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Phi 1 - 2 - 3 - 4
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eBook576 Seiten5 Stunden

Phi 1 - 2 - 3 - 4

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Über dieses E-Book

Da war eine Zeit,
sie hatten mich abgesammelt
aus einer sehr lebhaften Weltzeit heraus,
die mich, zusammen mit meinen Lebensgewohnheiten
(fern allen Häusern),
sehr tief wachbekommen hatten in meinem,
gestatten Sie, Geist -
abgesammelt und auf recht unabsehbare Zeit festgesetzt,
pro forma eigentlich zum Irren abgestempelt,
was ihnen erlaubte,
mich in das rabideste Irrennest zu sperren,
das sie auf dieser Seite der Welt fanden.
Die Geschichte dazu kam von länger her
und hatte nichts mit dem zu tun,
was mir nun,
aus meinem sehr durch Philosophie
und Welterleben erfrischten Kopf,
zu bemerken einfiel.
Das Idiotenregime ist bestialisch,
was aber die Hausjunta nicht störte,
wo sie mir - niemand sonst las ernsthaft in der
Schrankbücherei der Station -
unauffällig Bücher beistellten,
die mich darin bestärkten,
vor allem "Kon Tiki" von Thor Heyerdahl
und eine "Kleine Philosophiegeschichte"
eines damals über 90 Jahre alten Professors Hirschberger.
Wenn einem erst einmal der rationale Kopf erwacht ist,
gerade über allen Fragwürdigkeiten
und Irrationalitäten der Menschenwelt vor allem,
dann hat Vergegenwärtigung von Erkenntnissen in Schriften
ihren speziellen Eigenwert -
ich schrieb nicht eigentlich, um Leute
eines gewissen kommuneren Daseinsgeschmacks
zu bedienen, nee nee:
solche Schrift ist Sache über Dingen,
die (im Sinne der Husserl-Parole) Sache sind,
und Sache ist ja auch alles,
was Menschengeister in ihren Vordergründigkeiten
nicht zu bemerken brauchen oder gewahren müssen.
Mir standen eine Menge von Erfahrungen
aus der weiteren (kontinentalen) Welt zu Gebote,
aus ihren Unabweisbarkeiten Texte zu gewinnen.
Dabei fand ich Gelegenheit,
zwei oder drei kleine Entdeckungen zu bemerken
und mitzuteilen, was damit sein mag,
Dinge, die einer aufgeklärten Physik
schon seit dem Altertum gewahr und gewiß sind,
so banal, daß es kein Aufblicken lohnt,
doch diese makrophysischen Effekte
sind so fundamental,
daß sie das Sein und Wirtschaften
ganzer Völkerscharen mit gewissen,
mehr gespürten als gewußten Motiven ausstatten,
vergleichbar etwa, wie gewisse Großwetterphänomene
(Sommer-Hochs, Winter-Hochs)
ganze Weltkulturen bis zu weiten Grenzen treiben.
Derlei.
Außerdem geht es um eine kleine,
feine Bibliothek in der Provinz,
um Lernet-Holenia (österreichischer Romancier)
und Ernst Jünger. Beispielsweise.
Dinge, die man eigentlich nicht WISSEN kann,
aber durchdenken, einfach auch,
um im Geiste beweglich und wach zu bleiben.
Somit...
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum8. Nov. 2017
ISBN9783746016979
Phi 1 - 2 - 3 - 4
Autor

leo hoeninger

Einen Namen muß das ja haben, wenn's schon als eigentliche Person zu erscheinen wagt. Also gab ich dem, für den sie mich (hier) haben dürfen, den Namen Leo Hoeninger. Das ist etwa so, wie wenn man einer physischen Figur von den und den Qualitäten den Setzling eines Früchte versprechenden Geistes aufpfropft. Der Autor wird, als die schlichte Figur, die er sonst ist, verrufen als asozial - doch das ist nur die Mindestmarke der Verachtung an Gossenrändern, wovon JENE nicht loskommen - und, Sie glauben nicht wie schwerwiegend, geisteskrank. Dies Letztere wohl vor allem, weil man mir so Dinge stecken kann, die auf rational-ordentliche Weise nicht zu schieben wären. Sag', was Du DA verstehst, und sie lachen Dich tot, aber böse. Kann man sonst nicht drauf ankommen lassen, und die immerhin schon 16jährige Internierung - lassen Sie mich nicht von der Scheiße reden, welche die Verurteilenden da im Kopf einzig bewegen, und das SOLL stinken, weil mich sowas ja sicher indigniert - gab mir Zeit und minimale technische Möglichkeiten (Computer, Internetkontakt usw., nicht zuletzt Kenntnis von dem BoD-outfit hier, wo ich meine kleinen Köstlichkeiten des Intellekts deponieren kann, gratis soweit), meine Besinnung - deren Wert die Irrsinnigkeiten des Psycho-Abschaums in den Kliniken ja nachdrücklich merkbar machen - zu nutzen, optimal wie ich mir nur denken konnte. Und wenn ich eines spüre, dann meine doch absolute geistige Freiheit und Fertigkeit, egal welches Aas von einem Dämon mir dabei seine Sonderbarkeiten sonst draufdrängt. Dies nun hier ist keine Biographie, eine - auch hier in den Psychiatrien der letzten Klasse geschriebene - meinbare findet sich, für eventuell Interessierte, unter der Web-Adresse www.leohoeninger.wordpress.com, wo auch sehr vieles Andere plaziert ist, wofür ich selbst im Ruhm keinen Verleger fände. Wie gut, daß allerhand blog ist!

