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terrane Manifestationen: Ein Bericht aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
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eBook450 Seiten5 Stunden

terrane Manifestationen: Ein Bericht aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

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Über dieses E-Book

Yukan Q. Theben von Andromeda: Eine Gruppe junger, deutsch-franzö̈sischer Wissenschaftler gelingt der Bau eines Zugangs in eine benachbarte Galaxie. Um den intergalaktischen Status zu bewahren, begrenze ich, Y.Q.T. die Aktionen. Besuche auf exogalaktischen Planeten konfrontieren die Wissenschaftler mit fundamentalen Fragen zum Leben, zur Menschheit und zum Dasein an sich. Trotz faszinierender Fortschritte werden sie unmissverstä̈ndlich auf sich selbst als Menschen zurü̈ckgeworfen. Im 18. Jahrhundert hieß es für sie: Selber denken! Fü̈r Heute und Morgen gilt: Sie haben die Mittel, sie haben die Chance. Die Zukunft beginnt bei Ihnen. Selber handeln!
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum14. Juli 2020
ISBN9783749782543
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    Buchvorschau

    terrane Manifestationen - Klaus Paschenda

    1  Yukan Q. Theben

    Haben Sie schon einmal über die Zeit nachgedacht? Sicherlich.

    Haben Sie schon einmal über die zeitliche Einteilung Ihrer Tage nachgedacht? Sicherlich.

    Haben Sie schon einmal über die zeitliche Einteilung Ihres Lebens nachgedacht? Sicherlich.

    Und Sie wollen nicht wissen, wann es endet.

    Haben Sie schon einmal über die zeitliche Einteilung der Geschichte nachgedacht? Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft? Das ist einfach. Aber:

    Die Intelligenz der Einzeller, der Saurier, der alten Ägypter, des Abendlandes, der Andromedaner, ist das auch ein zeitlicher Ablauf? Oder ist die Zeit nur eine erdachte Konstruktion zur Ordnung der Ereignisse? Selbst wenn die Zeit nicht mehr wäre, es ist für Sie nicht von Bedeutung. Sie nutzen die Zeit zur Strukturierung ihres Lebens. Dabei soll es bleiben.

    Also:

    Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie die Erfindung der Zeit Ihnen das Handeln ermöglicht? Diese Seiten könnten für Sie der Start in eine neue Zeitepoche sein. Sie haben Ihr Leben, Sie haben die Chance.

    Zu mir: Auf der Erde trage ich den Namen Yukan Q. Theben. Ich bin ein Mensch, in etwa zumindest. Warum dieser Name? Unwichtig, über meine Herkunft werde ich vielleicht später berichten, Sie würden es im Moment nicht verstehen. Lassen Sie mich anfangen.

    Sie kennen den Spruch ‚Der Weg ist das Ziel‘. Das umschreibt in gewisser Weise meine Mission. Als Ziel habe ich den Weg, den Weg zu beobachten. In der deutschen Sprache, in der ich im Moment kommuniziere, kann das Wort Weg auch klein geschrieben werden: weg. Das dazugehörige Substantiv ist Wegsein im Sinne von nicht anwesend sein. Dann gälte: Das Wegsein ist das Ziel. Ganz abwegig ist das für meine Arbeit nicht. Doch noch bin ich nicht weg.

    Zurück zu Zeit und Zeitrechnung. An, auf einem Punkt in der Welt, in der wir uns im Moment befinden, in dem Moment, in dem diese Zeilen geschrieben werden oder auch in dem Moment, in dem diese Zeilen gelesen werden, existiert die Welt. Die Fragen, ob man an oder auf einem Punkt ist oder ob hier ein Moment vorliegt, bleiben außen vor. Der Einfachheit halber nehmen wir an, dass diese Erde, Sie und ich existieren. Wir sind in einer Manifestation. Genauer: Geschrieben habe ich diesen Bericht in einer relativ freien Gesellschaft, einer demokratischen Staatsstruktur mit einer Drei-Gewalten-Teilung. Das Leben des Einzelnen findet in der Regel in irgendeiner Form von Berufsleben, in Freundschaftskreisen und unterschiedlich gestalteten individuellen Beziehungen statt. Physikalisch betrachtet, geschieht dies in einem vierdimensionalen Konstrukt aus Raum und Zeit, in dem auch, nach Ihren Vorstellungen, die Entwicklungen des Kosmos und der Evolutionen ablaufen.

    Warum hebe ich auf die Zeit ab? Sie erfahren täglich, wie sich mit der Zeit der erlebbare Raum verändert. Denken Sie an die Römer, Columbus oder das Apollo-Programm. Nach üblicher Vorstellung mutierte in dieser skizzierten Zeitspanne die Erde räumlich gesehen von einer Scheibe zur Kugel. Hier ist nicht das Thema, was der Kugel folgt. Der für den Menschen verfügbare Raum vergrößerte sich. Basis zur Beherrschung des Raumes ist eine verlässliche Zeitmessung. Anders gesagt: Erst mit der Fähigkeit zur Zeitmessung wird eine Erweiterung des Lebensraumes möglich.

