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Saris, Götter, Sandokan - Ein Reisetagebuch
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Saris, Götter, Sandokan - Ein Reisetagebuch
eBook234 Seiten1 Stunde

Saris, Götter, Sandokan - Ein Reisetagebuch

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Über dieses E-Book

In das faszinierende Land der Maharadschahs, das Land der farbenfrohen Saris und der heiligen Kühe entführt Karin Itzigehl mit diesem Reisetagebuch. Es ist keinesfalls Ersatz für einen Reiseführer. Die Autorin beschreibt weder die Bauwerke noch die Historie Indiens, sondern es ist das aufgearbeitete Tagebuch ihrer 31-tägigen Reise durch den Subkontinent. Ihre Erlebnisse und Erfahrungen können ein guter Ratgeber sein für alle, die auch eine Reise in das schöne, beeindruckende, aber manchmal auch anstrengende Land unternehmen wollen. Gespickt mit 165 Farbfotos ist es jedoch auch für Sympathisanten Indiens eine unterhaltsame Lektüre und ein Augenschmaus. Letztendlich ist es auch ein Wiedersehen für alle, die die Serien "Sandokan, der Tiger von Malaysia" und "Die Rückkehr des Sandokan" geliebt haben, denn Karin Itzigehl besuchte den Hauptdarsteller dieser Serien und vieler weiterer Filme, Kabir Bedi, in Mumbai in seiner Wohnung.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum19. Feb. 2013
ISBN9783844248265
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    Buchvorschau

    Saris, Götter, Sandokan - Ein Reisetagebuch - Karin Itzigehl

    Impressum

    Saris, Götter, Sandokan

    Karin Itzigehl

    Published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

    Copyright © 2013 Karin Itzigehl

    Bildnachweis: 

    Nr. 115, 123, 127, 145, 151, 152, 153, 155, 158, 159, 160 bis 164 von Husni Suwandhi, alle anderen Fotos von Karin Itzigehl

    Indien-Karte mit Genehmigung von Daniel Dalet, d-maps.com

    ISBN 978-3-8442-4826-5

    Vorwort

    Ich war da – in meinem Traumland Indien. Bis vor zwei Jahren hätte ich das nicht für möglich gehalten. In der DDR aufgewachsen, verhinderte eine Mauer, dass ich dieses Land sehe. Später war es mein Einkommen, das immer von anderen Notwendigkeiten aufgefressen wurde. Im Herbst 2009 starb mein Vater. Er war kein reicher Mann, aber er hinterließ mir und meiner Schwester ein Sümmchen, von dem ich mir eine Indien-Rundreise erlauben konnte. Als Freie Journalistin mit einem nicht kalkulierbaren und manchmal auch nicht ausreichenden Einkommen hätte ich, wenn ich vernünftig gehandelt hätte, meinen Teil eigentlich auf die hohe Kante packen müssen, wie man so schön sagt. Aber ich hatte neun Jahre lang keine Urlaubsreise mehr gemacht, und ich fühlte mich schon lange ausgebrannt und immer mehr auch gesundheitlich angeschlagen. Ich musste nicht zum Arzt gehen, um mir sagen zu lassen, was das ist. Statt einer Kur therapierte ich mich selbst, indem ich mir meinen Lebenstraum erfüllte – eine lange Reise durch Indien. Wer weiß, was morgen ist?

    Mein Indien-Traum begann, als mein Vater einmal einen Bildband über dieses Land mit nach Hause brachte. Ich war zwar noch Kind, aber verständig genug zu erkennen, dass neben den bunten Saris und den traumhaften Palästen auch eine große Armut herrschte. Das alles hautnah und selbst zu sehen, auch diese völlig andere Welt, in der Kühe heilig sind und Kinder zu Bettlern erzogen werden, das war immer ein Reiz für mich. Dann lief 1979 im DDR-Fernsehen die Serie „Sandokan, der Tiger von Malaysia". Sie handelte von einem Piraten und Freiheitskämpfer gegen die englische Kolonialherrschaft, gespielt von Kabir Bedi aus Indien. Wie gebannt saß ich damals vor der Flimmerkiste und schaute in die ausdrucksvollen, hellbraunen Augen. … Sandokan einmal in meine Arme schließen … wenn ich das könnte …

