Frei Reden - Friedvoll Leben: Ein Weg zu Authentizität, Charisma und Beziehungsfähigkeit
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Über dieses E-Book
Das Buch begleitet dabei die Protagonisten sowie den Leser mit einer ausgewogenen Mischung aus Theorie, Erzählung und angewandter Praxis auf ihrem Entwicklungsweg.
Die Übungen sind erprobt und zum Nachmachen geeignet.
Das Buch eignet sich als kurzweiliges und informatives Lese- und Fachbuch, sowie als eigenes Tagebuch auf dem persönlichen Weg zum Frei Reden und Friedvoll Leben.
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Rezensionen für Frei Reden - Friedvoll Leben
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Buchvorschau
Frei Reden - Friedvoll Leben - Hilde Alegría Schillert
Einleitung
Bettina, Fritz und Lydia haben sich aufgemacht, am Frei-Reden-Friedvoll-Leben-Training teilzunehmen. Sie stehen vor unterschiedlichen Herausforderungen und erhoffen sich, durch das Training eine größere Kommunikations- und Beziehungskompetenz zu erlangen.
Bettinas Herausforderung: Einen konstruktiven Umgang mit Kritik zu finden
Bettina ist 49 Jahre alt, verheiratet und hat erwachsene Kinder.
Sie ist Business-Coach und Trainerin. Nach längerer Selbständigkeit hat sie eine Stelle in einem Unternehmen angenommen, in dem sie u.a. für die Schulung des Personals, für ihre Betreuung und für externe zertifizierte Weiterbildungsmaßnahmen zuständig ist. Personalführung und Coaching machen ihr sehr viel Spaß. Sie konnte bereits auf einen Zeitraum von drei Jahren zurückblicken, in dem sie das Vertrauen ihrer Vorgesetzten genoss und selbständig die Weiterbildungen konzipieren und ausführen konnte. Nun hat ihre Vorgesetzte sich aus Krankheitsgründen zurückgezogen. Mit dem neuen Chef ist sie noch nicht vertraut, und die ersten Herausforderungen an ihre eigene Kommunikationskompetenz und Lösungsbereitschaft zeigen sich.
Zum Ende der letzten Weiterbildungsmaßnahme mit Zertifizierung in Kommunikation und Verkauf ist ihr neuer Chef anwesend.
Die Mitarbeiter haben sich - gemäß Bettinas Werten - wertschätzend an die Kunden gewandt, sie in ihren Wünschen abgeholt und ihnen die Produkte vorgestellt, die ihren Wünschen entsprechen könnten. Dabei haben sie die Kunden weder bedrängt, noch zu schnell abgefertigt, sondern gaben ihnen den Freiraum, sich den Gewinn bewusst zu machen.
Bettina gratuliert den Teilnehmern und Teilnehmerinnen für die wertschätzende und respektvolle Haltung. Das Feedback des Chefs danach ist jedoch eher kritisch - und wie Bettina empfindet, entmutigend. Die Kunden werden sich gewiss nichts kaufen bei dieser allgemein unverbindlichen Form.
Ein paar Tage nach der Prüfung sendet der Chef Bettina eine E-Mail:
"Im Nachklang zum Prüfungsablauf würde ich gern bei Gelegenheit mit Ihnen sprechen. Der Prüfungscharakter war mir nicht ausgeprägt genug … "
Bettina fühlt sich in dieser Situation angespannt und in ihrer Kompetenz gefordert. Sie spürt gleichzeitig, dass sie die Reaktion des Chefs als Kritik aufnimmt und einen wunden Punkt in ihr trifft. Sie weiß, dass sie das Gespräch mit ihm suchen muss. Doch sie fühlt sich noch nicht vorbereitet und selbstsicher genug. Für die nächsten Monate ist der Chef ausgebucht.
Bettina hofft, diese Zeit im FFL-Training zur inneren Stärkung zu nutzen.
