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Die Entfesselung: Die letzten Tage dieser alten Welt
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Die Entfesselung: Die letzten Tage dieser alten Welt
eBook422 Seiten5 Stunden

Die Entfesselung: Die letzten Tage dieser alten Welt

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Über dieses E-Book

Der Roman spielt in naher Zukunft und erzählt die letzten sieben dramatischen Tage der uns vertrauten Realität auf der Erde. Der Hauptprotagonist, Arnim O'Healy, ist Mitglied einer 11-köpfigen Eliteeinheit, die aus dem Untergrund New Yorks den Kampf gegen die finstere Finanzmacht-Geheimbund-Elite, angeführt von Duster P. Marwinger, aufnimmt. In Kooperation mit der Galaktischen Föderation, spirituellen Meistern und positivem Militär zerstören sie deren Machtbasen. Sie ermöglichen damit den von langer Hand vorbereiteten Plan, die 2.000 mächtigsten Männer zu inhaftieren, die mit kaltherzigen Aliens zusammen die Menschheit unterdrücken. Mit diesen Ereignissen erwacht die Menschheit aus der Matrix, begibt sich kollektiv auf die Straße, um der Politik ihre Forderungen zu stellen.

Neben dem Motiv, eine spannende, kurzweilige Geschichte zu erzählen, möchte ich die Leser anregen zu hinterfragen, welche positiven und negativen Mächte hinter den Kulissen in Wirklichkeit die Geschicke der Menschheit lenken und welche Ziele sie verfolgen. Neben eindeutig fiktiven Elementen greift der Roman aktuelle Themen auf, die gerne als Verschwörungstheorien betitelt werden: Der elitäre, totalitäre Plan der NeuenWeltOrdnung, geheime militärische Programme und Technologien der Manipulation – HAARP, NSA, Mindcontrol, Lügenpresse u.v.m. Insofern ist es ein Enthüllungsroman mit politischer Brisanz.
Mir ist es wichtig, eine positive, globale Vision zu vermitteln und daran zu erinnern, dass es an jedem Einzelnen liegt, wie sich unsere Zukunft gestaltet.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum22. Juni 2016
ISBN9783738077865
Die Entfesselung: Die letzten Tage dieser alten Welt

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    Buchvorschau

    Die Entfesselung - Linus Baumann

    Klappentext

    Der US-amerikanische Soldat Arnim O`Healy kehrt vollkommen desillusioniert aus Afghanistan und Irak zurück. In dem Bestreben, seine Mitbürger wachzurütteln, schließt er sich einer Eliteeinheit an, deren Auftrag Teil eines Plans von kosmischem Ausmaß ist: Die Verhaftung der finsteren Geheimbund-Machtelite, alte Familiendynastien, die hinter den Kulissen das Finanzsystem und somit die Welt beherrschen. Ihr Ziel ist die totalitäre Eine-Welt-Regierung. Doch selbst sie sind Handlanger noch mächtigerer Wesen: den Archonten, meist körperlose, reptilienhafte Aliens, Dämonen gleich, die sich von den negativen Emotionen der Menschen ernähren.

    Damit der Plan gelingen kann, müssen Arnim und sein Team deren Machtbasen innerhalb einer Woche zerstören: HAARP, die NSA-Zentrale, extraterrestrische Hochtechnologie und vor allem die ultimative Planetenvernichtungswaffe, die Plasma-Bombe. Das dunkle Imperium um Duster P. Marwinger scheint unbesiegbar. Aber die Eliteeinheit hat starke Verbündete, allen voran die Galaktische Föderation und einen tibetischen Meister mit übermenschlichen Fähigkeiten.

    Im Zuge der Ereignisse, spätestens als ein riesiges Raumschiff den Himmel über New York verdunkelt, erwacht die Menschheit allmählich aus der Matrix...

    Die Verwendung des Begriffs Verschwörungstheorie ist nur eine weitere psychologische Raffinesse derjenigen, die die Verschwörungspraxis betreiben. Das zu erkennen ist einfach, die Fakten liegen auf dem Tisch. Du musst nur eventuell – dein Weltbild revidieren.

    Es ist Zeit, die Matrix zu durchbrechen!

    Prolog

    John F. Kennedy: „Allein das Wort Geheimhaltung ist in einer freien und offenen Gesellschaft unannehmbar; und als Volk sind wir von Natur aus und historisch Gegner von Geheimgesellschaften, geheimen Eiden und geheimen Beratungen...

    Denn wir stehen rund um die Welt einer monolithischen und ruchlosen Verschwörung gegenüber, die sich vor allem auf verdeckte Mittel stützt, um ihre Einflusssphäre auszudehnen – auf Infiltration anstatt Invasion; auf Unterwanderung anstatt Wahlen; auf Einschüchterung anstatt freier Wahl; auf nächtliche Guerillaangriffe anstatt auf Armeen bei Tag.

