Subversion im Satz: Die turbulenten Anfänge der 'Neuen Zürcher Zeitung' (1780–1798)
Von Urs Hafner
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Subversion im Satz - Urs Hafner
Urs Hafner
Subversion im Satz
Die turbulenten
Anfänge der Neuen
Zürcher Zeitung
(1780 – 1798)
Zürcher Zeitung
Die Entstehung dieses Buchs wurde von der UBS Kulturstiftung unterstützt.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© 2015 Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich
Der Text des E-Books folgt der gedruckten 1. Auflage 2015 (ISBN 978-3-03810-093-5).
Lektorat: Ingrid Kunz Graf, Schaffhausen
Titelgestaltung: TGG Hafen Senn Stieger, St. Gallen
Datenkonvertierung: CPI books GmbH, Leck
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ISBN E-Book 978-3-03810-120-8
www.nzz-libro.ch
NZZ Libro ist ein Imprint der Neuen Zürcher Zeitung
Inhalt
Zum Geleit
Von Hugo Bütler
–
Vorwort
Eine neue Zeitung im alten Zürich
I.
Zornige junge Männer: Die ersten Redaktoren der Neuen Zürcher Zeitung
II.
Das Lachen als Waffe: Aufklärung und Zensur
III.
Mit Geist und Kleister: Wie man eine Zeitung macht
IV.
Glaube als Privatsache:
Wider die «Religionsstupidität»
V.
Im Reich der Bücher:
Die Zeitung und ihr Verlag
VI.
Die Macht des Wissens:
Energien, Mystik und Maschinen
VII.
Eine Bühne für das Theater:
Die Faszination des Spiels
VIII.
Schön, klug und gefährlich:
Der Auftritt der Weiber
Bildteil
IX.
Das Leben der anderen:
Sklaven, Muslime, Neger
X.
Revolutionsgewitter:
Wenn das Volk rebelliert
XI.
«Neu, freymüthig, wahr»:
Der Kampf um die Pressefreiheit
Nachwort
Zur Erinnerung an eine bessere Zukunft
–
Anmerkungen
Zeittafel
Bibliografie
Bildnachweis
Dank
Autorenbiografie
Zum Geleit
Im Herbst 1784 beschäftigte sich der Königsberger Philosoph Immanuel Kant in der Berlinischen Monatsschrift mit der Frage «Was ist Aufklärung?». Seine Antwort begann mit einer kurzen Formel, die inzwischen längst zum Klassiker für die Definition eines neuen Denkzeitalters geworden ist:
«Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines andern zu bedienen. […] ‹Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!› ist also der Wahlspruch der Aufklärung.»
Die Zürcher Zeitung war vier Jahre zuvor, Anfang 1780, von Salomon Gessner, Dichter, Maler, Verleger und Mitglied des Kleinen Rats der Stadt, gegründet worden. Das neue Informationsblatt, das an die Stelle der früheren, lange von Gessner redigierten Montags- und der mit ihr konkurrierenden Freitags-Zeitung trat, wurde von Beginn weg im Zeichen des aufklärerischen Denkens auf den Weg gebracht. Dazu verfügte Gessner über beste Voraussetzungen. Er war dank seiner in viele Sprachen übersetzten Idyllen europaweit berühmt, war von Vater und Sohn Mozart besucht worden, stand mit Goethe, der ihm den ersten NZZ-Redaktor Johann Kaspar Riesbeck empfahl, in Beziehung, war mit dem Schriftsteller und Kritiker Johann Joachim Winckelmann eng befreundet und besuchte in Paris den «Enzyklopädisten» Diderot, von dem er in Zürich Texte veröffentlichte. Vom Verlag Orell, Gessner, Füssli & Comp. sagte Goethe, er habe durch seine «guten und vortrefflichen Verlagsartikel bisher der wahren Literatur mehr Dienste getan als der halbe Buchhandel Deutschlands».¹
Das Hauptproblem für eine Zeitung mit freiheitlichem Denkanspruch war um 1780 in Zürich wie fast überall unter dem Ancien Régime auf dem europäischen Kontinent die hoheitliche Zensur. Diese wirkte im zwinglianischen Zürich, das noch keine Trennung von Kirche und Staat kannte, sehr einengend. Freie Berichterstattung über lokale oder eidgenössische Angelegenheiten war in der Praxis weitgehend unmöglich, wenn man über obrigkeitliche Verlautbarungen hinausgehen wollte. Für eine kritische Bemerkung drohten die Zensoren einem NZZ-Redaktor in diesen Jahren für den Wiederholungsfall 100 Peitschenhiebe oder gar Deportation an. England mit einer schon weiter gehenden Pressefreiheit und alte freie italienische und auch holländische Handelsstädte mit ihren Zeitungen bildeten da in gewissem Mass Ausnahmen und hatten attraktive Vorbildwirkung. Bereits 100 Jahre früher zeigen das die internationalen Quellen von Lesegesellschaften und Debattierclubs, etwa der Insulaner, in Zürich.² In ihnen ging es wie dann ab 1761 in der Helvetischen Gesellschaft, in der Salomon Gessner seinerseits aktiv war, vorab um Erneuerung des Denkens, um die Behebung grosser Mängel im ausgehenden Ancien Régime, um einen neuen Geist der Zusammenarbeit in der Eidgenossenschaft.
