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Deine unsterbliche Realität: Wie wir durch wahre Vergebung unsere Welt neu gestalten
Deine unsterbliche Realität: Wie wir durch wahre Vergebung unsere Welt neu gestalten
Deine unsterbliche Realität: Wie wir durch wahre Vergebung unsere Welt neu gestalten
eBook335 Seiten7 Stunden

Deine unsterbliche Realität: Wie wir durch wahre Vergebung unsere Welt neu gestalten

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Über dieses E-Book

"Ein essenzieller Text voll spiritueller Geheimnisse, modern und klar und unfassbar amüsant." - Doreen Virtue

Alles Unglück auf der Erde rührt daher, dass wir uns so schwer damit tun, uns selbst und anderen zu verzeihen. Unser scheinbar unstillbarer Drang, Schuld zu verteilen und zu bestrafen, zieht negative Energien geradezu magnetisch an und sorgt dafür, dass wir ewig in destruktive Kreisläufe von Schuld und Sühne verstrickt sind. Dabei bräuchten wir nur ein höheres spirituelles Bewusstsein in unser Alltagsleben zu übernehmen. Dieses Buch vermittelt das nötige Handwerkszeug.

Zwei aufgestiegene Meister, Arten und Pursah, führen dazu einen Dialog mit dem Autor - auf göttlich humorvolle Weise. Im Zentrum ihrer bei aller Coolness sehr ernsthaften Unterweisungen steht eine Art Quantenvergebung, die Raum und Zeit als formbar betrachtet, anders als bisherige Sichtweisen. Sie ermöglicht einen neuen Umgang mit der Welt.

Keine Schuld mehr, kein Karma mehr, keine Angst mehr vor dem, was kommen mag. Das Ziel ist die freie und positive Gestaltung der Realität.

Der Klassiker "Unsterblich" in neuer Ausgabe. Aus der neu hinzugekommenen Einleitung des Autors: "Die persönlichen Situationen, die ich hier offenbare, dienen alle dem einen Zweck - zu demonstrieren, dass Sie jedes negative Ereignis, das Ihnen im Leben vielleicht widerfährt, als Lektion in fortgeschrittener Vergebung verwenden können, die schneller als sonst etwas Ihr Ego aufzulösen vermag, und das wiederum beschleunigt Ihren Fortschritt auf dem spirituellen Weg."

Es verstößt nicht gegen die Regeln, wenn man eine gute Zeit hat!

Gary R. Renard ist Bestsellerautor der Bücher "Die Illusion des Universums" und "Die Liebe vergisst niemanden". Anfang der 1990er Jahre hatte er ein Erweckungserlebnis durch zwei aufgestiegene Meister und begann sich intensiv mit dem Thema Vergebung zu befassen. Seit über zehn Jahren feiert er Triumphe als Vortragsredner und lehrte seine Erkenntnisse bereits in 24 Ländern der Welt.
SpracheDeutsch
HerausgeberAMRA Verlag
Erscheinungsdatum1. Juli 2015
ISBN9783954471942
Deine unsterbliche Realität: Wie wir durch wahre Vergebung unsere Welt neu gestalten

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    Buchvorschau

    Deine unsterbliche Realität - Gary R. Renard

    sein.«

    KAPITEL 1

    Arten und Pursah

    »… ein guter Übersetzer, obschon er die Form dessen, was er übersetzt, verändern muss, verändert niemals dessen Bedeutung. Tatsächlich besteht sein ganzes Ziel darin, die Form so zu verändern, dass die ursprüngliche Bedeutung erhalten bleibt.«²

    In den beiden Jahren, die seit meinem letzten Wiedersehen mit Arten und Pursah vergangen waren, hatte sich mein Leben von Grund auf geändert, und ich hatte keine Ahnung, dass dies erst der Auftakt war. Ich wusste nicht, ob meine Freunde, die aufgestiegenen Meister, die mir als ganz real aussehende Körper aus dem Nichts erschienen waren, je wiederkehren würden. Tatsächlich hatte ich sie als Letztes gefragt, ob ich sie je wiedersehen würde, und Arten hatte geantwortet: »Das, lieber Bruder, liegt bei dir und dem Heiligen Geist. Du solltest mit Ihm darüber reden, wie über alles andere auch.«

