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Auf der Suche nach der verlorenen Nation: Geschichtsschreibung in Westdeutschland und Japan, 1945–1960
Demokratie in Deutschland: Soziologisch-historische Konstellationsanalysen
Wirtschaft und Gesellschaft im Zeitalter der Industrialisierung: Aufsätze – Studien – Vorträge
eBook-Reihen30 Titel

Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft

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Über diese Serie

Fürstenheiraten stellten in der Frühen Neuzeit eine komplexe sozio-kulturelle Praxis dar, deren Bedeutung für die europäische Politik bislang noch nicht zum Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchung geworden ist. Heiraten waren ein zentraler Faktor der Außenpolitik, die auf die räumlich-terri­toriale Gestalt Europas tief greifende Auswirkungen hatten. Doch auch wenn sich das außenpolitische System in der Sattelzeit grundlegend änderte, spielten Heiraten noch im 19. Jahrhundert eine wich­tige Rolle für die ritualisierte, per­so­nalisierte, emo­tio­na­li­sierte und dadurch besonders breiten­wirk­same Inszenierung po­litischer Be­ziehungen. Daniel Schönpflug untersucht die Ver­mäh­lungen der Hohenzollern mit den preußischen, niederländischen, englisch-hanno­verschen und russi­schen Herr­scher­dy­nastien zwischen 1648 und 1918 und zeigt, dass das 19. Jahrhundert nicht als »Zeitalter der Revolu­tionen«, sondern als »Zeitalter der Monarchien« betrachtet werden muss.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum12. Jan. 2000
Auf der Suche nach der verlorenen Nation: Geschichtsschreibung in Westdeutschland und Japan, 1945–1960
Demokratie in Deutschland: Soziologisch-historische Konstellationsanalysen
Wirtschaft und Gesellschaft im Zeitalter der Industrialisierung: Aufsätze – Studien – Vorträge

Titel in dieser Serie (98)

  • Wirtschaft und Gesellschaft im Zeitalter der Industrialisierung: Aufsätze – Studien – Vorträge

    Wirtschaft und Gesellschaft im Zeitalter der Industrialisierung: Aufsätze – Studien – Vorträge
    Wirtschaft und Gesellschaft im Zeitalter der Industrialisierung: Aufsätze – Studien – Vorträge

  • Auf der Suche nach der verlorenen Nation: Geschichtsschreibung in Westdeutschland und Japan, 1945–1960

    Auf der Suche nach der verlorenen Nation: Geschichtsschreibung in Westdeutschland und Japan, 1945–1960
    Auf der Suche nach der verlorenen Nation: Geschichtsschreibung in Westdeutschland und Japan, 1945–1960

    Wie gingen westdeutsche und japanische Historiker nach dem Zweiten Weltkrieg mit der jüngsten Vergangenheit um? Sowohl in Japan als auch in Deutschland schien die gesamte nationale Geschichte neu interpretiert werden zu müssen. Sebastian Conrad vergleicht die geschichtswissenschaftlichen Diskurse in Deutschland und Japan nach 1945 im Rahmen von drei Themenfeldern: Die Geschichtsschreibung leistete mit ihren Deutungen der Vergangenheit einen wichtigen Beitrag zur Konstruktion einer nationalen Identität, aber auch zur »Vergangenheitspolitik« und Vergangenheitsbewältigung in den fünfziger Jahren; und schließlich beleuchtet diese Studie einen wichtigen Teil der Geschichte der Geschichtswissenschaft. Dabei öffnet sich der Blick auf die zentrale Rolle der Nation im historiographischen Diskurs. Wie ließ sich die Einheit der Nation noch begründen und die Kontinuität der nationalen Geschichte retten? Wie konnte die Nation in einer veränderten Weltordnung positioniert werden? Wie ließ sich mit einer jüngsten Geschichte umgehen, deren verbrecherischer Charakter die Legitimität der nationalen Geschichte in Frage stellte? Neben zahlreichen Unterschieden zeigen sich verblüffende Ähnlichkeiten der geschichtswissenschaftlichen Diskurse in Japan und Deutschland.

  • Demokratie in Deutschland: Soziologisch-historische Konstellationsanalysen

    Demokratie in Deutschland: Soziologisch-historische Konstellationsanalysen
    Demokratie in Deutschland: Soziologisch-historische Konstellationsanalysen

    Die Aufsätze von M. Rainer Lepsius behandeln zentrale Probleme der politischen und gesellschaftlichen Entwicklung Deutschlands. Was sind die historischen Voraussetzungen von Diktatur und Demokratie in Deutschland? Bedeutete die Gründung der Bundesrepublik einen Neuanfang oder steht sie in der Kontinuität deutscher Geschichte seit 1871? Wie verhalten sich – gegenwärtig und in der Zukunft – Nationbildung, Demokratie und europäische Einigung zueinander? Fragen wie diese sind der Ausgangspunkt für Arbeiten, in denen sich Soziologie und Geschichte, historische und sozialwissenschaftliche Analyse in ungewöhnlicher Weise ergänzen und durchdringen.

  • Rundfunk und ländliche Gesellschaft 1924–1945

    Rundfunk und ländliche Gesellschaft 1924–1945
    Rundfunk und ländliche Gesellschaft 1924–1945

    Im ersten Band dieser systematischen Darstellung der christlichen Lehre wird die Frage nach der Wahrheit des Redens von Gott bis in das Feld der Religionen verfolgt: Diese konkurrieren nicht nur in den Auseinandersetzungen der Geschichte, sondern auch im religiösen Pluralismus der Gegenwart durch ihre unterschiedlichen, in viele Hinsicht gegensätzlichen Wahrheitsansprüche miteinander.Pannenbergs Systematik der christlichen Lehre liegt ein bestimmtes Verständnis des Verhältnisses der Theologie zur Philosophie zugrunde, die die Darstellung der christlichen Lehre durchzieht.

