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eBook202 Seiten2 Stunden

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Über dieses E-Book

Louisa Bundel ist eine ehrgeizige und lebenslustige junge Frau. Doch sie fühlt sich oft beobachtet und bald gibt es genug Hinweise, dass es sich bei ihren Ängsten nicht nur um Hirngespinste handelt. Jemand beobachtet sie und versucht ihr immer mehr Angst zu machen. Mehr denn je ist sie auf die Unterstützung ihrer treuen Freunde angewiesen.
Ein neuer Mann in ihrem Leben und der Umzug ihrer besten Freundin nach Berlin, bringen Louisas Leben zusätzlich durcheinander. Wird sie es mit der Hilfe ihrer Freunde schaffen, die Ängste zu beseitigen? Und welche Rolle wird Kay dabei spielen?
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum18. Jan. 2016
ISBN9783737583725
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    Buchvorschau

    Direkt vor deiner Tür - Janina Nikoleiski

    Janina Nikoleiski

    Direkt

    vor

    deiner

    Tür

    Roman

    Copyright: © Janina Nikoleiski

    Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

    ISBN 978-3-7375-8372-5

    -1-

    Schon wieder dieses eigenartige Gefühl, nicht allein zu sein.

    Beobachtet zu werden.

    Wieder dieses unangenehme Kribbeln im Nacken.

    Bei der Arbeit war es mal wieder spät geworden, aber der riesige Aktenstapel auf meinem Schreibtisch, hatte heute mal wieder keinen pünktlichen Feierabend zugelassen. Wie so oft im Winter, bekam ich dann nicht viel vom Tageslicht zusehen und ich musste schon wieder im Dunkeln nach Hause, was normalerweise kein Problem darstellte.

    Doch in letzter Zeit beschlich mich immer öfter das bedrückende Gefühl, beobachtet zu werden. Auf dem Weg zur Arbeit und wieder nach Hause, besonders aber zu Hause.

    Kalte Schauer liefen mir über den Rücken. Ich zog meinen Schal etwas fester um den Hals und machte den Reißverschluss ein Stück weiter zu. Doch es half nichts. Mir lief es immer noch eiskalt den Rücken hinunter.

    Das kam oft vor, in letzter Zeit. Leider viel zu oft.

    Immer wieder drehte ich mich um, konnte jedoch in der Dunkelheit nichts und niemanden erkennen. Die Straße war an diesem Stück und zu dieser Zeit recht unbelebt. Allem Anschein nach war ich allein. Nur ein paar Autos standen in der Straße. Ich versuchte mich zu beruhigen, da mein Weg bereits nach der nächsten Ecke auf die große Hauptstraße führte.

    Das war doch albern!

    Sicher hatten die Anderen recht und es handelte sich nur um Hirngespinste. Warum also Angst haben?

    Wem versuchte ich, das gerade einzureden?

    Um mich abzulenken, ging ich im Kopf eine Liste mit Dingen durch, die ich am Wochenende erledigen wollte. Lebensmittel einkaufen stand ganz oben auf meiner Liste. Dazu war ich in den letzten Tagen nicht gekommen. Zum Glück gab es hier in der Großstadt immer Möglichkeiten, auch am Sonntag einkaufen zu gehen.

    Unter der Woche war neben der Arbeit kaum daran zu denken. Dank meines Chefs, der zu viele Aufträge angenommen hatte, musste ich mich durch ganze Türme von Papieren und Akten arbeiten. Und als wenn das allein nicht reichen würde, kamen auch noch ständig kleine und besonders eilige Aufträge hinzu. Sein Augenzwinkern, wenn er mir persönlich einen Auftrag rein reichte, waren sein Zeichen für mich, diesen bestimmten Fall den anderen Akten vorzuziehen und möglichst schnell abzuschließen.

