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Gedenken: Gedenken verleiht dem Dasein Wert.
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Gedenken: Gedenken verleiht dem Dasein Wert.
eBook119 Seiten1 Stunde

Gedenken: Gedenken verleiht dem Dasein Wert.

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Über dieses E-Book

Gedenken verleiht dem Dasein Wert.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum19. Jan. 2022
ISBN9783347548169
Gedenken: Gedenken verleiht dem Dasein Wert.

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    Buchvorschau

    Gedenken - Willi Stannartz

    Gedenken

    der Summa,

    der große Summa

    is fort

    1

    Gedenken geschieht seltener, Menschen und Ereignisse zahlreicher geworden, und die Vergangenheit wartet bereits mit zahllosen Gegebenheiten auf die der Erinnerung wert sind. Und wenn man die Auffassung vertritt daß im Grunde ein jedewedes des Gedenkens wert ist so steht man vor der Unmöglichkeit eine Einschätzung vorzunehmen, welche Gegebenheit es in besonderer Weise verdient. Wenn zugleich das Gedenken dem Dasein Wert verleiht.

    Die Realität sieht derart, aus daß man immer kürzer beim Gedenken verweilt und schnell zur Tagesordnung übergeht, die Zeit kaum für die Bewältigung immer zahlreicher und drängender werdenden Angelegenheiten noch reicht. Das Leben wird hektischer, die Aufmerksamkeit kürzer, das Tempo schneller, die Erinnerung weniger.

    Wenn allerdings eine Haltung der Gleichgültigkeit dieser Angelegenheit gegenüber angesichts der Aussichtslosigkeit der Bewältigung ebenso wenig zufriedenstellend ist und die grundsätzliche Frage sich stellt, ob die Dinge für deren Erledigung man die kostbare Lebenszeit verwendet wirklich alle und in jedem Falle diesen Einsatz rechtfertigen. Ob sie nicht auf sinnvollere und wertvollere Weise verbracht werden könnte und sollte.

    Was der Angelegenheit ihr eigentliches Gewicht verleiht ist die Tatsache, daß Leid ein wesentlicher Teil des menschlichen Daseins ausmacht. Und daß dem Gedenken daher in besonderem Maße Bedeutung zukommt wenn man der Überzeugung ist, daß das menschliche Leid eine der kostbarsten Gegebenheiten darstellt die in den Bereichen des Universums anzutreffen sind. Und daß dieser Sachverhalt und Tatbestand es nicht zulassen darf, daß gerade diese Gegebenheit größter Kostbarkeit der Vergessenheit anheimfällt und keine Würdigung erfährt.

    Es läßt sich freilich anders kaum sehen als daß die

    Lebenswirklichkeit gerade an Mitgefühl und Empathie viel zu wünschen übrig läßt, daß man eher von einer vorherrschenden Gefühlsleere oder gar Kälte reden muß. Und daß sich im Hinblick auf Empfindungen der Mitmenschlichkeit im Verlauf der Geschichte ein Wandel nicht wirklich vollzogen hat. Das Dasein vielmehr von kaltem Wettbewerbsstreben bestimmt, das wenig Zeit oder Zuneigung für Verlierer hat, so wie diese nach der gängigen Definition charakterisiert werden, umso mehr aber für den eigenen Vorteil. Auch dessen Definition gemäß bestimmten Kriterien –, anderen als denen des Wohlwollens jedenfalls. Wenn die Empfindungen nicht ungleich negativer noch ausfallen und sich als Ressentiment, Neid und Haß zeigen.

    Vielleicht käme man an der Feststellung nicht vorbei, daß gerade diese Art Wirklichkeit eventuell der menschlichen Natur und ihren Bedürfnissen entspricht, selbst wenn gerade darin die Ursachen für das Leid zu sehen sind. Was die Frage aufwirft, ob es sich bei diesen Ursachen um Gegebenheiten objektiver Art handelt, selbst wenn sie subjektivem Verhalten entspringen. Das heißt ob deren Vermeidung sich im Bereich oder vielmehr außerhalb des menschlichen Einflußvermögens befindet, der letztere Fall einen grundsätzlichen Wandel somit ausschließt. Und wenn ja ob es sich dabei um den kleineren oder größeren Teil im Verhältnis zu demjenigen handelt, der auf äußere unabwendbare Einwirkungen schicksalhafter Ereignisse zurückgeht.

    Um dem Gedenken angemesse Gelegenheit und Freiheit einzuräumen wäre es vorteilhaft sich in einer Situation zu befinden die dafür die Gelegenheit bietet. So weit jedenfalls wie es sich um bewußte Bemühungen handelt und nicht um einen Bewußtseinsvorgang, der sich unmittelbar von selber einstellt und sich instinktiv ein- oder vorfindet. Und sollte man die Auffassung hegen daß es sich beim Gedenken um etwas handelt, das nicht lediglich als Luxus gilt sondern das einen fundamentalen Wert besitzt, so müsste die Gelegenheit geschaffen werden die es ermöglicht. Eine Wirklichkeit demnach die nicht in ihrer Vordringlichkeit und Ausschließlichkeit in einem Milieu der blinden Aktivität vonstatten geht.