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    Buchvorschau

    Phi 1 - 2 - 3 - 4 - leo hoeninger

    Phi 1 - 2 - 3 - 4

    leo hoeninger: phi, von 1 bis 4

    was guckst Du, Epistemis!...

    Im Anfang war - das Bleibende...

    der Name des Seins...

    Tier und Totem, sowie...

    Spur einiger Bücher...

    auch Peinliches, sicher...

    im Steingarten eines Geistes...

    Impressum

    leo hoeninger: phi, von 1 bis 4

    was guckst Du, Epistemis!...

    Leo Hoeninger

    Phi

    (déjà 02/II)

    Inhaltsübersicht:

    Titel                           Themen

    Phi1                           Philosophen. Daimon. Pneuma.

                                        Mystik. Kant. Spätes Rom.

                                        Nominalismus / Universalismus.

                                        Eckart. Fliehkraft. Hekate.

    Phi2                           Wahn. Königtum. Tempel. Paranoia.

                                        Achtsam. Sein. Klima. Paris.

                                        England. Schopenhauer. Leibniz.

                                        Soothsayer. Kalauer. Philosophen.

                                        Seele / Geist. Das Meer.

    Phi3                           Bibliothek. Ring. Mittelmeer.

                                        Hölderlin. Lernet-Holenia. Planeten.

                                        Tautologien. Jünger. Schlangen.

                                        Pazifik. Aquarium. Philosophen.

                                        Lama. Litteratur. Paris. Gegenden.

                                        Getier. Descartes. Ostfrankreich.

                                        Jünger. Grimmelshausen. Villette.

                                        Artefakt.

    Phi4                           Religion. Chaos. Katharer.

                                        Meditation. Kunst. Klarstellung.

                                        Mathematik. Diesseits. Artefakt.

                                        All. Spiel.

    Anmerkung: Diese Dinge wurden geschrieben

    innerhalb einiger Tage

    am Beginn eines erzwungenen Aufenthaltes

    in der geschlossenen Abteilung eines Nervenkrankenhauses,

    wo ich unter der präposterösen Behauptung

    einer ernsten Geisteskrankheit eingesperrt war

    (und bin, etliche Jahre danach).

    Es hatte sich dort gefunden

    eine Kleine Philosophiegeschichte eines Professor Hirschberger,

    und man war so gut, mir viel Papier zum Schreiben zu geben.

    Im Übrigen hatte ich lebhafte Erinnerungen

    aus meiner lebens- und weltlustigen Zeit gerade zuvor.

    Wie die intellektuelle Modulation zeigt,

    ging es mir zu der Zeit geistig ausgesprochen gut.

    Ein (junger) Arzt zeigte Interesse für diese Schriften,

    'um zu ergründen, wie ich denke'.

    Nun, was das angeht, ist eigentlich alles klar:

    mein Denken ist elastisch und konsequent

    wie eine bewegte Wasseroberfläche.

    Die Dinge, um die es dabei geht,

    die Philosophie als weite Realität,

    wird ihn wohl nicht interessiert haben;

    on est borné, monsieur, c'est ça.

    Mir jedenfalls hat das Denken,

    Schreiben und Wiederlesen während dieser Abschrift

    wirklich Vergnügen bereitet.

    Ich bin so frei,

    dies auch jedem eventuellen Leser

    zu gönnen und zu wünschen.

    Bis auf Weiteres...

    Phi 1

    Plankton - Saatkörner (Embryos) ~ Maden, Puppen.

    Latenzschicht des Lebens

    oberhalb des ewig quellenden Zellenherdes.

    Der Griesbrei des Schlaraffenlandes:

    ein guter Teil dieser Biomasse

    geht drauf als Futter für andere Tierarten

    oder verfällt dem Frost usw.

    Die sittlich völlig glasäugig gewordenen Menschen

    meinen wirklich,

    sich von der fuddelfingrigen Debatte um Stammzellen

    nicht wegwenden zu können

    (wo doch ein nichtmal verächtliches

    Schulterzucken und Weggehen das Einzige sind),

    weil das mit diesem Bannhorizont zu tun hat:

    Stammzellen sind fast unsterblich,

    in Stasis wie Saatkörner und Puppen.

    Daraus erwachsene, geborene

    und somit dem Geschick ausgesetzte,

    sicher sterbliche Menschen

    sind, verhältig dazu, Mißgewächse,

    so wie aus der Puppe gewachsene Insekten

    nur ihre gratig so oder so geratene Existenzform leben können.

    _________

    Adamantisse...

    _________

    Aristoteles will LEHREN.

    Sokrates gibt zu bedenken.

    Platon: zeigt.

    _________

    Der Papst mag hingehen, die Erde küssen,

    wo immer ihm eine vor die Füße kommt.

    Eh! Ich habe hier eine Erde, die MICH küßt,

    und Du glaubst wohl nicht,

    daß ich so einfach davonginge von ihr?!

    _________

    Dreck in der Alchemie...

    _________

    Nirwana: nichts als die Auflösung des allzu Aktuellen.

    Wo ein Mensch nicht ist, der Dich Dir wiedergibt -

    das Nirwana gibt Dich Dir wieder,

    vollkommen, in Deiner ganzen Wahrheit.

    Sprich, tanz, denk und atme in ihm -

    nichts wird Dich wahrer sein lassen,

    und um so mehr wirst Du zu Dir selber,

    zu dem (Idee), was Du wahrhaft sein wirst, usw.

    _________

    Nichtseins-Schwankungsbreite...

