Smart City – Made in Germany: Die Smart-City-Bewegung als Treiber einer gesellschaftlichen Transformation
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Buchvorschau
Smart City – Made in Germany - Chirine Etezadzadeh
Hrsg.
Chirine Etezadzadeh
Smart City – Made in Germany
Die Smart-City-Bewegung als Treiber einer gesellschaftlichen Transformation
../images/446927_1_De_BookFrontmatter_Figa_HTML.pngHrsg.
Prof. h.c. Dr.Chirine Etezadzadeh
SmartCity.institute, Stuttgart, Deutschland
ISBN 978-3-658-27231-9e-ISBN 978-3-658-27232-6
https://doi.org/10.1007/978-3-658-27232-6
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Geleitwort von Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags
../images/446927_1_De_BookFrontmatter_Figb_HTML.jpgGrundlegender Wandel – Digitalisierung als Chance
Die Städte haben begonnen, ihre Strukturen und Abläufe neu zu denken. Durch digitale Online-Angebote wird die Verwaltung besser erreichbar, und auch die Verwaltungskultur entwickelt sich weiter – frei nach dem Motto: „Die Daten sollen laufen und nicht die Bürger".
Städte werden mit digitaler Unterstützung viele Bereiche der Daseinsvorsorge noch leistungsfähiger, aber auch das Lebensumfeld der Bürgerinnen und Bürger noch attraktiver machen können. Darüber hinaus bietet sich die Chance neuer Angebote, wie etwa virtuelle Konzert- oder Museumsbesuche. Außerdem entstehen zunehmend Dienstleistungen, die bislang eher getrennte Aufgabenfelder neu zusammenbringen, beispielsweise die klassische Straßenbeleuchtung mit Parkplatzsensoren und intelligenter Parkraumbewirtschaftung. Immer mehr kommunale Unternehmen bieten sogenannte integrierte Dienstleistungen bereits im Bereich Energie und Mobilität an.
Sensoren und Aktoren, mobile Netze und Geräte oder künstliche Intelligenz werden in vielen Aufgabenfeldern der Städte immer häufiger eingesetzt werden. Daraus ergibt sich in den Städten eine große Themenvielfalt im Bereich der Digitalisierung. Sie reicht schon heute vom Online-Portal für Verwaltungsleistungen über die digitale Stadtentwicklung zur Smart City und vom Digitalpakt für Bildung bis hin zum Einsatz von Drohnen und Robotik im Brandschutz.
Wir können im nationalen Rahmen nicht mehr alles regulieren, was die Digitalisierung zum Teil auch an unerwünschten Veränderungen mit sich bringt. Cybermobbing und Hassbotschaften lassen sich zwar rechtlich sanktionieren, aber es obliegt den großen Betreibern von Plattformen wie YouTube, Facebook, Twitter oder Instagram, dieses schädliche Nutzerverhalten auf Basis ihrer Nutzungsbedingungen zu unterbinden. Auf der anderen Seite kann über genau diese Nutzungsbedingungen auch bestimmt werden, welche (politischen) Inhalte überhaupt kommuniziert werden. So kann sich die politische Kommunikation grundlegend verändern.
Entwicklungspfade sind offen
Die digitale Transformation muss vor Ort in den Städten praktisch gestaltet werden – vielleicht auch hin und wieder in Form eines Experiments. In der Stadtentwicklung spielt langfristige Planung eine wichtige Rolle und ist ein bewährtes Instrument. In der digitalen Entwicklung kommt gerade langfristige Planbarkeit an ihre Grenzen. Wer kann vorhersehen, wie wir in 5 bis 10 Jahren leben werden?
Ein Rückblick zeigt, wie unberechenbar die Entwicklung in ihrer Kombination aus technischer Entwicklung und Massenadaption ist. Nach einer Umfrage sind E-Mail, Smartphones und Online-Shopping derzeit die bedeutendsten Digitaltechniken der vergangenen 30 Jahre für die private Nutzung. Selbst zum Zeitpunkt der Erfindung war die überragende Bedeutung nicht erkennbar, die wir diesen Techniken heute zumessen:
Die E-Mail existiert technisch seit 1971. Die erste E-Mail wurde in Deutschland 1984 versendet. Im Jahr 1994 wurden 1 Mrd. E-Mails in Deutschland verschickt, 2018 waren es bereits 850 Mrd. E-Mails (jeweils ohne Spam).
Erste Smartphones gab es 1994. Den Durchbruch erlebte die Technik aber erst 2007 mit dem ersten iPhone.
Online-Shopping bot der Quelle-Versand 1983 zum ersten Mal über den Bildschirmtext der Deutschen Telekom an. Ab 1989 entstand das Internet in der heutigen Form, aber den Durchbruch erzielte Online-Shopping 1995 mit dem Entstehen von eBay und Amazon.
Die Städte müssen sich daher ihre Flexibilität erhalten. Sie stehen vor der Herausforderung, neue Formen der Zusammenarbeit und Kooperation in der Verwaltung und mit den kommunalen Unternehmen, innerhalb der Stadtgesellschaften und auch zwischen den Kommunen zu etablieren. Denn viele Digitalisierungsvorhaben bringen oft den größten Nutzen, wenn sie in der Stadt sektorenübergreifend betrachtet werden und alle Akteure der Stadtgesellschaft einbeziehen. Zudem können Aktivitäten im regionalen Verbund in Zusammenarbeit mit den Nachbarkommunen großes Potenzial entfalten.
Digitalisierungsprojekte entfalten erst dann ihren Nutzen, wenn die Bürgerinnen und Bürger den Sinn der Maßnahme verstehen und daher bereit sind, neue Wege zu gehen und alte Gewohnheiten zu überwinden. Daraus ergibt sich ein verstärkter Bedarf an Partizipation als Schlüsselfaktor für eine bedarfsgerechte und erfolgreiche Gestaltung der Digitalisierung.
Die Digitalisierung der Städte braucht als Voraussetzung das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in ihre Stadt. Eine zentrale Voraussetzung dafür ist eine hohe IT-Sicherheit. Es muss sichergestellt sein, dass staatlich erhobene Daten auch beim Staat bleiben. Es braucht zwingend eine wirksame Aufklärung der Stadtgesellschaft darüber, wie die Städte Daten erheben, was sie damit machen, welchen Nutzen das hat, welche politischen und rechtlichen Kontrollen es gibt und wie sensible Daten vor dem Zugriff Dritter geschützt werden.
Digitalisierung als Prozess
Digitalisierung ist ein breiter und tiefgreifender Innovationsprozess, der in den Städten aktiv mitgestaltet werden muss. Getrieben wird der Prozess von der technischen Entwicklung und der Akzeptanz und Adaptation der neuen Technik durch die Nutzer. Die Politik in Bund, Ländern und Kommunen steht in der Verantwortung, entscheidend mit dafür zu sorgen, dass wir beim Einsatz der Technik ihren Nutzen für die Menschen fördern und Risiken begrenzen. Politik muss angesichts der raschen Digitalisierung aller gesellschaftlichen Bereiche einen Rahmen setzen für die Weiterentwicklung der kommunalen Selbstverwaltung und die Verbesserung der Lebensqualität in den Städten. Wir als Deutscher Städtetag sind die Stimme der Städte und Ort der Auseinandersetzung der Städte mit Digitalisierung.
Geleitwort von Dr. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds (DStGB)
../images/446927_1_De_BookFrontmatter_Figc_HTML.jpgDigitale Städte und Regionen erschaffen
Digitalisierung ist derzeit das zentrale Thema in Politik und Gesellschaft. Im Zentrum der immer schneller voranschreitenden digitalen Transformation stehen die Kommunen als die Orte, in denen die Menschen leben, arbeiten und ihre Freizeit verbringen. Bereits vor einigen Jahren sind unter dem Schlagwort „Smart Cities erste Konzepte zur Digitalisierung in Kommunen vorgestellt worden. Allerdings konzentrierte sich die Diskussion unter diesem Begriff viel zu sehr auf Metropolen und berücksichtigte die Struktur der Kommunen in Deutschland nur unzureichend. „Smart Cities
war viel zu lange ein produktgetriebener Begriff mit Fokus auf wenige Großstädte.
Erst in den letzten Jahren hat sich das Verständnis gewandelt. Statt von „Smart Cities zu sprechen, werden nun unter dem Begriff „Digitale Städte und Regionen
alle Kommunen – unabhängig von ihrer Größe oder Einwohnerzahl – in den Blick genommen. Es hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass digitale Anwendungen überall dazu beitragen können, die Lebens- und Standortqualität zu verbessern. Durch intelligente technische Vernetzung von Daten und Informationen lassen sich in den Bereichen Mobilität, Gesundheit, Bildung, Arbeit, Energie, Handel oder Freizeit völlig neue Lösungen für Bürger und Unternehmen entwickeln.
Gerade im Bereich der Mobilität bieten „Smart City"-Ansätze immense Chancen, die sich relativ schnell realisieren lassen. So kann bereits eine vergleichsweise einfache Sensorik dazu beitragen, den Parksuchverkehr und damit einhergehend das Staupotenzial sowie ausgestoßene Stickoxide in den Kommunen deutlich zu reduzieren. Zudem ist es mithilfe von Mobilitätsdaten möglich, dynamische Verkehrsleitsysteme zu installieren und auf diese Weise den Verkehrsfluss in den Städten zu verbessern. Auch für den ÖPNV können intelligente Lösungen eine Verbesserung bedeuten. Gerade in den ländlichen Regionen kann und sollte sich der öffentliche Nahverkehr an der Nachfrage orientieren und durch eine digital gestützte, dynamische und flexible Routenplanung den Service für die Nutzer deutlich steigern.
In Deutschland steht die Entwicklung der Kommunen zu „Smart Cities derzeit allerdings noch am Anfang. Vielfach fehlt es noch an einer an den Bedarfen der jeweiligen Stadt oder Gemeinde ausgerichteten Strategie, wie das gewaltige Umbauprojekt Digitalisierung angegangen werden soll. In der Umfrage „Zukunftsradar Digitale Kommune
des Deutschen Städte- und Gemeindebundes gaben 90 % der befragten Kommunen an, große Potenziale in der Digitalisierung zu erkennen. Gleichzeit sagten aber ebenfalls 90 %, dass ihnen derzeit die Strategie für dieses Umbauprojekt fehlt. Für die Kommunen ist es daher von entscheidender Bedeutung, die Digitalisierung nicht als technisches, sondern als strategisches Handlungsfeld zu begreifen. Derzeit denken und handeln sie allerdings noch viel zu viel in technischen Mustern; sie fokussieren sich zu sehr auf die einzelnen Bereiche und Sektoren. Von besonderer Bedeutung ist es daher, den Gedanken der intelligenten Vernetzung und das Verlassen ausgetretener Pfade in den Mittelpunkt einer kommunalen Strategieentwicklung zu stellen.