    Die Welt und ihre Größe zu erfahren, sind dem Leben von Natur gegeben. Um sich zurechtzufinden, wird der Raum in Meilen, Metern oder einer sonstigen Einheit gemessen. Auch die Zeiterfahrung ist grundsätzlich. Jedes bewusste Lebewesen kann zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unterscheiden. Ein Hinweis auf eine implizite Zeitwahrnehmung findet sich schon bei Tieren. Säugetiere können ebenso wie Menschen nach einer gewissen Zeit von sich aus das Bewusstsein abschalten, um es dann nach einer Erholungsphase wieder in Betrieb zu nehmen. Dieses sogenannte Schlafen ist ein Prozess, der kaum in seiner Dauer gesteuert werden kann. Mit dem Tag-Nacht-Wechsel ist eine einfache Zeitstrukturierung möglich. Eine Messbarkeit, wie sie dem Menschen mit Schritten im Raum möglich ist, steht für die Zeit nicht zur Verfügung. Sie können in der Zeit nicht zurückgehen. Mit der kulturellen Fähigkeit, Zeit zu messen, beginnt eine neue Epoche einer jeden Intelligenz. Die Vierdimensionalität wird grundsätzlich erfassbar, die Tür zur Technik geöffnet. Hier nicht zu diskutieren sind intergalaktische Zeitskalen.

    In Ihrer Geschichte der Erde scheint diese Phase etwa 4000 Jahre alt zu sein. In der 11. Dynastie, etwa um 2120 v. Chr. beginnend, entwickelte sich Theben als Hauptstadt Ägyptens und blieb es bis zur 18. Dynastie. Mentuhotep II., Pharao der 11. Dynastie, ließ sich in Theben einen Palast errichten, neben den 550 Jahre später Hatschepsut ihr heute noch beeindruckendes Millionenjahrhaus erbaute. Millionenjahrhäuser sind in der Interpretation der klassischen Ägyptologie Totentempel, die die mystischen Vereinigungen von Königen und Gottheiten darstellten. Aber das ist zu eng gesehen. Sie sind die Dokumentation der Wahrnehmung von Manifestationen durch den Menschen. Schon die weit vorher erbauten großen Pyramiden können als besondere Form der Geschichtsschreibung angesehen werden. Regeln und Gesetze des Seins, des Werdens und Vergehens wurden angewendet und archiviert. Häuser wie Bilder wie Texte sind Darstellungen von Sichtweisen der Welt. Der Mensch begann zu gestalten und zu dokumentieren.

    Um 1550 v. Chr. hinterließ Amenemhet², ein Fürst jener Zeit, diese Grabinschrift:

    Ich … fertigte seiner Majestät Amenophis I. eine Wasseruhr, die zu jeder Jahreszeit richtig war. Sommer und Winter zeigte sie die Stunde an ihrer Stelle. Nie wurde Ähnliches seit der Urzeit hergestellt.

    Dabei berücksichtigte er auch die unterschiedliche Viskosität³ des Wassers bei Tag und Nacht. Theben kann als der Ort angesehen werden, in dem die Zeitmessung der Menschen ihren Ursprung fand. In der Folge waren die Ägypter in der Lage, ihre Manifestation in Raum und Zeit zu erfassen. Gestirne und Terra konnten in einen stimmigen Zusammenhang gebracht werden. Die Regeln, nach denen sich die Lebenswelt veränderte, wurden formuliert.

    Mit der Möglichkeit, Zeit zu strukturieren, begann die technische Epoche der Menschheit. Bis heute wurde auf Terra nicht erkannt, dass dies ein besserer Zeitpunkt ist, um die historische Zeitskala festzumachen. In weiten Bereichen gilt immer noch der gregorianische Kalender, der am Geburtstag eines Religionsgründers verankert ist.

    Jahrtausende später, davon berichte ich hier, wird ein neues Tor aufgestoßen. Wieder bieten sich Ereignisse für eine Unterteilung der Zeitskala an. Nach der naturwissenschaftlich-technischen Phase könnte eine neue Epoche folgen. Das ist zumindest die Erfahrung, die wir Andromedaner aus der Beobachtung von Tausenden von kosmologischen Habitaten gewonnen haben.

    Betrachten Sie die Abbildung.

