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Transhuman
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eBook433 Seiten5 Stunden

Transhuman

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Über dieses E-Book

Woher stammen wir? Diese Frage beschäftigt
die Menschen im Alpha Centauri System
seit Jahrhunderten. Da gelangen neue
Erkenntnisse an die Öffentlichkeit und
es folgt eine Reise zum Ursprung der Menschheit.
Aber was als Expedition voller Neugier, Hoffnung und
Zuversicht beginnt, wird schnell zum
verzweifelten Kampf ums nackte Überleben,
dessen ganzes Ausmaß sich jeder Vorstellungskraft
entzieht.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum29. Mai 2017
ISBN9783734586347
Transhuman

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    Buchvorschau

    Transhuman - Dietmar Engelhardt

    Teil 1

    Der Raum

    Prolog

    ... um das Jahr 100...

    Die Hitze war unbeschreiblich. Wie eine Million kleine durchsichtige Tänzerinnen flimmerte die Luft über der endlosen Wüste, die sich in alle Richtungen bis hin an den verschwommenen Horizont erstreckte. Das einzige, was es hier außer Sand und Steinen gab, war das Terraformingwerk. Einen knappen Kilometer entfernt stand das riesige Ungetüm, das einst benötigt worden war, um eine den menschlichen Bedürfnissen entsprechende Atmosphäre zu schaffen. Jetzt lag es still und verlassen da, längst nicht mehr gebraucht, herrschte doch seit Jahrzehnten eine stabile Atmosphäre, gefüllt mit atembarer Luft. Doch noch immer wurde das Werk gewartet, für den Fall, dass man es irgendwann noch einmal brauchen sollte.

    Cole Rogers wandte den Blick von dem mehrere hundert Meter hoch aufragenden Turm und konzentrierte sich wieder auf die Arbeit. Seit Wochen ließ er nun schon seine Männer den Sand um das Terraformingwerk herum umpflügen, doch bis heute hatten sie nichts finden können. Angefangen hatten sie unmittelbar am Werk, inzwischen war das bereits durchsuchte Areal ein ansehnliches Stück und es wurde jeden Tag größer.

    „Mr. Rogers, Sie sollten sich das hier mal ansehen."

    Harold, einer der Arbeiter, kam auf Cole zugeeilt und winkte ihn aufgeregt herbei.

    Cole zog die Stirn kraus; sollten sie tatsächlich etwas gefunden haben? Er hatte schon beinahe nicht mehr daran geglaubt, hier draußen jemals etwas anderes zu finden als Sand und Geröll. Mit großen Schritten ging er dem Mann entgegen.

    „Was ist?, fragte er. „Habt ihr was entdeckt?

    Harold blieb stehen und stützte sich mit den Händen auf die Knie.

    „Ja, keuchte er. „Ja, ich glaube, wir haben was entdeckt.

    Dann machte er sich schnaufend auf den Rückweg, während Cole ihm hinterherlief.

    An der Stelle, zu der sie offenbar unterwegs waren, hatte sich bereits eine Traube aus zwei Dutzend Arbeitern gebildet. Sie alle standen um ein Loch herum, über ihnen schwebte noch der ausgestreckte Arm des Baggers.

    Ein Mann namens Simon bemerkte die beiden ankommenden Männer.

    „Los, macht Platz, rief er wichtigtuerisch. „Der Boss kommt! Na los, macht schon Platz. Er fuchtelte gebieterisch mit den Armen. „Los Andy, tritt mal zur Seite. Sehen Sie sich das an, Mr. Rogers, wandte er sich jetzt an Cole. „Das hat der junge Ernest hier gerade vor drei Minuten freigelegt.

    Simon deutete in die Grube hinunter.

    „Na, was meinen Sie, was das ist?, fuhr er unaufhaltsam fort. „Das sieht doch ganz nach etwas aus, finden Sie nicht, Mr. Rogers? Also, für mich sieht das nach was aus. Eine Art... ich würde sagen, dem Material nach zu urteilen, sehr fest, aber auch zerkratzt... also, ich denke, es ist von einem Raumschiff oder etwas in der Art. Ein Raumschiff vielleicht, das schon eine ganze Weile unterwegs war, deshalb die Kratzer und Schrammen, wissen Sie, von kleinen Meteoriten und dergleichen. Mr. Rogers, was sagen Sie denn nun dazu?

