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Wie ein scheues Wild: Gedichte über das Leben, die Liebe und den Tod
Wie ein scheues Wild: Gedichte über das Leben, die Liebe und den Tod
Wie ein scheues Wild: Gedichte über das Leben, die Liebe und den Tod
eBook83 Seiten21 Minuten

Wie ein scheues Wild: Gedichte über das Leben, die Liebe und den Tod

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Über dieses E-Book

In ihrem Lyrikband präsentiert die Autorin dem Leser einen lyrische Rundgang durch die großen Themen, um die seit Jahrtausenden das Denken der Menschheit kreist: "Natur, Leben und Magie", "Liebe" und "Tod", Dabei gibt sie den Fragen, die mit diesen Themen verbunden sind, meist in einem sachlich-nüchternen Klang, ohne jedoch in Wehmut zu verfallen. Ihre Lyrik beschreibt das Leben so, wie es nun mal ist.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum24. Juli 2018
ISBN9783742728470
Wie ein scheues Wild: Gedichte über das Leben, die Liebe und den Tod

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    Buchvorschau

    Wie ein scheues Wild - Ilka-Maria Hohe-Dorst

    Natur, Leben und Magie

    Ich bin, das lässt sich nicht bestreiten,

    die herbste aller Jahreszeiten …

    Mascha Kaléko:

    „Der Herbst"

    chapter1Image1.jpeg

    Waldrand bei Nacht

    Der Tümpel ruht. Die Frösche werben.

    Der Mond beglitzert schwarzes Tuch,

    und in die Luft steigt Moosgeruch,

    erfüllt von Leben und von Sterben.

    Sogar der Wind scheint eingeschlafen,

    rührt weder Schilfgras noch ein Blatt

    und lässt des Tümpels Spiegel glatt,

    als sei er ein verwunschner Hafen.

    Ein Eulenschrei durchbricht die Stille

    und spottet dieser Friedensnacht

    in stillem Flug: Der Klauen Macht

    zerstört die schläferne Idylle,

    schafft federleicht eins jener Dramen,

    wo Dunkelheit nicht schwarz genug,

    den Bilch zu schützen vor dem Spuk …

    Weh allen, die ins Mondlicht kamen!

    Der Mond verblasst. Die Frösche schweigen.

    Der Wind beginnt sein erstes Säuseln,

    der Tümpel zeigt ein leichtes Kräuseln,

    Insekten sammeln sich zum Reigen.

    Der Vierte

    Der Himmel ist ein ungebleichtes Tuch,

    nicht weiß, nicht blau und auch nicht grau,

    nur trüb und fahl und blass

    und angefüllt mit Nass

    und unter ihm die Luft so rau,

    und dampfend steigt sein modriger Geruch.

    Wie war des Winters Jugend doch so frisch!

    So schuldlos und so makellos,

    anmutig, schön und rein

    und frei von falschem Schein,

    von Kopf zu Füßen nackt und bloß

    an sündenfreiem, unbeflecktem Tisch.

    Nun ist er da, der launische Besuch,

    den niemand gern zur Tafel hat,

    den nur die Trauer führt,

    der keine Liebe spürt,

    der jede Freude setzt schachmatt -

    doch nur vier Wochen währt sein Fluch.

    Der Acker

    Der Erdteig dampft im Sonnenherd,

    und Früchte schwitzen heißen Saft,

    verströmen volle Lebenskraft

    im Monat, der am besten nährt.

    Bald ist er trocken wie der Sand,

    erschöpft bis auf das letzte Korn,

    doch trägt die Krone, nicht den Dorn:

    Er sorgt für reichen Ährenstand.

    Wir segnen ihn und singen Dank:

    Du bist der Acker, gibst uns Brot,

    bewahrst vor Hunger uns und Not,

    hältst fern uns Futterneid und Zank.

    Der Erdteig, reichlich abgekühlt,

    mit

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