Das vorliegende Werk von Urs Hafner, der sich schon aus Anlass des NZZ-Jubiläums 2005 mit den Anfängen der NZZ beschäftigte, bietet eine einlässliche Analyse der ersten zwei Jahrzehnte der Zürcher Zeitung, umfasst also auch die ersten zehn Jahre der Französischen Revolution bis zum Einmarsch von Napoleons Truppen und ihrer Besetzung von Zürich. Die Berichterstattung des Blattes zum Geschehen in Paris und auch die kommentierende Meinungsbildung in einer ersten kurzen Phase von Zürcher Pressefreiheit im Jahre 1798 wurden in der Schweiz, aber auch bei gelehrten, aufklärerischen Köpfen in Deutschland hoch geschätzt. Aber mit den französischen Truppen kehrte bald die Zensur zurück. Erst der Arzt und Politiker Paul Usteri, ein starker liberaler Kopf von aussergewöhnlicher Begabung, der die NZZ ab 1821 führte, vermochte nach geschicktem, hartnäckigem und unermüdlichem Einsatz den Grundsatz der Pressefreiheit in der Zürcher Verfassung von 1831 durchzusetzen. Dafür war eine liberale Konzeption des Staates mit Gewaltentrennung, Öffentlichkeitsprinzip und Rechenschaftspflicht der Regierenden gegenüber den Regierten unerlässlich. Dieser neue, liberale Staat wurde in Zürich 1831, in der Schweiz mit dem freisinnig geprägten, föderalistischen Bundesstaat 1848 Realität.
Der Autor dieses Bands bietet aufgrund genauer Lektüre spannende Einblicke in die Denkweisen und Methoden, mit welchen die vier ersten Redaktoren des Zürcher Blattes das internationale Geschehen, geistige Leistungen, religiöse Debatten sowie wissenschaftlich-technische Fortschritte und Erfindungen im ausgehenden 18. Jahrhundert für ihre Leserschaft behandelten. Was die Zensur an lokalen Vorgängen zu beschweigen gebot, wurde häufig anhand des Geschehens in der Fremde thematisiert und in aufklärerischem Sinne beleuchtet. Trotz des hohen sprachlichen Könnens und der «subcutanen» Meisterung vieler heikler Aussagen blieben Zusammenstösse mit Zensurbehörden nicht aus. Umsiedlung in andere Kantone und in teils prekäre Tätigkeiten oder Rückkehr nach Deutschland, woher die vier ersten Nachfolger von Gessner in der NZZ-Redaktion stammten, zeigen, dass die berufliche Existenz im frühen Journalismus auch für hoch begabte Köpfe kein Zuckerlecken war.
Aber Johann Kaspar Riesbeck, Johann Michael Armbruster, Peter Philipp Wolf und Franz Xaver Bronner nötigen uns bis heute Respekt ab für das, was sie unter schwierigen Voraussetzungen mit präziser Sprache, mit politischem Scharfsinn, ohne Verbissenheit, mit heiterem und witzigem Gemüt an aufschlussreicher Lektüre in Zeiten grosser Umbrüche zustande gebracht haben. Sie und die frühe NZZ verdienen dieses interessante Denkmal in Buchform. Denn es gilt, über die Freiheit eines Landes und seiner Bewohner immer wieder neu von ihren Ursprüngen her nachzudenken.
Hugo Bütler, im Juli 2015
Dr. Hugo Bütler war ab 1968 Redaktor, von 1985 bis 2006 Chefredaktor der Neuen Zürcher Zeitung.
Vorwort
Eine neue Zeitung im alten Zürich
Eine Zeitung, die von nur einem Mann hergestellt wird, der die Texte zugleich redigiert, übersetzt, schreibt und korrigiert und vielleicht auch noch beim Setzen der Bleibuchstaben und beim Druck des Papiers an der Handpresse mithilft? Und das alles ohne einen Funken Strom? So wird die Zürcher Zeitung, wie sie damals heisst, in ihren ersten Jahrzehnten produziert. Gegründet wurde sie im Zürich des Ancien Régime, im Jahr 1780, zur Zeit der Spätaufklärung, noch vor der Entstehung der modernen Schweiz und dem Ausbruch der Französischen Revolution.
