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200 Jahre Weltkrieg der Angelsachsen gegen Eurasien 1820 - 2022: Die Kontinuität im angelsächsischen Weltherrschaftsanspruch
200 Jahre Weltkrieg der Angelsachsen gegen Eurasien 1820 - 2022: Die Kontinuität im angelsächsischen Weltherrschaftsanspruch
200 Jahre Weltkrieg der Angelsachsen gegen Eurasien 1820 - 2022: Die Kontinuität im angelsächsischen Weltherrschaftsanspruch
eBook666 Seiten6 Stunden

200 Jahre Weltkrieg der Angelsachsen gegen Eurasien 1820 - 2022: Die Kontinuität im angelsächsischen Weltherrschaftsanspruch

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Über dieses E-Book

Aus der Geschichte lernen, kann man nur, wenn die Geschichte richtig erzählt wird. Die richtigen Entscheidungen treffen, kann man nur, wenn man alle relevanten Informationen auf dem Tisch hat.
Ist das in der aktuellen Weltgeschichte der Fall? Können wir die richtigen politischen Entscheidungen treffen, wenn uns nicht die ganze Geschichte erzählt wird?
Dieses Buch möchte dabei helfen, aus der Geschichte zu lernen, damit man die richtigen Entscheidungen treffen kann.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum1. Jan. 2023
ISBN9783347785571
200 Jahre Weltkrieg der Angelsachsen gegen Eurasien 1820 - 2022: Die Kontinuität im angelsächsischen Weltherrschaftsanspruch
Autor

Andreas van Oosterwijk

Ich wurde 1969 an der Deutschen Weinstraße in der Pfalz geboren. Schon sehr früh entdeckte ich die Bücher und besonders begeisterte mich die Geographie und die Geschichte. Ich bin sehr naturverbunden und das zeigte sich auch in meiner ersten Berufswahl. Daher begann ich mein Studium erst relativ spät, nämlich mit 26 Jahren. Das hatte aber den Vorteil, dass ich schon zu Beginn meines Studiums bereits 1000 Bücher gelesen hatte und daher mit ganz anderen Voraussetzungen mein Studium der Philosophie, Germanistik, Geschichte und Volkswirtschaft absolviert habe. Neben der Natur entdecke ich auch mit Leidenschaft andere Kulturen: ich reise sehr viel, ich lese viele Bücher über andere Kulturen und ich lerne gerne Fremdsprachen. Ich arbeite als selbständiger Privatlehrer für Sprachen, Geschichte, Literatur und Philosophie und habe 2022 begonnen, Bücher zu schreiben. Ich bin geistig und beruflich unabhängig, was mir ermöglicht, die Bücher so zu schreiben, wie ich sie schreiben möchte. Ich brauche keine Rücksicht auf die Vergabe von Forschungsgeldern zu nehmen, wie das bei Professuren an den Universitäten der Fall ist.

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    Buchvorschau

    200 Jahre Weltkrieg der Angelsachsen gegen Eurasien 1820 - 2022 - Andreas van Oosterwijk

    Vorwort

    „Friede ist nur durch Freiheit, Freiheit nur durch Wahrheit möglich. Daher ist die Unwahrheit das eigentliche Böse, jeden Frieden Vernichtende: die Unwahrheit von der Verschleierung bis zur blinden Lässigkeit , von der Lüge bis zur inneren Verlogenheit, von der Gedankenlosigkeit bis zum doktrinären Wahrheitsfanatismus, von der Unwahrhaftigkeit des einzelnen bis zur Unwahrhaftigkeit des öffentlichen Zustandes."

    Karl Jaspers

    Wenn wir heute (Januar 2022) einen Blick auf Deutschland und Europa werfen und uns fragen, wie es um Frieden und Sicherheit bestellt ist, kommen wir nicht umhin, festzustellen, dass wir in einer Zeit der erhöhten Kriegsgefahr leben. Ja sogar die Gefahr eines Atomkrieges droht. Die deutsche Außenpolitik und „der Westen" haben einen Feind markiert, dem es unbedingt die machtpolitischen Grenzen aufzuzeigen gilt: Russland.

    Ein Krieg gegen Russland? Schon wieder? Möglicherweise ein Atomkrieg gegen Russland? Wie konnte Deutschland erneut in eine solche Situation geraten, in der ein Krieg gegen Russland vorbereitet (!) wird? Zur Begründung wird von verantwortlichen Politikern angeführt, dass Russland eine ernsthafte Bedrohung für Frieden und Sicherheit in Europa sei und die Ukraine direkt mit Krieg bedrohen würde und dass Russland eine Diktatur sei, die die Menschenrechte verletzen würde etc. Dagegen müsse sich „der Westen" natürlich verteidigen, weil Freiheit und Demokratie im Westen in Gefahr seien.

    Stimmt das alles? – Nein!

    Wenn wir den Anspruch „Nie wieder Krieg" wirklich ernstnehmen und eine Friedenspolitik machen wollen, an deren Ende tatsächlich eine neue dauerhafte Friedensordnung für Deutschland, Europa und die Welt stehen soll, dann müssen wir als erstes die Zusammenhänge und Hintergründe aufdecken, die zu dieser gefährlichen Situation führten, und zwar – das ist die conditio sine qua non – mit einem größtmöglichen Anspruch auf Wahrheit, der nicht von partikularen politischen und ideologischen Interessen beeinträchtigt wird. Das Streben nach Wahrheit, Freiheit und Frieden soll bei dieser Untersuchung die Wegmarke sein.

    Wenn wir eine dauerhafte Friedensordnung für Deutschland und Europa (und für die ganze Welt) errichten wollen, müssen wir die Mechanismen, Zusammenhänge und Denkmuster, die die aktuelle Kriegsgefahr verursachen, frei von politisch-ideologischen Vorgaben, allein vom Bestreben nach Wahrheit geleitet offenlegen.

    Mit den auf diese Weise gewonnenen Erkenntnissen können wir uns dann an die Aufgabe machen, eine Friedensordnung zu errichten, die auf Wahrheit beruht. Denn nur, was auf Wahrheit gebaut ist, ist dauerhaft und tragfähig. Was dagegen auf Lügen gebaut ist, muss zugrunde gehen.

    Die vorliegende Untersuchung ist auch ein Beitrag zur Deutung der deutschen Geschichte, auch wenn sie für diese Deutung eine außergewöhnliche Perspektive einnimmt – die angelsächsische. Dafür ist es unerlässlich, sich gründlich mit der Geopolitik auseinanderzusetzen und diese auch aus einer deutschen Perspektive zu betrachten, nicht, um an vergangene deutsche Großmachtpolitik anzuknüpfen, sondern, um den politischen Horizont zu weiten, ein Verständnis für weltpolitische Vorgänge und Zusammenhänge zu erreichen, Gesetze der politischen Geographie abzuleiten und in einer friedensschaffenden Geopolitik umzusetzen. Und ein Verständnis der Geopolitik ist dringend notwendig, wenn wir in Deutschland zu einer Friedensordnung beitragen wollen.

