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Volle Fahrt voraus!: Gedichte, Gedanken und Geschichten: 1993-2015
Volle Fahrt voraus!: Gedichte, Gedanken und Geschichten: 1993-2015
Volle Fahrt voraus!: Gedichte, Gedanken und Geschichten: 1993-2015
eBook563 Seiten5 Stunden

Volle Fahrt voraus!: Gedichte, Gedanken und Geschichten: 1993-2015

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Über dieses E-Book

In dieser Sammlung wird die interessierte Leserschaft sämtliche Gedichte, Gedanken und Geschichten aus den Jahren 1993-2015 entdecken. Mehr als zwanzig Jahre, eine lange Zeit.

Die ersten Gedichte und Geschichten verfasste ich im Deutschunterricht. Kreatives Schreiben stand damals auf dem Lehrplan und ich fand Gefallen an dem Balancieren mit Worten und Reimen. Das Unterrichtsziel wurde in meinem Fall erreicht: Der Umgang mit der deutschen Sprache, insbesondere im lyrischen Bereich, ist mir seit den frühen Schülertagen ein stetiges und liebes Hobby geblieben. Welche Kraft, welche Sanftmut, welche Reinheit, welche Schönheit und welche Wahrheit können in einem Gedicht liegen? Wir Menschen besitzen wohl keine vollkommenere Möglichkeit unsere Gedanken und Gefühle auszudrücken als durch die Sprache. Diese Möglichkeit des Ausdrucks fasziniert mich nun seit zwei Jahrzehnten und ich werde des Schreibens nicht müde. Sicherlich denkt der Geist hin und wieder: Du hast schon über Jegliches geschrieben. Aber das Herz fabuliert: So lange du noch klar sehen und denken kannst, fasziniert dich das Leben in all seinen Facetten, also binde deine Gedanken und Gefühle in Verse. Lasse die Buchstaben eine Modelliermasse in deinen Händen sein und schreibe.

Schreibe um dein Leben!
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum20. Jan. 2016
ISBN9783732361281
Volle Fahrt voraus!: Gedichte, Gedanken und Geschichten: 1993-2015

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    Buchvorschau

    Volle Fahrt voraus! - Thorben Paßmanns

    Gedichte

    Aamee tuma ke bhalo aashi

    (II. Zyklus: 2000-2006)

    Jetzt leben wir, jetzt lieben wir.

    Liebe wächst jahrein, jahraus.

    Kein Blick zurück, kein Blick voraus.

    Gegenwart ist jetzt und hier.

    Ein geborgener Raum mit offenen Wänden.

    Das Vertrauen ist stark für neue Ziele.

    Zeit zu lieben, Zeit zu leben.

    Verwurzelte Einheit, nicht zu trennen.

    Haben Mut, es Liebe zu nennen.

    Dem Glück immer wieder eine Chance zu geben.

    Ein Gefühl voller Zärtlichkeit und Liebe.

    Die Romantik bewachen mit schützenden Händen.

    Im Glauben neue Hoffnung finden.

    Den Weg zusammen gehen.

    Nicht zögern, nicht umdrehen.

    Angst im Alltag zu erblinden.

    Aamee tuma ke bhalo aashi!

    Abendfrieden

    (II. Zyklus: 2000-2006)

    Die letzten Wintersonnenstrahlen verblassen und die Dunkelheit umhüllt den kleinen Ort,

    die besondere milde Wärme des Tages fliegt nun mit den ersten Frühlingssehnsüchten fort.

    An solchen Februarabenden laufe ich manchmal verträumt durch die verwinkelten Straßen

    und sammle Schicksals- und Glücksmomente, die wildfremde Menschen einfach vergaßen.

    Ich sehe in den erleuchteten Fenstern Menschen, die lachen, weinen, sinnieren und lieben

    und jeder dieser Menschen zelebriert für sich den ersehnten oder verhassten Abendfrieden.

    Ein alter Mann erhellt mit bunten Fernsehbildern wie jeden Abend seine kleine triste Welt,

    nebenan plant der Manager neue Investitionen mit dem heute frisch verdienten Aktiengeld.

    Eine Etage höher tanzt ein junges Mädchen völlig versunken zum neuen mega Charthit,

    und ein Haus weiter sitzt eine Familie über Prospekten und plant den nächsten Urlaubstrip.

    All diese Menschen müssen morgen wieder ihre ganz persönlichen Probleme besiegen,

    doch bis dahin verbringt jeder auf seine Art den wohlverdienten alltäglichen Abendfrieden.

    Weiter wandere ich durch die junge Nacht und habe nun den Mantelkragen hochgeschlagen.

    Ich verarbeite die gerade gesehenen Bilder und werde sie wohl noch lange mit mir tragen.

    Wir kennen oft nicht die treuen und barmherzigen Seelen, die in der Nachbarschaft wohnen,

    dabei würde sich manchmal ein freundliches Wort oder auch nur ein Lächeln sehr lohnen.

    Von einer Anhöhe sehe ich hinab auf das tiefe Tal, halb verträumt und halb zufrieden,

    ich selber werde nun mehr Nächstenliebe zeigen und sichere mir so meinen Abendfrieden.

    Abendstunde

    (II. Zyklus: 2000-2006)

    Da ist die Mutter mit ihrem Kind.

    Es ist schwer zu Bett zu gehen,

    wenn da noch so viele Fragen sind.

