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Das Erwachen der Intuition: Der Weg der Pferdefrauen
Das Erwachen der Intuition: Der Weg der Pferdefrauen
Das Erwachen der Intuition: Der Weg der Pferdefrauen
eBook224 Seiten2 Stunden

Das Erwachen der Intuition: Der Weg der Pferdefrauen

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Über dieses E-Book

"Das Erwachen der Intuition - Der Weg der Pferdefrauen":
In diesem Werk geht es um zwei Pferdefrauen - eine in Pferde- und eine in Menschengestalt. Dieses Buch handelt davon, wie beide, Mensch und Pferd, sich positiv und ihres Wesens entsprechend entfalten und entwickeln können.

Am Beispiel von der Begegnung mit der kleinen Stute Sweet Molly schildere ich das Hören auf das Bauchgefühl, die Intuition, und erzähle von erfolgreichem Finden des richtigen Pferdes, von Entscheidungen, die zu fällen sind, Gestaltung von Umzug, Integration in die Herde, Beginn der Beziehungsführung und erste Schritte erfolgreicher Arbeit (mit vielen praxiserprobten Tipps, die immer wieder wichtig sind!) - Dabei Hürden zu meistern und weder sich selbst, noch die Bedürfnisse des Pferdes aus den Augen zu verlieren, ist das zentrale Ziel zur glücklichen Pferde-Mensch Beziehung.

Im zweiten Teil leite ich Sie an, sich selbst auf den Zahn zu fühlen - um sich Ihrer persönlichen Situation bewußt zu werden und die Entwicklung Ihrer eigenen Intuition zu unterstützen. Ein Buch, über das sich sicher auch Ihr Pferd freuen wird!
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum4. Sept. 2019
ISBN9783750200265
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    Buchvorschau

    Das Erwachen der Intuition - Tanja von Salzen-Märkert

    Teil 1

    Der Weg der Pferdefrauen

    1 Weisung von Peggy

    Foto: Christiane Slawik

    Nach einer verkopften und wie ich heute sagen würde vollkommenen überflüssigen und sinnlosen Aktion, in der ich einen sensiblen und verstörten Araber bekehren wollte, begegnete ich dem Ende meiner Weisheit. Nach starker und nachhaltiger Demütigung und emotionaler Lastübernahme von Menschen, denen dieser Wallach bisher begegnet und zum Teil ausgeliefert war, hatte sich dieser niemals reiten lassen wollen.

    In der Verstrickung meiner Ansprüche und eigener nicht bemerkter Überlastung scheiterte ich, wie viele meiner Kollegen und Kolleginnen, indem ich trotz besseren Wissens eben doch versuchte, ihm das Geritten werden näher zu bringen. Warum das passierte? Weil ich, diejenige, die seit Jahren studierte, übte und sogar andere lehrte, im Jetzt zu sein, nicht richtig bei vollem Bewusstsein präsent und auch nicht achtungsvoll genug war. Ich überging meine Intuition, durch die ich bewußt gewusst hätte, was für dieses fabelhafte Pferd das beste wäre, und gab meiner Ahnung, dass das Unterfangen Reiten nicht klappen würde, nicht in aller Konsequenz Ernstnahme und Raum. Ich war wie alle vor mir, nach einer langen Zeit des Verständnisses und der Geduld plötzlich weder sanft, noch behutsam, weder langsam noch wirklich feinfühlig genug und schon gar nicht verständnisvoll und milde gewesen. Ich hatte mich verleiten lassen, von einem Pferd etwas zu fordern, was nicht funktionieren konnte. Mit Praxiserfahrung, Weisheit und Weitsicht hatte mein nun unter Leistungsdruck stehendes Bestreben rein gar nichts zu tun. Ich handelte in einer Art und Weise, wie ich grundsätzlich jedem predigte, dass er oder sie es eben nicht tun sollte. Für dieses Pferd machte es keinen Sinn, sich reiten zu lassen.