    Diese Untersuchung spannt den Bogen von der britischen Kolonialherrschaft über Indien und dem „Great Game im 19. Jahrhundert – der Rivalität zwischen England und Russland um die Macht in Zentralasien – über die Weltkriege im 20. Jahrhundert, die in der angelsächsischen Welt als „Zweiter Dreißigjähriger Krieg bezeichnet werden, den kalten Krieg nach 1945 bis zur Konfrontation zwischen den USA und der NATO einerseits und Russland/China/Iran andererseits. Es wird deutlich, dass diesem über 200jährigen Kampf um die Macht in Eurasien eine geopolitische Strategie zugrunde liegt, die auch heute noch (Januar 2022) verfolgt wird. Nachdem auf diese Weise der rote Faden in der Weltpolitik offengelegt wurde, muss die Frage nach der Kriegsschuld sowohl in Bezug auf den 1. und 2. Weltkrieg, als auch in Bezug auf die Ukrainekrise völlig neu beantwortet werden.

    Über den Geschichtsrevisionismus

    Was ist Geschichtsrevisionismus?

    Wenn die allgemein verbreitete Auffassung über die Geschichte diskutiert und hinterfragt wird, wenn die Glaubwürdigkeit von Historikern hinterfragt wird und eine neue Darstellung der Geschichte präsentiert wird, wird das in der Regel als „Geschichtsrevisionismus verurteilt, da der auf diese Weise verunglimpfte „Geschichtsrevisionist die Wahrheit verdrehen würde. Das geschieht sogar dann, wenn tatsächlich richtige Fakten vorgestellt werden.

    Wie der amerikanische Historiker John V. Denson darlegt, kann man Revisionismus auf zwei verschiedene Weisen betrachten:

    „Revisionismus bringt die Geschichtsschreibung in Einklang mit den Fakten."¹ Revisionismus wird zur Notwendigkeit, wenn es um Kriege geht, denn die Wahrheit ist stets das erste Opfer des Kriegs.

    In George Orwells Roman „1984 wird „Revisionismus dagegen als schändlich erklärt. Das Wahrheitsministerium fälscht die Geschichtsschreibung, um die Vergangenheit zu verschleiern und dadurch die Menschen beliebig manipulieren zu können.² Ein Geschichtsrevisionist kann dabei nur stören.

    Wie wird der Geschichtsrevisionismus im Großen und Ganzen in der deutschen Öffentlichkeit beurteilt? Befindet sich die Geschichtsschreibung im Einklang mit den Fakten oder ist das nicht so und „Geschichtsrevisionisten" werden als schändlich verunglimpft?

    Beantworten Sie sich diese Frage völlig unvoreingenommen am besten selbst, indem Sie fünf Minuten im Internet recherchieren.

    Warum gibt es immer noch Kriege? Warum droht gar erneut ein Weltkrieg?

    Wenn die Menschen die Wahrheit über die Vergangenheit nicht kennen, können sie keine Lehren daraus ziehen. Dadurch können sie durch ihre Regierungen leichter gelenkt werden, besonders, wenn es um die Entscheidung über Krieg und Frieden geht.

    Aus der Geschichte lernen und die richtigen Schlüsse aus der Geschichte ziehen, kann man nur dann, wenn alle Fakten auf dem Tisch liegen, wenn die ganze Wahrheit vorbehaltlos ausgesprochen wird. Ist es in Deutschland möglich, die historische Wahrheit auszusprechen oder zumindest wissenschaftlich sachlich und ergebnisoffen zu diskutieren, oder gibt es einen offiziell vorgegebenen Meinungskorridor, über den hinaus es nicht möglich ist, historische Sachverhalte zu erklären? Wie ist es in Deutschland um die universitäre Geschichtswissenschaft bestellt?

    Es gibt in Deutschland ein politisches Narrativ, eine offizielle Deutung der deutschen Geschichte, die nicht infrage gestellt werden darf, ohne dass „Großinquisitoren oder „Staatshistoriker auf den Plan treten und die historisch-politischen Ketzer zurechtweisen. Wer sich als hartnäckiger Ketzer im Sinne der bundesrepublikanischen Staatsdoktrin erweist, läuft Gefahr, seiner Arbeits- (z.B. als Hochschullehrer) oder Publikationsmöglichkeiten (in Tageszeitungen oder Buchverlagen) beraubt zu werden. Ketzern droht in Deutschland die Existenzvernichtung. Wie der Historiker Dirk Bavendamm feststellt,

    „hält die veröffentlichte Meinung wider alle Vernunft an ihren vor fünfzig oder sechzig Jahren eingenommenen Positionen fest. Man kann lange darüber nachdenken, warum das so ist. Auf jeden Fall ist es ein lähmender Zustand, der allen bekannten Gesetzmäßigkeiten des wissenschaftlichen Diskurses widerspricht."³

    Über den Zusammenhang von Geschichtsschreibung und Kriegspropaganda führt John V. Denson weiter aus, dass die politischen Führer die Unterstützung der Bürger benötigen, da diese kämpfen, Steuern zahlen und für die Kriege ihr Leben opfern sollen.

    „Um dazu die öffentliche Zustimmung der Bürger zu erlangen, haben die politischen Führer oft von falscher Propaganda Gebrauch gemacht, um damit Gründe für ihre Kriege darzulegen. Diese Lügenpropaganda setzte sich oft einen ganzen Krieg hindurch fort, um den Hass auf den Feind zu entfachen und den ganzen Krieg lang wach zu halten.

    Schließlich wurde der Hass nach dem Kriege dazu benutzt zu beweisen, dass es sich um einen gerechten Krieg gehandelt hat, der die Opfer, welche die Bürger erbringen und ertragen mussten, rechtfertigte. Da die Sieger die Geschichte schreiben, wurde die falsche Propaganda, die von Kriegsbeginn bis Kriegsende betrieben worden ist, anschließend oft als die wahre Geschichte des Krieges akzeptiert."

    Sie glauben, das ist eine Übertreibung? Wie ist aktuell die öffentliche, d.h. massenmediale Berichterstattung über Wladimir Putin, Russland und die Russen? Um diese Frage zu beantworten, brauchen Sie lediglich mit offenen Augen die entsprechende Berichterstattung zur Kenntnis zu nehmen.

    Die herrschende Geschichtsschreibung ist die Geschichtsschreibung der Herrschenden.

    Das Überleben der Menschheit wird davon abhängen, ob die Menschen bereit und in der Lage sind, Geschichtslügen, massenmediale Propaganda und Manipulationen der Politiker zu durchschauen und diesen entschieden entgegenzutreten.

    Ein notwendiger Schritt zum Frieden besteht in der Revision der „herrschenden Geschichtsschreibung".

    Diese Untersuchung ist ein Beitrag hierzu.

    Frieden und Freiheit sind nur möglich mit Wahrheit.

    „Habe Muth, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!"

    „Daß der bei weitem größte Teil der Menschen […] den Schritt zur Mündigkeit, außer dem daß er beschwerlich ist, auch für sehr gefährlich halte: dafür sorgen schon jene Vormünder, die die Oberaufsicht über sie gütigst auf sich genommen haben."