    Es ist ein System, das mit gewaltigen menschlichen und materiellen Ressourcen eine eng verbundene, komplexe und effiziente Maschinerie aufgebaut hat, die militärische, diplomatische, geheimdienstliche, wirtschaftliche, wissen-schaftliche und politische Operationen kombiniert. Ihre Pläne werden nicht veröffentlicht, sondern verborgen, ihre Fehlschläge werden begraben, nicht publiziert, Andersdenkende werden nicht gelobt, sondern zum Schweigen gebracht, keine Ausgabe wird infrage gestellt, kein Gerücht wird gedruckt, kein Geheimnis wird enthüllt."

    Auszüge aus einer Rede, die John F. Kennedy am 27. April 1961 in New York vor den wichtigsten Zeitungsverlegern des Landes hielt. Sie kostete ihm das Leben.

    Sonntag

    1. 6:05 Uhr, Beach Haven, New Jersey, USA

    Es ist ein Kurzurlaub auf Geheiß. Doch Arnim O`Healy käme niemals auf die Idee, das als Bevormundung aufzufassen. Für ihn ist es das Selbstverständlichste auf der Welt: das Befolgen des Plans. Eines Plans, dessen Dimensionen ihm nur ansatzweise bekannt sind. Für den sich Intelligenzen zusammengeschlossen haben, die weit jenseits seiner Erfahrungswelt, ja selbst Vorstellungswelt liegen. Zwei dieser Intelligenzen durfte er kennen lernen. Sie beeindruckten ihn mehr als alles, was er bisher erlebt hatte. Aus den Begegnungen mit diesen Giganten des Bewusstseins folgte für ihn: vollständiges, unverrückbares Vertrauen; in den Plan. Mehr noch: totale Hingabe, bis zum Tod, wenn es denn sein soll.

    Die letzten Wochen schenkten ihm die Antworten auf all die Fragen, die ihn die seltsamen, mitunter schockierenden Begebenheiten seines bisherigen Lebens haben stellen lassen.

    Kurz vor Sonnenaufgang ist der Strand am südlichen Ende von Beach Haven menschenleer. Der Himmel über dem Atlantik schillert von violett bis dunkelgelb in Erwartung der glühenden Kugel. Ihren Arm um seine Taille geschlungen, den Kopf an seine muskulöse Schulter gelehnt, genießt O`Healys Partnerin Inua Sillicen den perfekten Frieden dieses Spätsommermorgens. Barfüßig spazieren sie im seichten Wasser des Ozeans, der diesen Morgen - einem Bergsee gleich - friedlich ruht. Nur die Weite des gekrümmten Horizonts verrät seine schlummernden Kräfte. Auch Arnim O`Healy lächelt in sich hinein, im Gewahrsein, dass sein Leben seine Bestimmung gefunden hat. Ganz von selbst erfüllt sich die Anweisung, die ihm gestern gegeben wurde: Lade deinen Körper und Geist auf, mach dich frisch und leer für das, was kommt. Nimm dir zwei Tage, gehe in die Natur.

    „Was denkst du?", flüstert ihm Inua ins Ohr, nachdem sie gut eine halbe Stunde gelaufen sind, wortlos dem Schauspiel der Natur lauschend.

    Arnim strahlt sie an. Von den Entwicklungen der letzten Wochen mitgerissen, fühlt er sich einerseits vitalisiert, geradezu euphorisiert, andererseits ein wenig überrumpelt. Wie in einem schnellen Strom schwimmend, der manchmal seine Kontrolle zu verlieren scheint. So kommt es ihm jedenfalls vor. Es fordert ihn, der er in seinem bisherigen Leben gerne die Zügel des Geschehens in der Hand hielt, heraus, die Beherrschung zu verlieren und sich vertrauensvoll dem hinzugeben, was gerade passiert. Sich einer Dynamik und einer Vehemenz hinzugeben, die sich seinem Einfluss entzieht.

    „Ich muss mal wieder über die Weisheit meines Mentors schmunzeln. Als er uns gestern in den Urlaub schickte, war ich elektrisiert. Ich habe mich nie aufgeladener gefühlt".

    „Ich kann dir versichern, dass das nicht unbemerkt an mir vorüber ging. Ich dachte: Ups, Arnim mein ADHS-Hampelmännchen."

    Beide müssen lachen.

    Arnim: „Jedenfalls habe ich nicht verstanden, was der Break bringen soll. Wie? dachte ich. Noch mehr aufladen? Wie soll das gehen?"

    Sein Handy klingelt.

    „Nichts im Leben hätte mich mehr in Leistungsbereitschaft versetzen können als die Nachricht, dass es

    LOS GEHT!!!"

    Arnim hebt das Telefon an sein Ohr.

    „Was geht los?" Sein Mentor hat die letzten Worte aufgeschnappt.

    „Hallo! Na, das SDF!"

    „Sei bitte vorsichtig. Schalte das Handy aus und nimmt die Karte raus."

    „Okay, mach ich."

    „Das war alles. Schöne Zeit!"

    Bevor Arnim sich verabschieden kann, ist die Verbindung unterbrochen. Er schaltet das Handy aus und nimmt die Karte raus. Einen kurzen Moment ist er leicht verunsichert. Muss ich wirklich so vorsichtig sein?

    Er schüttelt den Gedanken ab: „Mein Gott, ich krieg immer noch Gänsehaut. ----

    Aber jetzt weiß ich: Ich glich einem Stromnetz, dessen Leitungen zu dünn sind für die Menge an Energie, die da durchfließen soll. Ich brauche das hier wirklich, das merke ich jetzt. Die letzten Wochen waren, obwohl ich es gestern nicht gespürt habe, extrem intensiv und anstrengend."

