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Magic Moments
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eBook469 Seiten4 Stunden

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Über dieses E-Book

Das Werkbuch für den WOW!-Effekt in Seminaren

WOW! Das ist der Zustand, der unser Bewusstsein für kurze Zeit dramatisch verändert. Solche »Magic Moments« mit dem WOW!-Effekt brennen sich förmlich in unser Langzeitgedächtnis ein und bleiben dort über Jahrzehnte in Erinnerung. Das ist Ziel, Sinn und Zweck unserer Arbeit als Lehrende: wichtiges und nützliches Wissen und Können so zu verankern, dass sie zuverlässig abrufbar sind, wenn sie gebraucht werden.
Das Kreieren von solchen magischen Momenten ist erlernbar. Der Autor stellt seine über Jahrzehnte verfeinerte Vorgehensweise dar und berichtet aus 40 Jahren Coaching-Erfahrung. Auch seine privaten Höhen und Tiefen tragen einen wichtigen Teil dazu bei, was er heute über das WOW! weiß und wie es nachhaltig Wirkung erzeugt. Gleichzeitig ist dieses Buch eine gut sortierte Fundgrube mit überraschenden Ideen, die für »alte Hasen« und »junge Füchse« im Trainingsgeschäft gleichermaßen wertvoll sind.
- Was unterscheidet einen Virtuosen vom Durchschnitt?
- Wann wirken gelernte Inhalte nachhaltig und effektiv?
- Wie können Sie Ihre persönlichen Magic Moments erschaffen?
Lernen Sie auf humorvolle und tiefgründige Weise, wie Sie sich langfristig von anderen Trainern unterscheiden können - und werden Sie dadurch noch erfolgreicher.
SpracheDeutsch
HerausgeberBuch&media
Erscheinungsdatum22. März 2021
ISBN9783957802347
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    Buchvorschau

    Magic Moments - Wolfgang R. Marschall

    VORWORT

    Da gibt es einen, der für exzellentes Lernen steht wie wenige andere. Einen, der das aus gutem Grund tut. Weil er nämlich jeden Tag seines intensiven Lebens selbst ein Lernender geblieben ist.

    Und wenn so einer dann die gesammelten Lernerfahrungen seines abwechslungs- und erfolgreichen Lebens zu Papier bringt, dann kann dabei ein Meisterwerk entstehen. So geschehen, bei einem, der auf den Namen Wolfgang Marschall hört und das hier vorliegende Buch verfasst hat.

    Wolfgang Marschall ist Zahntechniker, Verkäufer, Trainer, Mentor, Autor und noch einiges mehr, was hier die Zeilen sprengen würde. Nach normalen Kategorien ist er schwer in Schubladen zu stecken und noch schwerer zu fassen.

    Und genau das ist es, was dieses Buch ausmacht: Es ist multidimensional und im besten Sinne alles andere als normal. Es ist bereichernd und umfassend. Es beleuchtet das Thema Lernen und Lehren aus so raffinierten und erfahrenen Blickwinkeln, dass ich – frei nach Sokrates – erst nach dem Lesen wusste, was ich alles nicht wusste. Dadurch hat es mir Einblicke und Ausblicke erlaubt, die meine Arbeit als Lehrender bereichern und ganz sicher auch wertvoller machen.

    Meine eigenen Wurzeln liegen in der Zauberkunst. Ich durfte bereits als Achtjähriger Menschen von der Bühne aus verzaubern und später sogar im Fernsehen wirken. Meine Expertise liegt demzufolge darin, magische Momente zu schaffen und zu begeistern. Wolfgang Marschall ist kein klassischer Zauberer. Hier hat er etwas geschaffen, das meiner Kunst in nichts nachsteht. Er hat mich durch dieses Buch mit unzähligen WOW!-Momenten verzaubert. Und das muss einer erst mal schaffen bei einem Zauberer!

    Viel Vergnügen beim Lesen von Magic Moments und viel Spaß bei der Anwendung der begeisternden Techniken für Ihre Schulungen und Seminare!

