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Die Indien Challenge: Hinter dem Monsun zweite rechts Richtung Wüste
Die Indien Challenge: Hinter dem Monsun zweite rechts Richtung Wüste
Die Indien Challenge: Hinter dem Monsun zweite rechts Richtung Wüste
eBook168 Seiten2 Stunden

Die Indien Challenge: Hinter dem Monsun zweite rechts Richtung Wüste

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Über dieses E-Book

Zwar gilt Indien unter asienerfahrenen Backpackern eigentlich als Reiseziel für Fortgeschrittene - doch warum immer so kleinlich sein? Ohne nennenswerte Vorkenntnisse, dafür aber mit vielen Fragen im Rucksack brechen die beiden Protagonisten auf, um dem geheimnisvollen Subkontinent zu Leibe zu rücken und sich ein eigenes Bild von einem Land zu machen, das sie seit Langem auf unerklärliche Weise faszinierte.

Die vorab nur vage geplante Route führt sie quer durch die nördlichen Bundesstaaten Delhi, Uttar Pradesh, Rajasthan und Haryana. Neben vielen kleineren und größeren Zwischenfällen erleben sie unter anderem den Monsun in Millionenmetropolen mit, gehen auf Tuchfühlung mit vor Elfenbeinjägern geretteten Elefanten, nehmen Essenseinladungen an, erkunden die Wüste Thar und besuchen die Bishnoi - ein Volk, das trotz Widerstand seit 500 Jahren strikt im Einklang mit der Natur lebt.

Während ihrer abenteuerlichen Rundreise sprechen sie mit den unterschiedlichsten Vertretern der indischen Bevölkerung über persönliche Erfahrungen mit Menschenrechtsverletzungen, sexuellen Übergriffen und dem Kastensystem; was sie zu hören bekommen, zeichnet ein überraschendes Bild von der ambivalenten Atmosphäre im Land.

Das vorliegende Buch ist ein rasanter und gleichzeitig zutiefst ironischer Bericht über den Versuch, das Reich der Gegensätze in 528 Stunden zu begreifen.
SpracheDeutsch
Herausgeberhansanord Verlag
Erscheinungsdatum8. Jan. 2021
ISBN9783947145256
Die Indien Challenge: Hinter dem Monsun zweite rechts Richtung Wüste

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    Buchvorschau

    Die Indien Challenge - Thorsten Ondoua

    Thorsten Ondoua

    Die Indien Challenge

    Hinter dem Monsun zweite rechts Richtung Wüste

    Logo_hansanord_pos_120

    über den Autor

    blackwhite

    Der Autor wurde 1989 in Frankfurt am Main geboren, verbrachte aber die meiste Zeit seines Lebens im hohen Norden Deutschlands. Wenn er nicht gerade mit der Fahrbücherei über die Dörfer tuckert, baut er Luftschlösser, trinkt Kaffee oder geht auf Reisen. Die Leidenschaft für das Schreiben entdeckte er bereits als Schüler – u.a. beim Verfassen von Strafarbeiten.

    'Die Indien Challenge' ist sein erstes Buch.

    IMPRESSUM

    1. Auflage 2019

    © 2019 by hansanord Verlag

    Alle Rechte vorbehalten

    Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages nicht zulässig und daher strafbar. Das gilt vor allem für Vervielfältigung, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. 

    ISBN E-Book: 978-3-947145-25-6

    ISBN Buch: 978-3-941745-24-9

    Für Fragen und Anregungen: info@hansanord-verlag.de

    Fordern Sie unser Verlagsprogramm an: vp@hansanord-verlag.de

    hansanord Verlag 

    Johann-Biersack-Strasse 9

    D 82340 Feldafing  

    Tel.   +49 (0) 8157 9266 280 

    FAX: +49 (0) 8157 9266 282 

    info@hansanord-verlag.de 

    www.hansanord-verlag.de

    Logo_hansanord_pos_120

    Inhaltsverzeichnis

    Vorwort

    Kapitel 1 - Neu Delhi für Anfänger

    Kapitel 2 - Rakesh

    Kapitel 3 - Schlossherr in Nöten

    Kapitel 4 - Wohin mit dem Müll?