    Immanuel Kant

    „Ich kämpfe nicht mit dem Florett – ich nehme den Degen"

    Wolf-Dieter Müller-Jahncke zugeeignet und Joachim Telle in Memoriam

    Andreas van Oosterwijk – im Januar 2022

    1 Harry Elmer Barnes, zitiert nach: John V. Denson – Sie sagten Frieden und meinten Krieg, S. 26

    2 John V. Denson, ebd., S. 26

    3 Dirk Bavendamm, Roosevelts Krieg, im Vorwort S. VI

    4 John V. Denson, ebd., S. 28

    Arbeitsmethode

    Ziel dieser Studie ist es, ein Gesamtbild zu skizzieren, das die geopolitische Entwicklung der angelsächsischen Staaten mit ihrer jeweiligen Zielsetzung und den dafür angewandten gesamtgesellschaftlichen Maßnahmen entwirft. Ein solches Unternehmen ist vergleichbar mit der Zusammensetzung eines großen Puzzles. Dafür müssen eine Vielzahl von Puzzlestücken gesammelt und richtig zusammengesetzt werden, sodass das gewünschte Gesamtbild entsteht. Die einzelnen Puzzlestücke in dieser Studie sind eine Vielzahl von Informationen, die in langjähriger Kleinarbeit zusammengetragen wurden und nun zu einem Gesamtbild zusammengefügt werden.

    Zur Darstellung zahlreicher historischer Ereignisse, die über einen Zeitraum von vielen Jahrhunderten an den unterschiedlichsten Orten stattfanden, wurden Spezialstudien verwendet, denen ich teilweise über weite Strecken folge, wiederum vergleichbar mit einem Teilbild, das bereits von anderen zusammengesetzt wurde. Dabei verwarf ich zu keinem Zeit-punkt bestimmte Puzzlestücke respektive Informationen, wenn sie vielleicht absurd erschienen wären. Wenn das Stück in das Gesamtbild passt, dann ist es auch ein konstitutiver Teil der Erzählung. Andere Puzzleteile fanden dagegen keinen Eingang in diese Studie, wenn sie sich nach sorgfältiger Prüfung als nicht passend für das Gesamtbild herausstellten. Dazu zählen viele Werke der offiziellen deutschen Geschichtsschreibung.

    Das nennt man Wissenschaft.

    Ich habe eine Fülle von Literatur und Autoren verwendet, die in der deutschen akademischen Diskussion nicht oder kaum berücksichtigt werden. Manche davon werden sogar aus politisch-ideologischen, kaum jedoch aus wissenschaftlichen Gründen von der akademischen Forschung ausgeschlossen. Da ich in dieser Studie nicht bestimmten politischen Ideologien, sondern dem Streben nach Wahrheit verpflichtet bin, wählte ich diese Literatur bzw. diese Autoren rein nach sachlichen und inhaltlichen Gesichtspunkten aus, wenn dies für den Fortgang meiner Studie notwendig war. Für das Verfassen dieser Studie habe ich mir in Bezug auf die Bearbeitungszeit und den Umfang einen engen Rahmen gesteckt. Vieles, was für eine deutlichere Ausmalung des Gesamtbildes vielleicht nützlich gewesen wäre, muss daher ungesagt bleiben. Es kommt mir aber darauf an, ein Gesamtbild zu skizzieren, nicht jedoch ein großformatiges Ölgemälde vorzulegen.

    Ich möchte hier einige Autoren hervorheben, deren Arbeiten ich nicht nur mit großem Erkenntnisgewinn genutzt habe, sondern auch bereits große Teile des hier entworfenen Gesamtbildes zusammengesetzt haben. Ohne diese wertvollen Arbeiten wäre mir diese vorliegende Studie nicht möglich gewesen.

    Diese sind: Dirk Bavendamm, Gerry Docherty und Jim Macgregor, Wolfgang Effenberger, Peter Haisenko, Ernst Nolte, Carl Schmitt, Gerd Schultze-Rhonhof, Antony Sutton und Shashi Tharoor.

    Einleitung

    Carl Schmitt über die völkerrechtliche Bedeutung des Unterschieds von Land und Meer

    Carl Schmitt – Land und Meer

    Die angelsächsischen Seemächte gegen die größte Landmasse der Erde – Eurasien, Meer gegen Land – dieser Sachverhalt verdeutlicht einen weltpolitischen Rahmen, innerhalb dessen sich bestimmte Denk- und Verhaltensmuster der Menschen und der Völker abspielen. Ein solches Bewusstsein prägt ganze Völker und die Auswirkungen eines solchen Bewusstseins nennen wir Weltgeschichte.

    Der Gedanke, dass der Mensch ein Erdwesen ist, weil er auf der Erde, dem festen Erdboden lebt, erscheint als eine allzu triviale Feststellung. Dass das menschliche Dasein durch ein anderes Element, beispielsweise das des Wassers bestimmt sein könnte, erscheint dagegen als ziemlich abwegig. Und doch gibt es Völker, die ihre gesamte Existenz auf das Meer bezogen. Es gibt auch Völker, die in bestimmten historischen Momenten ihre Existenzform auf ein anderes Element ausrichteten und von Landvölkern zu Seevölkern wurden.⁵

    Schon sehr früh in der Menschheitsgeschichte hat man den elementaren Gegensatz zwischen Land und Meer bemerkt und die Weltgeschichte als einen Kampf zwischen Land- und Seemächten beschrieben. Dieser Kampf fand auch Eingang in die Mythologie und wurde mit mythologischen Gestalten, dem Leviathan und Behemoth oder dem Walfisch und dem Stier, bzw. dem Elefanten beschrieben.

    Carl Schmitt folgt dem Geographen Ernst Kapp, wenn er die menschliche Entwicklung in Bezug auf das Wasser nach drei Entwicklungsstadien der Weltgeschichte unterscheidet. Die erste Stufe die „potamische – die Flusskultur in Mesopotamien am Euphrat und Tigris bzw. am Nil. Darauf folgt die zweite Stufe, die „thalassische der Binnenmeere, nämlich des Mittelmeers oder der Nord- und Ostsee. Die dritte und höchste Stufe beginnt mit der Entdeckung Amerikas und der ersten Weltumseglung – die „ozeanische" Stufe. Nach diesem Modell steht etwa die Seerepublik Venedig oder die Deutsche Hanse auf der zweiten, der thalassischen Stufe. Der große Wandel von der thalassischen zur ozeanischen Existenz erfolgte im 16. Jahrhundert. Beginnend mit den Entdeckungsfahrten der Portugiesen und Spanier, gefolgt von den Franzosen und Niederländern und schließlich ab dem Ende des 16. Jahrhunderts mit den Engländern. Verbunden mit diesem Wandel ist nicht nur eine Veränderung des Seekriegs – während bis zur Seeschlacht von Lepanto 1570 die Soldaten auf den Schiffsplanken noch Mann gegen Mann, wie bei einer Landschlacht kämpften, wurden die Segelschiffe danach zu-nehmend mit Kanonen bestückt, was einen Artilleriekampf auf große Distanz ermöglichte.

