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Seelenlos Band 08: Emotionen
Seelenlos Band 08: Emotionen
Seelenlos Band 08: Emotionen
eBook345 Seiten4 Stunden

Seelenlos Band 08: Emotionen

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Über dieses E-Book

Auch im vorletzten Band der 9-teiligen Reihe Seelenlos ist wieder mächtig was los. Wobei in diesem Teil der Untertitel Gesetz ist. Die Emotionen kochen nämlich bei etlichen Protagonisten ziemlich hoch. Sei es nun vor lauter Glückseligkeit, brennender Eifersucht oder unbändiger Wut. Bei all den neuen Liebesbeziehungen, ob gewollt oder nicht, den damit verbundenen Beziehungskrisen, erotischen Aufeinandertreffen und jeder Menge Missverständnissen rückt der bevorstehende Krieg beinah schon in den Hintergrund. Schon allein, weil sich Paar-Konstellationen bilden, die selbst die hierbei Beteiligten nicht für möglich gehalten hätten. Erst recht, wenn Tod und Verderben eine Symbiose eingehen, die selbst einem Teufel die Eifersucht lehren. …

Enthält:
Unerwartete Wendungen; Sex von soft bis hin zur härteren Gangart; dickköpfige Prinzessinnen; vorschnelle Urteile; Seelengefährten der besonderen Art; eifersüchtige Teufel und Hoffnungsschimmer, wo es schon keine Hoffnung mehr gab. …
SpracheDeutsch
HerausgeberZausel Verlag
Erscheinungsdatum15. Apr. 2021
ISBN9783985512874
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    Buchvorschau

    Seelenlos Band 08 - Leandra Low

    V08-Emotionen-220321-Feiyr_Kopie.jpg

    Die Ereignisse haben sich dramatisch zugespitzt. Vampirdämon Jeemahl und die Engel, die ihn in den Club The Dragon Spell begleitet hatten, um Galimar aus den Fängen der Dämonen zu befreien, können nicht glauben, was Silvano seinem eigenen Bruder angetan hat. Zumal er seine Wahl getroffen hat und zu den Dämonen übergelaufen ist.

    Und auch Schneeengel Shalarr, der kurz zuvor noch als Einmann-Armee vielen unschuldigen Seelen das Leben rettete, wurde durch Dämon Santanas zu Fall gebracht.

    Das Chaos ist somit perfekt und der Sieg über das Lichtvolk für die Dämonen zum Greifen nah.

    Derweil rüsten sich auf Altania alle Völker, sowohl des Lichts, als auch der Dunkelheit, für den zu erwartenden Kampf. Wobei all die anderen Ereignisse rund um diese große Entscheidungsschlacht eine nicht unerhebliche Rolle spielen. …

    Warnung:

    Diese Buchserie ist Großteils nichts für Zartbesaitete. Wer sich Themen wie Folter, sowie sexuelle und körperliche Gewalt nicht zumuten möchte, sollte daher von der Lektüre dieses Buches Abstand nehmen! Zudem könnten einige auch an den explizit beschriebenen Sexszenen, insbesondere im Homoerotischen Bereich, Anstoss nehmen!

    SEELENLOS

    Band 08

    Emotionen

    Leandra Low

    Dark Fantasy

    Leandra Low schreibt seit frühster Jugend. Sie selbst ist eine bekennende Leseratte und liebt es anderen aus ihren Werken vorzulesen. Dadurch entstand auch ihre Lesegruppe »Das Dämonische Lesestübchen«, die sich regelmäßig trifft.

    Die freischaffende Künstlerin lebt mit ihrem Mann Christoph in Hannover, wo sie sich neben dem Schreiben mit Malerei, Illustration, darstellender Kunst und Musik beschäftigt..

    Alle Rechte vorbehalten!

    Alle in diesem Roman vorkommenden Personen, Schauplätze, Ereignisse und Handlungen sind von der Autorin frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen sind rein zufällig, oder so gewollt.

