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Utopias Erwachen: Roman aus Fiktion Wunsch und Wirklichkeit
Utopias Erwachen: Roman aus Fiktion Wunsch und Wirklichkeit
Utopias Erwachen: Roman aus Fiktion Wunsch und Wirklichkeit
eBook809 Seiten12 Stunden

Utopias Erwachen: Roman aus Fiktion Wunsch und Wirklichkeit

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Über dieses E-Book

Ein etwas melancholischer Ingenieur forscht seit Jahren ziemlich erfolglos an einer völlig neuen Energiegewinnung aus kosmischen Kräften, bis er...

Eine attraktive Nebenerwerbslehrerin sucht ihre Motivation und findet eine gute Freundin.

Eine Italienerin, von Beruf Virologin, reist unerkannt nach Utopia und sucht nach Heilmitteln neben der allseits beworbenen Impfkampagne.

Ein junger Student in den USA lernt und lehrt gleichzeitig und in vielen Richtungen.

Ein junger Finanzfachmann findet seinen Traumjob, seine Traumfrau und ein Schlupfloch.

Ein Gesundheitsbeauftragter braucht Anleihen beim Staatsschutz.

Reiche und mächtige Männer basteln an einer neuen Welt, die nicht nur ihren eigenen Vorgarten betrifft, ohne dich je gefragt zu haben.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum7. Juli 2021
ISBN9783347356269
Utopias Erwachen: Roman aus Fiktion Wunsch und Wirklichkeit

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    Buchvorschau

    Utopias Erwachen - Dietmar Ziegler

    Erzähler

    Lange Jahre habe ich geglaubt, dass es so nicht mehr weitergehen könne, wie es bislang gegangen ist. Vielleicht müsste erst mal eine richtige Katastrophe kommen, die sich insgesamt gesehen aber als folgerichtig erweisen würde, so dachte ich. Nach vielen Jahren des Weiterrobbens mit diesen seltsamen Gedanken, die sich, bildlich gesprochen, wie eine blätterfressende Raupe langsam an der Wirklichkeit vorwärts fraßen, wurde ich müde, mir darüber Gedanken zu machen und habe das Nachdenken aufgegeben.

    Doch als sie dann geschah, diese Katastrophe, durch unvorstellbar kleine Winzlinge, konnte ich es nicht fassen – gleichzeitig war ein Ungetüm sichtbar geworden, das aus verborgenen Tiefen lautlos aufgetaucht war. Seine Umrisse sind gewaltig. Lautlos und mit enormer Geschwindigkeit hat es sich in unsere Welt hineinbewegt. Die kleine Raupe war zu einer gewaltigen Maschine mutiert. – Was frisst sie, diese Raupe? Ihr Hunger wächst beim Essen.

    Schon lange musste unterirdisch an ihr gebaut worden sein, denn sie war passgenau und fertig in unserer Welt aufgetaucht, die mir einerseits noch immer vertraut und dennoch in vielem fremd geworden ist. Ich kann die Umrisse gegenwärtig noch immer nur erahnen und meine ungläubigen Blicke versuchen beim Schreiben des Buches zu verstehen, was da Realität, „neue Realität" werden will.

    USA: Zwei Biographien

    50er Jahre des 20. Jh.

    John und Paul wurden um 1954/55 auf dem nordamerikanischen Kontinent geboren. Sie wuchsen etwa in derselben Gegend auf, lernten sich auf dem College kennen, gingen sogar zeitweilig in dieselben Kurse. Sie hatten zum Teil dieselben Freunde und schwärmten für dasselbe Mädchen: Jane, für die fast alle Jungs an der Schule schwärmten. Doch zunächst ein paar Einzelheiten zu deren Kindheit und Jugend.

    Michael frägt:

    „Werdet ihr euch erinnern an unsere Zusammenkunft im Geiste, wenn ihr euch auf der Erde wieder begegnet? Ihr müsst euch bestärken in der Gewissheit, dass das, was ihr in dieser Schule durchgemacht habt, als ein innerstes Anliegen in euch brennt. Wenige von euch werden sich schon bewusst werden, dessen, was sie hier erfahren haben. Seid wachsam und verbindet euch mit Menschen, die euch vertraut sind, bei denen etwas in euch anklingt. Unbedingte Liebe zur Wahrheit, schreibt sie in eure Herz ein.

    Pauls Ende der Kindheit

    Pauls Kindheit ging zu Ende als er elf Jahre alt war. Das war 1965. Da traf es ihn mit ganzer Wucht. Sein Vater starb bei einer Angriffswelle der National Liberation Front in Vietnam. Paul war gerade im Garten und befeuerte die Dampfmaschine, die sein Vater für ihn gebaut hatte. Als seine Mutter in den Garten kam, setzte sie sich zu ihm und schwieg viel zu lange, während Paul das Feuer weiter anfachte. Paul war so beschäftigt, dass er zunächst nicht bemerkte, dass ihr ohne jede äußere Regung die Tränen die Wange hinunterliefen. Als er es bemerkte, schaute sie ihn lange an und meinte: „Sei jetzt ganz tapfer, mein Liebling. Komm her in meine Arme. Das hatte sie ewig nicht mehr gesagt. „Vater kommt nicht mehr wieder. Er ist in den Himmel gezogen. Die Sätze trafen ihn nicht, er verstand ihren Sinn nicht. Etwas Gesundes in ihm wehrte sich gegen den Sinn in diesen Worten. Er schaute nur auf den Rauch, der aus dem Schornstein der Maschine zum blauen Himmel aufstieg - er schaute und sah - aber verstehen konnte er nichts. Dieser Augenblick war ihm tief im Gedächtnis geblieben und diese Maschine war so verbunden mit dem Bild seines Vaters, dass er ihn förmlich sehen konnte, wie er daran herumhantierte und ihm zulächelte. Er war ein begeisterter Auto- und Maschinennarr gewesen und verbrachte viel Zeit damit, seinem Sohn die Wirkungsweise von Motoren nahe zu bringen. Paul hatte mit acht oder neun Jahren seinen Vater einmal gefragt, wie denn eine Dampflok so schwere Wägen ziehen könne. Nur wenige Wochen später begann sein Dad Teile aus dem Betrieb, die dort als Ausschuss galten, mitzubringen. Daraus baute er dann diese Dampfmaschine. Am stärksten wurde ihm der Verlust des Vaters klar am blassen Gesicht seiner Mutter, die nur noch selten lachte. Das war eine der einschneidendsten Erinnerungen, die ihm aus der Kindheit geblieben waren.

    Paul und John auf dem College

    Neun Jahre später führten sie Faust auf. Paul sollte den Faust spielen, Jane das Gretchen und John den Mephisto. Die River-Side-School in Seattle war eine der angesehensten Schulen im Nordosten der USA und durch diesen Schauspiel-Workshop lernte Paul wichtige Personen für sein späteres Leben kennen.

    Der eine war eben John, der bereits ein Computerprogramm schrieb, als Paul noch an Motorrollern herumgeschraubt hatte. Beide liebten das Pokerspiel sehr und sie saßen oft bei John zuhause. Dessen Vater hatte einen echten Pokertisch im Keller stehen und so ergab es sich, dass sie viel Zeit zusammen verbrachten. Sie spielten beide in sehr unterschiedlicher Art. John wollte um jeden Preis gewinnen und er war wirklich ein guter Spieler, der viele abzockte. Paul hingegen hielt seine Einsätze niedrig und verlor dennoch sein begrenztes Taschengeld meist an John, aber, er war fasziniert von der Möglichkeit, die anderen durch gewisse Äußerungen so zu beeinflussen, dass sie dem eigenen Plane folgten.

    Der zweite, für Paul sehr wichtig Mensch, war Jane. Beim Schauspiel war Paul von Jane hingerissen, ohne dass er das auszudrücken in der Lage gewesen wäre. Er galt während der Schulzeit bei Mädchen eher als schüchtern und verschlossen. John hingegen war Hahn im Korb.

    Die Faust-Aufführung war ihr Abschlussstück gewesen und so kamen zu den Proben oft die entsprechenden Lehrer dazu, um ihre Fortschritte wahrzunehmen. Es wurde beim Proben großen Wert gelegt auf Spontaneität und Echtheit in den Handlungen und im Ausdruck. Die gesellschaftliche Öffnung und das Pochen auf Befreiung aus den Fesseln des Bürgertums durchzogen die Lehrer- und Elternschaft in unterschiedlichen Graden. Es ging weniger um die Frage: Wer ist Faust, wer ist Mephisto? Sondern es ging vielmehr um die Frage, wie will ich ihn spielen. Jane war auf der Bühne in jeder Hinsicht genial. Sie strengte sich scheinbar in keinem Moment an, um irgendeinen Ausdruck zu erreichen und trotzdem sah man in ihr das, was man sehen wollte. Jeder ihrer Sätze war für Paul wie pure Musik, wie der vollkommene Einklang von Person und Rolle. Sie brauchte kaum die Hand zu heben und alles schaute ihr zu. Schon in den ersten Proben spürte er, wie dieser Mensch ihn berührte - leider nicht nur ihn, denn die Jungs und Mädchen rissen sich um Janes Freundschaft.

    Woher kommt diese Fähigkeit eines Menschen, im Körper, im Raum so anwesend zu sein, dass jede Regung, jede Äußerung eine Berührung wurde und ein Leuchten in die Augen der Zuschauer zauberte?