    Ich überforderte das Pferd in einer sehr gut getarnten und gut gemeinten Art und ich überforderte mich dabei selbst. Ich überging nicht nur seine Grenzen, sondern auch meine. Und am Ende wies mich der sonst am Boden sehr zarte und sanfte Wallach in meine Schranken und zeigte mir angstvoll und bestimmt, bei vollkommener Empörung und vor mir erschrocken meine und seine Grenzen auf. Peinlich berührt brauchte ich lange Zeit, mir all dies demütig einzugestehen und mich mit meiner Scham und meinem Scheitern zu beschäftigen. Ich pflegte meine Schmerzen und fühlte mich gebrochen. Ich sehnte mich nach Trost durch Peggy. Doch die war schon lange nicht mehr da. Die herzensgute Traberstute starb in meinen Armen vor vielen Jahren als alte Pferdedame nach einer treuen, harmonischen Partnerschaft und ihrer Reittherapiepferdkarriere auf dem Therapiehof.

    Mir stieg die Schamesröte ins Gesicht. Ich konnte mir im Spiegel kaum mehr in die Augen schauen. Ich hatte nicht nur Peggys Lehre aktuell in meiner Bereit-Mission dieses besonderen Wallachs missachtet wie noch nie, ich hatte vielbeschäftigt auch ganz vergessen ihr „Lebewohl" zu sagen, mir eine Zeit des Trauerns einzuräumen und mich wahrhaftig von ihrer Seele zu verabschieden. Ich hatte ihre Ahnenschaft nicht gepflegt. Meine Erinnerungen an all das, was sie mir beigebracht und mich liebevoll und geduldig gelehrt hatte, hatte ich im stressigen Alltag durch meine eigene Überlastung verdrängt und durch neu gelernte Theorien abgelöst.

    Damals zu ihrer Lebzeit, als ich noch mit ihr im realen Leben über alle Ebenen tief verbunden war, stand ich mit ihr in einer ganz besonderen Beziehung. Wo immer ich auch war, vernahm ich ihre Weisungen in meinem inneren Ohr, so wie eine gedankliche Beraterinnenstimme. Immer stand sie mir mit Rat und Tat zur Seite, bis ich den Unterschied von ihrer Stimme zu meiner Stimme kaum mehr vernehmen konnte. Lange Zeit waren wir eins und ich hatte die bestmögliche Beraterin in allen Pferdefragen an meiner Seite. Ich traf sie jeden Tag mehrfach. Diese Begegnungen hatten mir Halt gegeben und ließen mich all das leben und weitergeben, was sie mir gegeben und mich gelehrt hatte. Und dann starb sie eines Tages. Würdevoll. Voll und ganz zugewandt und mit all meiner Widmung für sie in ihren letzten Stunden. Ich ließ sie gehen und eine Traube ihrer Pferdefamilie stand um uns herum, als sie ihren Körper verließ. Nachdem sie gestorben war kümmerte ich mich schleunigst um die Pferde und Menschen, die am meisten darunter litten. Doch ich vergaß zu realisieren, welch großen Verlust ich in dieser Stunde selbst erlitten hatte.

    Peggy hatte mich seit meiner Kindheit begleitet. Sie war mir Freundin, Mutter, Befürworterin, Retterin, Lehrerin und Großmeisterin gewesen. Doch nach ihrem Tod war ich pflichtgetreu so beschäftigt mit dem, was verantwortungsbewusst zu tun war, dass ich mich selbst und meine eigenen Bedürfnisse verdrängt und übergangen hatte. Ich machte mir nach ihrem Tod bewusst, die Verbindung zu ihr auch ohne körperliche Anwesenheit vernehmen zu können. Das kannte ich schon von anderen Wesen. Doch ich vergaß währenddessen, wie wichtig die rein irdische Anwesenheit für uns Menschen ist und was solch ein Verlust einer wahrhaft gelebten Beziehung zu einem Lebewesen für uns als Mensch bedeutete. Ich überging meine Trauer und vergaß dabei das irdische Loslassen. Ich lebte mit ihr in einer geistigen Welt weiter ...