    Inua küsst ihn sanft auf die Wange. Er bleibt stehen, sie umschlingen sich, leidenschaftlich küssend. Es ist noch so frisch für ihn, erfüllt ihn mit einem Entzücken, das nur einer langen Entbehrung folgen kann. Sein jahrelang brachliegendes Depot der Zärtlichkeit ist noch nicht ansatzweise aufgefüllt.

    Keine zwei Wochen ist es her, dass sich die beiden das erste Mal begegnet sind. In der New Yorker U-Bahn. Als sie in sein Abteil stieg und sich ihm schräg gegenüber auf die Bank setzte, folgte er ihren Bewegungen. Kurz trafen sich ihre Blicke. Sein Herz pochte augenblicklich. Er versuchte, sich wieder in seine Lektüre zu vertiefen. Doch seine Konzentration war dahin.

    Er konnte nicht anders, als sie immer wieder zu betrachten, vorsichtig, respektvoll. Dann plötzlich blieben sie aneinander hängen. Entspannt und aufmerksam erwiderte sie seinen Blick. Seine Augen tauchten in die Tiefen ihrer grünblauen, glänzenden Iris ein. In seinem Magen verschob sich etwas. Aus dem Nichts heraus strickte sich ein intimes Band durch die Anonymität des U-Bahn-Waggons. Arnims Herz hämmerte in seinem Kopf. Er wunderte sich, dass er die Erkenntnis, dass seine Wangen erröteten, recht neutral entgegen nahm - wie von außen betrachtet. Nach einer kleinen Ewigkeit schaffte es die Stimme aus dem Lautsprecher, in einen Winkel seines Bewusstseins vorzudringen. Hier muss ich aussteigen. Er stand auf, ohne seinen Blick von ihr zu lösen. Das Erlebnis war so intensiv, dass es ganz natürlich für ihn schien, dass sie ebenfalls aufstand und mit ihm die U-Bahn verließ. Auf dem Bahnsteig sprach er die ersten Worte: „Laufen wir ein wenig gemeinsam in den Park?"

    „Gerne", erwiderte sie.

    Danach schwiegen beide erstmal wieder eine ganze Weile, dem heftigen, rhythmischen Schlagen in ihren Körpern lauschend.

    Zwei Tage später hatte Arnim Zeit, sie wieder zu sehen. Sie trafen sich in einem chinesischen Restaurant. Gegen Mitternacht landeten sie in ihrem Apartment, im 36. Stock eines Hochhauses mitten in Manhattan. Am nächsten Morgen war beiden klar – ohne dafür Worte zu benötigen -, dass ihre Wege sich nicht nur gekreuzt hatten, sondern von nun an auch vereinigt sind. 15 lange Jahre war bei Arnim nichts mit dem anderen Geschlecht gelaufen. Um so glücklicher fühlte er sich an diesem Morgen. Wie neu geboren.

    Gleichzeitig bemerken beide ein Leuchten im Augenwinkel. Sie lösen sich voneinander und erblicken den ersten Streifen der aufgehenden, tieforangenen Sonne. Sie setzen sich in den Sand und verfolgen das Naturschauspiel.

    „Ich erinnere mich gerade daran, sagt Arnim, als die Sonne einen Halbkreis auf den Meeresspiegel bildet, „dass mir vor Jahren mal ein alter Mann sagte, wie man mit der Sonne kommunizieren kann. Der Mann war der Häuptling eines Indianerstamms mitten im peruanischen Urwald. Er gab sein Alter mit 115 Jahren an. So sah er auch aus, runzlig und zahnlos. Jedenfalls sagte er, dass es ganz einfach sei, mit der Sonne zu sprechen. Voraussetzung sei, in der Sonne – wie in allem im Universum – ein intelligentes, lebendiges Wesen zu erkennen. Die Sonne, sagte er, ist ein Gott! Schau sie an, wenn sie direkt über dem Horizont steht, und stell einfach Fragen. Geh davon aus, dass es das Natürlichste überhaupt ist, dass du Antworten erhältst.

    „Hast du es mal probiert?"

    „Nein."

    „Und jetzt? Sollen wir es versuchen?"

    Arnim zögert.

    „Im Augenblick habe ich keine Fragen."

    Dann: „Du weißt, wie heilsam es ist, in das Gestirn zu schauen, wenn es morgens über dem Horizont erscheint und abends wieder dahinter verschwindet?"

    „Ja."

    Gerade, als sich die Sonne vollständig aus dem Meer erhoben hat, erreicht ein Motorengeräusch sein Bewusstsein und zwingt ihn, sich von dem Anblick zu lösen. Richtung Norden schauend erfasst er einen Jeep, der in hoher Geschwindigkeit den Strand hinunter auf sie zufährt, vielleicht noch 400 Meter entfernt.

    „Meinst du, das Auto hat was mit uns zu tun?", fragt Inua mit leicht beunruhigter Stimme.

    „Pssst, bitte sei kurz still", erwidert Arnim.