  • Zwischen Herkunft und Zukunft: ›Heimat‹ in der Sozialdemokratie vom späten Kaiserreich zur Weimarer Republik

    Zwischen Herkunft und Zukunft: ›Heimat‹ in der Sozialdemokratie vom späten Kaiserreich zur Weimarer Republik
    Zwischen Herkunft und Zukunft: ›Heimat‹ in der Sozialdemokratie vom späten Kaiserreich zur Weimarer Republik

    ›Heimat‹ gilt gemeinhin als bürgerlich-konservativ. Doch auch die Sozialdemokratie bezog sich positiv auf den Begriff. Ihr Begriffsverständnis changierte zwischen einem universalistischen Zukunftsversprechen und einer herkunftsbezogenen Orientierung an Region und Nation. Die Studie untersucht sozialistische Heimat-Konzepte im späten Kaiserreich und in der Weimarer Republik erstmals systematisch. Sie leistet so nicht nur einen innovativen Beitrag zur Labour History, sondern trägt wesentlich zu einer geschichtswissenschaftlichen Neubewertung des gesamtgesellschaftlichen Heimat-Diskurses im Untersuchungszeitraum bei.

  • Gefühle in der Geschichte

    Gefühle in der Geschichte
    Gefühle in der Geschichte

    Akademische Lebensläufe erzählen uns ebenso viel über die Person wie über ihr Fach und dessen Geschichte. Ute Frevert gab der Sozial- und Geschlechtergeschichte durch richtungsweisende Publikationen wichtige Impulse. Schon früh hat sie dabei auch die geschichtsbildende Kraft einzelner Gefühle herausgearbeitet und in ihrer historischen Gebundenheit verortet. Heute gilt die Historikerin hierzulande, aber auch weit über die deutschen Sprachgrenzen hinaus, als die einflussreichste Vertreterin einer neuen Forschungsrichtung: der Geschichte der Gefühle in der Moderne. Dieser Band vereint 22 Texte: programmatische Aufsätze, die den Weg bahnten, anregende Einzelstudien und bislang unveröffentlichte Vorträge, die den Reiz und den Wert der Emotionsgeschichte belegen. In einem preisgekrönten sprachlichen Stil, gleichermaßen elegant wie präzise, präsentiert die Auswahl eine sorgsam komponierte Synthese aus drei Jahrzehnten, die von der Macht der Gefühle in der Geschichte zeugt.

  • Bankiers im Kaiserreich: Sozialprofil und Habitus der deutschen Hochfinanz

    136

    Bankiers im Kaiserreich: Sozialprofil und Habitus der deutschen Hochfinanz
    Bankiers im Kaiserreich: Sozialprofil und Habitus der deutschen Hochfinanz

    Bankiers bilden neben den Kaufleuten die älteste und wirtschaftlich einflussreichste Gruppe der deutschen Unternehmerschaft. Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert stiegen ihre wirtschaftliche Macht, ihr politischer Einfluss und nicht zuletzt ihr persönlicher Reichtum deutlich an. Morten Reitmayer untersucht die Bedingungen des Aufstiegs und Wandels der deutschen Hochfinanz – einer unternehmerischen Spitzengruppe, die keineswegs eine geschlossene soziale Einheit bildete. Welche Gegensätze gab es zwischen den etablierten Privatbankiers und den aufsteigenden Manager-Bankiers? Welche sozialen Verflechtungen bestanden mit dem übrigen industriellen Großbürgertum? Welchen politischen Einfluss konnten die Bankiers nehmen und wie veränderte er sich? Und nicht zuletzt: Welcher Habitus und welche Werte herrschten in dieser Gruppe vor?Im Kaiserreich gewannen die Bankiers an Macht und Prestige. Damit wurde die Grundlage für die besondere Rolle gelegt, die die Hochfinanz bis heute im öffentlichen Leben spielt.

  • Reporter-Streifzüge: Metropolitane Nachrichtenkultur und die Wahrnehmung der Welt 1870–1918

    223

    Reporter-Streifzüge: Metropolitane Nachrichtenkultur und die Wahrnehmung der Welt 1870–1918
    Reporter-Streifzüge: Metropolitane Nachrichtenkultur und die Wahrnehmung der Welt 1870–1918

    Der Band analysiert die Entstehung eines neuen literarischen Journalismus, der sich – ausgehend von den Vereinigten Staaten – im Europa der Jahrhundertwende etablieren konnte. Am Beispiel der Reportage werden dabei die Wechselwirkungen zwischen wissenschaftlichen, künstlerischen und politischen Weltwahrnehmungen untersucht. In dieser Phase der Globalisierung schwang sich der Reporter zum privilegierten Beobachter der »Verwandlung der Welt« auf. Dessen Streifzüge zwischen Flânerie und undercover-Exploration stellen das hervorstechende Merkmal einer Epoche dar, in der die Massenmedien beginnen, Anlass und Gegenstand ihrer Berichterstattung in eigener Regie zu kreieren.