Dabei sehen sich die Kommunen in mehreren Bereichen mit immensen Herausforderungen konfrontiert. Vielerorts fehlt es an geeignetem Personal und dem notwendigen Fachwissen in den Verwaltungen. Daher muss das Thema Digitalisierung vor allem im Bereich der Aus- und Weiterbildung einen viel größeren Stellenwert einnehmen, als es bisher der Fall ist. Zudem muss die Fokussierung auf die reine Technik von einem strategischen Ansatz abgelöst werden. Es darf nicht darum gehen, bestehende Lösungen digital abzubilden, sondern es müssen die Prozesse und die etablierten Handlungsmuster überprüft und gegebenenfalls durch völlig neue Lösungen ersetzt werden.
Hinzu tritt die hohe Geschwindigkeit, mit der sich die digitalen Veränderungen vollziehen. Innovationszyklen verkürzen sich, die digitale Technik lässt immer schneller neue Produkte und Lösungen entstehen. Diese hohe Veränderungsgeschwindigkeit stellt etablierte Handlungsmuster und Abläufe in Politik und Verwaltung infrage. Agiles Vorgehen ist gefordert, muss aber mit den Anforderungen an rechtssicheres Handeln und demokratische Entscheidungswege in Einklang gebracht werden. Notwendig ist eine neue Fehlerkultur und ein Ansatz der gemeinsamen Lösungsentwicklung im Schulterschluss von öffentlichem Sektor, Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft.
Um die Digitalisierung in Kommunen als strategisches Veränderungsprojekt zu einem Erfolg zu führen, ist eine klare Orientierung am Nutzen für Bürgerinnen und Bürger sowie für Unternehmen notwendig. Die Steigerung der Lebens- und Aufenthaltsqualität für die Bevölkerung sowie der Standortqualität für die Unternehmen muss die Richtschnur des strategischen Handelns sein. Dabei darf die Technik nicht zum Selbstzweck werden, sondern muss als Werkzeug zur Erreichung der individuellen, auf die jeweilige Stadt oder Gemeinde ausgerichteten Ziele verstanden werden. Das funktioniert nicht ohne die verschiedenen Akteure der Stadtgesellschaft, die vor Ort leben und agieren. Daher müssen „Smart City-Konzepte in den Kommunen analog konzipiert werden. Bei Workshops, Runden Tischen und Bürgerwerkstätten kann die „Nutzerperspektive
– die Interessen und Ideen der Menschen vor Ort – mit einbezogen werden. Vielfach entstehen so neue Ansätze, die vorher nicht absehbar waren.
Zeitgemäße „Smart Cities, also wirklich intelligente, digitale Städte und Regionen, orientieren sich an den Interessen der Menschen, nicht an den Möglichkeiten der Technik. Dies ist der entscheidende Unterschied zu den frühen, produktfokussierten Konzepten in diesem Bereich. Wenn die Kommunen diesem Grundsatz konsequent folgen, wird die Idee der „Smart Cities
zu einem Erfolgsmodell.
Geleitwort von Katherina Reiche, Hauptgeschäftsführerin des Verbands kommunaler Unternehmen e.V. (VKU)
../images/446927_1_De_BookFrontmatter_Figd_HTML.jpgDaseinsvorsorge 4.0 – Stadtwerke gestalten den digitalen Wandel
Städte und Gemeinden sind der Schauplatz für digitale Techniken. Digitalisierung ist nicht nur nackte Technik, sie wird vor Ort erst sichtbar, erfahrbar, erlebbar. Vor Ort wird Digitalisierung umgesetzt – dort entsteht die Smart City von morgen.
Genauso wie in den 1960er-Jahren das Konzept der autogerechten Stadt die Stadtplanung maßgeblich beeinflusste, hat der (zukünftig) umfassende Einsatz digitaler Technik für ein neues Verständnis der Stadt gesorgt. Der Schwerpunkt der Smart City liegt auf systemischen Innovationen, die es in allen zentralen Handlungsfeldern, von Mobilität und Infrastruktur über Energie und Umwelt, Verwaltung und Wirtschaft bis zu Bildung und Arbeit anzugehen gilt. Nachhaltigkeit, Teilhabe und Lebensqualität stehen dabei ganz oben.
Hat sich der Begriff Smart City zunächst auf urbane Lebensräume konzentriert, muss die City inzwischen aber als Synonym für vernetzte Gebiete verstanden werden. Egal ob Smart City, Smart Region, Smart Country oder Smart Rural Area – es geht um die intelligente Vernetzung vielfältiger Bereiche.
Stadtwerke und kommunale Unternehmen sind originäre Partner der Kommune und zugleich Infrastrukturprofis: Sie versorgen 60 % der Deutschen mit Strom. Sie bewirtschaften rund 45 % der Stromverteilnetze in Deutschland. Das entspricht 808.000 km – damit könnte man 20-mal die Erde umkreisen. Sie liefern täglich 121 l Trinkwasser pro Bürger. Sie betreiben ein Kanalnetz von 132.000 km Länge. Sie entsorgen jeden Tag 31.500 t Abfall. Und sie versorgen derzeit rund 6 Mio. Kunden mit Breitbandinfrastrukturen.
Damit haben Stadtwerke Schlüsselfelder in der Hand: Energie, Mobilität, Telekommunikation, Abfall, Wasser. Für neue Aufgaben in der Smart City sind sie gut gerüstet: Sie haben sektorübergreifende Kompetenzen, sind zuverlässig und genießen ein hohes Vertrauen.
Ideen, Innovationen, Initiativen
Bundesweit nehmen Stadtwerke mit innovativen Projekten das Zepter in die Hand.
Die Stadtwerke München GmbH setzt den Traum aller Autofahrer und Großstadtbewohner in die Tat um. Mit Sensoren im Asphalt messen sie, ob ein Parkplatz frei ist oder nicht. Diese Information zeigt eine Park-App an. Das spart dem Autofahrer wertvolle Zeit, Geld und vor allem Nerven. Außerdem entlastet es die Umwelt von überflüssigem Parkplatz-Suchverkehr.
In der Digitalstadt Darmstadt testet der örtliche Abfallentsorgungsbetrieb EAD die bedarfsabhängige Abfallentsorgung. Mülleimer werden mit speziellen Sensoren ausgestattet, um den Füllstand zu messen. In Zukunft müssen die Müllautos dann nur noch diejenigen Abfalleimer anfahren, die wirklich voll sind. Weniger Abgase und weniger Lärm erfreuen Bürger und Umwelt.
In Ludwigsburg trifft man auf intelligente Straßenlaternen. Sie werden heller, wenn Fahrzeuge, Fahrräder oder Fußgänger sich nähern. Außerdem können die Laternen Umweltdaten erfassen, als E-Ladesäule oder WLAN-Hotspot dienen. So spart die Stadtwerke Ludwigsburg GmbH Energie und Geld.
Mobilität bildet den wohl greifbarsten Bereich der Smart City. Die Berliner Verkehrsbetriebe erproben einen autonomen Bus-Shuttle. Die Stadtwerke Aschaffenburg GmbH bietet als ergänzendes Angebot zum Fahrplan den Anruf-Sammel-Transport per App an. Und die Stadtwerke Osnabrück AG entwickelt eine digitale Mobilitätsplattform für ein linien- und fahrplanunabhängiges On-Demand-Angebot.
Ganzheitliche Lösungen für smarte Quartiere
Bei Quartierslösungen setzen kommunale Unternehmen ihren systemischen Blick ein, sie beweisen ihre übergreifenden Kompetenzen. Gerade beim Neu- oder Umbau von Wohnquartieren sind ganzheitliche Lösungen gefragt. Vielerorts entstehen so bereits heute erste Smart Cities im Kleinen.
Die RheinEnergie AG rüstet in Zusammenarbeit mit den Kölner Verkehrsbetrieben, den Abfallwirtschaftsbetrieben, den Stadtentwässerungsbetrieben und anderen Partnern das Lindgens-Areal im Mülheimer Hafen zu einem Energiewende-Quartier um. Für die Wärmeversorgung werden dezentrale erneuerbare Energien ausgebaut, und das Quartier wird an das Fernwärmenetz angeschlossen. Die Mieter profitieren von Mieterstrommodellen. Das Quartier wird zudem mit Stromtankstellen sowie Car- und Bike-Sharing ausgestattet. Der Ausbau von Stadtbahn, Fahrradwegen und Fahrradstellplätzen wird ebenfalls mitgedacht, um den Autoverkehr im Quartier zu verringern.
Im Mannheimer Franklin Quartier setzt die MVV Energie AG ebenfalls auf eine integrierte Gesamtlösung. Dort werden Wohnen und Mobilität durch vorinstallierte Ladesäulen für Elektroautos verknüpft. Zudem können die Bewohner via App ihren Energieverbrauch managen und den überschüssigen Strom vom eigenen Dach den Nachbarn zur Verfügung stellen. Eine intelligente Straßenbeleuchtung mit integrierten WLAN-Hotspots und öffentlichen Ladestationen für E-Fahrzeuge wird es ebenfalls geben.
Voraussetzung für smarte Quartiere, aber auch grundsätzlich für die Steuerung von Energieerzeugung und Verbrauch sowie für den Ausbau der Elektromobilität, sind intelligente Verteilnetze. Durch den rasanten Ausbau der dezentralen erneuerbaren Energien wächst die Bedeutung der Verteilnetze. Sie sind künftig auch das Tankstellennetz für Elektroautos. Damit sind Verteilnetze ein Schlüsselfaktor für das Gelingen von Energie- und Mobilitätswende. Die 800 kommunalen Verteilnetzbetreiber sind die Schlüsselakteure.
Ohne Glasfaser geht nichts!
Die Smart City braucht leistungsstarke Breitbandinfrastrukturen. Sie sind die Lebensadern. Sie bestimmen den Puls der Entwicklung.
Priorität muss der Glasfaserausbau haben. Die alten Kupfernetze sind längst an ihre technologischen Leistungsgrenzen gestoßen. Nur Glasfaser kann die Bedarfe für Anwendungen in der Smart City decken. Und auch der künftige Mobilfunkstandard 5G braucht Glasfaser, da die Funkmasten an Glasfasernetze angeschlossen werden müssen.
Kommunale Telekommunikationsunternehmen sind dabei: Sie treiben den Glasfaserausbau in Städten und auf dem Land voran. Sie schließen die Lücken im Netz. Aber auch öffentliches WLAN und drahtlose Netzwerke wie mit LoRaWan (Long Range Wide Area Network) spielen in der Kommune eine große Rolle. Das LoRaWan besticht durch hohe Reichweiten und eine sichere bi-direktionale Kommunikation. Es kann Daten von unzähligen Sensoren über Antennen ins Internet einspeisen – ideal für die Übertragung von geringen Datenmengen, beispielsweise aus Laternen oder Abfallbehältern oder zur Wasserstandsmessung. Auch Umweltdaten können damit erfasst und verbreitet werden. Die Stadtwerke Karlsruhe GmbH, die Entega AG aus Darmstadt oder die Technische Werke Ludwigshafen AG testen bereits diese Technologie oder bauen sie schon flächendeckend aus.
Ohne Daten keine Smart City
Massendaten aus Sensoren, vernetzten Geräten oder smarten Zählern bilden die Grundlage von intelligenten Städten und sind wahre Schatztruhen. Das haben auch große Internet- und Technologiekonzerne erkannt. Google will Toronto zur smarten Modellstadt der Zukunft ausbauen. Panasonic zeigt in Berlin-Adlershof mit dem Wohnquartier Future Living, wie aus Smart Homes eine smarte City erwächst. Microsoft-Gründer Bill Gates plant nichts Geringeres, als im amerikanischen Arizona eine ganze Big-Data-City zu bauen.