    Kein Teil dieses Buches darf reproduziert, gescannt oder in gedruckter oder elektronischer Form ohne vorherige Erlaubnis der Autorin verbreitet werden. Ausnahme ist die Benutzung von Auszügen in einer Buchbesprechung.

    Copyright 2021 Leandra Low / ZAUSEL–VERLAG

    leandra.low@me.com

    Website: https://leandralow.de

    Cover und Illustrationen by Leandra Low.

    2. Auflage; überarbeitet

    ISBN: 978–3– 98551–287–4

    Bisher erschienen:

    Seelenlos - Band 01 - Die Engelssuche

    ISBN: 978-3-96443-939-0 (Print 380 Seiten - Feb. 2019)

    ISBN-Nr:ISBN: 978-3-95849-376-6 (E-Book - Feb. 2019)

    SEELENLOS Band 02 – Zeitreisen

    ISBN: 978–3–96443–957–4 (Print 352 Seiten - März 2019)

    ISBN: 978–3–96544–157–6 (E-Book - Feb. 2019)

    SEELENLOS Band 03 – Die Rückkehr

    ISBN: 978–3–96443–894–2 (Print 350 Seiten - Juni 2019)

    ISBN: 978–3–96661–126–8 (E-Book - April 2019)

    SEELENLOS Band 04 – Dämonische Spiele

    ISBN: 978–3–96858–067–8 (E-Book - April 2020)

    SEELENLOS - Band 05 - Flucht ins Ungewisse

    ISBN: 978–3–96799–045–4 (E-Book - Mai 2020)

    SEELENLOS - Band 06 - Der verlorene Sohn

    ISBN: 978–3–96987–139–3 (E-Book - Nov. 2020)

    SEELENLOS - Band 07 - Brüder des Lichts

    ISBN: 978–3–96953–793–0 (E-Book - 2 Feb. 2021)

    (Die Printbücher enthalten zudem zahlreiche Illustrationen.)

    Zu Beginn möchte ich allen Lesern danken, die dieses Buch auf legale Weise erworben haben. Sprich, es gekauft oder über einen seriösen Anbieter bekommen haben. Daher vielen Dank für eure Unterstützung!

    Leider kommt es immer häufiger vor, dass Bücher von uns Kleinautoren der Piraterie zum Opfer fallen, was bedeutet, sie werden kopiert und zu Dumpingpreisen illegal angeboten, von denen der Autor nicht einen einzigen Cent sieht.

    Sicher freut sich jede Leseratte, wenn sie ihren Hunger mit möglichst günstig ergatterten Lesestoff füttern kann, aber bitte vergesst dabei nicht diejenigen, die viele Stunden damit zugebracht haben, um sich Geschichten auszudenken und damit zu eurer Unterhaltung beizutragen. Ich denke, niemand arbeitet gern umsonst. …

    Zwar fallen auch die Werke von Autoren der großen Verlage dieser Piraterie zum Opfer, aber diese sind zumeist durch ihren Verlag abgesichert, während wir Kleinautoren uns überhaupt nicht wehren können, sondern dem Ganzen einfach nur hilflos gegenüberstehen. Ich für meinen Teil habe jedenfalls nicht die Möglichkeit, jeden Monat pro Buch (!) rund 30 Euro locker zu machen, um Firmen zu beauftragen, die das Internet nach diesen Piratenseiten durchforsten, die ohnehin gleich nachdem sie aufgeflogen sind, unter anderem Namen weitermachen. Allein der Vertrieb, der Druck und alles andere sprengt zumeist schon mein Budget.

    Daher bitte ich euch dringend, bleibt fair und erweist uns Autoren auf diese Weise euren Respekt für unsere Arbeit, indem ihr diese Piraterie nicht unterstützt.

    Vielen Dank, eure Leandra Low.

    Landkarte von Altania:

    Für meine Freunde!

    Freunde sind wie Laternen

    Auf einem langen dunklen Weg.

    Sie machen ihn nicht kürzer,

    aber ein wenig heller.

    Danke für eure Freundschaft!.

