Abenteuer Au-Pair - Europa, USA, Kanada, Australien, Neuseeland, Südafrika, Lateinamerika: Erlebnisberichte, Tipps, Adressen
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Über dieses E-Book
Alle Höhen und Tiefen des Au-Pair-Daseins werden behandelt: Eingewöhnung, Probleme mit dem Kind, ein Wechsel der Familie wegen unerträglicher Spannungen, Heimweh, neue Freundschaften, Freizeitspaß und Reisen.
Die Autorin, die nach ihrer Rückkehr aus den USA längere Zeit bei einem namhaften Au-Pair-Vermittler tätig war, gibt eine gründliche Einführung. Themen sind Bewerbung, Vorbereitung, Taschengeld, Rechte und Pflichten, Sprachprobleme, Sprachschulen, Freundschaften knüpfen.
Daneben findet sich eine ganze Latte praktischer Hinweise. Wer hätte schon gedacht, dass man sich auf den Anruf, der ganz sicher von der potentiellen Gastfamilie kommt, doch ganz ordentlich vorbereiten kann?
Fazit: der Au-Pair-Aufenthalt eine preiswerte und faszinierende Möglichkeit, die Länder dieser Erde kennenzulernen. Er verhilft zu wertvollen Erfahrungen, lässt einen in der Sprache des Gastlandes zu Hause sein und fördert Selbstsicherheit und Unabhängigkeit sowie allgemein die Entwicklung der Persönlichkeit.
Mit diesem "Ratgeber" im Gepäck kann bei dem großen 'Abenteuer" eigentlich nichts mehr schiefgehen.
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Aus aller Welt - Aupairs berichten: Tolle Erfahrungen, Chaos, Überstunden, rollige Gastväter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAupair USA: Kinder, Kultur, Abenteuer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
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Buchvorschau
Abenteuer Au-Pair - Europa, USA, Kanada, Australien, Neuseeland, Südafrika, Lateinamerika - Henriette Lavalle
fühlen!
Einleitung
Was heißt eigentlich Aupair?
Die Bezeichnung »Aupair« stammt aus dem Französischen und heißt übersetzt auf Gegenseitigkeit. Im übertragenen Sinn bedeutet es, dass ein Aupair als gleichgestelltes Mitglied und nicht als Hausangestellte in eine Gastfamilie aufgenommen wird und als Ausgleich für freie Unterkunft und Verpflegung die Betreuung der Kinder und Haushaltspflichten übernimmt.
Die Aupair-Geschichte beginnt in Europa
Die Aupair-Geschichte begann Mitte des 19. Jahrhunderts, als junge Frauen aus Deutschland zu Familien in die ̶ Schweiz ̶ geschickt wurden, um als Haustöchter nicht nur die französische Sprache, sondern auch die »feinen« Umgangsformen und Kochkünste zu erlernen.
Im Laufe der folgenden Jahrzehnte zog es junge Frauen dann auch aus eigener Motivation heraus in andere europäische Länder. Bevorzugte Ziele waren die Hauptstädte und Weltmetropolen. Paris und London zählen bis heute zu den beliebtesten Zielen. Neben einer Portion Abenteuerlust, spielte auch schon damals der Wunsch, mehr über Sprache, Kultur und Lebensart des jeweiligen Landes kennenlernen zu wollen, eine große Rolle. In den Zeiten der Wirtschaftskrise beeinflusste auch die Hoffnung auf bessere Verdienstmöglichkeiten die Entscheidung, als Aupair ins Ausland zu gehen.
Da den jungen Frauen im Ausland jegliche Absicherung fehlte und sie so der Gunst und Ungunst der Familien ausgeliefert waren, gründeten sich bereits Ende des 19. Jahrhunderts die ersten Vereinigungen zum Schutz und zur Vermittlung von Aupair-Mädchen. Dabei handelte es sich in erster Linie um kirchliche Vereine oder internationale Initiativen, die aus der bürgerlichen Frauenbewegung entstanden. Dazu gehörten beispielsweise auch die Vorläufer der heutigen Bahnhofsmission und des Vereins für Internationale Jugendarbeit (VIJ).