  • Stadtnomaden: Mobilität und die Ordnung der Stadt: Berlin und Prag (1867–1914)

    Stadtnomaden: Mobilität und die Ordnung der Stadt: Berlin und Prag (1867–1914)
    Stadtnomaden: Mobilität und die Ordnung der Stadt: Berlin und Prag (1867–1914)

    Dichte Migrationsbewegungen und eine hohe innerstädtische Mobilität führten in Berlin und Prag im späten 19. Jahrhundert zu Wahrnehmungen von Unübersichtlichkeit und Überforderung. Felizitas Schaub untersucht mit einem praxisorientierten Ansatz, wie die Verwaltungen und Bevölkerungen die Mobilität verhandelten und welche Lernprozesse, aber auch Strategien des Ausschlusses dadurch in Gang gesetzt wurden. Im Fokus der Untersuchung steht die Frage, wie sich Migranten und Migrantinnen organisierten, um ein gewisses Maß an Stabilität und lebensweltlicher Kontinuität zu schaffen. Welche Formen von Vergemeinschaftung in diesem Prozess entstanden, wird unter anderem an einem Netzwerk zwischen chinesischen Wanderhändlern und deutschen Vermietern veranschaulicht, das exemplarisch aufzeigt, wie kreativ die »Stadtnomaden« mit restriktiven Bedingungen umgingen.

  • Kameradschaft: Die Soldaten des nationalsozialistischen Krieges und das 20. Jahrhundert

    Kameradschaft: Die Soldaten des nationalsozialistischen Krieges und das 20. Jahrhundert
    Kameradschaft: Die Soldaten des nationalsozialistischen Krieges und das 20. Jahrhundert

    Warum haben die deutschen Soldaten im Zweiten Weltkrieg so verbissen gekämpft, selbst als die Niederlage schon absehbar war? Und wie konnte es geschehen, dass so viele gewöhnliche Soldaten einen verbrecherischen Krieg unterstützten? Die Antwort liegt nicht nur im Antisemitismus oder im Befehlsgehorsam der Deutschen, sondern in ihrer Sehnsucht nach Gemeinschaft und in der Erfüllung dieser Sehnsucht inmitten massenhafter Gewalt und massenhaften Todes. Im Schnittfeld der neueren Kultur-, Geschlechter- und Militärgeschichte angesiedelt, zeigt dieses Buch, wie das mythische Leitbild der Kameradschaft die mentale Vorbereitung, die Erfahrung und schließlich die kollektive Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland geprägt hat.

  • Eisenbahnen und Eisenbahnunternehmer in der Industriellen Revolution: Ein preußisch/deutsch-englischer Vergleich

    Eisenbahnen und Eisenbahnunternehmer in der Industriellen Revolution: Ein preußisch/deutsch-englischer Vergleich
    Eisenbahnen und Eisenbahnunternehmer in der Industriellen Revolution: Ein preußisch/deutsch-englischer Vergleich

    Volker Then behandelt ein für die Geschichte des 19. Jahrhunderts wichtiges Thema. Im Prozess der Industrialisierung war das neue Transportsystem Eisenbahn ja von größter Bedeutung. Die Untersuchung ist wirtschafts- und sozialgeschichtlich orientiert, verknüpft auch Unternehmergeschichte mit der Geschichte des Bürgertums. Es geht ebenso um die Entwicklung von Aktiengesellschaften wie um unternehmerisches Handeln. Wer engagierte sich in der Leitung von Eisenbahngesellschaften? Wie fällten Unternehmer die für Aufbau und Weiterentwicklung von Eisenbahnen maßgebenden Entscheidungen? Was waren dabei die Probleme? Beantwortet werden die zentralen Fragen im Vergleich. Verglichen werden das Pionierland England und das seinen Rückstand relativ schnell aufholende Deutschland, hauptsächlich Preußen, konkret: drei englische und acht deutsche bzw. preußische Eisenbahngesellschaften von ihrer Gründung bis etwa 1880. Die Ergebnisse des internationalen Vergleichs werden im regionalen Vergleich innerhalb des jeweiligen Landes überprüft.Wirtschaftsgeschichtlich sind u.a. Probleme des Kapitalmarkts und der Eisenbahnfinanzierung von besonderem Interesse, die Beschaffung des benötigten Kapitals und die Gründung von Aktiengesellschaften, in England schon erprobt, in Deutschland eine neues Finanzierungsinstrument. Sozialgeschichtliches Kernstück ist die Auswertung kollektivbiographischer Daten von 645 deutschen und 218 englischen Eisenbahnunternehmern. Analysiert werden das Sozialprofil und die Zusammensetzung der Unternehmerschaft im Wandel der Zeit, das Netz sozialer und wirtschaftlicher Verflechtungen der Eisenbahnunternehmer, schließlich deren politisches Engagement, jeweils in England und Deutschland. Im Ländervergleich erweist sich die Verschiedenheit von Verfassungsordnung, Rechtssystem und der politischen Verhältnisse als entscheidender Unterschied, der sich auf die Aktivitäten der Unternehmen und der Unternehmer vielfältig auswirkt. Und es ist charakteristisch, dass Festlichkeiten bei der Freigabe von Strecken und ähnlichen Anlässen in Deutschland etwas von einem Staatsakt hatten, während sie in England eher Feste der bürgerlichen Gesellschaft waren.

  • Pietismus im Sozialismus: Die Herrnhuter Brüdergemeine in der DDR/EBook

    186

    Pietismus im Sozialismus: Die Herrnhuter Brüdergemeine in der DDR/EBook
    Pietismus im Sozialismus: Die Herrnhuter Brüdergemeine in der DDR/EBook

    Seit ihrer Gründung im 18. Jahrhundert hat die Herrnhuter Brüdergemeine mit zivilgesellschaftlichem Engagement und internationalen Verbindungen eine wichtige Rolle innerhalb des Protestantismus gespielt. Wie ging die sozialistische Obrigkeit der DDR mit dieser pietistischen Gemeinschaft um? Wie gelang es den Herrnhutern, im Sozialismus zu überleben? Wie weit passten sie sich an und wie weit wurden Glaubenspraxis und Selbstverständnis modifiziert? Hedwig Richter wirft allgemeine Probleme des Verhältnisses zwischen Herrschaft und Gesellschaft in der Diktatur ebenso auf wie transfergeschichtliche Fragen nach den Möglichkeiten eines internationalen Austausches über den Eisernen Vorhang hinweg.