Fritz Herausforderung bei sich zu bleiben
Fritz hat seit einem Jahr eine neue Lebensgefährtin, Melanie. Melanie ist Witwe und hat sich viel Zeit für Trauer und Abschied genommen. Durch Melanie motiviert, ist Fritz dabei, seine bisherigen Beziehungsmuster zu überdenken. Er hat sich vor einigen Jahren scheiden lassen. Seine Tochter aus dieser Ehe ist erwachsen. Sie sehen sich eher selten. Auf dem Weg zu sich selbst hat er das FFL-Training gewählt, außerdem unterstützt er diesen Prozess durch einige therapeutische Gespräche. Seine momentane Herausforderung sind die Reaktionen von Melanies Sohn, Sascha. Sascha, der in der Anliegerwohnung mit Freundin zusammenlebt, verhält sich abweisend. Fritz' Versuche, sich väterlich einzubringen, stoßen bei Sascha auf Granit. Fritz fällt es schwer, die Abweisung und Verletzung richtig wahrzunehmen. Er merkt nur eine tiefe Unruhe, die er gleich mit anderen Aktionen kompensieren will. Er sucht nach Aufgaben, um Melanie glücklich zu machen, nach Witzen, um sie zum Lachen zu bringen. Dabei flattert in ihm ein flaues Gefühl von ich bin irgendwie nicht richtig
, dem er gerne ausweichen möchte. In solchen Situationen fühlt er sich Melanie fremd und wird eifersüchtig auf ihren Exmann und ihre Kinder. Diesem Thema möchte er sich stellen.
Lydias Herausforderung: Ihr Weg in die eigene Stärkung
Lydia ist seit sieben Jahren verheiratet. Mit ihrem Mann zusammen haben sie eine Tochter, Luna, drei Jahre alt. Lydia ist hin und her gerissen von dem Wunsch, eine gute Mutter zu sein, Zeit für ihren Beruf zu haben und mit ihrem Mann gemeinsame Zeit zu verbringen und eine erfüllte Sexualität zu erleben. In ihrer Überforderung, alle ihre Aufgaben auf die Reihe zu bringen, fällt sie oft weinend in sich zusammen. Sie ist in solchen Momenten wie aufgelöst, und ihr Mann schafft es nicht, sie zu beruhigen. Später versteht sie diese Zusammenbrüche selbst nicht. Nach außen wirkt sie so taff, so stark. Sie managt alles. Ihr Mann kann immer schlechter mit solchen Zusammenbrüchen umgehen und weicht dem aus. Er kommt sehr spät nach Hause, geht oft nachts spazieren, um sich zu klären und zieht sich immer mehr in sich zurück. Die Situation strahlt wieder auf die Tochter, die ebenfalls viel weint und sich nicht von der Mutter trennen will.
Sie entscheiden sich für eine räumliche Trennung, in der beide überlegen wollen, welche Basis sie für ein gemeinsames Leben haben. Gleichzeitig nehmen sie Hilfe von einem Paartherapeuten und nutzen die Trennungszeit zur persönlichen und gemeinsamen Reflexion. Lydia bittet ihre Eltern um mehr Unterstützung und Entlastung und beginnt ihren Weg der Reifung. Nach einem dreiviertel Jahr entschließen sie sich, wieder zusammen zu ziehen. Dieses Mal in die Nähe ihrer Eltern. Paul ist als Monteur viel unterwegs, doch versucht er, seine Zeit zu Hause für die Familie so gut er kann zu nutzen.
Kennst Du ähnliche Situationen in deinem Leben?
Was ist Deine momentane Herausforderung?
Ob es sich um Konflikte mit dem Partner handelt, mit Freunden, Nachbarn, Kollegen oder Chef: Du bist nur so frei und friedvoll in deiner Kommunikation, wie du frei und friedvoll mit dir selbst kommunizierst.
In diesem Buch vertrete ich die Überzeugungen, dass
●dein Körper mit dir kommuniziert.
●deine Gefühle und Symptome der Ausdruck von erfüllten oder nicht erfüllten Bedürfnissen sind.
●Emotionen, wie Freude, Wut, Trauer, Angst dich ins Handeln bringen.
●du dein Handeln mit deinen Erfahrungen und Wissen koppeln kannst, anstatt impulsiv zu reagieren, wenn du die dahinterliegenden Werte und Bedürfnisse verstehst.