Aber die Smart City von morgen sollte nicht zwingend von den vier großen amerikanischen Datenkonzernen gemanagt werden. Deshalb müssen Kommunen und Stadtwerke sich selbstbewusst der Frage widmen: Wer benötigt welche Daten zu welchem Zweck, und wer soll sie zu welchem Preis oder kostenlos bekommen können? Und noch viel wichtiger: Was will ich meinen Kunden auf Basis der Daten bieten?
Daten sind ein Wirtschaftsgut. Deshalb braucht es klare Spielregeln, die auch kommunalen Unternehmen Datensouveränität bieten. Es braucht zügig ein Datengesetz, das Rechte und Pflichten regelt.
Smart City lebt von Kooperationen
Digitalisierung erfordert es, stärker in Ökosystemen zu denken: weg von Silos, hin zu Kooperationen. Genauso funktionieren Smart Cities oder Smart Regions. Sie leben von Partnerschaften.
Hierfür braucht es auch Diskussions- und Experimentierräume sowie Plattformen. Genauso wie Daten intelligent verknüpft werden, muss auch Wissen vernetzt werden. Deshalb hat der VKU eine Innovationsplattform ins Leben gerufen. Ziel der Online-Plattform ist das schnelle und effektive Matching und Networking zwischen kommunalen Unternehmen mit Start-ups und Innovatoren.
Inzwischen beteiligen sich immer mehr Stadtwerke oder Verbünde an Start-ups, wie zum Beispiel die Thüga AG. Sie ist bei der Münchner eness GmbH eingestiegen. Das Start-up vertreibt Solaranlagen mit Speicher unter anderem über Stadtwerke an Endkunden. Kommunale Energieversorger gründen sogar selbst: So haben vier Kommunalversorger zusammen mit einem Partner das Start-up „DEM" gegründet. Das Kürzel steht für Dezentrales Energiemanagement und will Leistungen rund um die Planung, den Betrieb und die Weiterentwicklung von systemrelevanten Flächenkraftwerken anbieten, um die Stromnetzstabilität in der Region Rheinisches Revier zu erhalten.
Eins steht jedoch fest: Ein Stadtwerk hat einen Versorgungsauftrag – und der gilt 24/7. Bei einem Stadtwerk gibt es nicht dieselbe Fehlertoleranz wie bei einem Start-up. Stadtwerke bleiben im Kern Infrastrukturdienstleister der Kommune. Das soll aber nicht davon abhalten, neue Wege zu gehen und voneinander zu lernen.
Wandel zur Daseinsvorsorge 4.0
Daseinsvorsorge ist nichts Statisches. Sie unterliegt immer auch gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungen, begünstigt diese und passt sich an. Und so wird sich auch das Aufgabenspektrum der Stadtwerke in der künftigen Smart City weiterentwickeln. Sie haben die idealen Voraussetzungen. Welcher Weg in die Stadt der Zukunft führt, ist letztendlich so individuell wie die Kommunen selbst.
Vorwort der Herausgeberin
Liebe Leserinnen und Leser,
worum geht es in diesem Buch? Es geht um nicht mehr und nicht weniger als um die Frage, wie wir in Deutschland und Europa in Zukunft leben wollen. Wir leben heute in einem Land, dessen Bewohnern es, nach Einschätzung vieler, insbesondere etablierter Gesellschaftsteile gut geht. Und betrachtet man unsere Situation im internationalen Vergleich, darf man sagen, dass wir auf ein wunderschönes, vielfältiges und starkes Land mit einer großartigen Verfassung und einem stark ausgeprägten Rechts- und Gerechtigkeitsempfinden blicken, auf ein Land, in dem man heute in Freiheit und mit einem hohen Maß an Selbstbestimmung leben kann. Wir finden ein Land mit einer infrastrukturellen Ausstattung und Versorgungssituation vor, die, mit Ausnahme von Erwägungen zum Klima-, Umwelt- und Ressourcenschutz in den technischen Bereichen und hinsichtlich einer angemessenen Abdeckung mit schnellem Internet, zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht sehr viel besser sein könnte.
Berücksichtigt man, dass die technischen Infrastrukturen in einer Zeit geschaffen wurden, in der man über Konsequenzen des eigenen Handelns noch nicht in dem Maße nachdenken musste wie heute und in welcher der technische Fortschritt noch weniger weit gediehen war als im Jahr 2019, darf man sagen, unsere technischen Infrastrukturen sind in ihrer Gesamtheit und ihrem Zusammenwirken beispiellos. Sie bilden einen hervorragenden Ausgangspunkt für eine zeitgemäße Instandsetzung und zukunftsorientierte Weiterentwicklung. Nach wie vor markieren sie in weiten Teilen der Welt und selbst in großen Industrienationen die noch zu erreichende Zielgröße. Unsere Lebensbedingungen haben Vorbildcharakter.
Diese infrastrukturelle Substanz prägt unsere Lebens- und Arbeitswelt und ermöglicht es vielen von uns, eine Ausbildung zu erhalten, eine Familie zu gründen, zu wirtschaften und individuelle Ziele zu verwirklichen. Geschaffen wurde diese Substanz von Generationen voller Weitsicht, Entschlossenheit, Tatkraft und Fleiß. Von Menschen, die mit ihrer Arbeit, ihrem Wissen, ihrem Pflichtgefühl und ihrer Disziplin, sozusagen ihrem Funktionieren, unseren heutigen Lebensstandard ermöglicht haben. Dies war insbesondere in und nach zerstörerischen Krisensituationen der Fall, wie nach dem Zweiten Weltkrieg, der die Bevölkerung in weiten Teilen Deutschlands zum Wiederaufbau von Gebäuden, Fabriken und Infrastrukturen gezwungen hat.
Gegenstand der Publikation; der Deal
So wie es in der nahen Vergangenheit Kriege und Zerstörungen gab, die Wendepunkte eingeleitet haben, stehen wir auch heute wieder vor einem Wendepunkt: der Digitalisierung, die allerdings weniger auf Zerstörung fußt, als sie einem Aufbauprozess Bahn bricht. Die Zerstörung ist ein akzeptierter Folgeeffekt dieses Prozesses, doch das Primärziel ist die Schaffung eines gesellschaftlichen Überbaus, eines Updates, das uns besser machen soll. Das Update erreicht uns leise und servil, wird aber alles verändern. Wir beobachten, wie es Einzug hält. Staunend, beeindruckt, aus der Sicht von Konsumenten, denen Neues dargeboten wird. Dabei verhalten wir uns wie die Bewohner eines Kontinents, die Schiffe kommen sahen aus einer anderen Welt. Halb offen, halb verschlossen für das Neue, zuversichtlich und besorgt, aber doch arglos, lassen wir sie Einzug halten.
Die Vertreter der neuen Welt verheißen viel Gutes und Erstrebenswertes und bieten uns einen Deal an: Wir bekommen all das Gute, das uns in Aussicht gestellt wird. Punkt. Nichts weiter.
Das klingt großartig! Das klingt nach Fortschritt. Und Fortschritt hat uns bisher immer besser gemacht. – Allerdings hat der Deal auch Kehrseiten. „There ainʼt no such thing as a free lunch", sagt ein englisches Sprichwort, und diese Erkenntnis, dass es – zumindest im Wirtschaftsleben – nichts ohne eine Gegenleistung gibt, sollte uns veranlassen, genauer hinzuschauen, bevor wir diese Partnerschaft bzw. das Geschäft eingehen.
Im Folgenden werden wir uns mit diesem Deal und seinen Konditionen befassen. Hierzu ist es erforderlich, eine Bestandsaufnahme vorzunehmen und die Frage zu stellen, wie wir in Zukunft leben wollen, um dann zu prüfen, welche Instrumente uns zur Verfügung stehen, um dieses schwer zu fassende Zielbild zu erreichen. Das Ergebnis der Untersuchung wird kein Masterplan sein, sondern ein Impuls, der allen, die damit beginnen wollen, eine positive Weiterentwicklung oder gar Transformation einzuleiten, die Möglichkeit geben wird, ihr Vorhaben, im Kleinen oder im Großen, in ihrem persönlichen Umfeld oder in ihrer Kommune zu starten.
Was heißt das konkret?
Bezogen auf unseren Untersuchungsgegenstand, unser Zusammenleben in Städten und Gemeinden, bedeutet das, dass wir prüfen wollen, was das Konzept Smart City für uns bereithält. Wir wollen prüfen, wie wir das Konstrukt Smart City im deutschen und europäischen Kontext eigenverantwortlich ausdifferenzieren und umsetzen könnten, um damit unsere heutigen Lebensbedingungen zu wahren sowie teilweise neuen und zusätzlichen Anforderungen gerecht zu werden. Hierfür haben wir in diesem Projekt Erkenntnisse, Einblicke und Lösungen relevanter Kompetenzen des Landes sowie vier europäischer Partner zusammengetragen.
Dieses Wissen und die resultierende Gesamtschau bilden die Grundlage, auf der wir mit der Entwicklung einer „Smart City – Made in Germany" beginnen, also mit der Entwicklung des deutschen Gegenentwurfs zu Angeboten aus dem Rest der Welt.
Dabei werden wir den folgenden Fragen nachgehen:
Warum sollen deutsche und europäische Städte und Gemeinden smart werden?
Was ist das Ziel dieser Bewegung in Deutschland?
Wie kann eine deutsche Kommune den Prozess starten und wer übernimmt die Führung?
Welche Handlungsfelder gibt es?
Wer kann sich in den Prozess einbringen und wer profitiert vom digitalen Wandel?
Und schließlich: Was sind die Voraussetzungen für die smarte Transformation Deutschlands?
Wir werden diese Fragen nicht alle explizit beantworten. Vielmehr werden die Leserinnen und Leser so durch die Inhalte geführt, dass sie auf Basis des verständlich und bewältigbar aufbereiteten Expertenwissens selbst zu Antworten gelangen und zu eigenen Einbringungen inspiriert werden. Diese Antworten und Ideen werden sich voneinander unterscheiden und sollen einen Diskurs einleiten, der uns beflügelt und dazu motiviert, den Prozess gemeinschaftlich zu starten und zu gestalten.
Eine solch kooperative Haltung wird uns letztlich von anderen Smart-City-Konzepten der Welt unterscheiden, die von wenigen geschaffen, implementiert und kontrolliert werden. Ein solcher Weg kann kein deutscher und kein europäischer Weg sein, selbst wenn es auch hier Kräfte geben mag, die nach entsprechenden Realisierungen streben und auch wenn dieser Weg anderen Kulturen geeignet erscheint. Ein deutsches Smart-City-Verständnis wird die außereuropäischen Fokussierungen auf (wie auch immer gerechtfertigte) technokratische und ökonomische Ziele oder kontrollierende, regulierende und sanktionierende Mechanismen überwinden müssen. Während wir international gemeinschaftlich unter Nutzung von Smart-City-Technologien an globalen Herausforderungen, wie dem Klima-, Umwelt- und Ressourcenschutz, arbeiten müssen, muss Deutschland zumindest versuchen, unter Wahrung unserer gesellschaftlichen Grundordnung, den technischen Fortschritt in den Dienst hiesiger individueller, soziokultureller und gesellschaftspolitischer Entwicklungen zu stellen.
