Hoffnungsschimmer: Der Weg in meiner Eigenliebe zu wachsen
Von Birgit Stengel
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Über dieses E-Book
So gelang es mir Schritt für Schritt Leid und Schmerz aus meiner Vergangenheit in Liebe und Freude zu verwandeln.
Zu meinem besten Lebensbegleiter ist mir das Zitat: "Resignation ist keine Option", geworden. Es stärkt mich und macht mir Mut niemals aufzugeben. Wenn ich kapituliert hätte, würde ich diese Freude, Liebe, Harmonie, Erfülltheit und tiefen Frieden niemals in meinem jetzigen Leben spüren und erfahren können.
Mein Wunsch für viele Menschen ist es von meinen eigenen Lebenserfahrungen auch andere ein Stück weit daran teilhaben zu lassen, um selbst ein glückliches und erfülltes Leben für sich zu gestalten.
Birgit Stengel
Ende 2011 erlebt ich einen totalen Zusammenbruch, auch Burnout genannt. Zu dieser Zeit fing ich erst langsam zu erkennen an, wie sehr negativ mein bisheriges Leben geprägt und wie weit ich von Liebe und Freude entfernt war. Dankbar für diese Einsicht begann ich damals umzudenken und mein Leben neu, besser und liebevoller auszurichten. Es wurde mir mit der Zeit bewusst, dass in meinem Inneren sehr viele negativen Gefühle wie Wut, Zorn, Hass, Neid, Schamgefühle, Eifersucht, Enttäuschung, Traurigkeit ... gespeichert waren. Zusätzlich prägten Muster der Unterdrückung und Fremdbestimmung, der Opferrolle und ungute Gewohnheiten mein bisheriges Leben. Auch viele tiefsitzende Ängste, Minderwertigkeitsgefühle, Leid und Schmerz, sowie der sexuelle Missbrauch in meiner Kindheit kamen an die Oberfläche. Schritt für Schritt begann ich damals diese Themen anzuschauen, zu vergeben und zu verwandeln. Es ist ein Prozess, der für mich bis heute andauert. Doch je mehr Negatives ich auflösen konnte und unschöne Gedanken und Gewohnheiten positiv veränderte, desto leichter, freier und glücklicher fühlte sich mein Leben an. Heute bin ich dankbar für all diese Erfahrungen, denn erst dadurch bin ich gewachsen, mutiger, stärker und standfester geworden und entwickelte mich zu diesem Menschen, der ich jetzt bin. 2015 fing ich an meine eigenen Lebenserfahrungen aufzuschreiben. Bisher sind daraus 5 Bücher entstanden. Mein Herzenswunsch für viele Menschen ist, dass es auch ihnen gelingt, ihr Leben in Liebe, Freude und Glück zu verwandeln. ?
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Buchvorschau
Hoffnungsschimmer - Birgit Stengel
Unsere Kinder loslassen
Wie schon öfter erwähnt, hat alles seine Zeit. Als unsere Kinder klein waren brauchten sie mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung. Je älter sie wurden, desto mehr ließen wir ihnen die Freiheit eigene Schritte zu gehen. Bei uns kamen die ersten Zeiten ohne mich als Mutter, als unsere Kinder mit etwa 3 ½ Jahren in den Kindergarten gingen. Später kam die Schulzeit und während Schullandheimaufenthalten, die ersten Tage ohne Familie. Später Zeltlager, Skikurs oder auch eine Sprachreise. Hier galt es für uns als Eltern, vor allem mir als Mutter, zu lernen unsere Kinder Schritt für Schritt loszulassen.
Ich freute mich sehr zu beobachten, dass unsere Jungs es wagten Dinge auch allein zu machen und mutig Neues auszuprobieren. Es hilft ihnen bis heute auf ihrem Weg in ihre Eigenständigkeit. Obwohl ich beim Abschied nehmen oft Tränen in den Augen hatte, ließ ich sie doch gehen. Wie es so schön in dem Spruch von Khalil Gibran heißt: „Wenn die Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln, wenn sie größer werden, schenk ihnen Flügel."
Als dann unsere Söhne 18 Jahre alt waren und selbst mit dem Auto fuhren, ließen wir sie auch hier ihre eigenen Erfahrungen sammeln. So fuhren unsere Zwillinge gleich einen Tag nach ihrem 18. Geburtstag zusammen mit ihrem älteren Bruder mit dem Auto in die Berge zum Skifahren und kaum zurück am nächsten Tag über 5 Stunden Fahrtzeit mit dem Auto zu einer gemeinsamen Freundin in die Schweiz.
Es freute mich, dass sie sich zutrauten dorthin zu fahren. Nur durch neue eigene Wege hat man die Möglichkeit sich weiterzuentwickeln und zu entfalten. Dann kam die Zeit den ersten unserer Söhne für eine längere Zeit ziehen zu lassen. Gleich nach dem Abschluss seiner Ausbildung brach er für einige Monate nach Neuseeland auf. Ich fand es beeindruckend, dass er den Mut hatte diesen Schritt zu wagen, hinein in viele neue Erfahrungen, Begegnungen und Eindrücke. Von ganzem Herzen gönnte ich ihm diese Zeit.
Dennoch zog es mir als Mutter das Herz so schmerzlich zusammen. Sein liebevolles, freundliches, stets fröhliches Wesen würde mir mehr fehlen, als ich es in Worten ausdrücken konnte. Beim Aufschreiben kommen mir auch hier nochmals Tränen. Mein Herz schmerzte so sehr, ich konnte schlecht schlafen und hatte kaum ein Hungergefühl. Ich fühlte mich wie gelähmt. Hier spürte ich so deutlich, dass diese Trübseligkeit mir meine ganze Energie raubte. Noch viel mehr jedoch wurde mir bewusst, dass ich diese Energie der Schwere und Niedergeschlagenheit, auf einer unsichtbaren Ebene, auch an unseren Sohn weitergab.
