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Die Villa in der Oskarstraße: Erster Teil
Die Villa in der Oskarstraße: Erster Teil
Die Villa in der Oskarstraße: Erster Teil
eBook211 Seiten2 Stunden

Die Villa in der Oskarstraße: Erster Teil

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Über dieses E-Book

Der erste Teil des Romans handelt von Hermann, einem emotional gesteuerten Zwanzigjährigen aus der Provinz, der in Dresden an der Universität studiert und merkt, es läuft nicht nach seinen Wünschen. Eigensinnig verweigert er bald die Kommunikation mit den anderen in der Studentenvilla, vernachlässigt sein Studium, flüchtet in irrende Wege des Alleinseinwollens, lästert die Strebenden, bis er eines Tages begreift, naiv und manipulierbar zu sein.
Der Roman hat keine Handlung.
Er zeigt Verläufe und Situationen, in die Hermann gestellt ist. Hermann ist zugleich der Erzähler in der Ich-Form, mitunter im gewollten Abstand des Du und immer im Tempus des Präsens. Er schildert waghalsig ausführlich, ist ironisch, schlägt weite, abschweifend wirkende Gedankenbögen und schichtet Passagen ein, deren skurrile Fiktionen nicht nur glaubhaft wirken, sondern die nüchternen Realitäten spöttisch-lustig aufweiten und fassbar Naheliegendes assoziieren.
Bereits mit dem Ankommen im Nachtzug am Hauptbahnhof Dresden zu Semesterbeginn wird angedeutet, dass Hermann von der Stadt und dem Auf-Sich-Selbst-Angewiesen-Sein überfordert ist. Hermann weiß nicht mehr, wie er in die Villa in der Oskarstraße geraten ist. Die Ruinen und Ruß geschwärzten Sandsteine der Stadt erinnern ihn an die Bombe von Wallhausen. Shakespeares Richard III. taucht auf und Walter Jens, Th. Münzer, J. Bobrowski, Karl Marx, C. F. Weizsäcker, Marita Böhme, die Mutter am häuslichen Herd, der Vater im KZ, eine Handvoll Professoren seiner Studienzeit...
Hermann meditiert in Rechtsgedanken über die Inbesitznahme der vorgefundenen 3 Bände "Das Kapital". Er beneidet die Fleißigen im Viermannzimmer, benennt und beschreibt seine KommilitonInnen, meidet technisch geprägte Vorlesungen, mäkelt an H. Hesse, erniedrigt sich in der Buchhandlung, um Thomas-Mann-Bücher zu erwerben, erfährt einen Persönlichkeitsschub als Reiseleiter des Studentenklubs wegen der abwesenden Helene Weigel im BE.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum9. März 2015
ISBN9783738009644
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    Buchvorschau

    Die Villa in der Oskarstraße - Ulrich Hermann Trolle

    Zitat

    Die Villa in der Oskarstraße

    Erster Teil

    Die Worte unserer täglichen Reden sind nichts anderes als abgeblasster Zauber. (Sigmund Freud)

    Es ist da etwas in uns, das funktioniert. Es braucht unser Bewusstsein nicht. (Alfred Wellm)

    In das Eingehauste eindringen.

    In eingehauste, verschlossene, verwaiste, verschmierte, verwichste, verlauste, phantasierte Gedächtnisbuden, Paläste, Traumburgen, Buden aus Pappe, aus Wolken, aus Sünden, aus Gemeinheiten, Festen aus Stein.

    Vergiss den Rat der Alten, selbst ist der Held heutzutage,

    alles versuchen muss er, und alle Worte fragen.

    Der Eindringversuch in das Gedächtnis ist Perforation des selbigen.

    Parzival - unselbst ist dieser Held gewesen, er hat den Gral gesucht und sollte keine Fragen haben.

    Hermann - du aber sollst Fragen haben, du sollst Erinnerungsmauern einreißen, du sollst ein braches Feld beackern, du sollst einen langen Weg gehen unter grimmigen Fratzen, du sollst dich quälen, brauchst keinen Posaunenschall, bleib in deinem Kämmerlein, du armes Würstchen, und verlass es doch, du Held, komm doch raus.