    Inua weiß, warum. Wenige Sekunden später sind zwei Männer in dem Jeep zu erkennen. Der Beifahrer hält ein Gewehr in der Hand.

    „Bleib entspannt, wir sind geschützt", sagt Arnim betont ruhig, denn ihm ist klar, dass diese Situation für seine Partnerin ziemlich gewöhnungsbedürftig sein muss. Ihn versetzt es, das wird ihm in diesem Moment schlagartig bewusst, in eine schon fast routinemäßige, aber vollkonzentrierte Aufmerksamkeit. Mehr nicht. Keine Angst. Wahrscheinlich ein Erbe meiner Kriegserfahrungen.

    Der Jeep ist auf 50 Meter ran, der Beifahrer hebt sein Gewehr. Plötzlich geht alles ganz schnell. Ein gleißend weißer, gebündelter Lichtstrahl trifft für einen kurzen Moment senkrecht von oben auf die Mitte der Motorhaube. Er hinterlässt ein ca. 50 cm großes Loch darin. Die zwei Gestalten springen Sekundenbruchteile später bei voller Fahrt aus dem offenen Jeep, der unmittelbar darauf in einer Feuerwolke explodiert. Während die Männer wie Stuntpuppen über den Sand purzeln, rollt das brennende Gefährt in wenigen Metern Abstand an Arnim und Inua vorbei.

    Er umgreift Inuas Handgelenke und löst ihre verkrampften Hände von seinen Oberarmen.

    „Hey, entspann dich. Wir sind sicher. Hast du das gesehen? ---- Die Männer haben keine weiteren Waffen."

    Ruhigen Schrittes ermächtigt er sich des Gewehrs, das nicht weit vor ihnen im Sand liegt.

    „Bist du sicher?", wispert Inua, noch ziemlich perplex.

    „Ja, absolut, die Information kam klar rüber."

    Beide Männer liegen reglos im Sand. Kein Wunder, denkt O`Healy. Er schätzt die Geschwindigkeit des Jeeps bei der Explosion auf gute 60 km/h. Und er bewundert die Geistesgegenwart seiner Angreifer. Wären sie im Auto geblieben, wären sie mit hoher Wahrscheinlichkeit jetzt tot.

    „Ich untersuche sie, bleib bitte kurz hier."

    Die beiden Fremden sind bewusstlos, aber sie atmen gleichmäßig. O`Healy dreht sie in eine bequeme Seitenlage. Danach greift er in seine Hosentasche, zückt sein Handy, macht die Karte wieder rein und wählt eine Notrufnummer.

    „Hallo. Ca. 3 km südlich von Beach Haven City liegen zwei Männer am Strand. Sie brauchen ärztliche Hilfe, sie sind bewusstlos." Ohne die Reaktion am anderen Ende der Leitung abzuwarten, legt er auf.

    „Lass uns gehen, ruft er ihr rüber. „Komm, schnell, weg vom Strand und zurück in unser Apartment.

    2. 8:30 Uhr

    „Na, das nenne ich mal einen aufregenden Erholungsurlaub", sinniert Inua auf einem weißen Ledersofa liegend, von dem aus sie den uneingeschränkten Blick auf den Atlantik genießt. Das Apartment steht in erster Reihe an dem fast schnurgeraden, endlosen Strand. Die Angst, die ihr eben noch in den Knochen hing, hat sie nahezu abgeschüttelt. Die Zuversicht und Souveränität ihres Geliebten hat viel dazu beigetragen. Stattdessen kommen Fragen:

    „Erzähl mir, wie das funktioniert mit dem inneren Hören? Wen hast du gehört? Und vor allem: Was war das mit dem Laserstrahl, oder was auch immer das war?"

    „Okay, okay, das sind drei Fragen auf einmal, antwortet Arnim, der sich mit einem Tablett mit zwei dampfenden Cappuccinos und Gebäck zu ihr gesellt. „Ich gebe zu, ich habe dir bisher sehr wenig erzählt. Tatsächlich habe ich erst gestern das Okay erhalten, dich uneingeschränkt in den Plan und alles, was damit zusammenhängt, einzuweihen. Nimm`s ruhig persönlich: Das bedeutet, dass sie dir uneingeschränkt vertrauen. Und das heißt auch, dass du nun den gleichen Schutz genießt wie ich und alle, die in den Plan involviert sind. Mein Mentor meinte, das psychische Gleichgewicht aller Akteure spiele eine nicht zu unterschätzende Rolle bei den großen Aufgaben, die anstehen. Sich mit dem Partner offen über die Dinge austauschen zu können, gehöre zu dieser Seelenpflege. ---- Ich bin ihm sehr dankbar dafür, denn es hat mich tatsächlich ganz schön angestrengt, dir so vieles vorzuenthalten.

    Er setzt seinen Kaffee ab und küsst sie sanft. Vor einigen Minuten waren Sirenen zu hören. Arnim ist sich gewiss, dass die Insassen des Jeeps bereits professionell versorgt werden.

