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Echnaton, Moses und die Suche nach Gott
Echnaton, Moses und die Suche nach Gott
Echnaton, Moses und die Suche nach Gott
eBook656 Seiten8 Stunden

Echnaton, Moses und die Suche nach Gott

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Über dieses E-Book

Echnaton und Moses haben sich einen Namen gemacht als frühe Verfechter des Monotheismus. Weniger bekannt ist, dass sie zusammen aufgewachsen sind. In Akhmim, dem Ort, aus dem auch Teje, die Große Königliche Gemahlin von Amenophis III, stammt. Das Geheimnis um die Herkunft Nofretetes, der wunderschönen Frau an Echnatons Seite, wird ebenfalls gelüftet. Wir werden in die Machtspiele und Kabalen zwischen Priestern und Pharao während der 18. Dynastie im 14. Jh. v. Chr. eingeweiht. Wir nehmen teil an den Zwiegesprächen zwischen Echnaton und Moses und ihrer Suche nach Gott. Viele Rätsel werden gelöst. Auch dem Gottesrätsel kommen wir ein Stückchen näher.
SpracheDeutsch
HerausgeberXinXii
Erscheinungsdatum17. Apr. 2022
ISBN9783986468972
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    Buchvorschau

    Echnaton, Moses und die Suche nach Gott - Wolfgang Schrader

    Echnaton , Moses und die Suche nach Gott

    Wolfgang Schrader

    2. Auflage 2022

    Alle Rechte vorbehalten

    © 2019 Apple of Eden GmbH

    ISBN: 978-3-98646-897-2

    Verlag GD Publishing Ltd. & Co KG, Berlin

    E-Book Distribution: XinXii

    www.xinxii.com

    Das Buch ist urheberrechtlich geschützt. Jede unerlaubte Vervielfältigung, Verbreitung, Weitergabe ist untersagt.

    Haftungsausschluss

    Der Inhalt dieses Buches wurde sorgfältig recherchiert und zusammengestellt. Es handelt sich um die persönliche Meinung und Erfahrung des Autors. Weder der Autor noch der Verlag übernehmen irgendeine Haftung oder juristische

    Verantwortung gleich aus welchem Grund.

    Inhaltsverzeichnis

    Vorwort

    Buch 1

    I

    II

    III

    IV

    V

    VI

    VII

    VIII

    IX

    Buch 2

    I

    II

    III

    IV

    V

    VI

    VII

    VIII

    Buch 3

    I

    II

    III

    IV

    V

    VI

    VII

    VIII

    IX

    X

    XI

    Buch 4

    I

    II

    III

    IV

    V

    VI

    VII

    VIII

    IX

    X

    Buch 5

    I

    II

    III

    IV

    V

    VI

    VII

    VIII

    IX

    X

    Buch 6

    I

    II

    III

    IV

    V

    VI

    VII

    VIII

    IX

    X

    XI

    XII

    XIII

    XIV

    Buch 7

    I

    II

    III

    IV

    V

    VI

    VII

    VIII

    IX

    X

    XI

    XII

    XIII

    Buch 8

    I

    II

    III

    IV

    V

    VI

    VII

    VIII

    VIX

    X

    XI

    XII

    XIII

    XIV

    XV

    XVI

    XVII

    XVIII

    XIX

    XX

    Buch 9

    I

    II

    III

    IV

    V

    VI

    VII

    VIII

    IX

    X

    Buch 10

    I

    II

    III

    IV

    V

    VI

    VII

    VIII

    IX

    X

    Buch 11

    I

    II

    III

    IV

    V

    VI

    VII

    VIII

    IX

    X

    XI

    XII

    XIII

    Buch 12

    I

    II

    III

    IV

    V

    Epilog

    Wer:

    Amenhotep III: geboren 1388 Pharao von 1386 – 1351

    Teje: 1398 – 1338 Frau von Ammenhotep III.  Mutter von Amenhotep IV

    Gemeinsame Kinder: Thuthmose, Amenhotep, Sitamun, Iset, Henuttaunebu, Nebet-tah, Baketaton,

    Eltern Juja und Tuja

    Thutmose: 1374 - 1355

    Amenhotep IV: - Akhenaten: geboren 1369 Pharao von – 1351 – 1336

    Geschwister: Thutmose, Sitamun, Iset, Henuttaunebu, Nebet-tah, Baketaton,

    Frauen: Nefertiti, Kija

    Kinder von Semenchkare-Nefertiti und Kirjam: Meritaton, Maketaton,

    Kinder von Semenchkare-Nefertiti und Henuttaunebu:

    Anchesenpaaton, Neferneferuaton tascherit, Neferneferure, Setepenre, Tut-Ench-Aton.

    Semenchkare Nefertiti: 1369 – 1333. Pharoa gemeinsam mit seiner Ehefrau Meritaton von 1336 – 1333

    Kirjam – Kija: 1365 – 1273

    Tut-ench-Aton-Tut-Ench-Amon: 1342 – 1325. Pharao von 1333 – 1325

    Eje: 1398 – 1315 Pharao von 1325 – 1319. Bruder von Teje, Vater von Semenchkare-Nefertiti

    Tij: (Offiziell Amme von Nefertiti), Frau Von Eje

    Kinder: Semenchkare und Nachtmin

    Horemheb: Pharao von 1319 - 1292 Militär – Gegenspieler von Akhenaten

    Aaron: 1369 – 1273 = Akhenaten

    Bek: Bildhauer und Architekt

    Cheruef: Verwalter der Teje und väterlicher Freund von Amenhotep

    Dvorah: = Setepenre-,

    Elmose: 1371 – 1273 

    Nehem awai: Goldschmied

    Nebamun und Epuki: Bildhauer Nebamun machte Köpfe, Epuki die Körper

    Neferu: Malerin

    Parennefer: Hoher Beamter unter Akhenaten. Unter Tutenchamon und Horemheb höchster Priester. Schlüsselfigur und versteckter Gegenspieler Akhenatens.

    Schachar: = Neferneferuaton tascherit

    Thutmose: Bildhauer und Zeitgenosse von Akhenaten

    User-Hat: Haremsaufseher

    Yuti: Bildhauer 

    Was:

    Apep: griechisch Apophis ist der große Widersacher der Maat und wird als Schlange oder Schildkröte dargestellt.

    Chepesh-Schwert: Schwert mit sichelförmiger Klinge.

    Deben: Ein altägyptisches Gewichtsmaß, das ab dem Alten Reich auftritt. Im Neuen Reich kommt ein einheitliches Deben-Gewicht auf, das 91 g wiegt und in 10 Gedet unterteilt wird.

    Hathor: –die alte Sonnengöttin 

    Heru: Die Streitkräfte unterteilten sich in die Truppengattungen Infanterie, Streitwagenabteilungen, Garnisons- und Außenpostentruppen Elitetruppen, Flotte sowie Söldner. Die Infanterie und die Streitwagenabteilungen waren die Hauptkampftruppen der ägyptischen Armee. Eine Division hatte bis zu 10 Brigaden. Die Brigaden einer Division wurden von einem Heru Pa-Djet („Leiter der Djet") kommandiert. Die Stärke einer Pa-Djet lag zwischen 500 und 1000 Soldaten.