Wenn uns das gelänge, könnte die resultierende Smart-City-Bewegung schließlich, wie es der Titel in Aussicht stellt, zu einem Treiber einer positiven gesellschaftlichen Transformation werden oder zumindest zu einer wünschenswerten und dringend benötigten Optimierung unserer Lebensweise beitragen. Damit könnten Deutschland, die DACH-Region und weite Teile Europas die gelebte Vielfalt und die ihnen gemeinsame Vorstellung von Freiheit pflegen und so den Einflüssen der restlichen Welt mit einem gefestigten Selbst- und Zukunftsverständnis begegnen. Deutschland ist aufgrund der letzten 120 Jahre, der gesellschaftlichen Disposition und der technischen Kompetenzen des Landes prädestiniert, diese gemeinschaftlichen Entwicklungen anzustoßen und umzusetzen. Doch setzt dieses Vorhaben den gesellschaftlichen Willen dazu voraus, der nur aus einem gesamtgesellschaftlichen Nutzenzuwachs potenzieller Maßnahmen resultieren kann. Diesen Nutzenzuwachs gilt es zu gestalten.
Wie gehen wir vor?
Das Buch umfasst neben einem Einführungskapitel und einem kurzen Fazit der Verfasserin, 18 Teilabschnitte, die uns durch ebenso viele verschiedene Infrastruktursektoren und Querschnittsthemen führen werden. Diese Abschnitte (Teile I–XVIII) sollen einen Überblick über jeweils einen Sektor oder über verschiedene Handlungsfelder eines Sektors vermitteln. So werden uns deutsche Experten führender Institutionen aus ihrer branchenindividuellen Sicht in jeweils ein spezifisches Themengebiet einführen. Dabei werden sie die Situation ihres Umfelds sowie dessen Chancen und Risiken mit besonderem Blick auf die Digitalisierung und den urbanen Raum erläutern. Auf diese Weise entsteht ein Gesamtbild davon, was in einer smarten Stadt oder Gemeinde möglich ist und welche Hindernisse dabei zu berücksichtigen sind.
Damit diese Inhalte erfassbar bleiben, wurden die einzelnen Kapitel kurz gehalten. Einige Teilabschnitte geben nur grobe Einblicke in das Geschehen, während sicher selbst in ausführlicheren Teilen einige Themen nicht die Würdigung erfahren, die sich der eine oder andere Leser wünschen würde. Dennoch hofft die Verfasserin, eine Zusammenstellung gestaltet zu haben, die dem Vorhaben angemessen ist und Interesse weckt, sich mit ausgewählten Inhalten eingehender zu befassen.
Struktur des Projekts
Jeder Teilabschnitt des Buches startet mit einer kurzen Inhaltsübersicht der Herausgeberin und mit einem künstlerischen oder gestalterischen Beitrag zum jeweiligen Thema. Auch die Kapitel werden von kurzen Zusammenfassungen eingeleitet, sodass man die Publikation zügig sichten kann.
Zielgruppen
Das Buch richtet sich an alle Menschen, die sich beruflich oder privat für unsere Zukunft interessieren und die gesellschaftliche Entwicklung mitgestalten oder gedanklich begleiten wollen.
Viel Freude bei der Lektüre!
Dr.Chirine Etezadzadeh
Stuttgart
im Frühjahr 2019
Zum Geleit
Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort.
Sie sprechen alles so deutlich aus:
Und dieses heißt Hund und jenes heißt Haus
Und hier ist Beginn und das Ende ist dort.
Mich bangt auch ihr Sinn, ihr Spiel mit dem Spott,
sie wissen alles was wird und war;
kein Berg ist ihnen mehr wunderbar;
ihr Garten und Gut grenzt grade an Gott.
Ich will immer warnen und wehren: Bleibt fern.
Die Dinge singen hör ich so gern.
Ihr rührt sie an: sie sind starr und stumm.
Ihr bringt mir alle die Dinge um.
Rainer Maria Rilke ¹
Danksagung
Die Idee, das Buch mit dem Titel „Smart City – Made in Germany herauszugeben, stammt aus dem Jahr 2015. Nach der Fertigstellung der kleinen Springer-Publikation „Smart City – Stadt der Zukunft?
war das Inhaltsverzeichnis schnell erstellt. In 18 Sektoren sollten marktführende deutsche Unternehmen, Verbände oder Institutionen die Situation ihrer jeweiligen Branche erläutern und einen Ausblick auf das Bevorstehende geben. Zudem wurde geplant, Stiftungen, die Wissenschaft und Experten spezifische Fragestellungen behandeln zu lassen, die im Zusammenhang mit der Digitalisierung zu betrachten sind. Die Autoren sollten die Aufgaben und Hürden benennen, die wir als Gesellschaft zu bewältigen haben, was gleichzeitig die Sektorkopplung fördern würde.
Kurz vor Weihnachten 2015 fuhr ich nach Wiesbaden, um dem Springer Verlag mein Vorhaben vorzustellen. In einem langen Meeting habe ich das Projekt meinen Partnern beim Verlag präsentiert. Sie waren von dem Entwurf sofort angetan und sagten mir dankenswerterweise noch am gleichen Tag ihre Unterstützung zu. Allerdings wiesen sie in erfahrener Vorausschau auch darauf hin, dass die Ansprache von über 100 Autoren ein recht ambitioniertes Unterfangen darstelle.
Im Jahr 2016 waren wir im Institut intensiv mit dem Aufbau unserer Strukturen, Auftragsarbeiten und der Gestaltung der Wissensplattform SmartCityNews.global befasst. Ende 2016 und im Jahr 2017 ging ich das Buchprojekt dann endlich an, doch war die Zeit noch nicht reif. Das Thema Smart City ist erst im Verlauf des Jahres 2017 als ernsthaft zu behandelndes Geschäftsfeld im deutschen Markt angekommen. Ende 2017 gab unsere Veranstaltung „Blisscity – The Smart City Convention" einen ersten (intersektoralen) Überblick über die bereits laufenden Aktivitäten in Deutschland und schließlich den Startschuss für das vorliegende Projekt.
In der Folge war das Jahr 2018 von der Autorenansprache geprägt. Diese Ansprache stellte sich recht anspruchsvoll dar, zumal die Autoren und die Inhaltsstruktur ja (gewissermaßen) schon feststanden. Und so startete ein nicht enden wollender Marathon an Überzeugungsarbeit, dieses Projekt als großes Gemeinschaftsprojekt umzusetzen. Manche Autoren mussten überredet werden, manche überzeugt, und andere waren sofort davon begeistert, das Vorhaben zu unterstützen. Einige neue Autoren kamen hinzu, andere fielen weg und mussten zurückgewonnen werden. Schließlich sprachen wir noch über 20 Künstler und Gestalter an, die ich darum gebeten habe, unser hochgradig kuratiertes Projekt zu unterstützen, wovon nahezu alle gerne am Projekt mitgewirkt hätten.
Tausende E-Mails später sind wir an dem Punkt angelangt, dieses Werk mit über 140 Autoren und Mitwirkenden und deutlich mehr als 100 Beiträgen präsentieren zu können. Einige weitere bedeutende Autoren, Unternehmen und Künstler hätten gerne an dem Projekt mitgewirkt, doch scheiterte deren zugesagtes Engagement an zeitlichen, rechtlichen oder administrativen Rahmenbedingungen, sodass die Kooperation im ersten Schritt leider nicht zustande gekommen ist oder sich auf die geplante englische Ausgabe des Buches verlagern wird.
Bevor ich meine Danksagung aussprechen werde, möchte ich es nicht versäumen, ein wichtiges Fazit zu ziehen. Dieses Buchprojekt mit dessen Verlauf, ist als ein „kleines" Smart-City-Vorhaben in seinen Ausprägungen paradigmatisch für die Projekte, die wir in unseren Kommunen zukünftig zu bewältigen haben. Die interdisziplinäre Projektarbeit erfordert von allen Akteuren vor allem Geduld, denn die Aufgaben brauchen ihre Zeit. Es wird Arbeits-, Kommunikationsabläufe und Wertediskussionen geben, die in konventionellen Projekten nicht vorkommen. Die Akteure der Zukunft brauchen Überzeugungskraft, Integrationsfähigkeit, Kooperationsfreude und einen gemeinschaftlichen Gesamtblick auf die Gegebenheiten. Eine gemeinsame Sprache muss gefunden werden, und allen wird die Bereitschaft abverlangt, gemeinsam etwas entstehen zu lassen. Etwas, wofür jeder Einzelne, ob Konzernrepräsentant oder Einzelperson, als Stellvertreter seines Wissensbereichs kompetent, partnerschaftlich, diszipliniert und ernsthaft arbeitet.
Ich möchte sagen, dass uns das zumindest in diesem kleinen Maßstab recht gut gelungen ist, und hierfür möchte ich Ihnen allen von Herzen danken.
Mein Dank richtet sich als erstes an den Springer-Verlag, der das Projekt zwar mit sehr umfassenden Anforderungen, aber auch mit großer Geduld begleitet hat. Ich danke meinen Ansprechpartnern, wir arbeiten sehr gerne mit Ihnen zusammen.
Ich danke unseren Geleitwortgebern Herrn Helmut Dedy, Herrn Dr. Gerd Landsberg und Frau Katherina Reiche dafür, dass sie dieses Projekt mit ihren wertvollen Beiträgen unterstützt haben und der Publikation einen passenden Rahmen verleihen. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung.
Mein größter Dank gilt unseren Autorinnen und Autoren. Sie haben diese Publikation mit Ihren großartigen Beiträgen möglich gemacht. Die Artikel wurden durchgängig auf einem sehr guten Niveau verfasst und erreichen stellenweise eine beeindruckende Exzellenz. Dabei haben Sie sich an die Vereinbarung gehalten, die Texte auch für fachfremde Leser verständlich zu formulieren und die im Vorfeld vereinbarten Inhalte zu bearbeiten, sodass die Beiträge verstanden werden und sinnvoll aufeinander aufbauen bzw. sich ergänzen. Vielen Dank für Ihre Mitwirkung. Wir alle sind beruflich sehr stark engagiert, sodass Ihre Beiträge keine Selbstverständlichkeit darstellen!
Ich danke den Künstlern, Architekten und Fotografen, dass sie mit ihren wundervollen Arbeiten an diesem Projekt mitwirken. Ihre Beiträge regen zum Nachdenken an, schaffen Freude oder Betroffenheit und halten uns freundlich einen Spiegel vor. Jeder einzelne Beitrag ist für unser gemeinsames Projekt von großem Wert. Ich danke Euch! Mein besonderer Dank geht an Michael Pederson, dessen Arbeit und intelligente Alltagskommentierung mich fasziniert und unglaublich begeistert. Michael hat sich, als ich ihn kontaktierte, direkt bereit erklärt, mit uns zusammenzuarbeiten und das Projekt zu unterstützen. Und so soll diese deutsch-australische Kooperation zusammen mit den anderen nationalen und internationalen Beiträgen zeigen, dass Kunst Grenzen und Sprachbarrieren problemlos überwindet.