Doch auch auf politischer Ebene nahmen einige europäische Staaten, wie zum Beispiel England und die Schweiz, bereits in den zwanziger Jahren dieses Jahrhunderts Verhandlungen auf, um Vereinbarungen zur Vermittlung von Aupair-Mädchen festzulegen. Konkrete Regelungen über die Rechte und Pflichten von Aupairs und der Gastfamilien wurden allerdings erst 1969 zwischen den Mitgliedstaaten des Europarates vereinbart. Das sogenannte Europäische Abkommen über die Aupair-Beschäftigung
enthält Rahmenvorschriften über Lebens- und Altersbedingungen, den Sprachunterricht, die soziale Sicherung sowie Rechte und Pflichten des Aupairs und der Gastfamilie. Das Abkommen wurde bis heute jedoch nur von wenigen Staaten, darunter Frankreich, Italien, Norwegen und Spanien, ratifiziert. Auch wenn in den meisten Ländern des Europarats das Aupair-Abkommen durch die fehlende Ratifikation keinen Rechtscharakter angenommen hat, werden die Inhalte auch in diesen Ländern im Wesentlichen anerkannt.
So gründen sich die meisten Aupair-Programme in Europa auf den Regelungen von 1969, oder es bestehen, wie beispielsweise in Großbritannien, klare nationale Richtlinien zur Aupair-Beschäftigung. Zusätzlich zum Abkommen von 1969 wurde am 18. Januar 1972 ein »Mustervertrag« über eine Aupair-Beschäftigung gebilligt. Ein solcher Vertrag sowie die Rahmenbedingungen eines Aupair-Aufenthaltes, wie ihn das Abkommen von 1969 vorschreibt, können über zwei Merkblätter der Bundesagentur für Arbeit nachgelesen werden. Die Informationen sind zwar für junge Frauen gedacht, die als Aupairs nach Deutschland kommen, aber dieselben Bedingungen sollten auch für Interessentinnen gelten, die von Deutschland aus als Aupair in einem anderen europäischen Land tätig sein möchten. Zu finden hier:
www.arbeitsagentur.de, > au pair > Au Pair-Vertrag
Unterbrochen durch den Ersten und Zweiten Weltkrieg, entwickelte sich der Aupair-Aufenthalt im Laufe der letzten 150 Jahre zu einer der beliebtesten Möglichkeiten, um mit geringem finanziellen Aufwand Sprache, Menschen, Kultur, Lebensgewohnheiten sowie Natur und Städte eines anderen Landes kennenzulernen.
Wende beim Aupair-Aufenthalt in den USA
Erst 1986 legte die die US-Regierung Aupair-Programm auf, nachdem vorher bereits tausenden von Mädchen illegal im Land gearbeitet hatten. Ende des selbstorganiserten Abenteuers, aber auch der Ausbeutung. Nunmehr galten klare Rahmenbedingungen bei Bewerbungsoraussetzungen, Aufenthaltsdauer, Höhe des Taschengeldes, Arbeitszeiten sowie Rechte und Pflichten von Gastfamilien und Aupair.
Das Aupair-Programm galt nicht mehr als Arbeitsaufenthalt sondern als Kulturaustauschprogramm, womit auch die Zuständigkeit wechselte. Das Bureau of Educational and Cultural Affairs, angesiedelt beim Außenministerium, also dem Department of State, vergibt an autorisierte amerikanische Vermittlungsagenturen jährlich ein bestimmtes Kontingent an J-1-Visa (»non immigrant«), mit denen sich junge Frauen aus Europa legal als Aupairs bei US-Familien aufhalten dürfen.
Da die amerikanischen Agenturen schlecht von den USA aus Aupairs in Europa suchen und informieren konnten, haben sie sich Partner in den europäischen Ländern gesucht oder Dependancen gegründet. So arbeitet jede Agentur, die Aupairs in die USA vermittelt, mit einem amerikanischen Vermittler oder einer Muttergesellschaft zusammen.
Immer wieder erfolgten auch kleine Verbesserungen, wie z.B. beim Zuschuss zum Besuch einer Schule oder bei der Höhe des Taschengelds, das sich nach dem Mindestlohn zu richten hat. Zudem wurde das Programm weiter aufgefächert: Neben dem klassischen Aupair-Programm von einem Jahr gibt es nun auch das „EduCare- und ein „Sommer Aupair
-Programm oder den Aupair-Aufenthalt für Interessentinnen mit beruflicher Erfahrung in der Pflege, Betreuung oder Erziehung von Kindern. Die Unterschiede liegen in der Dauer des Aufenthaltes, dem Umfang der Arbeits- und Studienzeit und der Höhe des Taschengeldes. Näheres s. Kap.: „Varianten zum klassischen 12-monatigem Aupair-Programm in den USA".
Was spricht für einen Aupair-Aufenthalt?