  • Verkauftes Vaterland: Die moralische Ökonomie des Bodenmarktes im östlichen Preußen 1886–1914

    Verkauftes Vaterland: Die moralische Ökonomie des Bodenmarktes im östlichen Preußen 1886–1914
    Verkauftes Vaterland: Die moralische Ökonomie des Bodenmarktes im östlichen Preußen 1886–1914

    Soziale Normen durchziehen alle Lebensbereiche. Sie regeln, welche Formen menschlichen Handelns erlaubt sind und welche als verboten gelten und bei Zuwiderhandeln mit sozialen, finanziellen oder anderen Strafen geahndet werden. Die Studie zeigt am Beispiel des Bodenmarktes im östlichen Preußen, wie im ausgehenden 19. Jahrhundert "Nation" als Bezugspunkt für wirtschaftliches Handeln verankert wird. Verfechter sowohl der deutschen als auch der polnischen Nation legten ihren Landsleuten die Pflicht auf, ihren Grundbesitz nicht an Angehörige der jeweils anderen Nation zu verkaufen – bei Verstößen dagegen wurden sie als Verräter verunglimpft. Grundbesitzer versuchten hingegen, lukrative Geschäfte einzufädeln, ohne für die Wahl des Käufers bestraft zu werden. Obwohl sowohl deutsche als auch polnische Grundbesitzer dem preußischen Staat ihre Unterstützung für dessen Siedlungspolitik versagten, gelang es letzterem, massiven Einfluss auf die Besitzrechte in den östlichen Provinzen zu gewinnen.

  • Die Erfindung des Hungerstreiks: Eine transnationale Geschichte, 1880–1950

    247

    Die Erfindung des Hungerstreiks: Eine transnationale Geschichte, 1880–1950
    Die Erfindung des Hungerstreiks: Eine transnationale Geschichte, 1880–1950

    Hungerstreiks gehören zu den bedeutendsten Protestformen der Gegenwart. Das Buch untersucht ihre »Erfindung« und Etablierung in den USA in transnationaler Perspektive. Eng an den Akteur:innen und ihren Lebenswelten orientiert, rekonstruiert es die verschlungenen und konflikthaften Aneignungsprozesse und Debatten über Hungerstreiks als soziale Praxis von ihrer Erfindung im späten 19. Jahrhundert bis zur Rezeption Gandhis im Kampf gegen die rassistische Segregation. Maximilian Buschmann zeigt auf, dass es in Hungerstreiks sowohl um eine Politik des Körpers und der Anerkennung als auch um die Verteidigung eines durch Straf- und Wissensregime herausgeforderten rebellischen Selbst ging.

  • Vom Aufbruch zum Umbruch: Die Bürgerbewegung in der DDR 1989

    Vom Aufbruch zum Umbruch: Die Bürgerbewegung in der DDR 1989
    Vom Aufbruch zum Umbruch: Die Bürgerbewegung in der DDR 1989

    In atemberaubendem Tempo ging die DDR im Herbst 1989 unter. Die treibende Kraft war eine Protestbewegung von ungeahnten Ausmaßen. Karsten Timmer untersucht erstmals die Bürgerbewegung der gesamten DDR. Einfühlsam, gleichsam erzählerisch entführt er den Leser in die spannende Geschichte des revolutionären Herbstes 1989. Die soziale Bewegung in der DDR war ein eigenständiger Akteur, der eingebunden war in politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen. Unter welchen Voraussetzungen entstand die Bürgerbewegung im September 1989? Was prägte und strukturierte die Protestwelle? Wie gelang es, die Massen zu mobilisieren? Wer waren die Träger der Bürgerbewegung? Von zentraler Bedeutung war die Demonstration am 9. Oktober 1989 in Leipzig, deren gewaltloser Verlauf den Anstoß zur landesweiten Ausbreitung des Protestes gab. Im Dezember 1989 verlor die Bewegung ihre Dynamik, als mit der Gründung des »Runden Tisches« die Institutionalisierung der Proteste begann. Dieses Buch ist ein Meilenstein in der Forschung zum Umbruch in der DDR.

  • Die Nation als Waffe und Vorstellung: Nationalismus in Deutschland und Großbritannien im Ersten Weltkrieg

    Die Nation als Waffe und Vorstellung: Nationalismus in Deutschland und Großbritannien im Ersten Weltkrieg
    Die Nation als Waffe und Vorstellung: Nationalismus in Deutschland und Großbritannien im Ersten Weltkrieg

    »Nation als Waffe und Vorstellung« beschäftigt sich mit der politischen Legitimation konkurrierender Interessen in der deutschen und britischen Gesellschaft des Ersten Weltkriegs. Unter den Bedingungen des totalen Kriegs wurde die wechselseitige Berufung auf die »Nation« gleichzeitig eine Angelegenheit der Regierung, der Konservativen und der Arbeiterbewegung. Müllers Untersuchung zeigt an zentralen politischen Problemfeldern – Feindbilder, nationale Minderheiten, Kriegsziele, Streiks, Wahlrechtsreform, Wehrpflichtdebatte – welche Wahrnehmungen und Handlungsspielräume das Deutungsmuster »Nation« den kollektiven Akteuren in beiden Ländern eröffnete. Deutlich wird dabei: Die Berufung auf die Nation entwickelte sich nicht nur zu einem Integrationsfaktor, sondern ebenso zur Quelle destabilisierender Konflikte.