    _________

    Um Leibnizens prästabilierte Harmonie

    richtig abzubekommen in dem Aspekt,

    daß sie gegeben ist

    in der Repräsentation aller Monaden sonst

    in jeder einzelnen,

    sei vielleicht daran erinnert,

    daß man sich zu seiner Zeit gerade

    mit den Feinheiten der Planetenbewegungen bekanntmachte

    und vielleicht schon

    das mathematische & instrumentale

    Richtzeug beieinander hatte,

    womit man konnte

    aus den Unregelmäßigkeiten der Planetenbewegungen

    später die weiteren Planeten errechnen.

    Das ist zwar noch eine Weile hin,

    doch man beobachtete und maß die Planeten schon sorgsam

    und hatte wohl auch einen Begriff dafür,

    wie sie einander gegenseitig beeinflussen.

    Das aber ist ein Urmuster der Repräsentation

    aller übrigen Monaden in der jeweiligen einen, besonderen.

    Das belebt ja auch die Reflexion sehr,

    zu bedenken nicht nur,

    wie die Planeten zur Erde (und Sonne) hin sich befinden,

    sondern auch, wie sie einander erscheinen.

    Mit solchen Seitenblicken ist vielleicht

    Leibnizens wonniger,

    wie nachtklarer Geisteshumor ein wenig zu erklären.

    Zwischen den Planeten ist so viel Raum,

    und doch immer etwas darin los!

    _________

    Platon als Abkömmling

    der ursprünglichen Landhalter des Bodens,

    wo nun Athen steht: bezeichnend eben die Geste,

    womit er den Philosophen

    ein schön gelegenes Stück Land vermacht,

    den Platz der Akademie fürderhin.

    Das ist der Schlußstein der Gesten

    des Hingebens an Dazugekommene.

    Aristoteles macht eigentlich nicht beste Wirkung

    im schon so weit urbanisierten Athen,

    sondern viel später,

    im nachrömischen Italien der dortigen Poleis,

    der autonomen, politisch regen Landstädte.

    Die Laune im aristotelischen Meinen

    gleicht sehr dem nüchternen

    Geist solch stadtbürgerlicher Gegenden

    an Morgenden,

    wenn von Tau und leichtestem Regen

    aus der Nacht, vom Meer her,

    Alles diese gewisse atmende Feuchte auf sich hat (Thales) -

    auf dem Balkan ist das auch so. Und in Frankreich.

    _________

    Thales, also:

    Das Wasser, als Element, aus (eher: mit) dem Alles ist,

    ist ein WESEN, das alles Entstehende,

    besonders das Lebende, zusammenträgt.

    Das stimmt doch so!

    _________

    Empedokles: Die Elemente als Begriff muß man nur weiter fassen,

    dann stimmt alles: Feuer die Bindekraft der Atome, Elektrik etc.

    Festes die solidifizierte Materie, also schon die Atome,

    das, was so bleibt, wie's ist,

    so, wie ein atmender und metabolierender Leib doch

    seine aggregate Dauer und Solidität hat.

    Wasser: die im dynamisch-statischen Weltprozeß

    sich wie fließend, wallend ereignenden Effekte:

    Wasserfluß, Winddruck (Wolken), Magnetik, Schwerkraft.

    Luft: Evaporation jeder Art, Quantik, Wärmestrahlung.

    Später kommt noch hinzu der Äther,

    welcher gut verdeutlicht ist

    mit der relativistischen Dimension

    wie in der Mitte der Sonne,

    in der Perihelverzögerung des Merkur,

    oder vielleicht in der Staffelung der atomar-relativistischen,

    physikalisch-chemischen, organischen usw. Funktionsklassen,

    deren Vergleichbarkeit eben nicht nur analog sein muß.

    _________

     Um die Philosophie auf die Beine zu stellen,

     darf nie Heraklit außer Acht gelassen werden

     und wie sein bestes Argument

     von Platon entwickelt wird.

     Der König / der Aristokrat -

     dessen Leuten wahrscheinlich

     für lange das artemisisch freie Land gehörte,

     worauf dann Athen

    weitgehend erbaut und bewirtschaftet wurde.

     Für die damit nachgekommene

     Schicht von Menschen und Werken

     legt Aristoteles sich ins Zeug.

     Es ist zu sehen, wie bei diesem

     der ganze feine Witz und die Seele des Sokrates

     sollen umsonst (vergebens) gewesen sein.

     Heraklit, ein wichtiges Moment,

     das nur aus seiner Lebensfigur (Königssohn) zu ersehen ist:

     zur Episteme gehört dazu die Verhaltung in sich,

     das Standnehmen gegenüber der Wirklichkeit,

     wie furchtlos aus einer Schlachtordnung hervorgeschaut.

     Damit die Metaphorik der Gegensätzlichkeit

     (die Logik von Logos und Pneuma).

     Der Erkennende sieht sich ja auch

    durch die Differenz seiner eigenen Stellung

     zum unmittelbaren physischen Kosmos

     in einer eher ziehenden als treibenden Spannung,

     und dieser muß er nicht nur standhalten,

     sondern sein besseres,

     allgemeineres Wissen dazu (die Episteme eben)

     zum Tragen bringen. Das ist der Geist der Könige.

     Er gewinnt diese Souveränität jeder Situation gegenüber

     durch Standnehmen, und mit diesem beginnt die Schau,

     welche sich in der platonischen Lehre verdeutlicht.