    Auch der Schiffsbau veränderte sich vollständig, von der Rudergaleere zum ozeantüchtigen Vollsegler, der dank des Erfindungsreichtums der Niederländer beim Bau neuer Schiffstypen auch bei seitlichem Wind segeln konnte. Aber auch das Raumverständnis änderte sich vollständig: mit der ersten Weltumseglung lag der Beweis der Kugelgestalt der Erde unwiderlegbar vor. Dieses Raumverständnis wird bei der angelsächsischen Geopolitik noch von großer Bedeutung sein.

    Wie Carl Schmitt ausführt, hat jeder Mensch eine bestimmte Vorstellung von seinem Raum, die sich je nach Lebensform erheblich unterscheiden kann. Ein Bauer hat eine andere Raumvorstellung als ein Fabrikarbeiter in der Großstadt und ein Flieger hat wiederum eine andere Raumvorstellung. Auch ein ganzes Volk kann eine bestimmte Raumvorstellung haben und diese kann sich im Lauf der Geschichte verändern. Gelehrte, die die Erde als Kugel betrachteten, wurden z.B. lange als Geistesgestörte betrachtet. Auch in den verschiedenen Wissenschaften gibt es unterschiedliche Raumbegriffe.

    Wenn geschichtliche Kräfte nicht nur zu einer Änderung der Raumwahrnehmung im menschlichen Bewusstsein führen, sondern auch zu einer völligen Veränderung und Neuausrichtung des politisch-gesellschaftlichen Handelns eines Volkes, kann man von einer Raumrevolution sprechen.⁶

    Die gewaltige räumliche Ausweitung des geographischen Horizonts, die jetzt unabweisbare Kugelgestalt der Erde, neben der Entdeckung der Perspektive in der Malerei der Renaissance und der Kosmologie Giordano Brunos, die zum ersten Mal ein unendliches Universum beschrieb, führten zu einer Raumrevolution von planetarischem Ausmaß.

    Erst spät im 16. Jahrhundert begannen die Engländer einen Beitrag zur ozeanischen Seefahrt zu leisten, überwiegend in Form von Raubfahrten und Piraterie – das erste mit königlichem Kaperbrief, also gewissermaßen legalisiert, das zweite ohne, also illegal. Die Grenzen waren allerdings nicht deutlich voneinander unterschieden, da auch Kaperbriefe gefälscht wurden. Zuvor waren die Engländer überwiegend Schafzüchter, die die Wolle nach Flandern verkauften. Trotzdem waren die Engländer schließlich die Erben aller anderen Seemächte und begründeten Mitte des 17. Jahrhunderts ihre Weltherrschaft. Das war dadurch möglich, dass England, anders als andere seefahrende Völker, eine vollständige existenzielle Wandlung vom Land auf das Meer vollzogen. Als erstes europäisches Volk weiteten die Engländer ihr gesamtes staatlich-gesellschaftliches Handeln auf alle Ozeane und damit die ganze Welt aus. Durch diese ganz englische Raumrevolution lösten sie sich aber auch in ihrem Bewusstsein vom europäischen Kontinent.

    Verbunden mit dieser Raumrevolution ist auch eine Landnahme von kaum vorstellbaren Ausmaßen. Die westeuropäischen seefahrenden Völker (im Wesentlichen waren das die fünf Völker der Portugiesen, Spanier, Franzosen, Niederländer und Engländer) haben nahezu von der ganzen Welt Besitz ergriffen.

    Aber keines dieser Völker hat die elementare Wendung vom Land zum Meer vollständiger unternommen, als die Engländer. Mit dieser Wendung zum Meer und gegen das Land hörten die Engländer auf, Teil des europäischen Kontinents zu sein.

    Die Landherrschaft ist an ein bestimmtes Territorium gebunden. Die Grenzen des Territoriums begrenzen die Landherrschaft. Die Seeherrschaft ist ihrer Natur nach grenzenlos, universal.⁷ Parallel dazu entwickelten sich zwei verschiedene Rechtsordnungen, die sich stark voneinander unterscheiden: die Land- und die Seeordnung.

    Das internationale Seerecht und das internationale Landrecht weisen auch unterschiedliche Konzeptionen des Krieges auf. Während der Landkrieg zwei gegnerische Armeen gegenüberstellt, die die Zivilisten weitgehend verschonen, sieht der Seekrieg keine Unterscheidung zwischen Kombattanten und Nichtkombattanten. Der Seekrieg „beruht auf einem totalen Feindbegriff, der sowohl jeden feindlichen Staatsangehörigen, wie auch jeden, der mit dem Feind Handel treibt und die Wirtschaft des Feindes stärkt, als Feind behandelt."⁸ Im Krieg einer Seemacht geht es also nicht nur darum, die Kombattanten zu bekämpfen, sondern auch die Gesamtheit der Bevölkerung des Feindlandes sowie Neutrale, die mit dem Feind Handel treiben. Der Seekrieg zielt auf die Beherrschung eines Wirtschaftsraumes, er will den Handel anderer, schwächerer Seemächte unterbrechen. Der Seeverkehr fällt dem Seekrieg daher zum Opfer. Er zielt auf eine Landung auf dem gegnerischen Territorium, dem Schutz der (eigenen) Küste und der Blockade der gegnerischen. Die Seeblockade trifft die Gesamtheit der gegnerischen Bevölkerung. Die Entwicklung des internationalen Rechts führte zu einer Einhegung und Selbstbeschränkung des Kriegs, was auch die Anerkennung seiner Grenzen impliziert, die der Seekrieg ignoriert. Die unlösbare Problematik hierbei besteht darin, dass eine Macht, die das Privateigentum auch Unbeteiligter nicht respektiert, auch generell, d.h. auf dem Land keinen Respekt vor dem Eigentum anderer haben kann. Eine eventuelle Grenzziehung zwischen Land und Meer wäre hier völlig willkürlich und praktisch nicht durchführbar. Soll das Eigentum bei einer eventuellen Landung auf feindlichem Territorium plötzlich respektiert werden, weil man sich nun auf Land befindet?

    Die Nichtanerkennung der Grenzen des Kriegs bedeutet aber auch, dass der Feind kriminalisiert wird. Der Krieg muss mit propagandistischen Mitteln zu einer Sache der Menschheit gemacht werden, wobei der Feind von dieser ausgeschlossen werden muss. Das kündigt den totalen Krieg an, denn für „je gerechter sich eine Partei hält, sie umso weniger Respekt für den angeblich ungerechten Feind hat und umso weniger (vor) extremen Mitteln zurückschreckt".⁹

    Die Grenzenlosigkeit des Meeres zieht die Grenzenlosigkeit des Krieges als auch des Handels nach sich. Das freie Meer ermöglicht freie Beute. Das gilt auch und gerade beim Prisenrecht¹⁰, das im Grunde nichts anderes ist, als legalisierte Seeräuberei des kriegsführenden Staats. Es waren denn auch die Freibeuter und Piraten, die am Beginn des Aufstiegs Englands zur Seemacht standen. Der Pirat verfolgt selten politische Ziele, da er lediglich von niedriger Gewinnsucht getrieben wird. Problematisch wird es dann, wenn die Gewinnsucht zu einem politischen Ziel wird, die mit Mitteln des totalen Kriegs eingerahmt in eine weichspülende und die wirklichen Motive verdeckenden Propaganda durchgesetzt wird. Typisch für eine Seemacht ist das überwiegen privater und indirekter Herrschaft. Raub und Ausbeutung wird oft privaten Akteuren überlassen, deren Raubzüge und Plünderungen werden von der Regierung meistens legalisiert, dafür dürfen die privaten Akteure einen Anteil des Gewinns zum Schutz der Raubzüge an den Staat entrichten. Es ist kein Zufall, dass der Kapitalismus mit der Piraterie verwandt ist und in den angelsächsischen Ländern am weitesten vorangeschritten ist.

