Der Weg zu deinem wahren Ich
Von Sebastian Stahl
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Über dieses E-Book
Anhand meiner Geschichte zeige ich dir, wie auch du es schaffen kannst, dich von den Fesseln deiner Gedanken zu befreien.
Vielleicht hast du schon viel über dieses Thema gelesen und musstest feststellen, dass sich in deinem Leben kaum etwas geändert hat.
Hier erfährst du, wie Menschen wirklich ticken und wie du dieses Wissen zu deinem Vorteil nutzen kannst.
Du lernst, wie du die Kontrolle über dein Leben erlangst und aus den tiefsten Abgründen deines Bestehens einen selbstbewussten und erfolgreichen Menschen erschaffst.
In diesem Ratgeber biete ich dir die Möglichkeit, in eine wirkliche Veränderung zu kommen.
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Buchvorschau
Der Weg zu deinem wahren Ich - Sebastian Stahl
Kapitel 1: Happy Family
2001. Mittlerweile war ich um die 13 Jahre alt. Ich war wieder, wie fast jeden Tag, mit meinen Freunden draußen beim Gymnasium. Dies war gegenüber unserer Schule, wo wir täglich abhingen. Wir spielten Basketball und chillten. Wir kamen uns cool vor. Wir sind die Jungs aus der Unterschicht im Reichenviertel, die am Nachmittag den Schulhof vom Gymnasium unsicher machten.
Hin und wieder kamen Gruppen von Jugendlichen vorbei, meist waren sie älter als wir und sie spielten mit uns Basketball und sprachen mit uns über Hip-Hop. Wir fühlten uns super, da wir nun bei den Älteren akzeptiert zu sein schienen. Kanntest du auch dieses tolle Gefühl, bei den Älteren akzeptiert zu sein?
Nach einer Weile wollte ich zusammen mit meinem Freund Steven nach Meiendorf fahren, einem abgelegenen Ort von Hamburg, der für seine kriminelle Bevölkerung bekannt war. Wir gingen durch den Park, um einen Freund von ihm zu besuchen. Wir waren gut drauf. Auf dem Weg trafen wir auf zwei ältere, große, breite Jungs, die direkt auf uns zukamen und uns ansprachen.
Erst dachte ich, es seien zwei Freunde von Steven, da sie sich mehr in seine Richtung bewegten. Ich dachte mir: „Nice, gleich lerne ich wieder coole neue Leute kennen." Doch an diesem Tag trug der Schein. Plötzlich verlangte einer der Großen mein Handy.
Völlig perplex gab ich es ihm, ohne wirklich zu kapieren, was in dieser Situation eigentlich geschah. So schnell wie die Jungs kamen, so verschwanden sie auch ins Nirgendwo. Nun war meine Laune wieder im Keller.
Wütend und immer noch geschockt gingen wir zur Polizei, um eine Anzeige gegen diesen Hurensohn zu erstatten. Leider gegen Unbekannt. Später holte meine Mutter mich von der Polizeiwache ab und wir fuhren nach Hause. Hätte ich gegen diesen Typen anders handeln sollen?
Aus heutiger Sicht würde ich die Situation neu betrachten.
Vielen wurde beigebracht, dass es sich lohnt nett zu sein und dass es besser wäre, Konflikte zu vermeiden. Natürlich wollen unsere Eltern nur das Beste für uns, um ihren Kind vor der Welt, die oft nicht korrekt ist, zu beschützen.
Heute sehe ich, dass es sich nicht lohnt, der Welt davonzulaufen. Denn tagtäglich werden wir mit Sachen konfrontiert, die Stärke und Durchsetzungsvermögen erfordern. Wenn unsere Eltern oder andere Menschen, die uns lieben, versuchen uns vor der Welt zu beschützen, werden trotzdem Menschen kommen, vor denen wir uns behaupten müssen.
Dabei erinnere ich mich an Cameron Frye aus dem Film „Ferris macht blau". Vielleicht erinnerst du dich an die Szene, wo Ferris Cameron dazu überredet, mit dem Ferrari seines Vaters zu fahren? Der Ferrari war für seinen Vater sein Ein und Alles. Man sah ganz klar, dass Cameron damit nicht einverstanden war.
Es könnten Kratzer entstehen und die Tachoanzeige würde sich verändern. Das würde Camerons Ende bedeuten. Trotzdem ließ er sich dazu überreden und sie fuhren mit dem heißgeliebten Ferrari des Vaters davon.
Diese Szene erinnert mich heute stark an mein altes Ich, welches ich mittlerweile begraben habe. Ich konnte mich nicht durchsetzen und war schwach. Vielleicht kennst du auch dieses Gefühl. Auf der einen Seite möchtest du deinem Gegenüber deine Meinung ins Gesicht sagen und dich durchsetzen.