     Kurz gesagt

     (und das reicht für einen weiten Blick

     durch alle Philosophie seither)

    illuminiert diese das Standnehmen

     nicht nur einer widrigen Welt gegenüber,

     sondern in dem Horizont der jeweils eigentümlichen

     Zeitlichkeit dem Ewigen gegenüber

     und was jenseits dessen noch sein sollte.

    Eidos ist damit die jeder geläuterten Erkenntnis

     jederzeit während ihrer Existenz mögliche Selbstwahrnehmung

     wie im fernen Auge Gottes (gespiegelt).

    Andere, christlichere Philosophen

    verbrauchen sich in Erörterungen,

    wie man im Auge Gottes GESEHEN ist -

    das ist ganz etwas Anderes,

    tendiert zu phantastischem Raisonnement,

    zur logikimmanenten Spekulation.

    Hobbes / Nietzsche / Tibetaner:

    die Gewahrheit allgemeiner, ewig gleicher,

    in den nicht unmittelbar einfach materialisierten

    Instanzen nur meinbarer ideeller ( ) Verhalte

    verdeutlicht sich natürlich,

    indem das Gesetz oder die Idee des Meinbaren

    in vielen diffus voneinander verschiedenen

    Ereignungen spürbar wird.

    Das ist die wirklich große Sache

    am Konzept der Ewigen Wiederkehr,

    indem damit zwanglos bislang unerkannte

    Phänomene oder Phänomenkonglomerate

    dem freien Erkennen zugänglich werden.

    Die Tibetaner kennen diese

    Erkenntnisform des Dämmerns remoter Wesensformen

    schon sehr lange (Totenbuch)

    (doch das ist nicht klar -

    das entspricht niedereren, titanischen Wesensformen).

    Platon warnt vor den Denkfallen

    des reinen Meinens in Worten und Begriffen

    (Philologismus).

    Das Erste an aller Philosophie

    und damit phasengleicher Geistigkeit

    ist das Erkennen des Erkennenden selber,

    das von Anderen (den Worten auch)

    gelenkt werden kann, aber nicht bestimmt.

    Die Philologoi aber

    schmecken zu gerne an Begriffen herum,

    die ihnen schon gegeben sind,

    oder verlaufen sich logisch in Widersprüche

    aus schon bestehenden Lehren und Argumenten,

    die zu ihrer eigenen und besten,

    oft sehr einfachen Wahrnehmung,

    dem, was sie sprechen macht

    und zu wirklichen Philosophen,

    gar nicht dazugehören:

    logischer Aberwitz, logischer Aberglauben.

    An Platon, dem Bodhissatva der ganzen Zunft,

    ist leicht zu spüren diese wissende Ironie,

    mit der er die Anderen warnt

    vor den Mißverständlichkeiten des Nurdenkens,

    Nurmeinens, der Verdeutbarkeit der Schrift usw.

    und daraufhin selber ihnen

    Themen und Wendungen anbietet,

    in die sie sich dann auch unweigerlich verbeißen,

    angefangen mit Aristoteles.

    Denn die Welt wird ja ohnehin weitergehen,

    und dafür kann man ihnen zu tun geben,

    so wie man einem Hund den Pantoffel zum Knabbern läßt.

    Es entsteht darüber ja auch

    gelegentlich wirklich hoher, klarer Geist wieder,

    indem daß spätere,

    ebenso unmittelbare und originale Geister

    sich zwar vom Herkömmlichen weisen lassen,

    doch mit eben solch rein klarer Eigenerkenntnis wie Platon

    in das beste Recht des Philosophen treten.

    Diese Geister sind in der Philosophiegeschichte

    sofort zu erkennen.

    Selbst in den entstelltesten Darlegungen ihrer Weisheiten

    ist das sofort zu sehen.

    Platon mit seiner divinen Ironie

    befindet sich zum weiteren Sein und Werken der Philosophie

    ähnlich souverän wie Buddha,

    wo er im zeitlichen Schatten der Welt

    jenseits seines künftigen Verbrennungs-Scheiterhaufens

    alles, was je atmen und leben,

    metabolische Waberlohe sein wird,

    in seiner ewigen Schau damit in eines sieht.

     Platon, die Tugend etc. Ganz einfach gefragt

     (bei gewöhnlichen Menschen

     muß sokratisches Fragen mithelfen):

     was ist die Idee Deines Lebens, Deines Daseins,

     was kann der Inbegriff dessen sein!

     Was über die Ideen als die absolute

     Erscheinungsform jeden Dinges und Wesens

     erläutert wird, soll eigentlich nur den Sinn klären dafür,

     was man dafür halten kann,

     die Idee des eigenen Daseins und Lebens,

     fügt aber zugleich eine Dimension dazu, jene nämlich,

     in der alle Wesen und Dinge

     so absolut gegenwärtig sind als Ideen.

     Dort wird sich wohl dann auch die Idee mitbefinden,

     welche der Mensch selber

     als die seines Daseins, seines Wesens gewärtigen kann.

     So viele Denker

     sind dann so vollkommen damit okkupiert,

     das Selbst-Sein in irgend einem solchen Sinne

     sich und Anderen zu verdeutlichen,

     daß ihnen die Perspektive einfriert auf das,

     was einzig der Mensch, das solche Subjekt,

     an der Welt sinnhaft erkennen kann,

     und das ist doch

     (die Kirche fand, aus dem antiken Geist,

     wunderbare Gleichnisse für solche Verhalte,

     als Daseins- und Organisationsformen),

     das ist doch reine Armut!