    John tauchte zu manchen Proben nicht auf. Er gab vor, an einem wichtigen Projekt zu schreiben. In Wirklichkeit saß er am PC und tüftelte an Programmen für die verschiedensten Aufgaben herum. Beim Poker ließ John manchmal ein paar Andeutungen fallen zu dem, was sie gerade versuchten und diejenigen, die dabei waren, waren sich mehr oder weniger klar darüber, dass sie hier in die Ursprünge, die Quellen einer völlig neuen Wirklichkeit hineinschauen durften. So hatten Paul und Jane viel Gelegenheit ihre Zweier-Szenen zu proben. Paul bereitete sich sehr ernsthaft vor und der Schauspiellehrer gab ihm gute Hinweise, wie er an die Erarbeitung seiner Rolle herangehen könne. Er lernte die Texte nicht wortgetreu aber dem Sinn und der Handlung nach. Das gab ihm die Möglichkeit, viel Präsenz und Spontaneität zu üben. Sie wollten unbedingt auch einige Szenen aus Faust II einzustudieren, zum Beispiel die Papiergeldherstellung am Königshof und den Raub der Helena aus Menelaos Burg, die Landgewinnung und den Homunkulus. Das Spiel zwischen Gretchen und Faust im ersten Teil war das mit Abstand Interessanteste, jedenfalls für Paul. Mittagelang wurde geprobt und wenn eine Szene gelungen schien, wurde sie mit Videokameras aufgenommen, die damals an der River-Side-School allgegenwärtig waren.

    Bei der Aufführung, die ein voller Erfolg wurde, staunte Paul, wie leicht John sein Fehlen aufgeholt hatte. Er konnte seinen Text perfekt, es gab riesigen Applaus, bis sie endlich vor die Bühne kamen und die Grenze zwischen Publikum und Spielern aufgelöst wurde, was zu der Zeit allgemein als schick galt. Alle umstanden die Spieler und vor allem John wurde beachtet und zu seiner Interpretation gefragt. Er konnte sehr gut Bezüge herstellen zur heutigen Zeit, zum Papiergeld, auch der Mensch aus der Retorte war ein sehr aktuelles Thema aber auch die Landgewinnung, wo Altes zerstört wurde, damit Neues entstehen konnte, wurde besprochen von John. Paul beschäftigte die Frage, ob es eine Möglichkeit gab, das Alte mitzunehmen und in eine neue Welt zu integrieren. Der Dichter Goethe konnte doch unmöglich propagieren, dass Unterdrückung und Mord, die richtigen Mittel wären, um eine neue und lebenswerte Welt zu erschaffen. Er hatte oft darüber mit Jane gesprochen und mit den Lehrern. John meinte dazu, dass wer wirklich Großes leisten und erreichen wolle, auch Schuld auf sich laden müsste.

    Dass sich dies als wahr erwies, wurde für Paul erst viele Jahre später einsichtig.

    John ging dann früher von der Uni ab, als die meisten anderen Schüler und gründete eine eigenen Firma, was bei seinen speziellen Fähigkeiten für die Studenten völlig ok war. Mit seinen einflussreichen Eltern, die den Schritt ablehnten, überwarf er sich damit. Sie erwarteten natürlich, dass ihr Sohn in die Fußstapfen des Vaters treten würde – doch, wer wie John eine Vision hatte, der konnte wohl nicht anders. Die Studenten bewunderten ihn jedenfalls dafür.

    Michael im Geistgebiet

    Wer im Geist leben kann, der findet auch den Weg in dieses Gebiet….

    Ein steiler Pfad, der von jenen gefunden werden kann, die den Kompass dazu in sich tragen. Der Kompass ist dort, wo der Mensch um die verborgene Türe zum Geist weiß. Kennst du in dir eine Tür dieser Art? Weißt du von der Existenz eines inneren Kompasses? Er kannte den Pfad in dieses Gebiet, war ihn schon viele Male gegangen, kannte die Abgründe und Gefahren aber auch die Verlockungen, die den Weg dorthin säumten. Michael, so nannte man den Lehrer des Mutes im Vertrauen auf den Geist schon seit vielen Jahrhunderten. Er wurde auf Darstellungen in Kirchen und auf zahllosen Bildern als der Beschützer der Menschen vor den Drachenkräften gezeigt. Der Drache, das, was in der Gegenwart vor allem in der Materie wirkt und im abstrakten Denken seine innere Entsprechung findet, das nur Materielles anerkennen will, war zu großer Macht auf der Erde gelangt.

    Nicht, dass diese Art des Denkens nicht wichtig wäre – oh nein! Sie war und ist sogar unabdingbar notwendig! Je weiter der Mensch jedoch diesem Denken unbewusst in seinen Impulsen folgt, umso größer wurde und wird des Drachen Macht.

    Diese Art von Denken war wichtig, um die Freiheit des Menschen zu entdecken und zu entwickeln, aber nicht als Selbstzweck, zu dem es in den letzten hundertfünfzig Jahren degeneriert war, sondern als ein Durchgang zur absoluten Selbstständigkeit und zur Erhebung der materiell gefassten Begriffe in die Sphäre des Menschlichen, bis hin zu einem freien Wollen und Wirken des Menschen mit den weisheitsvollen Kräften von Natur, Mitmensch und Kosmos.

    Die Zeit war gekommen, dass den Menschen klar werden sollte, dass sie nicht in diesem rein materiellen Zusammenhang weiter denken konnten, wenn sie nicht die gewonnene Freiheit wieder verspielen wollten.

    Deshalb suchte er wiederum den Rat Michaels. Er war auf dem Weg aus der Geistwelt in seine Erdenverkörperung in der Michaelschule gewesen - viele Geister waren dort versammelt, hunderttausende Menschengeister lauschten über lange Zeiträume den Worten Michaels – und verkörperten sich in ihrer Schicksalsgemeinschaft auf Erden.

    Doch war dabei eine enorme Schwierigkeit aufgetaucht: die Menschen, die um ihrer Freiheit und Unabhängigkeit willen, die Ursprünge ihres Wesens eine zeitlang völlig vergessen mussten, verfielen einem sinnlosen Dauer-Materialismus, ja, sie vertrauten nur noch den irdischen Maßgaben und seinen Gesetzen. Die letzten alten Wissensbrücken zum Geist, die dann ihr Bewußtsein berührten, wenn in besonderen Momenten Erinnerungen an die früheren Weisheitsquellen aufbrachen und sie berührt wurden von Ahnungen und Bildern aus der Welt des Geistes, wurden von der aufkommenden Naturwissenschaft allmählich verstopft und schließlich als wissenschaftlich unhaltbar und damit als falsch gekennzeichnet. Das irdische Leben, zählbar, messbar und sichtbar, wurde zur einzigen gültigen Maxime erklärt - die Wissenschaft sei jetzt das Maß aller Dinge, die uns den Fortschritt sichern könnte! So klang das Lied der Wissenschaftler Jahrzehnt für Jahrzehnt lauter.

    Ab dem Jahre 2000 breitete sich die digitale Welt gewaltig aus - geistig gesehen verdichtete sich die Finsternis um das Bewußtseinsareal der Menschen. Geister, wie Michael, die mit dem Menschen und seinem Schicksalsweg verbunden waren und sind, können nicht direkt in seinem Bewusstsein erscheinen, wie das in früheren Zeiten möglich gewesen war. Sonst wäre der Mensch zum Guten gezwungen. Deshalb muss Michael im Geistesreich warten, bis der Mensch die Schwelle zum Geist aus eigenem Entschluss sucht. Die ersten Schritte in die Welt des Geistes, in die Bilderwelt der Imagination, mussten die Menschen aus ureigenem, freiestem Entschluss selbst tun und erst dann konnten ihnen Michael und die Seinen näher kommen.

    Die Menschen hatten alle Fähigkeiten dazu in den vielen Verkörperungen, durch die sie gegangen waren von den Göttern erhalten. Sie können diesen Pfad betreten, wenn sie ihn mit ganzer Kraft suchen.

    Es gibt die Macht des Drachens, die Michael zwar für die Geistwelt besiegen kann, doch nicht für die einzelnen Menschen. Jeder Einzelne muss dies in seinem persönlichen Schicksal und freien Entschluss willentlich durchführen. Die Menschen selbst müssen diesen Widersacher-Geist, der auf die Erde verbannt worden war, selbst erkennen lernen und sich Michael bewußt und mutig zuwenden - auch wenn sie im Leibe wirken und leben. Dann - und nur dann konnten er und seine Helfer dem Menschen die entsprechenden Winke und Gedanken ins Herz legen.

    Ahriman-Schule

    Der Fürst der Neuzeit war dabei, seinen Platz einzunehmen. Er hat sich des großen Weltennetzes bemächtigt und schickt sich jetzt an, das Nervensystem des Menschen zu besetzen. Seine Nerven sind die elektrischen Drähte, durch die unvorstellbar viele Zahlen um die Welt gejagt werden und die er sich zu eigen gemacht hat. Datenströme sind sein Blut, Maschinen sind die erstarrte Muskulatur dieses nüchternen Weltenmechanikers. Gedankenmäntel wurden durch ihn erschaffen für alle wirtschaftlichen oder politischen Eventualitäten. Diese werden, fertig installiert, den Trägern der Kultur durch Wiederholung am Tag und durch Inspiration im Schlaf eingeimpft.