    Doch Cole hörte dem Mann schon lange nicht mehr zu. Sein Blick ruhte auf dem, was sich am Grund des gut zwei Meter tiefen Loches befand. Obwohl das Loch oben einige Meter durchmaß, blieb wegen des immer wieder nachrutschenden Sandes am Boden nur noch etwa ein Meter davon übrig. Doch dieses kleine Stückchen hatten die Männer bis auf das letzte Sandkörnchen von allem Dreck befreit und so sah Cole nun auf einen Quadratmeter blank geputztes Metall. Doch es war keineswegs nur glattes ebenes Metall, nein, es wies eine Stufe auf, die in einer gleichmäßigen Kurve verlief. Der höher gelegene Teil schien einmal weiß gewesen zu sein, den abblätternden Lackresten nach zu urteilen. Und Simon hatte ganz Recht mit den Kratzern: Sie überzogen das Metall in verschiedensten Tiefen und Stärken, jedoch verliefen sie zumeist in dieselbe Richtung. Von rechts oben nach links unten, von Coles Position aus gesehen.

    „Okay, sagte Cole schließlich. „Das sieht sehr gut aus, Männer. Wirklich ausgezeichnete Arbeit.

    Er ließ einen anerkennenden Blick über die verschwitzten und verdreckten Gesichter wandern.

    „Den Rest des Tages könnt ihr frei machen, ihr habt es euch verdient, fuhr er fort. „Und morgen früh werden wir ganz gezielt in diese beiden Richtungen weiter graben, Cole deutete nach schräg rechts vorn und schräg links hinten, die Richtung, in der die Kratzer auf dem Metall verliefen. „Und ihr wisst: nach wie vor, oder jetzt sogar mehr denn je, gilt absolute Geheimhaltung. Ihr wisst um die Strafen Bescheid, die auf einen Verstoß stehen."

    In den folgenden Tagen schritten die Arbeiten zügig voran; Cole Rogers war äußerst zufrieden mit seinen Arbeitern.

    Bereits am ersten Tag offenbarte sich, was hinter der gebogenen, einst weißen Stufe steckte: Es war ein Buchstabe, genauer gesagt ein fast sechs Meter hohes R, dessen obere rechte Ecke sie entdeckt hatten. Im Laufe der nächsten zwei Tage hatten sie die restlichen Buchstaben freigelegt, zuerst ein weiteres R, danach ein O, noch ein O, ein W. So war es weiter gegangen, bis sie schließlich vierzehn Buchstaben zu Tage gefördert hatten.

    Cole stand am Rand des fast zehn Meter breiten Grabens, der sich über eine Länge von gut hundert Meter erstreckte, und blickte hinab auf die beiden freigelegten Worte.

    Better Tomorrow.

    Es bestand jetzt kein Zweifel mehr. Für Cole war die Zeit gekommen, einen Anruf zu tätigen.

    Das leise Klacken seiner Schuhe war das einzige, was Peter Silberling an jenem frühen Morgen in dem einsamen Korridor hörte. Schnellen Schrittes eilte er durch den langen Flur des Regierungspalastes in Calypso City, in der Hand die Mitschrift des eben geführten Telefonats.

    Seine Hände kribbelten unangenehm, als er schließlich an die Türe klopfte. Die vertraute Stimme bat ihn einzutreten.

    „Peter, so früh schon unterwegs?"

    „Guten Morgen Mr. President. Es tut mir leid, Sie so früh zu belästigen, aber ich fürchte, die Dinge dulden keinen Aufschub."

    Die Miene des Präsidenten verdunkelte sich und er forderte Silberling auf, Platz zu nehmen. Ob er einen Kaffee wolle, fragte Präsident Howard Williams und wollte schon nach einem Bediensteten rufen, doch Silberling lehnte dankend ab; er hatte weiß Gott schon genug Aufregung gehabt an diesem Morgen.

    „Ich habe eben einen Anruf von Cole Rogers bekommen, kam er stattdessen gleich zur Sache. „Sie haben es gefunden, Sir.

    Für einige Augenblicke schwieg der Präsident und starrte ins Nichts zwischen ihm und Silberling, dann fuhr er sich mit der flachen Hand übers Gesicht. Auf einmal wirkte der einst so vitale Hoffnungsträger der Republikaner alt und ausgezehrt.

    Diesem Mann traute keiner mehr große Reformen und Veränderungen zu.

    „Ich hatte gebetet, dieser Tag würde nie kommen", sagte er schließlich. „Ich hatte gebetet, alles würde sich als ein Ammenmärchen entpuppen und nichts weiter. Doch nun scheint es bestätigt und alles, wofür ich als Präsident eintreten wollte, ist hinfällig. All meine Vorgänger lagen stets richtig mit ihrer Politik. Bezirk Alpha muss bleiben, was es seit jeher ist. Niemand darf jemals an den Entscheidungen rütteln, die unser erster Präsident getroffen hat. Niemals."

    „Sie sind also überzeugt, dass auch der Rest wahr ist, Mr. President?"

    „Natürlich, Peter, natürlich. Es ist alles wahr. Und niemals darf etwas davon an die Öffentlichkeit gelangen. Denn wenn die Menschen erst einmal von ihr wissen, werden sie sie auch sehen wollen. Doch dieser Ort darf nie gesehen werden, geschweige denn betreten. Niemals. Dieser Ort ist böse. Veranlassen Sie, dass es wieder im Sand verschwindet. Und kümmern Sie sich um Rogers und seine Männer."