    Und die Mutter sagt:

    Siehst du den dunklen Nachthimmel?

    Nur der Mond weiß was zählt.

    Nur die Sterne wissen wie es weitergeht.

    Darum steh auf und gehe deinen Weg!

    Da ist das Liebespaar.

    Sie fragen sich, was die Zukunft bringt.

    Ob sie morgen auch noch glücklich sind?

    Und jedes der beiden Herzen flüstert:

    Siehst du den dunklen Nachthimmel?

    Nur der Mond weiß was zählt.

    Nur die Sterne wissen wie es weitergeht.

    Darum steh auf und gehe deinen Weg!

    Da ist die alte Frau, die immer aus dem Fenster schaut.

    Die Einsamkeit ist ihr bester Freund,

    wenn sie vor dem Fernseher träumt.

    Und sie denkt wie jedes Mal:

    Siehst du den dunklen Nachthimmel?

    Nur der Mond weiß was zählt.

    Nur die Sterne wissen wie es weitergeht.

    Darum steh auf und gehe deinen Weg!

    Da stehe ich, denke es war ein guter Tag für mich.

    Bin mit meinen Gedanken allein,

    soviel Zeit muss einmal am Tag sein.

    Und ich summe leise:

    Siehst du den dunklen Nachthimmel?

    Nur der Mond weiß was zählt.

    Nur die Sterne wissen wie es weitergeht.

    Darum steh auf und gehe deinen Weg!

    Abgründe am Beckenrand

    (IV. Zyklus: 2013-….)

    Der Weltfrieden breitet schon am Morgen sein Handtuch aus.

    „Endlich Zukunft für Afrika" verhindert beschwerend das Verwehen.

    Zuhause ist sie die nachhaltige und gottesfürchtige Kirchenmaus,

    aber einmal im Jahr darf sie im Sommerurlaub am Büffet anstehen.

    Lieber Gott, segne uns als sonnenhungriger Pauschaltourist,

    weil man ohne deinen guten Beistand am Pool verloren ist.

    Wir leisten Abbitte und begeben uns wieder in deine Hand:

    Bewahre uns vor menschlichen Abgründen am Beckenrand!

    England erobert mittags eine Liege im Namen der Majestät.

    Damit er seine Herkunft nach mehreren Bieren nicht vergisst,

    ist mit Tattoos der britischen Fahne sein ganzer Körper übersät.

    Eine gewiefte, aber schmerzhafte List vom Hooligantourist!

    Lieber Gott, segne uns als sonnenhungriger Pauschaltourist,

    weil man ohne deinen guten Beistand am Pool verloren ist.

    Wir leisten Abbitte und begeben uns wieder in deine Hand:

    Bewahre uns vor menschlichen Abgründen am Beckenrand!

    Schließlich zieht eine vollbeladene Karawane lautstark ein:

    Familie Meier hat ihren Hausstand im Bollerwagen mitgebracht,

    der Herr des Hauses entfacht zunächst auf dem Grill ein Feuerlein,

    weil das Frühstück überschaubar war und die Sonne so hungrig macht.

    Lieber Gott, segne uns als sonnenhungriger Pauschaltourist,

    weil man ohne deinen guten Beistand am Pool verloren ist.

    Wir leisten Abbitte und begeben uns wieder in deine Hand:

    Bewahre uns vor dem eignen Sittenverfall am Beckenrand!

    Adlernest

    (II. Zyklus: 2000-2006)

    Wenn die erste Frühlingssonne die Winterdunkelheit verdrängt,

    erinnere ich mich manchmal an eine längst vergangene Zeit.

    So bald kein Schnee mehr lag, war es wieder soweit:

    Wir haben uns in die warmen Klamotten gezwängt

    und haben uns voller Freude auf den Weg gemacht.

    Den ganzen Winter über haben wir oft an unser Hauptquartier gedacht

    und dann lag es plötzlich verträumt vor uns.

    Das Adlernest war nicht nur irgendein Garten wie für Hinz und Kunz.

    Tim, Julia und Michael.

    Auch junge Adler werden flügge und verlassen ihr Nest,

    ein Kreislauf der sich nicht stoppen lässt.

    Lars, Sven und Isabel.

    Immer wieder trafen wir uns an diesem magischen Ort,

    schmiedeten geheime Pläne und hielten Kriegsrat.

    Im Adlernest bereiteten wir uns vor für manch große Heldentat.

    Wir waren verbündete Indianer und erst der Abend riss uns fort,

    doch am nächsten Tag kehrten wir in unser Revier zurück,

    denn nur an der frischen Luft lebten wir auf vor Glück.

    Mit den spießigen Nachbarn hatten wir oft Streit,

    doch wir führten unverdrossen unseren Kampf für die Gerechtigkeit.

    Tim, Julia und Michael.

    Auch junge Adler werden flügge und verlassen ihr Nest,

    ein Kreislauf der sich nicht stoppen lässt.

    Lars, Sven und Isabel.

    Der schneidige Tim war unser Anführer.

    Sven war der Außenseiter und hat uns immer verpetzt.

    Michael und Lars haben sich oft mit der Nachbargang gefetzt.

    Ich war die rechte Hand von Tim und sein Stellvertreter.

    Isabel und Julia haben uns nie so ganz ernst genommen

    und sind uns später auf der Pubertätswelle davon geschwommen.