    Die Bedeutung der britischen Seenahme wurde von dem amerikanischen Admiral Mahan in seinem Werk „Der Einfluss der Seemacht in der Geschichte" betont. In einem Aufsatz spricht er sich 1904 sogar für eine Wiedervereinigung Englands mit den USA aus, da nur so die angelsächsische Herrschaft über die Meere aufrechterhalten werden kann. Wegen ihrer Ausdehnung sind die USA die wahre Insel, England ist aufgrund der modernen Entwicklung zu klein dafür geworden. Der englische Premierminister Disraeli wollte das britische Weltreich nach Asien verlegen und regte sogar an, dass die britische Königin Victoria, die ja bereits den Titel einer Kaiserin von Indien trug, auch ihre Residenz nach Indien verlegte.

    Der Gegensatz von Land und Meer findet seine Fortsetzung und Verstärkung heute in der neoliberalen Globalisierung. Grenzen werden bedeutungslos, der ozeanische, kommerzielle Handel kennt keine Grenzen mehr. Das flüssige Gesetz der Märkte setzt sich gegenüber dem tellurischen Gesetz des Staates durch. Die Ökonomie dominiert über die Politik.

    Geopolitisches Denken

    Halford Mackinder: The Geographical Pivot of History

    Wenn wir die aktuelle weltpolitische Situation verstehen wollen, müssen wir geopolitisches Denken verstehen. Die geographischen Gegebenheiten eines Landes bedingen sein politisches Handeln. Der Begriff „Geopolitik" verdeutlicht diesen Zusammenhang, er wurde im Jahr 1899 von dem schwedischen Staatswissenschaftler Rudolf Kjellen geprägt. Dabei ist die Geopolitik kein neues Phänomen, sondern eine Grundkonstante im menschlichen politischen Denken und Handeln. Politische Denker von der griechischen Antike bis Immanuel Kant sahen den Zusammenhang von Geographie und Geschichte, viele Politiker taten das ohnehin.¹¹

    Halford Mackinder und die Herzland-Theorie

    Am 25. Januar 1904 hielt der englische Geograph und Parlamentsabgeordnete Halford Mackinder vor Mitgliedern der Königlichen Geographischen Gesellschaft seinen Vortrag „The Geographical Pivot of History" – Der geographische Angelpunkt der Geschichte.

    England befand sich um 1900 vor gewaltigen sicherheitspolitischen Herausforderungen. Mackinder lieferte mit seiner Heartland-Theorie ein Konzept, wie England in einer veränderten Welt neuen und alten Rivalen mit erheblich gestiegener militärischer Potenz begegnen konnte und das britische Empire überlebensfähig gehalten werden konnte.

    Die geographischen Gegebenheiten der gesamten Welt mussten in dieses Konzept einfließen, wobei die Rolle Eurasiens als der großen Weltinsel im Mittelpunkt der Betrachtung stand. Nicht nur, weil sich die größte und wichtigste britische Kolonie Indien in Asien befand, sondern auch, weil Eurasien die größte zusammenhängende Landmasse ist, die eine Seemacht naturgemäß vor große Herausforderungen stellt, wenn diese Seemacht diese Landmasse kontrollieren will.

    Mit diesem Vortrag wurde zum ersten Mal die moderne Geopolitik formuliert. Die Bedeutung der Heartland-Theorie wird deutlich, wenn man sich vor Augen führt, dass sie bis heute Lehrstoff für die Offiziersausbildung der US-Streitkräfte ist.¹²

    Was sind die Kernaussagen des Vortrags von Mackinder und seiner Heartland-Theorie?

    Mackinder beginnt seinen Vortrag mit der Feststellung, dass es zur Zeit seines Vortrags kaum noch geographisch unerforschte Regionen auf der Erde gibt, und dass eine weitgehend exakte und vollständige Weltkarte vorliege. Damit gehe die, wie er sie nennt, kolumbische Epoche zu Ende, die mit der Zeit der großen europäischen Entdeckungen im 15. Jahrhundert begann. Auch die politische Inbesitznahme sei weitgehend abgeschlossen und in Asien läge dieses Spiel in den letzten Zügen.

    Die europäische Geschichte ist zu einem großen Teil von der Abwehr asiatischer Invasionen bestimmt. Der Osten Europas ist im Gegensatz zur reichgegliederten Form des westlichen Teils überwiegend ebenes Land, das wiederum im Norden bewaldet und im Süden durch Steppe geprägt ist. Über diese südöstlichen Steppengebiete kam es immer wieder zur Invasion asiatischer Völker. Das Herz der eurasischen Landmasse ist durch Wüsten und Halbwüsten geprägt. Das hat zur Folge, dass der größte Teil der Bevölkerung überwiegend an den Rändern lebt: in Europa am Atlantik, in Indien und China am Indischen Ozean und Pazifik.

    Die Flüsse im Zentrum und im Norden sind, trotz ihrer teilweise gewaltigen Länge und Größe für den menschlichen Austausch unbedeutend, da sie im Zentrum in Binnenseen bzw. das zum Ozean abflusslose Kaspische Meer und im Norden in das Eismeer münden.

    Die für Seefahrer zugänglichen Gebiete dieser Landmasse befinden sich westlich, südlich und östlich dieses Herzlandes. Sie sind in Form eines breiten Halbmondes von Westeuropa am Atlantik, über Südasien zwischen Mittelmeer und Indischem Ozean bis Ostasien am Pazifik um dieses Herzland angeordnet. Diese Randzone ist immer in Gefahr, von den Nomadenvölkern vom Herzland aus angegriffen zu werden, wie das auch immer wieder geschah – in China aus dem Norden, in Indien aus dem Nordwesten und in Europa aus dem Osten. Die transkontinentalen Eisenbahnen haben mittlerweile die Mobilität der Nomadenvölker zu Pferde übernommen und noch verstärkt. Dadurch ist die Bedeutung der Landmacht wieder gestiegen. Das Potential Russlands, Zentralasiens und der Mongolei sind so groß, dass sich hier eine vom Seehandel völlig abgeschlossene wirtschaftliche Zone entwickelt. Dieser riesige vom Ozean aus nicht passierbare Raum vom Wolgabecken Osteuropas, über Zentralasien bis Nordasien ist laut Mackinder die Drehpunktregion (pivot-area) der Weltpolitik. In einem späteren Werk von 1919 ersetzte er den Begriff dann durch Herzland.