    Engel &Dämonen:

    Liste der Engel & ihre Bedeutung:

    Der Seher

    Geschichtenerzähler Demar Julosrow aus Kroatien (geb. im Januar1798 / 1820 bei Rettung zweier Kinder verbrannt) wird zum Engel SHYNTALL – Fantasie; Rufname: Demar

    Der Formwandler

    Farmerstochter Lane Barrington aus Colorado (geb. Februar 1883 / 1904 zu Tode gefoltert) wird zur Angelina LOGANO – Regenbogen; Rufname: Loo

    Der Lichtengel

    Millionärssohn Jamain Erikson aus Schweden (geb. März 1958 / erwürgt 1974 aus Habgier) wird zum Engel HALDOR – Licht; Rufname: Hal

    Der Wetterengel

    Der 17-jährige Senatorensohn Antonio Lepidos (geboren im Rom der Antike / im Circus durch die Löwen getötet) wird zum Engel RAVETH – Regen; Rufname: Rain

    Der Heiler

    Bauernsohn Cristoff Kilian aus Deutschland (geb. Mai 1660 / 1681 als Hexer verbrannt) wird zum Engel SERENADE – Mondlicht; Rufname: Moon

    Der Liebesengel

    Der 16-jährige Fischer Lamuell Koradis (geboren im Griechenland der Antike / bei Rettung einer Frau erstochen) wird zum Engel JALIMARA – Liebe; Rufname: Jali

    Der Sonnenengel

    Gutbetuchter Bürger Angelo Petrell aus Österreich (geb. Juli 1968 / 1995 durch Auftragsmord, der seiner Freundin galt, getötet) wird zum Engel SAJO – Sonne; Rufname: Jojo

    Herr der Pflanzen & Sprecher der Tiere

    Einzelgänger Ronald O´Cloude aus Irland (geb. August 1938 / 1961 in den Tod getrieben – erhängte sich) wird zum Engel RUBIO – blutroter Rubin; Rufname: Red

    Der Anführer

    Elfenkaiser Albian van DeBeladore (derzeit umgerechnet ungefähr 33 Menschenjahre alt) vertritt den Platz des 12. ten Kriegers.

    Herr der Gezeiten

    Piratensohn Marco Lecourse aus England (geb. Oktober 1689 / 1719 im Kampf gegen Dämon Jesebell getötet) wird zum Engel WAROLL – Gold, wertvoll; Rufname: Waro

    Der vampirische Meister des Schwertes

    Edelmann Renaldo D´Arbo aus Frankreich (geb. 20. November 1767 / 1789 von seiner eifersüchtigen Schwester erstochen) wird zum Engel MIRAGELL – Mitternacht; Rufname: Rage

    Der Felsformer & Wandler

    Der etwa 26-jährige Indianer White Eagle (Geburtstag unbekannt / starb im Kampf gegen Monsterbären) begegnet den Suchenden im Jahre 1993 in Kanada und wird zum Engel SHALARR – Schnee, Erstarrung; Rufname: Snow

    Der Seelenlose & Dreizehnte Krieger

    Elfenprinz Silvano van DeBeladore ist der Auserwählte JALAY – Seltenheit, Silber.

    Liste Dämonen & ihre Bedeutung:

    Der Feuerengel – Des Teufels Sohn: Lorendos

    Gedanken aus Feuer und Vernichtung / benutzte Identität auf der Erde als Model oder Anwalt unter dem Decknamen Karim Puschang.

    Die Kralle aus Stein: Karamirr

    dunkelhäutige Todeskralle / benutzte Identität auf der Erde als Türsteher Dschaad Shacour für den angesagten Hamburger Club The Dragon Spell.

    Der Adler - Die Schwinge des Todes: Varungar

    Vogeldämon und Formwandler / benutzt auf der Erde den Decknamen Nicolai Lombardi und arbeitet vor seiner Rückkehr zu den Dämonen als Kunstdozent.

    Die Katze - Der Willenbrecher: Rhamsis

    Die ägyptische Teufelskatze und ältester der Dämonen / benutzt auf der Erde den Decknamen Prof. Donevan Somerville und arbeitete vor seiner Rückkehr zu den Dämonen als Forscher der Archäologie oder als Anwalt. Wurde bereits von Engel Raveth als Gegner erkannt.