    Also redete ich mit dem Heiligen Geist und hörte gut hin. Dazu wandte ich die Methode des wahren Gebets an, die Arten und Pursah mir beigebracht hatten und die eigentlich eine Form der Meditation und der Verbindung mit Gott ist. Ein zusätzlicher Nutzen war Inspiration, das heißt das Erlangen geistiger Führung hinsichtlich dessen, was ich tun oder welche Entscheidungen ich treffen sollte.

    Beim letzten Weggang von Arten und Pursah hatte ich ihre zu einer einzigen verschmolzenen Stimmen als Stimme des Heiligen Geistes gehört. Das erinnerte mich an eine frühere Erfahrung, bei der ich Jesu Stimme gehört hatte, den meine Lehrer in der Regel einfach »J« nannten. Als ich so über den Unterschied zwischen der Stimme J’s und derjenigen anderer nachdachte, musste ich unwillkürlich an Brian Wilson von den Beach Boys denken. Als Musiker und Bewunderer Wilsons wusste ich, dass er seine eigene Musik nie in Stereo hören konnte, weil er auf einem Ohr taub war. Also bekam er immer nur einen Teil mit. Als ich J’s Stimme hörte, war es, als hörte ich zum ersten Mal in Stereo. Jeder Stimme davor hatte etwas gefehlt, aber J’s Stimme war volltönend, ganz und umfassend. Ebenso wie Wilson bestimmt über den ganzen Klangbereich seiner eigenen großartigen Musik staunen würde, war ich erstaunt, als ich den ganzen Umfang der Stimme J’s hörte, im Wissen, dass es eigentlich meine eigene Stimme war – die Stimme, die für Gott spricht.

    Ebenso klangen die zu einer verschmolzenen Stimmen von Arten und Pursah, und dieser Klang war mir geblieben. Inzwischen hörte ich sie viel klarer, und die Führung, die ich bekam, ließ mich nicht im Stich. Sie passte nicht immer zu meinen Vorstellungen, schien sich jedoch stets irgendwie zum Besten aller auszuwirken statt nur zu meinem eigenen. Dies war das Markenzeichen der Führung des Heiligen Geistes. Er sah alles, während ich nur einen kleinen Teil sehen konnte. Somit war die Führung des Heiligen Geistes für alle gut. Manchmal war das lästig. Ich wollte, was für mich gut war, und zwar sofort! Im Rückblick musste ich allerdings zugeben, dass meine Ideen fehlgegangen wären, diejenigen des Heiligen Geistes hingegen funktionierten. Außerdem wusste der Heilige Geist bereits über alles Bescheid, was geschehen würde, ich aber nicht. Auf wessen Beurteilung war somit eher Verlass? Ich war entschlossen hinzuhören, was mir in der Regel auch gelang.

    Er sah alles, während ich nur einen kleinen Teil sehen konnte. Somit war die Führung des Heiligen Geistes für alle gut.

    ANMERKUNG: Der Heilige Geist, der eins ist und ganz, ist weder männlich noch weiblich. Das gehört zur Vorstellung der Trennung und der daraus entstehenden Gegensätze, welche die Trennung statt die Einheit spiegeln. Das richtige Fürwort für den Heiligen Geist wäre Es. Arten und Pursah benannten Ihn jedoch in künstlerischer Freiheit Er, und somit tue ich es auch. Es sollte allerdings klar sein, dass dies eine Metapher ist und weder wörtlich noch ernst genommen werden darf. Wenn jemand den Heiligen Geist Sie nennen möchte, dann kann er dies von mir aus gerne tun. Es ist allerdings genauso wenig exakt wie Er.