    Im darauf folgenden Alltag schlief die Verbindung meinerseits langsam schleichend einfach ein. Vermutlich hätte ich zu jedem Zeitpunkt die Verbindung zu ihr tatsächlich aufnehmen, halten und pflegen können, so wie ich es sonst auch getan hatte. Doch hatte ich es im Angesicht meiner täglichen Anforderungen schlicht und einfach versäumt, den Begegnungen Raum zu geben. Und so geschah es, dass all dies in meiner eigenen Sinnkrise über mich hereinbrach. Die Knochen taten vom Sturz vom Pferd noch Monate später weh und mit gebrochenem Gefühl verlor ich zu der Zeit einen Teil meines sonst so starken Selbstvertrauens.

    So begann ich, mich zu erinnern, und mich wieder auf meine alte Freundin und Beraterin Peggy zu besinnen. Wie in einem täglichen Gebet bat ich sie um Rat, Zuspruch und Hilfe.

    Und die Hilfe kam.

    Nachdem ich viele Tage und Nächte damit verbrachte, meine Einsichten zu tätigen, zu sortieren und niederzuschreiben, mich zu reflektieren und zu realisieren, dass nun zwar ein großes Kapitel in meinem Leben zu Ende ging, aber zeitgleich ein ganz neues anfangen würde, bekam ich langsam eine neue, viel feinere Sicht der Dinge. Im Grunde war das, was sich in mir festigte, gar nicht neu. Es war uralt. Als Kind hatte ich all diese Einsichten schon einmal ganz klar vor Augen gehabt. Sie waren nahtlos in mein Gefühl integriert gewesen. Und nun wurden genau diese Einsichten und Gefühle wieder neu präsent und wollten aus der Tiefe heraus gelebt und in die Praxis umgesetzt werden.

    Die kommenden 40 Jahre wurden versehen mit einer Idee: Nachdem ich meine Sinnkrise, in der ich oftmals gedacht hatte, dass ich das mit den Pferden vielleicht lieber ganz sein lassen sollte, überwunden hatte, wurde klar, dass ich die alte Tätigkeit mit neuer Qualität zu füllen hatte. Ich überarbeitete meine Konzepte und während ich das tat, tauchte unaufgefordert immer wieder und immer häufiger Peggy in meinen Gedankengängen und Visionen auf. Es schien sie fröhlich zu stimmen, dass ich die Lektion zu lernen bereit war und sie berührte mich mit ihrer Liebe warm in meinem Herzen. So, als wäre sie stolz auf mich, dass ich die Herausforderung annahm und mein Leben neu sortierte. Endlich. Als mir klar wurde, dass all die Theorien, die ich in den letzten Jahren gelernt hatte, nur der Orientierungshilfe dienten, um mein eigenes System bewußt zu erkennen, entstand eine neue und sinnvolle Perspektive. So machte sogar der Sturz und das Sitzen im Sand plötzlich Sinn. Heute danke ich dem zarten Araber von damals, dass er mich so unmissverständlich gebremst hatte, um mir zu zeigen, dass der Weg, den ich an dem Tag einschlug, der falsche war. Vielmehr als um gesammeltes Wissen und Theorien zu verbreiten wollte Peggys Lehre von der weiblichen Intuition in die Tat umgesetzt werden. Nicht um damit vorrangig und zielstrebig etwas damit zu tun, sondern vielmehr, um selbstverkörpert zu sein, was ich bin und schon immer war.

    Durch die vielen unterschiedlichen Begegnungen in den Jahren der Pferdeschule hatte ich viel gelernt, wurde inspiriert, musste und durfte mich wundern, recherchieren und wieder lernen, verstehen und begreifen.

    Ich hatte erst spät verstanden, dass die Impulse, die ich aus den vielen Situationen heraus mitnahm, nur einen Teil des Lebens ausmachten. Nun kam dazu der Teil, in dem ich realisierte, dass ich das erlangte Wissen in Weisheit umwandeln und in liebevolle, klar verständliche und eindeutige Handlung umsetzen musste. Und zwar noch deutlicher als zuvor. Neu. Zu hundert Prozent konsequent das umsetzend, was ich theoretisch wusste und für mich selbst anstrebte. Meine Pferde, meine weiteren tierischen und menschlichen Begleiter begrüßten meine Veränderung und Entwicklung und den daraus folgenden stetig wachsenden geistigen und emotionalen Tiefgang. Sie alle sicherten mir ihre Unterstützung zu. Ich nahm meine Zügel wieder selbst in die Hand und öffnete mich vorsichtig für neue Handlungsweisen. Von nun an ging alles nur noch durch das Herz. Von nun an spielte wieder die Intuition die Hauptrolle in meinem Leben.