    Nun war also der Moment gekommen: Ahriman, wie er schon von den alten Persern genannt wurde, verbreitete seine Macht in unvorstellbarer Weise und schickte sich an, den Menschen mit dem rein auf Zahlen und Fakten basierenden Denken, durch sich und an sich zu fesseln. Und die Menschen? Viele folgten blind und schlafend dem, was sie so magisch anzog: der neuen Technik.

    Mit jedem neuen Schritt in der Technik wurde klarer, für den, der es sehen wollte, wo die Reise hinging - Entmenschlichung des menschlichen Daseins. Die Menschen waren so fasziniert von den Möglichkeiten der neuen Technik, dass sie keine Wahrnehmung mehr hatten, wie sie ganz allmählich in immer mehr Bereichen ihres Lebens die Verantwortung und das eigene Denken an dieses maschinenhafte Wesen übergeben hatten. Jedes neue Gerät verstärkte die Gefahr für den Menschen, dem Einfluss Ahrimans zu verfallen. Der freute sich daran und war zugleich unendlich unzufrieden über die Schwächlinge von Menschen, die sich wieder und wieder zurückzogen in ihr jämmerliches Menschsein, aus Angst, wirkliche Macht durch ihn zu erlangen. Die meisten kannten ihn nicht, viele, die ihm fleißig dienten, leugneten sogar jeglichen Geist. Sie waren zwar Materialisten aber in seinen Augen Feiglinge, die sich ihm wieder und wieder entzogen, um ins Menschlich-Warme zu flüchten. Wo waren die Menschen, so forschte Ahriman, die den Mut hatten, wahr zu machen, was die Zeit, seine Zeit forderte? Vor den Geistverleugnern konnte er seine Macht gut verstecken und sich an ihren unbewußten Kräften stärken. Immer verbarg er sich den Menschen und nur diejenigen, die sich wirklich schulten im Erkennen seiner Wirklichkeit, die konnten seine Täuschungsmanöver durchschauen. Pandemie, Impfung für alle, per Gesetz geregelte Gesundheitsvorsorge, Zentralmacht des Geldes, Zentrale Weltregierung, die leibliche Gesundheit steht über allem, vernetztes Denken, vernetztes Bewußtsein, Revolution durch Transformation der Technik in den Menschen hinein – Vereinzelung der Seelen – Verbindung über die Technik für alle, nur was zählbar und messbar ist, soll Geltung behalten - all das und noch viel mehr stand auf seiner prall gefüllten Agenda 2030.

    Seattle und Tacoma - um die Jahrtausendwende

    John und Paul waren inzwischen etwa fünfundvierzig Jahre alt, hatten sich aber aus den Augen verloren. Paul hat eine Firma gegründet - er baute nicht gerade Dampfmaschinen, wie sein Vater, aber immerhin sahen die Mischmaschinenwannen zur Medikamentenherstellung aus, wie der Bauch der Dampfmaschine, die in seiner Kindheit im Garten der Eltern gestanden hatte. Seine Auftragsbücher waren gut gefüllt. Er lebte und arbeitete in der Nähe von Seattle, in Tacoma und war nicht verheiratet. Allerdings war Jane, seine Jugendfreundin, seit kurzer Zeit in seine Nähe gezogen. Die beiden sahen sich seither regelmäßig, was für Paul eines der großen Wunder seines Lebens war.

    Johns Leben hingegen ist typisch für diese Generation. Er ist durch seine genialen Fähigkeiten, sich der neuen Welt der Technik zu bedienen, im Begriffe, zu einem der einflussreichsten Männer der Welt aufzusteigen. Die Programme, die über die ganze Welt Verbreitung fanden, und die allmählich in jedes Büro, an jeden Schreibtisch und sogar in jedes Haus auf der Welt Einzug gehalten haben, führten zu einer Umgestaltung des gesamten öffentlichen und privaten Lebens.

    Seltsam war es, das hatte er sich auch eingestehen müssen, wenn man sich einfach hinlegen konnte, egal wo, um völlig abzuschalten. John konnte das. Seine Freunde beachteten ihn dabei kaum noch, und seine Konkurrenten machten sich darüber lustig - still am Boden zu liegen und mit geschlossenen Augen warten, bis die innere Unruhe und Erregung abgeklungen waren, das konnte er zu jeder Zeit. Meist war die Unruhe da, wenn weitreichende Entscheidungen zu treffen waren - und er hatte zahlreiche solche Entscheidungen zu treffen. Nach unzähligen Sitzungen, Gesprächen und Versuchen war er innerlich leer und seine klare Position war ihm wie Sand in der Hand zerronnen. Endloses Reden strengte ihn schon immer an, solange er denken konnte. Er begann bereits in der fünften Klasse, sich mit den neuen Trends zu beschäftigen. Sein Vater hatte oft über diese Entwicklung gesprochen aber meist abschätzig, was sie für John nicht weniger interessant gemacht hatte. Er fand darin so etwas wie Übereinstimmung mit sich und der Technik, eine Harmonie, ja ein Glücksgefühl, in dem er sich zuhause fühlen konnte. Er spürte, dass darin unendliche Möglichkeiten lagen, von denen die Wenigsten etwas ahnten.

    Er aber wusste es. Er hatte versucht, mit seinen Freunden darüber zu sprechen. Die aber hatten anderes im Sinn und nur mit den Schultern gezuckt und ihre Sprüche zum Besten gegeben: „Hey, klingt toll! „Mann, das ist genial!

    Doch das war lange her. Heute war er über dieses Unverständnis hinweg, das ihn viele Jahre begleitet hatte. Er wusste, wo die Reise hinging und bislang hatten sich seine Prognosen fast immer bestätigt. Wenige Vertraute kannten ihn auch in den Momenten der Schwäche, die meisten bekamen Monat für Monat ihr Geld - er zahlte gut - und damit waren sie in der Regel mit seiner Richtung, seinen Vorgaben auch einverstanden. Er musste nur ständig das Zugpferd sein, was er mühsam hatte lernen müssen. Die meisten seiner Mitstreiter waren Macher, die es genossen, wenn sie beeindrucken konnten, besonders die Mädchen. Sein Ziel war ein ganz anderes: Er wollte diese neue Technik in die gesamte Welt einfügen und damit auch die Art zu denken und zu leben, der die Zukunft gehören würde.

    Er musste an diesem Abend nochmal ins Werk. Morgen war die Präsentation des neuen Programmes und das Programm war gut. So gut, dass er sich schon auf die Reaktionen der Konkurrenz freute. Die Presse würde in Scharen kommen und sogar in der deutschen Tagesschau würde das Programm erwähnt werden, das hatte er schon durchsickern gehört. Er hatte inzwischen viele Menschen, die so etwas wie seine Freunde geworden waren, und die das, was er dachte, eigentlich schon bejahten, bevor sie es ganz erfasst hatten. Selbst bei Politikern fand er mehr und mehr Gehör. Das lag weniger an seiner Bekanntheit, da gab es ganz andere Größen, als vielmehr an der Art, wie er seine Anliegen vortragen konnte. Es ging ihm nicht ums Geld. Darüber ließ er keine Zweifel aufkommen.

    Seine Eltern gaben früher große Partys mit wichtigen Leuten, Feste, Wohltätigkeitsveranstaltungen und solche Dinge. Dort war er der Liebling aller gewesen und die Mädchen umschwirrten ihn, was ihn nicht kalt ließ. Später, zu den Partys in der Studentenzeit, ging er meist erst dann, wenn alles schon in vollem Gange war. Dann wurde diskutiert und manchmal gab er auch ein klein wenig an. Denn keiner verstand wie er, was eigentlich das Ding mit der neuen Technik war und was für ein Potential darinnen steckte. Seine Worte darüber stecken die Zuhörer an.

    Nie hatte er auch nur einen Moment daran gezweifelt – es musste einfach gelingen. Sie hatten die richtige Spur verfolgt und die unzähligen Stunden, die sie darin investiert hatten, waren wie Sandkörner, die sich im Handumdrehen in Gold verwandelten. Die endlosen Nachtschichten hatten sich gelohnt. Nicht nur die Qualität des neuen Programmes war Grund für den Erfolg, auch die Kooperation mit dem Riesen TCD und vieler anderer Firmen, hatte sich als gewaltiger Hebel erwiesen. Wer im Betrieb mit dem Programm arbeitete, der kaufte es sich auch für zuhause.

    Die Präsentation war ein voller Erfolg. Hinterher gab es eine Feier, bei der sich alle, die daran beteiligt waren und noch eine ganze Reihe mehr, die nichts damit zu tun hatten, in den Armen lagen.

    Am anderen Morgen würde schon der Abflug sein. Ein Freund hatte sich erboten, dass sie ein paar Tage auf seinem Schloss, das auf einer kleinen Insel mit eigenem Flughafen lag, ausspannen konnten. All-Inklusive, wie das hieß. John brauchte jetzt eine Vollbremsung - seltsame Zustände hatte er hinter sich. Schlafentzug, ständiger Kaffeegenuss und die ungeheure Anspannung, hatten ihn Nerven gekostet. Selbst seine zuverlässige Rettungsaktion, sich einfach auf den Boden zu legen und durchzuatmen, hatte keine Entspannung mehr gebracht. Irgendetwas war immer in seinem Kopf und zerrte an den Nerven, machte ihn zunehmend gereizt und nur, wenn er am Programm schrieb, wurde er ruhig und konzentriert. Da spürte er sich selbst.

