Rosen, die ein Fremder schenkte: Notarzt Dr. Winter 29 – Arztroman
()
Über dieses E-Book
In der Klinik wird der Chefarzt der Unfallchirurgie mit den schwierigsten, aufregendsten Fällen konfrontiert, die einem Notarzt begegnen können. Im Leben des attraktiven jungen Arztes gibt es eigentlich nur ein Problem: Seine große Liebe bleibt ganz lange unerfüllt. Die Liebesgeschichte mit der charmanten, liebreizenden Hotelmanagerin Stefanie Wagner sorgt für manch urkomisches, erheiterndes Missverständnis zwischen diesem verhinderten Traumpaar.
»Telefon für Sie, Schwester Barbara«, sagte Dr. Adrian Winter freundlich zu seiner neuen Mitarbeiterin, die darauf mit einem entschuldigenden Lächeln die Behandlungskabine verließ. Adrian war der jüngste Chefarzt der Kurfürsten-Klinik in Berlin und zugleich Chef der Notaufnahme des Krankenhauses. Er trat zu seinem Kollegen, dem Assistenzarzt Dr. Bernd Schäfer, der sich um einen älteren Patienten mit Kreislaufkollaps bemühte. »Brauchst du Hilfe?« fragte er. »Ich bin jetzt frei.« Bernd nickte. »Schwester Barbara war gerade dabei, ihm eine Infusion anzulegen, aber vielleicht schaffen wir das auch ohne sie. Ich hoffe, der Mann kommt bald wieder zu Bewußtsein, er ist auf der Straße einfach umgefallen.« Sofort machte sich Adrian an die Arbeit. »Selbst ist der Mann, Bernd.« Sein Kollege, der für sein Leben gern aß und deshalb ständig mit seinen überzähligen Pfunden kämpfte, senkte die Stimme und sagte: »Sie bekommt wirklich einen Haufen private Anrufe. Ihre Arbeit macht sie großartig, aber sie wird mindestens dreimal am Tag angerufen.« »Ist mir auch schon aufgefallen«, erwiderte Adrian, während er den Puls des Patienten kontrollierte. »Ich habe mir bereits vorgenommen, sie darauf anzusprechen, aber ich wollte wenigstens ein paar Tage warten, Bernd. Sie ist ja erst seit zwei Wochen hier.«
Mehr von Nina Kayser Darius lesen
Notarzt Dr. Winter
Ähnlich wie Rosen, die ein Fremder schenkte
Titel in dieser Serie (72)
Alarm auf der Kinderstation: Notarzt Dr. Winter 18 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlarmstufe 1 in der Klinik: Notarzt Dr. Winter 4 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Herz hat doch schon JA gesagt: Notarzt Dr. Winter 6 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFür ein neues Glück mit dir: Notarzt Dr. Winter 2 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWarum schweigst du, kleiner Kerl?: Notarzt Dr. Winter 1 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKüsse, die nach Tränen schmecken: Notarzt Dr. Winter 14 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Schöne von nebenan: Notarzt Dr. Winter 11 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSünde ist dich nicht zu lieben: Notarzt Dr. Winter 5 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Nacht, in der Bettina kam: Notarzt Dr. Winter 8 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOperation ohne Patient: Notarzt Dr. Winter 25 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeständnis hinter Klinikmauern: Notarzt Dr. Winter 3 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Schwester und der fremde Arzt: Notarzt Dr. Winter 7 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVom Paradies in die Klinik: Notarzt Dr. Winter 9 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Verweiflungstat mit Folgen: Notarzt Dr. Winter 10 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie schöne Fremde mit den dunklen Augen: Notarzt Dr. Winter 16 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMaja Asanove - Agentin zum Verlieben: Notarzt Dr. Winter 12 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchwester Cornelias bitteres Geheimnis: Notarzt Dr. Winter 13 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Frau zwischen Glück und OP: Notarzt Dr. Winter 37 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine viel zu junge Mutter: Notarzt Dr. Winter 15 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRomanze unter freiem Himmel: Notarzt Dr. Winter 23 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Frau ohne Erinnerung: Notarzt Dr. Winter 21 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimliche Tränen: Notarzt Dr. Winter 22 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas nun,Walli?: Notarzt Dr. Winter 28 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchwester Janines Traumhochzeit: Notarzt Dr. Winter 17 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Rivale: Notarzt Dr. Winter 27 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRosen, die ein Fremder schenkte: Notarzt Dr. Winter 29 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMillionen kannten ihr Gesicht: Notarzt Dr. Winter 19 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Schwester spielt falsch: Notarzt Dr. Winter 24 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBleib' bei mir, Doc!: Notarzt Dr. Winter 35 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebeskrank: Notarzt Dr. Winter 33 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Kurfürstenklinik 29 – Arztroman: Rosen, die ein Fremder schenkte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKurfürstenklinik 19 – Arztroman: Millionen kannten ihr Gesicht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMillionen kannten ihr Gesicht: Notarzt Dr. Winter 19 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuszeichnung für Schwester Bea: Notarzt Dr. Winter 43 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuszeichnung für Schwester Bea: Kurfürstenklinik 40 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKursänderung der C. C. