Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

FAIRreisen statt verreisen: Nachhaltig unterwegs als Volunteer
FAIRreisen statt verreisen: Nachhaltig unterwegs als Volunteer
FAIRreisen statt verreisen: Nachhaltig unterwegs als Volunteer
eBook82 Seiten55 Minuten

FAIRreisen statt verreisen: Nachhaltig unterwegs als Volunteer

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Eine Reise mit Freiwilligenarbeit zu verbinden, wird in letzter Zeit auch im deutschsprachigen Raum immer beliebter. Volunteer Reisen, Voluntourismus oder Freiwilligenarbeit im Ausland – viele Namen bezeichnen ein Phänomen, das zwar medial und wissenschaftlich diskutiert wird, jedoch existieren kaum praktische Ratgeber.
Mit diesem Buch geben Eva Gaderer und Robert M. Bichler zukünftigen Volunteers und Entsendeorganisationen ein praktisches Werkzeug zur Vorbereitung und Begleitung in die Hand.
Neben einer allgemeinen Einführung und Anleitung für faires Volunteer Reisen erhalten die Leserinnen und Leser praktische Tipps für die Reisevorbereitung (Impfungen, Visa, Packlisten, etc.) und für nachhaltiges Reisen. Damit wird eine Volunteer Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum1. Sept. 2016
ISBN9783738083439
FAIRreisen statt verreisen: Nachhaltig unterwegs als Volunteer

Ähnlich wie FAIRreisen statt verreisen

Ähnliche E-Books

Reisen für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für FAIRreisen statt verreisen

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    FAIRreisen statt verreisen - Eva Gaderer

    Vorwort

    Als im Jahr 2014 unser Blog DeeperTravel online ging, haben wir nicht damit gerechnet, dass wir zwei Jahre später ein Buch zum Thema Volunteer Reisen veröffentlichen werden. Der Trend, eine Reise mit Freiwilligenarbeit zu verbinden, wird in letzter Zeit auch im deutschsprachigen Raum immer öfter von den Medien aufgegriffen und kontrovers diskutiert. Die medial und wissenschaftlich geführte Debatte ist zwar ausgesprochen wichtig, bietet jedoch kaum praktische Handlungsanleitungen.

    Dieser Ratgeber schließt diese Lücke. Wir geben angehenden Volunteers, Entsendeorganisationen und Vereinen ein praktisches Werkzeug zur Vorbereitung in die Hand und zeigen auf, welchen Beitrag jede und jeder Einzelne leisten kann, um Volunteer Reisen fairer, gerechter und nachhaltiger zu gestalten.

    Wir haben auf unseren Reisen zahlreiche Volunteers getroffen und mit ihnen über ihre Motivationen, Erwartungen und Erfahrungen gesprochen. Außerdem haben wir uns mit ExpertInnen ausgetauscht und theoriegeleitete Vorträge und Workshops zum Thema gehalten sowie uns in etlichen Publikationen mit Volunteer Reisen befasst. Die gewonnenen Erkenntnisse sind in diesen Ratgeber eingeflossen, damit ein für alle Beteiligte gelungener Volunteer Aufenthalt sichergestellt werden kann.

    Dieser Ratgeber entstand mit freundlicher Unterstützung durch den Entwicklungspolitischen Beirat der Salzburger Landesregierung und der Austrian Development Agency.

    Über die AutorInnen

    Eva Gaderer, Kommunikationswissenschaftlerin aus Salzburg, ist Obfrau des Vereins DeeperTravel und Gründerin der dazugehörigen Online-Plattform für Volunteer Reisen (www.deepertravel.at). Sie schreibt zum Thema Volunteer Tourismus und Global Citizenship Education und arbeitet in der praktischen EZA bei einem Projekt in Nicaragua.

    Robert M. Bichler ist Projektreferent bei DeeperTravel - Verein zur Förderung Globalen Lernens und Interkultureller Kommunikation und in Nicaragua in der praktischen Entwicklungszusammenarbeit tätig. Er hält Lehrveranstaltungen und Vorträge an nationalen und internationalen Universitäten zu den Themen Kommunikation und Entwicklung, Tourismus, Social Media sowie nachhaltige Entwicklung.