  • Das Ende der Zünfte: Ein europäischer Vergleich

    Das Ende der Zünfte: Ein europäischer Vergleich
    Das Ende der Zünfte: Ein europäischer Vergleich

    Die Geschichte der Zünfte im Europa des 18. Jahrhunderts ist bislang vor allem aus der Perspektive ihres Endes, der Einführung der Gewerbefreiheit, geschrieben worden. Aus dieser Sicht blockierten die Zünfte als rückständige Handwerksordnung die gesellschaftliche Modernisierung. Doch im auf Europa ausgeweiteten Blick auf die Vielfalt ihrer ökonomischen und sozialen, politischen und kulturellen Funktionen wird deutlich: Zünfte waren selbst wichtige Instrumente der Modernisierung, der Sozialkontrolle und des kulturellen Lebens.Die elf Autoren dieses Bandes liefern einen fundierten Überblick über den Stand der Zunftforschung im europäischen Vergleich. Dabei kommen sie zu einer radikalen Neubewertung der Rolle der Zünfte im 18. Jahrhundert. Im Unterschied zum gängigen Bild, das das 18. Jahrhundert als eine Periode des Niedergangs der Zünfte malt, betonen sie die im europäischen Kontext zentrale Bedeutung für die Stadtwirtschaft, die Selbstorganisation der Meister und das politische Leben des Ancien Régime.

  • Übergangsräume: Deutsche Lazarette im Ersten Weltkrieg

    Übergangsräume: Deutsche Lazarette im Ersten Weltkrieg
    Übergangsräume: Deutsche Lazarette im Ersten Weltkrieg

    Lazarette prägten im Ersten Weltkrieg die Kriegserfahrung von Millionen deutscher Soldaten. Im Heimatlazarett trafen Verwundete und Kranke auf Militärärzte, Krankenschwestern und zivile Helfer, Inspekteure, Kriegsgefangene und Schaulustige. Alina Enzensberger spürt den Lazaretten an der Heimatfront als Übergangsräumen zwischen militärischer und ziviler Sphäre nach. Auf breiter Quellenbasis rekonstruiert sie Alltag und Erfahrung der Patienten, militärärztliche Disziplinar- und Propagandastrategien sowie Debatten um Kriegsneurosen, Invalidität und das Engagement der Zivilbevölkerung. Das Buch zeigt, wie sich die Lazarette zu umkämpften Räumen entwickelten, in denen militärische und zivile Akteure um Deutungshoheit, Gestaltungsspielräume und Aufenthaltsrechte konkurrierten. Anhand des Heimatlazaretts verhandelten sie moralische Fragen von Pflicht und Schuld im Krieg sowie von der zwiespältigen Rolle der Medizin zwischen humanitärem und militärischem Anspruch. Für die dem Buch "Übergangsräume. Deutsche Lazarette im Ersten Weltkrieg" zugrunde liegende Dissertation wurde Alina Enzensberger 2019 mit dem Förderpreis für Militärgeschichte und Militärtechnikgeschichte ausgezeichnet sowie 2021 mit dem Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für Krankenhausgeschichte.

  • Eigentum im internationalen Vergleich: 18.–20. Jahrhundert

    Eigentum im internationalen Vergleich: 18.–20. Jahrhundert
    Eigentum im internationalen Vergleich: 18.–20. Jahrhundert

    Das Eigentum spielt in der modernen Gesellschafts- und Kulturgeschichte eine zentrale Rolle. Die Transformationsprozesse in Mittel- und Osteuropa führen das besonders deutlich vor Augen, doch auch in Westeuropa geraten gängige Vorstellungen über das Eigentum angesichts von Deregulierung und Umverteilung, von neuen Informationstechnologien und neuen Knappheiten unter Druck. Das Eigentumsrecht, zu dem auch Konventionen, Doktrinen und kulturelle Praktiken gehören, prägt Wahrnehmungen, Erfahrungen, Handlungen, gesellschaftliche Strukturen und Vorstellungen. Es kodiert die politische und kulturelle Ordnung, es legt fest, was richtig ist, wer und was anerkannt, geschützt und ausgeschlossen wird. Die Diskurse über Eigentum kreisen daher um prinzipielle Probleme der modernen Gesellschaft, etwa um Fragen nach Freiheit, Verantwortung und Gerechtigkeit.Die Bedeutung des Eigentums wird in diesem Band für verschiedene Entwicklungsperioden vom 18. Jahrhundert bis heute untersucht. Daneben werden Vergleiche zwischen verschiedenen sozialen Gruppen, Gesellschaften und Kulturen auf regionaler, nationaler und systematischer Ebene durchgeführt. Es zeigt sich, daß der individualistische, liberale Eigentumsbegriff in den letzten zwei Jahrhunderten in weiten Gebieten der Welt den Umgang mit Gütern, die sozialen Beziehungen und die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Verhältnisse geprägt hat, wenn auch mit nationalen und regionalen Unterschieden. Die Autoren verbinden Gesellschafts- und Kulturgeschichte mit Rechtsgeschichte und machen Eigentum zum Ausgangspunkt für die historische Analyse von Gesellschaften und Kulturen.