    Als Arten und Pursah Ende 2001 gegangen waren, hatte ich keinerlei Absicht, je öffentlich Vorträge zu halten. Ich hatte nur geplant, das Buch zu schreiben und es sich selbst zu überlassen. Pursah hatte bei unseren Gesprächen schon ziemlich am Anfang gefragt (es war eine rhetorische Frage, weil sie schon alles wusste): »Du sprichst nicht gerne vor Leuten, nicht?«, und ich hatte darauf geantwortet: »Ich brech mir lieber die Hand.«

    Meine Einstellung hatte sich bereits allmählich verändert, als ich kurz nach der Tragödie vom 11. September im Oktober 2001 zur jährlichen Konferenz über Ein Kurs in Wundern nach Bethel (Maine) fuhr. Ende des letzten Jahrhunderts war ich fast zum Einsiedler geworden und lebte ohne viele soziale Kontakte auf dem Land in Maine. Eine Ausnahme bildete die Studiengruppe für Ein Kurs in Wundern, an der ich seit 1993, etwa sechs Monate nach Artens und Pursahs erstem Besuch, teilnahm. Es war eine kleine, gemütliche Gruppe, mit der ich mich elf Jahre lang traf und in der ich gute Freundschaften schloss, ohne meine menschlichen Kontakte jedoch zu übertreiben.

    Ich hatte 1993 zum ersten Mal von der jährlichen Konferenz in Bethel gehört und wollte hinfahren, tat es aber nicht. Danach wollte ich jedes Jahr zwischen 1994 bis 2000 gehen, schaffte es aber nie. Endlich nahm ich im neunten Jahr meiner alljährlichen Vorsätze, 2001, daran teil. Das war auch gut so, denn die Konferenz fand zum letzten Mal dort statt. Natürlich gibt es keine Zufälle. Das Wissen, dass mein Buch Die Illusion des Universums fast fertig war (Arten und Pursah hatten mir noch einen Besuch Ende des Jahres in Aussicht gestellt), hatte zusammen mit der Tragödie vom 11. September ein Feuer in mir entfacht. Ich habe nicht besonders viel Energie, und es ist immer gut, wenn ich zusätzlich noch etwas motiviert werde.

    Ich fand, dass die Leute in Bethel, die zur Hauptsache aus der Gegend von Neuengland und New York gekommen waren, zu den liebevollsten Menschen gehörten, denen ich je begegnet war. Das gab mir Lust auf Begegnungen mit mehr spirituellen Suchern. In der Öffentlichkeit zu sprechen lag mir jedoch noch immer unendlich fern. An der Konferenz lernte ich Jon Mundy, einen der ersten Lehrer des Kurses, kennen. Jon sollte eine Rolle bei meiner Sinnesänderung in Bezug auf öffentliches Reden spielen. Er verkaufte damals einige seiner Werke an einem improvisierten Bücherstand und war der Erste, dem ich erzählte, dass mir zwei aufgestiegene Meister erschienen seien und ich ein Buch darüber schreibe. Er reagierte nicht begeistert, aber auch nicht wertend.

    Nach dem 21. Dezember, an dem mich meine Freunde und aufgestiegenen Meister zum letzten Mal besuchten, nahm ich mir drei Monate Zeit, um das Manuskript fertigzustellen und die Fahnen zu korrigieren. Meine Lehrer hatten mir gesagt, was ich mit dem Buch unternehmen sollte. Das ist die einzige Information, die auf ihren Wunsch nicht in der Illusion erwähnt wird. Sie hatten andere Pläne als ich. Ich hätte das Buch an einen großen Verlag in New York geschickt, der in sechs Monaten eine Million Exemplare davon verkaufen würde, worauf ich nach Hawaii ziehen wollte. Damit waren sie nicht einverstanden und erklärten mir ihre Idee. Ich war sehr naiv und hatte weder eine Ahnung vom Verlagswesen noch von der Politik der gespaltenen, allerdings zur Hauptsache liebevollen Familie, die mich erwartete und die man in Amerika »Kursgemeinde« nennt.

    Die erste angenehme Überraschung nach Befolgen der Anweisung meiner Besucher war die Leichtigkeit, mit der ich die Genehmigung der Foundation for A Course in Miracles erhielt, die Hunderte von Kursstellen zu zitieren, die meine Lehrer für mein Buch verwendet hatten. Seit vielen Jahren waren nicht mehr so viele Kurszitate für ein Buch genehmigt worden. Ich hatte munkeln hören, manche hätten ein Jahr auf eine Antwort gewartet und dann doch keine Erlaubnis bekommen.

