die »Zukunft der phantastischen Vernunft«.

    Wenn wir gleich gemeinsam geheimnisvolle Stätten unseres Planeten aufsuchen, dürfen wir uns auf die »phantastische Vernunft« verlassen.

    Louis Pauwels schrieb im Vorwort zu »Aufbruch ins dritte Jahrtausend« (4): »Das Phantastische ist in unseren Augen nicht gleichbedeutend mit dem Eingebildeten. Untersucht man jedoch die Realität mit der Einbildungskraft, so entdeckt man, daß die Grenze zwischen dem Wunderbaren und dem Positiven oder, wenn man so will zwischen der unsichtbaren und der unsichtbaren Welt eine sehr dünne Linie ist.« Jacques Bergier erklärte mir einmal: »Es ist sehr wichtig, den phantastischen Realismus in die Naturwissenschaften einzuführen, wenn man die Wirklichkeit wirklich erfassen möchte.«

    Wenn wir gleich gemeinsam zu einer weiteren Weltreise zu den großen und kleinen Mysterien unserer Welt aufbrechen, dann bleiben wir in der Welt des Sichtbaren. Wir werden aber erleben, dass uns nur der phantastische Realismus erkennen lassen kann, wie weit verbreitet das nur scheinbar Unmögliche ist. Die Wirklichkeit ist sehr viel fantastischer als die Schulwissenschaft uns glauben lässt.

    Der große Albert Einstein (5) schrieb (6): »Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Verstand ein treuer Diener. Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat.« Ehren wir wieder den intuitiven Geist, unseren intuitiven Geist!

    Wenn wir uns gleich gemeinsam auf die Suche nach dem Fantastischen in aller Welt machen, dürfen wir uns auf unsere Intuition verlassen. Wir werden mehr finden als wir vielleicht selbst für möglich halten. Fjodor Michailowitsch Dostojewski (7) notierte (8): »Vieles auf Erden ist uns verborgen.« Das stimmt. Aber wir werden auf unserer Reise Vieles im Verborgenen entdecken, wenn wir Fantasie, Intuition und fantastische Vernunft zulassen! Nicht zulassen dürfen wir Scheuklappen. Wir müssen sie ablegen. Scheuklappen werden bei Pferd und Esel angebracht, um das Gesichtsfeld der Tiere einzugrenzen. Lassen wir uns keine Scheuklappen anlegen, weder religiöse noch schulwissenschaftliche. Die Scheuklappen, die man gern Menschen verpasst, heißen Dogmen. Arthur Schopenhauer (9) wusste, dass Dogmen sehr kurzlebig sein können (10): »Die Dogmen wechseln, und unser Wissen ist trüglich.«

    Albert Einstein warnte vor Wissenschaftsgläubigkeit (11):

    »Aus diesen Gründen sollten wir auf der Hut sein und keine Wissenschaft und wissenschaftliche Methode überschätzen, wenn es um Probleme der Menschheit geht; und wir sollten nicht davon ausgehen, dass Experten die einzigen sind, die ein Recht darauf haben, sich zu Fragen zu äußern.«

    Natürlich stimmt es, was Albert Einstein nüchtern festgestellt hat! Nicht nur »Experten« haben das Recht ihre Meinung kundzutun. Machen wir uns gemeinsam auf eine Reise durch Raum und Zeit! Bilden Sie sich eine eigene Meinung! Und glauben Sie mir nichts, liebe Leserin und lieber Leser! Bilden Sie selbst ein eigenes Urteil!

    Ich wünsche eine spannende, informative, ja aufregende Reise!