    Eine fabelhafte Theorie allein konnte nichts bewegen. Die darauf folgende Handlung war es, die die Welt und meine innere und äußere Sicht der Dinge verändern könnte. Die aus tiefsten Herzen gelebte Handlung war es, die aus Wissen und Fühlen intuitive Weisheit werden ließ. Stets als Lernende.

    Alles, aber auch alles, was ich jemals Mensch und Tier predigte, schien sich danach zu sehnen, dass ich all das für mich selbst vollständig umsetzte, was ich in meinem tiefsten Innersten bereits lange bewegte und wusste. Die konsequente Umsetzung eines aus der Tiefe meines Selbst stammenden Wissens war es, was ich anstrebte. Ich war nicht zufrieden damit, dass Methoden oder Ergebnisse für mein Umfeld wissenschaftlich beweisbar sein mußten. Und ich fühlte mich begrenzt dadurch, dass zumindest für den Betrachter die Umsetzung von Entwicklungs- und Heilungsgeschehen sichtbar oder erklärbar sein mussten. Ich wollte nur noch hundert Prozent des puren Lebens zulassen, erfahren und weitergeben. Inmitten dieser hundert Prozent wollte ich mich bewegen können und dürfen. Ich wollte mich nicht weiter begrenzen lassen und spürte den Wunsch, alle Ebenen miteinander zu vernetzen, ohne sie voneinander zu trennen oder erklären zu müssen. Alle körperlichen, energetischen, emotionalen, mentalen und geistigen Impulse sollten naturgemäß miteinander verschmelzen dürfen und zu einem authentischen großen Ganzen werden. Dabei wollte ich disziplinierter sein als zuvor und den Teil in mir, der auch manchmal etwas bequem und träge ist, wohlwollend überlisten. Ich wollte meinen inneren Schweinehund nicht wieder in die Welt der Schatten verdrängen, ich wollte ihn zum Freund gewinnen und ihn achten und respektieren und ihn zum Helfen motivieren. Unabhängig davon, was die Außenwelt davon hielt.

    Ich entschied mich gegen eine Vergrößerung des Projektes und machte zum Schrecken vieler Mitmenschen Nägel mit Köpfen. Ich wusste, ich brauche eine Pause, eine Erleichterung, um für meine eigene Erneuerung Zeit und Raum zu haben. Und vor allem brauchte ich so wenig irdisches Gepäck wie nötig, das mich in alten Fesseln und überholten Mustern hielt. Nachdem ich bereit war, mich nicht nur um andere, sondern mich als Basis zuallererst intensiv um mich selbst zu kümmern - und mir selbst in meinem tiefsten Inneren zu begegnen, verkaufte ich den gut situierten Therapiehof, beendete das bis dahin sehr erfolgreiche Projekt Pferdeschule Equus Caballus, reduzierte mein Hab und Gut auf das Wesentliche und machte mich auf die spannende Reise in meine tiefsten Tiefen. Und dann geschah das Wunder. Nachdem ich tatsächlich alles entschieden hatte und mich schweren Herzens selbst von dem Grossteil meiner treuen Pferdeherde trennte, tauchte Peggy jede Nacht in meinen Träumen auf. Als Tanja-Spezialistin vernahm ich Hinweise und Weisungen von ihr für mein neues, weiteres Leben. Ich hatte endlich wieder Platz für sie in meinem Leben. Jeden Morgen wachte ich berührt und wie von ihr geführt auf. Die Morgenstunden widmete ich der Meditation und überlegte, wie ich die neuen Handlungsweisen und Gefühle in mein neues Dasein integrieren sollte. Der Schatten, Angst, Scham und Schmerz der Vergangenheit, wurden meine großen Lehrer, ohne die ich den Weg der Wandlung wahrscheinlich nicht gefunden und den konsequenten Wandel nicht eingeleitet hätte. Der Weg führte nun scheinbar nicht mehr wie gewohnt Vollgas vorwärts, sondern zurück. Zurück zu mir selbst, zu meinem Kern, zu meiner Quelle, die ich tief in mir fand.