    Uwe von Grafenstein

    Managing Partner bei Kalhammer & von Grafenstein

    Ausgezeichnet mit dem Deutschen Fernsehpreis

    und dem Grimme-Preis

    VORWORT

    MEIN MAGIC-MOMENT ODER

    ERLEBNIS BRINGT ERGEBNIS

    Vor 12 Jahren bin ich Wolfgang begegnet. Ich leitete meine erfolgreiche Handelsvertretung im Anzeigenvertrieb und gab regelmäßig Vertriebsseminare. Die Workload war unglaublich angewachsen, so dass ich zeitweise 100-Stunden-Wochen absolvierte – ich war sozusagen on fire! Damals war ich sogar stolz darauf, wenngleich eine leise Stimme mahnte, dass dies auf Dauer sicher nicht der richtige Weg sein konnte.

    Ich suchte nach einem Coach und fand Wolfgang. Meine Frage war: »Wie kann ich meine Workload auf 60 Stunden in der Woche reduzieren und gleichzeitig den Umsatz verdoppeln?« Ja, anspruchsvolle Ziele spornen mich und wohl auch Wolfgang an. Die Methodenvielfalt und Wirksamkeit von Wolfgangs Repertoire beeindruckten mich und führten schneller als gedacht zum gewünschten Ergebnis – meinem Magic Moment.

    Durch einen »Zufall« wurden wir Büronachbarn. Ich wollte von Wolfgangs Erfahrung profitieren und bei ihm hospitieren. Das erste gemeinsame Seminar war dann auch ein voller Erfolg. Beim Debriefing an der Hotelbar redeten wir darüber, dass Verkäufer meistens beim Kunden trainieren. Wir waren uns einig: Das ist der falsche Ort und falsche Zeitpunkt. Beim Kunden darf das Unternehmen Leistung von seiner Verkaufsmannschaft erwarten.

    Wir wollten, dass die Teilnehmer im geschützten Raum spielerisch trainieren – im wahrsten Sinne des Wortes. Das war die Geburtsstunde des Claims »Spielend erfolgreich« und der LUDOKI GmbH mit einem guten Duzend Business- und Entwicklungsspielen, die unsere Kunden und lizenzierten Trainer nutzen, um Menschen und Unternehmen für das spielerische Lernen zu begeistern. Über 450 Trainer wurden als Multiplikatoren für unsere Methode ausgebildet. Die Teilnehmerzahl geht in die Zigtausende. Unsere Trainer profitieren nach wie vor von der Breite und Tiefe, die Wolfgang in seinen Ausbildungen vermittelt.

    Menschen zu inspirieren, ihnen zu helfen an ihren großen und kleinen Stärken zu arbeiten und damit einen Beitrag zur persönlichen Weiterent-wicklung einzelner und der Wertschöpfungskette vieler Unternehmen zu leisten, ist sicher einer der schönsten und zugleich anspruchsvollsten Berufe. Als Impulsgeber, Mentoren, Trainer und Coachs haben wir eine hohe Verantwortung unser Wissen und unsere Methoden Up-to-date zuhalten, sowie selbst glaubhafte Vorbilder im Handeln und Lernen zu sein. Das vorliegende Werk bietet dafür einen umfangreichen Fundus an Ideen und sofort umsetzbaren Methoden.

    Wolfgang nutzt oft sein 50 Jahre altes Werkbuch aus der Jugend als Analogie dafür, wie wichtig es ist, das Handwerk mit Bauplänen, Material, Werkzeugen und Methoden so lange zu üben, bis es mit Leichtigkeit und Freude gelingt. Wenn er über seine aufregende Geschichte mit leuchtenden Augen, seinem Enthusiasmus und Demut in der Stimme spricht, erzeugt das alleine schon einen Magic Moment.

    Danke, Wolfgang, dass Du als Krönung Deiner Karriere ein Werkbuch für Trainings geschrieben hast, das sich weniger wie eine Anleitung, sondern viel mehr wie ein Roman liest und spannende Einblicke in dein Leben und deine Berufung eröffnet. Ich war einer der ersten, die das Buch lesen durften. Wir arbeiten schon elf Jahre sehr eng zusammen. Wir kennen uns gut. Und dennoch gab es beim Lesen wieder viele WOW!

    Ihnen wünsche ich jetzt beim Lesen viele Inspirationen und Ihren zukünftigen Teilnehmenden viele Magic Moments.