    Ihr

    Walter-Jörg Langbein

    Fußnoten:

    (1) *1912; †1978

    (2) *1920; †1997

    (3) Pauwels, Louis und Bergier, Jacques: »Aufbruch ins dritte Jahrtausend/ Von der Zukunft der phantastischen Vernunft«, Bern und Stuttgart 1962

    (4) Pauwels, Louis und Bergier, Jacques: »Aufbruch ins dritte Jahrtausend/ Von der Zukunft der phantastischen Vernunft«, Bern und Stuttgart 1962, S. 31, 25.-30. Zeile von oben

    (5) *1879; †1955

    (6) https://gutezitate.com/zitat/102158 (Stand 29.8.2019)

    (7) *1821; †1881

    (8) Dostojewski, Fjodor Michailowitsch »Die Brüder Karamasow«, 1878-1880

    (9) *1747; †1805

    (10) Schopenhauer, Arthur: »Die Welt als Wille und Vorstellung«, 1819, mehrfach ergänzt, seit 1844 in zwei Bänden, Zitat aus »Erster Band. Viertes Buch. Der Welt als Wille zweite Betrachtung: Bei erreichter Selbsterkenntnis Bejahung und Verneinung des Willens zum Leben«

    (11) Einstein, Albert: Artikel, erschienen in »Monthly Review«, 1949

    1. Der Engel der Apokalypse und der Bienenkorb aus Stein

    »Und wohin soll die nächste Reise gehen?«, fragt mich der Zahnarzt und bohrt gnadenlos weiter. Meinem weit geöffneten Mund entwichen einige unartikulierte Laute. »Aha, soso, also nach Südamerika, und wohin genau?« Wieder versuche ich so gut wie mir das möglich ist zu antworten.

    Das fällt mir mit weit aufgerissenem Mund und einem surrenden Bohrer am schmerzenden Zahn nicht leicht. Mein Zahnarzt hat mich verstanden. Er wiederholt: »Ecuador … Ecuador …« Und er gerät ins Schwärmen: »Ja, da möchte ich auch gern mal hin … zum Beispiel nach Quito!«

    Ich wundere mich schon lange nicht mehr darüber, dass der Zahnarzt genau versteht, was jeden anderen Menschen kaum noch an menschliche Sprache erinnert. Geduldig hört er meine Sprechversuche an, arbeitet konzentriert weiter, nickt, versteht und empfiehlt: »Dann müssen Sie aber unbedingt den Engel der Apokalypse besuchen!« Ich nicke nun auch. »Nicht mit dem Kopf wackeln, oder wollen Sie, dass ich in die Zunge bohre?« Ärgerlich schüttelt der Herr im weißen Kittel den Kopf und bohrt weiter. »Gleich haben wir's!«

    Einige Wochen später stehe ich am Fuße des »Engels der Apokalypse«. Der spanische Künstler Agustín de la Herrán Matorras wurde vom Orden »Oblaten der seligen Jungfrau Maria« beauftragt, das 45 Meter hohe Aluminium-Monument einer Madonna zu bauen. Anibal Lopez aus Quito setzte ihn nach den präzisen Vorgaben von Augustín de la Herrán Motottas zusammen. 7.000 vorgefertigte Aluminiumteile wuchsen so zu einer mysteriösen Statue zusammen. Am 28. März 1976 wurde das Monument eingeweiht. Aber hat der Künstler wie bestellt eine geradezu gigantische Madonna entworfen und kreieren lassen? Die erwünschte Größe wurde exakt eingehalten. Zum Vergleich: Das »Hermannsdenkmal« ist mit einer Höhe von nur 26,57m die größte Statue Europas. Der Engel von Quito ist erheblich größer. Aber entstand eine Madonna wie bestellt?

    Einwand: Keine Mutter Gottes, keine Madonna, kann mit Flügeln aufwarten. Das geflügelte Wesen von Quito steht auf einem Globus, um den sich eine riesige Schlange windet. Der Engel hat sie überwältigt. Er hält sie mit festem Griff an einer eisernen Kette. Ist es wirklich eine Schlange?