    Kapitel 5 - Bier mit Mohammed

    Kapitel 6 - Nana und Lakshmi

    Kapitel 7 - Ganesh vs. Shiva

    Kapitel 8 - Madho Sing II.

    Kapitel 9 - Veggietown

    Kapitel 10 - Das Labyrinth

    Kapitel 11 - 29 Gebote

    Kapitel 12 - Aufstiegsmöglichkeiten

    Kapitel 13 - Dünenbekenntnisse

    Kapitel 14 - 10 % Rabatt

    Kapitel 15 - Neu Delhi für Fortgeschrittene

    Nachwort

    Lesen Sie auch

    Vorwort

    Was passiert, wenn zwei junge Norddeutsche – ein Bibliothekar und ein angehender Logopäde, unterschiedlich wie Zucker und Salz, doch gleichsam vereint in Neugier und Wagemut – ihre Rucksäcke packen und aufbrechen, um durch das ferne Nordindien zu reisen?

      Eine Frage, die einen Forschergeist in uns heraufbeschwor, wie sie ihn auch alle bekannten Entdecker vor dem Aufbruch gefühlt haben mussten. Um eine Antwort zu finden, wagten wir uns auf eine abenteuerliche Expedition ins Land der Gegensätze. Auf unserer Reise lernten wir Einheimische und ihre Gepflogenheiten kennen, begegneten dem Monsun, lieferten uns der Wüste aus, erlebten exotische Tiere in ihrer natürlichen Umgebung, erkundeten Geschichte, Kunst und Kultur, lauschten hinduistischen Göttersagen, trotzten Hitze und Krankheit und verspürten dabei unentwegt jene süße Zufriedenheit, die einem nur das Unterwegssein bereiten kann.

      Was hier nach jahrelangem Treiben zweier Aussteiger klingt, war in Wirklichkeit Inhalt eines intensiven dreiwöchigen Rucksack-Trips durch eine uns völlig unbekannte Welt: abseits der bequemen touristischen Pfade, dafür mit ständig wechselnden Unterkünften und landestypischen Verkehrsmitteln, immerzu getrieben von der Idee, einen der buntesten Flecken der Erde zu enträtseln und ihn von seiner ehrlichsten Seite kennenzulernen – pur, ungeschminkt und in exakt 528 Stunden. Kurz: wir stellten uns der Indien Challenge.

      Zugegeben, mit der Lektüre des vorliegenden Buches folgen Sie zwei leicht schrulligen Geeks auf einen unerhört strapaziösen Pfad. Das wird Ihnen vermutlich einiges abverlangen. Aber man kann es auch positiv sehen: Sie erhalten so nämlich einen spannenden Einblick in die kontrastreichen Schwingungen des Landes. Versprochen!

      Gemeinsam begegnen wir der mannigfaltigen indischen Bevölkerung, erfahren von Schicksalen, Sorgen und Hoffnungen. Von Zeit zu Zeit geraten wir in witzige Situationen, manchmal auch in traurige oder in solche, die dazu anregen, tiefsitzende Vorstellungen zu hinterfragen und eine eigene Position zu verorten. Wir üben die Kunst des harmonischen Miteinanders, auch wenn das gemeinsame Leben aus dem Rucksack fern der Heimat Höhen und Tiefen bereithält. Und am Ende, so denke ich, besteht für Leser wie Protagonisten die Chance, an diesem Projekt zu wachsen.

      In diesem Sinne kann ich Sie nur ermutigen, die Reise anzutreten.

    Sagen Sie alle Termine ab, halten Sie sich gut fest und begleiten Sie zwei gänzlich Ahnungslose in den Norden Indiens!