     So vieles in der Welt der Ewigkeiten

     existiert OHNE den Sinn des Menschen,

     mit keinem bißchen Hinsicht auf ihn,

     außer, daß es eben mit Sicherheit

     geradeso existent sein wird.

     Und der Sinn der Schöpfung (mit diesem Wort)

     wäre hinsichtlich all dessen ein solcher,

     daß diese ungeheure Menge der Dinge im Kosmos

     sich & alles im All in dem allgemeinen Gleichgewicht erhält,

     bei dem ein Sonnensystem, ein Planet Erde in ihm,

     Leben auf diesem

     und Erkenntnis in demselben möglich sind.

     Wo es aber dazu kommt,

     daß die Erkenntnis ihrer mit all dem inne wird,

     da zeigt sich Wahrheit,

     welche dem Ganzen eine Qualität hinzufügt,

     und diese Wahrheit

     illuminiert sich mittels der Idee, der Ideen.

     Dies zu haben aber

     kann einen wieder täuschen, blenden,

     wenn man meint,

     damit das All in SEINER Weise zu haben.

     Wie zu bemerken war:

     eher, daß der Mensch die Tugend könne,

     muß die Tugend IHN können -

     das gilt auch und bestimmt für die Wahrheit,

     den Sinn damit.

     Vieles kannst Du Menschen sagen,

     die nicht schauen.

     Sinn ist nur eine sehr vordergründige Form des Wahren,

     hat nur dann wirklichen Wert,

     wenn er die Sinne erschließt

     für reines, ungefaßtes Gewahrsein (Nirwana).

     Dort HÖRT sich, was bei Heraklit zu Recht Logos heißt,

     das Wort, das sich selber spricht als der Sinn des Alls,

     der dem Menschen (und jedem Wesen)

     zu erkennen wirklich zukommt.

    Sein aber ist der Zustand,

     in dem Alles miteinander sich so absolut,

     d.h. real im reinsten Sinne, befindet.

    _________

    Urbilder - also:

     Wesen befinden sich, an sich,

     immer in diesem Horizont eigensten Seins

    im allgemeinsten Seins-Horizont.

     Es läßt sich aus einzelnen

    Momenten dieses zeitlich ausgedehnten Verhaltes

     nicht unbedingt bestimmen,

     auch aus Gründen

     nur bedingter Wahrnehmung durch Andere

     oder in Reflexion auf sich selbst,

     wie sehr der Mensch / das Wesen

     der wirklichen Wesensgestalt,

     die ja eine integrale ist

     über Zeit und Mitzustände seiner Welt, entspricht.

     Aber das Ephemere ist ohnehin

     bestenfalls so etwas wie Kontrastmittel.

     Jeder Mensch / jedes Tier hat doch,

     wo er / es die Welt für gut gelten lassen kann,

     diese unmittelbare Gewiß- und Gewahrheit,

     zu sein, was er (es) sein kann

     in einer Welt, für deren Dinge dasselbe gilt.

     Das ist geistig, unmittelbare Gewahrheit,

     kein Beweis, oder: nur relativer Verhalt.

    _________

    All das Gerede von der Vernunft des Menschen

    und der Unvernunft der Tiere!

    Wozu sollen die Tiere dem Menschen vernünftig kommen,

    solange der Mensch die Tiere nicht mit Vernunft ansieht!

    Gerade an diesem Mißverhalt läßt sich zeigen,

    was das Wort Vernunft überhaupt heißen will!

    _________

    Das ist so herrlich,

    aus dem großen, überzeitstillen Leib des Mittelmeeres

    einfach zu spüren, zu sehen dann, was das ist,

    wovon Platon so ganz selbstverständlich kündet.

    Wie in anderen Dingen der Griechenwelt auch,

    so fehlt den Bebildeten das Wichtigste,

    dieses Erleben, was das Meer ist,

    das in seinem großen Leib das allzu Unmittelbare

    (Klima des Tages, der Saison)

    wie in einem Göttergemüt sich ausgleicht,

    mit einem Zeitsinn weit über geschichtliches Tun hinaus,

    und Jeder dort ATMET solchen Geist!

    Das füllt seine Seele mit Weltatem daher,

    und der Sinn erkennt, ohne Mühe.

    _________

    Epigrammatische Interpunktationen...

    _________

    Es sind die allerwinzigsten,

    nur seltersbläschengroßen Rülpserchen,

    die den ganzen Leib wachkriegen bis ins äußerste Gehirn.

    Die anderen, wie billig, entlüften nur den Bauch.

    _________

    Der allumfassende Daseinssinn der Streichel-Einheitsweltler...

    _________

    Das Parfum des Absoluten...

    _________

    Wer sprachliche Ereignung nur erleben kann im Dialog,

    der ist wahrlich nicht zu beneiden.

    Richtig arm dran aber

    sind die intellektuellen Moderatoren,

    die immer nur, in sich,

    Dialog stiften wollen zwischen Geistern,

    deren Eines und Anderes sie gar nicht sind,

    nicht sein können.

    Manche Literaten leben davon,

    solche armen Bildungsgeister zu persiflieren...

    _________

    Ja ja. Anthropen haben schon

    ein Verhältnis zu jedem Ding in ihrer Welt!!

    _________

    Seinwollen, Durst nach Dasein (Tibeter):

    manche Menschen sind einfach zwanglos Intellekt;

    andere können sich nur verstehen als Dämon.

    _________

    ...was den Barbarengeist unterhält,

       das ist das Zweite Gesicht oder die Andere Vernunft.