    Mit einem unglücklichen Gesichtsausdruck verließ Silberling das Büro des Präsidenten. Das waren wahrlich nicht die Aufgaben, die er sich erhofft hatte, als er sich für die Stelle im Regierungspalast beworben hatte. Doch es gehörte nun einmal dazu. Was erledigt werden musste, musste eben erledigt werden.

    Kapitel I:

    GS Better Tomorrow

    ... zu Beginn des Jahres 238...

    Bester Abschluss der Pilotenschule seit neunzehn Jahren. Junge, du machst deinen alten Herrn mächtig stolz!"

    Andrew Marsen legte seinem Sohn die Hand auf die Schulter und schenkte ihm ein verschmitztes Lächeln.

    Sam erwiderte das Lächeln.

    „Neunzehn Jahre, sagst du?, fragte er mit gespielter Unwissenheit. „Hast damals nicht du deinen Abschluss gemacht, Dad?

    „Nein, wirklich?", erwiderte Sams Vater und legte die Stirn in Falten der Verwunderung.

    „Doch, ich bin mir ziemlich sicher", meinte Sam und begann, zu lachen.

    „Nun, wenn du es sagst, Sohn", stimmte Andrew in das Lachen ein.

    Ein Räuspern hinter Sam setzte dem Scherzen ein Ende. Sam drehte sich um und erkannte General Pickett. Er salutierte vor dem Flottengeneral, der den Gruß erwiderte.

    „Herzlichen Glückwunsch, Captain Marsen. Ich wusste von Anfang an, dass aus Ihnen einmal ein ausgezeichneter Pilot werden würde."

    „Vielen Dank, Sir. Es ist mir eine große Ehre, der Luftflotte dienen zu dürfen."

    „Die Luftflotte sollte sich geehrt fühlen, dass ein Mann von Ihrem Schlag für sie fliegt. Ein Mann, der ganz nach seinem Vater kommt", fügte General Pickett mit Blick auf Sams Vater hinzu.

    Der erwiderte mit einem knappen Nicken.

    Sam hatte sich oft gefragt, weshalb sein Vater dem General mit so viel Distanz und offensichtlicher Ablehnung begegnete. Die beiden hatten immerhin zusammen die Offiziersakademie besucht und später viele gemeinsame Einsätze gehabt. Unter anderem auf Creo 4 während der Aufstände der Arbeiter und in den Randgebieten des Systems, als sich die Rebellen dorthin zurückgezogen hatten. Sam hatte in der Akademie einige Bilder gesehen, die seinen Vater und General Pickett Seite an Seite zeigten, wie gute Freunde.

    Auf der Nachhausefahrt von den Festivitäten fasste Sam endlich den Mut, seinen Vater danach zu fragen.

    „Ja, es stimmt, wir waren einmal gute Freunde, begann Sams Vater, während er den Wagen durch den dichten Feierabendverkehr steuerte. „Jeder konnte dem anderen blindlings vertrauen.

    „Was ist passiert?"

    „Es war auf Desnara. Im Winter 30/31, während der Rebellenkriege in den Randgebieten. Wir gerieten in einen Hinterhalt der Rebellen und fanden uns in einem tödlichen Talkessel wieder. Das Gefecht war kurz und heftig. Pickett, ich und drei weitere schafften es durch eine alte Hohlgasse aus dem Talkessel. Es war vor allem mein Verdienst, dass alle fünf die folgenden Tage überstanden und lebend unseren Stützpunkt erreichten. Aber bald klang es so, als habe Pickett uns gerettet. Er war schon immer der bessere Geschichtenerzähler gewesen. Keine Ahnung, wie er die anderen dazu gebracht hatte, seine Version zu unterstützen. Auf jeden Fall erhielt er eine Tapferkeitsmedaille, wurde befördert und kurze Zeit später zum Flottengeneral ernannt. Du verstehst sicher, dass unser Verhältnis seitdem nicht mehr das beste ist."

    Sam blickte nachdenklich drein.

    „Seltsam, auf mich hat er immer einen ehrlichen und aufrichtigen Eindruck gemacht."

    Sein Vater legte ihm die Hand auf die Schulter.

    „So kann man sich in den Menschen täuschen, mein Sohn. Kaum winkt irgendwo der Ruhm, sehen sie nichts anderes mehr."

    Die restliche Fahrt schwiegen sie, doch Sam dachte noch lange über das nach, was sein Vater ihm gerade erzählt hatte.

    Das Festessen am Abend ließ Sams Gedanken an General Pickett verschwinden; die Stimmung war ausgelassen und Sams Mutter Charlotte verwöhnte sie mit ihren unvergleichlichen Kochkünsten.