    Mit der Konstruktion von Chronometern, Zeitmessern präzise übersetzt, beginnt die technische Epoche. Vor dem Schritt zur nächsten Epoche ist eine Raute gezeichnet. In der klassischen Symbolik von Flussdiagrammen, wie sie auf der Erde verwendet werden, steht dieses Zeichen für eine Entscheidung. Der Ablauf der Ereignisse kann zu einer höheren Stufe führen aber auch zum Untergang der Zivilisation, was planetarisch ein Rückfall auf die Ebene der Materie bedeuten würde. Aus kosmologischer Perspektive wäre das nicht weiter erwähnenswert.

    Diese Entscheidung steht auf der Erde an. Was auf dem Weg bis heute passierte, können Sie im kollektiven Wissen unter dem Stichwort Geschichte nachlesen. Nur weniges, wie Galilei, die Französische Revolution oder Norbert Wiener⁴, sind erwähnenswert.

    Noch eine Anmerkung zu meinem Bericht aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft: So wenig ein Mensch der Vergangenheit die Sprache der Gegenwart versteht, so schwierig ist es für den Gegenwärtigen, Gedanken der Zukunft zu verstehen. Ich bin aus der Zukunft. Wenn ich mich bemühe, Ihre Sprache zu sprechen, werden Sie vielleicht manches nicht gleich nachvollziehen. Berichte sind von Natur aus gelegentlich langweilig, dann anstrengend. Sie sollen Informationen für zukünftiges Handeln bereitstellen. Daher müssen sie verschiedentlich zweimal gelesen werden.

    Ihre Sprache hat mehr als fünf Millionen Wörter. Üblicherweise kennen Sie etwa fünfzigtausend davon, was circa ein Prozent ist. Diese Darstellung hat ungefähr neunzigtausend Wörter. Wie viele verschiedene Wörter auch in diesem Bericht enthalten sind, der eine wird dieses, ein anderer jenes Wort nicht verstehen. Selbst ich verstehe nicht alle Ihre Wörter. Menschen sind kreativ im Erfinden neuer Deutungen. Aus den genannten Gründen sind hier und dort Fußnoten zur Erläuterung eingefügt.

    Beginnen wir mit dem Bericht.

    ² Amenemhet war ein Fürst, der einen der Verwaltungsbezirke am Nil betreute. Die Pharaonen hatten Ägypten entlang des Nils ein mehrere Verwaltungsgebiete aufgeteilt. Aus: https://de.wikipedia.org/wiki/ Amenemhet_(18._Dynastie) (18.11.2019)

    ³ Mit Viskosität wird die Zähigkeit einer Flüssigkeit bezeichnet. Die Viskosität von Honig ist ungefähr 10.000-mal größer als die von Wasser.

    ⁴ Der Mathematiker Norbert Wiener hat 1948 die Kybernetik als Wissenschaft von Steuerung und Regelung entscheidend begründet.

    2  Geneviève

    In einem kleinen Ort in der Nähe von Neuf-Brisach knurrte, nicht schnurrte, eine junge Frau vor sich hin. Ihr Name war Geneviève, doch sie wurde nur Geniè genannt. Hier, auf und um den geerbten Hof, den sie einfach La Ferme⁵ nannten, hatte sich eine bunte Truppe junger Wissenschaftler gefunden, die auf etwas gestoßen waren. Geniè war ein temperamentvolles Mädel, groß, schlank, mit langen schwarzen Haaren und einem lockeren Mundwerk. Wenn sie nicht weiter kam, hatten die anderen ganz schön zu leiden. Auf dem kleinen Anwesen lebten sie zu fünft. Ihre Schwester Marie, von Beruf Mathematikerin, kochte mit Leidenschaft, und fand ihre Ergänzung in Pierre, einem schraubenden Experimentalphysiker. Ihr Bruder Maxim, theoretischer Physiker, war von praktischer Arbeit im Grunde weniger angetan. Das wurde aber akzeptiert, da Geniè sich einen handwerklich veranlagten Italiener, kurz Lodo genannt, geangelt hatte.

    Sie hatten sich die Aufgaben geteilt. Geniè kümmerte sich um den Papierkram und die sonstige Verwaltung. So war sie in den Bereich hineingewachsen, Berichte zu schreiben, Wissensbanken zu pflegen und sich um alles Dokumentative zu kümmern. Im Grunde mochte Geniè das, aber manchmal war es auch sehr knifflig zu verstehen, was die anderen von sich gaben. Dann konnte ein wenig Meckern nicht schaden, das befreite die Seele.

    Innerlich dachte sie gelegentlich: ‚Immer bin ich der Depp, der die Brut von diesen Ein-, Zwei-, Dreisteins und den anderen Intelligenzbestien ins Normale übersetzen darf.‘ Die Bildschirme, die sie umgaben, waren mit Diagrammen, Formeln und Textwüsten überfüllt. Was ist der Kern?

    ‚Der Zero-Time-Transmitter im Vergleich zur konventionellen Nachrichtenübertragung durch Funk‘.

    Der Titel war einfach.