    Addierst du deine wütend ausgerufenen Forderungen, sind es in der Summe bisher sechs Sätze. Der siebente Satz kann folgen, ist aufzuschreiben, soll lauten (hinter vorgehaltener Hand):

    Hermann, du kannst nicht wissen, worauf du dich einlässt...

    Lass den siebenten Satz so stehen, streite dich nicht, er stimmt in seinem unförmigen Sinn. Es ist eine Warnung. Der Sinn wird schon über dich kommen, wenn du das Eingehauste erstürmt hast und nicht über die Tat redest, sondern deine Worte lesen wirst. Die Ausspähtürme lass jetzt verwaisen, gehe in die Winkelgassen deines Gehirns... und... suche freies Feld.

    Fühlst du dich provoziert? Brauchst du noch mehr Lockung?

    Welcher Verführung folgt der, der ins Eingehauste eindringen will?

    Du musst das Wagnis wollen und dich selber au fait setzen...

    Dann ist es gut. Bist dann ein Held, und niemand hebt dich mehr aus dem Sattel. Der Held von heute hält Schwert und Schild im Schrank. Sammlerstücke. Staubwischen. Blankputzen muss er. Er führt kein Pferd zum Tjost, die Lanze übersieht er, die schönen Frauen nicht, er kauft sie nach Bedarf, er braucht nicht den Reitersieg, braucht kein blechernes Visier um einer Liebe willen. Die Waffenschmiede heißen Öffentlichkeit und Psychologie. Der Held von heute nutzt subtile Mittel: Geldmacht, Medienmacht, Öffentlichkeitsneugier spielen ihm in die Hände. Das sind die 24-Stunden-Zerstörer der Gegenwart.

    Durchbeißen und Auftreten...Einsatz... musst du haben, können und beherrschen. Der heilige Gral ist ein Mythos, ist verdorben und verloren.

    Ruhe dich aus und denke nach vorn, bevor du rückwärts denkst und dein Werk in die Form bringen willst.

    Am siebenten Tag – so weiß es die Genesis-Legende (und das ist die Legitimation für deine Pause) - hat der HERR nachgedacht über sein Werk, er hat es wie ein Künstler skeptisch betrachtet, als wäre etwas noch hinzu zu fügen. Aber was? Eine Eiszeit, eine Krustenbildung, eine zweite, dritte, vierte Kontinentalverschiebung, noch einen Mond und noch eine Sonne für die andere Seite und noch einige Myriaden Mücken?

    Es fehlte ihm vielleicht nur eine neue, eine bequemere Wolke zum Niedersitzen, die alte war durchgehustet. Pardon, der HERR..., denn er isst ja nichts, nicht mal eine Zwiebel, braucht er nicht zu husten und hat auch keinen Mundgeruch. Aber ausruhen musste er sich. Kein Ratgeber, kein Methodiker, kein Ernährungsberater stand ihm damals zur Seite...

    Unfug, sagst du... Bitteschön.

    Es gibt für den HERRN keinen Ratgeber, keinen Methodiker, keine neue Wolke, keine Welt. Der HERR ist alles in einem und hat geschaffen nach Laune, und schafft weiterhin, wie ihm gerade ist.

    Am siebenten Tag aber ist ihm zum Ausruhen und zum Nachdenken gewesen.

    Er hat nichts verbessert an seinem Werk, nichts zurückgenommen, nichts bereut. Er hat alles für gut befunden.

    Einen Vergleich kann er nicht anstellen (Die Titanen hinterließen immaterielle Werte, Nachgesagtes, Angstgesänge, Phantasiereize für Unmündige).

    Der HERR übergibt sein Werk dem kosmischen Markt, spricht ein paar Regeln aus und überlässt das Geschaffene sich selbst und den beiden da unten. Die sollen sich an die Regeln halten (weshalb eigentlich?).

    Und wenn nicht, will er zornig strafen.