    Thorsten

    Kapitel 1 - Neu Delhi für Anfänger

    Unsere Geschichte beginnt glücklicherweise erst nach der mühsamen Abwicklung aller Formalitäten, die mit der Landung auf dem Delhi Airport auf uns gewartet hatten; genauer gesagt dann, als wir erstmals ins Freie traten, um von der schwülen, indischen Nacht verschluckt zu werden.

       Es war nach Ortszeit inzwischen Mitternacht. Aus einem plötzlichen Impuls der Vernunft heraus verwarfen wir die tollkühne Idee, unsere erste, rund fünf Kilometer entfernte Unterkunft zu Fuß aufzusuchen. Man musste ja nicht ausgerechnet in der ersten Nacht aufgrund irgendwelcher unvorhersehbarer Gefahren – und da waren der Fantasie zu später Stunde zunehmend weniger Grenzen gesetzt – den Löffel abgeben.

       Allerdings war es nicht leicht, unter den unzähligen Taxifahrern, die sich binnen Sekunden um uns drängten, einen einigermaßen rechtschaffenen auszuwählen. Zwar waren rings um den Flughafen her durchaus auch staatlich autorisierte Taxiunternehmen vertreten, denen man angeblich vertrauen durfte; das Problem war nur, dass auch alle übrigen Fahrer so taten, als wären sie staatlich. Wie auch immer, jedenfalls entschieden wir uns schließlich, müde und ein bisschen naiv, für eine Fahrt mit dem vor Enthusiasmus sprühenden Kunar, dessen Preisvorschlag wir zunächst nicht weiter infrage stellten. Als wir uns anschickten, ihm zu seinem Fahrzeug zu folgen, eilten zwei weitere Männer herbei, nahmen uns unsere Rucksäcke ab und luden sie in den Kofferraum. In der Annahme, es sei üblich, den Fahrer nach der Fahrt zu entlohnen, wollten wir einsteigen, doch die Männer forderten uns auf, schon jetzt zu bezahlen. Verwundert gaben wir ihnen das Geld und gesellten uns dann zu unserem Fahrer ins Taxi.

       Die erste Autofahrt auf indischem Boden werden wir wohl nie vergessen. Die Straßen Neu Delhis sind mit Schlaglöchern übersät, sodass wir unterwegs ordentlich durchgeschüttelt wurden. Es erforderte Mut, aus dem Fenster zu sehen, denn ständig drohten wir mit anderen nächtlichen Verkehrsteilnehmern – Rikschas, Motorrädern, Transportern –  die alle kreuz und quer zu fahren schienen, zusammenzurasseln.

       Ich überlegte, ob wir zu Fuß nicht doch besser dran gewesen wären. Und dann der Lärm! Wie wir feststellten, ist Blinken hierzulande nicht üblich. Vielmehr wird gehupt, und zwar, um anzuzeigen, wo man ist, dass man zu überholen gedenkt, dass man abbiegen möchte und so weiter. Alle tun es, der Krach ist unvorstellbar. Aber es funktioniert: Man könnte das Gehupe, wenn man denn wollte, als einzigartige Spielart eines Echolotsystems sehen, das Zusammenstöße im Straßenverkehr verhindern soll.

       Hier und da konnten wir Kühe am Wegesrand sehen, die sich zu

    einem Schläfchen hingelegt hatten. Auch erblickten wir einige

    streunende Hunde, die geschäftig durch die Dunkelheit

    streiften.

       Das Viertel, in das Kunar uns brachte, war herzlich wenig einladend.

    Bruchbude reihte sich an Bruchbude, der Boden war matschig, überall lag Müll herum. Und so waren wir ziemlich ernüchtert, als unser Fahrer plötzlich in einer schäbigen Gasse anhielt und davon redete, dass unser Hotel gleich da vorne sei. Es wurde also nicht mehr besser.

       Er räume zwar ein, ein günstiges Hotel für die erste Nacht gebucht zu haben, brummte Bjarne, aber damit habe er lange nicht gerechnet.

       Es sei ja nur eine Nacht, sagte ich und versuchte positiv zu klingen, immer noch besser, als auf offener Straße zu übernachten!