    „Komm schon, Sam, erzähl noch mal, wie du diesen arroganten Politikersohn Thompson hast alt aussehen lassen!", rief Jason, Sams Cousin, über den Tisch. Es folgten zustimmende Rufe, dann kehrte erwartungsvolle Stille ein.

    Sam lächelte. Er musste diese Geschichte mindestens einmal bei jedem Familienfest erzählen, und doch war nie jemand gelangweilt.

    „Na schön. Stellt euch zunächst bitte folgende Situation vor, begann Sam mit einem Blick in die Runde; er konnte förmlich sehen, wie sich vor ihrem inneren Auge bereits die Szenerie aufbaute, noch bevor er auch nur ein einziges Wort dazu verloren hatte. „Es ist ein Sommertag, ein heißer Sommertag. Der Sommer vor zwei Jahren. Ihr erinnert euch, oder?

    „Ja, ein verdammt heißer Sommer!", warf Jason ein, wie jedes Mal.

    „Du sagst es, Jason. Also, folgende Situation: Wir haben Flugtraining auf dem Asteroiden Cesto 17. Das Los fällt auf Thompson und...", Spannungspause, keiner wagte auch nur zu schlucken. „... mich. Ich hänge an Thompson dran, lasse mich nicht abschütteln. Wie ein Wilder steuert er seine Eagle durch die Schluchten der White Canyons, die hellen Felswände blenden im gleißenden Licht der Mittagssonne. Dann plötzlich zieht Thompson hoch und schraubt sich in einer Spirale senkrecht nach oben. Ich bleibe dran. Immer weiter verschwindet Cesto 17 unter uns, während von oben die Sonne erbarmungslos in unsere Cockpits brennt. Die Instrumente kann ich nicht mehr erkennen, so grell leuchtet die Sonne. Ich hebe den Finger zum Abzug, gleich hab ich ihn, gleich wird diese Wahnsinnsjagd ein Ende haben. Doch dann sagt mir ein Gefühl, dass ich abdrehen sollte. Ich leite die Schubumkehr ein und wende meine Maschine. Ich kann mir Thompsons triumphierendes Gesicht nur zu gut vorstellen. Doch wenn mich mein Gefühl nicht täuschen sollte, dann würde sein Gesichtsausdruck bald in Schrecken und Furcht wechseln. Und tatsächlich: Nach wenigen Sekunden leuchtet meine Treibstoffanzeige auf, und es ist nicht das nette, gelbe „Du hast gleich keinen Sprit mehr-Leuchten, nein, es ist das hässliche, rote „Du bist am Arsch-Leuchten. Mit staubtrockenem Tank lande ich meinen Vogel auf dem Deck des Trägerschiffes und steige mit weichen Knien aus meiner Eagle. Vermutlich in diesem Moment gehen Thompson die warnenden Worte des Generals durch den Kopf, die lauteten: „Und verdammt, Jungs, passt auf, sag ich euch! Ihr wisst, wir haben einen verflucht heißen Sommer. Wir können auf drei von vier Methanplanetoiden kein Methan fördern, weil die zu nah an der Sonne liegen. Die Devise lautet deshalb: Treibstoff sparen, wo es nur geht. Und das betrifft uns genauso wie den Rest der Bevölkerung. Also denkt dran: Eure Vögel sind nur zu zehn Prozent voll getankt! Naja, ein Bergungsschiff musste Thompson einsammeln und ihn unter Gelächter zurück auf das Trägerschiff bringen. Diesen Anblick werde ich nie vergessen.

    „Ja, Mann, das geschieht diesem Kerl recht!", rief Jason in das allgemeine Gelächter am Festtisch.

    „Dass ihr es nie leid werdet, diese Geschichte zu hören", meinte Sam mit einem Kopfschütteln, was jedoch keiner mehr wahrnahm. Angeregt durch Sams Geschichte, hatte seine Großmutter begonnen, von der guten, alten Zeit zu erzählen. Zwar war darauf keiner besonders erpicht, aber Großmutter zu unterbrechen, das wollte erst recht niemand.

    Sams Blick fiel auf James. Den ganzen Abend über war ihm schon aufgefallen, dass sein jüngerer Bruder ungewöhnlich still war, als bedrücke ihn etwas. Überhaupt hatten sie in letzter Zeit wenig miteinander geredet. Natürlich, Sam war nicht mehr sehr oft zuhause, aber gerade dann, dachte er, würden sie sich besonders viel zu erzählen haben. Aber stattdessen hüllte sich James immer mehr in Schweigen, als brüte er über etwas.

    „Sammy-Schatz, hilfst du mir mit dem Dessert?", meldete sich seine Mutter von hinten.