    Er kam erst spät in der Nacht von der Feier nach Hause und schaltete gewohnheitsmäßig noch den PC ein. Als der hochfuhr, sah er für einen Moment eine hässliche Fratze auf seinem Bildschirm, bevor das gewöhnliche Bild einsprang - etwas Ähnliches hatte er mal in einem Film gesehen - hoffentlich sah er nicht schon Gespenster! Er klickte durch die Bestelllisten für das neue Programm und traute seinen Augen kaum. Die Zahlen für die Vorbestellungen stiegen im Sekundentakt in unglaubliche Höhen. Sie hatten es geschafft - ihr Programm, ihre Schöpfung begann in diesem Augenblick den Siegeszug und würde in wenigen Wochen weltweit auf Platz Eins stehen, da war er sich jetzt sicher. Sie waren an vorderster Front! Fasziniert blickte er auf die rasant steigenden Zahlen und ein breites Grinsen hielt sich auf seinem Gesicht, bis er schließlich ins Bett fiel und erst einschlief, als der Morgen schon graute.

    Er schlief im Flugzeug wieder, und erst als die Crew zum Anschnallen aufforderte, wurde er wach und setzte sich auf. Er war im Ruhebereich gelandet - weiter vorn aus dem Flugzeug klang Musik und Gelächter. Er blickte aus dem Fenster aufs Blau des Meeres hinaus - endlich ein paar Tage ohne Termine! Die Maschine schwenkte um, und die Insel wurde sichtbar. Wenige Minuten später stand die Begrüßungsmannschaft am roten Teppich bereit und wartete auf die Helden der Neuzeit. Er würde Susan wiedersehen…..

    Die Tage auf der Insel vergingen wie im Fluge. In mehreren Telefonaten wurde ihm von seinen Partnern der rasante Siegeszug des neuen Programms ins Ohr geschrien. Niemand konnte es wirklich fassen, es lief wie brennende Zündschnüre unaufhaltsam um den Globus und die Explosion fand auf ihrem Konto und vor allem ihren sprunghaft steigenden Aktienkursen statt. Mehrmals hatte er sich aus der ausgelassenen Feier herausgestohlen, war aufs Zimmer geschlichen, lag flach auf dem Boden, ohne Zeit und Raumgefühl und in ihm stiegen Bilder auf. Bilder aus den Tagen, kurz bevor das Programm ausgegeben wurde und als es immer wieder drohte, auszufallen. Er hatte es mit seiner Genialität und mit Lösungen, die nur er kannte und niemand außer ihm zurückverfolgen konnte, zusammengehalten. Irgend etwas war in dieser Zeit mit ihm geschehen. Etwas war aus ihm herausgeflossen und hatte ihn beruhigt. Er war wie im Rausch gewesen - diese Bilder vermischten sich mit den Gesichtern, die um ihn waren, mit Susans Gestalt. Alles war zu einem Glücksmoment zusammengeschmolzen. Ja, er war glücklich in einem Maße, das er nie für möglich gehalten hatte, das er so noch nie gespürt hatte. Alles floss ineinander, Körper und Zahlen verschmolzen zu einem großen Gefühl. Er war angekommen – das würde sein neues Leben werden.

    Erfüllung kannten nicht viele Menschen, denn alle wollten - Sicherheit. Das war es, was draußen zählte. Die Zeitungen, die Unternehmen, sie verkauften Sicherheit, die man festhalten konnte, die an den Fingern klebte und den, der sie suchte, nicht mehr los ließ, bis er starb. Aber er hatte das Glückslos gezogen, hatte hart dafür gekämpft. Jetzt stand er ganz vorne, hatte die Konkurrenz mit harten Bandagen und seiner im Pokerspiel gewachsenen Gerissenheit besiegt. Selbst sein Vater musste neidlos und ohne Vorbehalte zugeben, dass er recht behalten hatte, schon von Anfang an. - Wie hatte der alte Herr getobt, gespottet und ihn verhöhnt, als er Harvard abbrach, um eine dieser neuartigen Firmen zu gründen, die allesamt auf wackeligen Beinen standen. Instabile Strohfeuer, die nur Geld verschlangen, Menschen in den Ruin trieben und den Bossen in der realen Wirtschaft anfangs als Spielerei erschienen. John musste lächeln. Was würde sein Dad wohl sagen, wenn sie sich wieder gegenüber stünden?

    Er stieg mit allen wieder in die Maschine am Nachmittag und sie flogen zurück. Selbst die Nichtfachleute hatten gemerkt, dass etwas Großes im Gang war und sie schauten verstohlen zu ihm herüber - nur kurz und ungläubig. Aus „Little John war über Nacht „Big John geworden, und er genoss die seltsame Mischung aus Neid und Bewunderung, die ihm entgegenkam. Er war unablässig am Telefon - noch bevor das Nokia 9000 auf dem Markt war, hatte er eines geschenkt bekommen. Damit konnte er E-Mails versenden und Internet-Seiten direkt aufrufen, da es HTML-fähig war. Anpassungen der Verträge, Preisverhandlungen mit Firmen, alles war in Sturm und Aufruhr und er hatte Mühe, dass aus seinem 18 Stunden-Tag nicht ein 20er wurde. Seit mit dem Handy überall ein Internet-Anschluss möglich war, spürte er etwas, das ihn begeisterte und magisch anzog: die globale Datenverbindung für alle!

    Sie tauchte vor seinem geistigen Auge auf und sie würde mehr und mehr Realität werden. Er wusste es einfach. Darin lag das große Ziel, auf das alles zulief und für das es sich zu kämpfen lohnte. Eine Welt, in der jeder mit jedem verbunden war, in der Schüler mit Schülern und Lehrer mit Schülern ihr Wissen austauschten, in der Ärzte Behandlungen über Kontinente hinweg anleiteten, in der Autos und Maschinen mit dem Menschen und untereinander Datenströme austauschten und die Menschen auf der ganzen Welt zusammenbrachte, obwohl jeder für sich zuhause bequem in seiner Wohnung bleiben konnte.

    Der nächste Morgen begann anders als erwartet und der Schock, der ihn traf, hätte größer nicht sein können. Als er noch müde von den letzten Monaten und dem Wochenende auf der Insel in die Firmenzentrale nach Washington kam, standen etliche schwarze Kleinlieferwagen vor dem Haupteingang und Polizisten in Schutzanzügen bewachten die Eingänge. Er kannte keinen von ihnen, obwohl er die örtlichen Polizeikommandanten eigentlich alle kannte. Er musste sich endlos durchfragen bis zum Chefinspektor. Ein bulliger Mittdreißiger, jünger als er, stand lächelnd in der Firmenzentrale und begrüßte ihn: „Hallo, Mr. West, Chefinspektor White von den Police Special Forces und die Kartellbehörde Washington. Ihre Firmenzentrale wird gerade durchsucht. Hier ist der Durchsuchungsbefehl. Es gibt einen Anfangsverdacht auf Vorteilnahme durch Monopolstellung. „Warum wurde ich nicht angerufen? Der Inspektor hob wichtigtuerisch die Augenbraue, legte den Kopf zurück und sagte: „Mr. West, das Ziel unserer Aktion ist, möglichst viele Akten und entsprechende Beweisstücke zu sichern und wir hoffen auf größtmögliche Kooperation von Seiten der Firmenleitung. Es liegt sicher in ihrem Interesse, uns keine Steine in den Weg zu legen."

    John war völlig überfordert. Bisher hatte er die Konkurrenz in die Schranken gewiesen, ohne dass etwas Ungesetzliches geschehen wäre, jedenfalls nach seinem Verständnis. Das amerikanische Wirtschaftsrecht ließ viel Spielraum für einen entschiedenen Konkurrenzkampf zu und es war alles oder fast alles mit der Rechtsabteilung durchgesprochen. Mit der Übernahme der Deutungshoheit in der vernetzten Welt hatten sie eine glänzende Startbasis. Natürlich gab es Konkurrenten, die das Nachsehen hatten. - Wo blieb bloß der Anwalt. Er hatte sein Handy dummerweise im Auto liegengelassen und ärgerte sich darüber. „Kann ich kurz mein Handy aus dem Auto holen? „Ich gebe ihnen einen Sergeanten mit, Mr. West. Es war ein seltsames Gefühl, von einem Sergeanten eskortiert, das Handy zu holen. Alle Blicke folgten ihm. Die Schuld lag allein schon durch den Umstand in der Luft, dass die Behörden anwesend waren. John fühlte sich von einem Moment auf den anderen krank. Er rief den Anwalt an, der nur wenige Häuser weiter in der Rechtsabteilung arbeitete und schon Bescheid wusste. Er war mit verschiedenen Abteilungen in Kontakt, um sich ein Bild der Lage zu machen. Er sollte sofort kommen, um die Aktion im Gebäude zu überwachen. Es konnte nicht sein, dass wahllos Akten entfernt wurden, die sie bräuchten. Endlich kam der Anwalt angerannt und sie gingen gemeinsam ins Gebäude. Er gab John die Anweisung, keinerlei Panik oder Aufregung zu zeigen und so zogen die beiden mit lächelnden Mienen in die belagerten Büroräume.