    ‚Konventionelle Nachrichtenübertragung durch Funk? Langweilig, aber wie erkläre ich einen Zero-Time-Transmitter?‘, überlegte sie und fertigte eine Liste von Stichwörtern an, um sich durch die wichtigsten Begriffe zu hangeln.

    - konventionell: Wie Nachrichtenübertragung heute funktioniert.

    - Nachrichtenübertragung: Eine Nachricht wird von A nach B befördert.

    - Nachricht: Eine Information, die von etwas ausgeht (Sender) und mit der etwas Anderes (Empfänger) was anfangen kann, das für ein Anderes also eine Bedeutung hat.

    - Bedeutung: Voraussetzung ist eine gemeinsame Sprache; Bedeutungen werden Symbolen zugeordnet.

    - Information: Das Symbol und seine Bedeutung bilden die Information.

    - Symbol: Das Symbol benötigt einen Träger z.B. ein Blatt Papier.

    => Information kann nur bezogen auf einen Träger existieren. Einer Eigenschaft von Materie oder Energie wird eine andere Eigenschaft zugeordnet. Eine Bedeutung wird definiert. Beispielsweise weist der Konstrukteur einer grünen Leuchte eine bestimmte Eigenschaft zu, etwa ‚alles läuft‘. Das kann jemand, der die Verknüpfung von grüner Kontrollleuchte und ‚alles läuft‘ kennt, verstehen; er wird informiert.

    Und weiter:

    - Funk: Sendung und Empfang von elektromagnetischen (= em) Wellen, die Nachrichten übertragen. Die em-Wellen sind die Träger.

    - Senden: Die Nachricht wird auf die elektromagnetische Welle gepackt. Die Welle wird ausgestrahlt.

    - Empfangen: Die elektromagnetische Welle wird registriert, die Nachricht wieder herunter genommen und in eine für den Empfänger brauchbare Form wie beispielsweise Sprache umgewandelt.

    - wichtig hier: Die Übertragungszeit, elektromagnetische Wellen sind schnell, aber es wird immer Zeit gebraucht. Von der Erde zum Mond brauchen sie etwa 1,3 Sekunden.

    - neu: Der Zero-Time-Transmitter, Geräte, zwischen denen die Nachrichtenübertragung unendlich schnell ist. Es wird keine Zeit zur Übertragung der Nachricht benötigt. Damit könnte ein Roboter auf dem Mond von der Erde in Echtzeit gesteuert werden, weil es keine Verzögerungen durch die Laufzeit elektromagnetischer Wellen gibt.

    ‚Das war es schon‘, dachte Geniè. Schnell noch eine Grafik dazu:

    Damit eine Nachricht in dem Moment, zu dem sie der Sender erstellt, gleichzeitig beim Empfänger ankommt, braucht jeder einen Zero-Time-Transmitter (kurz: ZTT). Transmitter heißen sie, weil jedes Gerät zugleich senden und empfangen kann.

    ‚Wir wissen, wie es geht. War doch einfach. Den Kaffee hab ich mir verdient.‘

    Beim Gang in die Küche kam es ihr in den Kopf:

    ‚Verschränkte Photonen.⁶ Das muss ich ja auch noch halbwegs allgemeinverständlich in die Köpfe bringen. Im alltäglichen Leben sehen wir die Verschränkung nicht, diese schon etwas unheimliche Verbindung zwischen zwei Lichtteilchen.‘

    Geniè wühlte sich durch Texte, stolperte über Physiker wie Einstein und Bohr, aber eine anschauliche Erklärung für das, was hinter dieser wunderlichen Eigenschaft stand, war nicht zu finden.

    ‚Der Normalverstand schien ungeeignet. Vermutlich waren die höheren Weihen der physikalischen Päpste erforderlich.Aber die schienen sich in der Sache auch nicht alle einig zu sein.‘

    Sie beschloss, das nochmals mit den anderen zu diskutieren.

    ⁵ ‚La Ferme‘ aus dem Französischen übersetzt bedeutet Bauernhof oder auch Bauerngut.

    ⁶ Sind zwei Teilchen so miteinander verbunden, dass eine Zustandsänderung des einen Teilchens direkt eine Zustandsänderung des anderen Teilchens verursacht, nennt man diese beiden Teilchen verschränkt. Dabei spielt weder die Entfernung noch der zeitliche Abstand zwischen den beiden Teilchen eine Rolle. Befindet sich eines der beiden Teilchen in irgendeiner anderen Galaxie und das andere auf der Erde, wird keine Zeit für die Übertragung der Verschränkung benötigt. (Stand 2018)

    3  Tische

    Geneviève versuchte sich entspannt hinzusetzen, scheiterte jedoch wieder an Platz und Härte. Für eine Größe von 1,87 Metern waren die Sitzabstände nicht geplant. Warum mussten sich die Airlines mit ihren Sitzen an den Folterstühlen der Hexenverhöre orientieren? Zugegeben, die Nägel fehlten, aber das machte die Sache auf einem Transatlantikflug nicht angenehmer.