    Sein Werk entspringt seiner (urgöttlichen) Inspiration: Gutes tun und den himmlischen Heerscharen drum herum ein wenig Abwechslung gönnen. Sie sollen am Tag X die Ausgewählten in die ewige Geschlechtslosigkeit treiben helfen. Bis dahin heißt es abwarten. Und solange, bis das Warten vorbei ist, herrscht in den Gefilden des HERRN die hedonistische Monokultur.

    Du wirfst ein: Aber der Spielverderber?

    Es gibt immer einen Spielverderber, einen Besserwisser, der sauer ist und nicht mitmacht, auf eigene Rechnung geht, weil er neidisch ist.

    Der spinnt sich dann einen Schwachsinn aus...

    Sicher, der HERR hätte den Engel nicht fallen lassen sollen. Er hätte den Engel nicht ausschließen sollen für tausend Jahre... und wie viele sollen es noch werden. Das Ende seiner Großzügigkeiten hat er nicht überschaut in seiner Allmacht. Der HERR denkt eben nicht voraus, er denkt von der Hand in den Mund, weil er ewig ist. Ewigkeit ist keine Zeit. Ewigkeit schließt prognostisches Denken aus. Die Zukunft aber ist ein lockender Stachel.

    Den Stachel spürt der Gefallene und löckt wider ihn.

    Den HERRN löckt nichts. Er sieht den Tag und durchschaut die Nacht auf Erden, während bei ihm in seiner Raumzeitlosigkeit alles gleich bleibt. Der HERR kann niemals neugierig sein, keine Abenteuer begehen, keine Lust befriedigen. Er kennt nichts, er weiß alles. Er weiß von keiner Eigenschaft. Er kennt die Moral nicht. Er ist sich seiner Ewigkeit gewiss.

    Das ist doch langweilig...

    Ich bin nicht der HERR, ich will es nicht sein.

    Ich bekomme bei dem siebenten Satz Gänsehaut. Die Falten auf meiner Stirn nehmen zu, mein Antlitz fällt ein, der Schweiß rinnt, die Augen beginnen zu flackern. Was soll eigentlich der beschissene Vergleich mit dem Parzival? ... Der hat auf den Rat seiner Mutter gehört und auf die Weisheiten eines Einsiedlers. Zwei fatale Ratgeber.

    Parzival, der Athlet aus einer bewaldeten Hinterprovinz, reitet diagonal durch Europa und schlägt auf alles, was er nicht versteht. Er beherrscht die Gewalt besser als jeder andere. Er hat dem Schwert vertraut und nicht seinem Kopf.

    Provinz heißt immer Gewalt und geringer Geist. Basic instinct des flachen Landes. Woher komme ich?

    ...An der gedanklichen Stelle stutzt Hermann, ihn durchfährt ein kleiner Schrecken, noch einmal nässt ein Schweißausbruch seine Kleider. Es bedarf keiner großen geistigen Anstrengung, sich klar zu machen, dass er selbst einer bewaldeten Hinterwelt entläuft, heraus will, zu suchen, was er nicht beschreiben kann, zu kurz sind seine Fühlungen außerhalb der Berge, zu manifest der hohe Lattenzaun, den nicht mal die Hühner überfliegen sollen. Weniger als 50 Kilometer misst Hermanns Weltendurchmesser mit einem spitzen Kirchturm im Mittelpunkt des Seins, von dem immer die Tageszeit abzulesen ist und die Turmuhr die Stunden schlägt, einem Magneten gleich die Welt zusammenhält, und seine Fragen kurz bleiben bis sie ab einem gewissen Lebensalter verstummen werden, weil sie unnötig geworden, dem schlurfenden Einerlei im Wege stehen, so gesehen in einem Maße unbeantwortet bleiben, weil alles sich selbst beantwortet hat und nichts noch nie besprochen worden ist, so dass der Eindruck entsteht, friedlich und gleitend und geregelt ist die Welt, und nichts kann anders sein als Heimat und nur das Fernsehen zeigt in den Abendnachrichten die Welt bombengrausam, im mittleren Osten, wo man keine Scherze macht, und auf dem Balkan schnell zum Messer greift, die müssen doch alle keine Sitten haben. Oder die des Parzival.