    Hyksos: Eine Gruppe von ausländischen Königen, die Ägypten für etwa 108 Jahre während der Zweiten Zwischenzeit von ca. 1648–1550 v. Chr. regierten.

    Imur-Meschta: Divisionskommandeur im Generalsrang.

    Iteru: Aus den Schriften des Amduats geht hervor, dass der Sonnengott Re bei seiner nächtlichen Fahrt durch die Duat in einer Nachtstunde eine Strecke von 309 Iteru (knapp 3245 km) zurücklegte, weshalb 309 Iteru als zeitliches Längenmaß auch einer Nachtstunde entsprechen. Nach dem Eintritt in die Duat vergingen zwölf Nachtstunden bis zum Sonnenaufgang. Dieser Zeitraum entspricht einer Gesamtstrecke von 3708 Iteru (knapp 39.000 km), was fast dem tatsächlichen Erdumfang entspricht. Ein Iteru entspricht damit ca. 10,51 km.

    Iteru: Der Fluss Nil. Die Namensgleichheit mit dem Längenmaß könnte darauf hinweisen, dass ein Schiff ca. 1 Stunde benötigte, um auf dem Fluss eine Strecke von 10,51 km zurückzulegen.

    Kemetyu: Die Bewohner Kemets.

    Nutbuch: ist eine Sammlung von astronomischen Texten.

    Sekhmet: Ägyptische Löwen-Göttin Sachmet Sie wurde neben der Darstellung als Löwe, menschlich abgebildet, mit dem Kopf eines Löwen. Auf ihrem Kopf befand sich häufig die Sonnenscheibe mit der Uräusschlange.

    Skarabäus: Ägyptisch chepere, Gott Cheper. Cheper ist Re als Morgensonne. Der eine Kugel rollende Käfer symbolisiert den Rundgang der Sonne über den Himmel. Er soll sich vor Ankunft der Nilüberschwemmung vom Nil zurückziehen, weil er die Überschwemmung ahnt.

    Amenhotep III. begann mit der Herausgabe von fünf Skarabäenreihen, die die Kunde bestimmter Ereignisse bis in die entlegenen Provinzen und befreundeten Länder trugen. Der erste davon, der sogenannte „Hochzeitsskarabäus", ist mit Sicherheit der berühmteste

    Sobek: Gott des Wassers in Krodkodilgestalt.

    Uräusschlange: Die ägyptische Kobra, die auch ein Symbol der ägyptischen Hieroglyphen ist.

    Wo:

    Alaschia: Zypern

    Akhetaton: Gründung Akhenatens als ideale Stadt – heute Tell el Amarna. Ca. 312 km südlich von Kairo

    Goschen: Siedlungsgebiet der Apiru im östlichen Nildelta.

    Alaschia:

    Assur: Assyrien

    Hatti: Das Reich der Hethiter auf dem Gebiet der heutigen Türkei.

    Ipu: (alter Name für Ahkmin), der Geburtsort von Eje und Teje, ist nur wenige Kilometer von Dendera entfernt.

    Karnak: Die größte Tempelanlage im Alten Ägypten, erbaut in Theben.

    Per-Hay: „Stätte des Jubels" – ein anderer Name für Malquata.

    Malquata: Palast von Amenhotep III und damit der Ort, an dem Amenhotep aufgewachsen ist.

    Memphis: Verwaltungssitz, Tempel – ägyptisch Mennefer

    Mittani: war ein Staat in Nordsyrien Von der Mitte des 14. Jahrhunderts v. Chr. bis zu seinem Ende in der Mitte des 13. Jahrhunderts v. Chr. umfasste er das Gebiet der Quellflüsse des Habūr.

    Theben: Residenzstatt – ägyptisch Waset

    Vorwort

    Vielleicht scheint es manchem nicht besonders originell, einen Roman über Echnaton zu schreiben. Schließlich hat die Figur schon viele gereizt. Nun also auch mich. Ob es mir gelungen ist, neue Aspekte beizusteuern, überlasse ich dem geneigten Leser.

    Der Vergleich von Echnatons Aton-Kult mit Moses und dem Monotheismus der Hebräer ist naheliegend. Dass die beiden in Akhmin zusammen aufgewachsen sind, macht die Sache besonders interessant.

    Echnaton, den ich im Roman angelsächsisch Akhenaten schreibe, verfolgte mit seiner Aton-Verehrung einen vollkommen anderen Ansatz als Moses, der im Roman Elmose heißt. Mit seiner Hingabe an den Gott der Hebräer (Apiru), der als Jovah erscheint, vertritt Moes die Tradition und Echnaton mit seiner Begeisterung für Aton eine Modernität, die heute noch Bestand hat. Denn dass die Sonne das Leben auf der Erde schon bei seiner Entstehung bestimmt hat, ist völlig unbestreitbar und in meiner kleinen Monographie „Die Sonne" detailliert nachzulesen.

    Die vielen ungeklärten Fakten um die Familie aus Akhmin und den Pharao Echnaton habe ich versucht, auf den folgenden Seiten in einen logischen Zusammenhang zu bringen. Ägyptologen und Orientalisten möchte ich damit keinesfalls gegen mich aufbringen. Ich mache mich nicht anheischig zu beweisen, dass es so gewesen ist, ich bin nur überzeugt davon, dass es so gewesen sein könnte. Vielleicht entdecken ja auch die Leute vom Fach das eine oder, das sie zu weiteren Forschungen anregt.

    Buch 1

    I

    Amenhotep lag bäuchlings auf der Erde und beobachtete gespannt einen Dunghaufen, auf dem es von schwarzen Käfern nur so wimmelte. Auf den ersten Blick sahen sie alle gleich aus. Ihr Gewimmel machte keinen erkennbaren Sinn. Bis man wie Amenhotep genauer hinsah. Dazu musste man einen einzelnen Käfer aufs Korn nehmen und ihn nicht aus den Augen lassen.

    Die Sonne stand hoch am Himmel und es war glühend heiß. Von der intensiven Beobachtung tränten ihm die Augen. Amenhoteps Mund wurde zusehends trockener. Rasch erlaubte er sich einen Schluck aus seinem Trinkhorn. Aber er liess nicht locker und beugte sich noch tiefer hinab. Der kleine Kerl, den er ins Auge gefasst hatte, saugte mit seinen Mundwerkzeugen die Dungfasern an, um sie dann an die beiden hinteren Beinpaare weiter zu reichen. Die klebten die Faser an eine bereits bestehende Kugel. Saugen, weiterschieben, Kugel formen. Ohne Pause ging das so. Langsam wurde die Kugel grösser. Der Käfer liess sich durch nichts um ihn herum irritieren. Auch nicht, wenn andere Käfer rücksichtslos über ihn hinwegkletterten.