    Heute spielen längst andere Kinder in unserem Adlernest,

    aber die Erinnerung stirbt erst wenn man die Kindheit vergisst.

    After School

    (I. Zyklus: 1993-2000)

    Your laugh lights up the room.

    Rain darkens the afternoon.

    At the window I observe a raindrop.

    Thinking that it is time to go to the shop.

    Know I’m a happy fool,

    but luck and glass can quickly shatter.

    Think I write all my love for her in a letter.

    And she says: Tomorrow, I want to make love after school!

    Her fingers are playing with her hair

    and she sits there dreaming on the chair.

    The rain is over and the sun is shining.

    I wish to catch this moment that makes me smiling.

    Know I’m a happy fool,

    but luck and glass can quickly shatter.

    Think I write all my love for her in a letter.

    And she says: Tomorrow, I want to make love after school!

    She is so lovely and cool

    and she wants to make love after school.

    Alle meine Pauker!

    (I. Zyklus: 1993-2000)

    In der Schule gibt es komische Wesen,

    man nennt diese Gattung Lehrer.

    Hier kann man wirklich Sachen erleben…

    Die Verblödung der Pauker kommt näher.

    Stockbesoffen im Unterricht erscheinen.

    Alte Jungfern, die nur für die Schule leben.

    Sonderlinge, die ihre Vorträge reimen.

    Öko-Tanten, die sich ihre Hefte selber kleben.

    Es werden dir Kriegserinnerungen nahe gebracht.

    Der Korrekte mit Krawatte und Anzug.

    Die Hübsche mit dem Schüler für eine Nacht.

    Der Politiker, der denkt, er sei klug.

    Es ist nichts übertrieben, alles so erlebt.

    Haben mit Lehrern nächtelang gezecht.

    Die Missstände haben mich oft sehr bewegt.

    Beim Lachen über Lehrer wurde uns häufig schlecht.

    Schule Adieu, ich werde die Komiker vermissen!

    Alle Sterne am Himmel

    (II. Zyklus: 2000-2006)

    Bist mir vertraut und doch kenne ich dich kaum.

    Du bist wie ein wunderschöner Tagestraum.

    Ich liebe es deine Stimme zu vernehmen,

    versuche meine Gefühle zu zähmen

    und denke doch schon wieder nur an dich.

    Fühlst du eigentlich genauso wie ich?

    Alle Sterne am Himmel,

    sind nicht so schön wie du.

    Du bist wie ein Regenbogen,

    der Farbe in mein Leben bringt.

    Sind wir nur gute Freunde oder mehr?

    Gib mir ein Zeichen, mache es mir nicht so schwer.

    Kennen uns erst ein halbes Jahr,

    aber ich wünschte, wir wären endlich ein Paar.

    Bin ich nur ein glücklicher Narr oder wird dieser Traum wahr?

    Alle Sterne am Himmel,

    sind nicht so schön wie du.

    Du bist bezaubernd wie das Morgenrot,

    nach einer dunklen Nacht.

    Allein

    (II. Zyklus: 2000-2006)

    Ich habe wieder den ganzen Tag an dich gedacht,

    deine Liebe hat mich auch heute schützend bewacht.

    Ich rieche noch immer deinen sinnlichen Parfümduft,

    dein herzliches Lachen liegt auch noch in der Luft,

    deine Glückstränen kullern noch uferlos über dein Gesicht,

    dein Haar glänzt noch verführerisch im Kerzenlicht.

    Deine Sphäre hüllt den Raum noch in einen hellen Schein,

    doch ich vermisse dich und fühle mich ohne dich so allein.

    Alles gut!

    (IV. Zyklus: 2013-….)

    Jeder Weg hat einen Anfang und ein Ziel,

    jeder Kampf kennt Niederlagen und Siege,

    jede Träne weicht der neuen Zuversicht,

    jede Wut verblasst vor frischem Mut.

    War unser Weg auch weit, so standen wir nie still,

    war unser Kampf noch so schwer, so verband uns die Liebe,

    war das Gemüt auch nass, so trocknete es im Morgenlicht,

    war die Enttäuschung auch groß, am Ende wurde alles gut!

    … am Ende wurde alles gut!

    Alltagsliebe

    (I. Zyklus: 1993-2000)

    Dasselbe Spiel wie jeden Morgen.

    Er holt sich die Brötchen bei ihr.

    Sie arbeitet seit drei Jahren hier

    und fühlt sich in seinem Lächeln geborgen.

    Freundliche Worte, mehr war nie.

    Sie traut sich nicht zu fragen.

    Er will jedes Mal noch etwas zu ihr sagen,

    aber er weiß nicht wie.

    Die Menschen hetzen hin und her.

    Stress bestimmt ihr Leben.

    Da ist im Bus wieder dieses Mädchen,

    nur ein paar Plätze vor ihm.

    Dieselben Fragen, die in seinem Kopf herumzieh’n.

    Sie steigt wieder aus in dem kleinen Städtchen.

    Es dauert, bis der Fahrer die Tür schließen kann.

    Jetzt sehen sie sich durch das Fenster ins Gesicht.

    Er ist so glücklich wie einst als kleiner Wicht,

    denn sie lächelt ihn an.

    Sie wollen sich von der Stelle bewegen,

    kommen aber trotzdem nicht weiter.

    Jahrelang wohnten sie im selben Haus.

    Als Kinder oft gespielt im Garten.