    Tarek Abouelela

    Geschäftsführer LUDOKI GmbH

    EINLEITUNG

    VORWORT DES AUTORS

    Als der Astrophysiker Jerry R. Ehmann vom Seti-Institut die Scans des Radioteleskops durchsah, welche außerirdische Lebenszeichen aufzeichnen sollten, entdecke er in einem der Ausdrucke der Nacht ein außergewöhnlich starkes Signal aus dem Sternbild Schütze, das in den vielen Jahren der Forschung nach Außerirdischen noch nie vorgekommen war. Das musste ihn so überrascht und verblüfft haben, dass er neben den Code »6EQJ5« mit einem roten Stift »Wow!« schrieb. Ein echter Magic Moment für ihn. Die Ursache dafür ist übrigens bis heute nicht eindeutig geklärt.

    Die meisten von uns kennen das. Man sieht etwas, und tief aus dem Inneren steigt spontan dieses unbeschreibliche Gefühl auf, das sich dann als »Wow!« äußert. Das kann überall und jederzeit passieren: bei einer Sternschnuppe, im Konzert, im Restaurant, bei Begegnungen, bei der Arbeit, beim Feuerwerk. Sicher fallen Ihnen sofort solche Gelegenheiten ein. Es sind die Momente, die uns staunen lassen, in denen wir überrascht, überwältigt und beeindruckt sind. Künstler, Magier, Akrobaten oder Wissenschaftler können uns mit Ihrer Performance so entzücken, dass wir sprachlos sind und noch eben diesen einfachen Laut zustande bringen: »WOW!«

    Wir Menschen lieben diese faszinierenden WOW!-Momente. Der Verstand setzt kurz aus, die Augen leuchten, es läuft einem kalt den Rücken hinunter, der Körper schüttet massenhaft Adrenalin, Dopamin und Endorphine aus, rechte und linke Hirnhälften sind synchronisiert und arbeiten perfekt zusammen – wir sind tatsächlich für einen Moment im besten Sinne »high«, oder besser gesagt: in einem idealen Zustand. Ich bin sicher: Sie erinnern sich mit lebhaften Bildern und Empfindungen an Ihre Magic Moments mit dem WOW! Das ist kein Wunder, denn im eben beschriebenen Zustand feuern abertausende Neuronen, was das Zeug hält, und schreiben alle sinnlichen Reize des Augenblicks fest ins Langzeitgedächtnis. Damit wird es eine ganzheitliche Körper-Geist-Erfahrung. Der erste Kuss, die erste leidenschaftliche Liebe – ein Feuerwerk der Gefühle – Sie werden das wohl nie vergessen.

    Spätestens jetzt sollte klar sein, warum viel des Lehrstoffs in der Schule höchstens ein schwaches Glimmen im Hinterstübchen der meisten Schülerinnen und Schüler ist. WOW! Erlebnisse und MAGIC MOMENTS sind während der Schulstunden die absolute Ausnahme und wenn, dann in der Regel nicht vom Lehrkörper initiiert. Nur wenige Lehrpersonen vermögen die Kinder und Jugendlichen zu faszinieren, zu überraschen, zum Staunen zu bringen oder zu verblüffen. Kein Wunder, dass einem nach ein paar Jahren Schulpflicht die Lust am Lernen vergangen ist. Leider bleibt diese Aversion dann auch im beruflichen Kontext oft erhalten. Da nennen wir es dann Trainingsmüdigkeit. Welch ein Drama!

    Dagegen kann ein einziges WOW! eine ganze Kaskade von aufregenden Ereignissen nach sich ziehen. Als ich vor zwei Jahren das erste Mal eine richtig gute Aufnahme des Orionnebels, Messier 42, auf Facebook sah, hat es mich echt umgehauen. Bis dahin ahnte ich nicht einmal, was da oben des Nachts am Himmel alles los ist. Das hat sich dramatisch geändert. Seitdem stand eine solche Fotografie bei mir ganz oben auf der Bucket List. Selbst gemacht, wohlgemerkt. Es muss eine Erfahrung sein, keine Konserve von irgendwoher. Dass das nicht so ganz einfach ist, konnte ich recht bald feststellen, denn es gehört neben Geld eine unfassbare Menge an Equipment mit Technik, Optik, Elektronik, Know-how, theoretischem Wissen sowie massenhaft Fehlschläge und viel Geduld dazu, sich dem Ziel auch nur anzunähern. Trotz aller Widrigkeiten und Rückschläge kann man mich des Nachts um zwei Uhr frierend in der Pampa am Teleskop sehen, um noch stundenlang Sternchen zu fotografieren. Ein verhältnismäßig winziger WOW!-Moment mit einer enormen Wirkung auf meine Motivation, mein Engagement und mein eigenes lustvolles Lernen. Ich bin kein Einzelfall. Alle Menschen haben diese Fähigkeit, über sich selbst hinauszuwachsen und Dinge zu leisten, die sie sich nicht mal selbst zutrauen. Damit das gelingt, braucht es Gelegenheiten, Impulse, Inspirationen, Informationen.