1. Neben der Verbesserung der Sprachkenntnisse und dem Kennenlernen eines anderen Landes und seiner Kultur fördert ein mehrmonatiger Aupair-Aufenthalt die Persönlichkeitsentwicklung. Man wird selbständiger, selbstbewusster, lernt sich und seine Stärken und Schwächen besser kennen. Dieses ist besonders bei einem Aupair-Aufenthalt gegeben, da er nicht nur zwei oder drei Monate dauert, sondern meist 12 Monate. Auch das Zusammenleben mit der Familie und die intensive Arbeit mit den Kindern fördert in hohem Maße die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit.
2. Häufig wird vergessen: Durch die Distanz zur leiblichen Familie, den Freunden und dem Heimatland, lernt man viel Gewohntes neu zu schätzen. Es ist faszinierend zu erleben, wie Freundschaften, Beziehungen oder einfache Dinge, die sonst als selbstverständlich hingenommen wurden, plötzlich in ein anderes Licht rücken und an neuem Wert gewinnen. Manchmal ist es etwas ganz Banales, wie zum Beispiel richtig deftiges Vollkornbrot. Nach einem Aupair-Aufenthalt in England, Holland oder den USA weiß jeder wieder, was er daran hat.
3. Wer nach dem Abitur noch nicht weiß, wie der Traumberuf aussehen soll, kann die Zeit des Aupair-Aufenthaltes bestens zur Orientierung nutzen. Ebenso lassen sich Wartezeiten auf einen Ausbildungs- oder Studienplatz sinnvoll überbrücken.
4. Vorteil eines Aupair-Aufenthalts ist, dass er einerseits viel Freiheit, andererseits aber auch Sicherheit beschert. Die Gastfamilie bildet ein neues Zuhause, das Rückhalt und Hilfe gewährt. So kann das Aupair auf eigene Faust, aber nicht allein gelassen, das fremde Land kennenlernen.
5. Während des Aupair-Aufenthaltes können Erfahrungen in der Kindererziehung und Haushaltsführung gesammelt werden.
6. Es können wertvolle Kontakte und internationale Freundschaften geknüpft werden.
7. Zu guter Letzt: Der Aufenthalt ist auch für junge Leute mit wenig Geld finanzierbar.
Wie ist der Aupair-Aufenthalt anerkannt?
Eine Fremdsprache zu beherrschen und Auslanderfahrung nachweisen zu können, ist für alle späteren Berufseinsteiger ein Pluspunkt.
Je nach späteren Plänen im Anschluss an den Auslandaufenthalt sollte man sich eine Referenz von der Familie ausstellen lassen, eine Teilnahmebescheinigung von der Vermittlungsagentur und ferner auch ein Zeugnis der Sprachschule, die während des Aufenthaltes besucht wurde.
Tipp: In den USA empfiehlt es sich, den allseits im angelsächsishen Sprachraum anerkannten TOEFL-Test (Test of English as a Foreign Language) abzulegen. Das TOEFL-Test-Ergebnis zeigt künftigen Arbeitgebern, wie gut jemand die englische Sprache beherrscht.
Aupair-USA und Europa im Vergleich
Zwischen Aupair-Aufenthalten in Europa und den USA bestehen in Bezug auf die Voraussetzungen, Leistungen und Aufgaben zahlreiche Unterschiede. Da darüber häufig Unklarheit besteht, soll die folgende Übersicht etwas Licht ins Dunkel bringen. Verglichen wird der Aupair-Aufenthalt in Europa mit dem klassischen, seit 1986 bestehenden 12-monatigem US-Aupair-Programm.
Voraussetzungen
Leistungen
Varianten zum klassischen Aupair-Aufenthalt
Kurzprogramme USA
Neben dem klassischen Aupair-Programm bieten einige Agenturen mittlerweile auch kürzere Aufenthalte an. Details, beispielsweise über den Bewerbungsablauf, fragt man am besten direkt bei den Agenturen an. Hier die wesentlichen Unterschiede zum klassischen Aupair-Programm.
„Edu-Care"
Die zu betreuenden Kinder sind schulpflichtig. Die Kinderbetreuung findet also in der Zeit vor und nach der Schule und ggf. in den Schulferien statt.
Bedingungen:
maximal 30 Arbeitsstunden pro Woche
rund 150 USD Taschengeld pro Woche
USD für Studienzwecke
obligatorisch: der Besuch von Weiterbildungsmaßnahmen und zwar 12 Stunden in der Woche
Programe für Erzieherinnen u.ä.
Ein Programm für Interessentinnen mit beruflicher Erfahrung im Umgang mit Kindern. Die Agenturen wählen hier unterschiedlichen Namen z.B. „Au Pair Pro, „Au Pair Extraordinaire
, Educare Professional
oder „Elite Au pair".