    Ratlose und verzweifelte Mitarbeiter kamen ihnen mit panischem Gesichtsausdruck entgegen, wenige hatten die Fassung bewahrt und obwohl John sich genauso fühlte, versuchte er, das Lächeln und die Zuversicht auszustrahlen, was im Moment anscheinend das Einzige war, das er tun konnte. Immer wieder kamen kleinere Trupps von Polizisten und Zivilbeamten mit braunen Kartons in der Hand vorbei. Sie näherten sich wohl dem Epizentrum des Bebens. John spürte nackte Wut in sich aufsteigen, als er sah, wie die Büros nach der Durchsuchung aussahen. Leere Arbeitstische, ausgeräumte Aktenschränke, herumliegende Kabel, die von ihrem Rechner getrennt worden waren. Die Stimmen kamen aus seinem Büro. Als er eintrat, sich mühsam beherrschend, um nicht loszubrüllen, sah er etwa 15 Personen in seinem Büro damit beschäftigt, Akten in Kartons und PCs in Boxen einzuschließen und zu versiegeln. Keiner von denen schien ihn zu beachten. Seine beiden Sekretärinnen und beide Bürochefs waren im Gespräch mit einem älteren grauhaarigen Männlein mit Halbglatze. Er sah ihn zuerst, setze ein Grinsen auf, was wahrscheinlich ein Lächeln hätte werden sollen: „Hallo, Mr. West, wir erwarten vollständige Kooperationsbereitschaft. John schüttelte ihm forsch die Hand, stellte sich ihm gegenüber und die Frage schoss aus ihm heraus: „Was wird uns vorgeworfen? Wir halten uns in dieser Firma an alle Regeln des Gesetzes und machen keine krummen Geschichten! „Das herauszufinden, Mr. West, sind wir hier. Seien Sie versichert, wir werden hier jeden Stein umdrehen. Sein Rechtsanwalt fuhr dazwischen: „Darf ich den Durchsuchungsbefehl sehen! „Sicher, mit zynischen Lächeln zog er ein Blatt aus der Anzugtasche und reichte es an den Anwalt: „Der Justizminister persönlich hat unterschrieben!? Dem Anwalt blieb der Mund offen stehen und der Grauhaarige nahm das Blatt triumphierend wieder an sich.

    Bei der letzten Begegnung hatte der Präsident mit keinem Wort erwähnt, dass etwas in der Richtung bevorstehen könnte. Vor wenigen Wochen hatten sie sich persönlich kennengelernt und Freundschaft geschlossen. John erinnerte sich gut an den Moment: Es war bei einer Poker-Revange gewesen, die im Hinterzimmer seines Freundes Harry stattfand. Es lief gut an dem Abend und der Präsident war von seinem Spiel beeindruckt. Er lud ihn anschließend zu einem Drink auf die Terrasse ein. John war wie in Trance - ihm wurde klar, dass er jetzt ganz dicht vor einem entscheidenden Schritt stand. Sie sprachen vom neuen Programm und den Möglichkeiten des Internet. Der Präsident wollte wissen, wohin die Reise gehe. John kam in Schwung: „ Es werden alle Bereiche des Lebens mit den Strömen des Internet zu einer weltumspannenden Gemeinschaft verbunden sein. Einmal installiert, wird es, wie einst das Stromnetz, in die hintersten Winkel der Welt reichen. Aber es wird viel umfassender alle Lebensbereiche verbinden: das Telefon, der PC, das Auto, das eigene Haus, alle Familienmitglieder, alle Freunde, Ärzte, Dienstleister - alles wird vernetzt sein. Was heute noch getrennt nebeneinander läuft, wird schon in wenigen Jahren durch einen gewaltigen Strom von Datenträgern weltumspannend verbunden sein. Schulen, Universitäten, Wirtschaftsbetriebe, das private, wie auch das öffentliche Leben werden im Netz sichtbar und transparent erscheinen. Die Menschen haben zwei Hauptinteressen oder Neigungen, sie wollen informiert sein - und sie wollen Spaß haben und entspannen. Beides kommt in Zukunft aus dem Netz für jeden erreichbar, jederzeit und billig."

    Der Präsident schaute John an, dann lächelte er: „Wow, Mann, ich sehe, du siehst es! Deine Vision schlägt ein, ich kann es fühlen, das wird das neue Riesengeschäft. Amerika ist ganz vorn und ich will, dass das auch so bleibt. Macht diese Dinge, macht mehr davon! Ich werde in den nächsten Wochen im Senat Geld locker machen. Die Infrastruktur wird mit Nachdruck gebaut.

    Verlass dich drauf, John - wir machen das!" Der Präsident klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter und war im nächsten Moment von zwei hübschen Damen in die Zange genommen und abgeführt worden. Er spielte den Empörten, lächelte John zu und war verschwunden. John erinnerte sich auch, dass er nach dem Gespräch mit dem Präsidenten wackelig auf den Beinen gewesen war und sich angeschlagen fühlte, so als ob er einen Infekt bekommen würde oder, was leider in der letzten Zeit öfter vorkam - Kopfschmerzen! Er war dann etwas abseits in Richtung des Teiches gegangen und hatte sich auf eine freie Bank gesetzt. - Wie leer man sich fühlen konnte, trotz des ganzen Trubels. Er war dem nicht gewachsen. Eine bleierne Schwere, die er früher nicht gekannt hatte, durchsetzte ihn. Er würde jemanden suchen, vielleicht Maria, die mit ihm ins Kino gehen würde. Der Film von Spielberg lief in den Kinos und John war damals nach Loslassen und Vergessen zu Mute gewesen. Er hasste diesen Zustand und wollte ihn abschütteln, wie alte Blätter an einem noch jungen Baum, wollte einfach weiter machen. –

    Jäh wurde er aus seinen Erinnerungen wieder in die harte Realität der Gegenwart zurückgeholt. Der Grauhaarige war noch immer da. Als sie schließlich, mit endlosen Reihen von Kisten, die in den schwarzen Autos verschwanden, abgezogen waren, gab es ein Krisenessen. Alle standen irgendwie unter Schock und es wurde, als absehbar war, dass die Aktion bald zu Ende sein würde, Essen bestellt und im großen Konferenzraum aufgebaut. Die Mitarbeiter sollten ihre Büros, so gut es ging aufräumen und dann nach Hause gehen. Die Firmenleitung bestand aus fast 40 Abteilungsleitern, von denen etwa 70 % männlich waren und die schon manchen Sturm gemeinsam überstanden hatten. Es beruhigte John, dass sich nicht nur die Firmenleitung, sondern auch die Abteilungsleiter in Krisen immer loyal und robust gezeigt hatten.

    Er selbst fühlte sich wie ein rohes Ei und es war ihm, als hätte man ihm gerade die Haut stückchenweise abgezogen. Alle aßen, griffen zu, keiner lachte, wie sonst bei solchen Gelegenheiten. Er wollte unbedingt neben Maria sitzen. Sie hatte keinen Appetit und sagte kaum etwas. John griff herzhaft zu. Wenn Schwierigkeiten waren, tat Essen ihm gut, außerdem würde es ein langer Abend werden. Die Mitarbeiter der Rechtsabteilung tuschelten leise. - John merkte, dass sie jetzt anfangen mussten! Er legte seinen Cheeseburger und die Minigurke beiseite, reinigte laut sein Hände mit einer Serviette und begann: „Also, was, zum Teufel, war das! Seine Stimme klang zu hoch - er musste Ruhe verbreiten. „Kann mir bitte jemand erklären, was ich da eben erlebt habe! Wir komme vom Wochenende und von der Betriebsfeier zurück und stehen heute morgen vor einem Scherbenhaufen. Wildgewordene Beamtenfuzzis dringen hier ein mit Autorisierung vom Justizminister persönlich und tragen unsere Akten und Festplatten kistenweise zur Tür raus. Leben wir noch in einem Rechtsstaat?! Das sieht doch nach einem Planspiel aus. Er war laut geworden am Schluss - Maria blickte sehr nachdenklich und schwieg meist, obwohl sie eine der wichtigsten Abteilungsleiterinnen war. Später schlich er unauffällig in sein Büro. „Verbinden Sie mich mit dem Präsidenten! Nancy, seine vertrauteste Sekretärin stöhnte: „Ich tu mein Bestes. Nach endlosen Versuchen gab sie auf. Er rief seine Mutter an. Sie kannte einflussreiche Leute: „John, du hast mächtige Feinde. Für unsere politischen Freunde bist du, seid ihr, Emporkömmlinge. Sie verstehen nicht, wie es euch gelingt, aus nichts wie Nullen und Einsen, so viel Geld zu machen. Wir haben eine Vermutung - Vater hat angerufen… „Nun sag schon, Mumm, wer, glaubt ihr, will uns da ans Messer liefern? Nancy stürmte herein, gab hektisch Zeichen, dass er abnehmen müsse. „Ich muss Schluss machen, Mumm, der Präsident ruft an. - „Hey John, mein Freund, was für eine heilige Sch……! Die haben das Timing aber auch perfekt geplant. Ich wurde um zwanzig nach acht informiert und um halb neun standen sie vor eurem Tor. „Ich verstehe nicht, Mister Präsident, wie die das ohne uns zu informieren, durchbekommen haben. Wir leben doch in den Vereinigten Staaten von Amerika. „John, das ist das einzig Ungewisse in diesem Land, das unser System am Leben hält. Damit müssen wir leben. Auch ich stehe übrigens demnächst im Kreuzfeuer - aber was solls - stinkt denn die Sache bei euch? „Nein, verdammt, die Verhandlungen mit Tirex waren hart, aber von denen sind keine Fragen mehr zu erwarten. Das muss von anderer Seite kommen. „Was auch immer, ich halte dich auf dem Laufenden. Wir schaffen das! Unkraut vergeht nicht! Damit legte der Präsident auf.