    Auf dem Weg zurück zum Apartment noch hat O'Healy das Handy zerlegt und in einen Strandmüllkorb geworfen. Zu gerne hätte er seinen Mentor anrufen, um seine Einschätzung zu hören. Aber das Handy ist definitiv ein zu großes Risiko geworden. Sind weitere aus seinem Team angegriffen worden? Die Tatsache, dass sie ihm auf die Spur gekommen sind, beunruhigt O'Healy. War ich nicht stets auf der Hut?

    In Gedanken geht er die letzten Tage zurück, um den Moment zu finden, wo sie sich eine Blöße gegeben haben könnten. Aber er findet nichts. Haben sie mich vielleicht schon länger auf dem Kieker? Die Strandattacke hinterlässt bei O'Healy ein mulmiges Gefühl: Welche Waffen haben die? Welche Informationswaffen vor allem?

    Inua holt ihn zurück: „Jetzt verstehe ich, wieso du bisher so wortkarg warst. Tatsächlich ist mir das gar nicht so richtig aufgefallen, dass bisher eigentlich nur ich was von meinem Leben erzählt habe. Wie hast du das gemacht?"

    Keine Antwort.

    „Arnim? --- Wo bist du?"

    Arnim räuspert sich: „Du bist ja auch die viel spannendere Person. Deine Tätigkeit als Lektorin zum Beispiel interessiert mich sehr. Du musst dir ein enormes Wissen angeeignet haben..."

    „Arnim!"

    Inua versucht es mit einer oberlehrerhaften Betonung. Das scheint zu funktionieren:

    „Zu Frage eins: Der größte Brocken, den es wegzuräumen gibt, wenn es darum geht, Telepathie zu erlernen, ist die kollektive Gedankenmatrix: Telepathie, das geht nicht und das können wir nicht! Wenn man das Konstrukt erst mal durchbrochen hat, geht es dann auf einmal ziemlich leicht. Ich habe dafür zwei Hypnose-Sitzungen gehabt, in denen diese Einstellung in mir revidiert wurde. Und jetzt rate mal, von wem ich behandelt wurde?"

    „Hm, dein Mentor vielleicht?"

    „Nein. Mein Hypnotiseur war ca. 1,30 m klein und hatte ziemlich große Augen. --- Na, erraten?"

    „Ein ET?"

    „Jip. Ein Außerirdischer. Frag mich nicht, woher er kommt."

    „Moment, ihr arbeitet mit Außerirdischen zusammen?"

    In Inuas Stimme klingen arge Zweifel mit. Arnim wundert das nicht, denn, so normal der Umgang mit Außerirdischen für ihn seit ein paar Wochen ist, genau so ungläubig reagierte er auf die erste Begegnung, die er bei seiner ersten Hypnosesitzung – ohne entsprechende Vorwarnung – mit dem ET hatte.

    Er spricht weiter: „Was denkst denn du? Sonst hätten wir keine Chance, nicht die geringste! Denk an eben. Und damit hast du auch die Antwort auf Frage drei: Es war der Laser eines kleinen Zwei-Personen-Ufos. Ich hab nach oben geschaut. Es war jedoch in einer Frequenz, die es für uns unsichtbar macht. So schien es, als käme der Laser aus dem Nichts. Die Fähigkeit der ETs, sich und ihre technischen Geräte für unsere Augen unsichtbar zu machen, ist eine enorm wichtige Waffe in dem Plan."

    Er nimmt einen Schluck des heißen Kaffeegetränks und lässt dabei eine schokoladenüberzogene Marone auf seiner Zunge zergehen.

    „Erzähl weiter", drängt Inua ungeduldig.

    „Die meisten Raumbrüder, die mit uns zusammen arbeiten, sollen humanoider Natur sein, also genauso aussehen wie wir. Die lichtvollen Außerirdischen sind jedenfalls die Meister in Sachen Telepathie. Es hat nur eine Woche Training von täglich 45 Minuten benötigt, um mich diesbezüglich einsatzfähig zu machen. ---- Wenn die ganze Aktion rum ist, freue ich mich schon sehr darauf, das mit dir zu üben. Ich wette, so gut, wie wir uns verstehen, geht das sehr schnell."

    „Und Frage zwei?"

    „Wer mich informiert hat bei dem versuchten Attentat? --- Nun, ich kenne nur seinen Namen. Er heißt Taamo Lumen. Ich hoffe sehr, ihn einmal kennen zu lernen. Er ist ein Meister. Ich meine, ein wahrer Meister. Ein Mensch mit einem gigantischen Bewusstsein. Er kann Dinge, von denen wir Normalsterblichen höchstens träumen."

    3. 14:30 Uhr, Ottawa, Kanada

    Im 18. Stock eines Hotels im Zentrum der kanadischen Hauptstadt sitzen in einem Konferenzraum 13 illustre Männer und eine Frau um einen ungewöhnlich großen, runden Eichentisch. Der ehemalige Außenminister Kanadas, Niclas Brouden, begrüßt die Anwesenden. Die freudige Erregung, die ihn durchströmt, ergießt sich mit seinen Worten in den Raum. Eine lange Zeit innerer Disziplin beginnt nun, ihre Früchte zu zeigen.

    „Meine Dame, meine Herren, ich kann ihnen gar nicht sagen, wie sehr ich mich über unsere Zusammenkunft freue. Über drei Jahrzehnte habe ich auf diesen Moment hingearbeitet und gewartet."