    Sie hatte sich im Freizeit-Look gekleidet. Die dunkelblaue Jeans betonte ihre schlanke Figur. Nur der kaffeebraune Rollkragenpulli harmonierte nicht hundertprozentig mit der schwarzen Haarpracht, doch egal, bequem hatte heute Vorrang.

    Toronto war besser gelaufen, als sie alle erwartet hatten. Die Nachricht ‚Habe Vater gefunden‘ war schon durch. Es war nicht ganz einfach gewesen, die Investoren zu überzeugen, aber auf der Basis der Publikationen ihres Bruders Maxim im Umfeld der Verschränkungstheorien hatten sich Konsorten aus Physikern und Geschäftswesen fangen lassen. Physiker sind immer neugierig. Die hatte man gleich in der Tasche. Ihre Schwester Marie, das mathematische Genie der Familie, vertrat die These, dass die bisher bekannten Eigenschaften der Verschränkung nur der Gordische Knoten an den Tempeltüren eines neuen Weltbildes seien. Aber das behielten sie für sich, das war die Zukunft von La Ferme. Mit der Verschränkung waren Physiker und Techniker auf der ganzen Erde gut beschäftigt, sollten die erst einmal das verstehen.

    Dagegen tickten die Geschäftswesen völlig anders. Es gab nichts außer ungezügelter Macht- und Geldvermehrung, das erste Gebot der heutigen Zivilisation. Sie hielt das für schwachsinnig.

    Mit einem ungewöhnlichen Manöver war es Geniè gelungen, diese zu vereinnahmen. Schon als Schülerin hatte sie sich mit der Deutung physikalischer Phänomene auseinandergesetzt. Ein alter Lehrer hatte sie auf Bertrand Russell und dessen Beobachtungen zum Sehen eines Tisches hingewiesen.⁷ Zunächst hatten sich die Geschäftswesen bei der Präsentation wie ungläubige Geister angeschaut, als Geniè begann, aus einem Buch vorzulesen. Das ging während einer Businesspräsentation doch nicht! Wo waren denn da die Punkte, die zu Geld führten? Aber sie las vor:

    Es scheint mir, daß ich jetzt auf einem Stuhl sitze, an einem Tisch von bestimmter Gestalt, auf dem ich beschriebene oder bedruckte Papiere sehe. Wenn ich meinen Kopf drehe, sehe ich vor dem Fenster Gebäude, Wolken und die Sonne. Ich glaube, dass die Sonne etwa 150 Millionen Kilometer von mir und der Erde entfernt ist, daß sie eine heiße Kugel und sehr viel größer als die Erde ist, daß sie dank der Erdumdrehung jeden Morgen auf- und noch bis in die ferne Zukunft aufgehen wird. Ich glaube, daß, wenn irgendein anderer normaler Mensch in mein Zimmer kommt, er dieselben Stühle, Tische, Bücher und Papiere sehen wird, die ich auch sehe, und dass der Tisch, den ich sehe, derselbe ist wie der Tisch, dessen Druck gegen meinen aufgestützten Arm ich spüre.

    Es lohnt sich eigentlich kaum, dies alles so ausdrücklich zu betonen, außer wenn ich es mit jemandem zu tun habe, der zweifelt, ob ich überhaupt etwas weiß. …

    Obwohl ich glaube, daß der Tisch ‚in Wirklichkeit‘ überall die gleiche Farbe hat, sehen die Stellen, die das Licht reflektieren, viel heller aus als die übrigen, einige Stellen erscheinen in Folge des reflektierten Lichts sogar weiß. Ich weiß, daß andere Stellen das Licht reflektieren werden, wenn ich mich bewege; die scheinbare Verteilung der Farben auf dem Tisch wird sich bei jeder Bewegung, die ich mache, verändern. …

    Aber die anderen Farben, die unter anderen Verhältnissen erscheinen, haben ein ebenso gutes Recht, für ‚wirklich‘ genommen zu werden, und deshalb müssen wir - um den Verdacht der Begünstigung zu vermeiden – leugnen, daß der Tisch, für sich genommen, irgendeine bestimmte Farbe habe.

    Dasselbe gilt für die Struktur der Oberfläche. Mit dem bloßen Auge kann man sehen, wie die Fasern des Holzes verlaufen, aber im Übrigen sieht der Tisch glatt und eben aus. Wenn wir ihn durch ein Mikroskop betrachteten, dann würden wir

    Unebenheiten bemerken, Erhöhungen und Vertiefungen und allerlei Unterschiede, die für das bloße Auge unsichtbar sind. Wann sehen wir den ‚wirklichen‘ Tisch?