    Ich war zweimal nach Roscoe im Staat New York gefahren, um Seminare bei Ken Wapnick zu besuchen. Er war mit Helen Schucman, die den Kurs niedergeschrieben hatte, befreundet gewesen und inzwischen der bedeutendste Lehrer des Kurses. Zudem ist er für das Wahren des Copyrights verantwortlich. Ich unterhielt mich in Workshop-Pausen mit ihm und begegnete ihm achtungsvoll und kooperativ, wie ich es nach Anleitung tun sollte. Er reagierte freundlich und humorvoll. Im April 2002 sandte ich Ken das Manuskript zur Ansicht und Genehmigung der Zitate aus dem Kurs. Die Foundation genehmigte bereits einen Monat danach die Verwendung aller Zitate.

    Die nächste angenehme Überraschung im Anschluss daran, dass ich der Anweisung meiner Besucher nachkam, bestand darin, wie unglaublich glatt alles rund um das Verlegen des Buches lief. Ich war ein völlig unbekannter Autor ohne Referenzen mit einer seltsamen Geschichte von zwei Wesen, die mir auf meinem Wohnzimmersofa erschienen waren. Ich hatte keine Ahnung, dass ich nicht die geringste Chance bei einem Großverleger gehabt hätte, wusste jedoch, dass mir empfohlen worden war, das Manuskript an D. Patrick Miller, Besitzer und einziger Angestellter des Verlages Fearless Books in Berkeley (Kalifornien) zu schicken. Patrick hatte außer seinen eigenen Büchern noch nie etwas von einem anderen Autor verlegt. Als er mein Manuskript las, meinte er: »Ich denke, da ist was dran«, und beschloss, eine Ausnahme zu machen. Im Oktober einigten wir uns. Das offizielle Datum für die Veröffentlichung war der 1. Mai 2003, auch wenn Vorabkopien des Buches bereits im März von hundert Kunden online gelesen wurden. Die ersten Leser kauften das Buch aufgrund von einigen Auszügen, die Patrick in seine Website aufgenommen hatte.

    Damals erschienen drei Bücher gleichzeitig, die alle Jahre der Vorbereitung gebraucht hatten: Das Geheimnis des fünften Evangeliums von Elaine Pagels, Sakrileg von Dan Brown und Die Illusion des Universums. Es erstaunte mich zu sehen, wie gewisse Ideen im Unbewussten der Menschheit gärten und an die Oberfläche stiegen, wenn die Zeit dafür reif war. In den drei Büchern werden viele ähnliche Themen behandelt. Der Unterschied ist nur, dass Die Illusion des Universums im Unterschied zu den beiden anderen nicht nur die Lehren von Ein Kurs in Wundern enthielt, sondern diese darüber hinaus eingehend erläuterte. Das war ein Geschenk sowohl für langjährige Schüler des Kurses wie für Anfänger, die erst durch die Illusion vom Kurs hörten. Dabei konnten die meisten Anfänger wohl gar nicht würdigen, wie viel Zeit ihnen durch die Lektüre der Illusion erspart wurde.

    Ich erinnere mich, dass ich weniger als ein Jahr später hörte, wie Doug Hough, Lehrer in der Association for Research and Enlightenment (der »Edgar-Cayce«-Gruppe in Virginia Beach), seinen Schülern gegenüber erwähnte, die Illusion zu lesen erspare ihnen zwanzig Jahre, was das Studium des Kurses betreffe. Mir war klar, dass dies tatsächlich stimmte, dass ich jedoch ganz offensichtlich eine solche Leistung nie hätte alleine erbringen können. Das verhinderte, dass mir das Ganze zu Kopf stieg. Ich war für den Großteil des Buches nicht verantwortlich, also hatte ich keinen Grund, mich deswegen besonders zu fühlen.