    Mit diesen einleitenden Worten hat Brouden die volle Aufmerksamkeit aller, ihm überwiegend sehr vertrauten Persönlichkeiten im Raum. Spannung, Erleichterung und eine starke Willenskraft spiegeln sich in den Augen der anwesenden Personen, überwiegend Träger höchster militärischer Ämter. Zwei aus den USA, jeweils einer aus Großbritannien, Kanada, Australien, Israel, Saudi-Arabien, Deutschland, Italien, Japan und Frankreich.

    Zwei der Anwesenden sind keine Militärs.

    „Darf ich ihnen Miss Hilena Matanoe vorstellen, sie ist Abgesandte der Galaktischen Föderation des Lichts."

    Ein leises Raunen erfüllt den Raum. Im Sitzen überragt die Mitte Dreißig wirkende Frau die anwesenden Männer um gut einen Kopf. Die meisten Männer würden sie – abgesehen von ihrer Größe - eine klassische Schönheit nennen, mit nahezu schwarzen, schulterlang glatten Haaren und einem perfekt harmonischen, ebenmäßigen Gesicht. Die Frau belässt es bei einem freundlichen Nicken.

    Brouden: „Ich freue mich, dass ich niemandem hier Aufbau, Ziele und Geschichte der Galaktischen Föderation erklären muss. Bevor ich den Herrn an ihrer rechten Seite vorstelle, muss ich mich noch mal vergewissern: Niemand hat ein elektronisches Gerät auf dem Weg hierher mitgenommen?"

    Nach einhelligem Kopfschütteln kommt Brouden zur Sache: „Dies ist Taamo Lumen, den ihr - außer Hilena Matanoe und mir - noch nicht persönlich kennen lernen durftet: Taamo Lumen ist der irdische Leiter für unser langjähriges Projekt Entmachtung der Dunklen und auch Chefkoordinator für den Plan, den wir ihnen heute vorstellen dürfen. Ein paar Worte zu Taamo Lumen: Er lebt in seiner jetzigen Inkarnation seit gut 800 Jahren auf unserem Planet. Ich, wie viele andere auch, nennen ihn einen aufgestiegenen Meister. Er ist damit Mitglied der Bruderschaft des Lichts, oder auch geistige Hierarchie der Erde genannt, wie Buddha und Christus auch."

    „Das stimmt so nicht ganz, tut aber nichts zur Sache hier", unterbricht mit tiefer und sanfter Stimme Taamo Lumen.

    Brouden fährt fort, nachdem er sich vergewissert hat, dass der Meister keine weiteren Worte folgen lässt:

    „Mit einem Vertreter der Galaktischen Föderation des Lichts sowie der Geistigen Hierarchie der Erde sind wir von oberster Instanz befugt, das, was heute erarbeitet wird, durchzuführen. Taamo Lumen hat, wie er mir schilderte, gestern Morgen gegen 6:15 Uhr New Yorker Zeit die Botschaft von der höchsten göttlichen Instanz unserer Galaxie erhalten, dass es jetzt die richtige Zeit ist, unser Projekt zu Ende zu führen. Ich übergebe das Wort."

    Taamo Lumen lässt den Anwesenden ein paar Sekunden Zeit, die Informationen zu verdauen.

    „Die Botschaft lautet, dass es angeraten ist, von heute ab innerhalb der nächsten sieben Tage die Dunklen aus den zentralen Machtpositionen zu hieven. Deswegen hat der Plan den schlichten Namen: Das SevenDaysFinal. Wir benutzen die Abkürzung SDF."

    Absolute Stille liegt im Raum. Das ist dem gewaltigen Charisma dieses Mannes geschuldet, aber auch dem Inhalt seiner Worte.

    „Ich möchte betonen, dass wir heute hier sind, weil eine genügend großen Anzahl von Menschen die Bewusstseins-manipulationen der Dunkelseite mehr oder weniger durchschaut und sich von ihnen befreit haben. Dies war notwendige Bedingung für das himmlische Dekret, welches ich gestern bekommen habe. Die große Mehrheit der Menschheit ist für die Ereignisse der kommenden Tage bereit und erwartet sie – wenn auch überwiegend unbewusst - sehnsüchtig. Möge das allen die nötige Kraft geben, die kommenden Herausforderungen zu meistern.

    Vielleicht fragen Sie sich, warum nicht mehr Personen in diesem Raum sind. Ich sage Ihnen: Es ist genau richtig so. Unsere Aufgabe ist ausschließlich, die oberste und zweitoberste Hierarchieebene des dunklen Machtkomplexes zu verhaften. Das sind nach unserem Plan genau 2000 Menschen. Außerirdische sind nicht darunter; die werden von selber verschwinden. 1910 der Zielpersonen verweilen überwiegend in den Ländern, die hier vertreten sind. Wie wir mit den 90 Zielpersonen in den anderen Ländern verfahren, - sollten sie sich gerade nicht in einem hier vertretenen Land aufhalten - erläutere ich ihnen später.