Schließlich danke ich meinem Mitarbeiter Herrn Johannes Bodner. Ohne Herrn Bodner hätte ich die administrativen und formalen Schlussarbeiten sowie die diesbezügliche Kommunikation mit den vielen Autoren in keinem angemessenen Zeitraum bewältigen können. Lieber Herr Bodner, vielen Dank für die gute Zusammenarbeit und Ihre tolle Unterstützung! Gemeinsam danken wir Hannah Thein für die administrative Arbeit in der ersten Projektphase.
Wir hatten offen gesagt keine Vorstellung davon, wie aufwendig, zeitlich anspruchsvoll und dementsprechend wirtschaftlich herausfordernd es sei kann, ein „einfaches" Buchprojekt umzusetzen. Umso dankbarer sind wir, dass dieses Vorhaben mithilfe einiger Sponsoren verwirklicht werden konnte. Jeder von Ihnen hat das beigetragen, was Ihnen angemessen erschien oder möglich war, und so denke ich, dass ich im Namen der Mehrheit der Beteiligten und vieler Leser sprechen darf, wenn ich Ihnen hierfür danke: Vielen Dank für Ihre Hilfe, mit der Sie dazu beigetragen haben, dass dieses Projekt realisiert werden konnte!
Im Folgenden sind unsere Unterstützer namentlich und nach Engagement aufgeführt
Vielen Dank an meine Familie und Freunde!
Hinweis
Die Auswahl der Autorinnen und Autoren hat sich, abgeleitet von den anzusprechenden Organisationen, von selbst ergeben. Wir haben also in voller Absicht nicht darauf geachtet, Frauen in die Publikation einzubinden. Bei 142 Mitwirkenden kommen wir so auf 29 Frauen, die das Projekt unterstützt haben. Aufgrund dieser Vorgehensweise dürfen wir nun behaupten, dass unser Buch die Gegebenheiten in unserem Land widerspiegelt. Vielleicht können wir mit diesem Hinweis anregen, dieses vielschichtige Thema weiter zu diskutieren und Frauen, die sich einbringen wollen und können, die Möglichkeit dazu zu geben.
Inhaltsverzeichnis
1 Einführungskapitel: Blisscity ® – die Stadt der Glücklichen 1
Chirine Etezadzadeh
Teil I Governance
2 Baden-Württemberg auf dem Weg zur digitalen Leitregion (Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg) 31
Stefan Krebs und Benedikt Paulowitsch
3 Ein Steuermann für jedes Rathaus (Gemeindetag Baden-Württemberg) 39
Ilona Benz und Franz-Reinhard Habbel
4 Ludwigsburg – Von der Planstadt zur sozio-digitalen Zukunftsstadt (Stadt Ludwigsburg) 47
Werner Spec und Andrea Bräuning
5 Interview: Good Governance in einer Smart CityPetra Roth (Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main a.D.) im Gespräch mit Chirine Etezadzadeh 55
Petra Roth und Chirine Etezadzadeh
6 Freiheit in der Smart City 57
Steffen Saebisch
7 E-Government aus Sicht einer kreisfreien Stadt 65
Markus Bereiter
8 Online-Zugangsgesetz und Bürgerservice-Portal 77
Clemens Krüger
9 Digitale Identitäten – Herausforderungen im E-Government 85
Gregor Boeckeler und Alina Hasecker
Teil II Smart Community
10 Eine Frage der Perspektive: Zusammenleben lässt sich nur gemeinsam gestalten 97
Peter Neher
11 Interview: In Gemeinschaft glücklich leben lernen 107
Lars Graß und Chirine Etezadzadeh
12 KulturLeben Berlin – Eine Organisation zur Ermöglichung von kultureller und sozialer Teilhabe für Menschen mit geringen Einkünften 115
Angela Meyenburg
13 Auf digitalem Weg zu mehr lokaler Gemeinschaft – das Nachbarschaftsnetzwerk nebenan.de 125
Hannah-Ruth Kappes und Michael Vollmann
14 Von der Beteiligung zur „Citizen Innovation" 133
Julian Petrin
15 Interview: Tiere in der StadtHerbert Lohner (BUND e.V.) im Gespräch mit Chirine Etezadzadeh 141
Herbert Lohner und Chirine Etezadzadeh
Teil III Kunst
16 NO NO NO – Kuratorisches Statement zur Urbanen Kunst und der Konzeption einer Smart City 151
Dirck Möllmann
17 Interview: Kunst und Kultur für die HafenCity Hamburg. Aus einer Vision wird gelebte RealitätEllen Blumenstein (HafenCity Hamburg GmbH) im Gespräch mit Chirine Etezadzadeh 161
Ellen Blumenstein und Chirine Etezadzadeh
Teil IV Bildung
18 Von der Smart City zur Learning City 169
Julia André
19 Die Bildungscloud – smarte Bildung für ein smartes Deutschland 175
Christoph Meinel
Teil V Gesundheit
20 Mit eHealth und Telemedizin auf dem Weg zum digitalen GesundheitswesenFlorian Burg, Oliver G. Opitz, Sarah Ganz und Armin Pscherer (Koordinierungsstelle Telemedizin BW) 185
Florian Burg, Sarah Ganz, Armin Pscherer und Oliver G. Opitz
21 Digitalisierung am Universitätsklinikum Freiburg 193
Michael Kraus
22 Interview: Stress and the City – Welche Auswirkungen hat das Stadtleben auf unsere Psyche?Mazda Adli (Charité) im Gespräch mit Chirine Etezadzadeh 201
Mazda Adli und Chirine Etezadzadeh
Teil VI Lebensmittel
23 Interview: Die Zukunft im Blick – Wie die REWE Group den urbanen Wandel gestaltet 211
Daniela Büchel und Chirine Etezadzadeh
24 Der Ernährungsrat Köln und Umgebung 219
Valentin Thurn
25 foodsharing! Retten – Vernetzen – Bilden 227
David Jans
26 Wir stellen vor: Rettet das Huhn e.V. 235
Stefanie Laab
27 IPGarten – der erste Onlinegarten der Welt mit echter Ernte 239
Boris Thiemig
Teil VII Stadtbegrünung
28 Integrierte Stadtentwicklung braucht lebendiges Grün 251
Peter Menke
29 Stadtbegrünung in Frankfurt am Main – ein Statement von Rosemarie Heilig, Stadträtin und Umweltdezernentin 257
Rosemarie Heilig
30 Kommunales Grünflächenmanagement – ein wichtiger Beitrag auf dem Weg zur Smart City 259
Roland Hachmann
31 Anpassungsfähig, kraftvoll und schön – Die Ulme als smarter Citybaum 269
Matthias Eisele
Teil VIII Energiewirtschaft
32 Eine Reise ins Jahr 2050 283
Werner Götz
33 Smart Grids – die Enabler der Smart Cities 291
Katharina Volk und Martin Konermann
34 Die Transformation der Energiewirtschaft – Ein Energieversorger entwickelt sich zum Infrastrukturpartner 303
Wolfgang Eckert und Jennifer Lemken
35 Stadtwerke im Wandel – was das Internet der Bienen mit Smart City zu tun hat 313
Thorsten Radensleben und Robin Grey
36 Interview: Was ist Peer-to-Peer-Trading?Andreas Booke (gridX GmbH) im Gespräch mit Chirine Etezadzadeh 325
Andreas Booke und Chirine Etezadzadeh
37 Blockchain in der EnergiewirtschaftJoachim Klaus (AÜW GmbH), Andreas Zeiselmair (FfE e.V.), Christian Ziegler (AÜW GmbH), Alexander Bogensperger (FfE e.V.) und Michael Hinterstocker (FfE e.V.) 329
Joachim Klaus, Christian Ziegler, Andreas Zeiselmair, Alexander Bogensperger und Michael Hinterstocker
38 Das digitale EVU David Thiel und Andreas Danuser (aliunid AG) 339
David Thiel und Andreas Danuser
Teil IX Wasser und Abwasser
39 Towards Smart Water – Die Zukunft der deutschen Wasserwirtschaft in einer vernetzten WeltHagimar von Ditfurth (German Water Partnership e.V.) 351
Hagimar von Ditfurth
40 Die Zukunft der deutschen Wasserwirtschaft in der vernetzten StadtFrank Neumann und Thomas Papenkort (GELSENWASSER AG) 363
Frank Neumann und Thomas Papenkort
Teil X Abfall und Recycling
41 Smart Waste Management für die Smart CityMichael Schneider (REMONDIS SE & Co. KG) 373
Michael Schneider
42 Waste Management 4.0: Bedarfsgerechte EntsorgungChristina Berger und Milen Volkmar (Q-SOFT GmbH) 381
Milen Volkmar und Christina Berger
Teil XI Gebäude, Bau und Wohnungswirtschaft
43 Nur eine lebenswerte Stadt ist zukunftsfähigRainer Bareiß und Norbert Pralle (Ed. Züblin AG) 395
Rainer Bareiß und Norbert Pralle
44 Konzeptvergabe – Baustein einer sozial gerechten StadtentwicklungGertrudis Peters (Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen) 415
Gertrudis Peters
45 Digitalisierung in der Wohnungswirtschaft – Smart City im QuartierMaren Kern und Jörg Lippert (BBU e.V.) 425
Maren Kern und Jörg Lippert
46 Ökologischer Stadtumbau Köln-ChorweilerHans-Peter Höhn und Carolin Eva Riedel (Archicraft) 435
Hans-Peter Höhn und Carolin Eva Riedel
47 Das DGNB-System als Werkzeug für nachhaltige und smarte StädteStephan Anders (DGNB e.V.) 447
Stephan Anders
48 Cradle-to-Cradle ® -inspirierte Smart City 455
Daniela Schneider
Teil XII Mobilität – Personen- und Gütertransport
49 „Smart Cities" als Überbegriff für eine lebenswerte, komfortable und Teilhabe ermöglichende Umgebung 469
Meike Niedbal
50 Stadtverkehr zu Fuß – so einfach wie smart 485
Roland Stimpel
51 Regionales Radwegenetz in der Metropole Ruhr 493
Martin Tönnes und Sebastian Welter
52 Mobilityinside: der öffentliche Verkehr als Basis für Smart Cities 503
Till Ackermann
53 Die Dieseldebatte als Auslöser der Verkehrswende 515
Siegfried Balleis
54 Keine Smart City ohne smarte Mobilität 525
Tom Kirschbaum
55 Management von Mobilitätssystemen 533
Günther Schuh, Markus Kowalski, Len Maximilian Heyder, Nils Klingbeil und Michael Riesener
56 „Smartes" Parkraummanagement: Ein Schlüsselbeitrag zur nachhaltigen urbanen Mobilität 541
Frank van der Sant
57 Intelligente Verkehrsinfrastruktur 553
Thomas Novak
58 Wasserstoff – Bindeglied zwischen Energiewende und Verkehrswende 563
Siegfried Balleis
59 Interview: Urbane Mobilität in der dritten DimensionFlorian Reuter (Volocopter GmbH) im Gespräch mit Chirine Etezadzadeh 571
Florian Reuter und Chirine Etezadzadeh
60 Herausforderungen und Lösungsansätze urbaner Logistikanforderungen 579