    Der_Engel_der_Apokalypse

    Der »Engel der Apokalypse«;

    Foto: wiki commons Cayambe

    Der Kopf erinnert mehr an ein monströses Fabelwesen als an die Schlange, die im Paradies Eva verführte. Eine Plakette, am sakralen Kunstwerk der Sonderklasse angebracht, klärt uns auf: Die attraktive Lady mit den Flügeln soll der »Engel der Apokalypse« sein, so wie im Buch »Offenbarung«, auch bekannt als »Apokalypse des Johannes«, beschrieben. Eine typische Madonna sieht anders aus. Die Plakette ist hilfreich. Sie nennt die Bibelstelle, die als Vorlage für den Engel gedient haben soll. Es ist Kapitel 12 der »Apokalypse des Johannes« (1). Im ersten Vers lesen wir: »Und es erschien ein großes Zeichen im Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen.« In Vers 14 lesen wir weiter: »Und es wurden der Frau gegeben die zwei Flügel des großen Adlers.« Genauso wurde auch die Riesenstatue gestaltet: Mit zwei Flügeln. Es gibt aber erhebliche Unterschiede zwischen Bibeltext und Statue hoch über Quito in Ecuador. Die Riesenfrau steht auf einem Drachen. Das entspricht in keiner Weise dem Kapitel 12 der »Apokalypse«. Auch sieht der ganz anders aus als in der »Apokalypse des Johannes« beschrieben.

    Der_Engel_der_Apokalypse_steht_auf_einer_Drachen_Schlange

    Der Engel der Apokalypse steht auf einer Drachen-Schlange;

    Foto: wiki commons Cayambe (Ausschnitt)

    In Vers 3 der »Apokalypse« wird quasi ein Steckbrief von dem Monster geliefert: »Und es erschien ein anderes Zeichen im Himmel, und siehe, ein großer, roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf seinen Häuptern sieben Kronen.« Das Ungetüm zu Füßen des Engels hat weder sieben Häupter noch zehn Hörner. Am 28. März 1976 weihte Pablo Munoz Vega, der 11. Erzbischof von Quito, das Denkmal. Wer oder was war die Riesenstatue für den frommen Kirchenmann? War es die Maria von Quito? War es der Engel der Apokalypse? Die mächtigen Flügel an den Schultern der stolzen Statue passen zum Engel des Untergangs, die Schlange zur Madonna? Ich wiederhole mich ungern: Mir sind keine Mariendarstellungen mit Flügeln bekannt. Des Rätsels Lösung: Die Statue ist eine Mischung aus der Gottesmutter Maria, die den Kopf der Schlange zertritt, und dem Engel der Apokalypse, so wie in der Bibel beschrieben. Wie die Madonna, Jesu Mutter ausgesehen hat, verschweigt die Bibel.

    Verschmitzt lächelnd erklärt mir ein Geistlicher vor Ort:

    »Wir nennen sie lieber ›Maria von Quito‹ als unseren ›Engel der Apokalypse‹! Maria klingt nicht so furchteinflößend wie

    ›Engel des Weltuntergangs!‹«. Als Vorlage für die riesenhafte Statue diente eine kleine Skulptur, die Bernardo de Legardo anno 1734 geschaffen hat. Sie zeigt, heiß es, die »Jungfrau von Quito«. Das kleine Kunstwerk ist auch unter dem Namen »die Tänzerin« bekannt. Seltsam: »Tänzerin« klingt recht irdisch und gar nicht nach »Madonna«. Milde lächelnd blickt die Statue auf blutgetränkten Boden. Anno 1822 fand hier die »Schlacht von Pichincha« statt. General Antonio José de Sucre besiegte die spanischen Truppen.

    Aufständische Rebellen beendeten damit endgültig die Vormacht der Spanier, die so viel Leid über Südamerika gebracht hatten.

    Ich stehe zu Füßen der Statue, auf einem Hügel am Rande Quitos. Die Erderhebung hat die Gestalt eines Brotlaibes, deshalb heißt sie im Volksmund »El Panecillo«, »das Brötchen« oder »der kleine Brotlaib«.