    Dieser geographische Raum wird weitgehend von Russland eingenommen und seine strategische Position ist mit der Deutschlands in Europa vergleichbar. Außerhalb von dieser Drehpunktregion liegen in Form eines inneren Halbmondes West- und Südeuropa, der Nahe Osten, Indien, Südostasien und China. Um diesen inneren Halbmond gruppieren sich in Form eines größeren, äußeren Halbmondes Nord- und Südamerika, Afrika, Australien, Japan und Ozeanien.

    Der Drehpunktstaat bzw. das Herzland ist somit Russland. Eine Expansion über die Staaten des inneren Halbmondes würde mit den damit zur Verfügung stehenden Ressourcen aus Russland ein Weltimperium machen, besonders dann, wenn es sich mit Deutschland verbünden würde.

    Sollte sich aber ein Niedergang Russlands beispielsweise zugunsten Chinas abspielen, würde das an der Bedeutung dieses geographischen Raumes nichts ändern. In diesem Fall wäre die Gefahr für die Seemächte sogar noch größer, da dann China über die Ressourcen des Herzlandes in Kombination mit einer ozeanischen Wasserfront verfügen würde.

    Zur Karte:

    Meer und Land – Die Seemächte gegen das Herzland

    Der Schlüssel zum Verständnis der Weltpolitik.

    Um das eurasische Herzland von den Ozeanen aus zu kontrollieren, müssen die Seemächte zuerst das Rimland, die Randzone besetzen. Das Rimland erstreckt sich halbmondförmig – von Europa über den Nahen Osten, Südasien, Südostasien bis zur Pazifikküste in Ostasien – um das Herzland.

    Kartengrundlage google sat, bearbeitet vom Autor

    mit der Geoinformations-Software QGIS 3.26 und PowerPoint

    Die angelsächsische Geostrategie

    Mit diesem Vortrag ist die Geostrategie der angelsächsischen Seemächte¹³ – die USA werden diese Geostrategie später von England übernehmen – im Hinblick auf die geographischen Gegebenheiten abgesteckt:

    • Kontrolle des Herzlandes - also Russlands,

    • Verhinderung eines Bündnisses zwischen Deutschland und Russland,

    • Verhinderung eines Ausgreifens Russlands Richtung Süden,

    • Verhinderung eines kontinentalen Ausgreifens Chinas Richtung Westen.

    Heute sind es die USA, die die Rolle der englischen Weltmacht übernommen haben, und sie folgen dem Konzept, das Mackinder 1904 formuliert hat, dem Konzept der Beherrschung des Herzlandes in Eurasien. Es geht dabei weder um die Sicherung eines stabilen, umfassenden Friedens, noch um die weltweite Durchsetzung von Demokratie und Freiheit, sondern lediglich um die Durchsetzung angelsächsischer geopolitischer und wirtschaftlicher Interessen.

    Das wird besonders an den Versuchen der angelsächsischen Länder deutlich, Frieden und Kooperation zwischen Deutschland und Russland zu verhindern und das chinesische wirtschaftliche Infrastrukturprojekt der neuen Seidenstraße zu sabotieren. Ein solches politisch-ökonomisches Infrastrukturprojekt wie die neue Seidenstraße muss aus angelsächsischer Perspektive natürlich verhindert werden, nicht, weil sich ein solches Projekt vermeintlich gegen Freiheit (wessen Freiheit?) und Demokratie richten könnte, sondern, weil es sich den maritimen Kontrollmöglichkeiten durch die Angelsachsen entzieht!¹⁴

    Wir werden im Folgenden sehen, dass dieser Krieg um die Kontrolle des Herzlandes in Eurasien etwa um das Jahr 1820 begann. Der tatsächliche Beginn des „200-jährigen angelsächsischen Weltkriegs" ist etwas schwierig zu definieren, da es kein explizit erklärter Krieg einer Nation an eine andere war, sondern in seiner Anfangszeit vielmehr ein machtpolitisches Ausgreifen Großbritanniens von Indien aus nach Westen und Osten sowie als machtpolitisches Ringen zwischen mehreren Akteuren an geographisch weit auseinander liegenden Schauplätzen ausgetragen wurde. Es gab jedoch einige Ereignisse, die die Setzung des Beginns des angelsächsischen Weltkriegs um das Jahr 1820 rechtfertigen:

    1815 – der endgültige Sieg über Napoleon und damit die unangefochtene Seeherrschaft Großbritanniens und Herrschaft über Indien, 1819 – Besetzung der strategisch wichtigen Insel Singapur zur Herrschaft über den Handel und den Seeweg von Indien nach China, 1820 – Ausweitung des britischen Opiumschmuggels nach China, Ausgreifen der britischen Seekontrolle in den Persischen Golf, nach 1820 – siegreiche Kriege Russlands gegen das Osmanische Reich und Persien, was das „Great Game einleitete. Um 1820 begann Großbritannien mit dem verstärkten Ausbau der Herrschaft über Indien, der Absicherung seiner wichtigsten Kolonie durch die Sicherung der Seewege, der Ausweitung der Seeherrschaft und Kontrolle neuer Handels-wege nach China. Insgesamt gesehen betrifft das einen geo-graphischen Raum, der von Mackinder als die Randzone Eurasiens (Rimland) bezeichnet wurde und damit bis heute im Zentrum der geopolitischen Auseinandersetzungen der Angelsachsen um die Weltherrschaft liegt. In die gleiche Zeit fällt die Monroe-Doktrin von 1823, in der die USA ihre Hegemonie über die westliche Hemisphäre gegen die europäischen Mächte begründeten und die nach Carl Schmitt die erste „völkerrechtliche Großraumordnung mit Interventionsverbot für raumfremde Mächte¹⁵ war und womit sich bereits der US-amerikanische Imperialismus ankündigte.

    Was aber die Setzung des Beginns des angelsächsischen Weltkriegs auf das Jahr 1820 besonders rechtfertigt, ist eine zunächst unscheinbar und harmlos wirkende Entscheidung, die das britische Parlament 1820 beschloss. Eine Gruppe von Bankiers und Seehändlern legte dem britischen Parlament eine neue Wirtschaftsdoktrin zur Entscheidung vor: der „Freihandel. Diese Wirtschaftsdoktrin beruht auf den Schriften von Adam Smith, der „die freiwillige Unterwerfung der Gesellschaft unter den Automatismus der Marktmechanismen gefordert hatte. Der Freihandel ist eine Form des Wirtschaftskriegs, da sich mit dessen Hilfe das Wirtschaftswachstum anderer, noch nicht so entwickelter Nationen bremsen oder unterbinden lässt. Dadurch konnten die Wirtschafts- und Finanzinteressen der City of London weltweit ausgebaut und durchgesetzt werden.¹⁶ Freiheit bedeutet vor allem die Freiheit der ökonomisch Mächtigen und das gleiche gilt für den Freihandel, denn Freihandel ist der freie Handel der ökonomisch Mächtigen. Ein besonders drastisches Beispiel für die rücksichtslose Durchsetzung des Freihandels waren die Opiumkriege in China, das gezwungen wurde, seine Häfen für den Freihandel, also das Opiumgeschäft zu öffnen, mit dem die Händler und Banken der City of London astronomische Gewinne realisierten.¹⁷ Dieser Freihandel hatte nicht nur viele Millionen Drogensüchtige in China zur unmittelbaren Folge, sondern auch viele Millionen Hungertote, beispielsweise in Irland durch die Abschaffung des Korngesetzes¹⁸, was zu einer Überschwemmung des britischen Markts mit billigen Lebensmitteln und zur Ruinierung der einheimischen Landwirtschaft führte.