    Etwas erfreulicher waren die Pläne an diesem Wochenende mit meiner besten Freundin Chrissi. Sie wollte unbedingt ihren Geburtstag mit mir nachfeiern, da sie eine Weile in Berlin gewesen war, um dort einen potenziellen Geschäftspartner zu treffen. Sie würde später zu mir kommen, wir wollten kochen und eventuell noch ein wenig tanzen gehen. Das würde bestimmt mal wieder ein schöner Abend.

    Ich schaute auf die Uhr. 20:40 Uhr. Mir blieb nicht mal mehr eine Stunde, um zu duschen und ein wenig zu entspannen, bevor Chrissi kommen würde.

    Endlich stand ich vor dem hölzernen Gartenzaun, der das Grundstück auf dem ich wohnte, vom Fußgängerweg abgrenzte. Im Dunkeln sah er etwas weniger schäbig aus, als bei Tageslicht. Die Vermieter steckten ihr Geld nur in ihr eigenes Haus und ihren Garten, anstatt hier mal ein paar Dinge renovieren zu lassen.

    Das Tor knarrte und ächzte laut, als es aufschwang, bis es kratzend und schabend durch die schlecht verlegten Gehwegplatten gestoppt wurde. Es war völlig verzogen.

    Ich leerte den Briefkasten. Es war viel zu dunkel, um auf den Umschlägen etwas zu erkennen. Das Licht der nächsten Straßenlaterne reichte kaum bis hier her. Ich würde sie gleich im Flur sortieren. Nur nicht zu viel Zeit hier draußen im Dunkeln verbringen.

    Ein kurzer Weg und dann kam dieser verhasste Mauervorsprung. Die Glühbirne der Laterne am Hauseingang war im Laufe der Woche durchgebrannt und so war es hier stockfinster. Mein Mitbewohner hätte die Glühbirne auswechseln sollen, da er den ganzen Tag zuhause war. Doch wie so oft war kein Verlass auf ihn. Es konnte sich nur noch um Wochen handeln, bis er sich endlich mal aufraffte. Doch gedanklich schrieb ich schon einen weiteren Punkt auf meine To-do-List fürs Wochenende. Auf ihn war ja doch kein Verlass.

    So sauer, wie ich gerade war, fiel es mir ausnahmsweise nicht schwer, einfach in die Finsternis um die Ecke zu gehen. Normalerweise war dazu in letzter Zeit etwas mehr Überwindung nötig. Gerade, wenn es dank der fehlenden Beleuchtung so finster war, dass man kaum das kleine Podest vor der Eingangstür erkennen konnte. Denn bis hier her reichte das Licht der Straßenlaternen bei Weitem nicht mehr.

    Aber auch heute stand nur der rostige, öltriefende Roller meines Mitbewohners Tom an seinem gewohnten Platz. Ganz beiläufig stellte sich mir die Frage, wie lange der Roller schon nicht mehr bewegt wurde. Funktionierte das Teil überhaupt noch? Wahrscheinlich war er schon lange schrottreif.

    Verdammt!

    Jetzt waren mir auch noch die Schlüssel herunter gefallen!

    Erneut schoss mein Puls in die Höhe. Eigentlich wollte ich nur so schnell wie möglich aus der kalten Dunkelheit hinein ins Warme. Da, wo ich mir sicher sein konnte, dass niemand hinter mir lauerte. Stattdessen tastete ich nun wie blind und mit zitternden, feuchten Händen auf dem kalten Boden herum.

    Nervös schaute ich mich immer wieder in der Finsternis um und konnte nichts weiter erkennen, als die Regentonne und die Hecken, die das Grundstück säumten. Und dennoch wurde ich das Gefühl nicht los, dass da etwas in der Dunkelheit lauerte.

    Angst stieg in mir auf. Alles wirkte unglaublich düster und bedrohlich. In meinem Kopf entstanden Szenarien, wie man sie aus Horrorfilmen kannte.