       Das ist nichts besonders Geistiges -

       er schaut eben gern in Dingen, die er wahrnimmt,

       und hört in dem, was er vernimmt, nach zweitem Sinn.

       Davon lebt eine ganze Folklore unechten Aberglaubens,

       und die Psychologen, die Psychoanalytiker

    haben diese Erwartungen fein bedient:

       Bücher, die einem darin etwas erzählen,

    sind tolle Hortschätze,

       solcher Pseudogeist ist immens geschätzt,

    wird sehr gelobt, besonders,

    wenn man sich per Geheimtip damit

    irgendwo im Wünschenswerten intimisieren kann.

       Für mich darf das nur so aussehen,

       daß ein gereizter Barbarengeist

    mir dauernd hinterherfragt: wat will der!

       Besonders, wenn ich eben gar nichts will,

       mich nur halbwegs wohlbefinde

       und keines meiner Worte,

    keine meiner Gesten irgendetwas anderes meinen als,

       was sie ganz offensichtlich sind.

       ICH hab keine Meinung damit,

       und was meine Gesten

       im weiteren All der gewöhnlichen und höheren

    Dinge bedeuten,

       das ist mir nur gerade so bewußt,

       und unterscheidet sich im Prinzip nicht

    vom Schatten jeder anderen Geste,

       jedes anderen Menschen oder Tieres.

    Ich bin nur wach, mehr nicht.

    _________

    Hier: das wirst Du sofort sein!!

     (z.B.: die Drei Versuchungen)

    _________

    Affen wissen zwar

    die Augendeckel über die Augen zu senken

    und zu blinzeln,

    aber Affen reiben sich die Augen nicht.

    Das heißt: die Weltschau des Affen ist

    wie manisch-einphasig;

    da geschieht keine Reflexion.

    Dort ist immer alles so selbstverständlich,

    wie's ohnehin ist,

    und der Affe (Makake, Primat)

    befindet sich selber so fraglos selbstverständlich -

    wie's sein GESICHT ist.

    Nur der Mensch reibt sich die Augen

    (und manche Felltiere

    wischen und putzen sich das Gesicht,

    oder: Kühe lecken einander das Fell zurecht,

    ziehen einander so die empfindende Seele in Ordnung),

    arbeitet sich

    (gewöhnlich mit den Knöcheln der Hand-Außenseite)

    eine Gegen-Mitempfindung des Begreifens

    dort ins Gesicht,

    wo die Augen selber und die Muskulatur umher,

    die das Erschauen aktiv und bestimmend mitformt

    (das visuelle Meinen),

    unmittelbar ineinander übergehen.

    Eine extreme Form

    eines Nicht-Verhaltes dieser selben Sache

    ist der Zustand, wenn Boxer,

    manisch aufgepulvert durch die Anstrengung,

    den Überschuß an Noradrenalin im Körper,

    sich die (starren) Augen

    eben NICHT bedecken und reiben,

    sondern mit klammen Armen

    diese vor allem nur vorhaltend schützen,

    wo zugleich Jeder versucht,

    dem Anderen Schläge aufs Gesicht,

    die Augengegend usw. zu verpassen.

    Das Boxen hat seinen Namen daher

    und wurde erfunden in Chicago,

    wo Schlachthofarbeiter in den Pferchen ( = Boxen)

    solche Faustkämpfe miteinander ausfochten

    (ältere Formen des rituellen Faustkampfes

    seien hierbei außer Acht,

    weil da keine direkte Tradition ist

    mit modernem Schauboxen).

    In gewisser Weise kann man

    in dieser massiven Wendung der Gegner aufeinander

    noch ein physisch verhärtetes Abbild erkennen

    dessen, wie Kühe, Rinder einander

    die Wahrnehmung richten einmal durch Hornstöße,

    dann aber auch durch das Einander-Zurechtlecken.

    Dieser Reiz wirkt sehr bestimmend

    in die Wahrnehmung der so traktierten Kuh hinein,

    formt unmittelbar und aktiv daran mit,

    wie sie sich fühlt, wie sie die Welt unmittelbar sieht.

    _________

    Descartes...

    daher z.B. die methodische Negativität im Positivismus...

    _________

    Platon: Narzissos spiegelt sich, ewiger Moment,

    über alle Zeit hinweg im Auge Gottes... (eidos)

    (Eckart der klare Paniker:

    aber Gottes Auge ist in jedem Tautropfen!)

    _________

    Von S.'s Tyrannei der Nähe,

    logischer Fortgang zum Dämon der Unmittelbarkeit.

    Das hat Dimensionen,

    beginnend mit den Instanzen (Atomik, Chemie usw.)

    des seienden Existierens aller Phänomene der Materie,

    das Ausgesetztsein also,

    wie es sich bei Heidegger sprachlich,

    doch fraglich ob in direkt solcher Meinung, artikuliert.

    Was ist, ist in sich unmittelbar,

    damit auch unmittelbar

    zu allem Mit- und sogar Nichtexistenten

    (Monade / Être et Néant).

    Existenz ist in sich akut.

    Ein dem Menschengeist näherer Aspekt

    ist die vor allem bei Idealisten gutgesehene

    unmittelbare Selbstgewißheit des Erkennens,

    Abbild eben der absoluten Ausgesetzheit

    an das All des Mitexistenten,

    wozu glücklicherweise die weitere Zeit gehört,

    in welcher das Aktuale, Momentane

    ja nur Existenz-Cursor hat.

    Man kann nicht sagen,

    daß der Aktualpunkt einen Vektor in der Zeit habe,

    so wenig man sagen kann,

    die Drehung des Rades forme in sich schon

    einen Vektor längs eines Weges.

