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Stiften in Deutschland: Die Ergebnisse der StifterStudie
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Stiften in Deutschland: Die Ergebnisse der StifterStudie
eBook235 Seiten2 Stunden

Stiften in Deutschland: Die Ergebnisse der StifterStudie

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Über dieses E-Book

Das deutsche Stiftungswesen ist im Umbruch: Während die meisten Stiftungen früher erst mit dem Testament gegründet wurden, ist die deutsche Stiftungslandschaft heute von vielen sehr aktiven Stiftern geprägt. Die "modernen" Stifter gründen ihre Stiftung bereits zu Lebzeiten und prägen sie durch persönliches Engagement. Dabei ist Stiften nicht mehr das Privileg der besonders Vermögenden. In den vergangenen Jahren ist stifterisches Engagement auch für Menschen attraktiv geworden, die ihre Stiftung nicht mit Millionen-Beträgen ausstatten können.
Diese Erkenntnisse sind das Ergebnis der StifterStudie, mit der die Bertelsmann Stiftung - zum ersten Mal für Deutschland - die Motive und Erfahrungen von Stiftern untersucht hat. Eine Umfrage unter allen, die seit 1990 eine Stiftung ins Leben gerufen haben, ist die Grundlage der Studie, die durch umfangreiche Interviews mit Stiftern ergänzt wird. Der vorliegende Band dokumentiert die Ergebnisse und erläutert anschaulich, aus welchen Gründen und mit welchen Erwartungen Menschen eine Stiftung gründen. Daten zur sozialen Herkunft der Stifter, zur Ausrichtung der Stiftungen und zur öffentlichen Wahrnehmung von Stiftern runden die Darstellung ab.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum23. Juli 2010
ISBN9783867931717
Stiften in Deutschland: Die Ergebnisse der StifterStudie

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    Buchvorschau

    Stiften in Deutschland - Karsten Timmer

    Anhang.

    I

    Stifter in Deutschland

    Die Beweggründe von Stiftern

    Im Vordergrund steht der gemeinnützige Zweck

    Der ausschlaggebende Grund, eine Stiftung zu gründen, ist ein konkretes Thema: Stifter¹ wollen etwas für Kinder unternehmen, das Wattenmeer schützen, ihre Heimatstadt fördern, sich für die Völkerverständigung einsetzen, eine Kunstsammlung bewahren oder eine soziale Einrichtung unterstützen. Welcher Tätigkeitsbereich es im Einzelfall auch ist: Die meisten Stifter haben ein Thema, das sie bewegt, und deshalb wollen sie auf diesem Feld und keinem anderen tätig werden.

    Diese Tatsache wird besonders deutlich an der Frage nach Henne oder Ei der Stiftungsgründung: Steht der Wunsch nach einer Stiftung an erster Stelle oder eine inhaltliche Vision? Wie Abbildung 2 verdeutlicht, geben vier von fünf Stiftern in der Umfrage an, dass sie zuerst den Wunsch verspürt haben, sich für eine bestimmte Sache zu engagieren. Zur Verwirklichung dieses Vorhabens haben sie dann eine Stiftung gegründet. Lediglich ein Fünftel der Befragten gibt an, dass der Wunsch eine Stiftung zu gründen zuerst da war und erst danach die Suche nach einem förderungswürdigen Zweck begann.

    Abbildung 2: Impuls zur Stiftungsgründung

    Quelle: Hauptumfrage StifterStudie

    Dieses Ergebnis spiegelt sich auch in den Interviews wider. Laut Stifterin D »braucht man ein Thema - man braucht etwas, wo man merkt: Das berührt mich innerlich«. Stifter B: »Das Wichtigste sind die Inhalte, die müssen einem wirklich am Herzen liegen. Man gibt in diese Sache was rein und hat das Gefühl: Das ist man eigentlich selber.«

    Themenfindung und Stiftungszweck

    Die Frage, welchen Zwecken sich die Stiftung widmen soll, entscheidet jeder Stifter individuell für sich. Kriterien für einen »richtigen« Zweck gibt es nicht; das einzige Kriterium ist, dass das Tätigkeitsgebiet dem Stifter am Herzen liegt. Dementsprechend sind es oft sehr individuelle Erfahrungen, die die Wahl des Zweckes beeinflussen.

    Bei vielen Stiftern ergibt sich der Stiftungszweck aus dem eigenen Erleben. Ihnen stößt etwas zu, das sie plötzlich auf einen gravierenden Missstand aufmerksam macht, an den sie vorher nie gedacht hatten. So litt die Ehefrau von Stifter E an Krebs und musste weit mehr Schmerzen leiden, als nötig gewesen wären, weil Schmerztherapie für viele Ärzte ein Fremdwort war. »Das hat mich auf die Palme gebracht«, kommentiert Herr E diesen Missstand. Nach dem Tod seiner Frau gründete er daher eine Stiftung, die sich dem Thema menschenwürdiges Altern widmet.

    Auch in anderen Fällen sind es Schicksalsschläge, die das Tätigkeitsgebiet der Stiftung prägen: Der jüngste Sohn der Stifterin G war als Kleinkind lebensbedrohlich krank; viele Stunden und Tage wachte sie am Krankenbett ihres Kindes und erlebte so, wie viel Leid sie und andere betroffene Familien auszuhalten hatten. »Ich habe das alles durchgemacht und durchgestanden, und dann hab ich mir gedacht: Wenn unser Kind wieder gesund ist, dann mach ich irgendwas für Kinder.« Ihr Sohn wurde wieder gesund, aber Frau G wusste jetzt, wie es sich anfühlt, Mutter eines kranken Kindes zu sein. Sensibilisiert für das Thema, rief sie eine Stiftung ins Leben, die Familien unterstützt, die durch Krankheit in Notlagen

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