    „Klar, Ma. Aber nenn mich nicht so, dafür bin ich zu alt", erwiderte Sam.

    „Du bist neunzehn, Sammy. Und abgesehen davon wirst du für mich immer mein Sammy-Schatz bleiben, egal wie alt du bist", meinte Charlotte, während sie in die Küche gingen.

    „Wieso ist Linda heute nicht da?"

    „Das hab ich dir doch schon gesagt, Ma. Sie ist zu ihren Eltern auf Arana geflogen, ein bisschen Landluft atmen, du weißt schon."

    Sam portionierte das selbstgemachte Vanilleeis, während seine Mutter die heißen Früchte darauf verteilte.

    „Habt ihr Probleme, Sammy?"

    „Wo denkst du hin, Ma? Es ist alles in bester Ordnung, sagte Sam mit einem etwas übertrieben zuversichtlichen Gesichtsausdruck. Schnell fügte er hinzu: „Und jetzt lass uns das Dessert servieren, bevor das Eis schmilzt.

    „Charlotte, Schwesterherz, womit verwöhnst du uns jetzt wieder?", rief Sams Onkel, als sie das Zimmer betraten.

    „Nur mit dem besten, Aaron, das weißt du doch", meinte Charlotte mit einem Lachen.

    Das Eis schmeckte herrlich wie immer, und dazu die heißen Früchte. Beeren von Arana, der Speisekammer des Systems, so köstlich wie man sie sonst nirgendwo fand.

    Während Sam den Nachtisch genoss, musste er an den Termin denken, der in wenigen Tagen anstand. Durch den Abschluss der Pilotenschule war sein Wert für das Militär gestiegen, so bitter das auch klang. Doch aus diesem Grund bekam er nun seinen Transponder implantiert, der es dem Militär ermöglichte, ihn jederzeit aufzuspüren. Was zunächst nach totaler Kontrolle klang, diente vor allem seiner Sicherheit bei gefährlichen Einsätzen. Und natürlich der Sicherheit der Investition des Militärs.

    Plötzlich erhob sich James und blickte in die Gesichter, die sich alle ihm zugewandt hatten.

    „Ich möchte euch etwas sagen. Etwas, das mir nicht leicht fällt, denn ich weiß, dass es einigen von euch nicht gefallen wird. Aber ich habe es mir reiflich überlegt und mein Entschluss steht fest, James atmete noch einmal tief durch. „Ich habe mich für drei Jahre verpflichtet, auf Creo 4 im Sicherheits-Korps zu dienen.

    Es herrschte augenblicklich absolute Stille am Tisch, nur Sams zweijährige Cousine schrie nach ihrer Mutter.

    Sam konnte sehen, wie viel Beherrschung es seinen Vater kostete, nicht sofort aufzuspringen und James die Tracht Prügel seines Lebens zu verpassen.

    „Junge, brachte er mühsam hervor. „Ich war auf Creo 4. Ich war dort, als die Arbeiter aufbegehrten, und es war die Hölle!, mit einem wüsten Wink bedeutete er James, der gerade etwas sagen wollte, zu schweigen. „Die Männer, die dort arbeiten, sind nicht normal. Du kannst dir das nicht vorstellen. Vielleicht liegt es an dem Methan, das die dort fördern, ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass es die Hölle ist. Und das, was wir damals einen Aufstand nannten, das nennen die heute Normalzustand. Du wirst dort nicht hingehen, Junge!"

    „Wie ich bereits sagte: Mein Entschluss steht fest, Dad. Ich werde auf Creo 4..."

    „Ich werde nicht zulassen, dass mein jüngster Sohn dorthin geht und in drei Jahren als Wrack zurückkommt. Die haben dort eine Verlustrate von fast dreißig Prozent und diejenigen, die nach Hause kommen, sind physisch wie psychisch kaputt."

    „Dad, ich weiß zu schätzen, dass du dir Sorgen machst, es ist dein gutes Recht als Vater..."

    „Genau das ist es! Und es ist auch mein Recht, zu sagen, dass du hier bleibst!"

    Inzwischen standen sich Vater und Sohn mit entschlossenem Gesichtsausdruck gegenüber, keiner bereit, auch nur einen Millimeter nachzugeben, während auf den Tellern das Vanilleeis schmolz.

    „Ich bitte euch, meldete sich Charlottes zarte Stimme. „Das müssen wir doch nicht jetzt klären, immerhin ist heute Sammys...

    „Oh doch, das werden wir hier und jetzt klären, Charlotte!", fuhr Andrew seiner Frau ins Wort, der vor Bestürzung die Kinnlade herunterklappte.

    Sam sah, dass er einschreiten musste, bevor die Situation eskalierte. Er stand auf und sagte mit kräftiger Stimme:

    „Ma hat Recht, wir sollten das später klären! Ich bin mir sicher, dass, wenn sich alle erst mal ein bisschen beruhigt haben, auch James bereit sein wird, noch einmal darüber nachzudenken. Nicht wahr, James?"