    In den Vorbereitungen für ein Fachbuch für Trainerinnen und Trainer wurde mir klar, dass es nicht irgendein beliebiges Buch zum Thema werden durfte, das dann in den Regalen verstaubt. Es sollte ein Werk sein, das Wirkung erzeugt, nützlich und wertvoll wird. Während meiner eigenen Lern- und Lebenszeit gab es eine Menge Momente, die sich über die Jahrzehnte unauslöschlich erhalten haben. Wäre es möglich, ein Buch zu machen, dass die Anzahl der WOW! auf diesem Planeten erhöht? Wie wäre es, wenn es gelänge, ein paar dieser Ideen dort einzupflanzen, wo sie am meisten gebraucht werden? In der Wirtschaft, in Schulen und überall, wo Menschen mit Menschen zusammenarbeiten? Das ist die Idee für dieses Buch. Das am häufigsten vorkommende Wort darin ist »Ich«. Es ist eben ein persönliches Werk.

    Als ganz junger Mann war ich allein mit Zelt und einem gemieteten Lada Niva in Island unterwegs. Zu dieser Zeit gab es noch keinen Massentourismus. Man konnte von Glück sagen, wenn man im Hochland in zwei Wochen einer Handvoll Leute begegnete. Nach einer riskanten Fahrt durch eiskalte und tiefe Furten der Gletscherflüsse stieg ich auf einen der vielen mit jahrhundertealtem Moos bewachsenen Berge, die nur ein paar hundert Meter hoch sind. Von dort oben kann man bei guter Sicht bis an die Küste sehen. Was für ein atemberaubendes Panorama! Und ich ganz allein dort oben – genau zwischen Himmel und Erde. Noch heute packt es mich ob der Schönheit und Intensität dieses Magic Moments. Das ist nun vierzig Jahre her. Ein unvergessliches WOW!

    Es ergibt Sinn zu erforschen, wie es gelingen kann, mehr solcher WOW!-Momente in unseren Alltag zu bringen. Das sind die Ankerpunkte in meinem Versuch, das Staunen und die Faszination auch im professionellen Lern- und Lehrumfeld stärker einzubringen. Ist das nötig? Ja, das ist nötig!

    Eher unbewusst war ich mein ganzes Leben immer auf der Suche nach dem Außergewöhnlichen, dem Extremen. Wenn man das ein paar Jahrzehnte macht, kommt ein ganzes Arsenal an Erlebnissen und Erfahrungen zusammen, die mich selbst staunen lassen und offenbar auch andere Menschen inspirieren und zu Experimenten einladen. WOW!-Momente sind spontane Ereignisse, die sich nicht ohne Weiteres auf Knopfdruck auslösen lassen. Schließlich ist das WOW! eine Wirkung, der eine Ursache vorausgeht. Also ist die Idee natürlich, die Umstände und Ursachen zu verstehen und zu schaffen, damit die Wahrscheinlichkeit für das WOW! zumindest gegeben sind. Das Zauberwort dazu heißt INSPIRATION.

    Dazu prüfen wir in den vier Teilen und acht Kapiteln auch die Umstände und Ursachen, die mit großer Wahrscheinlichkeit die Inspiration und damit ein WOW! in Seminarräumen verhindern. Allein wenn man das abschafft, ist schon viel erreicht. Oder wie oft ist Ihnen schon ein WOW! entwischt, während Sie in einem abgedunkelten Raum einer Powerpoint-Schlacht mit 128 pixeligen Folien beiwohnten? Das geht auch anders und besser.

    Ich möchte Organisationen, Trainerinnen und Trainer und besonders Sie ermutigen, das Alltägliche ungewöhnlich und das Ungewöhnliche alltäglich zu machen. Verblüffen Sie, bringen Sie die Leute zum Staunen, inspirieren Sie die Menschen mit überraschenden Impulsen – gute Leute lieben das!