    Das Gift: Shandaar

    Krankheitsüberträger durch Atem / lebt auf der Erde weiterhin unter seinem ehemaligen Menschennamen Francesco Ylang. Führt die Geschäfte der Dämonen, unter anderem als Geschäftsführer des The Dragon Spell.

    Das Wasserwesen: Maiden

    stolzer Wasserelf und Kampftalent / benutzt auf der Erde den Decknamen Joshua Draven und arbeitet dort als Surflehrer und Tänzer.

    Der Sadist - Das uralte Böse: Santanas

    zweitältester der Dämonen / benutzt auf der Erde den Decknamen Orlando Dela Lothring und frönt seiner Neigung als Snuff-Film-Regisseur. Wurde von Engel Shyntall bereits als Gegner erkannt.

    Der Gestaltenwandler - Der Teufel: Luziveron

    Anführer der Dämonen und begabter Gestaltenwandler / benutzt auf der Erde überwiegend den Decknamen Damian Daniel Natas und betreibt zwielichtige Geschäfte.

    Der Meister des Fleisches: Alessio

    Die Unschuld und Verführung des Todes – Der Hermaphrodit benutzt auf der Erde den Decknamen Sergio Fernandez und arbeitet als Sänger und Tänzer. Er und der Engel Jalimara hatten sich bereits gegenseitig als Gegner erkannt.

    Die Spinne des Todes: Jesebell

    Waffenspezialist und Heiler / benutzt auf der Erde den Decknamen Michelle Aramire und ist als Leibwächter tätig. Vorzugsweise Luziverons Mann fürs Grobe.

    Der Vampir - Der Engel des Todes: Jeemahl

    Der einsame Wolf und Bluttrinker / einst ein französischer Edelmann namens Julien DeLacour, bevor er zum Vampir wurde; arbeitete vor seinem Beitritt in Luziverons Truppe auf Errah als Edelcallboy. Wurde zum Showhighlight seines Clubs The Dragon Spell. Kennt nun jedoch seine wahre Identität und hat sich daher gegen seine Kumpanen gestellt, um Galimar zu schützen.

    Der Werwolf: Xanthos

    benutzt auf der Erde den Decknamen Romeo Savage, tritt als Rocksänger auf und heizt mit seinem Motorrad durch die Gegend.

    Prolog!

    Altania in der Vergangenheit!

    »Hey, was ist mit dir los?« Miragell beugte sich zu dem Kind herunter. Welches den Kopf auf die verschränkten Arme abgelegt hatte, mit denen es die angewinkelten Beine umschlungen hielt, während die Schultern verdächtig zuckten.

    Die kohlpechrabenschwarze Mähne ringelte sich dabei weit hinab auf dem schmalen Rückengrad, wo sie sich vom blendenden Weiß eines seidigen Oberteils scharf abhob.

    Miragell empfand Mitleid mit dem Kleinen, der sich offensichtlich fernab vom heimatlichen Schloss seinem Kummer ergab, den er ansonsten niemals vor anderen zeigte.

    Silvano schrak auf, als er die dunkle Stimme des Engelskriegers im Nacken vernahm. Seine silberblauen Augen sahen angstvoll zu Miragell auf, als er den Kopf hob und diesen ansah.

    Nur kurz währte dieser Moment, schon verirrte sich das gewohnte Misstrauen in den Blick des Kindes und überheblich verzog es den hübschen Mund, bevor es trotzig antwortete: »Was soll schon los sein? Ich habe nur nachgedacht, mehr nicht!«

    »Okay!« Miragell nickte bedächtig mit dem Kopf und ließ sich neben dem Jungen im Gras nieder. Wobei er den Blick geradeaus richtete, ohne den Prinzen weiter anzusehen.