    Die Kindheit verging in schnellen Raten.

    Er war in sie heimlich verliebt, brachte aber kein Wort heraus.

    Nur noch eine kurze Begrüßung im Vorübergehen.

    Er traute sich nie, sie ins Kino einzuladen.

    Wollte den ersten Schritt nie wagen.

    Jetzt ist ein anderer Name an ihrer Tür zu sehen.

    Die Liebe ist auch im Alltag unser Begleiter.

    Für die einen ist es leicht, andere machen sich das Leben schwer.

    Sie steht mit dem Auto neben ihm.

    Die Ampel zeigt rot.

    Sie ist in höchster Not.

    Gleich wird er davonzieh’n.

    Sie schreibt ihre Nummer auf ein Blatt.

    Hält es gegen das Fenster und er schaut drauf.

    Ihr Handy klingelt kurz danach laut auf.

    Vor Glück ist sie ganz matt.

    Alte Propaganda und neue Soldaten

    (II. Zyklus: 2000-2006)

    Ein eisiger Wind weht über das weite, schwarze Feld.

    Hier ruhen unendlich viele Menschen, vergessen von der restlichen Welt.

    Ich stehe vor deinem verwitterten Grab.

    Dein Leben währte nur 19 Jahre, armer Soldat.

    Du wirst 1925 geboren, im schönen August.

    Schenkst deinen Eltern Freude und neue Lebenslust.

    Kurz darauf marschieren die Nazis zur Machtergreifung

    und die Wirtschaft feiert den lang erhofften Rüstungsaufschwung.

    Ja, neue Soldaten braucht das Land,

    alte Propaganda raubt ihnen den Verstand.

    Geködert mit einem tapferen Heldentod,

    verschenken sie ihr Leben für eine Waffe, Wasser und etwas Brot.

    Siege für das Vaterland hören sich zwar schön an,

    aber an der Front, im Schützengraben, stirbt sinnlos Mann für Mann.

    Deine ganze Klasse meldet sich patriotisch für den Endsieg,

    neue Soldaten braucht dieser mörderische Krieg.

    Mit fröhlichen Liedern fahrt ihr in euren eigenen Tod.

    Noch hat Charon Platz auf seinem Sterbeboot.

    Niemals hast du ein Mädchen leidenschaftlich geliebt,

    hast niemals die Chancen genutzt, die dir das Leben gibt.

    Nein, dein Leben lag nicht in deiner eigenen Hand,

    denn du starbst schmerzvoll und jung für das Diktatorland.

    Ja, neue Soldaten braucht das Land,

    alte Propaganda raubt ihnen den Verstand.

    Geködert mit einem tapferen Heldentod,

    verschenken sie ihr Leben für eine Waffe, Wasser und etwas Brot.

    Siege für das Vaterland hören sich zwar schön an,

    aber an der Front, im Schützengraben, stirbt sinnlos Mann für Mann.

    Jetzt stehe ich an deinem Grab, unbekannter Schütze oder Flieger.

    Du starbst im Namen der verhinderten Sieger.

    Eigentlich sollte dein Tod die Welt zum Frieden ermahnen,

    doch sie bekämpfen sich noch immer, denn vergessen sind eure Namen.

    Auch ich marschierte sinnlos mit einer Waffe im Gleichschritt

    und bekam dabei manchen schmerzhaften Stiefeltritt.

    Für mich gab es noch ein Zurück,

    dir wünsche ich, wo immer du jetzt auch bist, viel Glück!

    Ja, neue Soldaten braucht das Land,

    alte Propaganda raubte auch mir den Verstand.

    Alte Seebären

    (II. Zyklus: 2000-2006)

    Der Winterwind peitscht von Nordost.

    Ein alter Mann steht am Hafen und schaut in die Ferne.

    Schon Januar und es gab noch keinen Frost.

    Die Fischer mögen milde Winter gerne.

    Alte Seebären lieben das Meer.

    Loszulassen ist so schwer.

    Immer wieder wollen sie hinaus.

    Nur da draußen sind sie wirklich zu Haus.

    Die Kutter kommen vom Fang zurück.

    Der Greis begrüßt mit einem festen Handdruck die alten Kollegen.

    Die Ausbeute ist mies - heute braucht ein Fischer für den Fang viel Glück.

    Kaum noch eine Anerkennung für die harte Arbeit bei Wind und Regen.

    Alte Seebären lieben das Meer.

    Loszulassen ist so schwer.

    Immer wieder wollen sie hinaus.

    Nur da draußen sind sie wirklich zu Haus.

    Der alte Fischer packt fleißig mit an.

    Erzählt seinen Klönschnack, den schon jeder kennt.

    Er ist Freund und Retter und hilft, wo er helfen kann.

    Das ganze Leben hat er dem Meer mit seinen Gezeiten geschenkt.

    Alte Seebären lieben das Meer.

    Loszulassen ist so schwer.

    Immer wieder wollen sie hinaus.

    Nur da draußen sind sie wirklich zu Haus.

    Seit Jahren fährt er schon nicht mehr hinaus.

    Ist fester Bestandteil in diesem kleinen Fischerort.

    Hilft täglich bei den Fischern nach deren Heimkehr aus.

    Manchmal fährt er heimlich selbst mit einem Kutter hinaus.

    Alte Seebären lieben das Meer.

    Loszulassen ist so schwer.

    Immer wieder wollen sie hinaus.