●deine Urteile über dich und andere dich einschränken können oder dein Potential leben lassen, je nach dem, was du von dir und den anderen hältst.
●eine Kritik dich nur trifft, wenn sie deine eigene Kritik an dich wiederspiegelt
●ein stabiles Selbst und sinnvolle Beharrlichkeit dann möglich sind, wenn du in deinem Handeln einen Sinn erkennst, den du auch verwirklichen willst.
Dieses Buch soll dich in einem Training begleiten, dass deine Freundschaft und gute Bindung zu dir fördert, die interne Kommunikation intensiviert und dir ermöglicht, frei und friedvoll nach außen zu treten.
Auf geht's!
Es ist [...] ein Leben lang möglich, sich weiterzuentwickeln, über sich hinauszuwachsen
Gerald Hüther
¹
Wenn wir unseren Blick auf die Dinge verändern, dann verändern sich auch die Dinge, auf die wir blicken.
²
1. Der systemische Blick - die Komplexität des Menschen
Die oben erwähnten Personen und ihre Situationen sind Beispiele von vielen, die wir alle auf die eine oder andere Weise erleben.
Inmitten eines Konfliktes reagiert unser Körper mit Symptomen und Gefühlen, die wir nicht immer gleich einer Emotion zuordnen können.
Wodurch spürt Bettina, dass die Kritik des Chefs sie tief trifft?
Wenn sie sich an die Prüfungssituation und an die Bemerkungen des Chefs erinnert, fühlt sie ein Unwohlsein im Magen. Beim Gedanken an seine E-Mail kommen noch Herzklopfen und eine unangenehme aufsteigende Hitze hinzu.
Während Bettina in sich hinein spürt, verbindet sie diese Körpersymptome mit Druck
. Sie fühlt sich unter Druck gestellt, und es wird ihr bewusst, wie hoch ihre Ansprüche an ihre Leistungen sind.
Am liebsten will sie allen Anforderungen genügen. Sie hat Angst, zu versagen. Sie fürchtet insgeheim, ausgeschlossen zu werden und sehnt sich nach Anerkennung und Zugehörigkeit.
Ihr wird eine Überzeugung bewusst, die hier gut wirkt: "Wenn ich viel leiste und sehr gut bin, beweise ich, dass ich gleichwertig bin und darf dann dazu gehören.
Sie vermisst beim Feedback des Chefs Empathie, Wertschätzung und Respekt.
Das enttäuscht und verunsichert sie.
Am Beispiel von Bettina können wir nachvollziehen, dass wir mit drei Komponenten in uns reagieren:
•unserem Körper
•unserer Psyche
•unseren Werten und Überzeugungen: verinnerlichte Sozialisation
Diese drei Komponenten bilden gemeinsam das, was wir als Mensch erleben, wie wir uns selbst erleben:
Die drei Komponenten näher betrachtet:
Für sich genommen, ist jede Komponente eine in sich abgeschlossene Einheit³. Sie bildet, erneuert und hält die Strukturen am Leben, die sie für ihr Fortbestehen braucht. Voraussetzung ist eine Umwelt, die diejenigen Bedingungen liefert, die diese Einheit als Nahrung
braucht. Diese Aussage will ich im Folgenden näher erläutern:
1.1 Unser Körper
Unser Körper, der durch sein Knochengerüst und seine Muskulatur aufrecht und in Bewegung gehalten wird, funktioniert durch die Organe, Blutbahnen und Nerven in wundersam fein abgestimmter Weise. Zentralstelle der Koordination und Funktion ist unser Gehirn.
Der Körper gilt als abgeschlossene Einheit⁴, da er selber die Zellen erneuert und die Funktion aufrechthält, die er zum Leben braucht. Voraussetzung dafür ist eine relevante, also wichtige Umwelt, von der er Nahrung, Wärme und Schutz erhält. Die Qualität der Nahrung bestimmt zu einem gewissen Anteil die Funktionalität und Gesundheit des Körpers. Die Reaktion auf die Nahrung und Umweltbedingung ist jedoch unterschiedlich und nicht immer vorhersagbar.