Jeder Gedanke ist Energie und wirkt, kam mir hier in den Sinn. Mit Sicherheit wollte ich unseren Sohn lieber aufbauen und unterstützen, als ihn schwächen. Mittlerweile weiß ich von diesen unsichtbaren, energetischen Verbindungen. Deshalb änderte ich meine Gedanken. Ganz bewusst schrieb ich mir positive Gedanken für ihn auf. Ich wünschte ihm von Herzen viel Freude, wertvolle Begegnungen, unbeschreibliche Erfahrungen, besondere Momente und dass er wieder gesund und mit außergewöhnlichen Erlebnissen und Eindrücken zu uns zurückkommen möge.
Täglich viele Male sprach ich nun in der nächsten Zeit diese Affirmationen, für unseren Sohn, entweder laut oder in meinen Gedanken. Dadurch wurde es in meinem Herzen wieder leichter. Außerdem nahm ich ihn, wie auch unsere ganze Familie nach wie vor, im täglichen Gebet mit auf und wünschte ihm Gottes Schutz und Segen auf all seinen Wegen. Von ihm möge er täglich vor allen Anfechtungen dieses Tages bewahrt und behütet sein. Für mich gibt es keinen größeren Schutz als den Segen Gottes. Auch unsere anderen beiden Söhne ließen wir frei ihre eigenen Erfahrungen zu sammeln z.B. in Indien oder England.
Mittlerweile sind nun alle 3 Söhne zum Studieren aus dem Haus, zum Teil im Ausland. Innerhalb von nur 6 Wochen verabschiedeten sie sich für länger oder kürzer von uns und ihrem gewohnten und bisherigen Zuhause. Es wurde nun sehr ruhig dort. Für jeden von uns war es eine sehr große Umstellung und Herausforderung und wir brauchten einige Wochen, um uns daran zu gewöhnen.
Viele Jahre kümmerten wir uns als Eltern um die Erziehung unserer Kinder. Wir gaben unser Bestes und nun durften und mussten diese auch ihre eigenen Wege gehen. Weil wir sie lieben, gaben wir Ihnen die Freiheit ihr eigenes Leben zu entdecken und zu leben. Doch wenn sie uns brauchen, sind wir immer hilfreich und unterstützend für sie da. Heute sehen wir als Eltern mit Respekt, Achtung und einem gewissen Stolz, wie unsere Kinder bisher mutig und zielstrebig auf ihrem Weg vorangekommen sind.
Eure Kinder sind nicht eure Kinder.
Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber.
Sie kommen durch euch, aber nicht von euch, und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch doch nicht. Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, aber nicht eure Gedanken, denn sie haben ihre eigenen Gedanken. Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben, aber nicht ihren Seelen, denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen, das ihr nicht besuchen könnt, nicht einmal in euren Träumen.
Ihr dürft euch bemühen, wie sie zu sein, aber versucht nicht, sie euch ähnlich zu machen. Denn das Leben läuft nicht rückwärts, noch verweilt es im Gestern.
Ihr seid die Bogen, von denen eure Kinder als lebende Pfeile ausgeschickt werden.
Der Schütze sieht das Ziel auf dem Pfad der Unendlichkeit, und er spannt euch mit seiner Acht, damit seine Pfeile schnell und weit fliegen.
Lasst euren Bogen von der Hand des Schützen auf Freude gerichtet sein; denn so wie er den Pfeil liebt, der fliegt, so liebt er auch den Bogen, der fest ist.
(Verfasser: Khalil Gibran)
Ein Gefühl von Gelähmtheit drängte in mir nach oben
Aktuell spürte ich ein extremes Gefühl der Gelähmtheit in mir nach oben kommen. In meinem Kopf möchte ich so vieles umsetzen, viele Gedanken sprudeln wild durcheinander. Doch sitze ich da und finde keinen Anfang. Ich fühle mich gefangen in meinem Körper, bewegungsunfähig. Und dabei ist mein Wunsch doch so unglaublich vieles weiterzugeben und vorzubereiten. Was ist es das mich hier lähmt? Ist es das Vertrauen zu mir und meinen Tätigkeiten. Kommt diese Starre noch aus der Kindheit. Ich horche tief in mich hinein.
In diesen Tagen ist es der Fall, dass ich tatsächlich komplett ohne Männer zuhause bin und Zeit hätte vieles zu tun. Trotzdem empfand ich in dieser Zeit dieses Gelähmtheitsgefühlt besonders stark. Meine Füße sind so schwer und schmerzen beim Laufen. Alles ist gefühllos, mein Magen zieht sich zusammen. Ich habe das Fühlen aus meinem Innersten mal wieder verdrängt, um dieses Leid aus meiner Vergangenheit nicht spüren und wahrnehmen zu müssen. Mein Herz wird schwer, lange habe ich keinen Schmerz mehr aus dieser Zeit gespürt und nun dringt er noch immer durch. Ich spüre diese Kälte, diese enorme Unbeweglichkeit in mir. Wie schon oft nehme ich diesen kleinen Körper wahr, vollkommen starr. Dieser entsetzliche Ausdruck in den Augen dieses kleinen Kindes. Tränen, viele Tränen rollen über meine Wangen. Oh, du geliebtes kleines Kind, du bist nicht mehr allein, ich bin bei dir und ich liebe