    Jetzt allerdings setzte er sich zur Wehr! Einer seiner Genossen wollte ihm die inzwischen auf Körpergröße angewachsene Kugel stehlen. Amenhoteps Favorit drehte sich, brachte so die Kugel in Sicherheit und drosch mit seinem vorderen Beinpaar heftig auf den Angreifer ein. Der liess sich nicht lumpen und drosch aus Leibeskräften zurück. Die Kugel gab dem Verteidiger einen Vorteil. An ihr konnte er sich abstützen und seinen Widersacher auf den Rücken werfen. Der zappelte verzweifelt, bis es ihm gelang, sich wieder auf die Beine zu drehen. Sofort startete er eine neue Attacke. Aber das Umdrehen hatte ihn wertvolle Energie gekostet.

    So ging das einige Male hin und her. Bis der Angreifer nach einem besonders heftigen Salto mortale genug hatte und von Amenhoteps Käfer abließ. Faszinierend! Der Junge konnte sich nicht sattsehen. Eine Welt für sich. Mit ganz eigenen Regeln.Schon seit einiger Zeit begeisterte er sich für die schwarzen Gesellen. Sie schienen vier verschiedenen Optionen zu folgen: die einen formten Kugeln. Andere begnügten sich mit dem Verzehr der Dungfasern und legten ihre Eier in ihnen ab. Wieder andere gruben Gänge unter den Dunghaufen, in denen sie verschwanden. Und dann gab es die, welche versuchten, ihren Kameraden die mühsam geformte Kugel streitig zu machen. Äußerlich konnte Amenhotep keinen Unterschied entdecken. Dennoch folgten die Käfer vier verschiedenen Strategien. Was trieb sie an? Was bezweckten sie?

    Der Skarabäus genoss bei den Ägyptern von alters her hohes Ansehen. Weil er aus dem Nilschlamm der jährlichen Überschwemmung urplötzlich massenhaft auftauchte. Ohne dass jemand Zeugung, Eiablage oder Larven beobachtet hätte. Damit war der Skarabäus ein Sinnbild von Schöpfungskraft und Wiederauferstehung. Er brachte es sogar bis zum Gott. Er war Chepre, die Morgensonne. Weil die Dungkugel mit der Sonnenscheibe verglichen wurde. Eine Idee, die Amenhotep absurd erschien. Wie konnte man auf die Idee kommen, das Höchste mit dem Niedrigsten zu vergleichen? Aber das war etwas, was den Ägyptern selbstverständlich war. Wenn sie etwas beschreiben wollten, verglichen sie es. So absurde Vergleiche wie Mistkäfer und Morgensonne waren an der Tagesordnung. Die Sonne musste besonders häufig für Vergleiche herhalten. Weil sie tagsüber allgegenwärtig war. Jeder Aspekt ihrer Fahrt in der Sonnenbarke über den Himmel hatte seine Entsprechungen auf der Erde. Jeder aus der unüberschaubaren Schar von Göttern spiegelte einen Aspekt der Sonne.

    Amenhoteps Käfer hatte inzwischen eine Kugel geformt, die etwa das Dreifache seines eigenen Körperumfangs ausmachte. Damit liess er es genug sein. Er stellte sich auf sein vorderes Beinpaar und umfasste mit den beiden anderen Beinpaaren die Dungkugel. Quasi im Kopfstand, auf den Händen laufend, strebte er nun aus dem Dunghaufen heraus. Kaum hatte er sich aber ein paar Handbreit entfernt, hatte er die schon Aufmerksamkeit anderer Käfer erregt, die ihm folgten.

    Würde er seine Kugel nun erneut verteidigen müssen? Inzwischen waren es fünf Käfer, die ihm folgten. Sie waren etwas kleiner als er und beschränkten sich auf die Verfolgung. Ihr Interesse an der Mistkugel war unverkennbar. Mit ihren kurzen Fühlern berührten sie die Kugel, als wollten sie ihren Umfang erkunden. Aarons Käfer liess sie gewähren. Anscheinend befürchtete er von ihnen keinen Angriff. Nach kurzem liefen zwei der Neuankömmlinge wieder zu dem Dunghaufen zurück. Die drei übrig gebliebenen gerieten miteinander in Streit. Wieder flogen die vorderen Beinpaare und trommelten aufeinander ein. Wieder wurde der Gegner auf den Rücken gelegt. Um sich wieder aufzurappeln und von neuem ins Getümmel zu stürzen.

    Der Kugelbesitzer blieb unbeteiligt und setzte seinen Weg ungerührt fort. Schließlich gab ein weiterer Käfer den Kampf auf und krabbelte leicht schwankend zum Dunghaufen zurück. Nur noch zwei Käfer waren übrig. Damit kam es zum finalen Duell. Amenhotep konnte über die Energie nur staunen, mit denen die kleinen Kerle versuchten, ihren Widersacher aus dem Weg zu räumen. Der Käfer mit der Kugel kümmerte sich dagegen nicht im Geringsten um die Auseinandersetzungen. Emsig stemmte er seine Kugel und entfernte sich. Was die Kämpfer immer wieder zwang, ihren Kampf zu unterbrechen und der Kugel nachzueilen.

    Unvermittelt fand der Kampf sein Ende. Dem unterlegenen Käfer gelang es nicht mehr, sich wieder umzudrehen. Er zappelte verzweifelt. Dann ermatteten seine Bewegungen und er zuckte nur noch leicht mit den Beinpaaren. Der Sieger krabbelte dem enteilenden Kugelbesitzer hinterher. Und nun? Würde es nun zu einem erneuten Kampf um die begehrte Kugel kommen? Amenhotep beugte sich noch etwas weiter herab. Er war den Käfern auf den Knien nachgekrochen. Seine Spannung stieg. Was würde der siegreiche Käfer tun, um in den Besitz der Kugel zu gelangen?

    Seine Chancen schienen Amenhotep nicht besonders groß. Er war deutlich kleiner als der Herr der Kotkugel. Aber zu seinem Erstaunen krabbelte der kleine Kerl nun auf die Kugel und klammerte sich daran fest. Unbeirrt, auch als die Kugel weiter gerollt wurde und er dabei unter die Kugel geriet. So strebten sie einer Vertiefung im Sand zu und machten dort Halt. Amenhoteps Käfer grub sich mit den Vorderbeinen tiefer in das flache Loch ein und zog die Kugel mit sich. Anscheinend sollte die Kugel in der rasch entstehenden Höhle in Sicherheit gebracht werden.

    Der kleinere Käfer beobachtete die Bemühungen des anderen aufmerksam. Endlich war das Loch tief genug. Der kleine Käfer krabbelte noch etwas näher und schien das Ergebnis zu begutachten. Der größere näherte sich vorsichtig, um dann den kleinen unter sich zu begraben. Dabei drückte er mit seinem Hinterteil den hinteren Panzer seines Partners leicht auseinander und presste die Spitze seines eigenen Hinterteils in den Panzer hinein. Was aber keineswegs aggressiv wirkte. Der kleine ließ es denn auch ohne Widerstand geschehen. So verharrten sie eine Weile in regungsloser Vereinigung.