    Dieses Buch schreibe ich, weil Freunde und Bekannte nach meinen Indien-Vorträgen mich dazu immer wieder ermuntert haben. Ich hatte vielen auch von meiner vierwöchigen Reise alle paar Tage einen kleinen Bericht mit Fotos per Mail geschickt. Diese Berichte und mein Reisetagebuch sind der Grundstock für dieses Buch, das keinesfalls den Anspruch eines Reiseführers erfüllen soll. Hier werden nicht Tempel, Moscheen und historische Persönlichkeiten eingehend beschrieben, und schon erst recht nicht kann Anspruch auf Vollständigkeit bezüglich der vielfältigen Kultur Indiens erhoben werden. Es waren nur 31 Tage, aber genügend für einen Erlebnisbericht, aus dem jeder, der auch nach Indien reisen will, Tipps mitnehmen und etwas lernen kann. Und wer nicht nach Indien fahren kann, mag über dieses Buch einfach eintauchen in diese einzigartige Welt mit traumhaften Palästen und Bettlern, aufdringlichen Händlern und heiligen Kühen, vielen Erfahrungen und Begegnungen und auch, wie ich zu meinem indonesischen Reisepartner gekommen bin und wie sich die Begegnung mit dem weltberühmten Schauspieler Kabir Bedi – „Sandokan, der Tiger von Malaysia" – dann doch tatsächlich klappte und er mich in seiner Wohnung empfing.

    Die Reiseroute beginnt in Delhi und führt durch Rajasthan, Uttar Pradesh und Madhya Pradesh in den Süden und zum Schluss nach Mumbai und von dort aus über Delhi zurück.

    1. Tag – 16. Oktober 2010 - Delhi

    Wir rollen unsere großen Koffer über die gemusterte, braune Auslegware in den riesigen Hallen des Internationalen Indira Gandhi Flughafens in Delhi. Alles ist sehr weitläufig, modern und angenehm. Palmen in großen Kübeln sorgen für südliches Flair, und an gewellten Bronzewänden zeigen überdimensionierte Hände die Zeichen des klassischen dramatischen Kathakali-Tanzes. Wir sind angekommen in einer anderen Welt und streben – gleich nach dem ersten Geldtausch 1: 63 - zum Ausgang des Gebäudes. Dort stehen viele Menschen Spalier, in ihren Händen Pappschilder mit den Namen derer, die sie erwarten. Uns scheint keiner zu erwarten. Immer wieder gehen Husni und ich mit unserem Gepäckkarren an ihnen vorbei. Große braune Augen starren uns fragend an, Taxifahrer versuchen uns lautstark herumzukriegen, in ihre Dienste zu treten. Keine Chance, wir werden abgeholt. Einer hat nur einen Schnellhefter in der Hand. Vielleicht erwartet er uns ja. Ich gehe ganz nah heran, um die kleine Schrift zu entziffern. Da steht tatsächlich mein Name! „Das bin ich, sage ich und schaue in zwei blaue (!) Augen. Das sollte für lange Zeit mein letzter deutscher Satz sein. Am fragenden Gesichtsausdruck des Mannes erkenne ich, dass ich ab jetzt mein aufgefrischtes Englisch benutzen muss. Ich hatte mindestens 20 Jahre lang keine zwei zusammen hängenden englischen Sätze mehr sprechen müssen. Bei der Arbeit brauche ich es nicht, und Lust darauf, es nur so für mich zu lernen, hatte ich eigentlich auch nicht. Aber jetzt vor der Indien-Reise war natürlich ein Anlass vorhanden. Der Mann mit den blauen Augen entpuppt sich als unser Fahrer. Unser Gepäck wird in einen weißen Tata verstaut, und der Mitarbeiter unseres indischen Reisebüros hängt uns zur Begrüßung Kränze aus gelben Studentenblumen um den Hals. Noch auf der Fahrt ins Hotel erhalte ich meine bereits zu Hause bestellte Airtel Prepaid Karte für mein Netbook. In gemeinschaftlicher Anstrengung installieren wir sie, und ich setze die erste Mail „Gut angekommen noch im Auto an meine Schwester ab. Ich bin erleichtert, dass es funktioniert. Ich wollte auf dieser Reise nicht auf Internetcafés angewiesen sein, um meine Berichte und Fotos von unterwegs nach Hause zu schicken. 32 Neugierige hatte ich in meinen Verteiler aufgenommen. Aber mindestens genauso wichtig wie die Berichte nach Hause war für mich, dass ich gegen Ende der Reise mit Kabir Bedi noch einmal über Twitter Kontakt aufnehmen kann, ohne dauernd Internet-Cafés suchen zu müssen.