    War da nicht einmal der Franz-Joseph Strauß aus der anderen Welt, dem der Wort schnitzelnde TV-Kommentator Karl-Eduard die Lust zu einem neuen Krieg unterjubelt, worüber du an jenem einen Abend, noch nicht Mann, nicht mehr Kind, vor dem Einschlafen im Bett heulst vor Angst, die gute, deine gute Welt zu verlieren, eine schlechte kennst du nicht, eben nur die mit den 50 Kilometern Durchmesser, aber am liebsten hast du eine mit zehn Kilometern, die ist mit dem Fahrrad abzufahren von einem Kornfeld bis zum Feldweg da hinten am nächsten Kilometer mit den Süßkirschen am Wegesrand, auf denen du, wie die Stare es tun, dich niederlässt, wenn du es schaffst herauf zu klettern, den kleinen Wanst zu sättigen bis zum Abendbrot, wo es Schmalzstullen und Harzer Käse gibt, Leberwurst liegt in harter Pelle und braune Bierwurst in dicken Scheiben und rosa salzige Metwurst auf dem grauen Mischbrot vom Bäcker an der Kirche, das du auf dem Weg von der Backstube bis nach Hause, bis zur Haustür, zweimal herunterfallen lässt auf die tausendfach begangenen Steine, am Milchladen vorbei über die Pflastersteine aus Schlacke, die hinter Hohnstädter seinem Laden kein Straßenkehrer mehr von Kuhfladen und Pferdeäpfeln reinigt, und Blutwurst gibt es, die isst die Mutter – nein, die hat der Vater sich und den unmündigen lebenden Teilen der Familie verboten – es geht auch so, wenn hin und wieder ein Teller mit Leinöl und Pellkartoffeln und Quark zur Erntezeit und am Wochenende Hackepeter, Salz und Pfeffer und Senf (Mostrich) den Ausgleich schaffen für das verbotene Stück fremden Blutes, das der HERR zu genießen verboten haben soll.

    Da ist also der HERR wieder im Spiel. Warum macht er denn so etwas und woher weiß der Vater um dieses blutende Geheimnis? Die Tischplatte biegt sich nicht von den Gaben der täglichen Arbeit, die mit einem Gebet am Anfang, als es noch ging, und du noch daheim bleiben willst, andächtig beäugt, und gierig dann verschlungen werden, geschmatzt mit Tee verdünnt und genießbar im Schlund versinken, einen gesunden Schlaf zur Folge haben, in der Welt ist alles in Ordnung, und wiederkehrend sind ihre Verrichtungen, vom Pinkeln an die Hauswand bis zum abendlichen Abnehmen der Eier von den Nestern der Hühner. Und die Füße sind am Wochenende dran, mit Wasser gereinigt zu werden, da ist die Schüssel frei und das siedende Wasser kommt von der Herdplatte, dampft in das kalte, und die Füße werden wohlig rot vom heißen gesalzenen Wasser und der Kernseife. Morgen früh gibt es frische Strümpfe. Die Provinz, so wird dir klar, ist in dir verwachsen, unauslöschbar dein körperlicher und seelischer Teil, da kann Dresden auffahren nach Leibeskräften und dir andeuten, wonach du fahndest und dir aus Büchern erdichtet hast, es soll kein Gral mehr sein, es soll deine Seele erweitern. Und die erstrebte Bildung hungert in dir noch mit ihrem Verknüpfungsdrang zu einer Freiheit, weg von den Entscheidungen anderer über dich. Dort, dort irgendwo, liegt das unbekannte Terrain. Du willst selbst sein, das sagt sich so leicht, wie die Menschwerdung des Affen sich so leicht sagt, bloß ist der Affe nie Mensch geworden und du willst werden, wovon du nichts weißt aber davon redest und es öffentlich sagst und es umschreibst mit einer Phrase die gewaltig klingt und bei anderen Staunen erzeugt und bei manchem Zuhörer der Finger gleich an die Stirn geht, der will sich doch nicht selbst...