    Die britische Weltmachtpolitik war immer ein Wirtschaftskrieg mit dem Etikett des Freihandels. Dieser Weltwirtschaftskrieg wurde von den Handelshäusern und Banken der City of London gegen die britischen Landwirte, Fabrikarbeiter, die kolonialisierten Völker und gegen alle anderen Nationen geführt, die es unternahmen, eine Wirtschaft ohne Abhängigkeiten von der City of London zu führen.¹⁹

    Ausgangspunkt des angelsächsischen Weltkriegs ist die Sicherung der wichtigsten britischen Kolonie Indien und des Seeweges von Großbritannien nach Indien.

    Im Rahmen des „Great Game" genannten machtpolitischen Ringens traten sich Großbritannien und Russland an verschiedenen Schauplätzen – vor allem in Zentralasien gegenüber. Im Krimkrieg 1853 – 1856 wurde dieser Konflikt auch in Europa ausgetragen.

    Seit den Opiumkriegen 1839 – 1842/1856 – 1860 lag auch China im Fokus der englischen Kolonialinteressen. Ausschlaggebend hierfür war das englische Außenhandelsdefizit mit China, das von Großbritannien mit dem in den Opiumkriegen schließlich mit Gewalt erzwungenen Import von Opium nach China ausgeglichen wurde. Große geostrategische Bedeutung für die Sicherung des Seewegs nach Indien hatten die arabischen Länder im Nahen Osten. Um 1900 erfolgte eine Neuausrichtung der britischen Sicherheitspolitik – eine Reaktion auf die geopolitisch stark veränderte Situation um die Jahrhundertwende, doch trotz dieser Veränderungen wurde die bisherige Geopolitik weiter fortgesetzt. Die Zeit der Weltkriege ist Ausdruck dieser sicherheitspolitischen Neuausrichtung. Nach 1945 übernahmen die USA die Rolle Großbritanniens als Weltordnungsmacht und setzen die britische Geopolitik gegen den machtpolitischen Hauptrivalen Sowjetunion fort. Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurde unter neuen Vorzeichen die alte Geopolitik fortgesetzt. Die Ukrainekrise, der Krieg in Syrien und der Streit der USA mit Russland, China und dem Iran ist das vorläufig letzte Kapitel in diesem 200jährigen Weltkrieg, dessen Ausgang wir nun erleben.

    5 Carl Schmitt, Land und Meer, S. 14

    6 Carl Schmitt, ebd., S. 55

    7 Alain de Benoist, Carl Schmitts ´Land und Meer´, S. 44

    8 Carl Schmitt: Staatliche Souveränität und freies Meer, zitiert nach: Alain de Benoist: Carl Schmitts ´Land und Meer´,

    9 Carl Schmitt: Nomos der Erde, zitiert nach Alain de Benoist: Carl Schmitts ´Land und Meer´, S.50

    10 Das Prisenrecht ist Teil des Seekriegsrechts und des Kriegsvölkerrechts. Das Prisenrecht regelt die Maßnahmen von Kriegsschiffen gegenüber neutralen und feindlichen Handels- und Passagierschiffen. Das Prisenrecht ist das Recht, privates Eigentum zu erbeuten und schränkt die Freiheit der Meere ein.

    11 Wolfgang Effenberger, Geo-Imperialismus – Die Zerstörung der Welt, S. 37 - 48

    12 Willy Wimmer, Der Schlüssel zur Weltherrschaft – Die Heartland-Theorie, S.11

    13 Zur angelsächsischen Geopolitik auch sehr ausführlich: Die Grundlagen der anglo-amerikanischen Geopolitik. Der Gegensatz zwischen Land und Meer; in Bernhard Rode, Das eurasische Schachbrett

    14 Willy Wimmer, ebd., S.30

    15 Carl Schmitt, Völkerrechtliche Großraumordnung mit Interventionsverbot für raumfremde Mächte

    16 F. William Engdahl, Mit der Ölwaffe zur Weltmacht, S. 12

    17 Einer der Hauptgewinner des britischen Opiumgeschäfts mit China war die Großbank HSBC – Hongkong-Shanghai-Banking-Corporation, die explizit zur Abwicklung des Opiumgeschäfts gegründet wurde und heute zu einer der größten Banken der Welt gehört.

    18 Mit der Abschaffung des Korngesetzes wurden Nahrungsmittel aus den britischen Kolonien importiert, die dort unter Bedingungen der Sklaverei billig produziert wurden. Das führte zum Ruin der britischen Landwirtschaft und einer Absenkung des Lohnniveaus der britischen und schließlich auch europäischen Arbeiter. Das verschärfte die soziale Frage in ganz Europa. – F. William Engdahl, ebd., S. 14

    19 Die Senkung der Nahrungsmittelpreise verursachte eine Verschärfung der Klassengegensätze in vielen Ländern. Mit Hilfe von sozialistischen Massenorganisationen konnte das industrielle Bürgertum unter Druck gesetzt werden. – F. William Engdahl, ebd., S. 14

    Hauptteil - Die Stationen des 200jährigen Krieges

    1. Teil – Indien, China, das Great Game gegen Russland und der Nahe Osten

    1.1 Präludium – Die britische Herrschaft über Indien

    Shashi Tharoor – An Era of Darkness

    „Die britische Eroberung Indiens war die Invasion und Zerstörung einer Hochkultur durch eine Handelsgesellschaft (die Britische Ostindien-Kompanie), die ohne Skrupel und ohne Prinzipien, ohne Rücksicht auf die Kunst und mit Profitgier ein vorübergehend ungeordnetes und hilfloses Land mit Feuer und Schwert überrannte, bestach und mordete, annektierte und raubte und damit jene Karriere der illegalen und legalen Plünderung begann, die nun (1930) seit einhundertdreiundsiebzig Jahren rücksichtslos andauert."

    Will Durant²⁰

    Im Jahr 1600 gab die Königin von England Elizabeth I. einigen Londoner Kaufleuten ein Handelsprivileg, das ihnen ein Handelsmonopol vom Kap der guten Hoffnung bis zur Magellanstraße, also über den gesamten Indischen und Pazifischen Ozean erteilte. Das war die Geburtsstunde der Britisch-Ostindischen Kompanie.