    Was nach dem 7. Tag zu tun ist, das wissen Sie, das war ihre Arbeit der letzten Jahre. Ihre Vorarbeit war fabelhaft. Und: Alles, wirklich alles ist dafür in Verträgen und Gesetzen fixiert. Starten Sie mit den konkreten Vorbereitungen für die Zeit nach dem nächsten Sonntag noch heute."

    Taamo Lumen lässt wieder einige Sekunden der Stille verstreichen.

    „Das Wichtigste, sehr geehrte Hilena Matanoe, meine Herren, ist: Für die nächsten Tage gibt es die göttliche Genehmigung für einen wesentlich höheren Interventionslevel der Galaktischen Föderation des Lichts. Das universale Gesetz des Freien Willens wird, angesichts der Unverbesserlichkeit der Dunklen, für einige Tage – sagen wir mal – ein wenig laxer ausgelegt. Wir nehmen die Verunsicherung einiger Bürger durch möglicherweise überraschende Ereignisse in Kauf zugunsten der höheren Durchschlagskraft. Was das genau heißt, sage ich gleich.

    Die Erfolgsaussichten liegen daher nicht so schlecht. Jedenfalls so gut, dass der Plan von der Zentralsonne aus initiiert und ratifiziert wurde.

    Die Inhaftierung der 2000 Menschen soll an einem Tag stattfinden, am 7. Tag, nächsten Sonntag. In den USA, wie ihr wisst die Kommandozentrale der Dunklen, sind wir uns mittlerweile über zwei Drittel des Militärs, auch in den höheren und höchsten Rängen, auf unserer Seite bewusst."

    Die beiden US-amerikanischen Generäle bestätigen dies mit einem Kopfnicken.

    „Alles, was wir tun, ist in oberster Instanz juristisch abgesichert. Unser Vorgehen entspricht allgemeingültigem Recht. Zu allen 2000 Personen gibt es dicke Akten, die Beweislage hinsichtlich ihrer Verbrechen ist erdrückend. Nationale und internationale Gesetze und Verträge – in den USA ist es vor allem NESARA – stützen die Rückkehr zu den ursprünglichen Zielen nationaler Verfassungen.

    Es wird in den nächsten sechs Tagen hinführende Aktionen zu den Massenverhaftungen geben. Erstens, um das Risiko größerer High-Tech-Katastrophen auszuschalten. Zweitens, um die Menschheit auf das Kommende vorzubereiten. Diese Aktionen sind Sache einer Spezialeinheit. Wer das ist und was ihr Job ist, möchte ich nur kurz erläutern, damit wir rasch zu dem kommen können, warum wir hier sind: Der Besprechung des 7. Tages ... „

    4. 18:50 Uhr, Lungmar, Tibet

    Taamo Lumen's äußere Erscheinung ist die eines sportlichen Mannes in den 40ern. Er ist 1,86 Meter groß, athletisch muskulös, trägt dunkelblondes, kurzes Haar und ist stets glatt rasiert. Sein Profil erinnert an Marlon Brando. Seine blauen Augen jedoch sind unvergleichlich, wer sich in ihren Tiefen verliert, ist von Güte, Klarheit, Weisheit und Liebe angerührt. Und eine Kraft strahlt aus ihnen, die Ehrfurcht auslöst. Er trägt meistens Jeans und eng anliegende Baumwoll-Pullover.

    Die Tatsache, dass er sich nur eine Stunde nach Ende der Sitzung in Ottawa in Tibet aufhält, ist seiner Fähigkeit zur Teleportation zu verdanken. Für solche Anlässe sucht er sich einen ruhigen, unbeobachteten Ort, um dann mittels seiner Imaginationskraft zu dematerialisieren und quasi simultan am gewünschten Zielort zu erscheinen. Auch Materie besteht nur aus elektromagnetischen Schwingungen. Es bedarf nur eines willentlich eingeleiteten Frequenzwechsels, schon verflüchtigt sich feste Materie.

    Das Bewusstsein und die Fähigkeiten dieses Mannes überschreiten die Vorstellungskraft eines Normalsterblichen um Längen. Er hat die Evolution, die jeder Erdenbürger mithilfe von unzähligen Inkarnationen über Jahrtausende erfährt, früh begonnen und recht schnell bis zu dem Punkt gebracht, an dem man als sogenannter Meister aufsteigt. Prüfsteine dieser Entwicklung sind die Meisterung des Physischen, des Emotionalen und des Mentalen. Durch das Tor des großen Loslassens, des Sterbens, gelangt man schließlich in die höheren Bewusstseinsreiche und lässt das Muster von Sterben und Wiedergeburt hinter sich.

    Taamo Lumen weiß zwar um seine Individualität, sein Bewusstsein ist jedoch das einer Gruppe, jenseits der Beschränkungen von Zeit und Raum. Er kann, wenn er will, die Gedanken eines jeden Menschen auf der Erde wahrnehmen. Sein Körper braucht weder Nahrung noch Schlaf. Er ist sich permanent des unendlichen, schöpferischen Potenzialfelds der Stille gewahr, nichts kann ihn – wie wir sagen würden – aus der Fassung bringen. In dem raumzeitlosen Himmelbett der bedingungslosen Liebe, des Friedens und der Harmonie versinken die Eindrücke der belebten 3D-Welt mit ihren Freuden und Leiden wie Daunenfedern.