    Als ich im Oktober 2002 einen Verleger hatte, schickte ich Jon Mundy eine E-Mail und erzählte ihm ausführlicher von meinem Buch. Er antwortete nicht. Zuerst war ich ungehalten, aber nach einer Weile vergab ich ihm. Auch wenn ich etwas nicht immer sofort vergab, tat ich es am Ende doch. Diese Beharrlichkeit sollte es mir ermöglichen, den Kurs im Verlauf der kommenden Ereignisse getreulich weiter zu üben.

    Nach Erscheinen des Buches im Frühjahr 2003 bekam ich einen Anruf von Jon Mundy. Er sagte, er lese das Buch gerade und finde es toll. Dann fügte er hinzu, er komme nach Portland (Maine), um in der Unity-Kirche einen Workshop abzuhalten, und er fände es eine gute Idee, wenn ich auch käme. Ich brauchte nichts zu sagen, aber er würde mich den Leuten vorstellen und ihnen vom Buch erzählen. Ich ging hin, und als Jon mich vorstellte, stand ich rasch auf, sagte schüchtern »hallo« und setzte mich gleich wieder hin. Das war mein erster öffentlicher Auftritt.

    Als wir später essen gingen meinte Jon: »Du wirst doch noch etwas dazu sagen, nicht?« »Nein«, antwortete ich, »ich glaube nicht, dass ich das kann.« John sagte darauf: »Das ist in Ordnung, Gary, aber wenn du es nicht tust, werden die Leute nie wissen, was du für eine Erfahrung gemacht hast. Manche werden nicht sicher sein, ob es wahr ist oder ob du es zum Teil erfunden hast.« Das gab mir zu denken. Im weiteren Verlauf des Gesprächs lud mich Jon ein, im Herbst nach New York zu kommen und dort einen Workshop abzuhalten, den er organisieren würde. Ich traute meinen Ohren kaum, als ich mich zustimmen hörte. Sobald ich an jenem Abend wegging, begann ich mir zu überlegen, wie ich mich wohl aus der Affäre ziehen könne.

    Ich hatte noch immer keine Absicht, vor Leuten zu reden, und unternahm nichts in dieser Richtung. Aber ich schob auch auf, Jon mitzuteilen, dass ich nicht nach Manhattan kommen wolle. Dann beschloss ich, mich mit meinem Problem des Aufschiebens zu befassen, wenn ich Zeit dafür haben würde.

    In jenem Sommer rief mich Vicki Poppe aus Massachusetts an und berichtete, sie komme nach Maine, um auf der Insel Peaks Island vor der Küste von Portland einen Gebetskreis abzuhalten. Sie bat mich, auch zu kommen. Das klang in meinen Ohren ganz gut. Maine ist im Sommer schön, und ich war noch nie mit der Fähre nach Peaks Island gefahren. Vicki kam mit etwa zehn Leuten an. Als wir auf der Insel angelangt waren, fragte sie plötzlich: »Oh, Gary, willst du uns nicht etwas über deine Erfahrungen mit Arten und Pursah erzählen?« Ich hatte den Heiligen Geist eingelassen und war an jenem warmen, sonnigen Nachmittag ganz entspannt. Also legte ich los und erzählte im Kreis, wie es war, Besuch von meinen Lehrern zu bekommen. Danach kam Vicki auf dem Rückweg zur Fähre zu mir und sagte: »Weißt du Gary, jetzt hast du deine Erfahrungen eben zehn Leuten erzählt. Wenn du deine Geschichte zehn Leuten erzählen kannst, kannst du sie auch hundert Menschen erzählen. Wo ist der Unterschied? Es ist nur eine Illusion.«

    Vicki wusste, dass ich im November nach New York gehen sollte und fügte hinzu: »Ich habe eine Idee. Du kannst kommen und bei mir zu Hause einen Workshop abhalten. Wenn es dir nicht behagt, brauchst du es nicht wieder zu tun. Aber versuch’s wenigstens einmal!« Da gab ich nach, sagte zu und dachte bei mir: »Wie viele Leute werden wohl zu ihr nach Hause kommen?«