    Kapitel 1: Begriffserklärungen, Geschichte und Hintergründe

    Volunteer Tourismus oder Freiwilligenarbeit im Ausland ist eine boomenden Sparte im Alternativtourismus. Während ehrenamtliche Tätigkeit in Entwicklungsländern eine lange Tradition vorzuweisen hat, ist seit einigen Jahren eine Kombination aus touristischen Aktivitäten und freiwilliger Tätigkeit, der Volunteer Tourismus oder auch Volunteer Reisen genannt, entstanden. An Volunteer Tourismus Projekte oder Programme wird der Anspruch gestellt, die TeilnehmerInnen zu engagierten WeltbürgerInnen zu bilden. Auf den ersten Blick scheinen Volunteer Tourismus Angebote neue Möglichkeiten für Globales Lernen bzw. Global Citizenship Education zu erschließen, die Herausforderung liegt allerdings in der Umsetzung der Konzepte. Da für viele touristische AnbieterInnen der Profit im Vordergrund steht, werden die Möglichkeiten für nachhaltige Lernerfahrungen der Volunteers oftmals nicht genutzt. Im besten Fall gestalten sich Volunteer Reisen als eine fachlich betreute Reise, die bewusst eine Integration von Freiwilligenarbeit und touristischem Erlebnis für einen bestimmten Zeitraum sicherstellt. Das zentrale Ziel ist dabei, die Lebensbedingungen der Bevölkerung in den Zieldestinationen nachhaltig zu verbessern.

    Zu Beginn ist eine Begriffsklärung unerlässlich. Wovon sprechen wir, wenn wir von Voluntourismus, Volunteer Reisen, Freiwilligendienst oder Freiwilligenarbeit im Ausland sprechen? Im Grunde ist das Konzept bei allen Bergriffen ähnlich: es verbindet eine touristische Aktivität – also Reisen, mit ehrenamtlichen Engagement – also Volunteering. Trotzdem gibt es einige Unschärfen und die Bezeichnungen werden unterschiedlich verwendet.

    Zum besseren Verständnis macht es Sinn, sich mit der Geschichte und der Entwicklung vom Freiwilligendienst zum Voluntourismus auseinanderzusetzen.

    Ein wenig Geschichte: Die Entwicklung vom Freiwilligendienst zum Voluntourismus

    Freiwilligendienste kamen ungefähr in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf, die Gründung der YMCA (Young Men's Christian Association) spielte dabei eine wichtige Rolle. Das Ziel der YMCA war, zu forcieren, dass sich jeder Mensch, unabhängig von der Hautfarbe, des Geschlechts, des Alters, der Klasse und später auch der religiösen Anschauungen, karitativ betätigen sollte. Auch die Gründungen von Service-Clubs, wie beispielsweise Rotary, Lions-Club und Kiwanis verfolgten diese Ziele. In den 1920er Jahren wurde der Friedensdienst als Wiederaufbau- und Friedensprojekt nach dem ersten Weltkrieg ins Leben gerufen. Aus ganz Europa reisten Menschen in ehemalige Kriegsgebiete (in Frankreich) und halfen der lokalen Bevölkerung. Der Gedanke der Völkerverständigung und Friedensbildung stand im Vordergrund. Pioniere der ersten Stunde waren zum Beispiel Service Civil International (SCI), aber auch kirchliche Organisationen und zivilgesellschaftliche Initiativen setzten sich mit Freiwilligenarbeit für gemeinsame Belange ein. Die Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre führte dazu, dass Freiwilligendienste als Beschäftigungsmaßnahme für Arbeitslose eingeführt wurden. Dieser freiwillige Arbeitsdienst wurde in Deutschland bald in einen Zwangsarbeitsdienst umgewandelt und diente dann der Stärkung des Nationalsozialismus. In den USA erlebte die Freiwilligenarbeit in den 1930er Jahren ebenfalls einen Boom. Die Gründung der Civilian Conservation Corps (CCC) durch Präsident Franklin D. Roosevelt setzte auf Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für junge Menschen, die durch die Wirtschaftskrise arbeitslos wurden. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde von der UNESCO die erste Dachorganisation für internationale Freiwilligendienste gegründet (Co-ordinating Committee for International Voluntary Service - CCIVS). Internationale Organisationen im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit, kirchliche Gruppen, Jugendorganisationen oder lokale ehrenamtliche Initiativen in den unterschiedlichsten Bereichen entstanden auf der ganzen Welt. Präsident John F. Kennedy gründete 1961 die Peace Corps, die ähnlich organisiert waren,

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1