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Die Burg Serravalle
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eBook110 Seiten40 Minuten

Die Burg Serravalle

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Über dieses E-Book

Mit einem einzigartigen, interdisziplinären Projekt wurde die Burganlage Serravalle im Bleniotal aus der Vergessenheit gerissen. Es wurden systematische archäologische Untersuchungen durchgeführt (2002–2006) und ein Aufwertungsprojekt umgesetzt (2006–2022). Die erarbeiteten Resultate sind nicht nur für die Geschichte des Orts von grosser Bedeutung, sondern auch für die Burgenforschung allgemein. Tausende freigelegte Funde konnten den Wissensstand substanziell anreichern. Indem die Spuren einer Vorgängerburg identifiziert wurden, konnte die ursprüngliche Besiedelung des Felsrückens nachweislich um Jahrhunderte vorverlegt werden. Sowohl der Bau als auch die Zerstörung von Burgen wurden eingehend erforscht wie auch Aspekte des täglichen Lebens, kultureller Einflüsse und gewerblicher Tätigkeiten. Dank des Aufwertungsprojekts, das den archäologischen Untersuchungen folgte, wurde die Burganlage zu einem Referenzort und zu einem Treffpunkt im Tal – ein identitätsstiftender Ort der Erinnerung in zeitgenössischer Umgebung.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum25. Aug. 2023
ISBN9783037978597
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    Buchvorschau

    Die Burg Serravalle - Silvana Bezzola Rigolini

    Silvana Bezzola Rigolini

    Die Burg Serravalle

    Kanton Tessin

    Die Burg heute

    Lage und Beschreibung

    Geschichtliche Einordnung

    Von der Forschung zur Aufwertung

    Interdisziplinäre Forschung

    Das Aufwertungsprojekt

    Serravalle I

    Die Architektur

    Die Kleinfunde

    Serravalle II

    Die Architektur

    Die Kleinfunde

    Das tägliche Leben auf Serravalle

    Die Bedeutung Serravalles für die Burgenforschung

    Anhang

    Die Burg heute

    Lage und Beschreibung

    Bei der Burg Serravalle handelt es sich nach der Festung von Bellinzona und den Festungsanlagen in Locarno um die drittwichtigste Burganlage im Kanton Tessin. Sie befindet sich am Eingang des Bleniotals, 400 Meter nördlich von Semione (Gemeinde Serravalle). Die Burg wurde auf 399 m ü. M. am rechten Flussufer des Brenno auf einem länglichen Felsrücken erbaut. Von hier öffnet sich eine weite Sicht auf die gesamte Talebene, was die Bedeutung der strategischen Lage der Burg verdeutlicht, denn die heutige Kantonsstrasse durchquert das ganze Tal und führt den Verkehr von Biasca über Malvaglia nach Olivone und weiter hoch zum Lukmanierpass (1915 m ü. M.). Der leicht befahrbare Lukmanierpass ist von seltener Schönheit und endet nach der Überquerung der Alpen in Disentis, im Kanton Graubünden. (ABB. 1)

    Für die Lage der Buchstaben siehe Plan auf der Umschlagklappe .

    Von Süden her kommt man über einen kurzen und steilen Weg zur Burganlage. Am Felsrücken angelangt, führt dieser über eine Steintreppe hinter die Burgmauern, zur Kirche Santa Maria del Castello. Von der Gemeindestrasse, die durch Semione führt, erreicht man zu Fuss über eine unbefestigte Fahrstrasse auch von Norden her die Burg.

    ABB. 1 Luftaufnahme Richtung Norden, 1964. Links Semione, rechts Malvaglia.

    Diesen Weg benutzten im Mittelalter friedlich gesinnte Reisende, um zur Burg zu gelangen. Heute geht er am nördlichen Ende der Burganlage in den historischen Weg des unteren und mittleren Bleniotals über. (ABB. 2)

    Die ersten Siedlungsspuren gehen auf das frühe Mittelalter zurück, jedoch stammt die heute sichtbare Burg (Serravalle II) aus dem Spätmittelalter. Die von 2002 bis 2006 durchgeführten systematischen archäologischen Untersuchungen wiesen die Existenz einer Vorgängerburg (Serravalle I) nach, deren Überreste der Öffentlichkeit nur teilweise zugänglich sind. Dabei wurden auch architektonische Strukturen beider Burggebäude, die zahlreichen aufeinanderfolgenden Bauphasen zuzuordnen sind, sowie mehrere tausend Kleinfunde freigelegt. Die Untersuchungen vor Ort bestätigten, was in den Schriftquellen geschrieben steht: Im Jahr 1402 wurde Serravalle endgültig zerstört (ABB. 3).

    ABB. 2 Beide Burgen wurden direkt auf den flachen Felsen gebaut, der stellenweise bis an die Oberfläche dringt. Die Gebäudestrukturen wurden auf drei Plateaus verteilt, die drei verschiedenen Bauebenen entsprechen.

    ABB. 3 Die vielen Einsturzblöcke, etwa mehr als 40, die von der gewaltsamen Zerstörung der zweiten Burg zeugen, sind vor allem im Norden der Anlage zu finden. Anlässlich der Grabungsarbeiten wurden sie dort von üppiger Vegetation befreit.

    Von Serravalle II ist noch der gesamte Grundriss erhalten, während grosse Teile der Fassade und der oberen Stockwerke nicht mehr vorhanden sind (ABB. 4). Infolge der gewaltsamen Zerstörung dieser zweiten Burg sind vor allem im nördlichen und mittleren Teil der Hauptburg grosse eingestürzte Steinblöcke sichtbar, die sich von den Burgmauern und vom Rundturm abgelöst hatten und auf dem Boden liegen geblieben sind (ABB. 3).

    Die architektonischen Zeugnisse, die den Lauf der Zeit überdauert haben, verteilen sich dem Verlauf des darunterliegenden Felses folgend auf drei Ebenen. Von Norden her gelangt man zur ersten und höchsten Ebene, die den von einer spitzwinkligen Ringmauer geschützten Rundturm (T), das

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