    Eines meiner ersten und wichtigsten Bücher ist das »Werkbuch für Jungen« von Rudolf Wollmann, welches ich mit zwölf Jahren zum Geburtstag bekam. Das hat mein ganzes Leben verändert. Ein wahres WOW!-Buch für mich. Deshalb möchte ich gerne, dass Sie mein Werk ebenfalls als Werkbuch für die Arbeit als Trainer verstehen. Es hat Anleitungen, Baupläne, Werkzeug- und Materiallisten, Tipps und Methoden. Ich gebe Ihnen alles preis, was ich weiß und kann. Nutzen Sie es – machen Sie etwas daraus! Schaffen Sie für sich und die Menschen, die sich Ihnen anvertrauen, unvergessliche MAGIC MOMENTS mit dem WOW!-Effekt.

    Ich schreibe dieses Buch auch als Gegenentwurf für die Methoden der vielen selbsternannten Hauruck-Gurus und Motivationstrainer. Es gibt Alternativen, um Menschen zu inspirieren, deren Potenzial freizusetzen und Großartiges zu leisten. In den folgenden Kapiteln werde ich davon berichten, wie es mir gelungen ist, mein Potenzial zu erforschen und Leistungen zu vollbringen, die mich stolz machen, weil sie nicht selbstverständlich sind. Ich darf das nach fünfzig Berufsjahren in aller Bescheidenheit sagen. Ich fühle mich frei, gesund, kreativ, erfolgreich, zufrieden und glücklich. Der Weg war lang und steinig. Ich erzähle meine wahre Geschichte. Lassen Sie sich inspirieren und daran erinnern, dass Sie ein Genie sind. Vielleicht gelingt es uns gemeinsam, das eine oder andere Ihrer noch unbewussten Talente wach zu küssen und mit Leidenschaft zu beleben.

    Wenn Fohlen geboren werden, stehen sie eine halbe Stunde später auf den wackeligen Beinchen. Nur eine Stunde später springen sie übermütig umher. Sie bringen schon bei ihrer Geburt alles mit, was sie für ihr Leben brauchen werden.

    Bringen wir Menschen nicht auch schon alles mit? Der Kopf muss zuerst durch den engen Geburtskanal. Wir müssen unseren Körper und das Gehirn nach der Geburt entwickeln, wachsen und uns vergrößern. Dann müssen wir es über Jahre ausbilden und die Fähigkeiten entwickeln. Wir müssen fast alles lernen. Und wir können alles lernen! Genetisch und evolutionär sind wir so vorprogrammiert, dass das gesamte Potenzial entwickelt wird. Dazu muss die Umgebung sicher, mitfühlend, liebevoll, unterstützend und fordernd sein. Sind die Rahmenbedingungen nur eingeschränkt gegeben, wird sich das Potenzial bei uns Menschen nicht voll entfalten. Es schlummert dann lebenslang im Untergrund und wartet ab, bis jemand kommt und es aufweckt. Ich möchte, dass Sie das sind!

    Als ich mit dem Schreiben anfing, war ich sicher, einen Ratgeber für Trainer anzufertigen, der als Gebrauchsanweisungen zur Gestaltung von Seminaren und Workshops dient. Über die Zeit hat sich der Fokus verschoben. Das wird so nicht funktionieren, bellte eine innere Stimme immer wieder. Das habe ich lange Zeit ignoriert. Der Preis war, dass das Schreiben eine Qual wurde. Wenn die innere Ökologie nicht stimmt, steht auch die Kreativität und der Flow nicht mehr zur Verfügung, weiß ich heute. Durch das Feedback von Uwe von Grafenstein, der mich als Mentor ein Stück weit begleitete, kam der Impuls, den Leitstern neu anzupeilen, der mich einst auf den Weg brachte. Ein Werkbuch sollte es ursprünglich sein. Nun ist es gewachsen.

    Es ist das Buch über mein Lebenswerk – ein Werkbuch, verdichtet aus den Erfahrungen meines Lebens. Ich hoffe sehr, dass es Sie inspiriert und Ihnen ermöglicht, manche Fallgrube auf Ihrem Weg zu umgehen und auf Hinweise mit dem Zaunpfahl rechtzeitig zu reagieren. Wenn dann noch bessere Trainings mit dem WOW!-Effekt als Ergebnis entstehen, ist mein Ziel erreicht.