    Das Land, das diese Handelskompanie eroberte – Indien, war kein primitives, ödes Land, sondern ein prosperierendes Juwel mit einer hoch entwickelten gewerblichen Wirtschaft. Nahezu jede Art von verarbeitendem Gewerbe war hier schon vorhanden und überstieg die Produktion von ganz Europa. Anfang des 18. Jahrhunderts betrug der indische Anteil an der Weltwirtschaft 23%. Als die Briten im Jahr der indischen Unabhängigkeit 1947 das Land verließen, lag der Anteil Indiens noch bei 3%. Indien wurde zum alleinigen Nutzen der Briten regiert. Der Aufstieg Großbritanniens wurde über 200 Jahre von der Plünderung Indiens finanziert.²¹

    Was anfangs als Handelsgeschäft mit einigen Faktoreien an der indischen Küste begann, wurde schon bald zu einem Geschäft der Landeroberung. Mit der Schlacht von Plassey 1757, in deren Folge ganz Bengalen von den Briten besetzt wurde, begann die eigentliche britische Herrschaft über Indien. Bengalen war bis dahin die reichste indische Provinz und wurde nach der Schlacht von den Briten gnadenlos geplündert. Die in Bengalen geraubten Reichtümer trafen bald darauf in London ein und das Jahr 1760 gilt als der Beginn der industriellen Revolution.²² So wurde die industrielle Revolution in Großbritannien durch die in Bengalen geraubten Reichtümer finanziert. In den drei Karnatischen Kriegen zwischen 1744 und 1763 setzten sich die Briten auch gegen den Hauptrivalen um die Macht in Indien – Frankreich – durch.

    Die Eroberung und Ausbeutung Indiens war seit 1600 das Werk der Britisch-Ostindischen Kompanie, deren einzige Sorge immer nur der Reingewinn war. Unterstützt wurde die Kompanie durch die britische Regierung durch eine fördernde Gesetzgebung, militärische und maritime Ressourcen, Anleihen von der Bank of England und eine entsprechende Außenpolitik, vor allem gegen die Rivalen Niederlande und Frankreich.

    Die industrielle Revolution in Großbritannien wurde durch die systematische Zerstörung des indischen produzierenden Gewerbes, namentlich der indischen Textilindustrie ermöglicht. Die umfassendste Deindustrialisierung der Neuzeit. Die Zerstörung der Textilindustrie hatte eine massive Verarmung der ländlichen Regionen Indiens zur Folge, da die ländliche Bevölkerung ihrer Rücklagen durch die Textilproduktion beraubt, bei Missernten der Gefahr von Hungersnöten ausgesetzt war.

    Durch Monopole und Plünderungen verhungerten Millionen in Indien und der geraubte Reichtum führte sogar in der britischen Heimat zu Hunger, da der Reichtum die Preissteigerung antrieb, bis die Armen kein Brot mehr kaufen konnten.²³

    Die Ausbeutung beschränkte sich natürlich nicht auf die Textilindustrie, sondern wurde auch systematisch durch ungerechte Besteuerung und einer Form von Schutzgelderpressung gegen indische Fürsten ausgedehnt. Das alles wurde mit brutaler Gewalt durchgesetzt, die auch vor öffentlicher Folter nicht zurückschreckte. Als die Unterdrückung und Ausbeutung in der Sepoy-Revolte 1857 gipfelte, übernahm die britische Krone die Regierungsgewalt in Indien, nicht jedoch ohne die Ostindische Kompanie fürstlich zu entschädigen, natürlich auf Kosten der indischen Völker. An der Ausrichtung der britischen Kolonialpolitik änderte das natürlich nichts: die Ausbeutung der indischen Ressourcen zum höheren Nutzen Englands.

    Ende des 19. Jahrhunderts war Indien die größte Einkommensquelle für England, der größte Importeur für britische Produkte und das größte Betätigungsfeld für hoch bezahlte britische Verwaltungsbeamte. Doch für den hochwertigen Export nach England kamen keine angemessenen Rückflüsse an Geld. Dieses langandauernde Ausbluten an Ressourcen machte Indien anfällig für Hunger, Armut und Leid.

    Für ein Land mit einer so langen Küstenlinie wie Indien liegt es nahe, dass sich auch ein hochwertiger Schiffbau entwickelt. Das war auch der Fall, auch hier war Bengalen das Zentrum. Aber ebenso wie die indische Textilindustrie, wurde auch die indische Schiffbauindustrie und der indische Seehandel zugunsten Englands zerstört.

    In der Stahlindustrie war Indien ebenfalls führend. Indische Schwerter aus Stahl hergestellt waren legendär. Auch die indische Stahlindustrie wurde etwa durch Regeln, die die Herstellung und Verwendung indischen Stahls diskriminierte, zerstört.

    Der britische Labour-Politiker Keir Hardie beschrieb die britische Herrschaft in Indien als „ein gewaltiger militärischer Despotismus, der durch eine zivile Bürokratie etwas gemildert wird"²⁴. Die Ostindische Kompanie hatte nur eine Sorge: den Direktoren im fernen London so schnell und effizient wie möglich Bargeld zu liefern.

    Spaltung als Mittel politischer Herrschaft²⁵

    Es war ein Schock für die Briten, beim Sepoy-Aufstand 1857 Hindus und Muslime Seite an Seite gegen die Kolonialherren kämpfen zu sehen. Es dauerte nicht lange, bis die Briten beide Gruppen spalteten und gegeneinander aufhetzten. Die Existenz feindseliger Überzeugungen zwischen diesen beiden war wesentlich für die britische Herrschaft in Indien. Im Wesentlichen lebten Hindus und Muslime in Indien harmonisch miteinander, was sich auch beim gemeinsamen Sepoy-Aufstand zeigte. Durch systematische Maßnahmen der Briten wurden beide Gruppen immer mehr gegeneinander aufgehetzt, was schließlich in der Abspaltung Pakistans von Indien gipfelte. Die Unabhängigkeits- und Demokratisierungsbewegung in Indien wurde vor allem während der Weltkriege mit Mitteln einer Militärdiktatur unterdrückt. Die britische Kriegspolitik verursachte 1943 eine der schwersten Hungersnöte in Bengalen, indem auf Churchills Veranlassung Nahrungsmittel beschlagnahmt wurden, um britische Soldaten zu versorgen.

    Die Briten hintertrieben ebenso die Unabhängigkeit eines geeinten Indiens, in dem Hindus und Muslime gemeinsam leben konnten. Sie selbst zogen die Linien, die das muslimische Pakistan vom hinduistischen Indien trennen sollten, und das führte noch vor der Unabhängigkeit zu einem Ausbruch von Gewalt, bei der über eine Million Menschen starben, 17 Millionen vertrieben wurden und unzählige Eigentümer zerstört und geplündert wurden.

    Churchill betonte, dass die Atlantik-Charta für Indien nicht gelte.

    Seine zunehmende Seligsprechung als eines Apostels der Freiheit im Westen ist völlig absurd²⁶ vor dem Hintergrund seiner menschenverachtenden Anordnungen, die nicht nur in Indien Millionen von Menschenleben forderten. Folgendes Zitat verdeutlicht Churchills Sichtweise auf die Menschen in Indien:

    „Ich hasse Inder, sie sind ein abscheuliches Volk mit einer abscheulichen Religion."²⁷

    Churchill war einer der reaktionärsten Engländer mit so extremen Ansichten, dass sogar viele seiner Zeitgenossen davor erschraken.

    Es wird gelegentlich argumentiert, die Briten hätten in Indien eine

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