    Silvano indessen betrachtete den dunklen Engel seitlich, bevor er tief Luft holte: »Ich habe nicht um Eure Gesellschaft gebeten, Rage. Ihr dürft Euch also wieder entfernen!«

    Miragell blickte ihn gelassen an, während er versonnen an einem Grashalm kaute: »Oh, ich wusste nicht, dass ich deine Erlaubnis benötige, um mich hier nieder zu lassen!«

    Silvano sog noch einmal scharf die Luft ein: »Erstens habe ich Euch weder das erlaubt, noch erlaubte ich Euch, mich derart vertraulich anzusprechen. Zum anderen ist das Reich wahrlich groß genug und es dürfte daher für Euch keinerlei Probleme darstellen, Euch ein anderes stilles Plätzchen zu suchen, an dem ihr grasen könnt!«

    Als Antwort erntete Silvano ein Lachen, welches seinen Gesichtsausdruck vom Überheblichen in tiefste Finsternis gleiten ließ.

    »Was bitte erheitert Euch dermaßen?«, knurrte er leise.

    Miragell gluckste: »Verzeih Kleiner… äh, ich meine natürlich Eure Hoheit! Ich finde es nun mal befremdlich, ein Kind Eures Alters derart blasiert daherreden zu hören!«

    »Nun, das liegt vielleicht daran, weil Ihr einst ein dummes, einfältiges Menschenwesen ward und daher nicht begreifen könnt, dass es hier bei uns andere Maßstäbe und Richtlinien gibt. Und Kinder meines Alters, wie Ihr es auszudrücken beliebt, nun einmal nicht mit Eurer primitiven Gattung zu vergleichen sind«, antwortete Silvano mit all der Verachtung und Herablassung in der Stimme, derer er fähig war.

    Miragell sah ihn einen Moment lang mit seinen dunklen Augen ernst an. Jeglicher Spott war hierbei aus seinem Blick verschwunden und Silvano kam nicht umhin, sich unwohl unter diesem Blick zu fühlen.

    Trotzdem blieb er standhaft und sah nicht weg. Um so verwunderter war er, als ein sanftes Lächeln auf den Lippen des gut aussehenden Engelskriegers erschien.

    »Vielleicht ist das aber auch der Grund, warum Kinder meiner primitiven Rasse zumeist glücklicher sind als Ihr, mein kleiner, trauriger Prinz. Eben weil sie noch nicht dieses Wissen und diese Ernsthaftigkeit haben, die sich auf Eure schmalen Schultern zu drücken scheinen!«

    Nach diesen Worten erhob Miragell sich und noch ehe Silvano zurückzucken konnte, wuschelte die Hand des Engels durch Silvanos dunkles Haar.

    »Wenn Ihr jemanden braucht, dem Ihr Euer Herz ausschütten möchtet … Ihr wisst, wo Ihr mich findet, mein Prinz!«

    Dann ging Miragell und ließ einen zutiefst verwirrten Prinzen zurück, dessen Herz vor Aufregung und aufkeimender Zuneigung zu diesem Engelkrieger einige Takte schneller schlug. …

    ***

    Emotionen

    »Das Schlimmste am Tod ist

    nicht die Tatsache,

    dass er uns

    einen geliebten Menschen nimmt,

    sondern vielmehr, dass er uns mit unseren

    Erinnerungen allein lässt!«

    (Verfasser unbekannt)

    Vorboten des Sturms!

    Errah in der Gegenwart – September 2009

    Als Jeemahl entsetzt mit ansehen musste, wie sein Geliebter tot zusammenbrach, drehte er förmlich durch. Genauso gut hätte Silvano ihm selbst das Herz herausreißen können. Ihm wurde schmerzlich bewusst, dass es bereits zu lange her war, dass er und Galimar ihr Blut tauschten, zumal Galimar zu dem Zeitpunkt noch in einem Frauenkörper steckte. Jetzt war es zu spät. Jetzt konnte er ihn nicht mehr retten. Sein Blut hatte den Organismus des Jungen längst verlassen und damit war die Liebe seines Lebens für ihn verloren.

    Die drei Engel waren noch viel zu geschockt, um zu reagieren, während Jeemahl sich mit einem unmenschlichen Schrei auf den Prinzen stürzte.