    »Hier oben wurde einst ein Denkmal der Heiden verehrt.

    Sie beteten zu den Gestirnen und beobachten Sonne, Mond und Sterne.«, erfahre ich von meinem priesterlichen »Guide«. Der Kultbau, der wohl schon vor den Zeiten der Inkas entstanden ist, sei von den Spaniern zerstört worden.

    Autor_Walter_Joerg_Langbein_vor_dem_Bienenkorb

    Autor Walter-Jörg Langbein vor dem »Bienenkorb«;

    Foto: Willi Dünnenberger

    Zusammen mit dem Geistlichen gehe ich einige Schritte in Richtung einer kleinen steinernen Mauer. Zu unseren Füßen erstreckt sich Moloch Quito. Aus etwas mehr als 3.000 Metern Höhe lässt sich die Hauptstadt Ecuadors überblicken. Sie liegt unter einer wabernden Glocke aus Abgasen aus Fabrikschornsteinen und von qualmenden Feuern in den Armenvierteln.

    Wie viele Menschen in der Stadt wohnen, die sich wie ein Krake ausbreitet, weiß niemand wirklich zu sagen. Amtliche Daten, von eifrigen Beamten ermittelt, sind wenig verlässlich. Denn ständig strömen aus der verarmten ländlichen Umgebung Arbeitsuchende in die Stadt. Sie bauen sich illegal Hütten. 1.500.000 Menschen soll Quito anno 2005 beherbergt haben. Heute sind es 2.700.000 oder mehr. Zu unseren Füßen mache ich ein seltsames »Gebäude« aus: Es ist eine steinerne Kuppel ohne Fenster. »Das ist unser Bienenkorb von Quito!«, erklärt mir der Geistliche fast etwas unwirsch. »Manche nennen das Ding auch ›la olla‹, also Kochtopf.«

    Das kuriose Denkmal ist knapp über sechs Meter hoch, sein Durchmesser beträgt drei Meter. Die einzige Öffnung führt nach oben, zum Himmel. 45 cm misst das kreisrunde Loch. Gebaut wurde »der Kochtopf« aus exakt zugehauenen, feinporigen Andesit-Steinen. Das Material ist also vulkanischen Ursprungs. Mit dem Priester umrunde ich auf gepflastertem Boden das mysteriöse Gebäude. Seine Basis liegt tiefer, ragt aus einem runden Schacht empor. »Kommt man heute noch hinein?«, möchte ich wissen.

    Ich erfahre, dass das möglich ist. Man muss nur vom »steinernen Bienenkorb« bergab Richtung Stadt klettern.

    Dann steht man an einem Tunneleingang. Kriecht man in den steinernen Schlund, so gelangt man unterirdisch direkt in das Innere des »Bienenkorbs«. Empfehlenswert ist ein solcher Versuch aber nicht. Schon der Abstieg zum Tunneleingang ist nicht ungefährlich. Und im kurzen Tunnel selbst hausen angeblich Obdachlose, die neugierige Touristen in ihrem Unterschlupf nur ungern sehen. Überhaupt gilt der Region um den »Bienenkorb« als höchst gefährlich.

    Touristen wird dringend abgeraten, zu Fuß von der Stadt herauf zum Denkmal zu wandern. So warnt »Ecuador und Galápagos«, ein Reiseführer (2):

    »Da der Weg zum ›Freiheitsgipfel‹ nicht ungefährlich ist, sollte man ein Taxi nehmen. Vom Unabhängigkeitsplatz hinauf zum Gipfel kostet eine Taxifahrt – die Wartezeit des Fahrers mit eingerechnet – zwei bis drei US-Dollar!« Welchem Zweck diente dieses runde »Auge«? Vielleicht war es ein Rauchabzug? Wenn im Inneren der steinernen Kuppel ein Feuer geschürt wurde, konnte der Qualm durch das kleine Loch in der kuppelförmigen Decke abziehen. Wenn der »Bienenkorb« so etwas wie eine Behausung war, wieso gab es dann keine Fenster? Und selbst wenn der Rauch durch die »Dachluke« entweichen konnte, dürfte der Qualm im Inneren einen längeren Aufenthalt höchst unangenehm gestaltet haben!