    „Sam, was soll das, wieso...?"

    „Es reicht, James! Komm, lass uns kurz nach draußen gehen."

    Etwas widerwillig gab James nach und folgte seinem Bruder nach draußen.

    Ein sanfter Wind wehte vom Meer her auf die Veranda. Sam und James lehnten sich ans Geländer und blickten über die Dünen; am Horizont war ein letzter Schimmer des Sonnenuntergangs zu sehen. Eine ganze Weile sprach keiner der beiden ein Wort, dann fragte Sam:

    „Was hast du dir dabei gedacht, James? Du wusstest, dass Dad so reagieren würde. Wieso hast du es während der Feier gemacht?"

    „Tut mir leid, dass ich deine Feier ruiniert hab, Sam."

    „Es geht mir doch nicht um die Feier, James, es geht mir darum, dass du es vor der gesamten Verwandtschaft angesprochen hast."

    „Ich wollte, dass Dad sieht, wie ernst es mir ist. Alle sollten Zeuge sein von meinem Entschluss. Es war doch schon immer so, dass Dad mich nicht ernst genommen hat. Ich wollte einfach nicht, dass das diesmal wieder passiert. Verstehst du, Sam?"

    „Ja, schon. Aber du musst doch zugeben, dass du es dir selbst zuzuschreiben hast, dass Dad dich oft nicht ernst nimmt und glaubt, dass du eine Sache nicht durchziehst. Du hast einfach zu oft völlig bescheuerte Pläne, wie damals, als du auf Anmoa nach Diamanten suchen wolltest. Nach sechs Wochen kamst du zurück, weil du es dir anders vorgestellt hattest."

    „Aber diesmal ist es mir wirklich ernst!"

    „Das war es dir damals auch, James. Du bist manchmal einfach ein Hitzkopf, Dad macht sich nur Sorgen um dich, weiter nichts."

    „Ich weiß, aber..."

    Da wurde die Verandatür von innen aufgestoßen und Jason stand im Türrahmen.

    „Sorry, dass ich euch störe, aber das müsst ihr euch anschauen!"

    Und schon war er wieder im Haus verschwunden. Verwundert folgten Sam und James ihrem Cousin. Drinnen lief der Fernseher, der Amtsantritt des neuen Präsidenten Zachary Ford.

    „Ein Kollege hat mich gerade angerufen, wandte sich Andrew an seine Söhne. „Es soll irgendeine gewaltige Enthüllung geben in der Amtsantrittsrede von Ford.

    ***

    Frank Ortega stand bei der Abschlussfeier der Piloten in der letzten Reihe; er konnte solchen Veranstaltungen nicht viel abgewinnen. Erstens war er nicht sonderlich gern unter Menschen, und zweitens hielt er nichts von diesen militärischen Veranstaltungen, bei denen sich die Elite der Streitkräfte gegenseitig auf die Schulter klopfte angesichts ihrer ach so tollen Leistungen.

    Weshalb also war er hier?

    Eine Frage, die sich Frank selbst die ganze Zeit stellte.

    „Dr. Ortega, wie schön, dass Sie es einrichten konnten", ertönte eine sonore Männerstimme hinter Frank. Der drehte sich um, während er ein Lächeln aufsetzte.

    „Dr. Ruyeshka, und ich dachte schon, Sie würden gar nicht mehr kommen", erwiderte er, während sie sich die Hand reichten.

    „Kein Grund für Feindseligkeiten, mein Freund."

    „Weshalb dieses Treffen und warum hier?", fragte Frank knapp.

    „Nun, der Ort lässt sich leicht erklären: Mein Bruder hat seinen Abschluss zum Piloten der Streitkräfte gemacht. Und der Grund für meine Bitte um dieses Treffen wird sich Ihnen auch bald offenbaren, mein lieber Ortega. Wenn Sie mir bitte folgen würden."

    Mit einer theatralischen Wende auf dem Absatz machte sich Ruyeshka auf den Weg zum Parkplatz.

    Frank konnte diesen Mann nicht leiden, seine ganze Art war ihm zuwider. Wie er redete, wie er gestikulierte, wie er sich kleidete. Und das war auch damals an der Universität schon so gewesen.

    Nach einigen Minuten, während derer sie schweigend nebeneinander her gingen, erreichten sie den Parkplatz, wo Ruyeshka auf einen Van zusteuerte.

    Die beiden Männer nahmen im Fond des Vans Platz und Ruyeshka fuhr ein Laptop hoch, das auf dem Sitz gelegen hatte. Kurz darauf drehte er Frank den Computer zu und sagte:

    „Nun, dies ist der Grund für unser Treffen, werter Kollege. Was halten Sie von dem Bild?"