Auf der anderen Seite bist du sauer auf dich selbst, weil du dich schon wieder nicht durchgesetzt hast. Dieses Gefühl hin und her gerissen und dir selbst nicht treu geblieben zu sein ist die Hölle. Wenn du deinem Rivalen die Meinung sagen willst, aber nicht kannst, fühlst du dich hilflos.
Dabei stehst du dir nur selbst im Weg.
Ich möchte dir eine weitere Szene in meinem Leben zeigen, um dir eine ähnliche Situation noch besser zu erläutern. Sie fand im Supermarkt einer großen Kette statt. Ich war so um die 20 Jahre alt. Es war ein ganz normaler Tag für mich. Nach der Arbeit meiner Ausbildung ging ich dort hin und besorgte noch ein paar Sachen für den Haushalt. Ich dachte mir erst nichts.
Dann stand ich an der Kasse mit 2 oder 3 Produkten auf dem Laufband. Hinter mir tauchte ein Mann auf, der es eilig zu haben schien. Er bewegte sich hastig und kam mit großen Schritten auf die Kasse zu. Also fragte er mich, ob er sich vor mich stellen darf. Ohne zu zögern oder auf meine Antwort zu warten, stellte er sich vor mich und legte seine Ware vor den Scanner.
Auch in dieser Situation war ich wieder schwach. Ich war perplex und wusste nicht was ich sagen sollte.
Hätte ich ihm hinterherrufen sollen und ihn fragen was das gerade sollte?
Ich war innerlich wie gelähmt. Kennst du auch dieses Gefühl wie es ist, sich wieder nicht durchgesetzt zu haben?
Anstatt mich zu behaupten, verkaufte ich es mir selbst so, als wäre ich einfach nur nett gewesen. Als hätte ich einem Menschen, der es eilig hatte, geholfen schneller nach Hause zu kommen oder seinen Termin zu erreichen. Doch in Wirklichkeit fühlte ich mich wie der größte Lappen, weil ich mich nicht behauptete. Dieser Gedanke verfolgte mich den ganzen Tag. Warum bin ich so schwach, warum habe ich schon wieder nachgegeben?
Als Kind erfuhr ich viel Liebe und Fürsorge, wofür ich meinen Eltern sehr dankbar bin. Denn Liebe braucht jedes Kind, jeder Mensch.
Liebe gibt uns ein Gefühl der Geborgenheit, ein Gefühl der Zuneigung. Jedoch ist es neben der Liebe auch sehr wichtig, dass wir gleichzeitig auf diese Welt vorbereitet werden.
An dieser Stelle danke ich meinen Eltern, die mich so gut sie konnten auf diese Welt vorbereitet haben. Als ich 16 Jahre jung war, fuhr mein Vater mich wöchentlich zum Boxtraining, wo ich lernen sollte mich zu behaupten und durchzusetzen. Auch sonst taten sie viel, um mich zu stärken. Doch was wir daraus machen hängt auch immer zum großen Teil von uns selbst ab.
Wenn du vielleicht aber nichts als Liebe bekommen hast und nicht auf diese Welt vorbereitet wurdest, kann es dich glauben lassen, dass die ganze Welt nur aus Liebe und Zuckerwatte besteht.
Wenn wir dann aber sehen, dass es nicht so ist, sind wir schockiert. So als ob wir plötzlich verstehen, dass es keinen Weihnachtsmann gibt. Je nachdem wie stark wir als Kinder an ihn geglaubt haben, desto größer ist der Schock oder die Enttäuschung, wenn wir realisieren, dass es einfach nur eine Geschichte ist, um uns besser erziehen zu können. „Wenn du brav bist, gibt es auch Geschenke vom Weihnachtsmann!"
Wir sind schockiert und enttäuscht, weil die Menschen und die Welt doch nicht so sind, wie wir sie uns vorgestellt haben. Doch es ist nicht die Aufgabe der Eltern uns nur Liebe zu geben, sondern sie müssen uns auch auf diese Welt vorbereiten, uns zeigen, dass es eben auch Situationen gibt, in denen wir uns behaupten müssen.
Natürlich kommt es nicht nur allein durch die Erziehung der Eltern. Auch die Medien, Lehrer und moralische Vorstellungen, wie Nächstenliebe oder Selbstlosigkeit, spielen eine große Rolle. Sie alle predigen uns von Liebe und Konfliktfreiheit. Sie bereiten uns nicht wirklich auf die Realität vor, und diese ist manchmal knüppelhart.
Werden wir also nicht richtig darauf vorbereitet oder setzen das Gelernte nicht um, sind wir automatisch dazu gezwungen, Situationen wie diese aus dem Supermarkt oder aus dem Park in Meiendorf erleben zu müssen.
Anhand einer anderen Situation aus meinem Leben zeige ich dir noch ein weiteres Beispiel.