    Nur da draußen sind sie wirklich zu Haus.

    Alte Spuren

    (II. Zyklus: 2000-2006)

    Erinnerungen kann man nicht noch einmal erleben.

    Es ist wohl verkehrt alten Spuren nachzugehen.

    Die Uhr lässt sich nicht zurückdrehen.

    Die wahren Erinnerungen kann es nur in uns geben.

    Ich besuche die Schule aus meinen Kindertagen.

    Viele Lehrer sind gestorben, andere in Pension.

    Wer kann mir die Namen von Klassenkameraden sagen?

    Die Pausenklingel läutet schon.

    Der kleine Garten hinter unserem Haus,

    war kürzlich nach langer Zeit mal wieder dort.

    Sie reißen gerade unsere Schaukel raus.

    Wie vertraut war uns als Kind dieser Ort.

    Erinnerungen kann man nicht noch einmal erleben.

    Es ist wohl verkehrt alten Spuren nachzugehen.

    Die Uhr lässt sich nicht zurückdrehen.

    Die wahren Erinnerungen kann es nur in uns geben.

    Das Nachbarmädchen mit dem blonden Haar.

    Sandkastengefährtin und erste heimliche Liebe in einem.

    Sehe vertraute Bilder noch heute deutlich und klar.

    Sie ging und ihr Haar wird nicht mehr in der Sonne scheinen.

    Die erste Feier mit Alkohol,

    nie wieder war ich so blau.

    Trinke auch noch heute auf dein Wohl

    und werde noch immer nicht aus meinem Kater schlau.

    Erinnerungen kann man nicht noch einmal erleben.

    Es ist wohl verkehrt alten Spuren nachzugehen.

    Die Uhr lässt sich nicht zurückdrehen.

    Die wahren Erinnerungen kann es nur in uns geben.

    Es ist wohl verkehrt alten Spuren nachzugehen.

    An der Supermarktkasse

    (I. Zyklus: 1993-2000)

    Stehe in einer langen Schlange vor der Kasse

    und schaue mir die Leute an.

    Da ist der hektische Bankdirektor,

    dessen Mittagspause gleich zu Ende ist.

    Er schimpft deshalb vor sich hin.

    Da ist die Mutter, die gerade ihrer Tochter einen Klaps gibt,

    weil sie sich eine Schokolade genommen hat.

    Das Kind fängt an zu weinen.

    Da ist der alte Mann, der ganz vorne an der Kasse steht

    und nochmals nach dem Preis fragt, weil er es nicht verstanden hat.

    Er lächelt dabei sonderbar.

    Wie unterschiedlich doch die Menschen sind, denke ich bei mir.

    Eine alte Dame fragt, ob ich nicht vorgehen mag,

    weil ich doch nur zwei Teile hab’.

    An die Nachgeborenen

    (III. Zyklus: 2006-2013)

    Lebt eure Tage fröhlich und unbeschwert,

    denn das Dasein ist wahrlich lebenswert.

    Verschenkt aber nicht nutzlos eure Zeit,

    auch ihr seid verurteilt zur Sterblichkeit.

    So wie wir mal den Weg vorangegangen sind,

    so werdet auch ihr nicht ewig im Leben stehen,

    denn eure Seelen sind wie Herbstblätter im Wind,

    die tanzend der Vergänglichkeit entgegen wehen.

    Legt euer Leben nicht den Herrschenden zu Füßen,

    dann wird euch die eigene Individualität küssen.

    Lasst euch nicht von alten Obrigkeitswerten leiten,

    sollen doch Gut und Böse um eure Seele streiten.

    So wie wir mal den Weg vorangegangen sind,

    so werdet auch ihr nicht ewig im Leben stehen,

    denn eure Seelen sind wie Herbstblätter im Wind,

    die tanzend der Vergänglichkeit entgegen wehen.

    Liebt euren Partner herzlich, ehrlich und offen,

    sonst bleibt euer Herz kalt und verschlossen.

    Geht auch einen steinigen Weg zusammen,

    gemeinsam kann man jedes Ziel erlangen.

    An meiner Seite

    (III. Zyklus: 2006-2013)

    Wie soll ich mich heute nur im Spiegel ansehen,

    ohne dich ist sein Bild doch nicht perfekt!

    Hilft es ihn zu verhängen oder dran vorbeizugehen?

    Ein Bild von dir klebt nun am entsprechenden Objekt!

    An meiner Seite ist es heute kalt und leer,

    meine Seele friert und sehnt sich so sehr.

    Meine Welt gerät aus den geliebten Bahnen,

    lass mich deine heimkehrenden Schritte erahnen!

    Bitte, lass mich deine heimkehrenden Schritte erahnen!

    Wie soll ich am Tische labend alleine essen,

    ohne deine Kochkunst nebst Gedeck neben mir?

    Hilft es zu hungern, also das Essen zu vergessen?

    Der Magen knurrt, also gibt‘s ’ne Stulle und ’n Bier!

    An meiner Seite ist es heute kalt und leer,

    meine Seele friert und sehnt sich so sehr.

    Meine Welt gerät aus den geliebten Bahnen,

    lass mich deine heimkehrenden Schritte erahnen!

    Bitte, lass mich deine heimkehrenden Schritte erahnen!

    Wie soll ich heute Nacht sanft träumen,

    ohne deine Wärme, deinen ruhigen Atem?