    Frank hatte keine Ahnung, worauf Ruyeshka hinaus wollte. Auf dem Laptop war ein Bild von Calypso zu sehen, aufgenommen aus dem Weltall. Auf den ersten Blick fiel ihm nichts besonderes daran auf, aber dennoch wirkte es irgendwie seltsam. Fast eine Minute starrte er das Bild an, dann hob er resigniert die Hände und meinte zu Ruyeshka:

    „Geben Sie mir einen Hinweis."

    „Mein lieber Ortega, Sie enttäuschen mich. Fällt Ihnen denn gar nichts auf?"

    „Sicher, es sieht merkwürdig aus, aber was genau..., und da sah er es, dieses intensive Grün. „Die Algen!

    „Genau, die Algen. Alle 82 Jahre bedecken sie fast zwei drittel der Ozeane. Ein wirklich erstaunlicher Organismus."

    „Schön, zur Zeit der Aufnahme dieses Bildes haben also die Algen den Ozean überwuchert. Soll mich das jetzt vom Hocker hauen?"

    „Dr. Ortega, seien Sie doch nicht so ungeduldig. Was fällt Ihnen sonst noch auf? Zoomen Sie ruhig etwas rein."

    Frank vergrößerte das Bild, bis er schließlich einen Ausschnitt von einigen hundert Kilometern Breite auf dem Bildschirm hatte. Aber irgendwas fehlte. Frank versuchte, sich ein aktuelles Bild von Calypso vorzustellen. Ein Bild, das einige hundert Kilometer des Planeten abdeckte. Vor seinem inneren Auge sah er hauptsächlich Grün, durchsetzt mit rot-grauen Flecken. Blickte er nun wieder auf das Bild von Ruyeshka, so fehlten diese rotgrauen Flecken.

    „Die Städte, sie fehlen", meinte er, ganz in Gedanken darüber versunken, was das wohl bedeuten mochte.

    „So ist es. Und das bedeutet, dass diese Aufnahme zu einer Zeit gemacht wurde, als Calypso noch nicht, oder nur sehr wenig besiedelt war, erklärte Ruyeshka. „Letzteres können wir aber ausschließen, da wir dank der Algen bestimmen können, wann das Bild gemacht wurde, oder besser gesagt, gemacht worden sein kann. Das erste Mal, dass die Algen auftauchten, war im Jahr 70. Und im Jahr 70 stand bereits ein Gebäude an dem Ort, an dem es heute noch steht, wenn auch inzwischen etwas imposanter in seiner Bauweise: Der Regierungspalast des Präsidenten. Aber der ist auf dem Bild nirgends zu finden. Demzufolge entstand das Bild im Jahr 12 vor unserer Zeitrechnung oder noch früher.

    Allmählich begann Frank zu erkennen, dass sein alter Studienkollege hier womöglich auf etwas großes gestoßen war.

    „Nun werden Sie auch begreifen, weshalb ich gerade Sie angesprochen habe", sagte Ruyeshka.

    Und wie Frank begriff. Er war der führende Wissenschaftler, was die Geschichte vor dem Jahr 1 betraf. Ein Gebiet, das weniger aus Forschung, als vielmehr aus Hypothesen und Theorien bestand. Denn suchte man nach Ereignissen, die vor dem Jahr 50 stattgefunden hatten, so war das bereits ein äußerst mühsames Unterfangen, wollte man aber wissen, was davor geschah, so konnte man sich auf eine hoffnungslose Suche gefasst machen. Ein dunkles Geheimnis, das über der Menschheit lag, ein ungeklärtes Mysterium, das nun schon mehr als zwei Jahrhunderte überdauerte. Und genau diese quälende Unwissenheit war Franks größter Antrieb gewesen und hatte ihn dorthin gebracht, wo er heute war, in die oberste Liga der Historiker.

    „Ich habe Sie zu Rate gezogen, weil ich Ihre Theorien über den Ursprung unserer Zivilisation kenne...", fuhr Ruyeshka fort.

    „Sie wissen doch, dass ich diese Theorien ungern als von mir entworfen darstelle, fuhr Frank ihm sanft ins Wort. „Diese Theorien gab es schon lange vor mir, ich habe sie lediglich weitergedacht, ihnen Substanz gegeben.

    „Nun seien Sie doch nicht so bescheiden. Natürlich, es gab vor hundert Jahren schon Leute, die meinten, wir wären von den Sternen gekommen, aber das waren Spinner und keine Wissenschaftler. Ihre Arbeit hat das Thema wissenschaftstauglich gemacht. Ein Forscher wird nicht länger verspottet und für verrückt erklärt, wenn er sagt, dass wir von einem anderen Planeten stammen. Sie haben großes geleistet und das sollten Sie niemals vergessen!"