    In diesem Werkbuch geht es um wirkungsvolles Trainieren mit dem WOW!-Effekt. Es dient als Nachschlagewerk, als Quelle für Inspirationen zu ungewöhnlichen Phänomenen und als Begleitbuch für Newcomer im Trainerberuf. Es ist meine persönliche Geschichte, damit Sie erkennen, dass Erfolg nicht von Glück oder idealen Rahmenbedingungen abhängt, sondern von Mut, Disziplin, Fleiß und Freude. Tatsächlich sind meine Voraussetzungen genau das Gegenteil gewesen. Wenn ich es mit miesen Grundbedingungen schaffen konnte, können Sie das auf jeden Fall!

    »Wenn der Schüler bereit ist, zeigt sich der Meister«, sagt ein altes Zenwort. Immer wieder zeigten sich meine Meister auf dem Lebensweg. Ich nenne sie »Inspiratoren«. Das sind jene Menschen, die bei mir ein WOW! und damit einen bedeutenden Prozess ausgelöst haben. Einige dieser wichtigen Wegweiser habe ich mit Namen bei der Seitenzahl aufgeführt. Ein Bezug zum Thema der Seite wäre rein zufällig.

    Ich organisiere die Inhalte im Teil 2 um den sogenannten Trainingsprozess, der aus acht aufeinander aufbauenden Phasen besteht. Umrahmt ist dieser kreisförmige Prozess durch die vier Kernfähigkeiten im Umgang mit Menschen.

    Die Themenbereiche sind unterteilt in Unterkapitel, um die Inhalte transparenter und leichtee auffindbar zu machen. In jedem Kapitel finden Sie Tipps aus der Praxis für Ihre eigene Entwicklung und für wirkungsvolle Schulungen mit dem WOW!-Effekt. Bauanleitungen für Ihr WOW! runden die Kapitel ab. Gleichzeitig transportiere ich für Sie auch viele der Flops und Misserfolge, die ich Ihnen gerne ersparen möchte.

    Die Grundidee ist der WOW!-Effekt. Damit meine ich einen Zustand, der unser Bewusstsein für kurze Zeit verändert. Solche Magic Moments mit dem Wow!-Effekt brennen sich förmlich in unser Langzeitgedächtnis ein und bleiben dort über Jahrzehnte in Erinnerung. Das ist Ziel, Sinn und Zweck unserer Arbeit: wichtiges und nützliches Wissen und Können so zu verankern, dass sie zuverlässig abrufbar sind, wenn sie gebraucht werden. Effizientes Lernen zu ermöglichen ist die zentrale Aufgabe für uns Trainer und Coaches. Mit dem WOW!-Effekt gelingt das sicherer.

    Viele magische Momente

    Wolfgang Marschall

    Triboltingen (CH) im März 2021

    TEIL 1:

    MEIN PLÄDOYER FÜR

    UNSEREN BERUF

    Sie besitzen dieses Werk, weil Sie eine Affinität zum Beruf der Trainerin oder des Trainers haben. Vielleicht ist es sogar Ihre Berufung. Für mich ist es einer der faszinierendsten und erfüllendsten Berufe überhaupt. Ich möchte Sie ermutigen, diesen anspruchsvollen Weg weiterzugehen und jeden Schritt zu genießen. Der Pfad ist so reich an Möglichkeiten und in der Lage, das Beste in Ihnen zutage zu fördern. So habe ich das erlebt. Nach fünf Jahrzehnten im Business kann ich mir diese Einschät-zung erlauben.

    Sie können Dinge vollbringen,

    von denen Sie früher nicht einmal zu träumen wagten.

    Ich war ein derber Schulversager. Flog mit 15 von der Schule. Abgestempelt als dumm, faul und gefräßig. Nicht nett und nicht sehr förderlich für den Selbstwert eines Heranwachsenden. Auf dem Arbeitsamt räumte man mir genau drei berufliche Möglichkeiten ein: Maurer, Gipser, Plattenleger. Eigentlich wollte ich Chemiker werden. WOW! Welch ein Kontrast.