    »Wenn du deine Geschichte zehn Leuten erzählen kannst, kannst du sie auch hundert Menschen erzählen. Wo ist der Unterschied? Es ist nur eine Illusion.«

    Vickys Haus an der Adams Street in Quincy (Massachusetts) liegt gegenüber dem Haus von Präsident John Quincy Adams, des sechsten Präsidenten der Vereinigten Staaten. Mein Buch hatte viele Leser gefunden, und ich staunte über die Menge Teilnehmer an jenem ersten Septemberwochenende. Noch mehr aber erstaunten mich die Menschen selbst. Sie waren unglaublich offen, liebevoll und unterstützten mich so sehr, dass ich direkt überwältigt war. Da dachte ich mir: »Wenn es so ist, wie könnte ich dann versagen? Wenn es so spirituelle Leute sind, dann sollten sie mir vergeben, auch wenn ich es vermassle!«

    Für einen ersten Workshop schaffte ich es gar nicht so schlecht, obwohl ich noch vor Beginn so nervös war, dass ich mir sagte: »Ich will das nicht mehr machen.« Doch etwa zwanzig Minuten, nachdem ich angefangen hatte, geschah etwas Interessantes. Ich ließ die Gruppe die Meditation machen, die mir meine Lehrer beigebracht hatten und die auch eine Art Gebet und eine Verbindung mit Gott ist. Danach hatte ich das Gefühl, als sei ich mit etwas Höherem verbunden. Es war, als sei nicht mehr ich derjenige, der den Workshop leitete. Es war eher, als sähe ich mir selbst dabei zu, wie der Heilige Geist Botschaften durch mich hindurchsandte, und dachte: »Oh, vielleicht sollte ich dem Heiligen Geist die Zügel früher überlassen!« Und genau das tat ich, als ich das nächste Mal sprechen sollte. Zwei Monate später war ich in New York, an dem Ort, wo ich annahm, ich würde besonders nervös sein. Es war mein vierter öffentlicher Auftritt, und ich war weniger aufgeregt vor der großen Zuhörerschaft als je zuvor.

    Das Buch verkaufte sich immer besser. Allmonatlich fanden mehr Exemplare ihre Leser als im Vormonat. Die Verkäufe waren noch nicht enorm, doch das Buch fand Beachtung, und ich bekam mehr Vortragsangebote. Ich wusste nicht genau, wie weit ich damit gehen sollte. Sollte ich nur ein paar Mal auftreten, oder wollte ich Ernst damit machen, es häufiger tun und dazu auch weit herumreisen? Ich war noch nie irgendwohin geflogen und nur an ein paar Orte in Neuengland und einmal nach New York gefahren. Ich stand am Scheideweg.

    Am 20. Dezember 2003 war ich wieder bei Vicki Poppe, diesmal zu einer Weihnachtsfeier. Ich fuhr mit Karen hin, mit der ich seit 21 Jahren verheiratet war. Wir übernachteten und machten uns am nächsten Tag, am 21. Dezember, wieder auf den Weg nach Hause. Unterwegs sagte ich zu Vicki: »Weißt du, ich habe das Gefühl, dass etwas geschehen wird.« Sie antwortete: »Dieses Gefühl habe ich auch, aber ich habe keine Ahnung, was.«

    An jenem Abend saß ich noch spät im Wohnzimmer der Wohnung in Auburn (Maine), wo mich Arten und Pursah die letzten drei Male besucht hatten. Wir waren aus dem Haus in Poland Spring, wo sie mir auf den Tag elf Jahre davor zum ersten Mal erschienen waren, nach Auburn gezogen. Plötzlich spürte ich, dass jemand im Raum war. Ich musste mich nach links drehen, denn das Sofa stand neben mir, ebenso wie mein Stuhl mit Blick auf den Fernseher. Ich sah hin und war beim Anblick meiner beiden alten Freunde außer mir vor Freude. Sie saßen auf demselben Sofa, auf dem sie bei den meisten Besuchen gesessen hatten. Ich rief aus: »Arten und Pursah!«, stand auf und umarmte beide. Erst später fiel mir auf, dass es das erste Mal war, dass ich den Mann – Arten – je berührt hatte. Die Frau – Pursah – hatte ich einmal zuvor angefasst.