    Ich erschrak heftig, als plötzlich durch das schmutzige Wellblechdach des Carports, das unseren Eingang schützte, schummriges Licht aufleuchtete. Meine Nachbarn im Nebenhaus hatten im Wohnzimmer das Licht angeschaltet. Wenn es mir hier unten doch nur wenigstens etwas Helligkeit bringen würde. Aber das Fenster war zu hoch und das Dach zu dreckig. Auch eine Sache, die die Vermieter schon lange mal in Angriff hatten nehmen wollen.

    Mit zittrigen Fingern steifte ich endlich den Filzanhänger meines Schlüsselbundes und griff mit einem erleichterten Seufzen danach. Das metallische Klimpern zerschnitt die beklemmende Stille und klang angenehm vertraut. So schnell es ging, schloss ich die Haustür auf und konnte sie mit großer Erleichterung und heftigem Herzklopfen von innen hinter mir ins Schloss fallen lassen.

    Ich hatte es geschafft.

    Ich atmete einmal tief ein und wieder aus, um mein trommelndes Herz etwas zu beruhigen. Von oben war Musik zu hören. Tom war scheinbar schon wieder dabei, alleine zu feiern und sein Gehalt zu verkiffen. Der Geruch, der mir entgegen kam, als ich die Treppe hinaufstieg, sprach jedenfalls dafür. Nebenbei bemerkte ich, dass ich die Briefe noch in meiner Hand hielt, und sortierte sie durch, während ich meine Stiefel auszog und erst mal achtlos in die Ecke kickte. Zwei der sechs Briefe waren an mich adressiert. Meine Gehaltsabrechnung aus der Firma und eine Rechnung. Beides keine Überraschungen.

    Mit meinen warmen Hausschuhen ging ich durch den Flur zu der angelehnten Tür, aus deren Spalt süßlich riechender Qualm hervor drang. Mit einem lauten Klopfen ging ich direkt rein. Wenn die Tür nicht geschlossen war, brauchten wir hier nicht lange auf ein Zeichen des Anderen zu warten.

    „Hey Lou! Na, haste endlich Feierabend?", begrüßte mich Tom breit grinsend. Er hatte heftig gerötete Augen und eine Flasche Bier in der Hand.

    „Ja, und ich habe deine Post. Dieser gelbe Brief wird nichts Gutes bedeuten", antwortete ich und gab die Post über den Tisch, auf dem schon ein paar leere Flaschen standen.

    „Ach, das wird schon nichts Schlimmes sein und wenn doch, sollen sie sich hinten anstellen", gab er zurück und schmiss die Briefe auf einen großen Haufen von Dreckwäsche und Geschirr, ohne einen weiteren Blick auf sie zu werfen. So wie es aussah, hatte er diese Woche in seinem Zimmer scheinbar nicht einen Finger krumm gemacht. Was für ein Saustall!

    „Wenn es hier anfängt zu krabbeln, dann bin ich weg, das kannst du mir glauben! Ach ja, und vielen Dank auch für das Auswechseln der Glühbirne!", rief ich über die Schulter hinweg, als ich in Richtung meines Zimmers trottete.

    Hinter mir ertönte nur ein „Ups!" gefolgt von lautem Lachen und damit war das Thema wohl für ihn erledigt. Einfach unglaublich dieser Typ. Wenigstens achtete er darauf, unsere gemeinsamen Räume ein wenig ordentlicher zu halten und die Miete pünktlich zu überweisen. Und ich hatte sonst meine Ruhe. Er war niemand, der mit einem Haufen Leuten ausschweifende Partys feierte.

    Meine Tasche und die Briefe vorerst achtlos auf die Couch geschmissen und blind aus dem Kleiderschrank ein paar frische Klamotten gegriffen, hatte ich es eilig, unter die heiße Dusche zu kommen.