    Mit der Gestalt des Tisches steht es nicht besser. Wir haben alle die Gewohnheit, Urteile über die ‚wirkliche‘ Gestalt von Dingen abzugeben, und wir tun das so gedankenlos, daß wir uns einbilden, wir sähen tatsächlich die wirklichen Gestalten. Aber wenn wir versuchen, etwas zu zeichnen, müssen wir alle lernen, daß ein bestimmter Gegenstand von jedem Blickpunkt aus eine andere Gestalt hat. Wenn unser Tisch ‚in Wirklichkeit‘ rechtwinklig ist, wird er von fast allen Blickpunkten so erscheinen, als ob seine Platte zwei spitze und zwei stumpfe Winkel hätte. …

    Der wirkliche Tisch – wenn es einen gibt – ist uns überhaupt nicht unmittelbar bekannt, sondern muß etwas sein, dass aus dem uns unmittelbar Bekannten erschlossen worden ist.⁸

    Wie vermutet, war dann in einer Spontanphase allerlei an wirren und weniger wirren Gedanken aus den Köpfen der Zuhörer hervorgestoben. Nach Kaffee und Luftholen musste sie den Geschäftlern versprechen, die Lösung für das Tischproblem zu liefern. Nur eine junge Dame mit einem ziemlich langen, komplizierten Nachnamen blieb ruhig und schrieb die eine oder andere Notiz auf ein hochwertiges Tablet. Die Investoren hatte sie als Wirtschaftsjuristin vorgestellt. Den wohl griechischen Namen Konstantineopulos konnte man sich kaum merken. Sie war die Einzige, die das Geschehen wie teilnahmslos verfolgte. Ihre Augen funkelten in einem dunklen Türkis. Geneviève war sicher, dass sich dahinter ein Vulkan verbarg, der, falls notwendig, alles vorhandene mit Lava bedecken würde. Also Vorsicht, denn eine gute Lösung zum Tischproblem hatte Geniè nicht. Sie wusste nur, dass vor Jahren in Deutschland jemand einen brauchbaren Workaround⁹ entwickelt hatte.

    Der ‚wirkliche Tisch‘ war aber nur ihre Einleitung zur Funktion des ZTT. Was im Kopf des Herrn Russell vorgegangen war, hatte sie in die Technik übertragen:

    „Nehmen Sie an, eine Person, ich nenne sie Alice, macht ein Foto von dem Tisch. Alice registriert, fotografiert diese, ihre spezielle Sicht des Tisches. Die anderen Sichtweisen bleiben erhalten und könnten von Bob, Charlie oder wem auch immer erfasst werden. Nur die Sichtweise von Alice ist blockiert, denn sie steht ja da mit ihrer Kamera. Ihre Position kann kein anderer einnehmen. Jetzt vereinfachen wir das System: Der Tisch steht so, dass es nur zwei Möglichkeiten gibt, ihn zu fotografieren."

    Um das Gesagte bezüglich zweier Sichtweisen zu veranschaulichen, zeigte sie eine Grafik. Ein rechteckiger Kasten wird von Alice und Bob unterschiedlich gesehen.

    Den Gedankengang führte sie dann weiter: „Es gibt eine Sichtweise, die durch Alice belegt ist, und eine andere, die in der Abbildung Bob eingenommen hat. Zwischen beiden besteht eine Verbindung: Das ist der Tisch. Wenn Alice sich mit einer Sichtweise beschäftigt, kann Bob nur die zweite sehen. Beide Sichtweisen zusammen sind ein System. Genau in dem Moment, wo Alice sich für eine Position entscheidet, hat Bob keine Wahl mehr.

    Das ist das Entscheidende: Die Auswahl von Alice ist mit den Möglichkeiten von Bob verschränkt, wie man fachsprachlich sagt. Wählt Alice Sichtweise 1, bleibt Bob nur Sichtweise 2. Umgekehrt: Wählt Alice Sichtweise 2, bleibt Bob nur Sichtweise 1. Zwischen der Entscheidung von Alice und der Wahlbeschränkung von Bob vergeht keine Zeit. Aber beide betrachten den gleichen Kasten. Das Objekt ist der Anker für die Verschränkung, das Verbindende

    Für das Folgende ersetzen wir jetzt das Verbindende durch die Nachricht, bleiben aber bei der räumlichen Anordnung unseres Beispiels. Wenn Alice jetzt ein Buch auf einen Tisch legt, hat sie eine bestimmte Sichtweise auf das Buch. Bob hat keine Wahl, er sieht das Buch aus einer anderen, durch das System festgelegten Perspektive. Die Sicht von Alice ist mit der von Bob zeitgleich fest verbunden.