    Und wo man sich vor der Frage findet, ob ein Gedenken der Art gerechtfertigt sein mag das ein Individuum bedingungs- und vorbehaltlos verurteilt, indem man keine Umstände zu seinen Gunsten zu finden vermag. Oder in solchem Falle als jemand – respektive im gegebenen Falle als eine Gesellschaft - dasteht und seinerseits der Gefahr ausgesetzt ist, wegen mangelnder Mitmenschlichkeit oder unzureichendem Verständnis der Verurteilung zu unterliegen.

    Fragen von grundsätzlicher Art bei denen man davon ausgehen kann daß die Antworten auf sie längst erfolgt sind. Die Religionen haben sie mit dem Begriff der Erbsünde gegeben. Worauf es jedoch in diesem Zusammenhang ankommt ist die Frage, inwieweit deren Einfluß sich auf die Qualität der Lebenswirklichikeit auswirkt, das heißt ob ein solcher überhaupt vorhanden ist. Und in der Art und Qualität des Gedenkens – respektive dessen Fehlen - in besonderer Weise einen Niederschlag findet..

    Die Vergangenheit ändert sich durch Gedenken nicht, und sollte man mit diesem Hoffnung auf Wirksamkeit für die Zukunft verbinden, so müßte sie eher gering ausfallen, da es an Gedenken noch niemals gefehlt hat, jedoch an seine Auswirkung auf einen grundlegenden Bewußtseinswandel umso mehr. Es sei denn daß man in Berücksichtigung der Logik sagt daß wo dem Gedenken keine große Bedeutung zukam eben auch keine große Wirkung erfolgen konnte. Wobei dennoch die Möglichkeit nicht von der Hand zu weisen ist, daß Gedenken eventuell vorwiegend der eigenen Genugtuung dient, da es ein gutes Gefühl vermittelt. Und wenn man sich somit auf die existentielle Situation der eignen Identität zurückziehen will, das wahre Leben das heißt die Befindlichkeit, was kann man da finden? Oder was sollte man im idealen Falle, das heißt wenn es in diesem Punkt Einigkeit geben könnte. Und wenn, ob die Vorstellung sich verwirklichen läßt.

    Es sollte eine der Zufriedenheit sein, und der Dankbarkeit über das Geschenk des Daseins und der Wertschätzung seiner Situation, als menschliches Individuum im Universum zugegen zu sein, und sie mit Bewußtsein und Empfindung zu erleben. Und wenn etwas dazwischen käme das diese Empfindung stört, so sollte man es nach Möglichkeit unterdrücken, respektive wenn dies nicht geht zusehn, daß es möglichst schnell wieder verschwindet, um zur Befindlichkeit der Zufriedenheit zurückfinden zu können, die ein Gedenken ermöglicht.

    Selbst wenn Feindseligkeit droht, eine konträre Stimmung seitens der Mitwelt, oder daß man es nur meint, was freilich heißt daß in der Regel Anzeichen dafür vorliegen, Anschein der in der Regel auf Tatsachen beruht. Eine Unversöhnlichkeit gegen die man nicht ankäme, weder gegen deren Bestehen noch die Beeinträchtigung, die sie im Inneren ausübt. Die Kunst somit sich innerlich damit zu arrangieren, wenn man die Mittel dagegen effektiv anzugehn, wie Schmeichelei oder in den Chor der Gehässigkeit einzustimmen, der Gewöhnlichkeit wegen nicht aufbringen kann oder will. Was die Feindseligkeit steigert und sie erst hervorruft.

    Nicht von ungefähr werden viele krank – einerseits – oder auf der anderen nehmen sie Drogen, damit das schlechte Gefühl verschwindet und einem schönen Platz macht. Das in solchem Falle nicht permanent ist und nicht gut endet. Und einen Weg sucht um Zufriedenheit auf bessere Weise zu erreichen. Etwa darauf warten daß die Zeit Wunden heilt, welche Zwischenzeit es freilich zu überstehen gilt, denn darum geht es gerade denn diese bedeutet Leid. Es sei denn man hilft auf andere Weise, indem etwa ein Erfolgserlebnis für Hilfe sorgt. Welches jedoch nicht ohne weiteres zu erlangen ist.

    Indem man sich das Recht auf Zufriedenheit jedoch grundsätzlich zugesteht und ohne Umschweife sagt, man habe ein Anrecht darauf, denn der Sinn und Zweck der Existenz des Verweilens auf der Erde kann unmöglich in der Unzufriedenheit liegen. Und insbesondere wenn man an alle die schönen Dinge denkt, die die Menschen geschaffen so wäre es undankbar sie nicht zu beachten, sie nicht zu schätzen und nicht daran zu erfreuen. Denn zu welchem Zweck sollten sie sonst existieren, wozu sonst hätt man sich Mühe gegeben, als daß sie zumindest ein Gedenken verdienen.

    Sodaß es eigentlich unweigerlich verwundern muß, daß Zufriedenheit nicht die vorherrschende alle anderen ausstechende Empfindung darstellt. Und noch wichtiger alles zu unterlassen, was diesem Vorhaben im Wege steht. Und schon gar nicht mit Absicht darauf hinzuwirken, daß Mitmenschen diese Möglichkeit zur Zufriedenheit verwehrt ist. Um ihrer selbst willen, jedoch um darüber hinaus solche Verfassung zu nützen, um ein höheres Bewußtsein, das des Wunders und der Kostbarkeit der Existenz, zu erreichen.

    Wo eventuell ein Mißbehagen vorliegen mag aus Gründen eines Bedenkens, ob ein Recht auf Zufriedenheit gegeben sein mag, wenn dieses

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