    John hatte eine furchtbare Zeit vor sich. Wie ein drohendes Schwert hing monatelang die Ungewissheit über der Firma und über ihm. Geschäftspartner wanderten ab, um einem etwaigen Schuldspruch zuvor zu kommen. Dann, als die Verhandlung begann, musste er Monate Rede und Antwort stehen. Er hatte regelrecht Panik, wenn Verhandlungstage nahten und schluckte Medikamente, um sich zu beruhigen. Er mied jeden unnötigen Kontakt und kam in düstere Stimmungen, aus denen er keinen Ausweg mehr sah. Sie würden ihm etwas anhängen. Es drohte die Zerschlagung des Unternehmens. Maria, die inzwischen seine Frau geworden war, stand ihm die ganze Zeit als Stütze zur Seite. Sie ertrug er um sich und sie verstand es, ihn immer wieder aufzubauen. Er wusste sehr genau, dass er diese Krise ohne sie nicht durchgestanden hätte.

    Mephisto spricht:

    Man hat Gewalt, so hat man Recht.

    Man fragt ums WAS, und nicht ums WIE!

    Ich müsste keine Schifffahrt kennen:

    Krieg, Handel und Piraterie -

    Dreieinig, sind sie nicht zu trennen.³

    Tacoma

    Wieder einmal war es soweit, Paul war am Ende angelangt. So vieles hatte sich in ihn eingeschrieben in den letzten Tagen. Er sah die Berge von Ungewissheiten, und nichts davon konnte er im Moment zu einer Lösung führen. Seine Freunde begannen, ihn zu meiden, wenn er diese Stimmungen hatte. Jane hatte seine Frage nur mit einem schnippischen „vielleicht" beantwortet - die Frage, die ihm soviel bedeutete und mit der er sich tagelang vorher herumschlug. Ein Moment der völligen Vernichtung! Er musste lernen, auch ein Vielleicht zu akzeptieren. - immerhin war es kein Nein gewesen. Da war ein Funke Hoffnung durchaus angebracht.

    Er musste ins Freie, einfach etwas laufen - Janu schaute ihn interessiert an, und setzte sich augenblicklich in Bewegung, noch bevor er einen Schritt in Richtung Leine gemacht hatte. Die Hündin wartete an der Tür. Woher wusste sie, was er vorhatte? Paul lief ihr hinterher und legte das Halsband um. Eigentlich wussten beide, dass der Ablauf anders zu sein hatte, doch Janu spürte genau, wann es Herrchen Ernst war und Paul musste ihr mal wieder die Initiative lassen.

    In Gedanken war er noch bei Jane und nicht bei Janu. Jane wäre die perfekte Teamunterstützung gewesen. Sie verstanden sich ohne Worte. Der Eine wusste meist ziemlich genau vom Andern, was der dachte, und er wusste sie einfach gern um sich. Er fühlte ihre Nähe wie eine Erweiterung seines Wesens.

    Doch seine Forschungen zur Schwingungsmaschine verliefen im Sande. Er tappte im Dunkeln. Mit Jane an seiner Seite kam Licht in dieses Dunkel. Sie bewegte sich in vielen Welten mit traumwandlerischer Sicherheit und er wusste, dass ein weiteres Jahr Forschung ohne greifbare Ergebnisse - unmöglich war. Ungeduldig schnappte Janu nach einer Fliege. Meist erwischte sie ihr Opfer auch, doch Paul war sich nicht sicher, ob sie unterschied zwischen Fliegen und Wespen, und noch weniger wusste er, ob ein Wespenstich im Maul oder auf der Zunge eines Hundes gefährlich werden konnte. Das musste er „googeln", so nannte man heute die Suche im Netz. Das Internet! Eine geniale Einrichtung und gleichzeitig so leblos wie eine Mondlandschaft. Beruflich war er gezwungen, viele Stunden für Berechnungen und Grafiken am PC zu sitzen, doch für die Arbeit, die ihm am Herzen lag, die an der Schwingungsmaschine, für die fühlte er sich nach der Arbeit am PC zu leer und ohne innere Bereitschaft, einzutauchen in andere Wirklichkeiten.

    Fortschritte hatte er erlebt, wenn er gar nicht an der Lösung selbst arbeitete, sondern mit etwas ganz Anderem beschäftigt war. Sogar, wenn er die Arbeit völlig losgelassen hatte und für ein paar Tage in seiner Berghütte war, flogen ihm die Lösungen manchmal wie von selbst zu. Manchmal auch, wenn er Jane in die Augen sah.

    Er war sich sicher, eines Tages würde er das fehlende Element finden, das seine Maschine in Schwung bringen würde, mit Kräften, die überall vorhanden waren, in der Luft, im Wasser, im Licht und den sichtbaren und unsichtbaren Schwingungen, die es trug. Wenn das Prisma, das in seinem Fenster hing, sich leise bewegte und auf die Wände verschiedene Farbflächen warf, dann konnte er die Schwingung ahnen, die durch alle Elemente hindurch mit dem Sonnenlicht getragen wurde.

    Janu stupste in an und holte ihn aus seinen Gedanken in die Realität zurück. Paul konnte auf der Autobahn fahrend, völlig vergessen, wie er von A nach B gekommen war. Er wusste einfach, dass er ordnungsgemäß den Blinker gesetzt, geschaltet hatte und abgebogen war und zwar an den richtigen Stellen, doch im Moment des Fahrens wusste er nichts davon und war ganz in Gedanken und mit den Bildern im Innern beschäftigt. Inzwischen waren sie am See angekommen und Janu suchte nach einem Stock. Sie zerrte an einem viel zu großen Ast. Das Ritual war seit Jahren das Gleiche und hatte folgendermaßen abzulaufen: Janu strich zwei bis dreimal am Ufer entlang und vermied jeden Kontakt mit dem Nass. Er nahm das Stöckchen und warf es ins Wasser hinaus, worauf Janu mit lauter Ansage und riesigem Satz ins Wasser sprang und das Stöckchen ins Maul fasste. Beim Zurückpaddeln sah sie mittleiderregend und hilflos aus. Erst wenn sie das Ufer unter den Vorderläufen spürte, wich die Anstrengung der Erleichterung und sie verlor jegliches Interesse. Sie schüttelte sich ausgiebig ohne Rücksicht auf etwaige Anwesende. „Braves Mädchen. Janu, bring das Stöckchen!" Pauls Aufforderung aus sicherer Distanz blieb wirkungslos. Sie absolvierte wieder ihr Hin und Her am Ufer.

    Es war Abend geworden und die Sonne schon untergegangen - Paul liebte diesen Moment. Das Abendrot im Westen, heute ein länglicher Streifen, elegant geschwungen, leuchtete auf, während gegenüber im Osten, in Richtung See, sich das Rot weit und gedämpft mit sanften Übergängen im Blau-Grau des Himmelsgewölbes verlief. Es konnte für ihn keinen schöneren Moment am Tag geben, als diesen. Wenn im Westen die reife Sonnenkraft ihre letzten Strahlen vergeudete und den Tag leuchtend nachklingen ließ und gleichzeitig im Osten mildere Farben um den Erdschatten aufblühten, erlebte er einen Augenblick des Friedens. Er fühlte sich in diesem Moment im Einklang mit der Menschheit. Verbunden durch die scheidende Sonne waren sie alle mit ihren gegenwärtigen Sorgen und Hoffnungen. Er fühlte, wie durch diese weite Farbkuppel etwas sprach, das alle Menschen berühren konnte. Janu lag nach 15 Minuten Stockfischen befriedigt auf der Erde und schaute aufs Wasser. Konnten Hunde Farben sehen? Er war sich sicher, dass Janu Naturstimmungen erspüren konnte und in sie eintauchte, ja, vielleicht war sie mehr darinnen, als Menschen das jemals vermocht hätten. Die letzten Vögel huschten schimpfend zu ihren Nachtplätzen. Janu schaute ihnen nach und wandte sich dann wieder ihrem See zu. Ihre Augen leuchteten im Glanz der Umgebung. Sie trottet zum ihm her und schnupperte an seiner Hand. Es wurde rasch dunkel und Paul erhob sich. Ja, es war Zeit. Es wartete noch eine Menge Arbeit an diesem Abend und es würde wieder spät werden.

    Gegen neun war er in der kleinen Halle tätig. Sein eigentliches Leben fand hier statt. Seit Monaten traf er sich hier mit Kollegen, erledigte Telefonate und machte weitere Berechnungen. Gleichzeitig leitete er die Firma, was ihm nicht besonders schwer fiel. An Aufträgen fehlte es nicht. Mischmaschinen für die Pharmaindustrie waren ein sicheres Standbein. Sie hatten mehr zu tun, als sie bewältigen konnten und sein Freund Alain Vity sprach davon, dass er ihn, Paul, als Geschäftsführer demnächst ablösen würde - natürlich mit fürstlichem Gehalt – um ihm endlich die Zeit und Kraft zu verschaffen, die seiner Forschung auf die Sprünge helfen würde.

    Es fiel noch immer etwas Licht von der Dachkuppel in die Halle, als Janu den Kopf hob, freudig anschlug und zur Seitentür lief. Es klingelte und die seitliche Eingangstür ging auf. Pauls Herz machte einen Sprung. Er legte seine Arbeit weg - da stand sie und schaute ihn fragend an. Er wollte gerade zu einer Entschuldigung anheben, doch Jane ließ ihm keine Zeit. Sie hatte ihn erreicht und fasste ihn an beiden Unterarmen, dabei zog sie ihn kräftig an sich.