    Nachdem ich die hochgesteckten Haare geöffnet hatte, konnte ich es kaum erwarten, das heiße Wasser auf meiner Haut zu spüren. Der kalte Winter und dieses unangenehme Kribbeln im Nacken ließen meine Muskulatur völlig verkrampfen. Mit meinem zitronigen Duschgel und dem heißen Wasser, das auf meiner Haut brannte, gelang es mir für den Moment, jeden Stress fortzuspülen. Beim Rasieren meiner Beine war ich bereits schon völlig mit den Gedanken beim kommenden Abend. Der Arbeitsstress und die Ängste waren von freudiger Erwartung vorerst beiseite gedrängt.

    Bald merkte ich, dass das warme Wasser zur Neige ging und musste aus der Dusche raus. Nachdem meine übliche Pflegeprozedur mit der Bodylotion erledigt war, machte ich mich dran, meine Haare zu trocknen und mich ein wenig für den Abend schick zu machen. Das dauerte nicht lange, da ich noch nie der Fan von aufwendigem Styling gewesen war. Ein wenig Lidschatten und Mascara und Labello für die Lippen und schon war ich fertig.

    In der Küche war zum Glück nicht viel zu erledigen. Da Tom ja sein schmutziges Geschirr im Zimmer hortete und nicht viel kochte, sondern eher auf die Mikrowelle vertraute, blieb es hier meist sauber. An solch langen Tagen wie heute, hatte ich mir angewöhnt, im Büro zu essen. An Samstagen sowieso.

    Also hatte ich nicht mehr so viel zu tun und ich wartete sehnsüchtig auf Chrissi. Ich nahm die Kiste Bier, die noch in der Küche stand und stellte sie auf meine kleine Terrasse, dort würden die Biere sicher schnell kalt werden. Ein Blick auf das Thermometer bestätigte es; gerade so noch ein Grad über null.

    Wie ich so draußen stand, liefen mir wieder Schauer über den Rücken. Klar, es war kalt und ich hatte nur ein knappes T-Shirt an, aber diese Schauer hatten nichts mit der Kälte zu tun, da war ich mir sicher.

    Es war das gleiche, unangenehme Kribbeln wie immer, wenn ich mich beobachtet fühlte.

    Bereits mit einem Bein in meinem Zimmer, drehte ich mich langsam wieder Richtung Straße. Sie war hell beleuchtet, was ja auch nicht verwunderlich war, da ich direkt an einer Hauptstraße in Hamburg lebte. Selbst auf dem Parkplatz gegenüber brannten noch die Laternen. Doch das würde sich bald ändern. Eine Zeitschaltung sorgte dafür dass dort irgendwann die Lichter erloschen.

    Viele Autos waren nicht mehr zu sehen. Einige Anwohner der Gegend nutzten den Parkplatz gerade abends, wenn sie keinen Parkplatz mehr direkt vor der Haustür gefunden hatten. Kein Mensch war dort drüben zu sehen.

    Nur die streunende Katze, die ich schon ein paar Wochen beobachtete, huschte gerade von den Hecken zu einem der parkenden Wagen. Ein wenig wunderte es mich, dass sie noch lebte, da wir nachts bereits den ersten Frost gehabt hatten. Das Tier verkroch sich nachts immer in den Radkästen der parkenden Autos, wo es nicht so kalt war.

    Doch was war das?

    In einem Auto, einem unscheinbaren alten Ford Escort, bildete ich mir ein, eine glühende Zigarette gesehen zu haben. Sicherlich irrte ich mich, denn sonst war nichts zu sehen. Es war einer der Wagen, die direkt in Richtung meiner Terrasse geparkt standen.

    Da!

    Wieder leuchtete die Glut einer Zigarette auf. Nur ein winziger glühender Punkt in der Dunkelheit, auf dem Fahrersitz. Nun war ich mich sicher.

    Wer saß denn bitte allein im Dunkeln, in seinem Auto und rauchte bei geschlossenem Fenster eine Zigarette? Allein bei dem Gedanken an dem Gestank schüttelte es mich.