  • Die Ungleichheit der Städte: Urbane Problemzonen im postkolonialen Frankreich und der Bundesrepublik

    Die Ungleichheit der Städte: Urbane Problemzonen im postkolonialen Frankreich und der Bundesrepublik
    Die Ungleichheit der Städte: Urbane Problemzonen im postkolonialen Frankreich und der Bundesrepublik

    Um sich ein Bild von den Problemen ihrer Gegenwart zu machen, zog es die Zeitgenossinnen und Zeitgenossen im fortgeschrittenen 20. Jahrhundert immer wieder in konkrete urbane Räume. Sie machten urbane Problemzonen wie periphere Großsiedlungen oder Barackenlager zu Experimentierfeldern für die Beobachtung von und Arbeit an gesellschaftlichen Veränderungen. Um diese Faszination geht es in der Studie von Christiane Reinecke, die darin für einen räumlich situierten, wissensbasierten Blick auf soziale Ungleichheit plädiert. Sie untersucht, wie sich in Frankreich und der Bundesrepublik der Umgang mit urbanen Problemlagen im Zeichen von urbaner Modernisierung, Dekolonisation und Deindustrialisierung wandelte. Den Abschied von der Klassengesellschaft und die ethnische Diversifizierung der westeuropäischen Gesellschaften seit den 1950er Jahren verankert sie im Nahraum Stadt und entwirft damit eine andere, urbane Erzählung sozialer Ungleichheit.

  • Der Griff nach dem Weltwissen: Zur Genealogie von Area Studies im 19. und 20. Jahrhundert

    Der Griff nach dem Weltwissen: Zur Genealogie von Area Studies im 19. und 20. Jahrhundert
    Der Griff nach dem Weltwissen: Zur Genealogie von Area Studies im 19. und 20. Jahrhundert

    Welchen Ort hat das Wissen Afrikas und Asiens in den europäischen Wissenschaften? Wie wurde es zu Wissenschaft und welche historischen Konfigurationen waren dafür entscheidend? Diese Frage beantwortet Anne Kwaschik mit einer Genealogie der Area Studies, deren Konjunkturen im Kolonialismus und im Kaltem Krieg liegen. Die Autorin beleuchtet die Rolle der »Kolonialwissenschaften« für das Konzept im Westeuropa des 19. Jahrhunderts. Sie zeigt, wie es im 20. Jahrhundert in den USA sozialwissenschaftliche und wissenschaftspolitische Konturen annahm und wie diese wiederum die Etablierung der Area Studies in Westeuropa prägten.

  • Sozialstaat und Gesellschaft: Das deutsche Kaiserreich in Europa

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    Sozialstaat und Gesellschaft: Das deutsche Kaiserreich in Europa
    Sozialstaat und Gesellschaft: Das deutsche Kaiserreich in Europa

    In this volume the author studies the rise and development of the German social state up to 1914 in a European context. She asks what the conditions were that led to the development of a social democracy, the actual administrative practices and the fundamental repercussions for the nation of installing social insurance. She also touches on the particular situation of women and the role of healthcare politics. This study show that the German social state was an outgrowth of the existing social practices, and that its rise was part of an overall development throughout Europe.

  • Die Verteidigung der bürgerlichen Nation: Industrielle und hohe Beamte in Deutschland und Frankreich 1900–1930

    Die Verteidigung der bürgerlichen Nation: Industrielle und hohe Beamte in Deutschland und Frankreich 1900–1930
    Die Verteidigung der bürgerlichen Nation: Industrielle und hohe Beamte in Deutschland und Frankreich 1900–1930

    Die gesellschaftliche Akzeptanz der europäischen Nationalstaaten war mit der Wende zum 20. Jahrhundert fragil geworden, seit 1917 stellte die Revolution eine reale Bedrohung dar. Industrielle und hohe Beamte im deutschen Kaiserreich waren mit diesen Veränderungen in vielfältiger Weise konfrontiert. Wie sich dies auf ihre Deutung der Nation auswirkte und wie umgekehrt das Leitbild der Nation zur Bewältigung ungewohnter Erfahrungen diente, steht im Mittelpunkt von Föllmers Darstellung. Im Vergleich mit Frankreich zeigt sich die spezifische Problematik der kaiserlichen Bürokratie, die ihr Defizit an demokratischer Legitimation in ethnischem Nationalismus kompensierte. Gleichzeitig wird deutlich, dass die bürgerliche Grundierung des Leitbilds der Nation am Missverhältnis zwischen hohem ethischen Anspruch und mangelnder Einlösung verblasste und so zur Radikalisierung des Nationalismus in der Weimarer Republik beitrug.

  • Revolution im Stall: Landwirtschaftliche Tierhaltung in Deutschland 1945–1990

    Revolution im Stall: Landwirtschaftliche Tierhaltung in Deutschland 1945–1990
    Revolution im Stall: Landwirtschaftliche Tierhaltung in Deutschland 1945–1990

    Im Stall von 1990 erinnerte wenig an das dortige Geschehen vierzig Jahre zuvor. Neue Tiere produzierten die begehrtesten Lebensmittel der Konsumgesellschaft, Fleisch, Milch und Eier, so günstig wie noch nie. Gleichzeitig verschwanden sie hinter die Kulissen des gesellschaftlichen Lebens. In beiden deutschen Staaten sahen Agrarpolitik, Tierzucht, Tiermedizin, Agrarwissenschaft und die Bauern und Bäuerinnen vor Ort in einer Rationalisierung der Tierhaltung die vielversprechendste Möglichkeit, Anschluss an die Entwicklungen der Wohlstandsgesellschaft zu halten. Veronika Settele untersucht die Entwicklung der industrialisierten Massentierhaltung und zeigt dabei zugleich, warum sie trotz ihrer enormen ökonomischen Erfolge seit den 1970er Jahren Gegenstand einer kritischen Diskussion wurde. "Revolution im Stall" ist mit dem Förderpeis Opus Primum der VolkswagenStiftung 2020 für die beste wisschenschaftliche Nachwuchspublikation ausgezeichnet worden.