    „Hey, Paul, wo steckst du nur? Hast du dein Telefon verloren? Ich versuche schon seit Ewigkeiten dich zu erreichen? Ich schenk dir eine Erinnerungs-App für dein Handy, die dich warnt, wenn du es nochmal so sträflich vernachlässigst. „Bitte nicht! Gnade! Ich werde mich bessern. Doch Jane blieb unerbittlich stehen und ließ ihn nicht aus den Augen. „Ok, wieder kein Durchbruch, wie ich sehe. Wäre ja auch ein Wunder. „Sehr wahr gesprochen! Jane memorierte: „Und was sie deinem Geist nicht offenbaren mag, das zwingst du ihr nicht ab, mit Hebeln und mit Schrauben." ⁴

    Sie konnten beide noch immer viele Faust-Zitate auswendig und unterhielten sich mitunter aus diesem gemeinsamen Schatz ihrer Bühnenerlebnisse. Inzwischen waren Jahre vergangen. Jane hatte nach ihrem Studium für die Luftfahrt gearbeitet. Sie baute über Jahre eine eigene Firma mit Sachverständigen auf und beriet große Luftfahrtunternehmen bei der Bewertung von Flugzeugmodellen. Außerdem erstellte sie Gutachten bei technischen Problemen. Inzwischen hatte sie etwa 50 Angestellte und konnte sich gewisse Freiheiten leisten. Der Flugverkehr nahm weltweit zu und der Hunger der Menschen nach Bewegung um den Globus schien keine Grenzen zu kennen. Doch seit ihre Mutter vor einigen Jahren verstorben war, musste sie sich verstärkt um ihren Vater kümmern. Der saß meistens in seinem Sessel auf der Veranda oder im Haus und schaute den Vögeln zu. Er liebte es, sie zu füttern und war Sommers wie Winters eine gern angenommene Futterstelle für allerlei fliegende Gäste, die ihm aus der Hand fraßen. Er hatte ihnen Namen gegeben und unterhielt sich mit ihnen, wie mit alten Freunden. Vor dem Tod seiner Frau hatte sein Leben aus Vorlesungen an der Uni und Vortragsvorbereitungen bestanden. Dazu war seine Frau ihm eine ideale Begleiterin gewesen, denn sie war unerbittlich in ihrem Urteil, was seine Arbeit anbelangte und war eine sichere Stütze, wenn er sich wieder einmal übernommen hatte. Sein jetziger Zustand war nach ihrem Tod mit Macht über ihn gekommen, und nichts mehr als seine fliegenden Gäste schien sein Interesse erreichen zu können. Selbst seine Tochter hatte Mühe zu ihm durchzudringen. Dann tätschelte sie seine Hand und redete mit ihm von der Vergangenheit und manchmal auch von ihrer Arbeit, die ihn früher sehr interessiert hatte. Nach einer Stunde erlosch seine Aufmerksamkeit regelmäßig. Er wandte sich ab von ihr und niemand drang mehr zu ihm vor. Sie spürte, dass das Band, das sie verband, rasch dünner und brüchiger wurde. Er schien zu früh zu altern, seine ausgebreitete Korrespondenz wurde weitgehend eingestellt, und sein Humor kam nur noch selten hervor. Seine Pflegerin, die sich um alles kümmerte, war Tag und Nacht im Haus und tat ihr Möglichstes, ohne jedoch von ihrem Vater wirklich beachtet zu werden. An diesem Abend war er früher müde geworden, und so hatte sie ihn der Pflegerin überlassend können, um bei Paul vorbeizuschauen.

    Sie gingen in Richtung Bürobereich. Paul hatte das Gebäude so umbauen lassen, dass zwischen den Büros und den Fertigungshallen eine Art Zwischentrakt lag, in dem auch Jane einen Raum hatte. Inzwischen war niemand mehr von den Mitarbeitern der Firma da und sie waren ungestört.

    Paul spürte, wie ihn die Gegenwart Janes wieder mit neuem Mut und mit dem Gefühl von Zuversicht belebte. Wie reich war sein Leben durch Jane geworden und wie wenig konnte er ihr zurückgeben! Das war seine Empfindung ihr gegenüber und er sprach sie auch offen aus. Sie sagte dann, in Anspielung auf ihre Schauspielarbeit, dass er sie ja schon auf dem College zu verführen versucht hätte und sie ausgenutzt habe, aber dass sie sich heute nicht sicher sei, ob sie sich damals gegen wirklich ernsthafte Annäherungsversuche von ihm gewehrt hätte. Ein vieldeutiges Lächeln, das er bei ihr in der Schulzeit schon faszinierend gefunden hatte, machte es ihm leicht, diese schöne Lüge als glaubwürdig einzustufen.

    Kaum saßen sie, begann Jane sofort mit den Vorbereitungen. Sie richtete und ordnete die drei Metallschalen auf der Kupfermatte aus. Das machte sie mit viel Ruhe und großer Sorgfalt, sodass das kupferne, kleinere Gefäß ihm gegenüber stand, das Goldschälchen in der Mitte, und die Silberschale stellte sie sich selbst gegenüber. Die Übung begann immer mit der Konzentration auf die eigene innere Stärke. Das war bei Paul eindeutig die Willenskraft. Er ging in die Tiefe dieser Kräfte, die ihm seinen Willen befeuerten, hinein und stellte sie sich vor seinem inneren Auge als eine in vielerlei Weise regsame und schöpferische Kraftquelle vor.

    Jane hatte diese unglaubliche Selbstverständlichkeit im Bereich des Fühlens. Sie konnte jeden Augenblick, jede Situation mit ihren Herzkräften erfassen. Als sie jung gewesen war, hatte sie ihr starkes Gefühlsleben mehrmals bis an die Grenze des Todes getrieben. Aber inzwischen konnte sie sich soweit schützen, dass ihr diese Offenheit kaum noch schaden konnte. Sie hatte sich zum Beispiel während des Studiums mit diversen Männern eingelassen und war damit gescheitert. Daraufhin hatte sie sich zu innerer Selbstständigkeit durchgerungen und war nun nicht mehr bereit, die errungene Freiheit in die Waagschale von Beziehungen zu legen. Paul und Jane waren einfach nur gute Freunde gewesen und geblieben.

    Jetzt lenkte Jane ihre Aufmerksamkeit auf die Atem - und Herzkräfte. Paul sah es am ruhigen Glänzen in ihren Augen. Sie blickte auf die Silberschale vor sich. Nichts hatte sich äußerlich verändert und doch spürte Paul, als sie die Schale mit ihren Händen berührte, wie ihre seelische Wärme zur Silberschale hinströmte. Das alles war nur eine Art Vorbereitung für die eigentliche Wirkung, die sie suchten.

    Kosmische Energieströme flossen auch durch den Menschen, der seine inneren Kräfte so beherrschen lernen konnte, dass sie Teil wurden der Quelle, die auch für den Antrieb von Maschinen nutzbar gemacht werden konnte. Dieses Thema hatte in den letzten Jahrzehnten große Dringlichkeit erfahren und war, nicht zuletzt durch die rasanten Entwicklungen in der digitalen Welt, in greifbare Nähe gerückt. Eine Nähe, die für Paul zu Beginn seiner Suche noch unvorstellbar gewesen war. Die Frage stand heute deutlicher denn je vor seinem inneren Auge: Wie kann Energie, die überall im Kosmos im Überfluss vorhanden ist, so aufgefangen werden, dass sie für Antriebskräfte nutzbar wird? Im Grunde stand der Menschheit ein Paradigmenwechsel bevor. Heraus aus der Vergangenheit des Sonnenlichtes, das in Form von Öl, Kohle und Gas an seinen Nutzungsgrenzen angekommen war, hinüber zu einer gegenwartsbezogenen Erschließung der Lichtkräfte, auch jenseits dessen, was seine Sichtbarkeit offenbarte.

    Jetzt begannen sie mit dem zweiten Teil der Übung, der Paul wieder und wieder mit Begeisterung erfüllte. Aus den beiden Polen, die sie selbst verkörperten, wurde jetzt ein gemeinsames Drittes geschaffen. Dazu nahm jeder eine Hand und legte sie um die Goldschale. Paul löste seine starke Willenskonzentration etwas und lenkte den frei gewordenen Teil zur Goldschale hin, die in der Mitte stand. Jane bändigte ihre Gefühlskräfte und ließ den frei gewordenen Teil auch zur Schale in der Mitte strömen.