    Die divinste Selbstgewißheit

    ist die seit und mit Platon

    in der Philosophia mehr oder weniger

    mitbewußte ideale (bodhissatvische) Selbstbefindung:

    gelassen, heiter, sehend (eidos),

    im guten Born seines weitesten Lebenshorizontes,

    mit Blick und Haltung zum fernsten Zeithorizont

    (wozu die Möglichkeit,

    wie in Athen von Hügeln sowohl über die Menschenstadt

    als auch Berge und Meerhorizont ins All zu schauen,

    sehr förderlich ist -

    an einem solchen Platz ist das Landstück,

    worauf die Akademie entstand),

    die Befindung, wo das Pneuma der Welt

    am zwanglosesten, und klar bis in die Tiefen des Alls,

    zu Atem und Pneuma des so gelassen Selbstseienden wird.

    Welche Befindung wäre natürlicher;

    was sonst könnte man als gut,

    ohne weiteres Attribut, bezeichnen!

    Die davon sich weiter entwickelnde Philosophiegeschichte,

    weniger eine Ideen- als eine Gedankengeschichte,

    taugt leicht dazu, die daher minderen

    Grade solcher idealen Befindung des Selbst zu illustrieren.

    Sokrates zuvor hatte den Daimon hinzugebracht,

    berichtet ja von ihm,

    daß er ihm jeden Morgen,

    wenn er selbst auf die Straße kommt,

    zutritt und ihn in Anspruch nimmt (Geist der Hekate)

    (dazu wieder:

    Sokrates entlarvt Trivia als das, was sie sind).

    Das Wesen des Daimon oder des Dämonischen

    ist in sich das der Unmittelbarkeit,

    in direkter oder nur mählich merkbarer Widrigkeit.

    Dieser Daimon ist alt wie das Leben,

    wirkt im Widerspruch des materialen Substrats

    zum sich selbst ereignenden Leben der Zelle,

    im Zugriff des Fressenden auf das zu Fressende,

    in weiterer logischer Konsequenz

    der damit konstituenten Vergänglichkeit

    bei der Paarung, Zeugung und Geburt.

    Das geschieht in einer gewissen

    Unempfindlichkeit für das Unterlegene und Erduldende.

    Bezeichnender Aspekt für die Wahrnehmung des Daimon:

    an dem Tag,

    wo in der Stadt das Gericht Stand nimmt,

    dem Sokrates den Garaus zu machen,

    erscheint ihm der Daimon nicht selber,

    macht sich also offenbar

    Gestalt und Gewalt in dem Kollektiv,

    das sich das Recht und Mittel zuspricht,

    ihn zu verurteilen und zu töten,

    also wiederum die allgemeinste

    und totalste Aktuation zu bewirken,

    die einem lebenden,

    damit erkennenden Wesen begegnen kann.

    Platon selber

    findet seinen Daimon solcher Art in Dionysios,

    der ihm die Aktuation

    eher als die Nötigung beibringt,

    seinen Aufenthalt nicht frei nehmen zu können.

    Auch zeigt sich

    die Dämonität der Unmittelbarkeit in der Episode,

    wo Dionysios sein Wort gegeben hat,

    einen Gegner nicht zu verfolgen,

    aber weiß sich nächstentags schon nicht mehr hinzu.

    Der dunkle Zorn, der Platon selber

    ob seiner Mahnung deswegen trifft,

    ist ein Reflex des Dämonischeren, Dionysios, darauf,

    daß nun eben Platon zu aktuieren,

    auf ihn einzuwirken trachtet.

    Dort erscheint als Paradox zugespitzt

    das Dilemma des Platon,

    welches sonst eher als milde Groteske merkbar ist,

    indem er, schon zu sehr aus seinen wahrsten

    (aristokratisch-artemisischen) Gründen,

    mit dem so allgemein gewordenen Zustand

    kollektiven Menschendaseins in der entstandenen Stadt

    ins Argument kommt.

    Wo er, mit Sokrates als Menschenkenner zur Seite,

    das Treiben des Menschenwesens, wie im Staat,

    nur beschreibt und kommentiert,

    und da, wo er aus der besten,

    kräftigsten Weltzeit der ursprünglichen Griechenexpansion

    das über lange Wohlerkannte und Geahnte kolportiert

    und auf seine Weise illuminiert,

    ist er in seinen besten Gründen,

    und mit Blick auf seine Bodhissatva-Statur

    vor und über aller Zeit

    (in Indien tauchte das einige Zeit später wieder auf

    in der Figur Šankaras),

    läßt sich vieles geradezu entwerten,

    was Spätere über die Idee und das Gute (vor allem)

    bemerkt haben,

    indem ethisches Geheck davon wird

    im nicht mehr so Unvermittelten,

    der Dämon des Unmittelbaren also

    mechanischer und blinder zur Geltung kommt.

    Die Idealsituation ethischen Ergründens ist eben die,

    in welcher Platon wahrgenommen wird:

    gesetzt, ein wacher, wahrhafter,

    gesunder Mensch befinde sich so wohl,

    daß ihn nichts unmittelbar treibt, lockt oder nötigt -

    was wird ihm einfallen können,

    mit der Welt,

    die ihn so in seiner Individualität

    wohlbehalten bei sich läßt,

    zu beginnen

    oder mit Blick auf weitere Welt-Aktualzeit,

    Lebenshorizont usw. anzurichten!