    2 Der inneren Führung folgen

    Nachdem ich im Winter 2015/2016 in der Endschleife meiner therapeutischen Tätigkeit auf dem Hof der Pferdeschule Equus Caballus drei Nächte lang von Peggy immer wieder die Impulse bekam, eine kleine zweijährige Stute hoch im Norden zu finden, die farblich genauso aussehen würde, wie sie selbst damals als junges Pferd aussah, wurde von ihr ein neuer, wichtiger Akzent gesetzt. Ich sollte mich nicht beirren lassen, denn diese Stute würde mir helfen, wieder voll und ganz bei mir selbst anzukommen und mir von nun an hilfreich zur Seite stehen. Sie würde meinen gesamten Wandel begleiten. An ihr sollte ich mich festhalten können, wenn ich Ruhe, Rat, Wärme und Hilfe brauchte. Sie sollte mich dabei unterstützen, nicht den Boden unter den Füssen zu verlieren. Sie sollte mir helfen, ganz die fühlende, intuitive Frau zu sein, die ich bin.

    So ging ich am Vormittag des dritten Tages zwar etwas zweifelnd und verunsichert, aber ebenso neugierig und motiviert und dabei auf meine Intuition vertrauend in mein Büro. Ich startete den Computer und ging direkt in das Internet, um genau mit den wenigen Daten zu recherchieren, die ich als wegweisende Information bekommen hatte:

    Stute, braun, 2 Jahre, Norden, zu verkaufen. Ich war mir sicher, wenn all das nur meiner Fantasie oder meiner Sinnkrise entsprang und ich einem Irrtum oder einer Illusion aufgesessen war, würde sich sowieso kein eindeutiges Ergebnis zeigen. Dann könnte ich mich voller Überzeugung aus dieser Art der Beeinflussung und gefühlten Fremdsteuerung lösen. Ich würde meine Träume dann gegebenenfalls einfach als Wunschtraum oder Sehnsucht abhandeln und mir deren Entstehung damit erklären, dass wieder einmal die Dämonen meiner alten Zeit mich einzuholen versuchten, um traditionsbewusst die alten Muster zu erhalten und Altes neu zu beleben. Schließlich halten wir uns als Menschen gerne an Erfahrungen fest, die schon einmal Sinn gemacht haben und umsetzbar gewesen waren, egal welchen Schmerz dieser Weg mit sich bringt.

    Zu der Zeit wusste ich nicht mehr so ganz genau, wie weit ich meinen Wahrnehmungen trauen sollte. Ich hatte mir und meiner Intuition Jahrzehnte lang unumstößlich und blind vertraut. Doch nach dem erwähnten Sturz und dem sehr schmerzlichen Landen mit dem Hintern im Sand war ich verunsichert und nicht mehr so stabil und mir selbst vertrauend wie früher. Die Verunsicherung kam nicht vom Sturz allein, sondern viel mehr von all dem, was für mich sinnbildlich dahinter stand und dazu geführt hatte. Die Verunsicherung galt all den Gründen, weshalb es so weit kommen konnte. Es war vielmehr der Sturz in die bereits weit offen stehende Falltür meinerseits, in die ich eines Tages stolpern musste, nicht nur der Sturz von einem Pferderücken allein. Hinter dieser Falltür offenbarten sich schnell aufeinander folgend viele alte Schmerzen und unschöne Erinnerungen, und das auf jeder Ebene, auf der es sich nur vorstellen ließ. Ich hatte vieles zu überdenken, wenn ich diese entstandenen Zweifel jemals wieder abschütteln können wollte. Ich musste loslassen und

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