    Sofort traten die Dämonen in Aktion und rissen ihren ehemaligen Gefährten von Silvano fort, welcher noch immer Galimars leblosen Körper umklammert hielt.

    Er wartete darauf, dass die Seele seines Halbbruders auf ihn übergehen würde, um diese ganze verdammte Farce ein für alle Mal zu beenden und die Entscheidung hervorzubringen.

    Die Seite der Dunkelheit würde siegen und er, der vormals so belächelte als verwöhnt und launisch bezeichnete Seelenlose, wäre derjenige, der dafür gesorgt hätte.

    Silvano konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, während sein Blick beinahe mitleidig auf den tobenden Jeemahl fiel. Der kämpfte gegen die festen Griffe von Karamirr und Rhamsis an, die sichtlich Mühen hatten, ihn zu bändigen.

    Währenddessen griffen Luziveron, Alessio, Jesebell und Shandaar die drei Engel an. Die hatten sich endlich von ihrem Schockzustand erholt und machten nun ihrerseits ihrer verzweifelten Wut Luft, indem sie auf ihre dämonischen Gegner eindroschen.

    Demar stellte sich schützend zwischen Miragell und Jesebell und steckte daher einige fiese Verletzungen ein. Denn der dämonische Waffenmeister versuchte alles, um an seinen Seelengegner heranzukommen, und dabei wollte er sich von dem hochgewachsenen Engel nicht in die Quere kommen lassen.

    Doch auch Miragells unbändiger Hass trieb diesen an.

    »Geh mir aus dem Weg Demar!«, fauchte er daher den Seher an, und als dies nichts half, schob er ihn einfach zur Seite und drosch dann selbst wie ein Berserker auf den Spinnendämon ein.

    Die grenzenlose Wut über den Mord an seinen Schützling trieb ihn an und schaffte es, dass er kurzfristig dem Gegner überlegen war.

    Dann jedoch verwandelte Jesebell sich und bewies damit, warum man ihn »Die Spinne des Todes« nannte. Acht schwertschwingenden Armen anstelle von zweien, galt es nun entgegenzutreten und auch so ein kampferprobter Fechter wie Miragell hatte damit seine liebe Not.

    Waroll und Demar, der sich augenblicklich anders orientierte, nachdem Miragell ihn zur Seite schubste, waren etwas besser dran. Sowohl Alessio als auch Shandaar waren nicht unbedingt die besten Kämpfer, da ihre Waffen nicht mit denen aus Stahl gleichzusetzen waren.

    Einzig Luziveron, der sich eines von Jesebells Schwertern schnappte, war ein würdiger Kontrahent. Doch er schien abgelenkt, denn seine Blicke schweiften immer wieder in Silvanos Richtung.

    Dieser indessen schien verwundert. Noch immer war die Seele des Jungen nicht auf ihn übergegangen, geschweige denn hatte dessen Körper verlassen. Skeptisch blickte der schöne Elf in das bleiche Gesicht seines toten Bruders. Hatte er es etwa nicht bemerkt und die Seele war längst in seinem Körper? Oder dauerte es in diesem besonderen Fall einfach nur länger?

    Noch während er grübelte, riss sich Jeemahl los und stürzte sich erneut auf ihn.

    Silvano musste nun doch zugeben, dass der Vampirdämon ihm irgendwie Angst machte.

    Jeemahls dunkle Augen leuchteten blutrot und er hatte wie ein gefährliches Raubtier die Oberlippe zurückgezogen. So, dass der Prinz deutlich die nadelspitzen Hauer vor sich sah, die ihn unweigerlich an einen wütenden Panther erinnerten.

    »Ich bring dich um, du widerliches Stück Elfenscheiße!«, fauchte Jeemahl, während Silvano all seine Kraft brauchte, um ihn abzuwehren.

    Galimars Leiche war ihm derweil aus den Armen geglitten und zu Boden gestürzt, wo sie aus dem Sichtfeld der Kämpfenden rollte und auf der Seite liegen blieb.

    »Versuchs doch, Schwanzlutscher«, presste Silvano hervor und sein silberleuchtender Blick bohrte sich in die blutrünstigen Augen seines Angreifers.

