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Die Burgkirche von Raron
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eBook107 Seiten35 Minuten

Die Burgkirche von Raron

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Über dieses E-Book

Die Burgkirche St. Roman liegt malerisch auf einem Hügel über dem Rhonetal. Sie wurde 1512–1518 von Ulrich Ruffiner errichtet, einem Baumeister aus dem Valsesia (Piemont), der damals im Wallis grösste Anerkennung genoss. Ruffiner schuf eine der eindrücklichsten spätgotischen Kirchenbauten der Schweiz, indem er einen alten befestigten Wohnbau aus dem 14. Jh. in ein Kirchenschiff umwandelte. Das Innere mit eleganten Netz- und Sterngewölben zeigt an der nördlichen Schiffswand zwei hervorragende Darstellungen des Jüngsten Gerichts. Eine davon kann dem im Wallis sehr aktiven Maler Hans Rinischer zugeschrieben werden, der auch für die ausgezeichneten Gewölbemalereien und weitere Dekore verantwortlich ist. Der berühmte Dichter Rainer Maria Rilke wählte den Friedhof der Burgkirche für seine Grabstätte, die auch heute noch viele Besuchende anzieht.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum6. Dez. 2022
ISBN9783037978177
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    Buchvorschau

    Die Burgkirche von Raron - Sophie Providoli

    S. Providoli • M. Portmann • W. Ruppen •

    B. Duvillard • C. Kuonen Ackermann •

    M.-C. Schöpfer • M. Walter

    Die Burgkirche von Raron

    Kanton Wallis

    Die Burgkirche im Kontext der Pfarrgeschichte von Raron

    Die Burganlage

    Das alte Pfarrhaus auf der Burg

    Die Burgkirche St. Roman

    Geschichtliches

    Beschreibung

    Die Wandmalereien

    Die Ausstattung

    Die Wandgemälde des Jüngsten Gerichts

    Das Jüngste Gericht des Nordostfensters

    Das Jüngste Gericht der Nordwand

    Vergleiche und Schlussfolgerungen

    Glocken und Glockenspiel

    Rainer Maria Rilke und sein Grab

    Die Felsenkirche St. Michael und das neue Pfarrhaus

    Anhang

    Die Burgkirche im Kontext der Pfarrgeschichte von Raron

    ABB. 1 Südansicht des rechtsufrig der Rhone gelegenen Dorfs Raron. Zeichnung Hans Ludolff zugeschrieben, um 1650.

    Als ursprüngliches Zentrum der ehemaligen Grosspfarrei Raron gilt das bereits im 8./9. Jh. über ein Gotteshaus verfügende Dorf St. German, das seinen Namen vom Heiligtum herleitete, das seinem Patron, dem heiligen Bischof Germanus von Auxerre geweiht war. In Raron werden 1285 die einstige Romanuskirche «auf dem Biel», 1299 ihr seltenes Patrozinium des heiligen Märtyrers Romanus von Caesarea und 1309 der Friedhof aktenkundig. Obschon gesicherte archäologische Befunde fehlen, deuten die in den Quellen fassbaren Indizien darauf hin, dass das Gotteshaus spätestens bis zum 14. Jh. zum Mittelpunkt der Grosspfarrei aufstieg, welche die vier Viertelsgemeinden Raron-St. German, Ausserberg, Bürchen und Unterbäch umfasste. Die Ortschaft gewann dadurch nicht nur als herrschaftlicher Sitz, Drehscheibe des Verkehrs- und Wirtschaftsgefüges und Stätte von Kunst und Kultur an Bedeutung, sondern auch als Mittelpunkt des religiösen Lebens.

    Vermutlich im Gefolge der schweren Überschwemmungen von 1495 wurde die Romanuskirche unter dem Geschiebe des Bietschbachs begraben. Zu sehen blieb einzig der romanische Turm, der bis zu seinem Einsturz im Frühjahr 1938 Zeugnis von den immensen Schäden der Naturkatastrophe ablegte. Mit einem Schiedsspruch vom 17. August 1505 ordnete deshalb der Bischof von Sitten und spätere Kardinal Matthäus Schiner (1465–1522) den Wiederaufbau der Pfarrkirche von Raron an, nachdem Uneinigkeiten zwischen den Viertelsgemeinden über den Standort das obrigkeitliche Einschreiten nach sich gezogen hatten. Eine Befragung der Bevölkerung und die Ortsschau durch Schiner führten zum Entscheid, den aufgelassenen Palas auf dem Burghügel zu einer neuen Kirche auszubauen (ABB. 1).

    Mit der Errichtung beauftragt wurde der in Raron niedergelassene Ulrich Ruffiner von Prismell (ca. 1480–1549/1556), der zwischen 1512 und 1518 den imposanten Sakralbau unter Mitwirkung der Frondienste leistenden Pfarrgenossen schuf und mit zahlreichen, für sein Wirken charakteristischen Stilelementen ausstattete. Das Gotteshaus stellt das erste fassbare Werk des bekanntesten Baumeisters der Walliser Spätgotik dar. Obschon das kirchliche Leben sich nach dem Bau der Felsenkirche 1974 wieder in die Ebene verlagerte, prägt die mit prächtigen Wand-und Gewölbemalereien des Künstlers Hans Rinischer(† 1530) ausgestattete Burgkirche noch heute – stolz über dem Dorf thronend – als pittoreskes Wahrzeichen das Ortsbild von Raron.

    Marie-Claude Schöpfer

    Die Burganlage

    Die Burganlage ist auf einer Felskuppe errichtet, die im Westen durch eine schroff zum Dorf hinabfallende Felswand gekennzeichnet ist (ABB. 2). In der natürlichen Senke nördlich der Kuppe führt der Weg von Raron nach St. German. Im Rahmen der grossen Restaurierungsarbeiten von 1970–1972 wurde der Burghügel durch Werner Stöckli archäologisch untersucht.

    Der

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