    Sie sahen aus wie eh und je, meine schöne Pursah und der Typ. Ich fand es interessant, dass ich sie nicht eigentlich auftauchen gesehen hatte, denn ich erinnerte mich, dass dies auch beim allerersten Besuch vor elf Jahren so gewesen war. Mit versagenden Knien wegen der Wiedersehensfreude setzte ich mich wieder hin. Da begann Pursah zu sprechen.

    PURSAH: Hallo, lieber Bruder. Wie geht’s? Ist irgendetwas Interessantes passiert, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben? Spaß beiseite – du weißt ja, wir wissen immer über alles Bescheid, was du tust.

    ARTEN: Genau. Zum Beispiel hast du eben etwas über den Kerl in Deutschland gelesen, der jemanden umgebracht und ihn dann aufgegessen hat. Das hat dort große Wellen geschlagen. Er wird als Kannibale angeklagt und kommt vor Gericht.

    GARY: So ist es. Es gibt einfach keine Gratismahlzeit.

    PURSAH: Ich freue mich, dass deine Klugscheißertendenzen noch nicht ganz geheilt sind. Vielleicht brauchst du sie noch, bevor wir mit dir fertig sind.

    GARY: Ach ja? Was habt ihr vor?

    ARTEN: Alles zu seiner Zeit, Gary.

    GARY: Wartet! Ich will nur das Aufnahmegerät anstellen. Es ist großartig, euch zu sehen – ich glaube es kaum. Ich hatte allerdings so ein Gefühl, schließlich ist es unser Jahrestag und so.

    ANMERKUNG: Der 21. Dezember ist der Festtag des hl. Thomas, und Pursah hatte gesagt, dass sie in jener Inkarnation vor 2000 Jahren Thomas gewesen sei. Arten war damals der hl. Thaddäus.

    PURSAH: Das wissen wir. Legen wir also gleich los wie früher. Wir sind wiedergekommen, um den Leuten sozusagen auf die Schulter zu klopfen. Allerdings kommt es einigen vielleicht eher so vor, als bekämen sie einen Schlag mit dem Holzhammer. Dafür gibt es einen wichtigen Grund. Wir wollen dazu beitragen, dass die Leute das Ziel im Auge behalten. Am schnellsten kann man die unsterbliche Realität durch Einsetzen der fortgeschrittenen oder Quantenvergebung, die wir noch erklären werden, erfahren. Wir sind hier, um dir zu sagen, wie man den Kreislauf von Geburt und Tod ein für alle Mal durchbricht.

    GARY: Ist das alles? Und ich hoffte, ich könnte lernen, mein Bewusstsein auszumessen.

    ARTEN: Du machst wohl Witze. Aber was du eben sagtest, ist einer der Gründe für unser Hiersein. Die Menschen lassen sich von Dingen ablenken, die ihnen faszinierend erscheinen, aber eigentlich nur ihre Aufmerksamkeit vom wirklich Wichtigen ablenken und auf Dinge richten, die sie hier festkleben lassen.

    PURSAH: Darauf kommen wir noch zurück. Stellen wir einfach mal zu Beginn fest, dass die meisten spirituellen Schüler fast ihre ganze Zeit mit dem Sammeln von Informationen verbringen. Dazu trägt der Glaube bei, sie würden umso erleuchteter, je mehr spirituelles Wissen sie sich eintrichtern. Also laufen sie von einem zum anderen und lesen Dutzende von Büchern über diverse spirituelle Themen. Bei unseren ersten Besuchen bei dir haben wir so etwas »Anstehen am spirituellen Buffet« genannt.

    Es ist nichts verkehrt dabei, Erfahrungen zu machen. Es gibt den nötigen Hintergrund. Das Problem ist nur, dass viele aus dem Informationensammeln einen Götzen machen, und das führt nirgendwohin. Es ist ein Trick, eine Möhre vor der Nase. Deswegen ist das wirklich Wichtige nicht, was du weißt, sondern was du mit deinem Wissen machst. Was für die Beschleunigung deines spirituellen Fortschritts zählt, ist das Stadium der Anwendung.