    Kabir Bedi war nicht nur Hauptdarsteller in den beiden Sandokan-Serien „Sandokan, der Tiger von Malaysia 1979 und „Die Rückkehr des Sandokan 1999. Er spielte und spielt auch heute noch in ca. 100 weiteren Filmen mit, zum Beispiel in „James Bond – Octopussi, in „Palast der 1000 Träume, „Das Geheimnis des schwarzen Dschungels, „Der schwarze Korsar oder „Das Gesetz der Wüste. Das sind meine Lieblingsfilme. Wie schafft man es, seinen Lieblingsschauspieler in Mumbai zu treffen? Als Mitglied seines deutschen Fanclubs bat ich die Vorsitzende schon lange vor meiner Reise, bei ihm anzufragen, ob er mich empfangen würde. Aber er antwortete nicht. Zu dem Zeitpunkt war er in Italien und in Kanada, vielleicht wusste er auch noch nicht, was er antworten sollte. Zwei Wochen vor dem Start wollte ich es aber dann doch nicht dem Zufall überlassen, ob ich ihn sehe oder nicht. Bei ihm klingeln wäre ein Überfall gewesen, den ich selber auch nicht gut gefunden hätte. Aber ich hätte es mir später nie verziehen, wenn ich nicht alles versucht hätte. Denn ich wusste, ich würde nur dieses eine Mal in meinem Leben in Indien weilen. Ein zweites Mal würde ich mir eine Indienreise nicht leisten können. Ich fand heraus, dass Kabir Bedi viel twittert. Diese Möglichkeit im Internet nutzte ich dann auch. Mit 140 Zeichen musste ich erklären, dass ich von seinem deutschen Fanclub bin, vom 13. bis 15. November in Mumbai weile und gern ihn und seine Lebensgefährtin Parveen zum Dinner einladen würde. Ich dachte, dass so eine Einladung auf jeden Fall mehr zu einem Ja animiert als einfach nur der Wunsch nach einem Treffen. Dann musste ich warten. Kabir Bedi schrieb an dem Tag noch vier Nachrichten ins Twitter-Universum und schien meine Frage zu ignorieren. Ich dachte: Na ja, hätte ich vielleicht auch gemacht an seiner Stelle, könnte ja jeder Fan kommen, aber ein bisschen geknickt war ich schon. Am nächsten Morgen schaute ich wie jeden Morgen in meine E-Mails und da stand: „Kabir Bedi hat dir geantwortet. Mir ist fast das Herz in die Hose gerutscht. Der berühmte Kabir Bedi hat mir geantwortet! Ich soll ihn kurz vorher noch einmal daran erinnern, stand da. Das war kein Nein. Ich konnte es noch gar nicht glauben. Selbst wenn er dann später Nein gesagt hätte, wäre das für mich kein herber Schlag gewesen, denn er hat es dann zumindest in Betracht gezogen.

    Es sind etwa 30 Grad Wärme in Delhi. Die Stützstrumpfhose gegen Thrombose fühlt sich extrem ungemütlich an. Ich hatte Zwiebellook angezogen. In Deutschland waren es 15 Grad, jetzt kann ich die zwei Pullover, die ich über dem T-Shirt hatte, ins Handgepäck stopfen. Wir halten vor einem unauffälligen kleinen Hotel namens „Residence". Wie lange wir zum Einchecken und Frischmachen brauchen, werden wir gefragt. Nach einer halben Stunde sind wir wieder im Auto, das sich im Schritt-Tempo durch eine vierspurige Altstadtstraße quält. Dazwischen in der Mitte ist ein Zaun, der ab und zu unterbrochen ist für die Fußgänger, die auf die andere Seite wollen. Sie schlängeln sich zwischen den Autos und Rikschas, Motorrädern, Fahrrädern und Tuktuks hindurch. Letztere Gefährte haben einen Fahrersitz und zwei Sitze hinten und erhielten ihren Namen nach dem Geräusch, das sie machen. Zweizylinder. Es ist Sonntag und der Verkehr ist nicht so schlimm, erklärt unser Stadtführer Harshwardhan, den wir nur kurz Harsh nennen sollen. Ein schöner junger Inder ist er mit einem entwaffnenden Lächeln und einem sehr guten Deutsch. Wir fragen uns, wie dann wohl dichter Verkehr sein muss und ahnen so halbwegs, dass wir das bestimmt noch herausfinden werden. Weil heute Sonntag ist, ist unsere Altstadtstraße ein scheinbar endloses Buch-Antiquariat. Die Bücher liegen einfach so auf dem Gehweg in mehreren Reihen aufgestapelt. Dazwischen suchen braungebrannte Männer und Frauen nach Schnäppchen, andere eilen geschäftig an den Buchstapeln vorbei. Die meisten Frauen kleiden sich traditionell. Sie hüllen sich in Saris, sechs Meter lange Stoffbahnen mit Stickereien, Pailletten oder kunstvollen Drucken, die in verschiedenen Wickeltechniken

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