    Heute würde man sagen: Der Junge ist unterfordert – der Schulunterricht langweilt ihn! Das mit der Langeweile in der Schule stimmt. Im Keller des Elternhauses hatte ich ein kleines chemisches Labor eingerichtet: Bunsenbrenner, Erlenmeyerkolben, Liebigkühler sowie jede Menge gefährlicher und hochgiftiger Chemikalien. Anorganische Chemie war meine Welt. Nicht Algebra und Geschichte. Ich wurde kein Maurer.

    Die Vorsehung hatte anderes mit mir vor. Es schenkte mir 1971 eine Lehrstelle in einem zahntechnischen Labor. Bunsenbrenner, strenge Gerüche, gefährliche Substanzen. Meine Rettung! Dachte ich. Dreieinhalb Jahre Lehrzeit waren damals kein Vergnügen. Labor fegen, zentnerschwere Gipssäcke schleppen, ekligen Dreck wegputzen, Besorgungen machen, niedere Hilfsarbeiten verrichten. Doch ich war handwerklich begabt. Es machte mir Freude, wertvolle und schöne Dinge mit meinen Händen zu erschaffen. Meine Leidenschaft für das Handwerk war erwacht.

    In meinem eigenen Kellerlabor bereitete ich mich nach Feierabend auf die praktische Gesellenprüfung vor. Das Lernen der Fachtheorie, also Fachrechnen, Anatomie, Fachkunde, fiel mir jetzt ganz leicht, weil ich mich während der Lehre unsterblich in die schönste Frau der Welt verliebt hatte. Liebe beflügelt Intelligenz und Motivation auf magische Weise! Kein Mythos, sondern die wahrste Wahrheit. Das ist eine andere Geschichte. Später in einem anderen Kontext mehr davon.

    Die beste Note meines Lebens war das Ergebnis der praktischen Prüfung als Zahntechniker: 1.0 – Sehr gut. WOW! Fachtheorie: 2,4. Immerhin. Niemand hatte mir das zugetraut. Nicht mal ich selbst.

    Mein Plädoyer für den Trainerberuf

    Lassen auch Sie sich nicht irritieren. Alle Menschen haben das Potenzial, traumhafte Dinge zu schaffen. Gute Schulnoten sind kein Garant für Erfolg und Glück im Beruf und im Leben. Manchmal braucht es einen Schubs von Fortuna oder einem wohlwollenden Menschen. Geschick, Leidenschaft, Mut, Freude und Fleiß sind noch wichtiger. Am wichtigsten jedoch sind die Menschen, die uns »wachküssen«, damit wir aufhören, nur zu träumen, und stattdessen anfangen, unsere Wirklichkeit zu gestalten. Das ist kein Beruf, das ist eine Berufung!

    Sie können unfassbar viel Anerkennung und Wertschätzung erhalten, die Sie zu weiteren Höchstleistungen beflügeln.

    Die erfolgreiche Abschlussprüfung als Zahntechniker brach den Bann. Ich begann an mich zu glauben. Offensichtlich konnte ich etwas, was andere gut fanden. Mit 21 war ich selbstständig. Meine Kunden waren Zahnärzte. Akademiker, die den Numerus Clausus mit 1.0 geschafft hatten. Diese schätzten meine präzise und schöne Handarbeit. Dafür war ich bekannt. Damit wurde ich erfolgreich. Niemand fragte je wieder nach meinen Zeugnissen.

    Handwerker erstellen aus rohen Materialien etwas komplexes Neues. Das ist ein kreativer, ein schöpferischer Prozess. Es braucht Vorstellungskraft, Präzision, Orientierung, Planung. Bei der Zahntechnik kommt noch die Ästhetik dazu, denn Zahnersatz soll unsichtbar schön sein. Man erschafft ein Kunstwerk, das so perfekt ist, dass niemand es je entdeckt. Was für eine Herausforderung an die Bescheidenheit!

    Wenn die Qualität des Werkes handwerklich und ästhetisch hoch oder sogar vollkommen ist, ist der Lohn groß! Patienten sind glücklich, weil sie wieder beißen und lächeln können. Zahnärzte sind glücklich, weil sie glückliche und zufriedene Patienten haben. Der Handwerker ist glücklich, weil er Menschen glücklich machen kann. Das Prinzip habe ich schon früh verstanden.

    Wenn nun der Ehrgeiz dazukommt, entwickelt sich eine interessante Dynamik. Je höher die Qualität des Werkes, desto mehr Glück. Je mehr Glück, desto mehr Erfolg. Fazit: Höhere Qualität führt zu mehr Erfolg! Eine Binsenweisheit, die stimmt.