  • Expansion, Integration, Globalisierung: Studien zur Geschichte der Weltwirtschaft

    Expansion, Integration, Globalisierung: Studien zur Geschichte der Weltwirtschaft
    Expansion, Integration, Globalisierung: Studien zur Geschichte der Weltwirtschaft

    »Globalisierung« beherrscht als Schlagwort die aktuellen wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischen Diskussionen. Die historische Entwicklung zur Weltwirtschaft ist dagegen ein noch wenig beachtetes Thema, obwohl Globalisierung, ökonomische Expansion und Integration keine neuen Phänomene sind. Dieser Band behandelt die Geschichte der Weltwirtschaft von den Anfängen weltwirtschaftlicher Verflechtung im 15. Jahrhundert bis zur »global economy« unserer Tage. Die Fragestellungen ergeben sich aus aktuellen ökonomischen und wirtschaftspolitischen Problemen.Die Strukturen der Weltwirtschaft, in deren Zentrum von Anfang an Europa und Nordamerika standen, sind bis heute von erstaunlicher Kontinuität. Die Prozeßverläufe waren diskontinuierlicher, was in der Wirtschaftspolitik und -theorie häufig zu Fehlprognosen geführt hat. Eine bedeutende Rolle für die weltwirtschaftliche Entwicklung spielte der durch die Forschung bedingte technische Fortschritt, der freilich nicht immer parallel mit einer staatlichen Forschungs- und Technologieförderung verlief. Diese Beobachtung verweist auf ein grundsätzliches Phänomen: Zwar gab es immer eine enge Wechselwirkung zwischen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und politischen Handlungsspielräumen, doch die tatsächlichen Wirkungen politischer Maßnahmen entsprachen oft nicht den beabsichtigten. Prinzipiell sind Gestaltungsspielräume in der Weltwirtschaft eng begrenzt, die Untersuchung der Faktoren, die einer Gestaltung zugänglich sind, ist daher von großem wirtschaftspolitischem Interesse.Die Wirtschaftsgeschichte – das macht dieser Band deutlich – kann als international vergleichende Analyse historischer Komplexität eine korrigierende Ergänzung in der wirtschaftstheoretischen Debatte sein, aber auch Orientierungswissen für politische und gesellschaftliche Entscheidungen liefern.

  • Nation und Emotion: Deutschland und Frankreich im Vergleich. 19. und 20. Jahrhundert

    Nation und Emotion: Deutschland und Frankreich im Vergleich. 19. und 20. Jahrhundert
    Nation und Emotion: Deutschland und Frankreich im Vergleich. 19. und 20. Jahrhundert

    Das Thema ›Nation‹ hat die Historiker eine Zeitlang wenig beschäftigt. Der unversehens in vielen Ländern erneut höchst lebendige Nationalismus ist jedoch eine Herausforderung auch für die Wissenschaft. Ihr Interesse für die Nation und das Nationale ist wieder erwacht, aber sie geht an die Problematik anders heran als früher: mit einem historisch wie aktuell geschärften Blick und mit neuen Fragestellungen. Nach Politik- und Ideengeschichte haben zuletzt sozialgeschichtliche Untersuchungen die Diskussion über Nation und Nationalismus vorangebracht. Erforscht wurde der Nationalismus als soziales Phänomen moderner Gesellschaften; zumindest im Hintergrund haben dabei meistens auch Nationalgefühl und nationale Empfindungen eine Rolle gespielt.Die Beiträge dieses Bandes erfassen den Zusammenhang von Nation und Emotion indessen auf neuartige Weise. Zentral ist die Vergegenwärtigung des Nationalen in nationalen Mythen, Symbolen, Ritualen. Wie haben sie nationale Emotionen erzeugt oder verstärkt? Und wie deren Ausleben geformt und reguliert? Mehr als das: Wie weit haben nationale Mythen, Geschichtsbilder, Erinnerungen daran mitgewirkt, Empfindungen wie Trauer und Hoffnung zu definieren und zu steuern? In welchem Maße haben Gefühle wie Liebe und Haß in Verbindung mit Nationalismus und Nation eine andere Intensität, eine andere Richtung bekommen? Es geht natürlich auch um das schwer faßbare »Nationalgefühl«, doch ist das Interesse umfassender. Im Blick steht das vielfältige und vielschichtige Beziehungsgeflecht von Nation und Emotion, das zugleich über sich hinausweist auf die allgemeine Frage der Geschichtlichkeit und kulturellen Relativität von Emotionen.Studien über Nationalismus und das Nationale beschränken sich fast immer auf eine Nation. Das geschieht hier nicht, das Konzept des Bandes ist konsequent vergleichend. Mit Deutschland und Frankreich werden zwei Länder behandelt, die nicht nur das Verständnis von Nation stark geprägt haben, sondern die sich zeitweilig auch als erbitterte nationale Feinde gegenüberstanden.

  • Arbeitsplatz Privathaushalt: Städtische Hausgehilfinnen im 20. Jahrhundert

    Arbeitsplatz Privathaushalt: Städtische Hausgehilfinnen im 20. Jahrhundert
    Arbeitsplatz Privathaushalt: Städtische Hausgehilfinnen im 20. Jahrhundert

    Hausgehilfinnen stellten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die größte weibliche Berufsgruppe dar. Charakteristisch ist das Leben im Haushalt der Arbeitgeber:innen: An kaum einem anderen Arbeitsplatz trafen zwei unterschiedliche Klassen so direkt aufeinander. Die Zahl der Hausgehilfinnen, so die weit verbreitete Meinung, sei seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts stetig gesunken, und spätestens mit dem Jahr 1945 gäbe es die Berufsgruppe nicht mehr. Bereits ein kurzer Blick in die Statistik zeigt, dass der Anteil der Haugehilfinnen vom Ende des 19. Jahrhunderts zwar absolut und prozentual langsam, aber kontinuierlich sank – allerdings von einem sehr hohen Niveau ausgehend. Mareike Witkowski zeigt, dass die Berufsgruppe im Verlauf des 20. Jahrhunderts einen Wandel durchlief: Aus der Hausgehilfin wurde mehr und mehr die stundenweise beschäftigte Reinigungskraft.

