Ein besseres Leben: Eine wahre Geschichte
Von Marius Schuster
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Buchvorschau
Ein besseres Leben - Marius Schuster
Vorwort
Carpe Diem, liebe Leserinnen und Leser. Ich möchte mich an erster Stelle bedanken bei allen, die mir geholfen haben, das Buch zu schreiben und bei allen, die mich unterstützt haben. Danke, danke, danke!
Mein Name ist Marius Vascan, ich bin 1979 in Rumänien, und zwar in Medias, einer kleinen Stadt in der Provinz Hermannstadt (Sibiu) geboren. Mit 14 Jahren habe ich mich entschlossen, mein Leben selbst in die Hand zu nehmen und habe mich auf die Suche nach Liebe und nach einem besseren Leben gemacht; die Suche war sehr emotional, traurig und anstrengend. Ich musste sogar mein Leben aufs Spiel setzen, nur um das normale humane Leben zu haben, aber ich bin mir bewusst, dass ich nicht der Einzige bin, der nach Liebe strebt. Es gibt viel schlimmere Fälle, dort wo Krieg herrscht und die Leute nichts zu essen und zu trinken haben; ich frage mich nur: Warum das alles? Oh ja, um zu überleben. Das ganze Leben ist ein Überlebenskampf, und zum Schluss mitnehmen können wir nichts außer einem schwarzen Anzug, und es bleibt nur Asche von uns übrig. Ist es das wert, sich so negativ zu benehmen? Ist es das wert, Kriege zu führen? Ist das das wert, sich gegenseitig zu hassen und sich gegenseitig zu vernichten? Ich denke und bin mir ganz sicher, dass es das NICHT wert ist. Wir werden alle als Engel geboren und wir streben alle nach Liebe und Geborgenheit. Wir Menschen sind das, was wir tun und nicht das, was wir sagen. Zusammen sind wir stark.
Ich habe dieses Buch geschrieben, ohne mir irgendwelche Mittel einzuschmeißen oder Alkohol zu trinken oder sonst was – ich habe dieses Buch geschrieben immer nur dann, wenn es mir danach war. Die Emotionen kann man nicht kaufen, genauso wie das Herz des Menschen. Perfekt bin ich auch nicht, und ein besseres Leben habe ich nicht gefunden. Ein besseres Leben findet man nicht, ein besseres Leben entdeckt man im eigenen Herzen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit dem Buch, und machen Sie das Beste aus ihrem Leben, ohne anderen Wesen Schmerzen oder Leid zuzufügen. Peace!
Der 14-jährige Babu sitzt auf einer Bank am Rande des Parks mit der Aussicht auf den Basketballplatz und schaut zu, wie Jugendliche Basketball und Fußball auf dem Sportgelände spielen, und am Straßenrand sitzt einer, der bettelt, und nebenan eine Frau, die geröstete Sonnenblumenkerne in Tüten verkauft. Babu steht auf und holt sich eine Tüte. Und während er geht, isst er die Sonnenblumenkerne …
Nach dem Tod von Nicolae Ceausescu und dem Sturz des gesamten Regimes in Rumänien beantragten sehr viele Rumäniendeutsche ein Visum, um nach Deutschland zu kommen. Was auch sehr viele einheimische rumänische Bewohner wollten, und sie versuchten, sich illegal über die Grenze zu schleichen. Es herrschte Chaos an der Grenze und im ganzen Land.
Ein schöner, sonniger Tag beginnt und die Sonne strahlt über dem Blumenhügel, und Babu, ein 14-jähriger Junge, läuft durch die Blumen und lacht vor Freude. Babu wuchs in einer sehr problematischen und chaotischen Familie auf, da der Vater immer zum Alkohol griff und sehr aggressiv wurde, so dass er alle schlug. Babu hatte noch zwei Brüder, einen kleinen und einen großen, und noch eine große Schwester. Eines Tages konnte Babu die Schläge und den Zorn seines Vaters nicht mehr ertragen und nahm sich vor, von zu Hause abzuhauen. Babu war ein begeisterter Fußballspieler und konnte sich sehr schwer von seinem Fußball trennen. Er nahm ihn überall mit hin. Er hatte den Ball immer dabei, denn er packte ihn in ein durchsichtiges Netz mit einer Halteschnur und kickte ihn dabei unterm Gehen. Der Junge spielte überall auf den Straßen, auf Beton oder Steinen oder zwischen den Autos, egal wo, und auch barfuß war es für ihn kein Problem.