    Nach einer Weile stieg Amenhoteps Käfer wieder von dem kleinen herunter und entfernte sich, ohne seinen Genossen (oder war es eine Genossin?), den er noch eben so innig umarmt hatte, noch eines einzigen Blickes zu würdigen. Auch der kleine Käfer schien jedes Interesse an seinem Partner verloren zu haben und wendete sich wieder der Dungkugel zu. Emsig machte er sich nun ans Werk und formte aus der großen drei kleine Dungkugeln. Danach bohrte er sein Hinterteil nacheinander in jede der Kugeln hinein und verharrte so kurz. Die Kugeln wurden noch tiefer in den Boden gedrückt und mit den starken Hinterbeinen Sand darüber geworfen. Danach legte sich der Käfer auf den Rücken, zuckte noch ein wenig mit den Beinen und rührte sich nicht mehr. Amenhotep drehte ihn mit einem kleinen Stöckchen wieder auf die Beine und stupste ihn an. Aber alle Versuche, ihn zu neuer Aktivität zu animieren, schlugen fehl. Amenhotep konnte sich der Erkenntnis nicht verschließen, dass der Käfer tot war. Er seufzte und griff erneut zu seiner Wasserflasche.

    Er konnte sich auf das Gesehene keinen rechten Reim machen. Auch weil er es mit nichts vergleichen konnte, was ihm sonst bekannt war. Schon gar nicht mit der Sonne. Er wusste, dass im Frühjahr, wenn der Nil sich wieder zurückgezogen hatte, kleine Skarabäen in Massen aus dem Schlamm hervorkamen und dass dieser Vorgang nach dem Sterben der alten Skarabäen im Winter als das Wunder der Auferstehung gefeiert wurde. Aber das mochte er nicht so recht glauben.

    Menschen und Vierbeiner pflanzten sich durch Lebendgeburten fort. Vögel, Fische und Reptilien durch Eier. Pflanzen durch Samen. Und Käfer? Soweit er beobachtet hatte, krochen die aus starren Hüllen, die an Blättern und Ästen hingen. Allerdings nicht der Skarabäus. Der kam direkt aus der Erde. Aus der Unterwelt? In die er nach seinem Tode hinabgestiegen war? Amenhotep hatte seine starken Zweifel, wie an allem, was über die Unterwelt erzählt wurde. Wie, wenn der kleine Käfer das Weibchen war und Eier in die Dungkugel ablegte? Dem musste er auf den Grund gehen.

    Er schob den toten Käfer zur Seite und griff nach einer der Dungkugeln. Vorsichtig schob er die Fasern mit seinem Stöckchen auseinander und zerlegte die Kugel in ihre Bestandteile. Ein winziges weißes Bällchen, so groß wie ein Sandkorn, fiel ihm ins Auge. Er griff danach. Es war kein Sandkorn, sondern weich und nachgiebig. Amenhotep ließ das Bällchen in seiner Hand hin und her rollen. Kein Ei wie das eines Huhnes, aber ganz wie die köstlichen Eier des Seeigels aus dem Meer des göttlichen Landes, wie die Kemetyu das Rote Meer nannten.

    Vorsichtig legte Amenhotep seinen Fund zur Seite und wandte sich den beiden anderen Dungkugeln zu. Auch hier entdeckte er je ein weißes Bällchen. Er nickte befriedigt. Das waren Eier. Aus denen im Frühjahr die neue Käfergeneration schlüpfte. Womit klar war, dass sich die Skarabäen fortpflanzten und nicht aus der Unterwelt wieder auferstanden. Schlechte Nachrichten für den Möchtergerngott Chepre.

    Amenhotep war 12 Jahre alt, der zweitälteste Sohn des Pharaos Amenhotep III und der vierte dieses Namens. Von Gestalt war er eher weich und zierlich. So ganz anders als seine sportgestählten Schulkameraden. Sein überraschend langgezogenes, kakaobraunes Gesicht wurde beherrscht von einer langen Nase, unter der sich ein ziemlich wulstiger Mund wölbte. Seine Augen waren hellgrau und blickten skeptisch. Vom Scheitel hing ihm der übliche kunstvoll geflochtene Haarstrang dunkelbraun bis auf die Schulter herab. Bekleidet war er mit einem schlichten Schurz, der ihm bis zum halben Oberschenkel reichte. Seine Arme schmückten zwei breite, fein ziselierte Goldreifen. Bis vor kurzem war er noch splitternackt herumgelaufen. Mit Erreichen des 12. Lebensjahres war aber bei den ägyptischen Knaben ein Schurz vorgeschrieben.

    Amenhotep war seinen Lehrern entwischt und hatte sich ans schilfige Nilufer begeben, wo es häufig Rinderdung und dementsprechend viele Skarabäen gab. Die Schule langweilte ihn bis zu körperlichem Unwohlsein. Die Kunst des Lesens und Schreibens der Hieroglyphen hatte er längst gemeistert. Ebenso alles, was die Lehrer ihm an Astronomie und Mathematik beibringen konnten. Nun aber quälten sie ihn mit Geschichte, Religion, Traumdeutung und vor allem Staatskunde. Letzteres interessierte ihn besonders wenig, da ja sein Bruder Thutmose dem Vater auf dem Thron folgen würde. Auf Amenhotep wartete irgendein Staats- oder Priesteramt, auf das er nicht die allergeringste Lust hatte. Ihn interessierten Kunst und Architektur. Vor allem aber, warum die Dinge in der Natur so waren, wie sie waren.

    Auf seine entsprechenden Fragen bekam er nie eine vernünftige Antwort. Stattdessen sollte er die alten Kamellen auswendig lernen, die seit Urzeiten auf den Lehrplänen standen. Ein unüberschaubares Sammelsurium von Kreuz- und Querverbindungen wie das Nutbuch, in dem die abenteuerlichsten Dinge mitgeteilt, aber nicht erklärt wurden. Dass diese Dinge einfach keinen Sinn ergaben, schien aber niemanden zu stören. Aber um Sinnfälligkeit ging es den Lehrern und Priestern, die ihn mit diesem Unsinn traktierten, auch gar nicht. Hauptsache, man konnte einen x-beliebigen Zusammenhang herstellen, irgendeine Beziehungs- oder Vergleichsebene.

    Zum Beispiel Horus. Der war der Himmel und enthielt als solcher Sonne und Mond, die man sich als sein rechtes und sein linkes Auge vorstellen sollte. Dabei war eigentlich Nut der Himmel. Und als Nut war sie die Mutter bzw. Großmutter von Horus, je nachdem, welchem Mythos man folgte. Aber Horus war auch ein Falke. Und er war auch ein Kind, das auf dem Schoß von Isis saß, einer weiteren Mutter. Nicht etwas, dass Horus sich mit einer Mutter begnügt hätte.

    Horus, das falkenköpfige Kind mit zwei Müttern, war auch der Ehemann Hathors, der Kuhgöttin, die viel älter als Horus war. Besonders verwirrend wurde es, wenn es um seine Beziehung zu Seth, dem Sturm- und Wüstengott ging. Darüber gab es die wüstesten Erzählungen. Die beiden waren sich spinnefeind. Und Mord- und Totschlag waren noch das harmloseste, wenn es um ihre Auseinandersetzungen ging. Immer wieder fragte sich Amenhotep, welchen Nutzen dieser ganze Mythen-Wirrwarr haben sollte. Aber niemand konnte ihm auch nur ansatzweise eine Antwort darauf geben.