    Karamirr indessen stürzte sich auf Jeemahls ungeschützten Rücken und verpasste ihm dort mit seiner Kralle eine tiefe Fleischwunde. Die ließ Jeemahl nur kurz zusammenzucken, brachte ihn jedoch nicht von seinem Vorhaben ab, Silvano zu töten.

    Jeemahl war sein eigenes Leben inzwischen ohnehin egal. Jetzt, wo sein geliebter Gefährte und Bruder tot war. Daher überließ er, ohne an seine eigene Sicherheit zu denken, seinen Körper den Attacken der beiden Dämonen, denn auch Rhamsis setzte ihm nun zu.

    Jeemahl wollte nur noch Silvano, den Mörder Galimars, mit in den Tod nehmen.

    Dieser jedoch hatte nicht vor, sich einfach so beseitigen zu lassen. Er konnte sich ohnehin nicht erklären, warum der Vampirdämon so eine beängstigende Wirkung auf ihn hatte. Zumal er sich irgendwie auch zu ihm hingezogen, ja fast mit ihm verbunden fühlte. Trotzdem wollte er ihn lieber töten, und als er spürte, dass Jeemahls innere Verletzungen nur unzureichend verheilt waren, nutzte er seine Chance.

    »Tut mir leid Langzahn, aber mein Leben ist zur Zeit wichtiger als deines!«

    Mit diesen Worten griff Silvano an Jeemahls Unterleib und ließ seine Macht strömen. Eine Macht, die diesmal nicht verzaubernd, sondern zerstörend war.

    Jeemahl keuchte auf, als seine inneren Wunden, die noch vom gestrigen Kampf mit Jesebell herrührten, erneut aufbrachen und Blut den Bauchraum füllte. Er merkte, wie ihm bereits die Sinne schwanden, denn auch Karamirr und Rhamsis hatten mit ihren Attacken gegen ihn nicht aufgehört. Doch trotz des Schmerzes riss Jeemahl sich ein letztes Mal zusammen und versenkte die Reißzähne mit einem Ruck im Hals des Prinzen.

    Silvano verstärkte seinen Griff, konnte sich jedoch ebenfalls nicht aus dem Klammergriff des Vampirs befreien. Sein silberblaues Blut indessen verlieh auch Jeemahl eine Welle von neuer Kraft und Stärke, die ihn weitermachen ließ.

    Demar derweil nutzte seine Chance als Miragell und Waroll die Dämonen, welche außer Jesebell und Luziveron unbewaffnet waren, in Schacht hielten. Der seherische Engel aktivierte daher den Dimensionenschlüssel und gab Altanias Koordinaten ein. Dabei suchte sein Blick Galimars toten Körper, denn ohne den würden er und die anderen diesen verfluchten Ort nicht verlassen. Albian würde nicht wollen, dass sein geliebter Sohn zurückblieb. Und auch Demar selbst sträubte sich gegen diesen Gedanken.

    Auch wenn sonst alles verloren schien, so würde man Galimar wenigstens in Ehren begraben können. Außerdem erschien es dem Engel, als sei der Seelenwechsel noch nicht vollzogen worden und das gab ihm eine geringe Hoffnung. Vielleicht war es sogar noch möglich, den Jungen auf irgendeine Weise zu retten.

    Zumindest könnte man seine Seele, sofern sie zu retten war, zu einem späteren Zeitpunkt zur Wiedergeburt auf die Erde zurückbringen, so wie damals bei Reds Frau Caroline.

    Endlich entdeckte Demar den Leichnam Galimars und gleichzeitig bemerkte er den aussichtslosen Kampf, den Jeemahl in seiner Verzweiflung gegen Silvano und die Dämonen führte.

    Demars Herz verkrampfte sich beim Anblick des blutüberströmten Vampirs, der seine letzten Kräfte mobilisierte, um gegen seine Gegner anzukommen.

    Demars Entscheidung war gefallen. Wenigstens einen von Albians Söhnen würde der große Engel lebend nach Altania mitnehmen.

