Die alte Fabrik: Ein Offenbach-Krimi
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Buchvorschau
Die alte Fabrik - Ilka-Maria Hohe-Dorst
Prolog
Ingo hatte ein Gespür für die Sprache des Windes, seit ihm vor einem Jahr fast der linke Fuß erfroren wäre. Die eisigen Böen, die ihm von Osten entgegenwehten, verhießen für die Nacht nichts Gutes, deshalb erhob er sich von seiner Parkbank, stopfte seine Habe in zwei Plastiktüten und machte sich auf den Weg zur Gerberstraße, um die Nacht in der Notunterkunft der Diakonie zu verbringen.
Er hatte diese Einrichtung gemieden, seit ihm bei seinem ersten Besuch, als er tief schlief, das zusammengebettelte Geld gestohlen worden war. Aber heute hatte er keine Wahl, die Temperatur war bereits weit unter dem Gefrierpunkt und fiel spürbar weiter. Er fluchte, weil er sich nicht schon früher auf den Weg gemacht hatte, denn vom Leonhard-Eißnert-Park bis in die Offenbacher Innenstadt hatte er eine gute halbe Stunde zu gehen.
Oft hielt er sich für verrückt, immer wieder den weiten Weg die Bieberer Straße hinauf und wieder hinunter zu trotten, doch die Atmosphäre des Parks und die Nähe des Fußballstadions zogen ihn magisch an, denn sie weckten Erinnerungen an die Tage seiner Kindheit und Jugend. Wenn er seinen Rundgang durch die Grünflächen machte und an dem Wassersprühfeld vorbeikam, sah er sich wieder als kleinen Jungen im Sommer unter den kühlenden Fontänen herumtollen, die aus den sandsteinfarbenen Betonskulpturen in die Höhe schossen. Sie standen auf einer großen Lichtung, während sich das Fußballstadion im Südteil des Parks erhob und sein Anblick in Ingo Bilder von jenen glücklichen Tagen aufsteigen ließ, als er und sein Vater viele Jahre lang kein einziges Heimspiel der Offenbacher Kickers verpassten.
Für gewöhnlich ruhte sich Ingo nach seinem Spaziergang auf einer Bank aus und nahm sein karges Abendbrot ein. Hier hatte er Ruhe vor den anderen Obdachlosen, die entweder vor den Supermärkten saßen und bettelten oder sich in Grüppchen auf einer Bank in der Innenstadt niederließen, um sich zu betrinken. Er genoss es, allein zu sein.
Ingo hatte den Ausgang des Parks fast erreicht, als ihn der Klang schwerer Schritte und das Knacken von Zweigen aus seinen Gedanken riss.
„He, Alter, wohin so eilig?"
Ingo hielt den Kopf gesenkt und ging in unverändertem Tempo weiter. Anpöbeleien war er gewohnt.
„Hast wohl deinen stolzen Tag heute, du Penner."
Drei junge Männer waren von einem Nebenweg auf den Hauptweg getreten und versperrten ihm den Weg. Ingo blieb stehen und blickte auf, bemüht, eine gelassene Haltung zu bewahren. Er hielt es für klug, höflich zu antworten, um eine Provokation zu vermeiden.
„Ich bin der Ingo. Muss wohin, wo’s warm ist."
Einer der Männer trat dicht an ihn heran. Er wirkte jünger als die anderen beiden, schien aber genügend Autorität zu genießen, um sich in der Rolle des Anführers zu sehen.
„Oho, mächtig interessant, aber nach deinem Namen hat dich keiner gefragt. Er schlug einen ironischen Ton an: „In-goo. Klingt das nicht ein bisschen zu hübsch für ein faules Schwein, das sich mit steuerfreiem Geld durchs Leben mogelt?
Bei den letzten Worten faustete er Ingo mehrmals hart gegen die Brust, so dass dieser ins Taumeln geriet. Doch es gelang ihm, auf den Beinen zu bleiben. Weil er nicht einschätzen konnte, ob die Männer ihn nur einschüchtern wollten oder ob es sich um das Vorspiel zu einer Gewalttätigkeit handeln sollte, ließ er seine Plastiktüten fallen und rannte los.
Er erreichte den Ausgang und raste die Bieberer Straße hinunter, auf der wie immer ein reger Autoverkehr herrschte. Doch darauf mochte sich Ingo nicht verlassen, denn hinter dem Saum der geparkten Autos war von der Fahrbahn aus schlecht zu sehen, was sich auf dem Gehweg abspielte. Hinter sich hörte er eilige Schritte. An der Ecke des Bierbrauerwegs wagte er stehenzubleiben und zurückzuschauen, wer im gefolgt war. Er sah einen Jugendlichen, der die Straße entlangrannte, wobei er sich immer wieder nach dem Bus umsah, dessen Lichter Ingo unterhalb des Fußballstadions erkennen konnte. Wahrscheinlich wollte der Junge die nächste Haltestelle erreichen, bevor der Bus dort ankam.
Weiter oben sah er die drei Männer, die ihn angepöbelt hatten, den Bieberer Berg herunterschlendern. Sie winkten Ingo zu und grölten etwas, das er nicht verstand. „Sie wollen mir nur Angst machen," versuchte er sich zu beruhigen, doch unvermittelt setzten die Männer zum schnelleren Lauf an. Ingo rannte wieder los, den Bierbrauerweg entlang, vorbei am großen Parkplatz, der den Fußballfans bei den Spielen der Kickers zum Abstellen ihrer Autos diente, und bog auf der linken Seite in den schmalen, kurzen Seitenweg der Daimlerstraße ein, der in eine breitere, zweispurige Fahrbahn mündete. Mit diesem Kurs hoffte er, die jugendlichen Rüpel abgehängt zu haben, obwohl er mit seinen zweiundvierzig Jahren kein schneller Läufer mehr war. Ausgepumpt blieb er neben einem Baustellenzaun stehen und vergewisserte sich mit einem Blick zurück, dass ihm die Männer nicht gefolgt waren. Auch sonst war weit und breit niemand zu sehen.
Er lehnte sich mit der Schulter gegen das Zaungitter, bis er wieder ruhig atmen konnte.