    Alles, was das Gute, das Ideale,

    das Wahre, Ethische, auch Notwendige erörtert,

    sollte nicht nur von dieser Warte her ausgehen,

    sondern sich immer wieder darauf einfinden:

    das Thema des Sabbath, des Sonntags.

    Platon an sich, als die unvergleichliche geistige Gestalt,

    lebt am besten von dieser still göttlichen Ironie,

    womit er denen nahe ihm, vor allem Aristoteles,

    besser und feiner aber noch Dritten,

    die ihn, Jenen und alle nach ihnen,

    in einem Blick haben werden,

    kleine Merkworte gibt,

    damit das später oft allzu Relative richtig zu situieren.

    So ist schnell klar,

    daß Aristoteles eben nicht mit Platon in einen Rang gehört,

    sondern: Platon gehört zum ursprünglichen, reinen Land,

    Aristoteles zu der Stadt,

    die darauf entsteht und deren Menschheit.

    Das sind Welten, fern voneinander, im selben Grund.

    Platon zeigt darin feinsten artemisischen Geist,

    die göttliche Ironie der Gazelle.

    Der Dämon ist natürlich eine urtümlichere Sache,

    als es in dieser gar nicht mehr so archaischen

    Weltzeit der klassischen Griechen sich verdeutlicht.

    (Damit eben die charakteristische Wendung

    vom nur Anthropischen

    der archaischen und atavistischen Zeiten

    zum elementar Humanen,

    das sich begrifflich verdeutlicht im Thema des Guten,

    wie einverständige Menschen es

    mit- und ineinander erkennen,

    sowie in der Weltsicht,

    die Jeder in selbem Sinn für's Wahre, für's Gute

    so vor sich hält wie jeder Andere -

    die befinden sich dabei elementar so wie die Kuh,

    welche einer anderen völlig neidlos,

    aber sinnlich interessiert, zuschaut,

    wie die etwas Gutes,

    meist ein wenig Ungewöhnliches, ißt,

    schmeckt da auf dem Atem mit,

    irgendwie hingerissen, fassungslos.)

    (Was Eudämonie nämlich am ehesten heißt.)

    Der Daimon hat eine Urgestalt, eine allgemeine,

    in der Befindung einfacher,

    miteinander alleingelassener Pueblovölker;

    die aneinander nicht vorbeikönnenden

    und gewissermaßen einander verfallenen Menschen

    unterhalten da Meinungen, ein Wesen, das betreffend,

    was sie von Jedem, egal wer's ist,

    aber eher vom Fremden, aktuieren können

    (das Fremde entspricht ja am ehesten der Daimonform,

    die schon den einfachsten Lebewesen

    das gelassne Leben benehmen kann) -

    elementar anthrop sind dabei

    die Ur-Gestenerwartungen des Sittlichen:

    was die Frau vom Mann erwarten kann,

    der Mann von der Frau,

    und für allgemeinsten, noch völlig weltlosen Horizont,

    das Kind von der Mutter,

    das Individuum von der Horde und diese von ihm.

    Das ist der horizont- und weltlose,

    als matriarchalisch meist charakterisierte

    Zustand zeitloser Vordergründigkeit

    einfacher, statisch lebender Völker,

    die keine exemplarische Sitte haben

    (so wie Dionysios nicht versteht,

    was Platon mit der objektiven

    Geltung des Versprechens meint),

    und wo das Meinen eben dämonisch zu sich kommt,

    als Befremden gegenüber unverstandener Differenz,

    raubt, plündert, schändet,

    benutzt einfach, was ihm widrig erscheint,

    aber nur dort, wo es selber nicht

    aus seinen nächsten Horizonten wissen muß.

    Diese Unmittelbarkeit des Niederträchtigen

    (da also, wo nie etwas weit

    vom leiblichen und örtlichen Platz seiner Geburt fortgeht,

    wo alles unter dem bleibt,

    wovon es ausgetragen wurde)

    zeigt sich immer wieder dann,

    wenn die unmittelbar daraus entstehende,

    immer noch hordenhafte Antithese,

    das archaische Kriegertum,

    solche Plätze

    (Aktuation als Schlacht

    im personlosen Daimon des Krieges)

    überwältigt und gründlich heimsucht.

    Diese Horden-Pueblo-Existenzform ist steinzeitlich,

    sicher mit Gartenherden- und Getreidewirtschaft verbunden,

    und findet sich so vor allem in Kleinasien,

    im Irak und nach Indien hin.

    Es hat sich später erwiesen,

    daß dieses Muster dämonischer Dekadenz

    und wüster, vernichtender Überwältigung

    auch ganze Weltreiche (Byzanz) erledigen kann,

    in einem dialektischen Prozeß,

    bei dem nicht einfach dieser oder jener Charakter

    (dämonische Dekadenz, Kriegsfurie)

    konnte dieser oder jener Partei zugesprochen werden.

    Die Troja-Sage gehört wohl

    exemplarisch in dieses Bild, als Schmuckblatt.

    Die Griechen selber hatten Glück,

    indem sie auf Inseln relativ sichere,

    für die Sinne weltoffene Siedlungen unterhalten konnten,

    vor räudigem Geläuf soweit sicher,

    wo die Elemente (Meer, Himmel, panische Natur)

    die Menschen bei tätiger Vernunft hielten.

    Daher die Sage von Kybris

    (Zypern, als großes Exemplar des Themas)

    der schaumgeborenen,

    das heißt: die fast ebenso wie Platon

    so gelassen in ihren Horizonten lebende,

    daher schöne Frau der Inseln,

    wo sie in Bergen und Triften

    (sie

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