Jörn Hasenfuß und Fabian Galbarz
61 Smart City Loop 587
Christian Kühnhold
62 Eine Alternative im öffentlichen Warennahverkehr: elektronische Lastenräder und Hub-LösungenHartwig Bippus (veloCarrier GmbH) 593
Hartwig Bippus
63 Kern 24/7 Smart Terminals – die neue Kraft auf der letzten Meile 605
Rainer Rindfleisch
64 Die fliegenden Helfer – sichere und schnelle Hilfe durch Wingcopter 613
Tom Plümmer
Teil XIII Informations- und Kommunikationstechnologie
65 SmartDatacenter für eine Smart City 621
Jens Gerber
66 Vom Pionier zum Profi – Konzentration auf Use Cases als Maxime der Smart-City-Strategie der Deutschen Telekom 635
Markus Keller und Michael Materne
67 GritWorld 3D-Real-Time-Digital-Smart-City-PlattformAlex Taube, Xiaomao Wu und Ganesh Pingale (GritWorld GmbH) 647
Alex Taube, Xiaomao Wu und Ganesh Pingale
68 LoRaWAN als Treiber der digitalen StadtRobert Koning (Smart City Solutions GmbH) 659
Robert Koning
69 Intelligent umgeben: Ausgewählte Einblicke in 10 Jahre Bremen Ambient Assisted Living LabSerge Autexier und Rolf Drechsler (DFKI GmbH) 671
Serge Autexier und Rolf Drechsler
70 Maschinen fürs Gemeinwohl – Wie Algorithmen für und über uns entscheiden und was jetzt getan werden muss, um die Technologie in den Dienst der Gesellschaft zu stellenCarla Hustedt (Bertelsmann Stiftung) 683
Carla Hustedt
Teil XIV Sicherheit und Resilienz
71 Interview: Zu unserer Sicherheit und Resilienz müssen wir alle beitragenWolfram Geier (BBK) im Gespräch mit Chirine Etezadzadeh 697
Wolfram Geier und Chirine Etezadzadeh
72 Resilienz kritischer Infrastrukturen in Smart Cities 709
Robert Demmig
73 Kommunale Videosicherheitstechnik im Aufbruch: von der Verbrechensbekämpfung zum „Smart-City-Sensor" 717
Frank Salder
74 Sicherheit und Datenschutz in Smart Cities 727
Dirk Loomans und Manuela Matz
75 Digitale Identität als Enabler eines Smart Citizen 735
Oliver Naegele
Teil XV Beleuchtung
76 The Light Code – Digitalisierung der Stadtlichtplanung 747
Norbert Wasserfurth
77 Smart Lighting: Integration intelligenter Beleuchtungssysteme in Smart Cities 757
Jörg van de Loo
78 Die intelligente Straßenlaterne als Ankerpunkt für innovative Smart-City-Konzepte 769
Michael M. Schwarz
Teil XVI Geoinformationssysteme und Umweltdaten
79 Geonetzwerk.metropoleRuhr – die Metropole Ruhr digital verbinden 781
Carina Feske
80 Mit 3-D-Geodaten zur Smart City 789
Frederik Hilling
81 Umweltbeobachtungen für Smart Cities 799
Erik Sucksdorff, Mikko Laakso und Iiro Salkari
82 Panoramabilder für smarte Städte 811
Michael Arthen
Teil XVII Neue Ökonomie
83 Die New Economy in der Smart City. IOTA als Enabler einer neuen WirtschaftsweiseDominik Schiener (IOTA Foundation) 823
Dominik Schiener
84 Stadt neu denken. Lebenswert. Nachhaltig. Resilient. 839
Andrea Bräuning, Andreas Lock und Rainer Lang
85 Wandel erfahren und Wandel gestalten – Industrie 4.0 am Beispiel von Festo 851
Eberhard Klotz
86 Digitale Einkaufsstadt Pfaffenhofen 861
Philipp Schleef
87 Smarte Marktwirtschaft – Soziale Marktwirtschaft? 869
Philipp Lerch und Georg Schneider
Teil XVIII Kritische Betrachtung und philosophischer Ausblick
88 Von der Smart City zur gläsernen Stadt 881
Andreas Mühlichen
89 Interview: Die Seele als Spiegel des Gemeinwesens 891
Reiner Manstetten und Chirine Etezadzadeh
90 Schlussbemerkungen der Herausgeberin 903
Chirine Etezadzadeh
Stichwortverzeichnis 909
Mitwirkende
Textbeiträge
Dr. Till Ackermann,
Fachbereichsleiter Volkswirtschaft und Business Development, Verband Deutscher Verkehrsunternehmen, Köln, Deutschland
PD Dr. med. Mazda Adli,
Stressforscher und Psychiater, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
Dr. Stephan Anders,
Leiter DGNB System, DGNB, Stuttgart, Deutschland
Julia André,
Leiterin Bereich Bildung, Körber-Stiftung, Hamburg, Deutschland
Michael Arthen,
Geschäftsführer, Cyclomedia Deutschland GmbH, Wetzlar, Deutschland
Dr. Serge Autexier,
Leiter des BAALL, DFKI GmbH, Bremen, Deutschland
Prof. Dr. Siegfried Balleis,
Sonderbeauftragter Sofortprogramm Saubere Luft, Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur, Erlangen, Deutschland
Prof. Dr. Siegfried Balleis,
Honararprofessor am Lehrstuhl für Politische Wissenschaft, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Deutschland
Dr. Rainer Bareiß,
Direktionsleiter Digitalisierung, Ed. Züblin AG, Stuttgart, Deutschland
Ilona Benz,
Leitung Stabsstelle beim Gemeindetag BW, Gemeindetag Baden-Württemberg, Stuttgart, Deutschland
Markus Bereiter,
Projektleiter E-Government, Stadt Kempten im Allgäu, Kempten (Allgäu), Deutschland
Christina Berger,
Marketing, Q-SOFT GmbH, Erfurt, Deutschland
Hartwig Bippus,
Chief Technology Officer, veloCarrier GmbH, Tübingen, Deutschland
Ellen Blumenstein,
HafenCity-Kuratorin, HafenCity Hamburg GmbH, Hamburg, Deutschland
Gregor Boeckeler,
Abteilungsleiter Web&Application Security, secunet Security Networks AG, Essen, Deutschland
Alexander Bogensperger,
Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Forschungsstelle für Energiewirtschaft e.V., Kempten, Deutschland
Andreas Booke,
Founder und Managing Director/CTO, gridX GmbH, Aachen, Deutschland
Dr. Andrea Bräuning,
Director Key Account Management Smart Cities, Robert Bosch GmbH, Stuttgart, Deutschland
Dr. Andrea Bräuning,
Leitung Innovationsnetzwerk Living Lab Ludwigsburg, Stadt Ludwigsburg, Ludwigsburg, Deutschland
Dr. Daniela Büchel,
Bereichsvorstand Personal und Nachhaltigkeit, REWE Group, Köln, Deutschland
Florian Burg,
Projektkoordinator IT, Finanzen und Marktimplementierung, Koordinierungsstelle Telemedizin Baden-Württemberg, Mannheim, Deutschland
Prof. Dr. Andreas Danuser,
Gründer, aliunid AG, Basel, Schweiz
Helmut Dedy,
Hauptgeschäftsführer, Deutscher Städtetag, Berlin, Deutschland
Robert Demmig,
Geschäftsführer, KKI e.V., Berlin, Deutschland
Prof. Dr. Rolf Drechsler,
Leiter des Forschungsbereichs Cyber-Physical Systems, DFKI GmbH, Bremen, Deutschland
Dr. Wolfgang Eckert,
Leiter Systemkritische Infrastruktur, EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Karlsruhe, Deutschland
Matthias Eisele,
Managing Director, Eisele GmbH & Co. KG, Darmstadt, Deutschland
Prof. h.c. Dr. Chirine Etezadzadeh,
Institutsleitung, SmartCity.institute, Stuttgart, Deutschland
Carina Feske,
Koordination & Organisation Geonetzwerk metropoleRuhr, Regionalverband Ruhr, Essen, Deutschland
Fabian Galbarz,
Beschaffung Bereich Autonomes Fahren, Volkswagen AG, Hannover, Deutschland
Sarah Ganz,
Koordinierungsstelle Telemedizin Baden-Württemberg, Mannheim, Deutschland
Dr. Wolfram Geier,
Leiter der Abteilung Risikomanagement/Internationale Angelegenheiten im BBK, BBK, Bonn, Deutschland
Dr. Jens J. Gerber,
Mitglied Geschäftsleitung, strategische Geschäftsentwicklung/Marketing/Vertrieb, maincubes one GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland
Dr. Werner Götz,
Vorsitzender der Geschäftsführung, TransnetBW GmbH, Stuttgart, Deutschland
Lars Graß,
Mitglied des Vorstands Rückenwind e.V., Rückenwind e.V., Bremerhaven, Deutschland
Robin Grey,
Leiter Smart City & Smart Business, Badenova AG & Co. KG, Freiburg, Deutschland
Franz-Reinhard Habbel,
Beigeordneter a.D. des DStGB und externer Digitalisierungsexperte des Gemeindetages BW, Gemeindetag Baden-Württemberg, Berlin, Deutschland
Roland Hachmann,
Geschäftsführung, IP SYSCON GmbH, Hannover, Deutschland
Alina Hasecker,
Beraterin Vertrieb, secunet Security Networks AG, Essen, Deutschland
Jörn Hasenfuß,
Mitglied Markenvorstand, Volkswagen AG, Hannover, Deutschland
Rosemarie Heilig,
Stadträtin, Dezernentin für Umwelt und Frauen, Stadt Frankfurt, Frankfurt am Main, Deutschland
Len Maximilian Heyder,
Research Manager Platform Services, e.GO Mobile AG, Aachen, Deutschland
Frederik Hilling,
Geschäftsführer (CEO), Geoplex GIS GmbH, Osnabrück, Deutschland
Michael Hinterstocker,
Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Forschungsstelle für Energiewirtschaft e.V., Kempten, Deutschland
Hans-Peter Höhn,
Freier Architekt AKNW, Archicraft, Köln, Deutschland
Carla Hustedt,
Project Manager, Bertelsmann Stiftung, Gütersloh, Deutschland
David Jans,
Stellvertretender Vorsitzender, foodsharing e.V., Illertissen, Deutschland
Hannah-Ruth Kappes,
Kommunikation, nebenan.de – Good Hood GmbH, Berlin, Deutschland
Markus Keller,
Senior Vice President Corporate Innovation, Deutsche Telekom AG, Bonn, Deutschland
Maren Kern,
Vorstandsmitglied, BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V., Berlin, Deutschland
Dr. Tom Kirschbaum,
Co-CEO und Founder, door2door GmbH, Berlin, Deutschland
Joachim Klaus,
Projektleiter „pebbles", Allgäuer Überlandwerk GmbH, Kempten, Deutschland
Nils Klingbeil,
Teamleader Pre-Development, e.GO Mobile AG, Aachen, Deutschland
Eberhard Klotz,
Global Sales Director Industrie 4.0 and Digitalization, Festo AG & Co. KG, Esslingen, Deutschland
Dr. Martin Konermann,
Technischer Geschäftsführer, Netze BW GmbH, Stuttgart, Deutschland