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Schwester und der fremde Arzt: Notarzt Dr. Winter 7 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKurfürstenklinik 24 – Arztroman: Eine Schwester spielt falsch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Schwester spielt falsch: Notarzt Dr. Winter 24 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKurfürstenklinik 7 – Arztroman: Die Schwester und der fremde Arzt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZum Glück gehören zwei: Dr. Norden Extra 193 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKollege in Not: Kurfürstenklinik 99 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie schöne Verführerin: Notarzt Dr. Winter 65 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Spürsinn des kleinen Doktors: Vier Fälle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnschlag auf die Klinik: Notarzt Dr. Winter 56 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlles, und zwar sofort Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGefangen in falschen Schuldgefühlen: Der Arzt vom Tegernsee 45 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie schöne Verführerin: Kurfürstenklinik 64 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIhre letzte Medizin: Liebe: Kurfürstenklinik 77 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNotruf aus Sevilla: Notarzt Dr. Winter 36 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine gefährliche Patientin: Kurfürstenklinik 35 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Laurin 22 – Arztroman: Was vor zwanzig Jahren geschah Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine gefährliche Patientin: Notarzt Dr. Winter 48 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 2 – Arztroman: Hat das Leben seinen Sinn verloren? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAufbruch in ein neues Glück: Die Klinik am See 21 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine gefährliche Patientin: Notarzt Dr. Winter 67 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZum Glück gehören zwei: Chefarzt Dr. Norden 1141 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Schöne und der Arzt: Kurfürstenklinik 51 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNotruf aus Sevilla: Kurfürstenklinik 46 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTückische Liebe: Der kleine Fürst 182 – Adelsroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Allgemeine Belletristik für Sie
Der Struwwelpeter - ungekürzte Fassung: Der Kinderbuch Klassiker zum Lesen und Vorlesen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Ilias & Odyssee Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGrimms Märchen: Mit hochauflösenden, vollfarbigen Bildern Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Denke (nach) und werde reich: Die 13 Erfolgsgesetze - Vollständige Ebook-Ausgabe Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Dienstanweisung für einen Unterteufel Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Das Gilgamesch-Epos: Die älteste epische Dichtung der Menschheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGriechische Mythologie: Theogonie + Die Götter + Die Heroen: Heldensagen und Heldendichtungen (Herkules + Der Trojanische Krieg + Theseus + Die Argonauten) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen1984 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Tod in Venedig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHarry Potter und der Stein der Weisen von J K. Rowling (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Hobbit von J. R. R. Tolkien (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenItalienisch lernen durch das Lesen von Kurzgeschichten: 12 Spannende Geschichten auf Italienisch und Deutsch mit Vokabellisten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchneewittchen und die sieben Zwerge: Ein Märchenbuch für Kinder Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Germanische Mythologie: Vollständige Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Fremde von Albert Camus (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnnas Tagebuch: A Short Story for German Learners, Level Elementary (A2): German Reader Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGerman Reader, Level 1 Beginners (A1): Eine Begegnung im Zug: German Reader, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Edda - Nordische Mythologie und Heldengedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWalter Benjamin: Gesamtausgabe - Sämtliche Werke: Neue überarbeitete Auflage Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJames Bond 01 - Casino Royale Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Sämtliche Creative Writing Ratgeber: 5 x Kreatives Schreiben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStefan Zweig: Gesamtausgabe (43 Werke, chronologisch) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Frau ohne Schatten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenImmanuel Kant: Gesammelte Werke: Andhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeinrich Heine: Gesammelte Werke: Anhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Metamorphosen: Bücher der Verwandlungen: Mythologie: Entstehung und Geschichte der Welt von Publius Ovidius Naso Bewertung: 5 von 5 Sternen5/580 Afrikanische Märchen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Rosen, die ein Fremder schenkte
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Rosen, die ein Fremder schenkte - Nina Kayser-Darius
Notarzt Dr. Winter
– 29 –
Rosen, die ein Fremder schenkte
Nina Kayser-Darius
»Telefon für Sie, Schwester Barbara«, sagte Dr. Adrian Winter freundlich zu seiner neuen Mitarbeiterin, die darauf mit einem entschuldigenden Lächeln die Behandlungskabine verließ.