An einem sonnigen Tag, als Babu von der Schule kam und sich vor dem Häuserblock befand, zog er seinen Schulranzen aus und schmiss ihn auf die Sitzbank, und dabei rief ihm der Vater vom Balkon aus zu: »Du Vollidiot, die Bank habe ich neu gestrichen!« Babu lief erschrocken hin, nahm den Schulranzen und legte ihn auf den Boden. Auf die Betonstraße vor der Haustüre, wo auf der linken Seite viele Autos geparkt hatten; dort spielten Kinder Fußball. Babu lief hin und spielte mit. Nach kurzer Zeit sagten die beiden Mitspieler zu Babu: »Vorsicht!«, aber Babu konnte nichts mehr sagen und spürte einen vollen Blumentopf auf seinem Rücken, dann fiel er mit dem Gesicht zuerst auf den Boden. Und der Vater schrie sehr laut: »Spinnst du, du Vollidiot, du spielst mit den neuen Schuhen Fußball!!! Komm sofort hoch«! Babu stand auf, packte weinend seinen Schulranzen und ging hinauf. Als er an die Türe kam, gab ihm der Vater gleich eine kräftige Ohrfeige, zog ihn in die Wohnung hinein und machte die Tür zu. Der Vater zerrte Babu an der Hand ins Bad, nahm die Haarschneidemaschine und verpasste ihm eine Glatze. Babu weinte und weinte und der Vater sagte: »So, jetzt kannst du immer zu Hause bleiben, und die Schuhe halten auch länger«. Als die Mutter von der Arbeit heimkam und Babu weinen hörte, ging sie ins Zimmer, um nach ihm zu sehen, und als sie sah, dass er wie ein Häufchen Elend dasaß, nahm sie ihn in den Arm und sagte: »Warum weinst du, mein Sohn? Wer hat dir die Haare so geschnitten?« Babu sagte: »Papa«, und die Mutter wurde sehr sauer und ging in die Küche, wo der Vater am Tisch sein Glas Raki trank und sagte: »Warum hast du denn dem Jungen die Haare abgeschnitten? Bist du nicht mehr normal? Was soll das?« Dann hörte Babu aus seinem Zimmer, wie der Vater schimpfte: »Du Schlampe, was willst du«, und einen lauten Knall. Der Vater hatte sie geschlagen und auf den Boden geworfen. Als sein Sohn das hörte, stand er von seinem Bett auf, ging in die Küche, sagte: »Lass meine Mutter in Ruhe«, und ging dazwischen. Der Vater schubste Babu zu Boden und sagte: »Ihr seid nichts«, hockte sich wieder hin und trank seinen Raki. Die Mutter stand vom Boden auf, half auch Babu auf und verließ den Raum.
Der Vater schlug die Kinder und deren Mutter, seine eigene Frau, mit der Faust. Es war zu dieser Zeit sehr bedrückend. Wenn der Vater nach Hause kam, versteckten sich die Kinder unter dem Bett oder dem Tisch vor Angst.
Babu sagte zu seiner Mutter: »Ich werde weit weit weggehen eines Tages. Ich halte das nicht mehr aus, und das macht mich traurig, dass ich jetzt schon weiß, dass ich fortgehen muss.« Seine Mama schaute ihn an, sagte: »Mein Sohn!« und umarmte ihn ganz fest.
In der Stadt Medias in Rumänien wuchs Babu auf, und in dieser Stadt gab es eine große Anzahl von Kriminellen und Zigeunern. 45 Prozent der Bevölkerung waren Zigeuner – Diebe und Kriminelle. Mit vierzehn beschloss Babu zum ersten Mal, von zu Hause abzuhauen, und das tat er auch spät am Abend, während die ganze Familie schlief; Babu kletterte hinunter vom Balkon im ersten Stock über das durchgehende Gasleitungsrohr an der Außenfassade. Dann ging er alleine in die Stadt und hockte sich auf eine Bank mitten im Stadtpark. Die Grünanlagen waren voll mit roten Rosen und beleuchtet; es war so schön, und Babu saß einfach da bis zum Morgen, hing seinen Gedanken nach, schaute einfach ins Leere und genoss die Ruhe.
Gegen 5 Uhr früh, als er genug Ruhe getankt hatte, machte er sich auf den Heimweg. Als er zu Hause ankam, kletterte er leise hoch auf die Gasleitung bis zum 1. Stock und stieg über den Balkon ein, ohne dass jemand ihn bemerkte. Es war sehr gefährlich, auf den Balkon hochzuklettern, denn unten war ein Betonboden. Massive Holzsitzbänke und ein Zaun aus Eisen mit Spitzen obendrauf. Das war dem Jungen aber egal.
Und so haute er immer abends von zu Hause ab, ohne dass die Eltern es merkten, und lernte sehr viele Leute kennen, die ihn überallhin mitnahmen in Bars, Cafés und Diskotheken. Diese Leute waren alle Zigeuner, Kleinkriminelle, Diebe und Betrüger. Es war für Babu ein sehr schlechter Umgang, aber die Leute liebten Babu, weil er mutig war und viel Energie hatte und sich vor nichts fürchtete. Babu lernte dann zu klauen und zu betrügen und fing an zu rauchen. Er ging dann auch immer seltener in der Schule, oder er ging zwar in die Klasse, meldete sich als anwesend, machte jedoch mitten im Unterricht das Fenster auf, und während der Lehrer mit dem Rücken zur Klasse stand und an die Tafel schrieb, schmiss Babu seinen Schulranzen aus dem Fenster und sprang dann auch hinterher. Anschließend ging er in die Stadt und traf sich mit seinen Diebesfreunden.
Eines Tages machte Babus Lehrerin einen Hausbesuch bei Babu, um mit den Eltern zu reden.
Als die Lehrerin an die Tür klopfte und der Vater sie hereinließ, schlich sich Babu unauffällig und leise hinaus, weil er schon wusste, was danach auf ihn zukommen würde. Als er sich davongestohlen hatte, ging er