    Eine solche Verschränkung ist die Basis für den Zero-Time-Transmitter. Der sendende ZTT entspricht Alice, der empfangende ZTT ist Bob. Wenn der sendende ZTT eine Sicht der Nachricht definiert, muss Bob eine andere nehmen. Wenn es nur zwei Sichten gibt und die Sichtweise von Bob, jetzt der empfangende ZTT, bekannt ist, weiß man, was Alice gesendet hat."

    In der Folge war es ihr gelungen, mit Animationen Grundzüge der Physik dahinter zu erklären. Wie auf diese Weise eine Nachrichtenübertragung funktionierte, hatte sie grob angedeutet. Den Investoren sollte genügen, dass damit Geld zu verdienen war.

    Mehr war nicht zu verraten. Hier ging es nur um die Beschaffung finanzieller Mittel für die weitere Forschung. Der Weg zu den Manifestationen blieb ihre Sache. Auf atomarer Ebene waren ihren ersten Versuche erfolgreich gewesen. Die Skalierung auf makroskopische Dimensionen schien machbar, mit beträchtlichem Aufwand. In der Theorie deuteten sich Möglichkeiten an, die sie noch nicht überblickten. Daheim in La Ferme hatten sie beim Aperitif bereits häufiger gescherzt, wer welchen Nobelpreis gewinnen würde. Ihr Bruder Maxim zitierte sich dann aus nicht existierenden Artikeln der Nature.¹⁰ Bei diesen Erinnerungen und an den Erfolg in Toronto denkend nickte Geniè trotz der quälenden Bestuhlung des Fliegers ein wenig ein.

    Auch die Anonymität der Sache schien gut gelaufen zu sein. Im Vorfeld war alles über verschlüsselte Kanäle abgesprochen worden. Auf Toronto, der größten Stadt Kanadas, als Treffpunkt hatte man sich sofort geeinigt. Kanada galt als unauffälliges Land. Toronto mit seinem riesigen Einzugsgebiet gab sich sehr multikulturell, hatte aber dennoch kein übermäßiges Touristenaufkommen. Mittlerweile gab es in den Cafés auf den Islands auch für Europäer akzeptablen Kaffee. Schade, dass der Aufenthalt nicht länger gedauert hatte. Sie wäre noch gern zu den Niagara-Fällen gefahren. Wieder verfiel sie ins Träumen, kam auf Paris. Sie musste den Flieger nach Mulhouse erreichen. Dort wartete hoffentlich wohlbehalten ihr alter Peugeot 405, den ihr Vater kurz vor seinem Tod rundum restauriert hatte. Sie freute sich auf die Heimfahrt. Auch klassische Technik hatte etwas.

    ⁷ Bertrand Russell, 1872-1970, Mathematiker, Philosoph, Nobelpreis für Literatur 1950, hat sich unter anderem mit den grundlegenden Fragen nach der Erkenntnis auseinandergesetzt.

    ⁸ Russel, Bertrand: Probleme der Philosophie; Frankfurt, 9. Aufl. 1981; S. 9-13 gekürzt

    ⁹ Wir nehmen einfach an, dass ein Tisch existiert. Das nennt man hypothetischen Realismus. Aus: Vollmer, Gerhard: Evolutionäre Erkenntnistheorie; Stuttgart, 6. Aufl. 1994, S. 34ff.

    ¹⁰ Die Zeitschrift Nature ist eine führende, wöchentlich erscheinende naturwissenschaftlich orientierte Fachzeitschrift.

    4  La Ferme

    Marie stürmte in die große Scheune von La Ferme zu ihrem Pierre. Etwas kleiner und zierlicher als ihre Schwester Geniè, sie kam mehr nach der Mutter, aber mit dem gleichen Temperament ausgestattet, verband sie eine innige Liebe mit Pierre. Sie hatten sich in Paris kennengelernt als Marie an der École Polytechnique studierte. Während sie dort ein hervorragendes Examen in Mathematik ablegte, war Pierre nicht nur ihren Kochkünsten verfallen. Für ihn war es immer ein Rätsel, wie eine so muntere Person sich mit solcher Begeisterung in den doch sehr trockenen Höhen der Mathematik verlieren konnte. Er war eher das Gegenteil, einer von den langweilig wirkenden Experimentalphysikern, die scheinbar ausschließlich ihr technisches Gelumpe im Kopf hatten. Wahrgenommen wurde er als jemand, der mit beiden Beinen auf dem Boden des Lebens stand, am liebsten hüfthoch mit Werkzeug und Messgeräten umgeben. Einen alten ‚Franzosen‘, ein Geschenk seines Großvaters an den damals noch kleinen Pierre, hatte er meist bei sich.¹¹

    Nur zwei Umstände pflegten ein Lächeln auf sein ernstes Gesicht zu zaubern, nämlich wie jetzt, wenn seine Liebe seine Kreise störte oder wenn Hamlet, der Hofhund, um Aufmerksamkeit buhlte. Der war als Welpe praktisch zeitgleich zum Einzug von Pierre nach La Ferme gekommen. Die beiden hatten sich gleich gemocht. Für Hamlet, absolut verfressen, war das eine optimale Beziehung, denn Pierre liebte Marie und Marie hatte die Küche. Meist döste Hamlet, keine Bulldogge, sondern ein majestätischer Berner Sennenhund, vor dem alten originalen Bulldog¹², der mit allerlei historischen landwirtschaftlichen Geräten, die keiner mehr benötigte, in einer Ecke abgestellt war.