       Wie um meine Aussage zu unterstreichen, brach ein furchtbares Bellen und Heulen los. Von allen Seiten kamen Straßenhunde angelaufen und wollten sich nicht mehr beruhigen. Ob es rivalisierende Gangs waren, die über Reviergrenzen verhandelten oder Freunde, die sich lediglich zu einem mitternächtlichen Kaffeekränzchen trafen, war nicht ganz eindeutig.

       So oder so sank unsere Motivation, das Taxi zu verlassen, erheblich. Kunar seinerseits drehte sich zu uns um, hielt die Hand auf und nannte uns den Fahrtpreis.

       Wir hätten bereits bezahlt, wehrte Bjarne ab.

       Ob man sich an ihm belustigen wolle, fragte Kunar. Er habe noch kein Geld gesehen!

       Wir hätten es seinen Kollegen gegeben, erwiderte ich, noch am Flughafen.

       Er habe keine Kollegen, sagte Kunar. Er arbeite seit vielen Jahren allein.

       In diesem Moment dämmerte uns, dass man uns zum ersten Mal – kaum, dass wir aus der Tür raus waren – abgezockt hatte.

    Das ging ja prächtig los. Ärger stieg in mir auf, ich hätte den Fahrer am liebsten geschüttelt. Aber es half nichts, die wahren Verbrecher befanden sich woanders, hier und jetzt kamen wir nicht weiter.

    Also zahlten wir die volle Summe (die uns ohnehin verdächtig hoch vorkam) noch einmal. Dann wagten wir uns nach draußen.

       Kunar brauste davon, während Bjarne anmerkte, dass man sich unbedingt angewöhnen müsse zu feilschen. Alle täten das, es sei wohl notwendig, sonst werde Indien ein teurer Spaß.

       Überall Hunde. Zum ersten Mal bereute ich inständig, auf eine Tollwut-Impfung verzichtet zu haben. Ein gewisses Risiko bestehe zwar immer, hatte mein Hausarzt mich belehrt, aber wenn man dem Drang widerstehe, jedes Tier, das man treffe, zu knuddeln, komme man eigentlich auch ohne zurecht.

    Diese Gasse schien er allerdings nicht zu kennen.

       Bis zur Unterkunft waren es vielleicht zehn Meter. Langsam und bedächtig, jede hektische Bewegung vermeidend, schlichen wir uns an der heulenden Meute vorbei. Wie sich zeigte, waren wir den ungewaschenen Vierbeinern aber völlig gleichgültig. Sie waren ganz mit sich selbst beschäftigt; offenbar hatten sie sich länger nicht gesehen und einiges zu bereden.

       Unser Zimmer hielt, was die Hotel-Fassade versprach. Es war sehr einfach und schmuddelig. Aber es gab immerhin eine Klimaanlage und Internet. Alles in Allem hätte es schlimmer kommen können.

       Von Übel war nur, dass wir den Schließmechanismus unserer Zimmertür gründlich missverstanden. Erst nach immenser Anstrengung gelang es uns, das alte, rostige Schloss zu verriegeln. Dann jedoch fiel uns ein, dass wir uns noch das W-LAN-Passwort an der Rezeption besorgen wollten.

       Aber das Schloss ließ sich jetzt nicht mehr entsperren, ganz gleich, wie sehr wir uns bemühten. Wir saßen fest. Draußen heulten noch immer die Hunde. Es war mittlerweile zwei Uhr morgens, wir waren erschöpft und verschwitzt, die Nerven lagen blank. Natürlich hätten wir die Tür eintreten können, sie war ja nicht besonders robust. Aber was hätte das für einen Eindruck gemacht.

       Die schwache Zimmerbeleuchtung reichte bei weitem nicht bis zur Tür, darum entschieden wir nach einer kurzen, verzweifelten Pause voller Verwünschungen, es noch einmal mit Taschenlampe und Taschenmesser zu versuchen.

       Etwa anderthalb Stunden später hatten wir das alte Schloss in die Knie gezwungen und uns wieder befreit. Dann

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