    Nimm dir schwarzen Tee aus der Dose und brühe ihn auf. Zwei Teelöffel, leicht gehäuft auf einen halben Liter Wasser und lange ziehen lassen. Die Samoware aus der Sowjetunion sind in Mode gekommen, heißes Wasser auf den Sud, etwas Zucker je nach Gewohnheit, und dir wird es besser gehen. Tee kannst du dir leisten, armes Schwein von Student... In die Nacht hinein über den Büchern hocken und dösen, weil du nicht einschlafen willst, hundemüde aber nicht einschlafen. In den Schädel geht nichts rein, Bauzeichnungen anfertigen gerade noch, eine mathematische Gleichung auflösen schon nicht mehr. Das ist kein Heimspiel in Dresden.

    Öffnend das Fenster

    Erblicke ich

    Sternenklar den Himmel.

    Befreit aus dem Bücherwald

    Sauge ich die Nacht.

    Mein Atem flieht,

    Protuberanzen gleich,

    Sichtbar um meinen Schatten.

    Du hast den schwarzen Tee getrunken aus dem neuen chinesischen Porzellan. Du hast dir als erstes Porzellan aus China gekauft, eine winzige Kanne und zwei winzige Tassen, verpackt in Papier und Pappe aus Deutschland-DDR. Du hast kein Geld in der Tasche, aber du kaufst Porzellan aus der eckigen Volksrepublik China. Der Kaufladen für Haushaltwaren liegt versteckt in einer Seitenstraße am Wasaplatz in Dresden. Reißzeug wäre für dich wichtiger gewesen. Und das Lehrbuch für Mathematik.

    Tee trinken!... dümmlich verkleisterndes Markenzeichen des Studentendaseins, wortreich geboren an den Zäunen der Schrebergärten, im letzten Sommer beim Ernten der Stachelbeeren. Die Nachgeburt der Träume ausgekotzt, samstags, in die Gosse geworfen, in die Straßengräben, die Jauchegruben, den Rest abgepinkelt in dem stinkenden Pissoir des Kulturhauses auf dem städtischen Anger. Die Kumpels brachten ihre Weiber bis vors Haus... Die schafften das. Einer hat mit einer in der Garage gevögelt und den Motor laufen lassen. Er ist verröchelt, ist jetzt ein toter Schwanz.

    Wo es doch so schön war für einen Moment.

    Den kann man nicht benennen.

    Die Garage ist nebenan gelegen, keiner hört die Geräusche.

    Was schreiben die dem auf den Grabstein?

    Hätte er Tee getrunken, schwarzen Tee, aus einer eckigen chinesischen Kanne, aus der eckigen Volksrepublik China, lebte er noch.

    Tee ist nichts für die Kumpels des Bergbaus und der Baustellen.

    Bier ist gut.

    Und Schachtschnaps.

    Das Etikett (Originaltext) klebt auf einer Seite der Flasche:

    Steuerfreier

    T r i n k b r a n n t w e i n

    32 Vol.-%

    Weiterverkauf durch den Verbraucher

    nicht gestattet

    Abgabe an den Verbraucher ohne Flasche

    durch Umfüllen, mit Flasche gegen

    Hinterlegung von 0,40 M

    L e i h f l a s c h e !

    Eigentum des Herstellerbetriebes

    1 Liter 1,60 M ausschl. Flasche

    TGL 8247

    Pfandbeitrag 0,40 M

    KONSUM – SPIRITUOSENBETRIEB

    Allstedt (Helme)

    IV-21-1 Pt G o2-81 10000 (1349)

    Macht mutig und lebensdurstig. Das erzählst du so nebenbei... Ich weiß, du bist neugierig, wie der das Weib in die Garage gekriegt hat... Ganz einfach, weißt du, sie war genauso besoffen wie er. Und haben beide nichts mehr gemerkt.

    Jetzt drehst du den Kopf zur Seite, weil dir das nicht rein will in deinen Schädel. Du glaubst, man kriegt die Weiber nur mit Charme ins Bett. Da gibt es Typen, sage ich dir, die ziehen eine Schau ab und

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