    Das tägliche Leben der Ägypter wurde von diesem Durcheinander bestimmt. Obwohl die Priester nicht müde wurden zu betonen, dass alles Sein von der Ma’at, der göttlichen Ordnung, beherrscht wurde. Bedauerlicherweise war die allerdings umgeben von Isfet, dem Nichtsein, der Gegenspielerin der Ma’at. Ihrer unaufhörlichen und unerbittlichen Bedrohung. Nur das peinlich genaue Befolgen der Regeln konnte den Menschen davor bewahren, von Isfet, dem Chaos, verschlungen zu werden. Eine Weltansicht, die Amenhotep nicht gewillt war zu akzeptieren. Wo immer er genauer hinschaute, ergaben sich Sinn und Ordnung. Chaos herrschte lediglich in den Köpfen der durch die Priester verwirrten und in ständiger Angst gehaltenen Menschen.

    Auch das scheinbar chaotische Verhalten der Mistkäfer hatte einen tieferen Sinn. Der sich ihm über kurz oder lang erschließen würde. Wie sich ihm schon manches Geheimnis der Natur geöffnet hatte. Götter hatte er noch nirgendwo getroffen. Die einzige Macht, die über allem stand und für alles Leben auf der Erde sorgte, war Aton, die Sonne, der sein Vater Amenhotep III gerade ein Heiligtum in Heliopolis errichtet hatte. Obwohl er hier in Theben nach wie vor allem Amun verehrte, den widderköpfigen Wind- und Fruchtbarkeitsgott. Der erfreute sich seit alters her im Volke großer Beliebtheit.

    Nach der Vertreibung der Hyksos unter Ahmose I war Amun zum Reichsgott über ganz Ägypten aufgestiegen. Als Amun-Ra, was Amenhotep zutiefst erboste. Wie konnte man einen x-beliebigen Fruchtbarkeitsgott der primitiven Massen mit Ra, dem allmächtigen Aton, verschmelzen? Wie konnte man es wagen, dieses lächerliche Schaf und den Schöpfer der Welt in einem Atemzug zu nennen? Eine Entheiligung, die Amenhotep keine Ruhe Amenhotep und über die er sich immer wieder aufs Neue empören konnte.

    Was ihn aber geradezu in Weißglut versetzte, war die heilige Triade, bestehend aus Vater Amun-Ra, Mutter Mut und Kind Chonsu, wobei Mut die Himmelsgöttin und Chonsu der Mondgott war. Was für eine Banalisierung des Höchsten, eine Backe-backe-Kuchen-Allerweltsfamilie in den Himmel zu setzen! Ganz nach dem Geschmack der Bauern und Handwerker, die dann auch hingebungsvoll ihre Spenden in die Tempel trugen und die Priester fetter und fetter machten.

    II

    Amenhotep III war zwar erst 48 Jahre alt, aber er sah aus wie ein alter Mann. Ein außerordentlich fetter, verlebter alter Mann. Sein Kopf war kahlgeschoren. Sein Gesicht wurde beherrscht von einem riesigen Mund mit wulstigen Lippen. Über dem Mund hing eine schmale Nase wie ein Fragezeichen. Seine kleinen Äuglein verschwanden fast hinter gewaltigen Fettwülsten. Der Kopf schien direkt auf den Schultern aufzusetzen. Der Hals war auf eine Fettkrause reduziert.

    Von den Schultern abwärts wölbte sich ein gewaltiger, mandelfarbiger Leib, auf den zwei monströse Brüste herabhingen. Arme und Beine ließen sich in ihren Ausmaßen nicht lumpen, dennoch schien es zweifelhaft, dass sie ihren Aufgaben gewachsen waren. Amenhotep III hing in einem Möbel, das scheinbar um ihn herum gebaut worden war und wohl einen Thron vorstellen sollte.

    Vor ihm kniete sein Namenzwilling, der Baumeister Amenhotep, der um sich herum Pläne und Modelle seiner Entwürfe ausgebreitet hatte. Ohne allzu große Rücksicht auf diese Requisiten zu nehmen, schritt Teje, die Frau des Pharaos, vor den beiden auf und ab. Der groß gewachsenen, dunkelhäutigen Schönheit mit dem rabenschwarzen Haar sah man ihre 46 Jahre nicht an. Ihre Haltung strahlte Würde aus und ihre Gesten waren gebieterisch und duldeten keinen Widerspruch.

    Während der Pharao sich mit einem schlichten Schurz begnügte, der seine Blöße nur notdürftig bedeckte, trug Teje ein langes weißes Gewand aus feinster Wolle, das bis auf ihre Füße niederfiel und ihre Figur vorteilhaft betonte. Auf dem Kopf trug sie einen aufwendigen Kopfputz, aus dem Ibis- und Schlangenköpfe herausstachen.

    „Während du das Land mit immer neuen Tempeln und Statuen von dir übersäst, muss ich schauen, dass wir die hinterlistigen Völker Asiens in Schach halten. Hast du auch nur die geringste Ahnung, was für eine Mühe es kostet, sie immer wieder gegeneinander aufzustacheln? Wie viel Gold wir für unsere Spione aufwenden müssen? Ganz zu schweigen von den Schmiergeldern für die Informanten. Du aber leerst unsere Kassen mit deinen überflüssigen Bauprojekten, statt an das Wohl des Landes zu denken."

    Der Baumeister zog ängstlich den Kopf ein. Wenn es zu einem Streit zwischen dem Herrscherpaar kam, war es angeraten, sich möglichst unsichtbar zu machen, damit er nicht als Blitzableiter für das Gewitter herhalten musste.

    „Ich habe Zahnschmerzen, mein Magen tut weh, von meinen Hüften und Knien ganz zu schweigen. Du aber störst mich bei meiner einzigen Freude, die ich noch habe. Amenhotep hat wieder wundervolle Entwürfe gemacht."

    „Deine Schmerzen hast du, weil du dich den ganzen Tag mit Süßigkeiten vollstopfst. Weil du jede Bewegung tunlichst vermeidest. Und du pflasterst dein Land mit Statuen von dir, die nicht die geringste Ähnlichkeit mit dir Fettsack aufweisen."

    Tuthmose betrat den Raum. Der 17-jährige trug ebenfalls nur einen Schurz, der seine durchtrainierte muskulöse Gestalt vorteilhaft zur Geltung brachte. Bei den letzten Worten seiner Mutter verzerrte sich sein Gesicht wütend.

    „Wie kannst du es wagen, den großen Pharao derart respektlos zu behandeln! Noch dazu vor einem Sklaven."

    Teje lächelte nachsichtig. „Spar dir dein Temperament für die Schwertübungen und misch dich nicht in Gespräche Erwachsener ein."

    Thutmoses Gesicht färbte sich bedrohlich dunkelrot.

    „Ich bin kein Kind mehr."

    „Für deine Eltern wirst du immer ein Kind bleiben. Macht deine Priesterausbildung Fortschritte? Von meinem Bruder Anen höre ich da nicht allzu viel Gutes."

    „Weil ich nie und nimmer eine Weihrauchfass schwingende Betschwester werde. Meine Berufung ist das Militär. Und höchste Zeit wird es, dass jemand aus der königlichen Familie sich mit der Armee beschäftigt. Viel zu lange schon liegt sie untätig in den Kasernen und muss die ständigen Provokationen der Syrer und Hethiter untätig erdulden."