Auf welche Weise er weiterhin die Blutkörper erneuert, die Herztätigkeit fortsetzt etc., kann die Umwelt nur bedingt bestimmen. Dies bleibt dem Körper, z.B. seiner Konstitution, dem Grad seiner Gesundheit, seiner genetischen Veranlagung überlassen.
1.2 Unsere Psyche
Mit dem Begriff, Psyche, fassen wir hier alle emotionalen Regungen, die uns zu einer Handlung veranlassen, wie Freude, Ärger, Wut, Trauer, Angst, Ekel, zusammen.
Freude bewirkt, dass wir uns nach außen öffnen, uns auf die anderen Menschen oder auf ein bestimmtes Ziel hin bewegen.
Ärger bewirkt, dass wir uns der Umwelt gegenüber abgrenzen, unseren Unwillen, unsere Verletzung zeigen. Je nach dem Grad wird Ärger zur Wut oder zum Zorn. Ohne Kontrolle über unsere Emotion sind wir sogar fähig anzugreifen.
Angst bewirkt, dass wir uns vor den angsteinflößenden Umständen, bzw. Personen zurückziehen.
Zu viel Angst kann uns Handlungsfreiheit nehmen.⁵
Trauer ist ein ungemein wichtiger Prozess zur Anpassung an unabänderliche Situationen. Ohne Trauer und ohne Tränen kann das Gehirn keine Lösungen finden, die für den Menschen in der jeweiligen Situation hilfreich wären.⁶
Wenn wir auf die Psyche alleine schauen, dann haben die Emotionen nichts mit dem Blutkreislauf zu tun, mit der Erneuerung der Zellen, mit der Verdauung der Nahrung. Wir wissen jedoch, dass jede starke Emotion die biologischen
Funktionen der Organe beeinflusst.
Unsere Psyche reagiert auf äußere Erlebnisse und auf im Gehirn gespeicherte Informationen, die in Form von inneren Bildern, Sätzen, erinnerten Körperwahrnehmungen und Emotionen abrufbar sind.
Wie jedoch jeder einzelne Mensch auf ein äußeres Ereignis reagiert, ob nun ein Satz, eine Handlung eines Gegenübers eine starke Emotion auslöst oder überhaupt nicht, kann dein Gegenüber nur in einem kleinen Maße beeinflussen. Deshalb nennt man in der systemischen Betrachtungsweise die Psyche auch autopoetisch
, also in sich abgeschlossen. Sie hält im Grunde die inneren Bilder, Sätze und Gefühle aufrecht, die dann die Emotion erzeugt und zur Handlung bringt.⁷
1.3 Unsere verinnerlichte Sozialisation
Im Laufe unserer Erziehung haben wir Überzeugungen über die Welt, die Menschen und über uns selbst gebildet. Unsere Vorbilder waren unsere ersten Erzieher (Eltern, Großeltern, erste Lehrer). Ihre Art, mit uns in Beziehung zu treten, auf unsere Bedürfnisse einzugehen, und ihr Vorbild im Umgang mit den anderen Mitmenschen, haben uns geformt.
Das Land, die Sprache, Kultur und Religion, all diese Faktoren haben unser Denken, unsere Vorstellungswelt, unsere körperliche Ausdrucksweise, unsere Art zu sprechen, unsere Art Emotionen zu zeigen oder nicht zu zeigen, geprägt.
Wie jedoch jeder von uns diese Erfahrungen für sich interpretiert, aus Erinnerungen⁸ Schlüsse zieht und entsprechend handelt, ist wiederum autopoetisch
. Jeder von uns macht aus dem reichen vorgegebenen Material etwas ganz eigenes.
Bettina merkt beim Nachdenken über ihre Situation, dass sie die wirklichen Erwartungen ihres neuen Chefs nicht kennt. Sie zermartert sich jetzt schon den Kopf, ohne seine Argumente und Wünsche zu kennen. Eine Erinnerung aus ihrer Schulzeit taucht auf:
Ein Lehrer will die Aufmerksamkeit und Beobachtungsgabe der Kinder schulen und hat ihnen ein Handspiel vorgemacht: Finger zählen an der Hand. Die Kinder sind ganz konzentriert zu beobachten, wie der Lehrer die Finger zählt: Er fängt beim kleinen