    »Vielleicht war es ja auch so etwas wie ein Observatorium, zur Beobachtung von Sonne, Mond und Sternen«, räumt der kundige Geistliche ein. »Vielleicht ist das steinerne Ding ja eine alte heidnische Kultstätte?« Meine Vermutung wird empört mit einer barschen Handbewegung beiseite gewischt. Tatsächlich gab es einst als einzigen Schmuck an der Außenseite die Darstellung einer »Sonnengottheit«. Auf einer »Sonnenscheibe« war so etwas wie ein menschliches Gesicht zu sehen. Hatte also doch ein uraltes sakrales Gebäude die Zerstörungswut der Spanier überlebt? Angeblich ist das nicht der Fall. Das ursprüngliche Bauwerk sei von den Spaniern abgerissen, später sei eine Kopie mit der Gravur einer heidnischen Sonnengottheit errichtet worden!

    Seltsam. Wie dem auch sei: Der Bienenkorb wurde gemauert. Die Inkas aber setzten nie Mörtel ein. Diese Tatsache spricht gegen die Inkas als Erbauer des mysteriösen Monumentes. Wer aber hat es dann errichtet? Seltsam: Die Schlange mit dem Monsterkopf zu Füßen des Engels der Apokalypse und die Sonnen-Gottheit am »Bienenkorb« von Quito muten so gar nicht christlich an. Ich fühle mich an uralte matriarchalische Religionen erinnert, in denen Schlangen, Drachen, Sonne und Mond eine besonders wichtige Rolle spielten.

    Geologisch ist Quito sehr interessant. Fast die gesamte Stadt liegt auf sandigem Boden, den der Vulkanismus hinterlassen hat. Erdbeben und Vulkanausbrüche tauchten die Stadt immer wieder in apokalyptische Szenarien. Alte Gebäude, so wissen Einheimische, wurden mindestens vier Mal bei Vulkaneruptionen zerstört und wieder errichtet. Vierzehn Vulkane um Quito wirken recht bedrohlich. 2002 brach in der Millionenmetropole Quito der im Osten gelegene Vulkan »Reventador« aus. Vulkanasche schien alles beerdigen zu wollen. Die Menschen gerieten in Panik. Die Behörden riefen den Notstand aus. Noch schlummert der Reventador, der seit Jahrhunderten regelmäßig ausbricht. Auf Satellitenfotos erkennt man seinen Schlund, der wie ein düsteres Tor zur Hölle aussieht. Vierzehn Vulkane umgeben Quito. Die meisten Bewohner verdrängen es wohl. Aber es ist eine Tatsache, dass ein Inferno droht. Jederzeit kann es wieder ausbrechen. Es wird zu einer Apokalypse von Quito kommen.

    Die Frage ist nicht, ob das jemals geschieht, sondern wann es dazu kommt! Der geflügelte »Engel der Apokalypse« scheint beschwichtigend die rechte Hand zu heben. Zu seinen Füßen windet sich eine Schlange um den Globus, so wie auch ganze Ketten noch aktiver Vulkane unseren Erdball umschlingen. Die Apokalypse ist vorprogrammiert. Supervulkane bedrohen die Existenz der Menschheit. Von ihren wahren Ausmaßen haben wir keine Ahnung. So zeigte es sich, dass der gigantische Lavasee unter dem riesigen Areal des »Yellowstone Nationalparks« in Nordamerika noch sehr viel größer ist als bislang schon befürchtet.

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