    Ich war Nichtraucherin, jedoch keine von diesen Penetranten. Wo doch in unserer Wohngemeinschaft mein Zimmer das einzige war, was nicht komplett verqualmt war. Doch im Auto ohne geöffnetes Fenster musste es ziemlich stinken.

    Ich erschrak heftig, als es klingelte und ich aus meinen Gedanken über den rauchenden Fremden gegenüber auf dem Parkplatz gerissen wurde. Das kribbelnde Gefühl im Nacken hielt jedoch an, obwohl ich bereits wieder in meinem Zimmer war.

    Chrissi war heute pünktlich, was äußerst selten geschah.

    Tom klopfte und fragte, ob ich jemanden erwartete. Als er sah, dass ich schon auf dem Weg durch mein Zimmer eilte und nicht wie abends üblich in Jogginghosen und altem T-Shirt auf dem Sofa saß, konnte er sich wahrscheinlich denken, dass ich Besuch erwartete, also nickte ich nur, während ich an ihm vorbei huschte.

    So schnell ich konnte lief ich die Treppe hinunter und stolperte fast über einen Schuh, den Tom mal wieder mitten im Weg liegen gelassen hatte. Dieser Typ war einfach unmöglich! Ohne mich noch weiter zu ärgern, ging ich an die Tür und öffnete sie strahlend.

    Kaum, dass ich etwas sagen konnte, fiel mir meine beste Freundin schon um den Hals und drückte mir fast die Luft ab.

    „Du glaubst nicht, welchen Wein ich besorgt habe!", war das Erste, was sie mir direkt ins Ohr jubelte, sodass es ein wenig zu klingeln begann.

    „Nun sag schon", forderte ich sie auf, während ich mich aus ihrer Umarmung befreite, um nicht mit ihr zu stolpern.

    „Ich war extra bei unserem Lieblingsgriechen und habe unseren Imiglykos gekauft. Soll dich auch schön von Alex grüßen. Er hat noch eine kleine Flasche mit drauf gelegt." Während sie mir das stolz erzählte, trugen wir zwei schwere Einkaufstaschen und einen Korb in die Küche. Sie hatte mal wieder für mich den halben Wocheneinkauf erledigt, wie es schien. Für heute Abend hatten wir nur Tintenfisch in scharfer Tomatensoße und Nudeln geplant.

    Was ich jetzt jedoch alles im Kühlschrank und meinem Vorratsschrank verstaute, waren lauter Köstlichkeiten.

    „Du bist wirklich ein Schatz, dafür lade ich dich heute Abend ein, da kannst du dir sicher sein, meine Süße!", sagte ich und nahm Chrissi in die Arme. Die fing laut an zu lachen und erklärte, dass sie mal wieder mit ihrem Vater einkaufen gewesen wäre und der ganze Einkauf sie nicht einen Cent gekostet hatte.

    Das Verhältnis mit ihrem Vater war recht merkwürdig. Er hatte eine ziemlich wohlhabende Frau geheiratet und diese war nicht sehr von seiner Tochter begeistert. Was jedoch auf Gegenseitigkeit beruhte. Chrissi konnte die neue Frau an der Seite ihres Vaters nicht ausstehen.

    Als Ersatz für die wenige Zeit die er nun mit seiner Tochter verbringen konnte, ging er regelmäßig mit ihr shoppen, oder mit ihr im Großmarkt einkaufen, wo er lauter teure Lebensmittel einpackte.

    Nicht, dass Chrissi es nötig hätte. Sie war mit einer kleinen Marketingfirma selbstständig und verdiente nicht schlecht. Da sie und ihr Vater oft viel zu viel einkauften, bekam ich manchmal einen gar nicht so kleinen Teil davon nach Hause. Das schonte nicht nur den Geldbeutel, sondern schmeckte auch einfach fantastisch. Außerdem brauchte ich mich nicht am Wochenende mit einem riesigen Einkauf quälen.

    Während wir kochten und die erste Flasche Wein öffneten, berichteten wir uns gegenseitig über die letzte

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