Die Zürcher Stadtrepublik, führendes Mitglied der Eidgenossenschaft, war damals stark vom Protestantismus geprägt. Regiert wurde der Stadtstaat von Ratsherren, welche die Ideologie der Kirche vertraten, die Hochschule war ein theologisches, während der Reformation von Ulrich Zwingli gegründetes Institut, in der mächtigen Zensurbehörde hatten die Geistlichen die Oberhand. Die damaligen Zeitungen durften weder über das politische Geschehen Zürichs noch der Eidgenossenschaft berichten. Das war bis zur Helvetischen Revolution von 1798 tabu. So berichtete die Zürcher Zeitung zwar amtlich knapp über die Festnahme, nicht aber über die europaweit aufsehenerregende Enthauptung der «Hexe» Anna Göldi.³ Die Helvetik brachte für kurze Zeit die Pressefreiheit. Dauerhaft eingeführt wurde sie in Zürich erst um 1830.
Die vier Redaktoren, welche die Zeitung nacheinander von 1780 bis 1798 produzierten (das Blatt erschien zweimal die Woche und zählte vier Seiten Umfang), führten meist prekäre Existenzen. Sie waren alle junge deutsche Intellektuelle, die vor Katholizismus und Fürstengewalt in die Republik an der Limmat geflohen waren. Hier allerdings war die Situation nicht viel besser, wie die freiheitsliebenden und wissenshungrigen Männer bald merkten. Sie mussten sich mit der Zensur herumschlagen und ihren Mäzenen Dankbarkeit erweisen. Nur einer der Redaktoren blieb länger auf seinem Posten, zwei wurden inhaftiert, zwei setzten später ihrem Leben selbst ein Ende. Der Journalist war damals ein Aussenseiter, nicht nur in Zürich, sondern auch in Paris und London. Die gute und habliche Gesellschaft blickte mit Herablassung auf die Schreiberlinge, deren Finger mit Tinte und Druckerschwärze verschmiert waren.⁴
Ihr Leben war nicht einfach, und doch machten die jungen und wilden Redaktoren eine erstaunlich gute Zeitung. Die Qualitäten des Blatts springen uns Heutigen, deren Lesegewohnheiten vom bunten, schnellen Internet geprägt sind, nicht gleich ins Auge. Eng und oft etwas schief ist der Text gesetzt, den man kaum rasch überfliegen und «scannen» kann, Bilder zum Bestaunen gibt es keine (etwelche in den Text zu integrieren, wäre drucktechnisch zu aufwendig gewesen), die grafische Gestaltung und die «Leserführung» sind rudimentär, aus heutiger «Nutzersicht» katastrophal. Inhaltlich dominieren die offiziösen Haupt- und Staatsaktionen grosser Monarchen und Monarchinnen und die Kriegsverläufe zwischen verfeindeten Nationen; diese Themen wurden von der Zensur nicht beanstandet.
Die junge Zürcher Zeitung weist wie andere Blätter jener Zeit noch deutlich Züge des traditionellen, im 17. Jahrhundert entwickelten «Nachrichtenjournalismus» auf. Berichtet werden hauptsächlich aus einer überschaubaren Anzahl Quellen kompilierte Ereignisse. Das Faktum steht quasi für sich, es scheint keiner Erläuterung zu bedürfen, Kommentare und Analysen kommen nicht vor. Die Zeitungen dienen meist als Anzeiger für Inserate – sofern ein mehr oder weniger freier Handel zugelassen ist – und als Sprachrohr der Obrigkeit, etwa für Polizeimandate, Warnungen vor Seuchen oder Werbung für neue Anbaumethoden und Hygienemassnahmen.
Doch bei näherem Hinsehen stösst man in der Bleiwüste der Zürcher Zeitung auf überraschende Welten. Die Redaktoren scheuen den Konflikt mit den Obrigkeiten nicht, führen allerdings – gezwungenermassen – eine feine Klinge. Humor, Witz und Satire heissen ihre Waffen, die Religionen und die Kirchen – allen voran der Papst – sind ihre bevorzugte Zielscheibe. Die Redaktoren geben Kunde von Revolten und Revolutionen, von verbotenen Büchern und ebenso verrückten wie nützlichen Erfindungen, sie berichten aus Afrika, Amerika und Konstantinopel, der Zentrale des Osmanischen Reichs, sie schreiben über Gewürztransporte und Piratenüberfälle, über das Leben der Mohren, die Gebräuche der Muslime, Aufstände auf Haiti und misshandelte Sklaven, sie lassen das Publikum an Naturkatastrophen und Verbrechensfällen teilhaben. Die Frauen, seien sie Königinnen oder Bettlerinnen, treten selbstverständlich in den Zeitungsspalten auf; noch hat das Bürgertum sie nicht aus der Öffentlichkeit verbannt. Und selbstverständlich tauchen auch die künstlerischen und Geistesgrössen des ausgehenden Aufklärungsjahrhunderts auf: Lessing, Mozart, Diderot, Voltaire, Kant, Rousseau, Schiller und andere mehr, allerdings meist nur kurz. Die junge Zürcher Zeitung ist keine gelehrte, sondern vorab eine politische Publikation.