    „Ja, nun ist aber auch gut. Zurück zum Bild: Wo haben Sie es her?"

    „Sie werden sicher verstehen, wenn ich dazu im Moment noch keine genauen Angaben machen kann. Aber ich kann Ihnen versichern, dass das Bild hundertprozentig authentisch ist."

    „Dann werde ich mich wohl auf Ihr Wort verlassen müssen."

    „So sieht es aus."

    „Dennoch erschwert es meine Arbeit, sofern sie erwünscht ist."

    „Aber selbstverständlich, weshalb hätte ich Sie sonst kontaktiert? Ich möchte, dass wir gemeinsam das Rätsel dieses Bildes lösen, vielleicht sogar das Rätsel unserer Herkunft, das uns seit Anbeginn der Tage im Inneren brennt."

    „Schön gesagt. Ich bin dabei!"

    „Wunderbar, ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit einem Wissenschaftler von Ihrem Kaliber, Dr. Ortega. Doch nun muss ich mich leider verabschieden. Sicherlich fiebern Sie der Amtsantrittsrede unseres zukünftigen Präsidenten ebenso entgegen wie ich. Der erste demokratische Präsident seit dem Beginn der Zeitrechnung. Ein wahrlich historischer Augenblick, den ich um keinen Preis missen möchte."

    ***

    Elora blickte nach unten auf den Fluss und versuchte sich davon zu überzeugen, dass dies der einzige Ausweg sei.

    Die Sonne ließ ihr Licht in einem flachen Winkel auf das Wasser fallen. Es war ein wundervoller Anblick, wie all die kleinen Lichter auf dem Fluss tanzten. Elora fragte sich, wie lange es wohl her sein mochte, dass sie das letzte Mal diesen Tanz bewundert hatte. Es schien ihr eine Ewigkeit her zu sein, und das, wo sie jeden Tag über diese Brücke ging.

    Sie ließ ihren Blick weiter schweifen, hinüber zur Promenade, wo Menschen die letzten Sonnenstrahlen des Tages genossen. Die ersten Blumenbeete leuchteten in wundervollen Farben, und angesichts dieser Schönheit überkamen sie ernsthafte Zweifel.

    War das hier wirklich die einzige Möglichkeit? Sollte hier ihr Weg enden? An diesem wunderschönen Tag unten bei den tanzenden Lichtern? War es das? Ihr Ende?

    „Mrs. Fyshner?", meldete sich eine männliche Stimme von hinten.

    Elora schreckte hoch, dann drehte sie sich langsam um, bemüht, einen selbstbewussten Eindruck zu machen, einen vernünftigen Eindruck. Nicht den Eindruck einer fünfundzwanzigjährigen, die sich eben noch von einer Brücke in den Tod stürzen wollte.

    „Ja?", sagte sie im Umdrehen.

    „Mein Name ist Joshua Sinclair und ich arbeite für den Präsidenten", erwiderte der Fremde.

    Elora blickte den Mann verwundert an. Was sollte der Präsident von ihr wollen? Und woher wusste er, dass sie hier war?

    Als habe er ihre Gedanken gelesen, fuhr er fort:

    „Ihre Arbeitskollegen sagten mir, ich könne Sie hier womöglich noch abfangen."

    „Nun ja, das ist mein Nachhauseweg", entgegnete Elora schnippisch, die irgendwie glaubte, sich rechtfertigen zu müssen ob ihrer lächerlichen, wenngleich nur gedachten Frage, wie er sie hatte finden können. Es war ja wirklich kein Kunststück, schließlich ging sie jeden Tag diesen Weg.

    Sinclair sah sie verwundert an, dann meinte er höflich:

    „Selbstverständlich, entschuldigen Sie vielmals."

    „Jaja, schon gut, sagte Elora etwas peinlich berührt. „Weshalb sind Sie denn nun hier?

    „Präsident Ford hat mich damit beauftragt, Sie aufzusuchen und in seinem Namen um ein Treffen zu bitten."

    „Weshalb will sich der Präsident mit mir treffen?", fragte Elora erstaunt.

    „Das, Mrs. Fyshner, wird er Ihnen persönlich sagen."

    „Und an welchen Termin hat der Präsident für dieses Treffen gedacht?"

    Der Mann hob seinen Arm und blickte auf die Uhr.

    „In fünfzehn Minuten, Mrs. Fyshner."

    „In fünfzehn... Nun, dann sollten wir uns sputen. Wir wollen den Präsidenten ja nicht warten lassen. Ich habe im Moment ohnehin nichts besseres zu tun."

    Geschickt schlängelte Sinclair die Limousine durch den dichten Berufsverkehr. Zehn Minuten später passierten sie die Sicherheitskontrollen der Tiefgarage des Regierungspalastes. Kurz darauf eilten sie durch die Gänge des riesigen Gebäudekomplexes. Elora hatte einige

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