    Atmen – Führen - Strömen – dieser Dreischritt war ihnen vertraut geworden und Paul erlebte einmal mehr, wie klar und wahrhaftig Jane bei allen diesen komplexen seelischen Vorgängen blieb. Wie viel hatte er, der Willensmensch, der sich in sozialen Zusammenhängen manchmal wie der verlorene Sohn vorkam, von Janes selbstverständlicher Hingabekraft gelernt und von ihren Wirkungen erfahren dürfen. Oft erregten seine Ansichten, zum Beispiel unter Kollegen geäußert, den größten Widerspruch, ja mitunter erntete er Spott und Häme für seine Vorschläge, während die gleichen Thesen, von Jane vorgebracht, bei Anderen vielfach Zustimmung und Begeisterung auslösten und die Beteiligten zu Höhenflügen anspornten, die sie sich selbst nicht einmal zugetraut hätten. Erst als Paul vor einem Jahr in der Schweiz während eines Kongresses einer Ärztin begegnet war, die ihn zu einem Kurs eingeladen hatte, begann sich diese Kluft allmählich zu schließen, die er oft schmerzlich erlebt hatte, zwischen sich und der übrigen Welt. Mindestens sein Forschertrieb war durch die Eindrücke, die er aus der Schweiz mitgebracht hatte, wieder angeschürt worden, und es waren im letzten Jahr auch in der Zusammenarbeit mit Jane neue Ansätze greifbarer geworden. Später saß Paul noch lange in der inzwischen dunkel gewordenen Halle - Jane war längst nach Hause gegangen. Er brauchte einen Gesprächspartner und rief seinen Kollegen und Freund Alain an. Dieser ging sofort ans Telefon: „Hey, Meister Paul, so spät noch bei der Arbeit? Man munkelt, dass du dich wieder deinem ungeborenen Baby widmest. Stimmt das? Paul kannte Alain vom Studium her. Er war schon damals ein Weltenbummler gewesen. Das zählte in der normalen Arbeitswelt als Fahnenflucht - in der Finanzbranche aber war er mit dieser Eigenart durchaus am richtigen Platz. Alain spürte meist mit sicherem Instinkt, woher der Wind wehte, und wo es etwas zu holen gab. „Alain, ich brauche deine Hilfe. Ich arbeite tatsächlich seit einigen Monaten wieder verstärkt am Schwingungsantrieb und ich muss jemand erzählen können, was ich alles noch nicht weiß. „Du meinst, du brauchst mich, um dich auszuweinen über deine verlorenen Jahre und dein missliches Sozialverhalten? Alain kicherte dabei ganz unverschämt und Paul konnte sich das Grinsen des sympathischen Freundes ziemlich genau vorstellen. Schon in der Schule trug er den Spitznamen Fox. „Wenn du so willst, traure ich vielleicht meiner eingeschlafenen Forscherseele nach und den vielen Möglichkeiten und Wünschen, die ich noch nicht verwirklichen konnte. Aber ich bin sicher, wenn du hier auftauchst, werden meine Forschungsversuche neuen Auftrieb bekommen. „Wer sagt denn, dass ich kann? Ich bin in San Francisco auf einer der wichtigsten Tagungen der letzten Jahre. Sie dauert noch bis zum Wochenende. „Worum geht´s dabei? Und wer veranstaltet sie? „Was, du hast nichts mitbekommen vom Treffen der Big Seven? Warst du nicht mit John West auf der gleichen Schule? Hast du eigentlich noch Kontakt zu ihm? Wichtiger Mann! Hat echte Visionen - nicht, dass ich diese unbedingt teile, aber spannend und lohnend ist das allemal. Und es ist wirklich die Crême de la Crême hier versammelt. Der Traumtänzer Elon Musk, der Päckchenpacker Georges Bezzos, der Mogul der Black-Rock-Finanzgemeinde Larry Fink, Bill Gates und die WHO sind auch vertreten und Big-Pharma und noch einige mehr von den ganz großen Playern auf dem Globus. „ Und was ist das Thema in solch erlauchter Runde? „Hmm… - es geht darum, wie die drei Fragezeichen endlich in drei Ausrufezeichen umgebogen werden können. Alain lachte über seine, wie er wohl fand, witzige Formulierung. „Nein, im Ernst, sie bereiten was Großes vor, etwas, das unser Leben in den nächsten Jahren komplett auf den Kopf stellen könnte. Themen, wie diese: Wie kann die Überbevölkerung eingedämmt werden? Wie kann Krankheit besiegt werden? Gibt es Alternativen zum Verbrenner? Und wie kann die Finanzbrache nachhaltiger und sicherer werden? Mein Gott, wir merken es doch alle - die Welt ist aus den Fugen geraten und hier spielen die Meister des Fugenkits in einem Orchester zusammen und wollen uns die Welt neu verleimen, so dass wir sie fast nicht wiedererkennen werden. „ Die haben mich gar nicht gefragt, ob ich das will? „Da werden die sich hüten, solch einen Spätentwickler wie dich zu fragen. „ Und was treibt dich in die Arme der Zyklopen? „Ich habe eben das gewisse Etwas!- Ein vielsagendes Grinsen zog in Pauls Vorstellung über Alains Gesichtszüge. „Ich bin an einer Software mit meiner kleinen Firma beteiligt, auf die vor allem John schon lange scharf ist und mit lange meine ich knapp zwei Jahre, was in der Computerwelt eine Ewigkeit ist. „ Mann, dann gib ihm doch, was er will! „Klar, ist nur eine Frage des Preises. „Ah, ich verstehen, du spielen armen Mann aus Mexico! „Mag sein, dass ich ein bisschen übertreibe, aber du kennst die Regeln beim Pokern: Am Schluss grinsen bringt Zinsen! „Na Alain, ich merke, dass aus meiner Beichte mal wieder nichts wird. Ich kann da unmöglich hinkommen, was soll ich auch da? Ich habe keine Einladung und wenig Interesse. „Die Einladung ist kein Problem. „Nein Alain, ich verzichte. Aber kannst du nach eurer Weltverbesserer-Konferenz bei mir vorbeikommen? „Klar, dann kauf ich dir auch was Schönes zum Anziehen und wir gehen nach Las Vegas, um meinen neuen Reichtum zu feiern. Alain war wie Paul Junggeselle geblieben. Er hatte viele liebe Freundinnen, die ihn vergötterten, jedenfalls nach seinen eigenen Angaben. „Ok, das wäre schön. - Machs gut dort, mein Freund und lass dich nicht kaufen, du ….. Alain hatte vorsichtshalber aufgelegt und Paul grinste über die Wachheit und Schnelligkeit seines Freundes Alain, genannt „The Fox."

    Janu war gegen Ende des Gesprächs aufgewacht, hatte sich gestreckt und war zur Tür gegangen. Es war spät. Ein leichter Wind strich um die Halle, als er hinaustrat. - Wie hätten diese Ungewissheiten wohl andere Forscher ertragen, die auch auf unbekanntem Gelände gesucht hatten? Waren sie mit ihren Fragen auch an die eigenen Grenzen gestoßen – oder widerfuhr ihnen das Forscherglück ganz unvermittelt? - Paul blieb die Nacht über in der Firma und schlief im Zwischentrakt auf einer Liege.

    Als Jane am anderen Abend wieder kam, begannen sie gleich mit den Übungen. Später saßen sie vor der Halle. Janes Gesicht glänzte im Licht der untergehenden Herbstsonne.

    Paul erzählte von der Einladung seines Freundes Alain bei den „Big Seven. Jane sagte nach kurzer Überlegung: „Paul, mein Gefühl sagt mir, dass du dieses Treffen nicht versäumen solltest. Da werden Themen angesprochen, die deine - unsere Forschungen hier mitbetreffen. Paul aber blieb in seiner Haltung ablehnend. „Was soll sich da schon Wichtiges für meine Arbeit ergeben? „Deine Forschung ist nicht nur für dich wichtig, Paul - wir brauchen neue Formen der Antriebstechnik, soviel wissen wir. Du kannst mit deiner Forschung wichtige Impulse geben - da sitzen die Lenker der zukünftigen Welt und wissen nichts von deinem Projekt, für das du so lange schon gekämpft hast! Paul, unterschätze deine Arbeit nicht. Wenige haben solche Kraft eingesetzt, um etwas auf diesem schwierigen Gebiet zu finden, wie du.

    Paul bekam jedes Mal eine Gänsehaut, wenn ihn Jane mit diesen glimmenden Augen anschaute, die ihn zu durchleuchten schienen. „Jetzt ist der Moment, dein Projekt aus der Isolation zu befreien. Du hältst es in deinem Kopf gefangen. Ich hatte heute Nacht einen Traum: Ich sah dich auf einer Art großem Lenkdrachen sitzen, dessen Antrieb aus sonderbar klingenden Glocken bestand und du warst leidenschaftlich damit beschäftigt, die Glocken abwechselnd zum Klingen zu bringen. Damit konntest du den Drachen steuern. Du sahst aus, wie damals, als du an der Uni in deine Forschungen vertieft warst. - Ruf Alain an und sag ihm, dass du deine Meinung geändert hast! Frag ihn, ob er dir noch eine Zugangskarte verschaffen kann."

    Paul wurde in der Nacht, als er wach lag und darüber nachdachte, was Jane gesagt hatte, klar, dass die Gründe der Abwehr gegen eine Begegnung mit seinem Schulfreund John West tatsächlich in ihm selbst gelegen hatten. Jane hatte recht: Die Isolation musste ein Ende haben. Sein Projekt „Schwingungsmaschine" musste jetzt den Weg zu den Menschen finden, brauchte den Austausch mit andern Forschern und Geschäftsleuten, welche die Macht besaßen, wichtige Entwicklungen anzustoßen und zu befördern.

    Paul saß in der fünfzehnten Reihe und folgte den Rednern auf der Leinwand. Neben ihm saß Alain und war sichtlich angetan von dem Vortrag von Sam Gladstone. Vor ihm hatte schon Steve Ballmer von Microsoft gesprochen. Den hatte Paul jedoch verpasst. Zukunftsvisionen hatte Gladstone keine im Gepäck. Er war das Zugpferd, das andere Investoren anlocken sollte - wo Gladstone investierte, zog das Geld hinterher. John West war mit Gladstone befreundet und holte sich von ihm sicherlich auch Tipps für seinen sagenhaften

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