Für Aupair-Interessentinnen, die nachweislich mindestens zwei Jahre vollberuflich als Kinderbetreuerin gearbeitet oder eine Ausbildung in einem Beruf abgeschlossen haben, der den Umgang mit Kindern beinhaltet, wie zum Beispiel Erzieherin, Kinderkrankenschwester, Sozialpädagogin oder Grundschullehrerin, besteht folgendes Angebot. Die Unterschiede zum klassischen Aupair-Programm sind:
Mögliche Alter der zu betreuenden Kinder: ab Säuglingsalter
wöchentliches Taschengeld: 250 USD
„Summer Aupair"
Dauer: 3 Monate im Sommer
250 USD für College-Kurse
3 Tage bezahlter Urlaub
feste Starttermine im Juni
Geeignete Agenturen finden
Mittlerweile tummeln sich zahlreiche Agenturen auf dem »Aupair-Markt«, die Stellen in die USA oder ins europäische Ausland vermitteln. Neben privaten Gesellschaften vermitteln auch Einzelpersonen Aupairs ins Ausland. Unter den Gesellschaften gibt es wiederum eingetragene Vereine mit oder ohne kirchlichen Hintergrund ebenso wie kommerzielle Anbieter, wobei der Vereinscharakter eines Vermittlers noch nichts über die Qualität aussagen muss. Für Aupair- Interessentinnen gilt es nun, die schwarzen Schafe von den weißen zu trennen. Bezüglich den USA ist das gar nicht so schwer:
Auf jeden Fall hat man sich an eine Aupair-Agentur im Heimatland zu wenden, die mit einem von der US-Regierung anerkannten amerikanischen Aupair-Vermittler zusammenarbeitet. Denn nur auf diesem Weg ist das für den legalen Aupair-Aufenthalt notwendige J-1-Visum erhältlich.
Detailliert zu den USA gibt es das Buch Aupair USA
, erhältlich über www.interconnections-verlag.de oder überall im Buchandel.
Ansonsten gilt: Bei Aupair-Agenturen, die Aufenthalte in den USA anbieten, sollte man klären, mit welchem autorisierten US-Partner zusammengearbeitet wird. Überprüfen lässt sich das auf einer vom Bureau of Educational and Cultural Affairs
(untersteht dem U.S. Department of State) zusammengestellten Liste bei:
http://j1visa.state.gov/participants/how-to-apply/sponsor-search/?program=Au%20Pair
unter dem Link: What You Need to Know About the Au Pair Program
bzw. „Current Sponsor List". Dieser wechselt anscheinend aber häufiger, sodass ev. von dieser Stelle als Ausgangspunkt ein wenig zu suchen ist. Also z.B.:
http://j1visa.state.gov/, Programs, Au Pair
Europa
Interessentinnen an einem Aupair-Aufenthalt in Europa haben es weniger leicht, die Spreu vom Weizen zu trennen. Grundsätzlich können sie sich an Vermittler im Heimatland oder im Ausland wenden, jedoch empfiehlt es sich, ebenfalls über eine Agentur im Heimatland zu gehen, da die Korrespondenz einfacher, unmissverständlicher und auch billiger ist. Die Agenturen in Deutschland, Österreich und der Schweiz arbeiten in der Regel mit Aupair-Organisationen in dem jeweiligen Zielland zusammen, welche die Gastfamilien aussuchen und die Aupairs betreuen.
Um Aupair-Interessentinnen die Suche nach einer geeigneten Aupair-Agentur zu vereinfachen und sich selber von den schwarzen Schafen in der Branche abzusetzen, haben sich auf nationaler aber auch auf internationaler Ebene mittlerweile zahlreiche Aupair-Vermittler in Verbänden oder Vereinen zusammengeschlossen. Eine Auflistung von Agenturen findet sich in der Aupair-Box, www.Aupair-box.com.
Viele Agenturen haben ein Gütezeichen, vergeben von dem „Gütezeichen Aupair e.V.. Alle Mitgliedsagenturen haben sich darauf verständigt, Aupairs und Gastfamilien festgelegte Qualtitätsnormen zu gewährleisten. Auf die Einhaltung der Qualitätsnormen überprüfte Vermittler dürfen das sogenannte Gütezeichen „RAL
auf ihren Broschüren tragen. Unterstützt wird „Gütezeichen Aupair e.V." vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).
Hilfreiche Anlaufstellen für Fragen, Adressen und Informationen rund um den Aupair-Aufenthalt sind zudem