  • Max Weber und die Stadt im Kulturvergleich

    Max Weber und die Stadt im Kulturvergleich
    Max Weber und die Stadt im Kulturvergleich

    Max Webers Werk stellt den bis heute wichtigsten Versuch dar, die Besonderheit der europäischen Entwicklung durch umfassende Kulturvergleiche herauszuarbeiten. Seine Studie »Die Stadt«, 1921 posthum veröffentlicht, geht der Frage nach, warum sich nur in den Städten des Abendlandes ein sich selbst verwaltendes Bürgertum herausgebildet hat, nicht aber in denen des Orients.Die 10 Beiträge des Bandes untersuchen die Stellung von Webers »Stadt« im Kontext seines Gesamtwerkes und fragen, inwieweit seine Kategorien und Modelle auch heute noch wesentliche Instrumente für Kulturvergleiche sein können. Webers Ausführungen zur chinesischen, indischen und russischen Stadt werden als wesentliche Bestandteile seiner Konzeption aufgefasst und in eigenen Beiträgen berücksichtigt.

  • Verortete Geschichte: Regionales Geschichtsbewußtsein in den deutschen Historischen Vereinen des 19. Jahrhunderts

    Verortete Geschichte: Regionales Geschichtsbewußtsein in den deutschen Historischen Vereinen des 19. Jahrhunderts
    Verortete Geschichte: Regionales Geschichtsbewußtsein in den deutschen Historischen Vereinen des 19. Jahrhunderts

    Die Modernisierungsprozesse im 19. Jahrhundert warfen Orientierungsprobleme auf, die vor allem im Bürgertum die Suche nach geschichtlicher und räumlicher Kontinuität verstärkten. Georg Kunz untersucht am Beispiel Historischer Vereine die Ursprünge, Inhalte und Veränderungen des regionalen Geschichtsbewusstseins im Deutschen Bund und im Kaiserreich. Auf welche historischen Raumgliederungen bezog sich die regionale Geschichtskultur? Führte die Entstehung neuer Raumstrukturen zu veränderten regionalen Geschichtsbildern? Welche Rolle spielte die soziale Zusammensetzung der Vereine? Wie beeinflussten politische Maßnahmen das regionale historische Bewusstsein? Die regionale Geschichtskultur konnte als Grundlage für konservative Gegenwartskritik, als Legitimationsmittel für staatliche Reformmaßnahmen und als historische Rechtfertigung liberal-progressiver Emanzipationsbestrebungen dienen. Die »Erfindung der Tradition« wird in dieser Studie nicht nur theoretisch postuliert, sondern von der Region her konkret untersucht.

  • Zeit der Revolution! – Revolution der Zeit?: Zeiterfahrungen in Deutschland in der Ära der Revolutionen 1789 – 1848/49

    Zeit der Revolution! – Revolution der Zeit?: Zeiterfahrungen in Deutschland in der Ära der Revolutionen 1789 – 1848/49
    Zeit der Revolution! – Revolution der Zeit?: Zeiterfahrungen in Deutschland in der Ära der Revolutionen 1789 – 1848/49

    War die Französische Revolution von 1789 der Beginn einer ganz neuen Zeit, die sich von der Vergangenheit verabschiedete? Lösten Revolutionen und die Beschleunigung von »Zeit« die Erfahrungsräume der Gegenwart von dem Erwartungshorizont der Zukunft ab? Konnte die Vergangenheit nicht mehr Lehrmeisterin der Zukunft sein? Rückten »Zeit« und Geschichte nun in den Verfügungsraum menschlichen Handelns? Herausragende philosophische und literarische Werke der Revolutionszeit legen es nahe, diese Fragen zu bejahen. Ernst Wolfgang Becker erweitert jedoch das Blickfeld und untersucht die Zeiterfahrungen in Deutschland während der Französischen Revolution, im Vormärz und in der Revolution von 1848/49 aus erfahrungsgeschichtlicher Perspektive. Dabei ordnet er das Zeitbewußtsein drei politischen Strömungen zu, der konservativen, liberalen und demokratischen.Revolutionen wirkten keineswegs als Zäsur im Zeitbewußtsein der Menschen. Die Zeitgenossen versprachen sich von einer Revolution auch keinen Epochenbruch, sondern einen Wiedereinstieg in einen evolutionären und von jeder politischen Strömung anders gedeuteten Fortschrittsprozeß. Für die Demokraten etwa war eine Revolution ein restaurativer Akt der Notwehr gegen die reaktionäre Entwicklungsblockade, und auch die Konservativen sahen in der Revolutionsgefahr im Vormärz das Ergebnis eines gehemmten Bewegungsbedürfnisses. Es gab dementsprechend auch keinen Bruch mit der Vergangenheit. Gerade Revolutionäre wollten an bisher unerfüllte verfassungsrechtliche und nationalstaatliche Hoffnungen der Vergangenheit anknüpfen. Die Geschichte blieb ein Reservoir für Zukunftserwartungen. »Zeit« wurde also nicht für die Menschen verfügbar, sie blieb eingespannt in einen allgemeinen Fortschrittsprozeß.

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