Die ersten Redaktoren waren Aufklärer. Fast nichts war ihnen heilig, fast alles interessierte sie. Neben der Zeitungsschreiberei und -kompilation betrieben sie Studien oder verfassten Gedichte. Vielleicht weil sie fast nichts zu verlieren hatten, fassten sie den Mut, unter schwierigen Bedingungen eine gute Zeitung zu machen. Das Blatt wurde in Zürich, aber auch in anderen Gegenden der Eidgenossenschaft von nicht wenigen Bürgern und Bürgerinnen gekauft und gelesen. Man holte es, auch wenn man es abonniert hatte, beim Postbüro ab, bezog es beim Verlag oder in der Buchhandlung; ausserdem lag es in Wirtshäusern aus und zirkulierte in Lesegesellschaften.
Man las die Zeitung selbst und las sich im geselligen Kreis daraus vor. Man dachte nach und lachte über die Pointen, erzählte sie weiter, verglich die Zustände im revolutionären Paris oder im parlamentarischen London mit denen im zwinglianischen Zürich, man versuchte, sich ein von der Zeitung erwähntes Buch zu besorgen. Indem die Zürcher Zeitung mit ihren Texten die Menschen miteinander ins Gespräch über Gott und die Welt und zum Lachen über den Popanz der Macht brachte, indem sie die Leserschaft ermunterte, die Welt, in der sie lebten, nicht einfach als gegeben hinzunehmen, sondern zu kommentieren, trug sie dazu bei, dass eine kritische Öffentlichkeit entstand, eine Gemeinschaft kritisch denkender Männer und Frauen. Das ist Aufklärung, keine rechthaberische und dogmatische, sondern eine Aufklärung mit Augenzwinkern.
In ihren ersten Jahrzehnten vertritt die Zeitung noch nicht den klassischen Liberalismus, auch wenn dessen Entstehung mit der Aufklärung zusammengebracht wird. Beide, Liberalismus wie Aufklärung, legen die Emphase auf Gleichheit und Demokratie und auf das Recht des Einzelnen, seine Meinung frei zu bilden, ungeachtet obrigkeitlicher Doktrinen. Als politische Bewegung formiert sich der Liberalismus in der Schweiz erst in den 1830er-Jahren; das politische Spektrum mit den ideologischen Richtungen «links» und «rechts» entsteht nach der Französischen Revolution 1789 (abgeleitet von der Sitzordnung in der Nationalversammlung). Nur 1798, im Jahr der Helvetischen Revolution, blitzt in der Zeitung ein Frühliberalismus auf. Ansonsten agiert sie, auch wenn sie dies politisch tut, in einer noch nicht im heutigen Sinn politisierten Sphäre.
Die Subversion der Zürcher Zeitung tritt in ihren ersten Jahren kaum im politischen Gewand auf. Sie ist gezwungenermassen vielgestaltig, amorph. Subversiv gefärbt ist natürlich die Berichterstattung über die Französische und die Helvetische Revolution, die beide der alten, ständischen, kirchlich durchdrungenen Welt ein Ende setzen wollen, oder die Verurteilung der Sklaverei, die damals oft als gottgegeben hingestellt wird. Subversiv sind – auf den zweiten Blick – aber auch die vielen, vor Ein- und Ausfällen sprühenden Artikel zu Theater- und Opernaufführungen in den europäischen Hauptstädten, die im puritanischen Zürich verboten sind, die überraschend ernsthafte Auseinandersetzung mit der Modeströmung des Mesmerismus oder die rätselhaften Berichte über Frauen, die verstörend klug, aber auch gefährlich sein können.
Unter dem listigen Blick der jungen Zeitung erschrickt die alte Welt. Im Spiegel des heute rissigen Papiers sieht sie, dass ihre Kostüme schäbig und unpassend geworden sind. Die forschen Redaktoren entsorgen sie in der Mottenkiste.
I.
Zornige junge Männer
Die ersten Redaktoren
der Neuen Zürcher Zeitung
Sie waren jung und rebellisch, auf der Flucht und im Gefängnis. Sie trotzten der Zensur, legten sich mit Autoritäten an und hofften auf eine freie und gerechte, auf eine