    Ob mit offenen oder geschlossenen Augen, er sieht neben der materiellen 3D-Welt immer auch die feinstofflichen und geistigen Dimensionen mit ihrer Vielfalt an Wesen, Energien und Erscheinungsformen.

    Zusammen mit elf weiteren aufgestiegenen Meistern sitzt er im Meditationsraum eines abgelegenen Berg-Klosters, das in über 4500 Metern in eine fast senkrechte Felswand gehauen wurde. Sie sitzen im Kreis auf einer alten, runden Holzbank, außer der sich nichts weiter in dem Raum befindet, der mit seinen weiß angemalten Natursteinmauern Ruhe und Klarheit unterstützt. Lediglich unzählige flüssige Kerzen, die mit Yak-Fett wieder aufgefüllt werden und somit schon seit Jahren brennen, erleuchten und erwärmen den kargen und fensterlosen Raum.

    Die Ottawa-Sitzung lief gut, sie hat ihn in eine gehobene Stimmung versetzt. Alle Militärs waren zutiefst motiviert und professionell. Alle haben sich, das weiß er, mit Haut und Haaren dem Erfolg des Plans verschrieben.

    Auch die anderen anwesenden Meister sind ausgesprochen guter Laune. Alle freuen sich sehr über das Dekret, das gestern vom Galaxie-Zentrum eintraf. Es wird herzlich gelacht. Dass sie in den letzten Jahren anlässlich der anhaltenden Macht der Dunklen ungeduldig geworden wären, trifft es nicht wirklich. Aber das anhaltende, unnötige Leid so vieler Menschen lastet schwer auf ihnen. So sind sie doch sehr froh, dass nun hoffentlich lichtvollere Zeiten auf Erden anbrechen. Ihre Aufgabenfelder werden sich dadurch teilweise gravierend verändern. Viele werden erstmals in der Öffentlichkeit tätig werden und der Menschheit beratend zur Seite stehen.

    Grund ihrer Zusammenkunft ist, eben genau diese Freude und Zuversicht, die in dem Klosterraum herrscht, zu potenzieren und sodann über die Erdkugel zu verströmen. Der Leiter der Gruppe bittet um Ruhe und gibt Anweisungen für die Energiearbeit. Taamo Lumen versenkt sich mit seinen Brüdern und Schwestern in tiefe Kontemplation. Die Energie, die direkt vom Zentrum der Galaxie über die Sonne auf die Erde einstrahlt, wird von den Meistern in irdische Schwingungsmuster herunter transformiert, damit sie von den Menschen genutzt werden können. Mit dem Verströmen der Energien über die Erde ist das Werk vollbracht. Nach genau einer Stunde bricht der Leiter die Stille: „Es gibt frischen Kräutertee und heiße Momos. Zur Feier des Tages!"

    Heiteres Gelächter erfüllt den Raum.

    Montag

    5. 9:20 Uhr, Beach Haven, New Jersey, USA

    Inua erwacht als erste aus einem tiefen, erholsamen Schlaf. Sich an ihren Geliebten kuschelnd, antwortet dieser mit einem friedlichen, unverständlichen Murmeln.

    Der gestrige Tag verlief nach dem frühmorgendlichen Vorfall ruhig. Sie verbrachten den ganzen Tag am Strand, liegend, schwimmend, lesend, spielend. Abends gönnten sie sich Pizza und Rotwein bei einem nahe gelegenen Italiener. Bereits gegen 22:00 Uhr ergaben sich beide ihrer Müdigkeit.

    Inua: „Wann müssen wir eigentlich abreisen?"

    Arnim räkelt sich nur ungern aus dem angenehmen Urraum seines Halbbewusstseins. Seine Stimme sucht sich noch:

    „Gegen 14 Uhr. Um 17 Uhr treffen wir uns in der Einsatzzentrale."

    „Na, das reicht für ein ausgiebiges Frühstück und einen letzten Strandspaziergang, würde ich sagen."

    „So sehe ich das auch", stimmt Arnim freudig zu. Er schlägt die Augen auf und betrachtet das Antlitz seiner Geliebten, die sich neben ihm aufgesetzt hat. Sie schaut zu ihm hinunter.

    „Weißt du eigentlich, was dich heute und in den nächsten Tagen erwartet?"

    „Nein. Aus zwei Gründen: Zum einen aus Sicherheitsgründen. Je weniger Leute von dem Plan wissen, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand davon erfährt. Und du weißt ja, was unsere nationale Sicherheitsagentur NSA für Möglichkeiten hat. Das andere Argument ist, dass wir den Kopf frei haben sollen für das, was jeweils im Jetzt tun ist. Wenn wir wüssten, was da auf uns zukommt, würden wir uns automatisch damit beschäftigen, emotional und mental. Das will unser Mentor nicht."

    Schon ist Arnim hellwach. Mit der linken Hand streicht er unter ihrem Nachthemd über ihren Rücken.

    „Wieso haben sie dich eigentlich genommen für den Plan, wie du es nennst? Wozu brauchen sie einen investigativen Journalisten für Kampfeinsätze? Oder wird es etwa kein Kampfeinsatz? War die Szene gestern

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