    „Das fehlte mir noch, mein kleiner Heißsporn, dass du mir meine fein gesponnenen außenpolitischen Netze zerreißt. Du wirst tun, was man dir sagt, und bevor du deine Priesterausbildung nicht abgeschlossen hast, brauchst du keine Gedanken an militärische Spielchen zu verschwenden. Zudem berichtet mir mein Vater Juja, dass du zwar großes Interesse für das Militärische zeigst, aber es an Disziplin mangeln lässt."

    „Vater, was sagst du dazu?" wandte sich der zurecht Gewiesene nun an den Pharao.

    Der Angesprochene rutschte unbehaglich auf seinem Thron hin und her und stieß einen tiefen Schnaufer aus.

    „Wie immer hat deine Mutter recht. Wir können ihr sehr dankbar sein, dass sie den Frieden für unser Land durch ihre kluge Außenpolitik sichert.

    „Kluge Außenpolitik! Dass ich nicht lache! Unser Ahnherr, der erste Thutmose, machte eine kluge Außenpolitik. Er fuhr unter seine Feinde wie ein Löwe und zerschmetterte sie. Ihm werde ich es gleichtun."

    „Nun, da wirst du dich wohl noch ein wenig gedulden müssen. Dein Vater könnte zwar seiner Gesundheit etwas mehr Aufmerksamkeit schenken, aber noch denkt er nicht daran, dem Totenrichter gegenüberzutreten."

    Thutmose stand mit geballten Fäusten zwischen seinen Eltern und ließ seinen Blick von einem zum anderen schweifen.

    „Wisst ihr eigentlich, wie groß die Unruhe in der Armee ist? Meine Freunde aus dem Offizierskorps sind äußerst unzufrieden. Wenn ihr ihnen keine Aufgabe gebt, werden sie sich irgendwann eine suchen."

    Teje zog die Augenbrauen in die Höhe. „Nun, das ist ja mal interessant. Was willst du damit andeuten? Dass ein Putsch bevorsteht?"

    Thutmose merkte, dass er sich vergaloppiert hatte und versuchte, seine Aussagen zu relativieren.

    „Sicher droht kein Putsch. Die Armee und vor allem die Offiziere stehen natürlich loyal zum Herrscherhaus. Trotzdem sind sie unzufrieden, weil ihre Fähigkeiten nicht gebraucht werden."

    Tejes Miene blieb skeptisch. „Die wichtigste Aufgabe unserer Armee ist es, den Frieden zu sichern und für den Fall eines Angriffs von außen, bereit zu sein. Irgendwelche Eroberungszüge, wie sie der erste Thutmose unternommen hat, kannst du dir aus dem Kopf schlagen."

    So einfach mochte sich der designierte Thronfolger nicht geschlagen geben. „Eine Armee, die nicht kämpft, wird träge und im Ernstfall überrannt werden."

    „Hört, hört, spottete Teje, „noch nicht trocken hinter den Ohren, aber schon der große Militärstratege.

    Wütend stampfte Thutmose aus dem Raum.

    Der Pharao sah seinem Liebling besorgt hinterher.

    „Was hast du nur mit dem Jungen? Es ist doch ganz natürlich, dass er sich in seinem Alter für das Militär interessiert. Und seine Argumente hören sich für mich nicht so verkehrt an."

    „Überlass das mir, wie ich mit dem Hitzkopf umgehe. Es muss beizeiten in seine Schranken gewiesen werden, bevor er auf dumme Gedanken kommt. Du wärest ihm jedenfalls in einer ernsthaften Auseinandersetzung nicht gewachsen."

    Teje bedachte ihren Gemahl noch mit einem verächtlichen Blick und verließ den Raum ebenfalls.

    „Puhh!, schnaufte der Pharao und wandte sich an seinen Baumeister. „Das hätten wir überstanden. Können wir uns nun wieder den wirklich wichtigen Dingen zuwenden?

    III

    Für den Besucher war die Werkstatt Hesires, des angesehensten Bildhauers in Theben, ein Abbild des gefürchteten Chaos, der Isfet: Statuen, Köpfe und Büsten in allen möglichen Stadien der Entwicklung waren übereinandergeschichtet und getürmt. Diorit, Alabaster, Granit, Quarzit und Gips waren die Materialien. Vor allem die Statuen ähnelten sich sehr in der Machart. Sie waren idealisiert und glichen den Statuen, die seit Jahrtausenden angefertigt wurden: Souveräner Ausdruck, Majestät, untadelige Haltung.

    Das setzte sich teilweise bei den Statuen und Büsten fort. Vor allem bei den Köpfen gab es jedoch Ansätze zu individueller Gestaltung. Hesire, ein dunkelhäutiger Mann jenseits der 50, mit den für seinen Beruf charakteristischen muskulösen Armen und Schultern, arbeitete an dem Torso einer großen Statue aus Granit.  Die Figur war sitzend dargestellt, die Hände lagen auf den Oberschenkeln. Sie war bis zur Taille fertig. Sie würde etwas doppelte Lebensgröße haben.

    Neben ihm arbeitete Thutmose, sein 18-jähriger Lehrling, an einem Gipskopf. Thutmose verzichtete bei seiner Arbeit auf den üblichen Kopfschmuck, sondern gestaltete den offensichtlich weiblichen Kopf in geradezu brutaler Nacktheit. Besonders betont waren der verlängerte Hinterkopf, wie es dem Schönheitsideal der Zeit entsprach und die vollen Lippen. Das war trotz seiner künstlerischen Vollkommenheit kein idealisierter Kopf, sondern das Abbild eines Menschen. Eines Mädchens, das nicht besonders schön, aber außerordentlich ausdrucksvoll war.

    Die schweren Wollmatten, die die Werkstatt gegen die Hitze abschirmen sollten, wurden einen Spalt geöffnet und Amenhotep, der seinen Freund Thutmose besuchen wollte, trat ein.

    „Aton möge dir freundlich sein, Meister Hesire," begrüßte Amenhotep den Bildhauer höflich.

    „Und dir, o Prinz" knurrte Hesire, ohne von seiner Arbeit aufzusehen.

    Ein Lächeln überzog Amenhoteps Züge, in das Thutmose einstimmte. Sie waren es gewohnt, das Hesire sich durch nichts aus seiner Konzentration auf die vor ihm liegende Aufgabe abbringen Amenhotep.

    „Oh, du arbeitest an Iset, wandte sich Amenhotep nun an seinen Freund. „Du hast sie sehr gut getroffen.

    „Lobe ihn noch, Prinz, mischte sich Hesire mürrisch ein, „deine Schwester sieht aus wie eine Marktdirne.

    „Sie sieht aus wie Iset. Vielleicht gibt es Marktdirnen, die ihr ähneln, aber jeder, der Iset kennt, wird sie auf den ersten Blick wiedererkennen. Aber es ist nicht nur die Ähnlichkeit, sondern vor allem die Kunstfertigkeit, mit der Thutmose ihre Züge herausgearbeitet hat. Sie ist Iset und gleichzeitig die Tochter des Pharaos. Weit entfernt von einer Marktdirne."