    Hilft revoltieren oder sich aufbäumen?

    Es bleibt nur schlaflos-gewühltes Warten!

    An meiner Seite ist es heute kalt und leer,

    meine Seele friert und sehnt sich so sehr.

    Meine Welt gerät aus den geliebten Bahnen,

    lass mich deine heimkehrenden Schritte erahnen!

    Bitte, lass mich deine heimkehrenden Schritte erahnen!

    An meines Opas Hand

    (III. Zyklus: 2006-2013)

    Manchmal sehe ich mich in Gedanken an der Hand meines Opas geh’n,

    vorsichtig tapse ich Schritt für Schritt bedächtig und langsam voran,

    hin und wieder halte ich, um lachend zu meinem Opa hoch zu seh’n.

    Wir sind ein starkes Team: Der kleine und der ältere Mann.

    An der Hand meines Opas kann ich die Welt entdecken

    und mich notfalls bei Gefahren hinter ihm verstecken.

    Er immer mir einen Schritt voraus, betrete ich neues Land

    und spüre doch dabei den sicheren Halt an meines Opas Hand.

    Manchmal sehe ich mich in Gedanken wieder vorm Schultor kauern,

    der Schulhof ist nach dem Pausenklingeln ein verlassener Ort.

    All meine Ängste, Albträume und Sorgen lauern in diesen Mauern, mein Opa nimmt schweigend meine Hand und wir gehen einfach fort.

    An der Hand meines Opas kann ich die Welt entdecken

    und mich notfalls bei Gefahren hinter ihm verstecken.

    Er immer mir einen Schritt voraus, betrete ich neues Land

    und spüre doch dabei den sicheren Halt an meines Opas Hand.

    Manchmal sehe ich mich in Gedanken im Garten meines Opas arbeiten,

    um mit ihm zusammen den brachen Acker auf den Frühling vorzubereiten.

    Wenn längst nach Sonnenuntergang die letzten Laubenlichter erloschen,

    erhalte ich als Dank aus seiner sandigen Hand ein paar glänzende Groschen.

    An der Hand meines Opas kann ich die Welt entdecken

    und mich notfalls bei Gefahren hinter ihm verstecken.

    Er immer mir einen Schritt voraus, betrete ich neues Land

    und spüre doch dabei den sicheren Halt an meines Opas Hand.

    Manchmal sehe ich mich in Gedanken wieder an dem Küchentisch sitzen,

    er sitzt gegenüber und mustert mich intensiv mit tiefen Sorgenfalten.

    Ich erzähle ihm von meinen gescheiterten Plänen und fange an zu schwitzen,

    doch an seiner Mimik erkenne ich: Er wird weiter seine Hand über mich halten.

    Manchmal ..manchmal, das ist heute bereits so lange her!

    Vorsichtig setzt er an meiner Hand zum nächsten Schritt an.

    Der Rücken ist gebeugt und das Hören fällt ihm schwer.

    Noch immer ein starkes Team: Der große und der alte Mann.

    An der Hand meines Opas konnte ich die Welt entdecken

    und mich notfalls bei Gefahren hinter ihm verstecken.

    Er ist mir immer noch voraus und ahnt bereits neues Land

    und ich halte dabei, solange ich es kann, meines Opas Hand.

    Angel

    (I. Zyklus: 1993-2000)

    Sie stand dort immer am Straßenrand,

    bei der mit Graffiti verschmierten Wand.

    Wartete auf Kundschaft den ganzen Tag.

    Alte Säcke fragten, ob sie es auch zu Dritt mag.

    Schlechter Hauptschulabschluss.

    Keine Ausbildung und der Freund ist ein arbeitsloser Krimineller.

    Aber sie brauchten Geld für manchen Schuss.

    Der Rotlichtkönig sprach sie an im Drogenkeller.

    Es gibt kein Zurück.

    Alle gucken weg und niemand holt sie da raus.

    Nein, sie fand niemals ihr Glück.

    Sie hält es in ihrer Haut nicht mehr aus.

    Nur einmal im Leben fliegen

    und Aufmerksamkeit von der Umwelt kriegen.

    Das Schicksal nahm seinen Lauf.

    Sie schlug mit dem Kopf zuerst auf.

    Angst vor der Dunkelheit

    (III. Zyklus: 2006-2013)

    Die Winternächte sind kalt, geheimnisvoll und dunkel,

    triste Schneewolken verbergen das helle Sternengefunkel.

    Ein langer und erfüllter Tag ist wieder mal vollbracht,

    doch ich bin noch nicht bereit für die Reise durch die Nacht.

    Kuschele dich bitte ganz nah an mich heran,

    weil ich nur so ruhig und gedankenfrei einschlafen kann.

    Ich fühle mich beschützt durch deine Geborgenheit

    und wünsche dir viele Träume im Niemandsland der Zeit.

    Manchmal kann ich die Erlebnisse des Tages nicht verarbeiten,

    dann wechsle ich pausenlos und geräuschvoll meine Schlafseiten.

    Du nimmst mich dann verständnisvoll in den Arm und redest mit mir,

    für all’ deine Liebe, Wärme, Zärtlichkeit und Hilfe danke ich dir.

    Kuschele dich bitte ganz nah an mich heran,

    weil ich nur so ruhig und gedankenfrei einschlafen kann.

    Ich fühle mich beschützt durch deine Geborgenheit

    und wünsche dir viele Träume im Niemandsland der Zeit.