Ich war ein eher ruhiger und introvertierter Mensch, der Konflikten lieber aus dem Weg ging, was für Mobber natürlich das gefundene Fressen war. Das heißt, sie suchen sich Leute, die schwach sind und sich vor anderen nicht behaupten können.
Mit Sicherheit kennst du auch solche Leute. Dazu gehörte, wie du bereits weißt, auch ich. Ich selbst war eine Zeit lang Opfer von Mobbing. Daran erinnere ich mich noch heute.
Mobber suchen sich schwache Leute aus und das wurde mir auch an diesem Tag wieder zum Verhängnis.
Ich war in der Schule für Ernährung und Hauswirtschaft, denn damals wollte ich unbedingt eine Ausbildung zum Koch machen. Man sagte mir, wenn ich kochen kann, bekomme ich Frauen. Das hat sich übrigens als falsch herausgestellt. Es kann ein Nice-To-Have sein, aber nicht der Hauptgrund.
Jedenfalls war ich an diesem Tag wieder Zielscheibe für gewisse Leute, die mit mir nicht einverstanden waren.
Sie selbst waren erfolgreich bei Frauen und schienen selbstbewusst zu sein. „Haha, Sebastian, du Lauch! du bist ein Niemand und du wirst immer Single bleiben!"
Wenn dir jemand ähnliche Worte an den Kopf geschmissen hat, wirst du verstehen, wie ich mich fühlte. Diese Worte verletzten mich stark und ich verstand erst dann den Spruch „Worte verletzen mehr als Schläge" so wirklich.
Zuhause bekommen die meisten Menschen sehr viel Liebe, ohne gleichzeitig auf die Welt vorbereitet zu werden. Wenn sie dann aber die Realität sehen, dass die Welt nicht nur aus Liebe besteht, sind sie enttäuscht und fühlen sich verletzt. „Die Welt ist gemein und ungerecht. Alle müssen sich doch liebhaben."
Vermeide Konflikte und sei immer nett! Das ist der Leitsatz vieler Menschen.
Doch das sind dann die Leute, die sich oftmals weder körperlich nicht wehren, noch gegen andere Menschen gut argumentieren können, weil ihnen dazu einfach den Mut fehlt, da ihnen beigebracht wurde immer höflich und nett zu sein.
Heute verstehe ich diese Aspekte und möchte sie gerne mit dir Teilen. Warum Mobber andere Leute schikanieren kann verschiedene Gründe haben.
Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben oder Missgunst. Denn wer mit seinem eigenen Leben nicht zufrieden ist, sucht sich schwache Leute aus, die sich nicht wehren können.
Eine andere Situation war im Sportunterricht. Wir spielten Basketball. Ich war ein guter Spieler gewesen, da wir täglich beim Gymnasium auf dem Pausenhof spielten.
Wenn du in etwas gut bist und es dir nicht von den Anderen gegönnt wird, wirst du immer angegriffen. Bestimmt kennst du solche Situationen aus deiner Schulzeit.
Du bist in einer oder mehreren Sachen besonders gut und wirst dann von Leuten angegriffen, die dir dies nicht gönnen und dann versuchen dich fertig zu machen.
Eine Person, an dessen Namen ich mich nicht mehr erinnere, hatte es an diesem Tag besonders auf mich abgesehen. Er kam zu mir und beleidigte mich. Ich blieb ganz ruhig, da ich mir nicht zutraute, ihn verbal zurück zu attackieren. Er forderte mich auf, ihn zu schlagen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich wusste nur, dass er das sagte, damit ich ihm einen Grund gebe, mich zu schlagen. Hätte ich es getan, hätte er mich wahrscheinlich zerstört. Denn ich war in dieser Situation wie gelähmt.
Zu meinem Glück kam der Lehrer dazwischen und beendete den Streit. Ich fühlte mich schlecht, weil erst der Lehrer kommen musste und ich mich wieder nicht selbst durchgesetzt hatte.
Rückblickend war es einfach wieder der fehlende Selbstrespekt, der mich dazu brachte, mich nicht durchsetzen zu können.
Vielen Menschen geht es so. Ihnen wurde beigebracht „Sei immer nett und höflich!". Doch wohin dies führt, bekommen sie oft am eigenen Leibe zu spüren.
Übrigens: Wenn du Opfer vom Mobbing sein solltest, verrate ich dir gerne einen Trick. Dieser ist nicht fair und du brauchst auf jeden Fall Eier dafür. Es ist so, dass Mobber andere Leute schikanieren, die schwach sind.
Das findet meistens auch immer in der Öffentlichkeit vor anderen Menschen statt, damit du dich auch wirklich schön schwach und minderwertig fühlst.
Jedenfalls musst du wissen mit welchen Leuten der Mobber immer abhängt. Mit wem er sich gut versteht und mit wem er seine Pausen auf der