    „Seth und Osiris, was so ein Prinz alles weiß, Hesire fühlte sich offenbar von Amenhotep trotz seiner Jugend herausgefordert. „Hast du bedacht, welchen Raum wir Isfet geben, wenn wir von der heiligen Ma’at-Ordnung auch nur mit einem Strich abweichen? Wenn wir unseren Werken individuelle Züge geben, zerfällt diese Ordnung.

    „Einem Streitgespräch über Kunst bin ich natürlich nicht gewachsen, räumte Amenhotep bescheiden ein, „aber ich denke Aton hat uns allen mit Bedacht unverwechselbare Eigenschaften mitgegeben. Auch das ist Teil der dir so wichtigen Ordnung. Wenn wir aus Angst vor dem Isfet-Chaos diese Eigenschaften leugnen, wie soll das die Ma’at-Ordnung stärken?

    „Seit Menschengedenken wurden Pharaonen wie Pharonen dargestellt und Prinzessinnen wie Prinzessinnen. Nun kommt so ein Grünschnabel wie Thutmose daher und maßt sich an, das ändern zu wollen."

    „Eine Frage, Meister, zwischendurch: hältst du deinen Schüler Thutmose für einen begabten Bildhauer."

    „Ich muss zugeben, dass er mit seinen Händen und dem Meißel gut umgehen kann."

    „Könnte es dann sein, dass er kein Aufrührer gegen die Ma’at ist, sondern lediglich die Dinge und Menschen auf eine neue Art und Weise sieht? Vielleicht so, wie sie von Aton geschaffen wurden?"

    „Ein Lehrling ist da, um zu lernen, wie die Bildhauerei gemacht wird."

    „Du hast gerade zugegeben, dass er dabei gute Fortschritte macht. Wie aber, wenn er meine Schwester gern so darstellen möchte, wie sie wirklich aussieht, statt es wie du zu machen,"

    Amenhotep deutete auf den Torso, an dem Hesire arbeitete, der du meinem unmäßig fetten Vater die Gestalt eines Athleten verleihst. Kannst du mir bitte erklären, wie Isfet in ihren Schranken gehalten werden soll, wenn man die Wirklichkeit derartig verzerrt?"

    „Ich denke, seufzte Hesire resigniert, „dass du noch viel lernen musst. Die Ma’at-Ordnung drückt sich dadurch aus, dass alles an seinem Ort bleibt und so, wie es sich gehört. Nichts wäre ungehöriger, als wenn ich deinen Vater, den gottgleichen Pharao, nicht so darstellen würde, wie es die Ma’at-Ordnung verlangt.

    „Lassen wir es für heute dabei bewenden," lenkte Amenhotep ein.

    „Ich möchte dich nur bitten, Thutmose seine Experimente mit der von Aton gegebenen Wirklichkeit nicht zu untersagen. Ich möchte, dass der Kopf meiner Schwester Iset in Quarzit ausgeführt wird und werde sie für mich persönlich erwerben."

    Da auch berühmte Bildhauer letzten Endes auf Einnahmen angewiesen waren, stimmte Hesire beschwichtigt zu und konzentrierte sich wieder voll auf seinen Torso.

    Die beiden Jungen zogen sich mit dem Gipskopf Isets in eine Ecke der Werkstatt zurück, wo sie ungestört waren. Amenhotep ließ bewundernd seine Finger über die Konturen gleiten.

    „Das ist einfach nur schön. Wie alles, was Aton geschaffen hat. Wenn man nur seine Augen aufmacht wie du. Und die Angst vor Isfet abschüttelt, die unserem Volk so zusetzt. Eine Angst, die von den Priestern fleißig geschürt wird, damit sie die Menschen unter Kontrolle behalten."

    „Was Aton betrifft, so stimme ich dir aus vollem Herzen zu, aber mit den Priestern möchte ich mich lieber nicht anlegen."

    „Das kann ich gut verstehen. Mir sind die Weihrauchschwinger mit dem scheinheiligen Augenaufschlag auch nicht geheuer. Wenn du dich denen entgegenstellen willst, musst du in einer sehr starken Position sein. Vielleicht ist das was für meinen Bruder Thutmose, wenn er einmal Pharao wird. Der ist gar nicht gut auf die Priester zu sprechen."

    „Aus der Politik möchte ich mich raushalten. Ich schaffe, was ich fühle, und die klassische Darstellungsweise kann ich nicht fühlen. Das ist für mich nichts anderes als die Kopie einer Kopie einer Kopie. Dazu benötigt man keinen Künstler. Das kann jeder geschickte Handwerker."

    „Das ist mein Thutmose, jubelte Amenhotep, „deshalb liebe ich dich. Wenn ich deine Schöpfungen anschaue, geht mir das Herz auf. Ich sehe, dass du deinen Gefühlen vertraust und keine Angst hast.

    „So ist das wohl. Wenn ich den Gips unter den Händen habe, gestalten diese ohne mein Zutun. Meine Gedanken würden sie nur irritieren. Ich sehe Iset vor mir. Meine Augen leiten, was sie sehen in mein Herz und meine Hände formen etwas, das tief aus meinem Innersten herauskommt. Etwas, das meine Hände zur Gestaltung drängt."

    Amenhotep hob den Iset-Kopf gegen das Licht. „Das Ergebnis ist eine Iset, die jeder auf Anhieb erkennt, die aber dennoch deine ureigenste Iset ist. Das stelle ich mir unter Kunst vor. Nicht auszudenken, wenn alle Bildhauer, Maler, Gold- und Silberschmiede und wer sonst noch alles Kunstgegenstände schafft, so arbeiten würden. Wie reich würde unser Land sein, was für eine unerschöpfliche Inspiration!"

    IV

    Amenhotep III saß in einem kreisrunden Wasserbecken, in das Stufen hineinführten. Das Becken hatte einen Durchmesser von etwa zwölf Metern und war Teil einer riesigen Terrasse vor dem Palast. Unterhalb der Terrasse schloss sich ein künstlicher See an, der durch einen Stichkanal mit dem Nil verbunden war. Boden und Wände des Wasserbeckens waren mit Malereien bedeckt, die Wasservögel, vor allem aber den Nilbuntbarsch zeigten. Natürlich durfte auch Sobek nicht fehlen, der Krokodilgott, dem der Palast geweiht war. Diener standen aufmerksam um das Wasserbecken herum, um ihrem Gebieter jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Amenhotep III hatte die Augen halb geschlossen und blinzelte in die Sonne

    Im Wasser spüre ich meinen Leib kaum, dachte der Pharao. Vielleicht sollte ich mein Leben ins Wasser verlegen. Das Wasser trägt mich und meine Schmerzen sind viel erträglicher. Bis auf die Zahnschmerzen. Ich befinde mich im Zwiegespräch mit Aton, der meinen Geist zu wunderbaren Bauwerken ermutigt, auch wenn mein Leib immer mehr dahinsiecht.

    Prinz Amenhotep unterbrach seine Träumereien, der sich ohne weitere Umstände in das Wasser und zu seinem Vater gleiten liess.