Adrian war der jüngste Chefarzt der Kurfürsten-Klinik in Berlin und zugleich Chef der Notaufnahme des Krankenhauses. Er trat zu seinem Kollegen, dem Assistenzarzt Dr. Bernd Schäfer, der sich um einen älteren Patienten mit Kreislaufkollaps bemühte. »Brauchst du Hilfe?« fragte er. »Ich bin jetzt frei.«
Bernd nickte. »Schwester Barbara war gerade dabei, ihm eine Infusion anzulegen, aber vielleicht schaffen wir das auch ohne sie. Ich hoffe, der Mann kommt bald wieder zu Bewußtsein, er ist auf der Straße einfach umgefallen.«
Sofort machte sich Adrian an die Arbeit. »Selbst ist der Mann, Bernd.«
Sein Kollege, der für sein Leben gern aß und deshalb ständig mit seinen überzähligen Pfunden kämpfte, senkte die Stimme und sagte: »Sie bekommt wirklich einen Haufen private Anrufe. Ihre Arbeit macht sie großartig, aber sie wird mindestens dreimal am Tag angerufen.«
»Ist mir auch schon aufgefallen«, erwiderte Adrian, während er den Puls des Patienten kontrollierte. »Ich habe mir bereits vorgenommen, sie darauf anzusprechen, aber ich wollte wenigstens ein paar Tage warten, Bernd. Sie ist ja erst seit zwei Wochen hier.«
»Mhm«, brummte Bernd zustimmend.
Weiter kam er nicht, denn Schwester Barbara kehrte bereits zurück. Sie war eine hübsche junge Frau mit einem klaren, sehr ebenmäßigen Gesicht und schönen, naturblonden Haaren, die ihr bis auf die Schultern fielen. Der Verwaltungsdirektor hatte sie in die Notaufnahme geschickt, um dem chronischen Personalmangel dort wenigstens ein bißchen abzuhelfen.
Schwester Barbara nahm ihre Arbeit wieder auf. »Entschuldigung«, sagte sie verlegen.
Adrian nickte nur, erwiderte jedoch nichts. Er nahm sich vor, die junge Frau recht bald unter vier Augen darauf hinzuweisen, daß sie ihre Privatgespräche während der Dienstzeit einzuschränken hatte. Sicher, es gab immer mal familiäre Notfälle und Engpässe, aber ihm schien hinter den Anrufen, die Schwester Barbara bekam, ein gewisses System zu stecken: Etwa alle drei Stunden erfolgte ein Anruf, und es war allem tuscheln nach immer derselbe Mann, der die junge Frau zu sprechen wünschte.
Der Patient stöhnte und schlug die Augen auf.
Bernd gab einen Laut der Erleichterung von sich, und Adrian fragte: »Wie fühlen Sie sich?«
»Es geht«, antwortete der Mann mit leiser Stimme. »Was ist denn passiert?«
Adrian überließ seinem Kollegen die Erklärung.
»Sie hatten einen Kreislaufzusammenbruch«, sagte Bernd. »Zum Glück waren Sie hier in der Nähe.«
»Wo bin ich denn?« Der Mann war mindestens siebzig und wirkte verwirrt, was kein Wunder war. Er war immerhin bewußtlos gewesen.
»In der Kurfürsten-Klinik«, erklärte Bernd. »Berlin-Charlottenburg.«
»War ich ohnmächtig?«
»Ja, ein paar Minuten. Hatten Sie solche Probleme schon öfter?«
»Mir ist manchmal schwindelig, dann fängt mein Herz an zu rasen«, antwortete der Patient.
»Wir sollten vielleicht ein paar zusätzliche Untersuchungen machen«, schlug Bernd vor, und Adrian nickte zustimmend.
»Ihr kommt ja jetzt wieder ohne mich zurecht«, sagte er und verließ die Kabine.
Im selben Augenblick eilten zwei Sanitäter mit einem schwer verletzten Zirkusartisten in die Notaufnahme, direkt auf Adrian zu. Sie rasselten ihre Information über den jungen Mann herunter, und Adrian begann umgehend mit der Untersuchung. In der folgenden Stunde kam er nicht mehr dazu, über die neue Schwester nachzudenken, denn er hatte genug damit zu tun, das Leben seines Patienten zu retten.