    In der Scheune hatte sich Pierre zwei Arbeitsplätze fürs Grobe eingerichtet. Eine Hebebühne stand ebenso zur Verfügung wie die eine oder andere Maschine zur Bearbeitung von Holz und Stahl. Das sah alles nach bäuerlicher Werkstatt des letzten Jahrhunderts aus. Vieles war noch von Maries Vater. Zwei große Bildschirme und ein offensichtlich selbst gebauter Arbeitsroboter wiesen auf die Gegenwart hin. Durch die offene Tür in den ehemaligen Hühnerstall konnte man einen Blick auf modernste Werkzeugmaschinen erheischen.

    Im Moment war Pierre zur Entspannung mit der Feinabstimmung des 2,8l-Motors beschäftigt, den er in den 82er Land Rover eingebaut hatte. Der alte Landy-Motor war sehr schlapp gewesen. Demnächst würde er zusätzlich die Bremsen verstärken, damit das Kräftegleichgewicht gewahrt bliebe. Er liebte die Auseinandersetzung mit der alten Technik. Häufig fanden sich durch analoges Denken Lösungsansätze für aktuelle Probleme. Schon während seines Studiums hatte er bedauert, dass die technischen Wissenschaften überhaupt keinen Sinn für ihre eigene Geschichte besaßen und gefundene Lösungen wieder vergaßen. Sicher könnte er einen neuen KI-Allradtransporter kaufen, aber Freaks fahren freakig.

    Während seine Marie sich in der Küche austobte, waren die historischen Gerätschaften sein Sandkasten. Marie, die Mathematikerin, suchte und fand den Ausgleich am Kochtopf. Manchmal sah man sie in der Küche, wie sie in einem abgenutzten Escoffier¹³ blätterte, um dann plötzlich zum Screen an der Wand zu stürzen, den sie dann mit Formeln verstopfte.

    „Pierre, Geniè hat Vater gefunden!"

    Sie riss ihn vom Laptop weg und sprang ihm an den Hals. Dieses quirlige schwarzhaarige Persönchen mit dem süßen Mund war einfach toll. Das sorgte für Anregungen einer anderen Art. Wohlig knurrend ließ er die Küsse auf sich niederprasseln. „Komm, wir trinken einen Crémant darauf."

    Pierre und Maire gingen Hand in Hand nach draußen. Unter der ehrwürdigen Platane, die mitten im Innenhof stand, spendete eine Plane einer verwitterten Sitzgruppe Schutz. Maries Bruder Maxim öffnete bereits den Crémant. Eine uralte Lichterkette voller bunter Glühbirnen dekorierte den sommerlichen Treffpunkt. Hier war man ungestört. Das Anwesen hat einen fast rechteckigen Grundriss. Scheune, Nebengebäude und Wohnhaus waren durch eine über zwei Meter hohe Mauer verbunden, die zwar die Sicht auf das Land verhinderte, doch eine burgähnliche, gemütliche Stimmung verschaffte. Der ideale Ort für ein anregendes Schlückchen. Mit geübter Hand, wie sich das für einen mittelgroßen Franzosen gehörte, schenkte Maxim den Schaumwein ein.

    „Auf Geniè, unser PR-Genie!"¹⁴ Das war die Ansage aller.

    „Marie, weißt du, wann sie hier eintreffen wird?" fragte Maxim.

    „Laut Plan am Brett morgen gegen 22 Uhr." Das Brett war ein wandfüllender Screen im hinteren Teil des Flurs, der über Gesten und Sprache gesteuert wurde.

    „Ich habe die Lasagne bereits vorbereitet, wird ein spätes Essen werden."

    Sie fuhr fort: „Wenn unser Italiener Lodo morgen aus Turin zurückkommt, muss er einen passenden Bardolino¹⁵ aus seiner Unterwelt holen." Lodo hieß eigentlich Lodovico di Ruffia und war recht groß. Er war stolz darauf, seinen Stammbaum auf einen der Gründer der ehemaligen Fiat-Werke zurückführen zu können. Wie Lodo und Geniè sich gefunden hatten, wusste keiner, nur dass Lodo wie Pierre ein handwerklich orientierter Physiker war, hatten alle längst begriffen.

    „Ok", meinte Pierre, „eine lange Nacht. Wir müssen klären, dass wir möglichst schnell die Demo vorbereiten und

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