    „Guten Morgen, Vater, so lässt es sich aushalten. Wie angenehm kühl das Wasser ist."

    „Ja, Aton meint es heute wieder besonders gut mit uns," lächelte der Pharao.

    „Unsere Vorliebe für Aton haben wir gemeinsam."

    „Wenigstens etwas, wo wir einer Meinung sind."

    „Wie ich höre, lässt du Aton in Heliopolis einen großen Tempel errichten. Das ist fantastisch. Aber warum so weit von Theben entfernt? Hier wird nach wie vor der Missgeburt Amun-Ra der Vorzug gegeben. Neuerdings sogar in einer Götterdreiheit mit Mut und Chons. Vater, Mutter und Kind! Was für eine Farce! Die Priester backen sich die Götter mundgerecht für ihre Bauernklientel zurecht. Wie kannst du als Verehrer Atons so eine Entheiligung des Höchsten zulassen?"

    „Beruhige dich, mein Sohn. Es wird noch ein langer Weg sein, bis alle unsere Untertanen Aton als das höchste Wesen anerkennen. Der Tempel in Heliopolis ist erst der Anfang. Die alten Götter, ihre Tempel und Priester werden sich nicht so ohne weiteres beiseiteschieben lassen. Ein Herrscher muss da Rücksicht üben, wenn er die überkommenen Glaubensstrukturen nicht gegen sich aufbringen will."

    „Aber du bist der Pharao. Atons Stellvertreter. Du musst auf den alten Aberglauben keine Rücksicht nehmen. Für jeden, der bis drei zählen kann, ist sonnenklar, dass Aton unser Leben vom ersten bis zum letzten Atemzug bestimmt. Wer sich ihm anvertraut, führt ein Leben in vollkommener Harmonie."

    „So gern ich dir da zustimme, bislang ist es nur eine kleine Minderheit, die so denkt. Wie schon gesagt, es wird Zeit brauchen, immer mehr Menschen von Aton zu überzeugen. Wir werden dabei auf Widerstand stoßen, den wir nur mit viel Geduld beseitigen können. Isfet lauert überall und wartet nur darauf, sich auf uns zu stürzen und unser Land zu verwüsten."

    „Isfet, Isfet. Immer wieder dieses Schreckgespenst. Wo ist diese Isfet? Zeig sie mir. Wie kann ein Schatten, mit dem man kleine Kinder erschreckt, vor den Strahlen Atons bestehen?"

    „Seit alters her sind wir Ägypter davon überzeugt, dass Ma’at, die Ordnung, ständig von Isfet, dem Chaos, bedroht wird. Das ist eine Grundüberzeugung, auf der sich all unser Handeln gründet. Diese Grundüberzeugung wirst du den Menschen nicht austreiben können. Selbst dann nicht, wenn du sie zum Glauben an Aton bekehrst."

    Den jungen Amenhotep hielt es nicht länger im Wasser. Er sprang heraus und griff sich Feigen von einer der Schüsseln, die die Diener bereithielten.

    „Ich kann dich nicht verstehen. An Aton musst du nicht glauben. Du musst nur deine Augen aufmachen, um ihn zu erkennen. Und mit diesem Erkennen, ist das Fabelwesen Isfet ein für alle Mal verschwunden. Weil es nämlich nur in der Fantasie existiert. Einer Fantasie, die von den Priestern immer wieder beflügelt wird, damit sie ihre Schäfchen in Angst und Schrecken versetzen können."

    „Ist dir eigentlich klar, dass auch du einmal so ein Priester sein wirst? Dein Bruder wird mir als Pharao nachfolgen und du wirst der höchste Priester des Landes werden. Und das in Theben, wo Amun-Ra, Mut und Chonsu verehrt werden."

    „Das wird niemals geschehen. Wenn ich wirklich Priester werden sollte, wozu ich derzeit nicht die geringste Lust verspüre, dann nur ein Priester Atons."

    Was sollte man nur mit diesen schrecklichen Jungen anfangen? Amenhotep III war die gute Laune vergangen. Sein Liebling Thutmose wollte Kriege anzetteln und der dickköpfige Amenhotep kein Amun-Ra-Priester werden. Was war er für ein Pharao, wenn er sich nicht einmal in seiner eigenen Familie durchsetzen konnte?

    „Du wirst tun, was man dir sagt, mein Sohn, grollte er. „Und solltest du das ablehnen, so werde ich dich in eine Kaserne stecken, wo sie dir die Flausen schon austreiben werden.

    Amenhotep setzte gerade zu einer hitzigen Antwort an, als Teje erschien.

    „Was gibt es denn hier?"

    Den Göttern sei Dank, der Pharao ließ ein kurzes Dankesgebet gen Himmel steigen. Teje würde den Bengel schon bändigen. „Amenhotep will kein Priester werden."

    „Das habe ich nicht gesagt, protestierte der Prinz, „ich habe nur gesagt, dass ich auf keinen Fall ein Priester für diese monströse Trinität aus Amun-Ra, Mut und Chons werden will.

    „Ist es nicht längst Zeit für deinen Unterricht?" Tejes Frage klang streng, das Lächeln auf ihren Zügen machte aber klar, dass sie ihrem Liebling lediglich einen leichten Abgang verschaffen wollte.

    Amenhotep murmelte etwas Unverständliches, küsste seiner Mutter ehrerbietig die Hand und verschwand, ohne den Pharao eines weiteren Blickes zu würdigen.

    Teje griff sich eine Schüssel mit Süßigkeiten und stieg ungeachtet ihres weißen Wollgewandes zu ihrem Gatten ins Wasserbecken.

    „Man vergisst so leicht, dass er erst zwölf ist. Sie steckte dem Pharao Konfekt in den Mund. „Sein rascher Verstand ist seinen Jahren weit voraus. Thutmose ist es, den wir für die Erbfolge vorbereiten müssen. Amenhotep können wir ruhig etwas mehr Spielraum lassen.

    „Du hast recht wie immer, aber er reizt mich immer wieder. Sogar bei einem Thema wie Aton, wo wir grundsätzlich einer Meinung sind. Er ist so unglaublich kompromisslos."

    „Lass ihn doch, lachte Teje und fütterte ihn mit weiteren Leckerbissen. „Er wird schon früh genug lernen, dass man selbst dann Rücksichten nehmen muss, wenn man zur königlichen Familie gehört. Aber genug von Amenhotep. Eigentlich bin ich gekommen, um dir zu berichten, dass Nachschub für deinen Harem eingetroffen ist. Hellhäutige Syrerinnen, schwarze Mädchen aus Kusch und Mädchen in allen Schattierungen aus Kemet.

    Das gefiel Amenhotep III. Neben seinen Bauten war es vor allem sein Harem von über 300 Damen, der seine Aufmerksamkeit in Anspruch nahm. Den damit verbundenen Anforderungen war er körperlich nur noch sehr bedingt gewachsen. Umso mehr erfreute er sich an der Schönheit des weiblichen Geschlechts in all seinen Facetten. Teje liess deshalb überall nach geeigneten Kandidatinnen Ausschau halten. Je mehr sie Amenhotep III auf diese Weise beschäftigte, desto ungestörter konnte sie

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