    Was für das Handwerk und materielle Objekte gilt, kann für den Beruf des Trainers in der Weiterbildung nicht so falsch sein. Nur, dass wir nicht mit festen Werkstoffen, sondern mit virtuellen und geistigen Elementen arbeiten. Es ist Handwerk, das im Kopf stattfindet.

    Mein Plädoyer

    Wer andere glücklich macht, wird erfolgreich. Erfolg ist ein logisches Ergebnis aus hoher Qualität des Handwerks, gepaart mit dem Ehrgeiz, es jedes Mal noch besser zu machen. Das höchste Ziel ist es, Teilnehmende und Kunden glücklich zu machen und selbst zurückhaltend und bescheiden zu bleiben. Streben Sie nach Perfektion – egal, was Sie tun!

    Sie können Tausende Menschen begeistern, bewegen, inspirieren, motivieren und auf ihrem Weg zum Erfolg begleiten.

    Sie ahnen es vielleicht: Als junger Mensch war ich eine Kellerassel. Lichtscheu, grau und so schnell wie möglich unsichtbar. Nichts, aber auch gar nichts deutete je darauf hin, dass ich einmal auf Bühnen stehen, begeisternde Reden halten und Erwachsene als Lehrer unterrichten würde. Diese Wandlung ist ein WOW!

    Hinter jeder Fähigkeit steht eine Not. Mit 15 – es stimmt, es war mein Schicksalsjahr – überfiel mich die Liebe auf den ersten Blick. Rabenschwarze Augen schauten mich kurz an, dann war es um mich geschehen. Und was macht dann die Kellerassel? Genau. Zwei Wochen lang begegnen sich zwei Wesen mit hüpfenden Herzen. Einer bekommt den Mund nicht auf. Anorganische Chemie und Mädchen anzusprechen haben nicht so viel gemeinsam. Diese erste Lovestory hatte kein Happy End. Als ich mich endlich durchgerungen hatte, mein einstudiertes Sprüchlein zu sagen, kam sie nicht mehr an die legendäre Bushaltestelle. Ich habe sie nie wiedergesehen.

    Der Schmerz sitzt tief. Ein Entschluss hat sich daraus entwickelt: So etwas wird mir nie, nie, nie wieder passieren! Die Kellerassel musste ihr Schattendasein aufgeben und sich zeigen. Riskieren, emotional zertreten zu werden. Wer als Junge lernen möchte, Mädchen anzusprechen, muss Mädchen ansprechen. Flirten lernt man nicht in der Dunkelkammer. Wer wissen will, was Körbe sind, kann mich fragen. Ich weiß, wie sich Ablehnung, Spott und Hohn anfühlt. Ich weiß, wie weh es tut, welche Wunden es im Selbstwert schlägt.

    Doch ich hatte mir das Versprechen gegeben. Weiter gelernt, bei anderen abgeschaut, ausprobiert, geübt, versagt, weitergemacht. Bis es klappte. Und dann: Streben nach Perfektion – siehe oben. Und wie es klappte! Ich fürchte, ich war irgendwann richtig gut darin. So gut, dass mich andere Jungs fragten, wie ich das mache. Sogar Mädchen wollten das wissen, denn sie kannten das Problem offenbar auch. Daraus wurden die ersten inoffiziellen Flirtkurse. WOW! das hat Spaß gemacht. Ich behaupte: Wer gut flirten kann, kann auch gut verkaufen!

    Mein Plädoyer

    Es gibt zwei Arten von Trainern und Trainerinnen: Die einen hatten einen bequemen Weg, die anderen nicht. Für Glaubwürdigkeit und Wirkung zählt mehr der anstrengende Werdegang. Die schweren Tritte von der erschreckenden Unfähigkeit bis zur virtuosen Leichtigkeit selbst gegangen zu sein, ermutigt und inspiriert andere Menschen durch das Vorbild. Erinnern Sie sich an Ihre eigenen durchlebten Nöte und wie Sie diese gemeistert haben. Nichts ist überzeugender als die Lernerfahrungen aus der eigenen Geschichte.

    Sie können an einem guten Tag mehr Geld verdienen

    als der Durchschnitt der Arbeitnehmer in

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