    Ich habe Angst vor der Dunkelheit und träume oft seltsame Sachen,

    doch du schläfst neben mir und wirst meinen Schlaf bewachen.

    Doch auch ich bin dein Lotse und bringe dich sicher bei Sorgen

    an das Ufer und warte mit dir auf den nächsten Morgen.

    Anker im Sturm

    (II. Zyklus: 2000-2006)

    Sei mein Anker im Sturm.

    Sei mein Kapitän auf dem Kommandoturm.

    Sei ein zärtlicher Traum auf meiner Haut.

    Sei ein Lied, welches die Menschen aufbaut.

    Sei wie ein verträumtes Kind.

    Sei wie eine Feder im Wind.

    Das alles möchte ich für dich sein.

    Anna (Eine Elle voller Leben)

    (IV. Zyklus: 2013-….)

    Eine Elle voller Leben,

    uns unverhofft geschenkt,

    werden ihr Wärme geben,

    von guten Mächten gelenkt.

    Ellenlang wirst du jedoch nicht ewig sein,

    wächst heran zum großen Menschlein.

    Musst bald lernen selbst Maß zu nehmen,

    mal glückserfüllt, mal wirst du dich grämen.

    Eine Elle voller Liebe,

    zerbrechlich und klein,

    wünscht sich keine Hiebe,

    soll künftig geborgen sein.

    Ellenlang wirst du jedoch nicht ewig sein,

    wächst heran zum großen Menschlein.

    Musst bald lernen selbst Maß zu nehmen,

    mal glückserfüllt, mal wirst du dich grämen.

    Eine Elle voller Hoffnung,

    auf das, was kommen mag.

    Von der Ferne keine Ahnung,

    lebt behütet von Tag zu Tag.

    Atlantiksommerwind

    (II. Zyklus: 2000-2006)

    Der schönste aller bisherigen Urlaubstage,

    lockt alle Sonnenanbeter an den Strand.

    Vorbei ist die triste Niesel- und Unwetterlage

    und die Sonne erwärmt das Urlaubsland.

    Auch wir haben die warmen Sonnenstrahlen erwartet

    und liegen nun im feinen, stark erhitzten Atlantiksand.

    Mit Dauerregen sind wir in diesen Urlaub gestartet,

    doch nun zerläuft endlich die Sonnencreme in meiner Hand.

    Du hast deinen Körper mit einem Seidentuch bedeckt

    und streckst frech alle Viere der Sonne entgegen.

    Dein Gesicht ist unter einem großen Sonnenhut versteckt,

    dieser sommerlich-süße Anblick macht mich ganz verlegen.

    Ein seichter Wind weht von der ruhigen See her,

    er schmeckt nach Freiheit und nach salzigem Meer.

    Ich blicke dich glücklich an und denke dann plötzlich laut:

    Wie gerne wäre ich der Atlantiksommerwind auf deiner Haut!

    Auf dem Weihnachtsmarkt

    (II. Zyklus: 2000-2006)

    Bunte Lichter erhellen die Dunkelheit.

    Ein lieblicher Duft von Mandeln zieht weit.

    Ich sehe in verträumte Kinderaugen.

    Wie die Kleinen doch staunen.

    Mein Weg führt mich durch die Budengassen.

    Dort gibt es Dinge, die nicht nur Kinderherzen schneller schlagen lassen.

    Spielzeug, Bratäpfel und warmer Punsch.

    In all den Augen entdeckt man manchen Weihnachtswunsch.

    An der Kirche ist eine Krippe aus Holz aufgestellt.

    Die Heilsarmee spielt und sammelt Geld.

    In all dem Trubel wird mir klar:

    Die Geburt Jesus ist nah.

    Auf der Düne

    (IV. Zyklus: 2013-….)

    Ich stehe auf der Düne und genieße die Sicht,

    beobachte die Möwen tanzend im letzten Sonnenlicht.

    Mir ist gerade egal, ob die Politik uns belügt oder beklaut,

    weil hier eh niemand auf meinen mahnenden Finger schaut.

    Dünenverweiler werde eins mit der Natur,

    doch leiste zuvor den althergebrachten Schwur:

    Die Nacht verbringst du auf der Düne allein,

    seelengereinigt wirst du danach ein anderer sein!

    Ich stehe immer noch auf der Düne und genieße die Sicht,

    warte bis die Nacht den Tag endgültig aussticht.

    Mir ist gerade egal, ob ich nachhaltig konsumiere,

    welche Belanglosigkeit, wenn ich über die Natur sinniere.

    Dünenverweiler werde eins mit der Natur,

    doch leiste zuvor den althergebrachten Schwur:

    Die Nacht verbringst du auf der Düne allein,

    seelengereinigt wirst du danach ein anderer sein!

    Ich bleibe über Nacht auf der Düne und genieße die Sicht,

    das Licht der Leuchttürme strahlt und so ängstige ich mich nicht.

    Mir ist gerade egal, welche Krisen und Kriege uns morgen ereilen,

    ich werde nie wieder so sorgenfrei wie hier oben verweilen.

    Dünenverweiler werde eins mit der Natur,

    doch leiste zuvor den althergebrachten Schwur:

    Die Nacht verbringst du auf der Düne allein,

    seelengereinigt wirst du danach ein anderer sein!