*
Leo Wallmann strich liebevoll über sein schweres Motorrad – es war die einzige Verrücktheit, die er sich leistete. Er liebte es, mit der Maschine über Land zu fahren. Im Gegensatz zu vielen anderen genoß er dabei weniger den Rausch der Geschwindigkeit als vielmehr das Gefühl, frei und unbeschwert zu sein – und das war ihm wichtig. Schließlich war er gerade erst neunundzwanzig Jahre alt geworden. Das Leben mit seinen vielen verlockenden Möglichkeiten lag noch vor ihm, und er hatte fest vor, es zu genießen.
Er stülpte den Helm über die dunklen Haare und schwang sich auf die Maschine. Sofort fühlte er das altbekannte Kribbeln der Vorfreude, wie er es nur hatte, wenn er Motorrad fahren wollte. Es war die Freude auf das Gefühl grenzenloser Freiheit, von dem er wußte, daß es sich bald einstellen würde.
Wenn er Auto fuhr, ging es ihm ganz anders, das machte ihm keinen Spaß, er tat es nur, wenn es sich nicht vermeiden ließ. In einem Auto war man eingeschlossen wie in einem engen Käfig und spürte die Luft nicht, die gerade jetzt wieder so weich und verheißungsvoll war. Aber auf dem Motorrad war er, so verrückt es auch klang, fast ein Teil der Natur.
Zwar standen die meisten Menschen seiner großen Liebe völlig verständnislos gegenüber, doch das störte ihn nicht. Er fuhr nicht schnell oder riskant, er jagte nicht über Autobahnen, er fuhr seine Maschine ausschließlich zu seinem Vergnügen und nicht, um irgendwelche Geschwindigkeitsrekorde aufzustellen oder durch lautes Aufheulen des Motors brave Bürger zu erschrecken.
Er ließ den Motor an, dann glitt er auf die Straße. Er mußte nur den Berliner Stadtverkehr hinter sich lassen, diesen zu durchqueren, war natürlich keine Freude. Doch danach würde der Genuß sofort anfangen – auf den Landstraßen, die vielerorts noch Alleen waren.
Ein paar freie Tage würde er auf dem Land verbringen, ganz allein mit seinem Motorrad. Eine preiswerte Pension hatte er bereits gefunden, von da aus würde er zu seinen Ausflügen aufbrechen. Natürlich würde er auch wandern, schließlich mußte er sich bewegen. Er war Arzt im Praktikum an der Kurfürsten-Klinik, wo er zur Zeit auf der Inneren Station arbeitete. Er brauchte einen Ausgleich zum anstrengenden Dienst in der Klinik, der ihm aber trotzdem großen Spaß machte. Er hatte immer Arzt werden wollen und konnte es kaum glauben, daß er es tatsächlich geschafft hatte.
Er grinste in sich hinein, während er an einer roten Ampel wartete. Sein Leben verlief zur Zeit großartig, ihm schien einfach alles zu gelingen. Daß er diese Stelle bekommen hatte, war reines Glück gewesen. Und dann konnte er noch mit einer so phantastischen Ärztin wie Dr. Martensen zusammenarbeiten, die er aufrichtig bewunderte.
Julia Martensen war Ende Vierzig, was man ihr nicht ansah, sie arbeitete, wie sie ihm neulich erzählt hatte, häufig in der Notaufnahme. Zum Glück für ihn war sie im Moment mehr auf der Inneren. Er hatte bereite festgestellt, daß er von ihr eine Menge lernen konnte, und sie hatte offenbar Freude daran, ihr Wissen weiterzugeben.
Die Ampel sprang um, er konnte weiterfahren. Er atmete tief durch, als er wenig später die Stadtgrenze erreicht hatte. Endlich! Noch eine Viertelstunde, und er würde schon mitten im Grünen sein. Er trat aufs Gaspedal. Am liebsten hätte er jetzt laut gesungen.
*
»Arndt«, flehte Barbara Matthis beim dritten Anruf ihres Freundes in der Kurfürsten-Klinik an diesem Tag, »hör auf, ständig hier anzurufen, es fällt bereits unangenehm auf. Ich arbeite hier, ich kann nicht dauernd für private Anrufe ans Telefon laufen!«
»Dauernd?« Seine Stimme klang mißtrauisch, sie kannte diesen Ton nur zu gut. »Wieso dauernd? Ich rufe dich nur drei Mal am Tag an, weil