    Auch wenn Jeemahl, Demars Vermutung nach lieber sterben wollte, als ohne Galimar weiterzuleben, so würde er ihn dennoch dazu bringen, mit ihnen mitzukommen. Wenn es sein musste mit Gewalt!

    Entschlossen trat er auf die vier Kämpfenden zu und trieb zuerst den gewaltigen schwarzen Muskelprotz mit dem Schwert zur Seite.

    Widerwillig ließ Karamirr von Jeemahl ab und Rhamsis sah sich daher gezwungen, seine Raubkatzengestalt anzunehmen, um den Engel mit einem wütenden Fauchen und ausgefahrenen Krallen anzugreifen.

    Währenddessen hatte Silvano es geschafft, den schwer verletzten Jeemahl von sich zu stoßen.

    Aus dessen unzähligen Wunden strömte sein purpurfarbenes Blut und er bemerkte resigniert, wie seine Kräfte ihn verließen. Jeemahl schloss ergeben die Augen und wartete auf den vernichtenden Schlag, zu dem Silvano nun ansetzte, nachdem er sich aufgerappelt hatte.

    Der Prinz murmelte eine Beschwörungsformel, mit deren Hilfe er Jeemahl den Rest geben wollte. Blaues Licht entströmte dabei seinen Fingerspitzen und umfloss den verkrümmt daliegenden Körper seines Gegners, der sich in krampfartigen Schmerzen wand.

    Silvano konzentrierte sich noch mehr, hielt jedoch augenblicklich inne, als etwas Kaltes seine Kehle berührte.

    »Hör lieber damit auf Arschloch, sonst machst du gleich deinen letzten Atemzug!«, hauchte ihm eine sanfte Stimme ins Ohr und Silvano überlief es eiskalt, als er den Besitzer der Stimme erkannte. …

    ***

    Altania: Palast der Schneeelfen

    Jasalia schreckte aus ihrem Schlaf hoch und spürte deutlich die Nässe auf ihrem Gesicht und dem Kopfkissen unter sich. Tränen liefen ihr unaufhörlich aus den Augen und der Kummer in ihrer Brust schien ihr die Luft zum Atmen abzuschnüren. Sie hatte gesehen, wie er starb, dessen war sie sich sicher. Hatte geträumt von seinem Tod. Dem Tod durch den Speer, den dieser engelsgesichtige Dämon tief in seine Brust getrieben hatte.

    »Oh Shalarr!«, hauchte sie, als das Erkennen von Shalarrs Seelennamen sie durchdrang und diese Erkenntnis schnitt ihr ins Herz. Nur den Engeln selbst sowie Albian und seinen engsten Vertrauten waren die Seelennamen der Engelskrieger bekannt … und denen, die sie liebten!

    Ihre Gefühle hatten sie also nicht getäuscht. Sie liebte Shalarr. Liebte ihn mit der ganzen Tiefe ihres Herzens … und ihrer Seele. Nicht einmal Noroline hatte Jasalia so sehr geliebt wie diesen weißen Engel. Den sie kaum kannte und der sie dennoch so glücklich machte, als er zwei einfache Krücken aus Holz schnitze. Ihr diese schenkte und mit dieser winzigen Geste dafür sorgte, dass all ihre damaligen trüben Gedanken und schmerzhaften Empfindungen mit einem Schlag vergessen waren und zu einem Hauch von Nichtigkeit zusammenschrumpften. Und nun … nun war er tot!

    Sie rappelte sich auf. Sie musste es Albian sagen. Sofort!

    Vielleicht war ihr Traum ja nur eine Warnung gewesen. Eine Art Prophezeiung, die noch nicht eingetroffen sein musste. Vielleicht sogar niemals eintraf.

    Sie lauschte in die Dunkelheit des Raumes. Hörte die regelmäßigen Atemzüge der anderen. Doch auch das leise Murmeln Mylandras, die anscheinend auch nicht schlief. Ebenso wie Albian. Denn es war unverkennbar sein Seufzen, welches durch die Stille des Zimmers drang.

    Jasalia sträubten sich die Nackenhaare.

    Hat er etwa

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