Robert Koning,
Gründer und Geschäftsführer, Smart City Solutions GmbH, Karlsruhe, Deutschland
Dr. Markus Kowalski,
Gestaltung Geschäftsmodellinnovationen, e.GO Mobile AG, Aachen, Deutschland
Dr. Michael Kraus,
Verantwortlicher IT Universitätsklinikum Freiburg, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Deutschland
Stefan Krebs,
CIO & CDO Baden-Württemberg, Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg, Stuttgart, Deutschland
Clemens Krüger,
Leiter Geschäftsfeld eGovernment, AKDB, München, Deutschland
Christian Kühnhold,
Geschäftsführender Gesellschafter, Smart City Loop GmbH, Köln, Deutschland
Stefanie Laab,
1. Vorsitzende des Vereins, Rettet das Huhn e.V., Wolfsburg, Deutschland
Dr. Mikko Laakso,
Business Development Manager, Vaisala Corporation, Hamburg, Deutschland
Dr. Gerd Landsberg,
Hauptgeschäftsführer, DStGB, Berlin, Deutschland
Rainer Lang,
Vice President Chief Digital Office Mobility, Robert Bosch GmbH, Stuttgart, Deutschland
Jennifer Lemken,
Referentin des Leiters Systemkritische Infrastruktur, EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Karlsruhe, Deutschland
Philipp Lerch,
Leiter der KommunalAkademie, Konrad-Adenauer-Stiftung, Sankt Augustin, Deutschland
Dr. Jörg Lippert,
Bereichsleiter Technik, BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V., Berlin, Deutschland
Dr. Andreas Lock,
Hauptreferent, Kompetenzzentrum E/E-Architektur Mobility Solutions, Robert Bosch GmbH, Stuttgart, Deutschland
Herbert Lohner,
Referent für Naturschutz beim Landesverband Berlin des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), BUND e.V., Berlin-Schöneberg, Deutschland
Prof. Dr. Dirk Loomans,
Gründer, Professor für Wirtschaftsinformatik, Gutachter HORIZON 2020, Loomans & Matz AG, Mainz, Deutschland
PD Dr. Reiner Manstetten,
Philosoph und Kontemplationslehrer, Universität Heidelberg, Philosphisches Seminar, Heidelberg, Deutschland
Michael Materne,
Strategieleiter Smart City Einheit, Deutsche Telekom AG, Bonn, Deutschland
Manuela Matz,
Gründerin, Rechtanwältin, Wirtschaftsjuristin, Loomans & Matz AG, Mainz, Deutschland
Prof. Dr. Christoph Meinel,
CEO & Direktor, Hasso-Plattner-Institut für Digital Engineering gGmbH, Potsdam, Deutschland
Peter Menke,
Vorstand der Stiftung, DIE GRÜNE STADT, Düsseldorf, Deutschland
Angela Meyenburg,
Gründerin und Geschäftsführerin, KulturLeben Berlin – Schlüssel zur Kultur e.V., Berlin, Deutschland
Dirck Möllmann,
Stadtkurator, Initiativprojekt Stadtkuratorin Hamburg, Hamburg, Deutschland
Dr. Andreas Mühlichen,
Lehrbeauftrager, empirischer Sozialforscher, Methodologe, Universität Bonn, Köln, Deutschland
Oliver Naegele,
Vorstand, Blockchain HELIX AG, Frankfurt am Main, Deutschland
Dr. Peter Neher,
Präsident, Deutscher Caritasverband e.V., Freiburg, Deutschland
Frank Neumann,
Leiter Unternehmensentwicklung, GELSENWASSER AG, Gelsenkirchen, Deutschland
Dr. Meike Niedbal,
Leiterin Smart Cities/Geschäftsentwicklung, Deutsche Bahn AG, Berlin, Deutschland
Dr. Thomas Novak,
Teamleiter Innovation, SWARCO AG, Perchtoldsdorf, Österreich
Prof. Dr. Oliver G. Opitz,
Leitung der Koordinierungsstelle, Koordinierungsstelle Telemedizin Baden-Württemberg, Mannheim, Deutschland
Dr. Thomas Papenkort,
Leiter IT & Prozesse, GELSENWASSER AG, Gelsenkirchen, Deutschland
Benedikt Paulowitsch,
Referent Innenministerium Baden-Württemberg, Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg, Stuttgart, Deutschland
Gertrudis Peters,
Geschäftsführerin, Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen, Wiesbaden, Deutschland
Dr. Julian Petrin,
Initiator nexthamburg/Gründungspartner urbanista, Nexthamburg e.V., Hamburg, Deutschland
Ganesh Pingale,
Technische Umsetzung Smart City Projekte, GritWorld GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland
Tom Plümmer,
CEO & Co-Founder, Wingcopter Holding GmbH & Co. KG, Darmstadt, Deutschland
Dr. Norbert Pralle,
Leiter Corporate Responsibility, Ed. Züblin AG, Stuttgart, Deutschland
Dr. Armin Pscherer,
Projektkoordinator für Strategie und Transfer, Koordinierungsstelle Telemedizin Baden-Württemberg, Mannheim, Deutschland
Dr. Thorsten Radensleben,
Vorstandsvorsitzender, Badenova AG & Co. KG, Freiburg, Deutschland
Katherina Reiche,
Hauptgeschäftsführerin, VKU, Berlin, Deutschland
Florian Reuter,
CEO, Volocopter GmbH, Bruchsal, Deutschland
Carolin Eva Riedel,
Freie Architektin AKNW, Archicraft, Köln, Deutschland
Dr. Michael Riesener,
Vice President Corporate Research, e.GO Mobile AG, Aachen, Deutschland
Rainer Rindfleisch,
Geschäftsführer – Maschinenbau und Betriebstechnik, Kern GmbH, Bensheim, Deutschland
Dr. h.c. Petra Roth,
Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main a.D., Frankfurt am Main, Deutschland
Steffen Saebisch,
Hauptgeschäftsführer, Friedrich-Naumann-Stiftung, Berlin, Deutschland
Frank Salder,
Director Safe City, Dallmeier electronic GmbH & Co. KG, Gladbeck, Deutschland
Iiro Salkari,
Business Development, Vaisala Corporation, Hamburg, Deutschland
Dominik Schiener,
Chairman of the Board of Directors, IOTA Foundation, Berlin, Deutschland
Philipp Schleef,
Projektmanager WSP, WSP Stadt Pfaffenhofen, Pfaffenhofen a.d. Ilm, Deutschland
Dr. Georg Schneider,
Koordinator Wirtschaftspolitik, Konrad-Adenauer-Stiftung, Sankt Augustin, Deutschland
Daniela Schneider,
Projektplanerin, Drees & Sommer SE, Stuttgart, Deutschland
Michael Schneider,
Pressesprecher, REMONDIS SE & Co. KG, Lünen, Deutschland
Prof. Dr. Günther Schuh,
Gründer, Vorstandsvorsitzender, Geschäftsführer, e.GO Mobile AG, Aachen, Deutschland
Michael M. Schwarz,
Geschäftsführer, elusens UG, München, Deutschland
Werner Spec,
Oberbürgermeister, Stadt Ludwigsburg, Ludwigsburg, Deutschland
Roland Stimpel,
Pressesprecher, FUSS e.V., Berlin, Deutschland
Erik Sucksdorff,
Abteilungsleiter Strategy Process & Business Development, Vaisala Corporation, Hamburg, Deutschland
Alex Taube,
Geschäftsbereichsleiter Smart City Projekte, GritWorld GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland
Dr. David Thiel,
Gründer, aliunid AG, Basel, Schweiz
Boris Thiemig,
Geschäftsführer, Gesellschafter, IPGarten GmbH, Berlin, Deutschland
Valentin Thurn,
Dokumentarfilmer/Journalist/Autor, THURN FILM, Köln, Deutschland
Martin Tönnes,
Beigeordneter Bereich Planung, Regionalverband Ruhr, Essen, Deutschland
Jörg van de Loo,
Head of Product Management Exterior Lighting, TRILUX GmbH & Co. KG, Arnsberg, Deutschland
Frank van der Sant,
Chief Commercial Officer, Vorstandsmitglied, APCOA PARKING Holdings GmbH, Stuttgart (Airport), Deutschland
Katharina Volk,
Ingenieurin für intelligente Netze/Projektleiterin grid-control, Netze BW GmbH, Stuttgart, Deutschland
Milen Volkmar,
Geschäftsführerin, Q-SOFT GmbH, Erfurt, Deutschland
Michael Vollmann,
Mitgründer und Geschäftsführer, nebenan.de – Good Hood GmbH, Berlin, Deutschland
Hagimar von Ditfurth,
Referent der Geschäftsführung, German Water Partnership e.V., Berlin, Deutschland
Norbert Wasserfurth,
Inhaber, Studio DL, Hildesheim, Deutschland
Sebastian Welter,
Referat Regionalentwicklung Team Mobilität, Regionalverband Ruhr, Essen, Deutschland
Dr. Xiaomao Wu,
CEO, GritWorld GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland
Andreas Zeiselmair,
Leiter Energielösungen, Forschungsstelle für Energiewirtschaft e.V., Kempten, Deutschland
Christian Ziegler,
Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Allgäuer Überlandwerk GmbH, Kempten, Deutschland
Künstlerische und gestalterische Beiträge
Jin Choi,
Founder, CHOI+SHINE ARCHITECTS, Brookline, MA, Vereinigte Staaten von Amerika
IMAGINE THE CITY,
Kunst- und Kultur in der HafenCity e.V., Hamburg, Deutschland
Max Irmer,
Gründer, MatchMyCity.org – die erste Datingplattform für Städte, Weimar, Deutschland
Prof. Dr. Jan Knippers,
Institutsleitung, Universität Stuttgart, Institut für Tragkonstruktionen und Konstruktives Entwerfen (ITKE), Stuttgart, Deutschland
Jason Klimoski,
Principal & Co-Founder, STUDIOKCA, Brooklyn, NY, Vereinigte Staaten von Amerika
Prof. Achim Menges,
Professor mit Leitungsfunktion, Universität Stuttgart, Institut für Computerbasiertes Entwerfen (ICD), Stuttgart, Deutschland
Michael Pederson,
Künstler, Baulkham Hills, Australien
Mario Pitsch,
Gründer, Studio Pitsch & Schau, Hamburg, Deutschland
Philipp Alexander Schäfer,
Künstler, Frankfurt, Deutschland
Thomas Shine,
Founder, CHOI+SHINE ARCHITECTS, Brookline, MA, Vereinigte Staaten von Amerika
Studio DL,
Creative Light Design, Hildesheim, Deutschland
Laura Ziegler,
Gründerin, MatchMyCity.org – die erste Datingplattform für Städte, Weimar, Deutschland
Dirk-André Betz,
Gründer, Kaffee, Milch & Zucker, Schellerten, Deutschland
Carsten Dammann,
Fotograf, Hamburg, Deutschland
Matthias Desmet,
Fotograf, Stad Brugge, Communicatie & Citymarketing/Creatie, Brügge, Belgien
Sandra Schink,
Fotografin, Niendorf/Stecknitz, Deutschland
Fußnoten
1
Rilke, Rainer Maria: Die Gedichte. Insel Verlag, Frankfurt a.M. (1986), S. 188 f.
© Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020
C. Etezadzadeh (Hrsg.)Smart City – Made in Germanyhttps://doi.org/10.1007/978-3-658-27232-6_1
1. Einführungskapitel: Blisscity® – die Stadt der Glücklichen
Chirine Etezadzadeh¹
(1)
SmartCity.institute, Stuttgart, Deutschland
Unsere Gesellschaft hat vielleicht keine konkrete Vorstellung davon, wie eine gute Zukunftsstadt beschaffen sein sollte, wir wissen aber, wie sie nicht sein sollte.
„Denn es ist ja nicht von etwas Beliebigem die Rede, sondern davon, auf welche Weise man leben soll."
(Platon, Politeia 352d)
../images/446927_1_De_1_Chapter/446927_1_De_1_Figa_HTML.jpgProf. h.c. Dr. Chirine Etezadzadeh
(Volkswirtin) leitet das SmartCity.institute und ein Start-up-Unternehmen. Während ihres Werdegangs arbeitete sie für einen deutschen Premium-Automobilhersteller, einen führenden amerikanischen Automobil-Zulieferer sowie als Unternehmensberaterin in der Energiewirtschaft. Von 2014 bis 2016 hielt sie Vorlesungen zum Thema „Produktentwicklung für Smart Cities an der TH Köln. Im Jahr 2017 wurde ihr eine Honorarprofessur von der Beijing Information Science & Technology University (BISTU) verliehen und sie veranstaltete die erste (deutsche) Smart City Convention „Blisscity
.
1.1 Prolog
../images/446927_1_De_1_Chapter/446927_1_De_1_Fig1_HTML.jpgWie ist die Stimmung in der HafenCity? Das Public Face der Künstler Julius von Bismarck, Benjamin Maus und Richard Wilhelmer auf der Kibelstegbrücke zeigt es an: Seit November 2018 spiegelt das sieben Meter hohe Smiley aus Stahl und Neonröhren, das über eine Software an Sicherheitskameras im öffentlichen Raum gekoppelt ist, die kollektive Gefühlslage der Menschen in Echtzeit wider. Das erste Projekt von IMAGINE THE CITY reagiert damit direkt auf seine urbane Umgebung.
Unter dem titelgebenden Leitmotiv intervenieren künftig mehrere langfristig angelegte Projekte in das noch junge urbane Gefüge HafenCity. Das experimentelle Kulturprogramm IMAGINE THE CITY entwickelt an der Schnittstelle von Kultur und Stadtplanung exemplarisch neue Formate, um künstlerische Perspektiven frühzeitig und langfristig in Stadtentwicklungsprozesse zu integrieren – und Kultur unveräußerlich in der Zivilgesellschaft zu verankern
(Quelle: Kunst und Kultur in der HafenCity e.V. (Text); Fotograf: Carsten Damman (Bild)).
Landeanflug in Riad. In der Business Class einer saudi-arabischen Airline lehnt sich ein Herr mit einer Dattel in der einen und einem Glas Tee in der anderen Hand zu mir herüber und kommentiert raunend die bevorstehende Landung: „Sie werden spüren, dass Sie nichts spüren. Wir haben die besten Piloten der Welt."
Seoul: Nach einem langen Arbeitstag und späten Dinner machen die Delegierten auf dem Nachhauseweg kurz Halt im lokalen Einzelhandel. Auf die Frage, welche koreanischen Pflegeprodukte besonders empfehlenswert seien, heißt es vonseiten der Kolleginnen aus tiefster Überzeugung: „Egal welche dieser Produkte Sie kaufen: Sie werden mit allen Produkten sehr zufrieden sein."
Shanghai: Kurz nach Mitternacht laufen wir durch Seitenstraßen, in welchen man als Europäer selbst tagsüber ein gewisses Unwohlsein verspüren würde. Die Erkundigung nach den allgemeinen Sicherheitsstandards in der Stadt wird mit einem Lächeln beantwortet: „Sie brauchen sich nicht zu beunruhigen, hier ist es überall sicher."
Im Ausland läuft’s: Die neue App, die neue Franchise-Kette, der neue Service; das neue Rechenzentrum, das neue Start-up Hub und neue Forschungscluster; der neue Hochgeschwindigkeitszug, der neue Bahnhof und der neue Flughafen; der neue Mobilfunkstandard und der fortscheitende Glasfaserausbau; die moderne Stadtverwaltung, die neue Leitzentrale und das neue Operations-Center; der neue Business District, die neue Stadt und die neue High-Tech-Region bis hin zur neuen Seidenstraße. All das sind Entwicklungen, die Sie im Ausland und insbesondere in Asien sehen und erleben können, die jeden Tag Fortschritt dokumentieren und arme wie reiche Menschen vor Ort für ihr Land begeistern. Und was noch wichtiger ist: Sie lernen dort viele wissbegierige und leistungsorientierte Menschen kennen. Vor allem junge Menschen, die etwas bewegen wollen, Hunger nach Erfolg haben und den Fortschritt aktiv und bis an ihre persönlichen Grenzen gehend gestalten wollen. Sie wollen sich und ihren Familien ein gutes Leben ermöglichen, die Gemeinschaft als Ganzes voranbringen und Dinge besser machen.
In einer anderen, deutlich kleineren chinesischen Stadt mit rund fünf Millionen Einwohnern finde ich mich in einem bombastischen Konferenzsaal eines High-End-Hotels wieder. Auf einem Monitor, der sich über die gesamte Saalbreite erstreckt und der im Zusammenspiel mit dem Blumenschmuck sämtliche Redner sehr klein erscheinen lässt, zeigen die Veranstalter beeindruckende Luftbildaufnahmen bereits abgeschlossener Mega-Bauprojekte der Stadt. Die Darbietungen lassen alles Vertraute, wie die lauten CES-Keynote-Shows in Las Vegas oder die monumentalen Präsentationen der Automobilbauer auf den internationalen Autoshows, recht gehaltlos erscheinen, sodass die zahlreichen aus der ganzen Welt zugereisten Speaker das Geschehen beeindruckt verfolgen. Hochkarätige Entscheidungsträger eröffnen und begleiten die Konferenz, und mehrere hundert ausgewählte Studierende verfolgen das internationale Programm.
In dieser Flut von Sinneseindrücken, während meine Schuhe in den zentimeterdicken roten Teppich sinken, fällt, nebst innerem Diskurs, mein Blick auf die Konferenztechnik, die vor mir, so dekorativ wie solide, auf den Tagungsunterlagen ruht. In kleinen weißen Lettern lese ich, ca. 8500 km von Deutschland entfernt, ein Versprechen: „BOSCH". Und den qualitätsverbriefenden Zusatz: „Made in Germany". In solchen Momenten frage ich mich, wo Deutschland im Weltgeschehen heute steht.
Deutschland ist eine führende Industrienation. Doch werden wir unsere privilegierte Position halten können? Welche Entwicklungen treiben wir? In welchen Gebieten sind wir führend? Mit welchen Themen befassen wir uns in Deutschland? Welche Entscheidungen werden getroffen? Was gelingt uns? Was gelingt uns nicht und warum? Welche Lebenseinstellung haben Menschen in Deutschland? Wie gehen wir mit Leistung um? Sind die Menschen glücklich? Wie bereiten wir uns und unsere Kinder auf die Zukunft vor? Was erwarten wir von der Zukunft? Was von dem, das wir als unsere Errungenschaften bezeichnen können, wird Bestand haben? Was sind unsere gesellschaftlichen und technischen Errungenschaften? Wie gehen wir mit allem Bestehenden, unserer Substanz und mit zu erwartenden Entwicklungen um? Wer gestaltet diese Prozesse? Wer genau? … Und was hat das alles mit Smart Cities zu tun?
1.2 Warum sollen wir smart werden?
1.2.1 Wer ist angesprochen?
Im Grunde ist in Deutschland die Welt in Ordnung. Die allgemeine Versorgungslage ist gut, und es geht weiten Teilen der Gesellschaft offenbar so gut, dass wir gesamtgesellschaftlich mehr zum Verwalten tendieren als zum Verändern. Deutschland hat vier Millionenstädte und 80 Großstädte, also Städte mit über 100.000 Einwohnern. Über 50 % der Großstädte zählen weniger als 200.000 Einwohner, und in der Gesamtbetrachtung leben fast 70 % der Menschen in Orten mit weniger als 100.000 Einwohnern.
Wir leben weder in den USA, wo vieles einfach deshalb gemacht und ausprobiert wird, weil es geht („Do first, ask forgiveness later."), noch in den riesigen Millionenstädten Asiens, wo man auf kontinuierliche Optimierungen und Effizienzsteigerungen angewiesen ist. Warum sollten wir uns also mit Smart Cities befassen? Und welche Kommunen sollten sich dem Thema widmen?
Die der Smart City zwischenzeitlich international zugeschriebene Grundidee ist, Kommunen funktionsfähig zu halten und durch den Einsatz von Technik effizienter und nachhaltiger zu machen. Auf diese Weise sollen drängende Probleme adressiert und mit möglichst wenig damit einhergehendem Verzicht behoben werden. Für welche Städte könnte das in Deutschland relevant sein? Für die Millionenstädte? Für die großen Großstädte? Und was passiert mit dem ländlichen Raum? Werden ländlich geprägte Regionen abgehängt?
Die diesen Ausführungen zugrunde liegende Smart-City-Definition betrifft alle Kommunen. Große und kleine, wachsende und schrumpfende Kommunen, Kommunen in Ballungszentren und im ländlichen Raum. Sie betrifft, bezogen auf Städte, das sie umgebende Stadt-Land-Kontinuum bzw., allgemein formuliert, das Umland von Gemeinden. Demnach wird jede Kommune mit den folgenden Aussagen angesprochen.
1.2.2 Was ist das Ziel der Smart-City-Bewegung?
Betrachtet man die Smart-City-Projekte, die weltweit angegangen und umgesetzt werden, ist den Projekten gemein, dass sie die zuvor genannte Idee verfolgen, also die Kommunen in ihrer Funktionsfähigkeit unterstützen sollen. Dabei bildet das Thema Nachhaltigkeit ein durchgängig anerkanntes Postulat. Insbesondere der Umwelt-, der Klima- und Ressourcenschutz sind zentrale Elemente der Projekte. Sämtliche Akteure beanspruchen die Haltung, die Projekte „für die Menschen" umzusetzen.
Insgesamt sollen Prozesse und Abläufe effizienter und effektiver gestaltet werden. Die für dieses Vorhaben genutzten Lösungen basieren auf neuen technischen Möglichkeiten, die heute unter dem Begriff der Digitalisierung zusammengefasst werden und die zu einer zunehmenden Vernetzung von Menschen, Systemen, Prozessen, Geräten und Informationen führen.
Aus dieser