    Irgendwann wird ein ernsthafter spiritueller Schüler oder Lehrer alles, was er gelernt hat, auf jeden Menschen, jede Situation und jedes Ereignis anwenden müssen, die ihm tagtäglich begegnen. Wirklich auf alles. Gewöhnlich ist es auch nichts Geheimnisvolles. Alles, was in deinem Leben geschieht, ist die Lektion, auf die der Heilige Geist die Lehren angewendet haben möchte, und Sein großes Erlösungsinstrument ist die Vergebung. Aber wie du weißt, handelt es sich dabei nicht um die althergebrachte Vergebung. Diese Spiritualität ist nicht die Spiritualität deiner Eltern. Es ist ein völlig neues Spiel, ein neues Paradigma.

    Nur durch disziplinierte Anwendung kann der Übende in das herrliche Stadium der Erfahrung eintreten. Ich garantiere dir, lieber Bruder, dass Erfahrung das Einzige ist, das dich je glücklich machen wird. Worte werden es nie tun. Intellektuelle Vorstellungen, Theologien, philosophische Spekulationen – vergiss sie. In Ein Kurs in Wundern, in dem J, unser Symbol für Jesus, Gottes Wort spricht, heißt es, Worte seien nur Symbole von Symbolen und somit zweifach von der Wirklichkeit entfernt.³ Wenn du darüber nachdenkst: Wie könnte das Symbol eines Symbols dich je glücklich machen? Nein. Das Einzige, das dich glücklich machen wird, ist die Erfahrung dessen, was du in Wirklichkeit bist. Was dich wirklich zufriedenstellen wird, ist nicht ein Symbol der Realität, sondern die Erfahrung der Realität.

    An einer Stelle in seinem Kurs erwähnt J die vielen schwierigen Fragen, die Leser haben, und macht die bemerkenswerte Feststellung: »Doch gibt es keine Antwort, nur eine Erfahrung. Suche nur diese, und lass dich nicht von der Theologie aufhalten.«

    Diese Erfahrung entsteht als Ergebnis, wenn man den eigenen Geist vom Heiligen Geist schulen lässt, so zu denken und andere so zu sehen wie Er. Allerdings ist ein gutes System wie der Buddhismus oder Ein Kurs in Wundern als Ansporn auf dem Weg zur Erfüllung nötig. Sich selbst überlassen kann der Geist nicht geheilt werden. J sagt ebenfalls in seinem Kurs: »Ein ungeschulter Geist kann nichts erreichen.«⁵ Das ist eine gewaltige Feststellung, denn damit sagt er, dass 99,9 Prozent der Menschheit nichts erreichen. Ehe der Geist nicht geschult wird, drehen sich die Räder einfach immer weiter.

    GARY: Genau. Mir ist immer mehr bewusst geworden, wie wichtig das Übungsbuch des Kurses in dieser Hinsicht ist. Ich glaube, ich habe auch begriffen, dass alles, was geschieht, immer demselben Zweck dient, nämlich der Vergebung. Damit will ich nicht sagen, dass ich es immer gleich tue. Das nicht. Aber am Ende tu ich es doch. Und je früher ich vergebe, desto weniger leide ich. Nehmen wir zum Beispiel meine Vorträge, die ich nie geplant habe. Ich war wirklich nervös, aber als ich den Heiligen Geist mir helfen ließ, dämmerte es mir allmählich, dass ich nicht aus dem Grund nervös war, den ich meinte. Es ist so, wie es im Kurs heißt: »Ich rege mich nie aus dem Grund auf, den ich meine.«

    ARTEN: Richtig, Schlaukopf. Alle haben Angst vor irgendetwas in dieser Welt. So ungern es manche glauben wollen, weil es unbewusst ist, lassen sich alle Ängste der Menschheit auf der Ebene des unbewussten Geistes direkt auf die Angst vor Gott zurückführen, die das Ergebnis eurer scheinbaren Trennung von Ihm und

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