    Ich verlasse auch jetzt die Düne nicht und genieße die Sicht,

    freue mich, wenn am Horizont golden der neue Morgen anbricht.

    Mir ist gerade egal, ob morgen die Welt dann doch untergeht,

    in dem Wissen, ich habe noch nie so intensiv wie heute gelebt.

    Auf der Reise

    (III. Zyklus: 2006-2013)

    Mich hält’s nicht lang an einem Ort,

    muss immer weiter, immer fort.

    Der ewige Lauf im Hamsterrad ist verkehrt,

    dafür ist die Welt viel zu sehenswert.

    Der Blick geht in die Ferne:

    Mal hinaus über das weite Land,

    mal hinauf zur weißen Gletscherwand.

    Das Dasein ist schön, ich lebe gerne.

    Nein, dich möchte ich niemals mehr vermissen,

    es ist gut, dich überall an meiner Seite zu wissen.

    Zusammen wollen wir die Schönheit der Erde erleben

    und die Erinnerungen werden uns für immer Wärme geben.

    Der Blick geht in die Ferne:

    Mal hinaus über das weite Land,

    mal hinauf zur weißen Gletscherwand.

    Das Dasein ist schön, ich lebe gerne.

    Neue Länder, Orte, Menschen und Kulturen,

    sie hinterlassen stets auf meiner Seele ihre Spuren.

    Der Volksmund sagt, erst im Alter wird man weise,

    doch wahre Weisheit erwirbt man unterwegs auf der Reise.

    Der Blick geht in die Ferne:

    Mal hinaus über das weite Land,

    mal hinauf zur weißen Gletscherwand.

    Das Dasein ist schön, ich lebe gerne.

    Auf zu neuen Ufern

    (II. Zyklus: 2000-2006)

    Die Zeiger der Zeit drehen sich nicht mehr.

    Der Schuttabladeplatz der Ideen ist verwaist und leer.

    Die Sonne geht nicht mehr auf nach der dunklen Nacht.

    Über die grauen Eminenzen hat schon lange keiner mehr gelacht.

    Wir wollen auf zu neuen Ufern.

    Sind schon lange auf der Reise,

    doch das Ziel ist noch fern.

    Jeder schlägt sich durch auf seine Weise.

    Noch versperrt dicker Nebel die Sicht,

    doch aus der Ferne flackert schon ein helles Licht.

    Die Mächtigen probieren aus, wie viel eine einzige Schulter trägt.

    Der gläserne Eiffelturm existiert neben der Normalität.

    Die Träume fliegen in eine bessere Welt fort.

    Aber die Liebe ist in dieser Zeit ein sicherer Hort.

    Wir wollen auf zu neuen Ufern.

    Sind schon lange auf der Reise,

    doch das Ziel ist noch fern.

    Jeder schlägt sich durch auf seine Weise.

    Noch versperrt dicker Nebel die Sicht,

    doch aus der Ferne flackert schon ein helles Licht.

    Die Narren laden zum Maskenball ein.

    Der Kapitän trinkt bekifft das nächste Glas Wein.

    Die Zukunft der Welt sitzt fettleibig vorm Computer.

    Nur noch die Alten kaufen Markenbutter.

    Aufbruch

    (II. Zyklus: 2000-2006))

    Willkommen in der Wirklichkeit.

    Die Brücke ist zerbrochen.

    Es beginnt eine neue Zeit.

    Muss mir jetzt meine eigene Suppe kochen.

    Vater lässt keine Drachen mehr mit mir steigen.

    Mutter’s letztes Nachtgebet ist längst verklungen.

    Tanzte mit Oma im Reigen.

    Hatte mit meinem Onkel die vertrauten Lieder gesungen.

    Die Kindheit lebt in mir und meinen Erinnerungen weiter.

    Die Vergangenheit ist zum Glück stets unser Begleiter.

    Jeder von uns ist ein großes Kind,

    auch wenn sich viele nicht klar darüber sind.

    Stellt für mich ins dunkle Fenster ein helles Licht.

    Ihr sitzt am Küchentisch und mein Platz ist auch gedeckt.

    Rieche noch Vaters Rasierwasser in seinem Gesicht.

    Werde nicht mehr von dem lauten Wecker geweckt.

    Der Ernst des Lebens hat mich nun zu seinem Sklaven gemacht.

    Mal bin ich König und mal Narr.

    Lange ist es her, dass Mutter wachte an meinen Bett, jede Nacht.

    Aber ich werde nie vergessen, wo einmal meine Wiege war.

    Aus dem Leben eines Zeitungsjungen

    (I. Zyklus: 1993-2000)

    Ich freue mich jede Woche auf den Tag,

    an dem ich Zeitungen austrag’.

    Manche Leute bezahlen für ein Lachen viel Geld,

    doch ich erlebe wöchentlich die wahre Satire dieser Welt.

    „Laufen Sie nicht über den Rasen!"

    „Schließen Sie bitte die Gartenpforte!"

    „Verschwinden Sie, sonst lasse ich den Hund los!"

    „Warum kommen Sie so spät?"

    „Wir wollen diese Zeitung wirklich nicht!"

    „Haben Sie vielleicht noch ein Exemplar mehr?"

    Ich nicke stets verständnisvoll,

    dieser Job ist wirklich toll!

    Bleibe stets ruhig und bin zum Dazulernen bereit,

    aber innerlich grinse ich schon die ganze Zeit.

    Lieber Freund, willst

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